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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sphäre Begriffsklärung aufgeführt Die Sphäre ˈsf

Sphäre

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sphäre (Begriffsklärung) aufgeführt.

Die Sphäre [ˈsfɛːrə] (von altgriechisch σφαῖρα sphaira, deutsch ‚Kugel, kugelrunder Körper, Ball, speziell Erd- oder Himmelskugel‘ über lateinisch sphaera mit derselben Bedeutung) ist eine Bezeichnung, die in der Antike für die die Erde umkreisenden Kugelschalen verwendet wurde, an welchen die Planeten, Fixsterne, Sonne und Mond angeheftet gedacht waren.

Antike Kosmologie

Aufbauend auf den Vorstellungen früher griechischer Naturphilosophen entwickelten die Pythagoreer ein Modell, dass durch die Bewegung der Sphären eine himmlische Musik entstehe (Sphärenmusik). Von daher stammt die Bezeichnung „sphärische Klänge“ für seltsam ätherische, geisterhafte Musik, die Goethe am Anfang des Faust aufnimmt: „Die Sonne tönt nach alter Weise | in Brudersphären Wettgesang | und ihre vorgeschrieb'ne Reise | vollendet sie mit Donnergang“.

In der griechischen Antike war die Vorstellung einer kugelförmigen Erde, die von sieben Himmelskörpern (Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn) umkreist wurde, weit verbreitet. Allerdings wurde in diesem Zusammenhang selten das Wort σφαῖρα (Kugel) verwendet. So wird etwa in Platons berühmten Dialog Timaios von κύκλον (Kreis) (38d) und φορὰς (Bahn) (39b) geschrieben. Auch im römischen Bereich wurde das griechische Lehnwort sphaera zunächst hauptsächlich in der ursprünglichen Bedeutung „Kugel“, „Ball“ verwendet. Das änderte sich erst in der Römischen Kaiserzeit. Sowohl Claudius Ptolemäus (2. Jahrhundert, Almagest, Harmonik), als auch Macrobius verwenden σφαῖρα bzw. sphaera für die Kreisbahn der Planeten. In seiner Harmonik (Buch 3, VIII-XVI; insbesondere XIV „… des Systems teleion mit den wichtigsten Umlaufbahnen des Planetensystems verglichen …“) setzt sich Claudius Ptolemäus mit pythagoräisch-platonischem Gedankengut auseinander und entfaltet so sein Bild der Harmonie der Sphären.

Mittelalter und beginnende Neuzeit

Das naturwissenschaftliche/astronomische Wissen der Antike überdauerte – wenn auch nur teilweise und in wenigen Handschriften – den Untergang des Römischen Reiches und wurde in Klosterbibliotheken weitervermittelt und weiterverarbeitet. So konnte Beda Venerabilis Anfang des 8. Jahrhunderts ein Bild der Erde entwerfen, bei der eine spera caeli (Himmelskreis, Himmelssphäre) die Erde umrundet, wobei Plinius der Ältere herangezogen wurde. Ebenso wurde Macrobius häufig zitiert, so dass die Lehre von den Planeten, die auf Sphärenbahnen die Erde umkreisen von der Karolingischen Renaissance bis zur Scholastik oft dargestellt wurde. Der Kirchenlehrer Albertus Magnus etwa schreibt in seinem Werk De caelo et de mundo von den sphaerae, insbesondere von den 8 Sphären, die von der Sphäre der Fixsterne bis zum Mond die Erde umkreisen (LIB.2 TRACT.3 CAP.11). Die Vorstellung einer flachen Erde war im Mittelalter von kaum einem Gebildeten vertreten und gehört ins Reich der historischen Legenden.

Auch Johannes Kepler setzte sich mit den Bahnen der Planeten auseinander. Durch die Keplerschen Gesetze entwickelte er dafür eine mathematische Grundlage. Aber dies war nicht seine einzige Absicht. In seinem Werk Harmonice Mundi (in dem Johannes Kepler das dritte Planetengesetz veröffentlichte) entwirft er ein Weltbild, in dem sich Planetenbahnen, mathematische Proportionen, Musiktheorie und Astrologie vereinen.

Literatur

  • Heinrich Balss: Antike Astronomie, Bamberg 1949.
  • Ingemar Düring: Ptolemaios und Porphyrios über die Musik, Göteborg 1934

Weblinks

Commons: Himmelssphären-Modell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sphäre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 25. September 2018]). 
  2. Karl Ernst Georges: sphaera. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band 2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Sp. 2759 (Digitalisat. zeno.org). 
  3. Sphäre. In: Lexikon der Alten Welt.
  4. Heinrich Balss: Antike Astronomie. S. 261–262.
  5. Heinrich Balss: Antike Astronomie. S. 239–242
  6. Heinrich Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch
  7. Commentarii in somnium Scipionis, Buch I, XIX-XXI
  8. Ingemar Düring: Ptolemaios und Porphyrios über die Musik, S. 134
  9. Ingemar Düring: Ptolemaios und Porphyrios über die Musik. S. 273–284
  10. Beda Venerabilis: De natura rerum, V
  11. Albrecht Hüttig: Macrobius im Mittelalter. Frankfurt am Main 1990
  12. Rudolf Haase: Johannes Keplers Weltharmonik. München 1998

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 21:19

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sphare Begriffsklarung aufgefuhrt Die Sphare ˈsfɛːre von altgriechisch sfaῖra sphaira deutsch Kugel kugelrunder Korper Ball speziell Erd oder Himmelskugel uber lateinisch sphaera mit derselben Bedeutung ist eine Bezeichnung die in der Antike fur die die Erde umkreisenden Kugelschalen verwendet wurde an welchen die Planeten Fixsterne Sonne und Mond angeheftet gedacht waren Beda Venerabilis De natura rerum Ende des 11 JahrhundertsFarbiger Holzschnitt aus dem Buch der Natur Ausgabe von 1481 der eine schematische Seitenansicht des Spharenmodells zeigt unten die Erde daruber die verschiedenen Spharen und oberhalb der Fixsternsphare der Himmel Antike KosmologieAufbauend auf den Vorstellungen fruher griechischer Naturphilosophen entwickelten die Pythagoreer ein Modell dass durch die Bewegung der Spharen eine himmlische Musik entstehe Spharenmusik Von daher stammt die Bezeichnung spharische Klange fur seltsam atherische geisterhafte Musik die Goethe am Anfang des Faust aufnimmt Die Sonne tont nach alter Weise in Bruderspharen Wettgesang und ihre vorgeschrieb ne Reise vollendet sie mit Donnergang In der griechischen Antike war die Vorstellung einer kugelformigen Erde die von sieben Himmelskorpern Mond Merkur Venus Sonne Mars Jupiter und Saturn umkreist wurde weit verbreitet Allerdings wurde in diesem Zusammenhang selten das Wort sfaῖra Kugel verwendet So wird etwa in Platons beruhmten Dialog Timaios von kyklon Kreis 38d und forὰs Bahn 39b geschrieben Auch im romischen Bereich wurde das griechische Lehnwort sphaera zunachst hauptsachlich in der ursprunglichen Bedeutung Kugel Ball verwendet Das anderte sich erst in der Romischen Kaiserzeit Sowohl Claudius Ptolemaus 2 Jahrhundert Almagest Harmonik als auch Macrobius verwenden sfaῖra bzw sphaera fur die Kreisbahn der Planeten In seiner Harmonik Buch 3 VIII XVI insbesondere XIV des Systems teleion mit den wichtigsten Umlaufbahnen des Planetensystems verglichen setzt sich Claudius Ptolemaus mit pythagoraisch platonischem Gedankengut auseinander und entfaltet so sein Bild der Harmonie der Spharen Mittelalter und beginnende NeuzeitDas naturwissenschaftliche astronomische Wissen der Antike uberdauerte wenn auch nur teilweise und in wenigen Handschriften den Untergang des Romischen Reiches und wurde in Klosterbibliotheken weitervermittelt und weiterverarbeitet So konnte Beda Venerabilis Anfang des 8 Jahrhunderts ein Bild der Erde entwerfen bei der eine spera caeli Himmelskreis Himmelssphare die Erde umrundet wobei Plinius der Altere herangezogen wurde Ebenso wurde Macrobius haufig zitiert so dass die Lehre von den Planeten die auf Spharenbahnen die Erde umkreisen von der Karolingischen Renaissance bis zur Scholastik oft dargestellt wurde Der Kirchenlehrer Albertus Magnus etwa schreibt in seinem Werk De caelo et de mundo von den sphaerae insbesondere von den 8 Spharen die von der Sphare der Fixsterne bis zum Mond die Erde umkreisen LIB 2 TRACT 3 CAP 11 Die Vorstellung einer flachen Erde war im Mittelalter von kaum einem Gebildeten vertreten und gehort ins Reich der historischen Legenden Auch Johannes Kepler setzte sich mit den Bahnen der Planeten auseinander Durch die Keplerschen Gesetze entwickelte er dafur eine mathematische Grundlage Aber dies war nicht seine einzige Absicht In seinem Werk Harmonice Mundi in dem Johannes Kepler das dritte Planetengesetz veroffentlichte entwirft er ein Weltbild in dem sich Planetenbahnen mathematische Proportionen Musiktheorie und Astrologie vereinen LiteraturHeinrich Balss Antike Astronomie Bamberg 1949 Ingemar During Ptolemaios und Porphyrios uber die Musik Goteborg 1934WeblinksCommons Himmelsspharen Modell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Sphare Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseWilhelm Pape Max Sengebusch Bearb Handworterbuch der griechischen Sprache 3 Auflage 6 Abdruck Vieweg amp Sohn Braunschweig 1914 zeno org abgerufen am 25 September 2018 Karl Ernst Georges sphaera In Ausfuhrliches lateinisch deutsches Handworterbuch 8 verbesserte und vermehrte Auflage Band 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 1918 Sp 2759 Digitalisat zeno org Sphare In Lexikon der Alten Welt Heinrich Balss Antike Astronomie S 261 262 Heinrich Balss Antike Astronomie S 239 242 Heinrich Georges Ausfuhrliches lateinisch deutsches Handworterbuch Commentarii in somnium Scipionis Buch I XIX XXI Ingemar During Ptolemaios und Porphyrios uber die Musik S 134 Ingemar During Ptolemaios und Porphyrios uber die Musik S 273 284 Beda Venerabilis De natura rerum V Albrecht Huttig Macrobius im Mittelalter Frankfurt am Main 1990 Rudolf Haase Johannes Keplers Weltharmonik Munchen 1998

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