Die Schlüssel Petri auch päpstliche Schlüssel sind das Attribut des Apostels Petrus sowie ein Symbol der Bindegewalt des
Schlüssel Petri

Die Schlüssel Petri (auch: päpstliche Schlüssel) sind das Attribut des Apostels Petrus sowie ein Symbol der Bindegewalt des Papstes als Nachfolger Petri und Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Heute werden sie vor allem als heraldisches Element etwa im Päpstlichen Wappen, im Wappen der Vatikanstadt sowie im Wappen des Heiligen Stuhls (und mit letzterem auch in der Flagge der Vatikanstadt) verwendet, aber auch in den Wappen verschiedener Städte, Bistümer, Abteien usw., die einen besonderen Bezug zum heiligen Petrus haben.
Ikonographie der Schlüsselübergabe
Grundlage der szenischen Darstellungen in der christlichen Kunst ist die Bibelstelle Mt 16,19: Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein, in der Christus Simon Petrus nach dessen Bekenntnis von Caesarea im Kreis der Apostel symbolisch die sakramentale Macht des Bindens und Lösens verleiht. Früheste Beispiele stammen bereits aus spätkonstantinischer Zeit in Rom. Bis ins Mittelalter ist das Motiv oft begleitet von einer Darstellung der Gesetzesübergabe (traditio legis). Später ist die Übergabe ein beliebter Bildvorwurf in der italienischen Renaissancekunst (Peruginos Fresko in der Sixtinischen Kapelle, 1481). Verständlicherweise gewinnt das Thema in der Gegenreformation und ihrer Verteidigung des päpstlichen Primats an Bedeutung (Bernini 1649, Rubens 1615). 1820 greift Ingres das Thema unter Benutzung raffaelesker Motive noch einmal auf.
Gestalt und Symbolik der einzeln dargestellten Schlüssel
Die Schlüssel Petri als selbständiges Symbol werden meist paarweise wiedergegeben, als Attribut Petri aber durchaus auch einzeln. Die Bärte weisen häufig ein Kreuz in Negativdarstellung auf. Daneben sind auch andere Bartformen üblich; in seltenen Fällen sind die Bärte als die Buchstaben S und R ausgebildet, was als Sacerdotium und Regnum (Priestertum und Herrschaft), aber auch als solve et retine (löse und binde) gedeutet wird.
Soweit sie in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Papst oder dem Heiligen Stuhl verwendet werden, hat es sich seit der frühen Neuzeit eingebürgert, je einen Schlüssel in den heraldischen Farben Gold und Silber darzustellen, wobei ihre Position je nach Verwendungszweck unterschiedlich sein kann. Die Schlüsselbärte liegen stets oben, zeigen nach unten bzw. außen und weisen das genannte Kreuzmuster auf. Überdies sind die Schlüssel mit einer mit Quasten versehenen Kordel zusammengebunden, deren genaue Gestaltung sich ebenfalls je nach Verwendungszweck unterscheidet.
Sämtliche Sedisvakanzmünzen des Kirchenstaats und des Vatikans zeigen unter anderem die Schlüssel Petri. Das gilt auch für den Giulio des Kirchenstaats.
Zur Bedeutung dieses Schlüsselsymbols gibt es verschiedene Erklärungsvarianten:
- Der goldene Schlüssel kann für das Himmelreich („Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;“ (Mt 16,19 EU)), der silberne dagegen für das irdische Reich stehen.
- Er versinnbildlicht die Bindegewalt und der silberne Schlüssel die Lösegewalt („Was du auf Erden bindest, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden löst, soll auch im Himmel gelöst sein“ (Mt 16,19 EU)). Die Schlüssel werden dann auch als Binde- und Löseschlüssel bezeichnet.
- Der goldene Schlüssel steht zudem für die päpstliche Lösegewalt (Sündenvergebung) und der silberne für den Bannstrahl (Exkommunikation).
- Wappen des Heiligen Stuhls
- Wappen des Erzbistums Bremen
- Wappen des Bistums Belleville
- Wappen von Buxtehude
- Wappen des Bistums Minden
- Wappen von Petershagen
- Wappen von Regensburg
- Wappen von Grünstadt-Sausenheim
- Wappen von Obersiggenthal
- Wappen von Untersiggenthal (Schweiz) als Ikonografisches Heiligenattribut Petri
Siehe auch
- Schlüssel (Heraldik)
- Schlüsselsymbolik
Literatur
- Herbert Vorgrimler: Das „Binden und Lösen“ in der Exegese nach dem Tridentinum bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 85 (1963), S. 460–477.
Weblinks
Einzelnachweise
- Zu dieser: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 4, 1972, S. 347.
- J. Poeschke: Schlüsselübergabe an Petrus, in: Lexikon der christlichen Ikonographie, Band 4, 1972, Sp. 82–85.
- Walter Borchers: Der Osnabrücker Domschatz (= Osnabrücker Geschichtsquellen und Forschungen. Bd. 19). Wenner, Osnabrück 1974, ISBN 3-87898-070-1, S. 31.
- Was die Schlüssel Petri aufsperren auf kirchenzeitung.at (Diözese Linz), 27. Juni 2017, abgerufen am 14. Mai 2023.
- Fabrizio Rossi: Der Vatikan. Politik und Organisation (= Beck’sche Reihe. C. H. Beck Wissen 2182). 3., aktualisierte Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-51483-9, S. 24.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Schlussel Petri auch papstliche Schlussel sind das Attribut des Apostels Petrus sowie ein Symbol der Bindegewalt des Papstes als Nachfolger Petri und Stellvertreter Jesu Christi auf Erden Heute werden sie vor allem als heraldisches Element etwa im Papstlichen Wappen im Wappen der Vatikanstadt sowie im Wappen des Heiligen Stuhls und mit letzterem auch in der Flagge der Vatikanstadt verwendet aber auch in den Wappen verschiedener Stadte Bistumer Abteien usw die einen besonderen Bezug zum heiligen Petrus haben Christus ubergibt Petrus den Schlussel Fresko von Pietro Perugino 1481 82Rubens Schlusselubergabe um 1615 Berlin GemaldegalerieSchlusselattribut der Petrus Figur an der Uberwasserkirche Munster 19 Jh Ikonographie der SchlusselubergabeGrundlage der szenischen Darstellungen in der christlichen Kunst ist die Bibelstelle Mt 16 19 Ich will dir die Schlussel des Himmelreichs geben Was du auf Erden binden wirst soll auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden losen wirst soll auch im Himmel gelost sein in der Christus Simon Petrus nach dessen Bekenntnis von Caesarea im Kreis der Apostel symbolisch die sakramentale Macht des Bindens und Losens verleiht Fruheste Beispiele stammen bereits aus spatkonstantinischer Zeit in Rom Bis ins Mittelalter ist das Motiv oft begleitet von einer Darstellung der Gesetzesubergabe traditio legis Spater ist die Ubergabe ein beliebter Bildvorwurf in der italienischen Renaissancekunst Peruginos Fresko in der Sixtinischen Kapelle 1481 Verstandlicherweise gewinnt das Thema in der Gegenreformation und ihrer Verteidigung des papstlichen Primats an Bedeutung Bernini 1649 Rubens 1615 1820 greift Ingres das Thema unter Benutzung raffaelesker Motive noch einmal auf Gestalt und Symbolik der einzeln dargestellten SchlusselDie Schlussel Petri als selbstandiges Symbol werden meist paarweise wiedergegeben als Attribut Petri aber durchaus auch einzeln Die Barte weisen haufig ein Kreuz in Negativdarstellung auf Daneben sind auch andere Bartformen ublich in seltenen Fallen sind die Barte als die Buchstaben S und R ausgebildet was als Sacerdotium und Regnum Priestertum und Herrschaft aber auch als solve et retine lose und binde gedeutet wird Soweit sie in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Papst oder dem Heiligen Stuhl verwendet werden hat es sich seit der fruhen Neuzeit eingeburgert je einen Schlussel in den heraldischen Farben Gold und Silber darzustellen wobei ihre Position je nach Verwendungszweck unterschiedlich sein kann Die Schlusselbarte liegen stets oben zeigen nach unten bzw aussen und weisen das genannte Kreuzmuster auf Uberdies sind die Schlussel mit einer mit Quasten versehenen Kordel zusammengebunden deren genaue Gestaltung sich ebenfalls je nach Verwendungszweck unterscheidet Die Sedisvakanzmunze Grosso Paparino wurde nach dem Tod von Papst Clemens IV ab 1268 gepragt Sie zeigt die Schlussel Petri Samtliche Sedisvakanzmunzen des Kirchenstaats und des Vatikans zeigen unter anderem die Schlussel Petri Das gilt auch fur den Giulio des Kirchenstaats Zur Bedeutung dieses Schlusselsymbols gibt es verschiedene Erklarungsvarianten Der goldene Schlussel kann fur das Himmelreich Ich werde dir die Schlussel des Himmelreichs geben Mt 16 19 EU der silberne dagegen fur das irdische Reich stehen Er versinnbildlicht die Bindegewalt und der silberne Schlussel die Losegewalt Was du auf Erden bindest soll auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden lost soll auch im Himmel gelost sein Mt 16 19 EU Die Schlussel werden dann auch als Binde und Loseschlussel bezeichnet Der goldene Schlussel steht zudem fur die papstliche Losegewalt Sundenvergebung und der silberne fur den Bannstrahl Exkommunikation Wappen des Heiligen Stuhls Wappen des Erzbistums Bremen Wappen des Bistums Belleville Wappen von Buxtehude Wappen des Bistums Minden Wappen von Petershagen Wappen von Regensburg Wappen von Grunstadt Sausenheim Wappen von Obersiggenthal Wappen von Untersiggenthal Schweiz als Ikonografisches Heiligenattribut PetriSiehe auchSchlussel Heraldik SchlusselsymbolikLiteraturHerbert Vorgrimler Das Binden und Losen in der Exegese nach dem Tridentinum bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts In Zeitschrift fur katholische Theologie Band 85 1963 S 460 477 WeblinksCommons Schlussel Petri in der Heraldik Sammlung von BildernEinzelnachweiseZu dieser Lexikon fur Theologie und Kirche Band 4 1972 S 347 J Poeschke Schlusselubergabe an Petrus in Lexikon der christlichen Ikonographie Band 4 1972 Sp 82 85 Walter Borchers Der Osnabrucker Domschatz Osnabrucker Geschichtsquellen und Forschungen Bd 19 Wenner Osnabruck 1974 ISBN 3 87898 070 1 S 31 Was die Schlussel Petri aufsperren auf kirchenzeitung at Diozese Linz 27 Juni 2017 abgerufen am 14 Mai 2023 Fabrizio Rossi Der Vatikan Politik und Organisation Beck sche Reihe C H Beck Wissen 2182 3 aktualisierte Auflage Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 51483 9 S 24