Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Dieser Artikel befasst sich mit dem sowjetischen Firmenverbund in Österreich von 1946 bis 1955 Für weitere Bedeutungen s

Sowjetische Mineralölverwaltung

  • Startseite
  • Sowjetische Mineralölverwaltung
Sowjetische Mineralölverwaltung
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem sowjetischen Firmenverbund in Österreich von 1946 bis 1955. Für weitere Bedeutungen siehe Usia.

USIA (УСИА, Abk. von russisch Управление советским имуществом в Австрии / Uprawljenje Sowjetskim Imuschtschjestwom w Awstrii, Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Österreich) war in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich von 1946 bis 1955 ein Verbund von mehr als 300 Unternehmen, die von der Sowjetunion als ehemaliges Eigentum des Deutschen Reiches beschlagnahmt worden waren. Die USIA wurde von sowjetischen Stellen geleitet und hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsführung zu richten. Die erwirtschafteten Gewinne kamen der Besatzungsmacht zugute. Grundlage hierfür waren die Potsdamer Beschlüsse, welche es den Besatzungsmächten erlaubten, in der ihnen zugeteilten Zone Reparationen einzuheben. Bei USIA-Betrieben waren über 53.000 Menschen beschäftigt.

Geschichte der USIA

Leitung durch die sowjetische Besatzungsmacht

Der USIA-Konzern wurde 1946 als USIWA („Uprawlenje Sowjetskim Imuschestwom w Awstrij“ = Verwaltung des sowjetischen Vermögens in Österreich) gegründet. Das Unternehmen wurde vom Wiener aus geleitet. Am Schwarzenbergplatz war das Kaufmännische Zentralbüro für den Geschäftsbetrieb mit dritten Parteien eingerichtet. Die USIA hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsführung zu richten, wurde ansonsten aber durchaus nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen geführt. Die Firmen in der USIA waren dem Einfluss Österreichs entzogen; die sowjetische Besatzungsmacht gestattete Außenstehenden keinen Einblick.

Die Behandlung der USIA-Betriebe lief im Ergebnis darauf hinaus, möglichst hohe Einnahmen mit ihnen zu erzielen. Die Unternehmensgewinne wurden durch die Sowjetische Militärbank einbehalten. Die Steuern wurden (nach österreichischen Steuersätzen) an die sowjetische Verwaltung entrichtet. Darlehen erhielten die Betriebe durch die Sowjetische Militärbank zu Zinssätzen von bis zu 20 %.

Betriebe im USIA-Konzern

Zur USIA gehörten erhebliche Teile der Schlüsselindustrien Ostösterreichs, unter anderem die folgenden Betriebe:

  • Betriebe der Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH Berlin (DEST) im Umfeld der ehemaligen Konzentrationslager Gusen und Mauthausen
  • die Lokomotivfabrik Floridsdorf
  • die Österreichische Automobil Fabriks-AG
  • die Österreichische Brown, Boveri Werke
  • die AEG-Union
  • die Osram Österreichische Glühlampenfabrik Ges.m.b.H.
  • die Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr AG
  • die Glanzstoff-Fabrik St. Pölten AG
  • die Rax-Werk Ges.m.b.H. in Wiener Neustadt
  • die Voith in St. Pölten
  • Jos. Heiser (vorm. J. Winters Sohn), heute Worthington Cylinders in Gaming (Nahtlose Hochdruck-Stahlflaschen)
  • Waagner-Biro in Wien-Stadlau
  • die St. Egydyer Eisen- und Stahlindustriegesellschaft in St. Aegyd am Neuwalde
  • die Brunner Glasfabrik in Brunn am Gebirge
  • die Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer Aktiengesellschaft in Maria Enzersdorf
  • die Rosenhügel-Filmstudios – diese wurden als Wien-Film am Rosenhügel weiter betrieben

sowie das Wiener Dianabad und weitere Kleinbetriebe, Gasthäuser und Handwerkerbetriebe

Bedeutung für die Bevölkerung und die Beschäftigten

Bei den USIA-Betrieben waren über 53.000 Personen beschäftigt. Die USIA bezahlte ihre Angestellten gut und kam Betriebsräten oft weit entgegen. An Standorten der USIA-Betriebe war die KPÖ überdurchschnittlich präsent.

Die USIA-Betriebe waren Zentren des Oktoberstreiks 1950. Es kam dabei aber auch zu Konflikten mit der Betriebsleitung, da sich die Ausstände negativ auf das Betriebsergebnis auswirkten. Nach den Oktoberstreiks bekamen hunderte Kommunisten, die in ihren Betrieben entlassen worden waren und meist nur noch in den USIA-Betrieben Arbeit finden konnten, in diesen eine Anstellung.

Ferner waren die USIA-Betriebe beliebte Anlaufpunkte für die österreichische Bevölkerung, da die Preise vieler Bedarfsgüter des täglichen Lebens in den USIA-Läden erheblich unter dem Preis lagen, der am freien Markt verlangt wurde.

Ein typisches Merkmal von Orten mit USIA-Betrieben war – auch noch lange nach dem Abzug der sowjetischen Truppen – das Vorhandensein von Betriebskindergärten zu Zeiten, als Kindergärten in Österreich noch dünn gesät waren.

Folgen für die Betriebe

Nicht wenige der in der USIA-Leitung eingesetzten sowjetischen Manager sahen sich in einem ständigen Zwiespalt zwischen den finanziellen und Sachforderungen ihrer Vorgesetzten einerseits und der drohenden Insolvenz andererseits. Es mangelte an Reinvestitionen in die Betriebe sowie an Rationalisierungen und Modernisierungen. Zum Zeitpunkt der Rückgabe der USIA-Betriebe an Österreich lagen diese in Folge einer auf Gewinnmaximierung ausgelegten Unternehmenspolitik – teils insolvenzreif – hinter der übrigen österreichischen Wirtschaft zurück.

Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft

Durch die deutlich unter dem Markt liegenden Preise in den USIA-Läden übten diese einen starken Wettbewerbsdruck auf die anderen Einzelhandelsläden der freien Wirtschaft aus. Die niedrigen Preise wurden dadurch ermöglicht, dass die USIA-Läden an österreichische Vorschriften wie die Gewerbeordnung oder die Ladenschlusszeitenregelung nicht gebunden waren und keine Zollabgaben, Umsatzsteuer und Verbrauchsteuern abzuführen hatten. Zu sehr günstigen Preisen wurden in den USIA-Läden in den fünfziger Jahren selbst relative Luxusgüter wie Nylonstrümpfe und Schweizer Uhren angeboten.

Mit Hilfe von Reimport von im kommunistischen Ausland umdeklarierter Ware konnte die sowjetische Verwaltung nochmals einen deutlichen Gewinn erzielen. Auch wurden USIA-Wirtschaftsgüter wie Spirituosen und Tabakwaren auf illegalem Wege in LKWs mit sowjetischem Kennzeichen – die zu kontrollieren österreichischen Behörden untersagt war – in den Schwarzmarkt überführt.

Die Preispolitik der USIA wurde als freundschaftliche Aktion der Sowjetunion für das österreichische Volk dargestellt, das den angeblich überteuerten Preisen des kapitalistischen freien Marktes nun nicht mehr ausgeliefert sei. Ebenso wurde auf die großzügige Lohnpolitik der USIA hingewiesen. Nachteilige Erscheinungen für die freie Wirtschaft und der organisierte Schmuggel wurden dagegen als Symptome des verrotteten westlichen Systems hingestellt.

Ende der sowjetischen Verwaltung der USIA 1955

Die Frage der Ablöse der USIA-Betriebe gegenüber der UdSSR war lange Zeit ein Hindernis für den Abschluss des Staatsvertrags zwischen der UdSSR und Österreich. Erst bei den Gesprächen in Moskau vom 12. bis 15. April 1955, die den entscheidenden Durchbruch zum Staatsvertrag vom 15. Mai brachten, wurde eine Einigung erzielt. Die UdSSR übertrugen das in ihrem Besitz befindliche ehemalige „Deutsche Eigentum“ gegen folgende Ablöseleistungen an Österreich: alle Rechte am Erdölkomplex gegen eine Lieferung von 10 Mio. Tonnen Rohöl (später auf 6 Mio. Tonnen Rohöl herabgesetzt) (Wert: 200 Millionen US-Dollar); den DDSG-Besitz im östlichen Österreich gegen 2 Mio. US-Dollar; für das übrige ehemalige „Deutsche Eigentum“ wurde eine innerhalb von sechs Jahren zu zahlende Ablösesumme von 150 Mio. US-Dollar festgelegt.

Viele der ehemaligen USIA-Betriebe wurden nach ihrer Rückgabe an Österreich verstaatlicht. Nach dem österreichischen Staatsvertrag 1955 zählte man bei der USIA etwa 25.000 Arbeiter und 4.000 Angestellte, was über ein Viertel der niederösterreichischen Industriearbeitsplätze darstellte. Die wichtigsten Sektoren waren Maschinen-, Stahl- und Eisenbau, Gießerei, Bergbau, Eisenerzeugende Industrie, Lederverarbeitung, Glas- und Metallindustrie.

Andere sowjetisch kontrollierte Betriebe in Österreich

Ebenfalls unter sowjetische Kontrolle – jedoch nicht im Rahmen der USIA – kamen durch den so genannten Befehl Nr. 17 von Generaloberst Wladimir Kurassow die Sowjetische Mineralölverwaltung (heute OMV AG), mit ca. 7.800 Beschäftigten und die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft mit ca. 1.600 Beschäftigten.

Siehe auch

  • Sowjetische Aktiengesellschaft

Literatur

  • Gerhard Baumgartner: Die USIA-Betriebe im Burgenland. In: Felix Tobler (Hrsg.): Befreien - besetzen - bestehen. Das Burgenland von 1945 - 1955. Tagungsband des Symposions des Burgenländischen Landesarchivs vom 7. – 8. April 2005. Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7: Kultur, Wissenschaft und Archiv, Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek, Eisenstadt 2005, ISBN 3-901517-49-9 (Burgenländische Forschungen 90), S. 161–176.
  • Otto Klambauer, Ernst Bezemek: Die USIA-Betriebe in Niederösterreich. Geschichte, Organisation, Dokumentation. Selbstverlag des NÖ Instituts für Landeskunde, Wien 1983 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde 5).
  • Hubert Steiner: Die USIA-Betriebe, ihre Gründung, Organisation und Rückgabe in die österreichische Hoheitsverwaltung. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 43, 1993, ISSN 0078-3676, S. 206–220.
  • Ernst Trost: Figl von Österreich, Molden-Taschenbuch-Verlag, Wien u. a. 1972.
  • Walter M. Iber: Die versteckten Reparationen. Zur wirtschaftlichen Ausbeutung Österreichs durch die Sowjetunion 1945–1955/63. In: Wolfram Dornik, Johannes Gießauf, Walter M. Iber (Hrsg.): Krieg und Wirtschaft. Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. Studien Verlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2010, ISBN 978-3-7065-4949-3, S. 555–574.

Weblinks

  • APA: Die Verstaatlichten Betriebe Österreichs 1955-1960
  • Eintrag zu USIA im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • 5.7.1946 "Befehl Nr. 17" von Generaloberst Kurrasow: Übergabe des Deutschen Eigentums an die sowjetische Besatzung (USIA-Betriebe) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  • Gegen die USIA gerichtetes Plakat (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive)
  • USIA auf Austria-Forum
  • USIA auf Demokratiezentrum Wien

Einzelnachweise

  1. Die Presse: Österreich nach '45: Ein Staat im Staate namens USIA, abgerufen am 9. November 2013
  2. Eintrag zu USIA im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  4. USIA-Geschäfte. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2022. 
  5. http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/usia.html
  6. Werdegang der Industrie in Niederösterreich (Memento vom 27. März 2013 im Internet Archive)
  7. Stichtage. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1948 (online). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 23:51

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Sowjetische Mineralölverwaltung, Was ist Sowjetische Mineralölverwaltung? Was bedeutet Sowjetische Mineralölverwaltung?

Dieser Artikel befasst sich mit dem sowjetischen Firmenverbund in Osterreich von 1946 bis 1955 Fur weitere Bedeutungen siehe Usia USIA USIA Abk von russisch Upravlenie sovetskim imushestvom v Avstrii Uprawljenje Sowjetskim Imuschtschjestwom w Awstrii Verwaltung des sowjetischen Eigentums in Osterreich war in der sowjetischen Besatzungszone in Osterreich von 1946 bis 1955 ein Verbund von mehr als 300 Unternehmen die von der Sowjetunion als ehemaliges Eigentum des Deutschen Reiches beschlagnahmt worden waren Die USIA wurde von sowjetischen Stellen geleitet und hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsfuhrung zu richten Die erwirtschafteten Gewinne kamen der Besatzungsmacht zugute Grundlage hierfur waren die Potsdamer Beschlusse welche es den Besatzungsmachten erlaubten in der ihnen zugeteilten Zone Reparationen einzuheben Bei USIA Betrieben waren uber 53 000 Menschen beschaftigt Geschichte der USIALeitung durch die sowjetische Besatzungsmacht Trattnerhof in Wien 2005 Der USIA Konzern wurde 1946 als USIWA Uprawlenje Sowjetskim Imuschestwom w Awstrij Verwaltung des sowjetischen Vermogens in Osterreich gegrundet Das Unternehmen wurde vom Wiener aus geleitet Am Schwarzenbergplatz war das Kaufmannische Zentralburo fur den Geschaftsbetrieb mit dritten Parteien eingerichtet Die USIA hatte sich nach den Vorgaben der sowjetischen Staatsfuhrung zu richten wurde ansonsten aber durchaus nach marktwirtschaftlichen Grundsatzen gefuhrt Die Firmen in der USIA waren dem Einfluss Osterreichs entzogen die sowjetische Besatzungsmacht gestattete Aussenstehenden keinen Einblick Die Behandlung der USIA Betriebe lief im Ergebnis darauf hinaus moglichst hohe Einnahmen mit ihnen zu erzielen Die Unternehmensgewinne wurden durch die Sowjetische Militarbank einbehalten Die Steuern wurden nach osterreichischen Steuersatzen an die sowjetische Verwaltung entrichtet Darlehen erhielten die Betriebe durch die Sowjetische Militarbank zu Zinssatzen von bis zu 20 Betriebe im USIA Konzern Zur USIA gehorten erhebliche Teile der Schlusselindustrien Ostosterreichs unter anderem die folgenden Betriebe Betriebe der Deutschen Erd und Steinwerke GmbH Berlin DEST im Umfeld der ehemaligen Konzentrationslager Gusen und Mauthausen die Lokomotivfabrik Floridsdorf die Osterreichische Automobil Fabriks AG die Osterreichische Brown Boveri Werke die AEG Union die Osram Osterreichische Gluhlampenfabrik Ges m b H die Allgemeine Baugesellschaft A Porr AG die Glanzstoff Fabrik St Polten AG die Rax Werk Ges m b H in Wiener Neustadt die Voith in St Polten Jos Heiser vorm J Winters Sohn heute Worthington Cylinders in Gaming Nahtlose Hochdruck Stahlflaschen Waagner Biro in Wien Stadlau die St Egydyer Eisen und Stahlindustriegesellschaft in St Aegyd am Neuwalde die Brunner Glasfabrik in Brunn am Gebirge die Schnellpressenfabrik Koenig amp Bauer Aktiengesellschaft in Maria Enzersdorf die Rosenhugel Filmstudios diese wurden als Wien Film am Rosenhugel weiter betrieben sowie das Wiener Dianabad und weitere Kleinbetriebe Gasthauser und Handwerkerbetriebe Bedeutung fur die Bevolkerung und die Beschaftigten Bei den USIA Betrieben waren uber 53 000 Personen beschaftigt Die USIA bezahlte ihre Angestellten gut und kam Betriebsraten oft weit entgegen An Standorten der USIA Betriebe war die KPO uberdurchschnittlich prasent Die USIA Betriebe waren Zentren des Oktoberstreiks 1950 Es kam dabei aber auch zu Konflikten mit der Betriebsleitung da sich die Ausstande negativ auf das Betriebsergebnis auswirkten Nach den Oktoberstreiks bekamen hunderte Kommunisten die in ihren Betrieben entlassen worden waren und meist nur noch in den USIA Betrieben Arbeit finden konnten in diesen eine Anstellung Ferner waren die USIA Betriebe beliebte Anlaufpunkte fur die osterreichische Bevolkerung da die Preise vieler Bedarfsguter des taglichen Lebens in den USIA Laden erheblich unter dem Preis lagen der am freien Markt verlangt wurde Ein typisches Merkmal von Orten mit USIA Betrieben war auch noch lange nach dem Abzug der sowjetischen Truppen das Vorhandensein von Betriebskindergarten zu Zeiten als Kindergarten in Osterreich noch dunn gesat waren Folgen fur die Betriebe Nicht wenige der in der USIA Leitung eingesetzten sowjetischen Manager sahen sich in einem standigen Zwiespalt zwischen den finanziellen und Sachforderungen ihrer Vorgesetzten einerseits und der drohenden Insolvenz andererseits Es mangelte an Reinvestitionen in die Betriebe sowie an Rationalisierungen und Modernisierungen Zum Zeitpunkt der Ruckgabe der USIA Betriebe an Osterreich lagen diese in Folge einer auf Gewinnmaximierung ausgelegten Unternehmenspolitik teils insolvenzreif hinter der ubrigen osterreichischen Wirtschaft zuruck Auswirkungen auf die osterreichische Wirtschaft USIA Laden im Wiener Porrhaus Ecke Resselgasse Operngasse Mai 1955 Durch die deutlich unter dem Markt liegenden Preise in den USIA Laden ubten diese einen starken Wettbewerbsdruck auf die anderen Einzelhandelsladen der freien Wirtschaft aus Die niedrigen Preise wurden dadurch ermoglicht dass die USIA Laden an osterreichische Vorschriften wie die Gewerbeordnung oder die Ladenschlusszeitenregelung nicht gebunden waren und keine Zollabgaben Umsatzsteuer und Verbrauchsteuern abzufuhren hatten Zu sehr gunstigen Preisen wurden in den USIA Laden in den funfziger Jahren selbst relative Luxusguter wie Nylonstrumpfe und Schweizer Uhren angeboten Mit Hilfe von Reimport von im kommunistischen Ausland umdeklarierter Ware konnte die sowjetische Verwaltung nochmals einen deutlichen Gewinn erzielen Auch wurden USIA Wirtschaftsguter wie Spirituosen und Tabakwaren auf illegalem Wege in LKWs mit sowjetischem Kennzeichen die zu kontrollieren osterreichischen Behorden untersagt war in den Schwarzmarkt uberfuhrt Die Preispolitik der USIA wurde als freundschaftliche Aktion der Sowjetunion fur das osterreichische Volk dargestellt das den angeblich uberteuerten Preisen des kapitalistischen freien Marktes nun nicht mehr ausgeliefert sei Ebenso wurde auf die grosszugige Lohnpolitik der USIA hingewiesen Nachteilige Erscheinungen fur die freie Wirtschaft und der organisierte Schmuggel wurden dagegen als Symptome des verrotteten westlichen Systems hingestellt Ende der sowjetischen Verwaltung der USIA 1955 Die Frage der Ablose der USIA Betriebe gegenuber der UdSSR war lange Zeit ein Hindernis fur den Abschluss des Staatsvertrags zwischen der UdSSR und Osterreich Erst bei den Gesprachen in Moskau vom 12 bis 15 April 1955 die den entscheidenden Durchbruch zum Staatsvertrag vom 15 Mai brachten wurde eine Einigung erzielt Die UdSSR ubertrugen das in ihrem Besitz befindliche ehemalige Deutsche Eigentum gegen folgende Abloseleistungen an Osterreich alle Rechte am Erdolkomplex gegen eine Lieferung von 10 Mio Tonnen Rohol spater auf 6 Mio Tonnen Rohol herabgesetzt Wert 200 Millionen US Dollar den DDSG Besitz im ostlichen Osterreich gegen 2 Mio US Dollar fur das ubrige ehemalige Deutsche Eigentum wurde eine innerhalb von sechs Jahren zu zahlende Ablosesumme von 150 Mio US Dollar festgelegt Viele der ehemaligen USIA Betriebe wurden nach ihrer Ruckgabe an Osterreich verstaatlicht Nach dem osterreichischen Staatsvertrag 1955 zahlte man bei der USIA etwa 25 000 Arbeiter und 4 000 Angestellte was uber ein Viertel der niederosterreichischen Industriearbeitsplatze darstellte Die wichtigsten Sektoren waren Maschinen Stahl und Eisenbau Giesserei Bergbau Eisenerzeugende Industrie Lederverarbeitung Glas und Metallindustrie Andere sowjetisch kontrollierte Betriebe in OsterreichEbenfalls unter sowjetische Kontrolle jedoch nicht im Rahmen der USIA kamen durch den so genannten Befehl Nr 17 von Generaloberst Wladimir Kurassow die Sowjetische Mineralolverwaltung heute OMV AG mit ca 7 800 Beschaftigten und die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft mit ca 1 600 Beschaftigten Siehe auchSowjetische AktiengesellschaftLiteraturGerhard Baumgartner Die USIA Betriebe im Burgenland In Felix Tobler Hrsg Befreien besetzen bestehen Das Burgenland von 1945 1955 Tagungsband des Symposions des Burgenlandischen Landesarchivs vom 7 8 April 2005 Amt der Burgenlandischen Landesregierung Abt 7 Kultur Wissenschaft und Archiv Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek Eisenstadt 2005 ISBN 3 901517 49 9 Burgenlandische Forschungen 90 S 161 176 Otto Klambauer Ernst Bezemek Die USIA Betriebe in Niederosterreich Geschichte Organisation Dokumentation Selbstverlag des NO Instituts fur Landeskunde Wien 1983 Studien und Forschungen aus dem Niederosterreichischen Instituts fur Landeskunde 5 Hubert Steiner Die USIA Betriebe ihre Grundung Organisation und Ruckgabe in die osterreichische Hoheitsverwaltung In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs 43 1993 ISSN 0078 3676 S 206 220 Ernst Trost Figl von Osterreich Molden Taschenbuch Verlag Wien u a 1972 Walter M Iber Die versteckten Reparationen Zur wirtschaftlichen Ausbeutung Osterreichs durch die Sowjetunion 1945 1955 63 In Wolfram Dornik Johannes Giessauf Walter M Iber Hrsg Krieg und Wirtschaft Von der Antike bis ins 21 Jahrhundert Studien Verlag Innsbruck Wien Bozen 2010 ISBN 978 3 7065 4949 3 S 555 574 WeblinksAPA Die Verstaatlichten Betriebe Osterreichs 1955 1960 Eintrag zu USIA im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon 5 7 1946 Befehl Nr 17 von Generaloberst Kurrasow Ubergabe des Deutschen Eigentums an die sowjetische Besatzung USIA Betriebe in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Gegen die USIA gerichtetes Plakat Memento vom 12 Marz 2007 im Internet Archive USIA auf Austria Forum USIA auf Demokratiezentrum WienEinzelnachweiseDie Presse Osterreich nach 45 Ein Staat im Staate namens USIA abgerufen am 9 November 2013 Eintrag zu USIA im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 Marz 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 USIA Geschafte In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 9 August 2022 http www demokratiezentrum org wissen wissenslexikon usia html Werdegang der Industrie in Niederosterreich Memento vom 27 Marz 2013 im Internet Archive Stichtage In Der Spiegel Nr 4 1948 online

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    Marcel Wüst

  • Juli 19, 2025

    Marcel Möbus

  • Juli 19, 2025

    Marco Völler

  • Juli 19, 2025

    Marco Höger

  • Juli 19, 2025

    Marco Grüll

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.