Die Soester Börde ist ein historisches Herrschaftsgebiet und eine Kulturlandschaft in der Mitte Westfalens zwischen dem
Soester Unterbörde

Die Soester Börde ist ein historisches Herrschaftsgebiet und eine Kulturlandschaft in der Mitte Westfalens, zwischen dem Sauerland im Süden und dem Münsterland im Norden. Überregional bekannt ist sie als eine aufgrund großer Lössmächtigkeiten besonders fruchtbare Region, die in ihrer Bodengüte in Deutschland nur von der Magdeburger Börde übertroffen wird.
Ursprünglich war eine Börde ein Steuerbezirk. In diesem historisch-administrativen Sinn umfasst die Soester Börde das ehemalige Herrschaftsgebiet der Stadt Soest in den heutigen Gemeinden Soest, Bad Sassendorf und Welver im Kreis Soest. Der Oberbörde im Süden und der Niederbörde im Norden standen verschiedene Vögte vor.
Im naturräumlichen Sinn ist die Soester Börde eine fruchtbare Landschaft, die nicht genau dasselbe Gebiet einnimmt wie das vorgenannte administrative Gebiet. Es lassen sich wiederum die Teillandschaften Soester Oberbörde und Soester Unterbörde unterscheiden, die verschiedenen Übereinheiten zugerechnet werden. Die Grenze zwischen der steileren Oberbörde im Süden und der flachwelligeren Niederbörde im Norden verläuft knapp nördlich des Hellwegs. Die Soester Börde gehört naturräumlich zu den Hellwegbörden, deren Zentrum sie darstellt.
Historischer Begriff „Soester Börde“
Historisch bezeichnet der Begriff Soester Börde das ländliche Gebiet, das vom späten Mittelalter bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts der Herrschaft der Stadt Soest unterstand. Der Begriff ist seit dem 16. Jahrhundert belegt. Die historische Soester Börde umfasst ca. 235 km².
Oberbörde und Niederbörde
Die historische Soester Börde gliedert sich in die nördliche Niederbörde und die südliche Oberbörde, denen verschiedene Vögte vorstanden. Die Niederbörde erstreckt sich ungefähr vom Hellweg bis zur Ahse und ist aufgrund zahlreicher Quellen relativ feucht, während die auf dem Nordabhang des Haarstrangs gelegene Oberbörde eher trocken und steinig ist.
Entstehung und Niedergang der Börde
Die Börde wurde von der Stadt Soest im Laufe von mehreren Jahrhunderten durch Kauf und Inpfandnahme erworben. Bereits seit dem 12. Jahrhundert bildete sich sukzessive die gogerichtliche Zuständigkeit der Stadt Soest über das Soester Umland aus. Nach dem Erwerb der Freigrafschaft Rüdenberg westlich der Stadt im Jahr 1328, dem Ankauf der Freigrafschaft Heppen im Nordosten 1369 und schließlich dem Erwerb der südwestlich gelegenen Freigrafschaft Epsingsen 1594 fand die territoriale Ausbildung der Soester Börde im historischen Sinn ihren Abschluss. Spätestens im Verlauf der Soester Fehde ging offenbar die gogerichtliche Zuständigkeit für die Gebiete zwischen Ahse und Lippe verloren.
Nachdem der Rat der Stadt Soest 1752 durch Friedrich den Großen aufgelöst und durch einen bestellten Magistrat ersetzt worden war und nachdem 1794 fast alle Rechte der Stadt durch die Preußische Landgerichtsverfassung abgeschafft worden waren, erloschen zwischen 1807 und 1809 die letzten verbliebenen Rechte der Stadt über die Börde. Als Träger der örtlichen Verwaltung entstanden in napoleonischer Zeit für wenige Jahre die vier Mairien Borgeln, Lohne, Schwefe, Soest innerhalb des zum Département Ruhr gehörigen Kantons Soest.
Politische Gliederung der Soester Börde seit 1817
Die Dörfer der Soester Börde gehörten seit der Einrichtung der Landkreise in Preußen im Jahr 1817 als selbständige Gemeinden zum Kreis Soest. Sie bildeten hier in Fortführung der mit den Mairien eingerichteten Verwaltungszuordnung die Ämter Borgeln-Schwefe (zusammengelegt 1930) und Lohne. Mit der Gemeindegebietsreform von 1969/1975 in Nordrhein-Westfalen wurden die zahlreichen, zum Teil sehr kleinen Gemeinden (die Ämter Borgeln-Schwefe und Lohne umfassten rund 50 Gemeinden, von denen einige unter hundert Einwohner hatten) zum 1. Juli 1969 zu wenigen größeren Gemeinden zusammengelegt. Im Gegensatz zu ursprünglichen Planungen, die die alten Territorial- und Konfessionsgrenzen nur zum Teil berücksichtigten, entschied man sich dafür, drei Gemeinden zu schaffen, deren Gebiet sich weitgehend mit der historischen Börde deckt: die um 18 Ortsteile erweiterte Stadt Soest sowie die beiden neuen Landgemeinden Bad Sassendorf und Welver.
Landschaft
Die Soester Börde zeichnet sich durch ihren fruchtbaren Boden (Löss aus der letzten Eiszeit) aus. Die ehemalige Hansestadt Soest ist das Zentrum der waldarmen Region und gibt der Landschaft ihren Namen. In landschaftlicher/landwirtschaftlicher Hinsicht ist die Börde nur die durch Boden und Klima charakterisierte flache bis schwach hügelige Region zwischen Haarstrang und Lippe.
Die Lössablagerungen zwischen Unna im Westen und Geseke im Osten sind in einigen Gebieten bis zu 10 m mächtig, an anderen Stellen umfassen sie aber auch nur wenige Meter Mächtigkeit. Die Lössböden sind besonders fruchtbar. Hauptsächlich wird darauf Getreide (z. B. Weizen) angebaut; ebenso gute Grundlagen bieten sie aber auch für hochwertige Gemüsesorten und Zuckerrübenanbau. Klimatisch zeichnet sich die Soester Börde im Jahresmittel durch einen geringeren Niederschlag und leicht erhöhte Temperaturen gegenüber der Umgebung aus.
Naturräumliche Zuordnung
Naturräumlich liegt die Soester Börde im Zentrum der Haupteinheit Hellwegbörden im Süden der Westfälischen Bucht. Da das Kernland der Hellwegbörden zwischen dem Haarstrang im Süden und der Lippetalung im Norden naturräumlich in Nord-Süd-Richtung in die steileren Ober- und die sanft zur Lippe abfallenden Unterbörden gegliedert wird, verteilt sich das historische Gebiet der Soester Börde entsprechend auf beide Über-Naturräume sowie in Randgebieten noch auf weitere.
Soester Oberbörde
Mit Soester Oberbörde wird die naturräumliche Teillandschaft der Oberbörden, ihrerseits Teil der Hellwegbörden, zwischen dem Kernstadtgebiet von Soest und dem Haarstrang bezeichnet.
Nördlich des Hellwegs reicht die Soester Oberbörde an der Nahtstelle zur Soester Unterbörde (s. u.) bis zu den Ortsteilen Ostönnerlinde, Enkesen, Paradiese und der Kernstadt sowie zum Kernort Bad Sassendorfs nebst Lohne.
Im Nordosten reicht die Landschaft an der Nahtstelle zur bis zu den Erwitter Stadtteilen Schmerlecke und Seringhausen, die nicht Teil der historischen Soester Börde sind, im Osten und Südosten verläuft die Grenze östlich von Enkesen (im Klei) und Neuengeseke ziemlich exakt entlang der Gemeindegrenze Sassendorfs, wobei allerdings der Ortsteil Herringsen im äußersten Südosten ausgespart wird.
Die südliche Nahtstelle zum Haarstrang verläuft auf Soester Gebiet knapp südlich der Ortsteile Bergede, Deiringsen, Meiningsen sowie Epsingsen und entspricht so ziemlich genau der Südgrenze des Stadtgebiets, aus deren Süden nur Lendringsen knapp der Haar zugerechnet wird.
Auch die schmale Südwestgrenze zur Werl-Unnaer Börde verläuft, Röllingsen und Ostönnen knapp einschließend, nahe jener der Stadt.
Soester Unterbörde
Mit Soester Unterbörde wird die naturräumliche Teillandschaft der Unterbörden, ihrerseits Teil der Hellwegbörden, bezeichnet, die sich nördlich und nordwestlich an die Soester Oberbörde anschließt (Grenzverlauf zur Letzteren siehe einen Abschnitt weiter oben).
Die Soester Unterbörde reicht nach Westen über das Gebiet der historischen Soester Börde hinaus und enthält in nördlicher Nachbarschaft zur Werl-Unnaer Börde die nördlichen Werler Ortsteile Budberg, Hilbeck (hier verläuft die schmale Grenze zum Kamener Flachwellenland) und Sönnern, wobei die Kernstadt nur knapp ausgespart wird.
An der nordwestlichen Nahtstelle zu den Braamer Höhen, Teil des Kamener Hügellandes, liegt auf Werler Gemarkung neben Hilbeck und Sönnern auch der nordöstliche Ortsteil Niederbergstraße. Von hier zum sich südlich anschließenden Ortsteil Oberbergstraße zieht sich eine Engstelle des Naturraumes in Nord-Süd-Richtung. Weitere Randorte an der Nahtstelle zu den Braamer Höhen sind, auf Welverer Gebiet, Scheidingen, Ehningsen und Borgeln. Im Norden Soests folgt der Grenzverlauf bis nördlich des Ortsteils Ellingsen ziemlich exakt der Stadtgrenze.
Auch die nordöstliche Grenze zur folgt von Ellingsen aus nach Südosten über Thöningsen zunächst weitgehend der Stadtgrenze. Im äußersten Nordosten umfasst die Landschaft ferner den Bad Sassendorfer Ortsteil Heppen.
Weitere Naturräume
Die meisten Ortsteile Welvers, insbesondere der Kernort, liegen nicht in der Soester Unterbörde, sondern auf den zum Kamener Hügelland gezählten Braamer Höhen, deren Osten sie fast komplett einnehmen.
Dem gegenüber liegt der Norden Bad Sassendorfs mit Weslarn, Ostinghausen und Bettinghausen naturräumlich in der , die sich an die Soester Unterbörde nach Nordosten anschließt.
Der Ortsteil Herringsen im Südosten Sassendorfs liegt in der , während seine Teilsiedlungen Herringser Höfe und Im Kamp, wie auch der Soester Stadtteil Lendringsen, auf dem Haarstrang liegen.
Siehe auch
- Haarstrang
- Kreis Soest
Literatur
- Klaus Diekmann: Die Herrschaft der Stadt Soest über ihre Börde. Diss. jur., Münster 1962.
- Arnold Geck: Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Soest und der Soester Börde. Soest 1825. 430 Seiten.
- Marga Koske: Das Bördekataster von 1685. Soest 1960.
- Marga Koske: Geschichte der eingemeindeten Soester Stadtteile. In: Soester Zeitschrift 112, 2000, S. 23–78.
- Hermann Rothert: Wie die Stadt Soest ihr Territorium, die Börde, erwarb. In: Westfälische Zeitschrift 106, 1956, S. 79–111.
- Hans Weller: Die Selbstverwaltung im Kreis Soest 1817–1974. Ein Beitrag zur Geschichte der übergemeindlichen Selbstverwaltung. Paderborn 1987.
- Hartmut Witzig: Die Rechtsverhältnisse der Bauern in der Soester Börde vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Diss. jur., Göttingen 1967.
Einzelnachweise
- Der Begriff Hellwegbörden ist erst seit dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands aus den 1950er Jahren geläufig und erweitert den Begriff Börde auf die sich westlich und östlich anschließenden Landschaften.
- Wolfgang Bockhorst: Soest und die Börde bis zur Reformation. In: Soest. Geschichte der Stadt. 2. Die Welt der Bürger – Politik, Gesellschaft und Kultur im Spätmittelalterlichen Soest. Soest 1996, ISBN 3-87902-043-4, S. 153–171, hier S. 154
- Hermann Schmitz: Soest. Leipzig 1908, S. 112–114
- Marga Koske: Geschichte der eingemeindeten Soester Stadtteile. In: Soester Zeitschrift 112, 2000, S. 23–78, hier: S. 23
- Siehe die Klassifizierung der Stadt Soest als „waldarme Stadt“ in: Jürgen Hotzan: dtv-Atlas zur Stadt. Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung. München 1994, S. 150
- Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 97 – Münster (Sofie Meisel 1960) und Blatt 110 – Arnsberg (Martin Bürgener 1969), Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg
Weblinks
- Naturraumkarten aus den Einzelblättern 1:200.000 des Bundesinstituts für Landeskunde – relevant sind hier vor allem 542.12 und 542.22.
- Blatt 97 – Münster
- Blatt 110 – Arnsberg
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Soester Borde ist ein historisches Herrschaftsgebiet und eine Kulturlandschaft in der Mitte Westfalens zwischen dem Sauerland im Suden und dem Munsterland im Norden Uberregional bekannt ist sie als eine aufgrund grosser Lossmachtigkeiten besonders fruchtbare Region die in ihrer Bodengute in Deutschland nur von der Magdeburger Borde ubertroffen wird Soester Borde zwischen Schwefe und Borgeln Ursprunglich war eine Borde ein Steuerbezirk In diesem historisch administrativen Sinn umfasst die Soester Borde das ehemalige Herrschaftsgebiet der Stadt Soest in den heutigen Gemeinden Soest Bad Sassendorf und Welver im Kreis Soest Der Oberborde im Suden und der Niederborde im Norden standen verschiedene Vogte vor Im naturraumlichen Sinn ist die Soester Borde eine fruchtbare Landschaft die nicht genau dasselbe Gebiet einnimmt wie das vorgenannte administrative Gebiet Es lassen sich wiederum die Teillandschaften Soester Oberborde und Soester Unterborde unterscheiden die verschiedenen Ubereinheiten zugerechnet werden Die Grenze zwischen der steileren Oberborde im Suden und der flachwelligeren Niederborde im Norden verlauft knapp nordlich des Hellwegs Die Soester Borde gehort naturraumlich zu den Hellwegborden deren Zentrum sie darstellt Historischer Begriff Soester Borde Historisch bezeichnet der Begriff Soester Borde das landliche Gebiet das vom spaten Mittelalter bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts der Herrschaft der Stadt Soest unterstand Der Begriff ist seit dem 16 Jahrhundert belegt Die historische Soester Borde umfasst ca 235 km Oberborde und Niederborde Die historische Soester Borde gliedert sich in die nordliche Niederborde und die sudliche Oberborde denen verschiedene Vogte vorstanden Die Niederborde erstreckt sich ungefahr vom Hellweg bis zur Ahse und ist aufgrund zahlreicher Quellen relativ feucht wahrend die auf dem Nordabhang des Haarstrangs gelegene Oberborde eher trocken und steinig ist Entstehung und Niedergang der Borde Die Borde wurde von der Stadt Soest im Laufe von mehreren Jahrhunderten durch Kauf und Inpfandnahme erworben Bereits seit dem 12 Jahrhundert bildete sich sukzessive die gogerichtliche Zustandigkeit der Stadt Soest uber das Soester Umland aus Nach dem Erwerb der Freigrafschaft Rudenberg westlich der Stadt im Jahr 1328 dem Ankauf der Freigrafschaft Heppen im Nordosten 1369 und schliesslich dem Erwerb der sudwestlich gelegenen Freigrafschaft Epsingsen 1594 fand die territoriale Ausbildung der Soester Borde im historischen Sinn ihren Abschluss Spatestens im Verlauf der Soester Fehde ging offenbar die gogerichtliche Zustandigkeit fur die Gebiete zwischen Ahse und Lippe verloren Nachdem der Rat der Stadt Soest 1752 durch Friedrich den Grossen aufgelost und durch einen bestellten Magistrat ersetzt worden war und nachdem 1794 fast alle Rechte der Stadt durch die Preussische Landgerichtsverfassung abgeschafft worden waren erloschen zwischen 1807 und 1809 die letzten verbliebenen Rechte der Stadt uber die Borde Als Trager der ortlichen Verwaltung entstanden in napoleonischer Zeit fur wenige Jahre die vier Mairien Borgeln Lohne Schwefe Soest innerhalb des zum Departement Ruhr gehorigen Kantons Soest Politische Gliederung der Soester Borde seit 1817 Die Dorfer der Soester Borde gehorten seit der Einrichtung der Landkreise in Preussen im Jahr 1817 als selbstandige Gemeinden zum Kreis Soest Sie bildeten hier in Fortfuhrung der mit den Mairien eingerichteten Verwaltungszuordnung die Amter Borgeln Schwefe zusammengelegt 1930 und Lohne Mit der Gemeindegebietsreform von 1969 1975 in Nordrhein Westfalen wurden die zahlreichen zum Teil sehr kleinen Gemeinden die Amter Borgeln Schwefe und Lohne umfassten rund 50 Gemeinden von denen einige unter hundert Einwohner hatten zum 1 Juli 1969 zu wenigen grosseren Gemeinden zusammengelegt Im Gegensatz zu ursprunglichen Planungen die die alten Territorial und Konfessionsgrenzen nur zum Teil berucksichtigten entschied man sich dafur drei Gemeinden zu schaffen deren Gebiet sich weitgehend mit der historischen Borde deckt die um 18 Ortsteile erweiterte Stadt Soest sowie die beiden neuen Landgemeinden Bad Sassendorf und Welver LandschaftDie Soester Borde zeichnet sich durch ihren fruchtbaren Boden Loss aus der letzten Eiszeit aus Die ehemalige Hansestadt Soest ist das Zentrum der waldarmen Region und gibt der Landschaft ihren Namen In landschaftlicher landwirtschaftlicher Hinsicht ist die Borde nur die durch Boden und Klima charakterisierte flache bis schwach hugelige Region zwischen Haarstrang und Lippe Die Lossablagerungen zwischen Unna im Westen und Geseke im Osten sind in einigen Gebieten bis zu 10 m machtig an anderen Stellen umfassen sie aber auch nur wenige Meter Machtigkeit Die Lossboden sind besonders fruchtbar Hauptsachlich wird darauf Getreide z B Weizen angebaut ebenso gute Grundlagen bieten sie aber auch fur hochwertige Gemusesorten und Zuckerrubenanbau Klimatisch zeichnet sich die Soester Borde im Jahresmittel durch einen geringeren Niederschlag und leicht erhohte Temperaturen gegenuber der Umgebung aus Naturraumliche Zuordnung Naturraumlich liegt die Soester Borde im Zentrum der Haupteinheit Hellwegborden im Suden der Westfalischen Bucht Da das Kernland der Hellwegborden zwischen dem Haarstrang im Suden und der Lippetalung im Norden naturraumlich in Nord Sud Richtung in die steileren Ober und die sanft zur Lippe abfallenden Unterborden gegliedert wird verteilt sich das historische Gebiet der Soester Borde entsprechend auf beide Uber Naturraume sowie in Randgebieten noch auf weitere Soester Oberborde Mit Soester Oberborde wird die naturraumliche Teillandschaft der Oberborden ihrerseits Teil der Hellwegborden zwischen dem Kernstadtgebiet von Soest und dem Haarstrang bezeichnet Nordlich des Hellwegs reicht die Soester Oberborde an der Nahtstelle zur Soester Unterborde s u bis zu den Ortsteilen Ostonnerlinde Enkesen Paradiese und der Kernstadt sowie zum Kernort Bad Sassendorfs nebst Lohne Im Nordosten reicht die Landschaft an der Nahtstelle zur bis zu den Erwitter Stadtteilen Schmerlecke und Seringhausen die nicht Teil der historischen Soester Borde sind im Osten und Sudosten verlauft die Grenze ostlich von Enkesen im Klei und Neuengeseke ziemlich exakt entlang der Gemeindegrenze Sassendorfs wobei allerdings der Ortsteil Herringsen im aussersten Sudosten ausgespart wird Die sudliche Nahtstelle zum Haarstrang verlauft auf Soester Gebiet knapp sudlich der Ortsteile Bergede Deiringsen Meiningsen sowie Epsingsen und entspricht so ziemlich genau der Sudgrenze des Stadtgebiets aus deren Suden nur Lendringsen knapp der Haar zugerechnet wird Auch die schmale Sudwestgrenze zur Werl Unnaer Borde verlauft Rollingsen und Ostonnen knapp einschliessend nahe jener der Stadt Soester Unterborde Mit Soester Unterborde wird die naturraumliche Teillandschaft der Unterborden ihrerseits Teil der Hellwegborden bezeichnet die sich nordlich und nordwestlich an die Soester Oberborde anschliesst Grenzverlauf zur Letzteren siehe einen Abschnitt weiter oben Die Soester Unterborde reicht nach Westen uber das Gebiet der historischen Soester Borde hinaus und enthalt in nordlicher Nachbarschaft zur Werl Unnaer Borde die nordlichen Werler Ortsteile Budberg Hilbeck hier verlauft die schmale Grenze zum Kamener Flachwellenland und Sonnern wobei die Kernstadt nur knapp ausgespart wird An der nordwestlichen Nahtstelle zu den Braamer Hohen Teil des Kamener Hugellandes liegt auf Werler Gemarkung neben Hilbeck und Sonnern auch der nordostliche Ortsteil Niederbergstrasse Von hier zum sich sudlich anschliessenden Ortsteil Oberbergstrasse zieht sich eine Engstelle des Naturraumes in Nord Sud Richtung Weitere Randorte an der Nahtstelle zu den Braamer Hohen sind auf Welverer Gebiet Scheidingen Ehningsen und Borgeln Im Norden Soests folgt der Grenzverlauf bis nordlich des Ortsteils Ellingsen ziemlich exakt der Stadtgrenze Auch die nordostliche Grenze zur folgt von Ellingsen aus nach Sudosten uber Thoningsen zunachst weitgehend der Stadtgrenze Im aussersten Nordosten umfasst die Landschaft ferner den Bad Sassendorfer Ortsteil Heppen Weitere Naturraume Die meisten Ortsteile Welvers insbesondere der Kernort liegen nicht in der Soester Unterborde sondern auf den zum Kamener Hugelland gezahlten Braamer Hohen deren Osten sie fast komplett einnehmen Dem gegenuber liegt der Norden Bad Sassendorfs mit Weslarn Ostinghausen und Bettinghausen naturraumlich in der die sich an die Soester Unterborde nach Nordosten anschliesst Der Ortsteil Herringsen im Sudosten Sassendorfs liegt in der wahrend seine Teilsiedlungen Herringser Hofe und Im Kamp wie auch der Soester Stadtteil Lendringsen auf dem Haarstrang liegen Siehe auchHaarstrang Kreis SoestLiteraturKlaus Diekmann Die Herrschaft der Stadt Soest uber ihre Borde Diss jur Munster 1962 Arnold Geck Topographisch historisch statistische Beschreibung der Stadt Soest und der Soester Borde Soest 1825 430 Seiten Marga Koske Das Bordekataster von 1685 Soest 1960 Marga Koske Geschichte der eingemeindeten Soester Stadtteile In Soester Zeitschrift 112 2000 S 23 78 Hermann Rothert Wie die Stadt Soest ihr Territorium die Borde erwarb In Westfalische Zeitschrift 106 1956 S 79 111 Hans Weller Die Selbstverwaltung im Kreis Soest 1817 1974 Ein Beitrag zur Geschichte der ubergemeindlichen Selbstverwaltung Paderborn 1987 Hartmut Witzig Die Rechtsverhaltnisse der Bauern in der Soester Borde vom 14 bis zum 18 Jahrhundert Diss jur Gottingen 1967 EinzelnachweiseDer Begriff Hellwegborden ist erst seit dem Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands aus den 1950er Jahren gelaufig und erweitert den Begriff Borde auf die sich westlich und ostlich anschliessenden Landschaften Wolfgang Bockhorst Soest und die Borde bis zur Reformation In Soest Geschichte der Stadt 2 Die Welt der Burger Politik Gesellschaft und Kultur im Spatmittelalterlichen Soest Soest 1996 ISBN 3 87902 043 4 S 153 171 hier S 154 Hermann Schmitz Soest Leipzig 1908 S 112 114 Marga Koske Geschichte der eingemeindeten Soester Stadtteile In Soester Zeitschrift 112 2000 S 23 78 hier S 23 Siehe die Klassifizierung der Stadt Soest als waldarme Stadt in Jurgen Hotzan dtv Atlas zur Stadt Von den ersten Grundungen bis zur modernen Stadtplanung Munchen 1994 S 150 Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 97 Munster Sofie Meisel 1960 und Blatt 110 Arnsberg Martin Burgener 1969 Bundesanstalt fur Landeskunde Bad GodesbergWeblinksCommons Soester Borde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturraumkarten aus den Einzelblattern 1 200 000 des Bundesinstituts fur Landeskunde relevant sind hier vor allem 542 12 und 542 22 Blatt 97 Munster Blatt 110 ArnsbergNormdaten Geografikum GND 4055376 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 244980255