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Das Schloss Lütetsburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Lütetsburg in Ostfriesland Schloss LütetsburgSchloss Lütets

Schloss Lütetsburg

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Schloss Lütetsburg
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Das Schloss Lütetsburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Lütetsburg in Ostfriesland.

Schloss Lütetsburg

Schloss Lütetsburg

Staat Deutschland
Ort Lütetsburg
Entstehungszeit Mitte des 14. Jahrhunderts
Burgentyp Wasserburg
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 53° 36′ N, 7° 16′ O53.5997222222227.2631944444444Koordinaten: 53° 35′ 59″ N, 7° 15′ 47,5″ O

Die Schlossanlage ist namensgebend für die Gemeinde und besteht aus einem Wohnhaus, einer Vorburg und einem Park. Das Schloss liegt östlich der Stadt Norden und wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach grundlegend umgebaut. Die dreiflügelige Vorburg gehört zur zweiten, vom Häuptling Unico Manninga von 1557 bis 1576 erbauten Anlage, ihr Torturm von 1731 zur dritten. Das Schloss selbst entstand in den Jahren 1959 bis 1960 auf den Grundmauern des niedergebrannten Vorgängerbaus.

Baugeschichte

In Lütetsburg stand seit 1212 ein Uthof (Außenhof) des Häuptlingsgeschlechts der Manninga, der Herren von Westeel, Pewsum und Bergum. Diesen ließ Lütet I. Manninga vermutlich um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu einem Steinhaus ausbauen. Er wurde so zum Namensgeber des Schlosses und der sich darum entwickelnden Ortschaft.

Sein Neffe Lütet II. verlegte schließlich den Stammsitz des Geschlechts auf den sturmflutsicheren Geestrand östlich der Stadt Norden, nachdem die alte Residenz in Westeel im Jahre 1374 durch die Erste Dionysiusflut verloren gegangen war. Dessen Enkel, Lütet III., baute das dortige Steinhaus bis 1430 zu einer vierflügeligen Burg aus. Die Grundmauern des heutigen Schlosses stammen noch aus dieser Zeit.

Während der Sächsischen Fehde zerstörten Truppen der Schwarzen Garde die Burg im Jahre 1514 aus Rache dafür, dass ihnen der ostfriesische Graf Edzard II. drei Munitionsschiffe geraubt hatte.

Häuptling Unico (Onneke) Manninga (1529–1588) ließ die von einer Graft umgebene Burg in den Jahren 1557 bis 1576 an der ursprünglichen Stelle als Schloss im Stil der Renaissance wieder aufbauen und fügte der Anlage eine Vorburg hinzu, die bis heute erhalten ist. Nach Unico Manningas Tod erbte seine einzige Tochter Hyma die Burg. Durch ihre Heirat mit dem Reichsfreiherrn Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen gelangte Lütetsburg im Jahre 1588 in den Besitz der Familie Knyphausen (heute Grafen zu Innhausen und Knyphausen), die bis heute Besitzer von Schloss Lütetsburg mit Park und Wald sind.

Während des Dreißigjährigen Krieges besetzten Truppen des Ernst von Mansfeld im Jahre 1632 das Schloss und die umliegenden Dörfer. Sie belasteten die Umgebung mit hohen Kontributionen. Und das, obwohl Dodo zu Innhausen und Knyphausen, der Sohn des Schlossherrn , in Mansfelder Diensten stand. Schwer litten Schloss und Dorfbevölkerung auch unter der Einquartierung kaiserlicher Truppen unter Oberst Matthias Gallas (1627–1631) sowie der Besetzung durch Truppen der antikaiserlichen Allianz (1637–1650). Nach dem Abzug der Besatzer war die Bausubstanz des Schlosses marode. In den folgenden Jahren verfiel es immer mehr, bis Dodo (II.) zu Innhausen und Knyphausen (1641–1698) die Anlage von 1677 bis 1679 im Stil des Klassizistischen Barock umbaute.Carl Philipp zu Innhausen und Knyphausen (1711–1784) ließ Anfang des 18. Jahrhunderts den alten Torturm der Vorburg und die Zugbrücken niederreißen. Die halbmondförmige Brücke wich einer geraden und an der Stelle des alten Torturms erhielt das Gebäude 1731 einen zentralen, zweigeschossigen barocken Torturm, der nach Verlegung der Hauptzufahrt von der Ost- auf die Nordseite entstand.

Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen, General und Oberkommandierender der hessischen Truppen in Nordamerika wurde hier am 4. November 1716 geboren und verbrachte seine letzten Jahre ab 1788 daselbst.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1893 kam es in Lütetsburg zu einem schweren Brand. Auslöser war ein umgestürzter Weihnachtsbaum. Dieser entzündete die Leinwandtapeten. Es dauerte sehr lange, bis die Feuerwehren aus Hage und Norden in Lütetsburg eintrafen, so dass sie ein nahezu vollständiges Niederbrennen der innerhalb einer breiten Graft gelegenen Hauptburg nicht mehr verhindern konnten. Dabei gingen auch viele künstlerisch und historisch wertvolle Objekte verloren, so etwa hunderte von Gemälden holländischer Maler des 17. Jahrhunderts, ein Ölgemälde des preußischen Hofmalers Antoine Pesne, wertvolle friesische und holländische Schränke, Tapisserien sowie die gesamten Rüstkammerbestände. Graf Edzard zu Innhausen und Knyphausen ließ das Schloss von 1894 bis 1896 durch den renommierten Hannoverschen Architekten Hermann Schaedtler im Stil der Neorenaissance wieder aufbauen. Schaedtler orientierte sich mit seinem Entwurf einerseits an historischen Vorbildern der niederländisch-dänischen Renaissance, andererseits aber auch an jüngeren Schlossbauten in der Verwandtschaft des Bauherrn. Ein weiterer Ausbau des Schlosses erfolgte bis 1908.

Während des Zweiten Weltkriegs fielen im März 1944 140 schwere Bomben auf das Burggelände. Dadurch kamen mehrere Personen ums Leben, und das Schloss erlitt schwere Beschädigungen. Es wurde danach provisorisch wieder hergerichtet, so dass es teilweise bewohnbar war. 1956 fiel es aus ungeklärter Ursache erneut einem Großfeuer zum Opfer. Fürst Wilhelm Edzard zu Innhausen und Knyphausen ließ daraufhin den heute vorhandenen Bau in modernerem Stil auf den Grundmauern früherer Schlösser wieder aufbauen. Von den Vorgängerbauten sind nur der lang gestreckte Backsteinbau der Vorburg und der Torturm erhalten.

Baubeschreibung

Das Schloss besteht aus einer zweigeschossigen Vierflügelanlage aus Backstein mit zwei Türmen. Es entstand in den Jahren 1959 bis 1960 nach auf den barocken Vorgängerbau zurückgehenden Entwürfen von Wilhelm Edzard zu Inn- und Knyphausen. Diese setzte der Architekt Hans-Heinrich von Oppeln-Bronikowski um.

Wesentlich älter ist die Vorburg: Den parallel zur Straße gelegenen, langgestreckten Backsteinbau ließ die Familie Inn- und Knyphausen im 16. Jahrhundert in der Formensprache der niederländischen Renaissance erbauen. Der zweigeschossige Torturm mit rundbogiger Durchfahrt, seitlichen Pilastern, geschwungenem Sandsteingiebel und wappenhaltenden Löwen entstand 1731 im Zentrum der Vorburg.

Schlosspark

Der Schlosspark Lütetsburg wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des niederländischen Barock gestaltet und wies dem damaligen Zeitgeist entsprechend eine kleinteilige Parzellierung auf. Ende des 18. Jahrhunderts fiel er wüst. Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen ließ ihn daraufhin in den Jahren 1790–1813 von dem Oldenburger Hofgärtner Carl Ferdinand Bosse neu anlegen. Nach seinen Plänen entstand auf dem etwa 30 Hektar großen Areal der größte private Englische Landschaftsgarten Norddeutschlands. Deutlich ist der Anlage die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsetzende Hinwendung zur Romantik im Sinne Jean-Jacques Rousseaus anzusehen. Er zählt zu den wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispielen dieses frühromantischen Gartentyps. Durch den Park führt ein Wegenetz von ca. 5 km Länge, das der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Seit 2015 wird alljährlich im Frühherbst im Schlosspark von Lütetsburg das Lichtkunstfestival „Illumina“ durchgeführt. Dabei werden Bäume illuminiert, aber auch Lichtinstallationen aufgebaut. Die Darbietung wird durch Klangeffekte und gesprochene Texte akustisch untermalt. Zu den vierzehn Szenarien führte 2017 ein ca. zwei Kilometer langer Rundkurs.

Siehe auch

  • Geschichte des Burgenbaus in Ostfriesland

Literatur

nach Autoren alphabetisch geordnet

  • Birgit Alberts: Der Lütetsburger Schloßpark, seine Entstehung und Entwicklung 1790–1813: Eine Pflanzenanalyse. In: Die Gartenkunst 10 (1/1998), S. 59–74.
  • Fridrich Arends: Erdbeschreibung des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes. Wittwe Hyner, Emden 1824, S. 406–407, Textarchiv – Internet Archive.
  • Udo von Alvensleben: Die Lütetsburger Chronik. Geschichte eines friesischen Häuptlingsgeschlechts. Ruhfus, Dortmund 1955. / 2., unveränderte Auflage, Wallstein Verlag, Göttingen 1988, ISBN 3-89244-005-0.
  • Gerhard Canzler: Schloss Lütetsburg. Risius, Weener 2007, ISBN 978-3-88761-105-7.
  • Ernst Andreas Friedrich: Die Lütetsburg bei Norden. In: Wenn Steine reden könnten. Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, ISBN 3-7842-0479-1, S. 98–99.
  • Wolfgang Kehn: Ethik und Ästhetik – Der Landschaftsgarten um 1800 als Kunstwerk und als Lebensform am Beispiel des Knyphausenschen Parks zu Lütetsburg in Ostfriesland. In: Die Gartenkunst, 10 (1/1998), S. 1–58.
  • Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Boeck: Park des Schlosses Lütetsburg in: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Landesausstellung, Eröffnung am 9. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages in Hannover. Hannover, 2000, S. 144–145.

Weblinks

Commons: Schloss Lütetsburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website des Schlosses
  • Frank Both: Lütetsburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Die Lütetsburg und der Schlosspark
  • Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im früheren Zustand von Wolfgang Braun

Einzelnachweise

  1. Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg-Ostfriesland. Oldenburg 1977, S. 177 ff.
  2. Gerhard Canzler: Die Knyphausens seit 400 Jahren auf dem Schloss Lütetsburg. In: Ostfriesischer Kurier vom 4. Juni 1988. Hier zitiert aus: schlosspark-luetetsburg.de: Pressespiegel (Memento vom 19. März 2014 im Internet Archive), abgerufen am 5. Januar 2016.
  3. Claudia Rammin: Schloss Lütetsburg – herrschaftlicher Sitz in Ostfriesland. In: Deutsches Adelsblatt. Ausgabe November 2011. S. 7–13. Hier zitiert aus schlosspark-luetetsburg.de: Pressespiegel (Memento vom 19. März 2014 im Internet Archive).
  4. Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Förderprojekt Schloss Lütetsburg (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 29. September 2024
  5. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (Hrsg.): Historismus in Nordwestdeutschland. (Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Museumsdorf Cloppenburg vom 24. Juni bis 9. September 2001) Isensee, Oldenburg 2001, ISBN 3-89598-783-2, S. 80.
  6. Cordula Steffen-Hammes: Die Schlossbauten des Architekten Hermann Schaedtler von 1888-1927. Eine traditionelle Bauaufgabe in ihrer Spätphase. Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1996, S. 299 f.
  7. schlosspark-luetetsburg.de: Schloss, eingesehen am 22. Mai 2013.
  8. Norddeutscher Rundfunk: Lust auf Norden. Video. 22. September 2017, 9'23 bis 12'20

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 13:36

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Das Schloss Lutetsburg ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Lutetsburg in Ostfriesland Schloss LutetsburgSchloss Lutetsburg Schloss LutetsburgStaat DeutschlandOrt LutetsburgEntstehungszeit Mitte des 14 JahrhundertsBurgentyp WasserburgErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 53 36 N 7 16 O 53 599722222222 7 2631944444444 Koordinaten 53 35 59 N 7 15 47 5 OSchloss Lutetsburg Niedersachsen Die Schlossanlage ist namensgebend fur die Gemeinde und besteht aus einem Wohnhaus einer Vorburg und einem Park Das Schloss liegt ostlich der Stadt Norden und wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach grundlegend umgebaut Die dreiflugelige Vorburg gehort zur zweiten vom Hauptling Unico Manninga von 1557 bis 1576 erbauten Anlage ihr Torturm von 1731 zur dritten Das Schloss selbst entstand in den Jahren 1959 bis 1960 auf den Grundmauern des niedergebrannten Vorgangerbaus BaugeschichteSchloss und Vorburg In Lutetsburg stand seit 1212 ein Uthof Aussenhof des Hauptlingsgeschlechts der Manninga der Herren von Westeel Pewsum und Bergum Diesen liess Lutet I Manninga vermutlich um die Mitte des 14 Jahrhunderts zu einem Steinhaus ausbauen Er wurde so zum Namensgeber des Schlosses und der sich darum entwickelnden Ortschaft Sein Neffe Lutet II verlegte schliesslich den Stammsitz des Geschlechts auf den sturmflutsicheren Geestrand ostlich der Stadt Norden nachdem die alte Residenz in Westeel im Jahre 1374 durch die Erste Dionysiusflut verloren gegangen war Dessen Enkel Lutet III baute das dortige Steinhaus bis 1430 zu einer vierflugeligen Burg aus Die Grundmauern des heutigen Schlosses stammen noch aus dieser Zeit Wahrend der Sachsischen Fehde zerstorten Truppen der Schwarzen Garde die Burg im Jahre 1514 aus Rache dafur dass ihnen der ostfriesische Graf Edzard II drei Munitionsschiffe geraubt hatte Hauptling Unico Onneke Manninga 1529 1588 liess die von einer Graft umgebene Burg in den Jahren 1557 bis 1576 an der ursprunglichen Stelle als Schloss im Stil der Renaissance wieder aufbauen und fugte der Anlage eine Vorburg hinzu die bis heute erhalten ist Nach Unico Manningas Tod erbte seine einzige Tochter Hyma die Burg Durch ihre Heirat mit dem Reichsfreiherrn Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen gelangte Lutetsburg im Jahre 1588 in den Besitz der Familie Knyphausen heute Grafen zu Innhausen und Knyphausen die bis heute Besitzer von Schloss Lutetsburg mit Park und Wald sind Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges besetzten Truppen des Ernst von Mansfeld im Jahre 1632 das Schloss und die umliegenden Dorfer Sie belasteten die Umgebung mit hohen Kontributionen Und das obwohl Dodo zu Innhausen und Knyphausen der Sohn des Schlossherrn in Mansfelder Diensten stand Schwer litten Schloss und Dorfbevolkerung auch unter der Einquartierung kaiserlicher Truppen unter Oberst Matthias Gallas 1627 1631 sowie der Besetzung durch Truppen der antikaiserlichen Allianz 1637 1650 Nach dem Abzug der Besatzer war die Bausubstanz des Schlosses marode In den folgenden Jahren verfiel es immer mehr bis Dodo II zu Innhausen und Knyphausen 1641 1698 die Anlage von 1677 bis 1679 im Stil des Klassizistischen Barock umbaute Carl Philipp zu Innhausen und Knyphausen 1711 1784 liess Anfang des 18 Jahrhunderts den alten Torturm der Vorburg und die Zugbrucken niederreissen Die halbmondformige Brucke wich einer geraden und an der Stelle des alten Torturms erhielt das Gebaude 1731 einen zentralen zweigeschossigen barocken Torturm der nach Verlegung der Hauptzufahrt von der Ost auf die Nordseite entstand Wilhelm zu Innhausen und Knyphausen General und Oberkommandierender der hessischen Truppen in Nordamerika wurde hier am 4 November 1716 geboren und verbrachte seine letzten Jahre ab 1788 daselbst Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1893 kam es in Lutetsburg zu einem schweren Brand Ausloser war ein umgesturzter Weihnachtsbaum Dieser entzundete die Leinwandtapeten Es dauerte sehr lange bis die Feuerwehren aus Hage und Norden in Lutetsburg eintrafen so dass sie ein nahezu vollstandiges Niederbrennen der innerhalb einer breiten Graft gelegenen Hauptburg nicht mehr verhindern konnten Dabei gingen auch viele kunstlerisch und historisch wertvolle Objekte verloren so etwa hunderte von Gemalden hollandischer Maler des 17 Jahrhunderts ein Olgemalde des preussischen Hofmalers Antoine Pesne wertvolle friesische und hollandische Schranke Tapisserien sowie die gesamten Rustkammerbestande Graf Edzard zu Innhausen und Knyphausen liess das Schloss von 1894 bis 1896 durch den renommierten Hannoverschen Architekten Hermann Schaedtler im Stil der Neorenaissance wieder aufbauen Schaedtler orientierte sich mit seinem Entwurf einerseits an historischen Vorbildern der niederlandisch danischen Renaissance andererseits aber auch an jungeren Schlossbauten in der Verwandtschaft des Bauherrn Ein weiterer Ausbau des Schlosses erfolgte bis 1908 Wahrend des Zweiten Weltkriegs fielen im Marz 1944 140 schwere Bomben auf das Burggelande Dadurch kamen mehrere Personen ums Leben und das Schloss erlitt schwere Beschadigungen Es wurde danach provisorisch wieder hergerichtet so dass es teilweise bewohnbar war 1956 fiel es aus ungeklarter Ursache erneut einem Grossfeuer zum Opfer Furst Wilhelm Edzard zu Innhausen und Knyphausen liess daraufhin den heute vorhandenen Bau in modernerem Stil auf den Grundmauern fruherer Schlosser wieder aufbauen Von den Vorgangerbauten sind nur der lang gestreckte Backsteinbau der Vorburg und der Torturm erhalten BaubeschreibungDie VorburgDer Torturm Das Schloss besteht aus einer zweigeschossigen Vierflugelanlage aus Backstein mit zwei Turmen Es entstand in den Jahren 1959 bis 1960 nach auf den barocken Vorgangerbau zuruckgehenden Entwurfen von Wilhelm Edzard zu Inn und Knyphausen Diese setzte der Architekt Hans Heinrich von Oppeln Bronikowski um Wesentlich alter ist die Vorburg Den parallel zur Strasse gelegenen langgestreckten Backsteinbau liess die Familie Inn und Knyphausen im 16 Jahrhundert in der Formensprache der niederlandischen Renaissance erbauen Der zweigeschossige Torturm mit rundbogiger Durchfahrt seitlichen Pilastern geschwungenem Sandsteingiebel und wappenhaltenden Lowen entstand 1731 im Zentrum der Vorburg SchlossparkIlluminierter Schlosspark Der Schlosspark Lutetsburg wurde Anfang des 18 Jahrhunderts im Stil des niederlandischen Barock gestaltet und wies dem damaligen Zeitgeist entsprechend eine kleinteilige Parzellierung auf Ende des 18 Jahrhunderts fiel er wust Edzard Mauritz Freiherr von Inn und Knyphausen liess ihn daraufhin in den Jahren 1790 1813 von dem Oldenburger Hofgartner Carl Ferdinand Bosse neu anlegen Nach seinen Planen entstand auf dem etwa 30 Hektar grossen Areal der grosste private Englische Landschaftsgarten Norddeutschlands Deutlich ist der Anlage die in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts einsetzende Hinwendung zur Romantik im Sinne Jean Jacques Rousseaus anzusehen Er zahlt zu den wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispielen dieses fruhromantischen Gartentyps Durch den Park fuhrt ein Wegenetz von ca 5 km Lange das der Offentlichkeit zuganglich ist Seit 2015 wird alljahrlich im Fruhherbst im Schlosspark von Lutetsburg das Lichtkunstfestival Illumina durchgefuhrt Dabei werden Baume illuminiert aber auch Lichtinstallationen aufgebaut Die Darbietung wird durch Klangeffekte und gesprochene Texte akustisch untermalt Zu den vierzehn Szenarien fuhrte 2017 ein ca zwei Kilometer langer Rundkurs Siehe auchGeschichte des Burgenbaus in OstfrieslandLiteraturnach Autoren alphabetisch geordnet Birgit Alberts Der Lutetsburger Schlosspark seine Entstehung und Entwicklung 1790 1813 Eine Pflanzenanalyse In Die Gartenkunst 10 1 1998 S 59 74 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Wittwe Hyner Emden 1824 S 406 407 Textarchiv Internet Archive Udo von Alvensleben Die Lutetsburger Chronik Geschichte eines friesischen Hauptlingsgeschlechts Ruhfus Dortmund 1955 2 unveranderte Auflage Wallstein Verlag Gottingen 1988 ISBN 3 89244 005 0 Gerhard Canzler Schloss Lutetsburg Risius Weener 2007 ISBN 978 3 88761 105 7 Ernst Andreas Friedrich Die Lutetsburg bei Norden In Wenn Steine reden konnten Band II Landbuch Verlag Hannover 1992 ISBN 3 7842 0479 1 S 98 99 Wolfgang Kehn Ethik und Asthetik Der Landschaftsgarten um 1800 als Kunstwerk und als Lebensform am Beispiel des Knyphausenschen Parks zu Lutetsburg in Ostfriesland In Die Gartenkunst 10 1 1998 S 1 58 Rainer Schomann Hrsg Urs Boeck Park des Schlosses Lutetsburg in Historische Garten in Niedersachsen Katalog zur Landesausstellung Eroffnung am 9 Juni 2000 im Foyer des Niedersachsischen Landtages in Hannover Hannover 2000 S 144 145 WeblinksCommons Schloss Lutetsburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses Frank Both Lutetsburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Die Lutetsburg und der Schlosspark Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im fruheren Zustand von Wolfgang BraunEinzelnachweiseGunter Muller 293 Burgen und Schlosser im Raum Oldenburg Ostfriesland Oldenburg 1977 S 177 ff Gerhard Canzler Die Knyphausens seit 400 Jahren auf dem Schloss Lutetsburg In Ostfriesischer Kurier vom 4 Juni 1988 Hier zitiert aus schlosspark luetetsburg de Pressespiegel Memento vom 19 Marz 2014 im Internet Archive abgerufen am 5 Januar 2016 Claudia Rammin Schloss Lutetsburg herrschaftlicher Sitz in Ostfriesland In Deutsches Adelsblatt Ausgabe November 2011 S 7 13 Hier zitiert aus schlosspark luetetsburg de Pressespiegel Memento vom 19 Marz 2014 im Internet Archive Deutsche Stiftung Denkmalschutz Forderprojekt Schloss Lutetsburg Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive abgerufen am 29 September 2024 Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Hrsg Historismus in Nordwestdeutschland Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Museumsdorf Cloppenburg vom 24 Juni bis 9 September 2001 Isensee Oldenburg 2001 ISBN 3 89598 783 2 S 80 Cordula Steffen Hammes Die Schlossbauten des Architekten Hermann Schaedtler von 1888 1927 Eine traditionelle Bauaufgabe in ihrer Spatphase Dissertation Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 1996 S 299 f schlosspark luetetsburg de Schloss eingesehen am 22 Mai 2013 Norddeutscher Rundfunk Lust auf Norden Video 22 September 2017 9 23 bis 12 20

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