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Schloss Großneuhausen

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Schloss Großneuhausen
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Das ehemalige Schloss Großneuhausen lag in der Ortschaft Großneuhausen etwa 5 km südöstlich von Kölleda in Thüringen.

Geschichte

1505 erwarb Hans von Werthern mit der Herrschaft Frohndorf u. a. auch das Dorf Großneuhausen. Zunächst besaß die Familie hier nur einen geräumigen Hof, ehe sie durch Zukauf das Gut auf 400 ha vergrößerten. Nachdem das hier befindliche Herrenhaus bei einem Großbrand infolge Blitzschlages am 28. Mai 1708 zusammen mit 46 Wohnhäusern und 40 Scheunen vollständig zerstört worden war, ließ Georg Graf von Werthern-Beichlingen (1663–1721), kursächsischer Gesandter und Kanzler, noch im September 1708 den herrschaftlichen Bereich des Dorfes wieder aufbauen. Am 2. Mai 1710 erfolgte dann die Grundsteinlegung des Schlossneubaus, welcher bereits 1715 abgeschlossen wurde. Das Schloss im damals zeitgemäßen Barockstil errichten wurde nach Plänen des sachsen-weimarischen und -eeisenachischen Baumeisters Johann Mützel (1647–1717) errichtet. Hierbei handelte es sich um einen einflügligen, zweigeschossigen Bau mit breitem, dreigeschossigem Mittelrisalit und Mansarddach, verwandt den Weimarer Bauten des „Zopfstils“. Äußerlich noch recht schlicht gehalten, wies es im Inneren eine prächtige Ausstattung auf. So schrieb der mit der Familie befreundete Kunsthistoriker Udo von Alvensleben nach einem Besuch: Innen gibt es von der klassischen Weimarer Zeit einen besseren Begriff als die Weimarer Interieurs selbst, die allzu museal überarbeitet sind. So zählten zur Ausstattung neben Holzvertäfelungen und gemalten Wandreliefs zahlreiche Gemälde, darunter das der Johanna Luise von Werthern von Anton Graff, welches sich heute im Goethe-Haus in Frankfurt am Main befindet. Das Schloss diente zeitweise als Hauptsitz der Familie, ehe es von Schloss Beichlingen abgelöst wurde. Danach wohnten Mitglieder eines Seitenzweiges in Großneuhausen, bevor es bestimmungsgemäß 1944 als Witwensitz von Elisabeth Gräfin Werthern fungierte.

Ab 1938 bis 1945 war weiblicher Arbeitsdienst im Schloss einquartiert. Das Schloss, Park und Gut befanden sich bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Grafen von Werthern. Ab Februar 1948 fiel das intakte Schloss samt Nebengebäuden unter Zwangseinsatz der männlichen Dorfbevölkerung dem Abbruch anheim, nachdem es auf die Liste „abzutragender Zeugnisse feudaler Unterdrückung“ gekommen war. Hintergrund war der entsprechende Befehl Nr. 209 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Ein Teil der Bevölkerung hatte zuvor noch erfolglos Einwände geltend gemacht; so wollte der Sportverein gerne in das herrenlose Schloss einziehen. Das wertvolle Inventar (Möbel, Gemälde und Bibliothek) ging verloren. Die Möbel aus dem Schloss landeten auf einem zentralen Sammelplatz der sowjetischen Besatzungsmacht in Kölleda. Der größte Teil des Abbruchschutts wurde zum Zuschütten des großen Schlossteichs verwendet, geeignetes Material auch für Neubauerngehöfte. Diese setzte man teilweise in den Schlosspark, dessen wertvoller Baumbestand abgeholzt wurde. An der Stelle des Schlosses wurde später ein Konsum errichtet.

Hochrangige Gäste des Schlosses

  • August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, besuchte mehrmals, zum Beispiel 1729, das Schloss auf dem Wege zu den jährlichen Manövern in Kannawurf
  • Der Herzog von Braunschweig, verwundet nach der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806, Feldmarschall in preußischen Diensten
  • Davout, Marschall Napoleons, Sieger von Auerstedt, 1806
  • Blücher, preußischer Generalfeldmarschall, nach der Völkerschlacht von Leipzig 1813
  • Günther, Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt 1901
  • Wilhelm II., Deutscher Kaiser, anlässlich einer „Kaiserjagd“ 1902

Quelle der Zusammenstellung

Literatur

  • Udo von Alvensleben: Besuche vor dem Untergang, Adelssitze zwischen Altmark und Masuren. Hrsg. Harald von Koenigswald, Frankfurt/M.-Berlin 1968. Neuauflage: Als es sie noch gab…Adelssitze zwischen Altmark und Masuren. Ullstein, Berlin 1996, ISBN 3-548-35641-9
  • Thomas Bienert: Aus den Augen aus dem Sinn - Verlustkatalog Thüringer Schlösser, Guts- und Herrenhäuser nach Befehl Nr. 209 der Sowjetischen Militäradministration 1946-1949 sowie in der Zeit der DDR und der Gegenwart bis 2015. Arbeitsheft des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Neue Folge 50, Erfurt 2019, S. 97 f., ISBN 978-3-95755-026-2.
  • Georg Dehio: Handbuch der deutsche Kunstdenkmäler. Thüringen. Berlin/München 1998, S. 544.
  • Günther Kilian: Das Werthernsche Schloss in Großneuhausen. Manuskript. 2009.
  • Paul Lehfehldt (Bearb.): Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens - Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Verwaltungsbezirk Apolda. Jena 1892.

Einzelnachweise

  1. Frank Boblenz: Zur Beteiligung von Johann Nicolaus Bach (1669-1753) am Bau der neuen Orgel für die St. Georg-Kirche in Großneuhausen 1728 und 1730, in: Sömmerdaer Heimatheft Nr. 14, Weimar 2002, S. 94.
  2. Udo von Alvensleben: Besuche vor dem Untergang, Adelssitze zwischen Altmark und Masuren. Hrsg. Harald von Koenigswald, Berlin 1996, S. 73, ISBN 3-548-35641-9.
  3. https://grossneuhausen.de/schloss Website der Gemeinde Großneuhausen
  4. Günther Kilian: Das Werthernsche Schloss in Großneuhausen. Manuskript. 2009.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 18:13

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Das ehemalige Schloss Grossneuhausen lag in der Ortschaft Grossneuhausen etwa 5 km sudostlich von Kolleda in Thuringen Parkansicht des ehem SchlossesGeschichte1505 erwarb Hans von Werthern mit der Herrschaft Frohndorf u a auch das Dorf Grossneuhausen Zunachst besass die Familie hier nur einen geraumigen Hof ehe sie durch Zukauf das Gut auf 400 ha vergrosserten Nachdem das hier befindliche Herrenhaus bei einem Grossbrand infolge Blitzschlages am 28 Mai 1708 zusammen mit 46 Wohnhausern und 40 Scheunen vollstandig zerstort worden war liess Georg Graf von Werthern Beichlingen 1663 1721 kursachsischer Gesandter und Kanzler noch im September 1708 den herrschaftlichen Bereich des Dorfes wieder aufbauen Am 2 Mai 1710 erfolgte dann die Grundsteinlegung des Schlossneubaus welcher bereits 1715 abgeschlossen wurde Das Schloss im damals zeitgemassen Barockstil errichten wurde nach Planen des sachsen weimarischen und eeisenachischen Baumeisters Johann Mutzel 1647 1717 errichtet Hierbei handelte es sich um einen einflugligen zweigeschossigen Bau mit breitem dreigeschossigem Mittelrisalit und Mansarddach verwandt den Weimarer Bauten des Zopfstils Ausserlich noch recht schlicht gehalten wies es im Inneren eine prachtige Ausstattung auf So schrieb der mit der Familie befreundete Kunsthistoriker Udo von Alvensleben nach einem Besuch Innen gibt es von der klassischen Weimarer Zeit einen besseren Begriff als die Weimarer Interieurs selbst die allzu museal uberarbeitet sind So zahlten zur Ausstattung neben Holzvertafelungen und gemalten Wandreliefs zahlreiche Gemalde darunter das der Johanna Luise von Werthern von Anton Graff welches sich heute im Goethe Haus in Frankfurt am Main befindet Das Schloss diente zeitweise als Hauptsitz der Familie ehe es von Schloss Beichlingen abgelost wurde Danach wohnten Mitglieder eines Seitenzweiges in Grossneuhausen bevor es bestimmungsgemass 1944 als Witwensitz von Elisabeth Grafin Werthern fungierte Ab 1938 bis 1945 war weiblicher Arbeitsdienst im Schloss einquartiert Das Schloss Park und Gut befanden sich bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Grafen von Werthern Ab Februar 1948 fiel das intakte Schloss samt Nebengebauden unter Zwangseinsatz der mannlichen Dorfbevolkerung dem Abbruch anheim nachdem es auf die Liste abzutragender Zeugnisse feudaler Unterdruckung gekommen war Hintergrund war der entsprechende Befehl Nr 209 der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD Ein Teil der Bevolkerung hatte zuvor noch erfolglos Einwande geltend gemacht so wollte der Sportverein gerne in das herrenlose Schloss einziehen Das wertvolle Inventar Mobel Gemalde und Bibliothek ging verloren Die Mobel aus dem Schloss landeten auf einem zentralen Sammelplatz der sowjetischen Besatzungsmacht in Kolleda Der grosste Teil des Abbruchschutts wurde zum Zuschutten des grossen Schlossteichs verwendet geeignetes Material auch fur Neubauerngehofte Diese setzte man teilweise in den Schlosspark dessen wertvoller Baumbestand abgeholzt wurde An der Stelle des Schlosses wurde spater ein Konsum errichtet Hochrangige Gaste des SchlossesAugust der Starke Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen besuchte mehrmals zum Beispiel 1729 das Schloss auf dem Wege zu den jahrlichen Manovern in Kannawurf Der Herzog von Braunschweig verwundet nach der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 Feldmarschall in preussischen Diensten Davout Marschall Napoleons Sieger von Auerstedt 1806 Blucher preussischer Generalfeldmarschall nach der Volkerschlacht von Leipzig 1813 Gunther Furst von Schwarzburg Rudolstadt 1901 Wilhelm II Deutscher Kaiser anlasslich einer Kaiserjagd 1902 Quelle der ZusammenstellungLiteraturUdo von Alvensleben Besuche vor dem Untergang Adelssitze zwischen Altmark und Masuren Hrsg Harald von Koenigswald Frankfurt M Berlin 1968 Neuauflage Als es sie noch gab Adelssitze zwischen Altmark und Masuren Ullstein Berlin 1996 ISBN 3 548 35641 9 Thomas Bienert Aus den Augen aus dem Sinn Verlustkatalog Thuringer Schlosser Guts und Herrenhauser nach Befehl Nr 209 der Sowjetischen Militaradministration 1946 1949 sowie in der Zeit der DDR und der Gegenwart bis 2015 Arbeitsheft des Thuringer Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Neue Folge 50 Erfurt 2019 S 97 f ISBN 978 3 95755 026 2 Georg Dehio Handbuch der deutsche Kunstdenkmaler Thuringen Berlin Munchen 1998 S 544 Gunther Kilian Das Werthernsche Schloss in Grossneuhausen Manuskript 2009 Paul Lehfehldt Bearb Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Verwaltungsbezirk Apolda Jena 1892 EinzelnachweiseFrank Boblenz Zur Beteiligung von Johann Nicolaus Bach 1669 1753 am Bau der neuen Orgel fur die St Georg Kirche in Grossneuhausen 1728 und 1730 in Sommerdaer Heimatheft Nr 14 Weimar 2002 S 94 Udo von Alvensleben Besuche vor dem Untergang Adelssitze zwischen Altmark und Masuren Hrsg Harald von Koenigswald Berlin 1996 S 73 ISBN 3 548 35641 9 https grossneuhausen de schloss Website der Gemeinde Grossneuhausen Gunther Kilian Das Werthernsche Schloss in Grossneuhausen Manuskript 2009

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