Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Stadtpolizei München war die von 1945 bis 1975 existierende kommunale Polizei in München Ebenso wie die anderen Geme

Stadtpolizei München

  • Startseite
  • Stadtpolizei München
Stadtpolizei München
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Stadtpolizei München war die von 1945 bis 1975 existierende kommunale Polizei in München. Ebenso wie die anderen Gemeindepolizeien in Bayern war sie durch ihre blaue Uniform deutlich von der landesweit zuständigen, grün uniformierten Landpolizei zu unterscheiden. Die Stadtpolizei ging 1975 in der staatlichen Bayerischen Landespolizei (genauer im Polizeipräsidium München) auf.

Organisation

Die Stadtpolizei München war eine städtische Behörde im Referat 11 – Amt für öffentliche Ordnung. Sie war mit rund 6000 Bediensteten die größte Gemeindepolizei in Bayern.

Das Präsidium der Stadtpolizei mit dem Dienstsitz des Polizeipräsidenten befand sich im Dienstgebäude Ettstraße 2–4 (Polizeiamt München der Stadtverwaltung München, heute Polizeipräsidium München der Bayerischen Polizei). Die Zuständigkeit der Stadtpolizei München bestand für das gesamte Stadtgebiet.

Im Dienstgebäude Ettstraße waren auch die Schutzpolizei- und die Kriminalpolizeidirektion untergebracht. Den vier Polizeiämtern Nord (am Kurfürstenplatz 5), Ost (in der St.-Martin-Straße 114), Süd (in der Pfaff-Villa, Allescherstraße 14) und West (in der Romanstraße 13) unterstanden 31 Polizeireviere und 12 Revierposten mit ca. 3.000 Schutzpolizisten (Stand 1967). Zum Polizeiamt Verkehr gehörten die Dienststellen Verkehrsregelung, Verkehrsunfälle, Verkehrsüberwachung und Verkehrsaufklärung. Ein Teil der motorisierten Sicherheitsstreifen war in einem eigenen Polizeiamt Funkstreife zusammengefasst. Als siebtes Polizeiamt bestand das Polizeiamt Ergänzungsdienste.

Im Januar 1965 kam es nach den Erfahrungen der Schwabinger Krawalle auch zur Aufstellung der ersten Einsatzhundertschaft der Stadtpolizei München. Viele der dort arbeitenden Beamten wurden in sogenannten Ledigen-Wohnheimen untergebracht. Im April 1965 wurden die ersten Polizeihostessen zur Überwachung des ruhenden Verkehrs eingestellt.

Die Stadtpolizei München verfügte auch über die bayernweit einzige Reiterstaffel.

Geschichte

Vorgeschichte

Mit dem Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818, das die Polizeigewalt den Kommunen übertrug, wurden in ganz Bayern Stadt- und Gemeindepolizeien gegründet. Nur in der Haupt- und Residenzstadt München blieb die Polizei vollständig in staatlicher Hand. Auch als die dortige Gendarmeriekompanie 1898 zur Schutzmannschaft umgewandelt wurde, blieb diese als „Zivilinstitut“ weiterhin der staatlichen Polizeidirektion unterstellt. Die Bezeichnung Stadtpolizei wurde dann nach 1919 für die Einheiten der Bayerischen Landespolizei verwendet, die als staatliche Schutzpolizei für das Stadtgebiet München zuständig waren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Polizei deutschlandweit zentralisiert und in die Sicherheitspolizei (SiPo) und die Ordnungspolizei (OrPo) unter dem Kommando von Polizeigeneral Kurt Daluege überführt, welche für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuständig war.

Gründung nach 1945

Die US-Armee übernahm in Bayern noch im April 1945 praktisch die Regierungs- und Polizeigewalt. Die verbliebenen deutschen Schutzpolizisten wurden entwaffnet und oft wieder auf Streife geschickt. Als Nachfolger des von den Amerikanern kurzzeitig kommissarisch berufenen Hans von Seißer wurde Franz Xaver Pitzer Mitte August 1945 Polizeipräsident von München. Mit Befehl vom 21. Januar 1946 wurden in den Ländern der amerikanischen Besatzungszone „Landpolizei(en) auf Basis des Landes“ errichtet. In Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern konnten kommunale Polizeien eingerichtet werden. Die kommunale Stadtpolizei München war für das gesamte Stadtgebiet Münchens zuständig.

Am 1. Juni 1949 wurden in München die ersten Funkstreifen eingeführt. Zur Bekanntheit dieser Funkstreifen trug nicht zuletzt die von 1961 bis 1963 ausgestrahlte Fernsehserie Funkstreife Isar 12 bei. Aufgrund der Verwicklung in den sogenannten Goldschieberprozess wurde Polizeipräsident Pitzer Ende 1949 suspendiert. Vom 12. Dezember 1949 bis 1. Januar 1951 amtierte daher Ludwig Anton Weitmann als geschäftsführender Polizeipräsident. Im anschließenden Gerichtsverfahren wurde Pitzer freigesprochen, aber zum 1. Januar 1951 in den Ruhestand versetzt.

Von 16. Juni 1952 bis 15. April 1963 amtierte als Polizeipräsident Anton Heigl. Am 17. Juli 1958 nahm er mit dem damaligen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München Thomas Wimmer eine der ersten Verkehrsleitzentralen der Welt in Betrieb.

Unter Heigls Ägide konnte ebenfalls 1958 der deutsche KZ-Arzt Hans Eisele nach Ägypten flüchten, was zu Rücktrittsforderungen gegen den gerade wiedergewählten Heigl im Stadtrat führte. Spätestens seit den Schwabinger Krawallen 1962, nach der die Münchner Polizei „auch jenseits der deutschen Grenzen als die weitaus rüdeste Polizei der Bundesrepublik“ bezeichnet wurde, stand Heigl bundesweit in der öffentlichen Kritik. Heigl starb 1963 nach einem Verkehrsunfall.

„Münchner Linie“

→ Hauptartikel: Münchner Linie

In den 1960er Jahren gab es aufgrund der in die Kritik geratenen konfrontativen Vorgehensweise der Polizei im Münchner Stadtrat Überlegungen, das Amt des Polizeipräsidenten mit dem des Leiters des Ordnungsamtes zusammenzufassen. Die Münchner Polizeipräsidenten waren bis dahin Dezernenten, also berufsmäßige Stadträte, für sechs Jahre durch den Stadtrat gewählt.

Mit der Berufung Manfred Schreibers, von 1960 bis 1963 Kriminaldirektor und Leiter der Kriminalpolizei, änderte der Stadtrat 1963 auch den Geschäftsverteilungsplan. Schreiber wurde zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Unter Schreiber begann die Münchner Polizei, gegenüber öffentlichen politischen Protesten weniger konfrontative Interventionsstrategien zu verfolgen. Als Konsequenz aus den Schwabinger Krawallen wurde im Januar 1964 mit Rolf Umbach der erste Polizeipsychologe bei der Münchner Polizei eingestellt. 1968 folgte ihm in dieser Funktion Georg Sieber.

Schreiber entwickelte mit Umbach und Sieber die „Münchner Linie“ als grundlegende Richtlinie für polizeiliches Handeln. Massenproteste und Unruhen sollten demnach möglichst im Vorfeld unterbunden werden. Sollte dies nicht gelingen, wollte man auf psychologische Überzeugungstaktik setzen. Gefordert waren größere Gelassenheit gegenüber unkonventionellem Verhalten der Jugendlichen und Verzicht auf spektakuläre Gewalteinsätze. Da Schreiber die Schwabinger Krawalle für ein „massenpsychotisches Ereignis“ hielt, räumte er den Polizeipsychologen erstmals beratende Funktion in Führungs- und Einsatzfragen ein. Neben dem Polizeipsychologischen Dienst institutionalisierte er auch eine mobile Pressestelle zur Öffentlichkeitsarbeit. Erprobt wurde diese Taktik erstmals bei einem Konzert der Rolling Stones 1967, bei dem die Polizei nicht in ihrer gewohnten blauen Uniform, sondern in weißen Hemden auftrat.

Während des ersten Banküberfalls mit Geiselnahme in der Bundesrepublik am 4. August 1971 in der Münchner Prinzregentenstraße leitete Schreiber anfangs den Polizeieinsatz, bis der Münchner Oberstaatsanwalt Erich Sechser die Einsatzleitung übernahm. Bei einem Schusswechsel wurden Dimitri Todorovs Komplize Hans Georg Rammelmayr und die 19-jährige Geisel Ingrid Reppel getötet.

Geiselnahme während der Olympischen Spiele 1972

1970 war Polizeipräsident Schreiber als Ordnungsbeauftragter des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland mit der Wahrnehmung aller zivilen Sicherheitsaufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der XX. Olympischen Sommerspiele München betraut worden. Im Vorfeld hatte seine größte Sorge darin bestanden, dass München zu einem „Woodstock an der Isar“ werden könnte und dafür Sorge getragen, dass während der Spiele in Bayern keine Rockmusikfestivals stattfinden würden.

Bei der Geiselnahme von München am 5. September 1972 nahm die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September 11 Sportler der israelischen Olympiadelegation als Geiseln und ermordete zu Beginn dieser Aktion zwei der Sportler. Anschließend wurde die Freilassung von 236, überwiegend palästinensischen, Gefangenen aus israelischer Haft gefordert. Nach einem missglückten Befreiungsversuch der Polizei und einigen Verhandlungen rückten die Geiselnehmer von ihrer Hauptforderung ab und verlangten, mit ihren Geiseln nach Ägypten ausgeflogen zu werden. Der Krisenstab gab dieser Forderung pro forma nach, plante aber eine Befreiungsaktion auf dem Bundeswehrflughafen Fürstenfeldbruck. Diese Aktion entwickelte sich aufgrund der völlig unzulänglichen Planung und der fehlenden Qualifikationen der eingesetzten Beamten zum totalen Fiasko. Alle israelischen Geiseln, die meisten der Geiselnehmer und ein Polizist wurden dabei getötet. Die Einsatztaktik der Sicherheitskräfte wurde später massiv kritisiert.

Weitere Ereignisse

  • Paketbombenanschlag auf den slowakischen Exilpolitiker Matúš Černák im Postamt 13 (Agnesstraße) am 5. Juli 1955 mit 3 Toten und 20 Verletzten
  • Tödliches Attentat auf Stepan Bandera am 15. Oktober 1959 in der Kreittmayrstraße 7
  • Flugzeugabsturz an der Schwanthalerhöhe am 17. Dezember 1960 mit 52 Toten
  • Am 1. Februar 1961 kam Polizeihauptwachtmeister Karlheinz Roth bei einem Schusswechsel in der Krumbacher Straße 10 B in München durch den Elektriker Kutscher ums Leben. PHW Roth richtete seinen Mörder anschließend noch selbst mit seiner Dienstwaffe. PHW Roth verstarb noch auf dem Weg ins Schwabinger Krankenhaus im Krankenwagen des DRK. Er hinterlässt seine Ehefrau und einen 6 Monate alten Sohn.
  • Osterkrawalle 1968, bei denen zwei Menschen durch Wurfgeschosse von Demonstranten starben.
  • Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in München am 13. Februar 1970 mit sieben Toten. Die Tat ist bis heute ungeklärt.

Ende der Stadtpolizei München

Im Jahr 1970 begann die Umstrukturierung der bayerischen staatlichen Polizei in regionale Schutzbereiche. Polizeidirektionen für die einzelnen Bereiche wurden gebildet, die den heute noch sieben bestehenden Präsidien unterstanden. Ziel dieser Neuorganisation war es, Schutz-, Verkehrs- und Kriminalpolizei in einer Ebene zusammenzufassen und leistungsstärkere Organisationseinheiten einzurichten. Die Gemeindepolizeien wurden dagegen Zug um Zug verstaatlicht. Am 1. August 1972 wurde die Landpolizei in Landespolizei umbenannt.

Am 1. Oktober 1975 wurde als letzte Gemeindepolizei in Bayern die Stadtpolizei München in das Polizeipräsidium München eingegliedert. Manfred Schreiber wurde zum Präsidenten des staatlichen Polizeipräsidiums München, zu dem dann auch die Zuständigkeit für den Landkreis München und eines kleinen Teils des Landkreises Starnberg kam.

Polizeipräsidenten der Stadtpolizei München

Name Amtsantritt Amtsende Bemerkungen
Hans von Seißer 16. Juni 1945 15. Aug. 1945 kommissarisch
Franz Xaver Pitzer 15. Aug. 1945 12. Aug. 1949
Ludwig Anton Weitmann 12. Aug. 1949 1. Jan. 1951 geschäftsführend
Anton Heigl 16. Juni 1952 15. Apr. 1963 Tod nach LKW-Unfall am 5. April 1963 in Riederau
Manfred Schreiber 4. Nov. 1963 5. Mai 1983 ab 1. Oktober 1975 als Präsident des staatlichen Polizeipräsidiums München

Literatur

  • Münchner Blaulicht e. V. (Hrsg.): Chronik der Münchner Polizei. Hirschkäfer Verlag, 2015. ISBN 978-3-940839-42-8
  • Josef Falter: Chronik des Polizeipräsidiums München 1294–1973. Frankenschwelle, 1995. ISBN 3-86180-063-2
  • Martin Arz: Todsicheres München – Die spektakulärsten Kriminalfälle. Hirschkäfer Verlag München, 2017, ISBN 978-3-940839-48-0

Einzelnachweise

  1. Anton Fingerle: München, Heimat und Weltstadt, 1967, Olympia-Turm Verlag, München, S. 107.
  2. z. B. Neubau Skagerrakstraße 4 (3 Gebäude)
  3. Die Geschichte der Reiterstaffel der Bayer. Polizei (Memento vom 20. April 2016 im Internet Archive), Polizei Bayern, 13. Juli 2015
  4. Harold J. Gordon: Hitlerputsch 1923: Machtkampf in Bayern 1923–1924. Bernard & Graefe, 1971, ISBN 3-7637-5108-4 (google.com [abgerufen am 28. Januar 2022]). 
  5. Heiner Lichtenstein: Himmlers grüne Helfer. Die Schutz- und Ordnungspolizei im „Dritten Reich“. Bund-Verlag, Köln 1990, ISBN 3-7663-2100-5.
  6. Karl-Ulrich Gelberg (Hrsg.): Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954. Das Kabinett Ehard I, 21. Dezember 1946 bis 20. September 1947. Band 1. München 2000, S. 97
  7. Polizei: Weitmanns Heil. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1951 (online). 
  8. Kollegen. In: Der Spiegel. Nr. 51, 1958 (online). 
  9. G’schwind durch. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1964 (online). 
  10. Martin Morlock: Psycho. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1964 (online). 
  11. Klaus Weinhauer: Controlling Control Institutions. Policing Collective Protests in 1960s West Germany. In: Wilhelm Heitmeyer et al. (Hrsg.): Control of Violence. Historical and International Perspectives on Violence in Modern Societies. Springer, NY 2011, S. 222.
  12. Martin Winter: Polizeiphilosophie und Protest policing in der Bundesrepublik Deutschland – von 1960 bis zur staatlichen Einheit 1990. In: Hans-Jürgen Lange (Hrsg.): Staat, Demokratie und Innere Sicherheit in Deutschland. Leske & Budrich, Opladen 2000, S. 207.
  13. David Clay Large: Munich 1972: Tragedy, Terror, and Triumph at the Olympic Games, Plymouth 2012
  14. Blutige Premiere. In: Todsicheres München. 2009, S. 140 ff.
  15. Matthias Dahlke: Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975. Oldenbourg, München 2011, S. 68.
  16. Todesgrüße aus Moskau. In: Todsicheres München, 2009, S. 126 ff.
  17. Wir sind in einer Falle: Die Unruhen in Esslingen, München und Hannover. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1968 (online). 
  18. Brand ohne heiße Spur: Empörung über das Feuer im jüdischen Altersheim. In: Die Zeit, Nr. 8/1970.
  19. Gesetz zur Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes (Polizeiorganisationsgesetz - POG) vom 25. Juli 1972 (GVBl. S. 289)
  20. „Polizeilicher Einzeldienst in Bayern: Von der Landpolizei zur Landespolizei“ (Memento vom 2. Juli 2018 im Internet Archive), polizei.bayern.de

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 13:46

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Stadtpolizei München, Was ist Stadtpolizei München? Was bedeutet Stadtpolizei München?

Die Stadtpolizei Munchen war die von 1945 bis 1975 existierende kommunale Polizei in Munchen Ebenso wie die anderen Gemeindepolizeien in Bayern war sie durch ihre blaue Uniform deutlich von der landesweit zustandigen grun uniformierten Landpolizei zu unterscheiden Die Stadtpolizei ging 1975 in der staatlichen Bayerischen Landespolizei genauer im Polizeiprasidium Munchen auf Armelabzeichen der Stadtpolizei ca 1960Referat 11 Amt fur offentliche Ordnung Dienstgebaude der Hauptverwaltung Ettstrasse 2 4 heute Polizeiprasidium Munchen OrganisationDie Stadtpolizei Munchen war eine stadtische Behorde im Referat 11 Amt fur offentliche Ordnung Sie war mit rund 6000 Bediensteten die grosste Gemeindepolizei in Bayern Das Prasidium der Stadtpolizei mit dem Dienstsitz des Polizeiprasidenten befand sich im Dienstgebaude Ettstrasse 2 4 Polizeiamt Munchen der Stadtverwaltung Munchen heute Polizeiprasidium Munchen der Bayerischen Polizei Die Zustandigkeit der Stadtpolizei Munchen bestand fur das gesamte Stadtgebiet Im Dienstgebaude Ettstrasse waren auch die Schutzpolizei und die Kriminalpolizeidirektion untergebracht Den vier Polizeiamtern Nord am Kurfurstenplatz 5 Ost in der St Martin Strasse 114 Sud in der Pfaff Villa Allescherstrasse 14 und West in der Romanstrasse 13 unterstanden 31 Polizeireviere und 12 Revierposten mit ca 3 000 Schutzpolizisten Stand 1967 Zum Polizeiamt Verkehr gehorten die Dienststellen Verkehrsregelung Verkehrsunfalle Verkehrsuberwachung und Verkehrsaufklarung Ein Teil der motorisierten Sicherheitsstreifen war in einem eigenen Polizeiamt Funkstreife zusammengefasst Als siebtes Polizeiamt bestand das Polizeiamt Erganzungsdienste Im Januar 1965 kam es nach den Erfahrungen der Schwabinger Krawalle auch zur Aufstellung der ersten Einsatzhundertschaft der Stadtpolizei Munchen Viele der dort arbeitenden Beamten wurden in sogenannten Ledigen Wohnheimen untergebracht Im April 1965 wurden die ersten Polizeihostessen zur Uberwachung des ruhenden Verkehrs eingestellt Die Stadtpolizei Munchen verfugte auch uber die bayernweit einzige Reiterstaffel GeschichteVorgeschichte Mit dem Gemeindeedikt vom 17 Mai 1818 das die Polizeigewalt den Kommunen ubertrug wurden in ganz Bayern Stadt und Gemeindepolizeien gegrundet Nur in der Haupt und Residenzstadt Munchen blieb die Polizei vollstandig in staatlicher Hand Auch als die dortige Gendarmeriekompanie 1898 zur Schutzmannschaft umgewandelt wurde blieb diese als Zivilinstitut weiterhin der staatlichen Polizeidirektion unterstellt Die Bezeichnung Stadtpolizei wurde dann nach 1919 fur die Einheiten der Bayerischen Landespolizei verwendet die als staatliche Schutzpolizei fur das Stadtgebiet Munchen zustandig waren Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde die Polizei deutschlandweit zentralisiert und in die Sicherheitspolizei SiPo und die Ordnungspolizei OrPo unter dem Kommando von Polizeigeneral Kurt Daluege uberfuhrt welche fur die Wahrung der offentlichen Sicherheit und Ordnung zustandig war Grundung nach 1945 Die US Armee ubernahm in Bayern noch im April 1945 praktisch die Regierungs und Polizeigewalt Die verbliebenen deutschen Schutzpolizisten wurden entwaffnet und oft wieder auf Streife geschickt Als Nachfolger des von den Amerikanern kurzzeitig kommissarisch berufenen Hans von Seisser wurde Franz Xaver Pitzer Mitte August 1945 Polizeiprasident von Munchen Mit Befehl vom 21 Januar 1946 wurden in den Landern der amerikanischen Besatzungszone Landpolizei en auf Basis des Landes errichtet In Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern konnten kommunale Polizeien eingerichtet werden Die kommunale Stadtpolizei Munchen war fur das gesamte Stadtgebiet Munchens zustandig BMW 501 71 PS ehemaliges Einsatzfahrzeug der Funkwache Isar 12 der Stadtpolizei Munchen Am 1 Juni 1949 wurden in Munchen die ersten Funkstreifen eingefuhrt Zur Bekanntheit dieser Funkstreifen trug nicht zuletzt die von 1961 bis 1963 ausgestrahlte Fernsehserie Funkstreife Isar 12 bei Aufgrund der Verwicklung in den sogenannten Goldschieberprozess wurde Polizeiprasident Pitzer Ende 1949 suspendiert Vom 12 Dezember 1949 bis 1 Januar 1951 amtierte daher Ludwig Anton Weitmann als geschaftsfuhrender Polizeiprasident Im anschliessenden Gerichtsverfahren wurde Pitzer freigesprochen aber zum 1 Januar 1951 in den Ruhestand versetzt Munchner Verkehrsleitzentrale 1973 Von 16 Juni 1952 bis 15 April 1963 amtierte als Polizeiprasident Anton Heigl Am 17 Juli 1958 nahm er mit dem damaligen Oberburgermeister der Landeshauptstadt Munchen Thomas Wimmer eine der ersten Verkehrsleitzentralen der Welt in Betrieb Unter Heigls Agide konnte ebenfalls 1958 der deutsche KZ Arzt Hans Eisele nach Agypten fluchten was zu Rucktrittsforderungen gegen den gerade wiedergewahlten Heigl im Stadtrat fuhrte Spatestens seit den Schwabinger Krawallen 1962 nach der die Munchner Polizei auch jenseits der deutschen Grenzen als die weitaus rudeste Polizei der Bundesrepublik bezeichnet wurde stand Heigl bundesweit in der offentlichen Kritik Heigl starb 1963 nach einem Verkehrsunfall Munchner Linie Hauptartikel Munchner Linie In den 1960er Jahren gab es aufgrund der in die Kritik geratenen konfrontativen Vorgehensweise der Polizei im Munchner Stadtrat Uberlegungen das Amt des Polizeiprasidenten mit dem des Leiters des Ordnungsamtes zusammenzufassen Die Munchner Polizeiprasidenten waren bis dahin Dezernenten also berufsmassige Stadtrate fur sechs Jahre durch den Stadtrat gewahlt Mit der Berufung Manfred Schreibers von 1960 bis 1963 Kriminaldirektor und Leiter der Kriminalpolizei anderte der Stadtrat 1963 auch den Geschaftsverteilungsplan Schreiber wurde zum Beamten auf Lebenszeit ernannt Unter Schreiber begann die Munchner Polizei gegenuber offentlichen politischen Protesten weniger konfrontative Interventionsstrategien zu verfolgen Als Konsequenz aus den Schwabinger Krawallen wurde im Januar 1964 mit Rolf Umbach der erste Polizeipsychologe bei der Munchner Polizei eingestellt 1968 folgte ihm in dieser Funktion Georg Sieber Schreiber entwickelte mit Umbach und Sieber die Munchner Linie als grundlegende Richtlinie fur polizeiliches Handeln Massenproteste und Unruhen sollten demnach moglichst im Vorfeld unterbunden werden Sollte dies nicht gelingen wollte man auf psychologische Uberzeugungstaktik setzen Gefordert waren grossere Gelassenheit gegenuber unkonventionellem Verhalten der Jugendlichen und Verzicht auf spektakulare Gewalteinsatze Da Schreiber die Schwabinger Krawalle fur ein massenpsychotisches Ereignis hielt raumte er den Polizeipsychologen erstmals beratende Funktion in Fuhrungs und Einsatzfragen ein Neben dem Polizeipsychologischen Dienst institutionalisierte er auch eine mobile Pressestelle zur Offentlichkeitsarbeit Erprobt wurde diese Taktik erstmals bei einem Konzert der Rolling Stones 1967 bei dem die Polizei nicht in ihrer gewohnten blauen Uniform sondern in weissen Hemden auftrat Wahrend des ersten Bankuberfalls mit Geiselnahme in der Bundesrepublik am 4 August 1971 in der Munchner Prinzregentenstrasse leitete Schreiber anfangs den Polizeieinsatz bis der Munchner Oberstaatsanwalt Erich Sechser die Einsatzleitung ubernahm Bei einem Schusswechsel wurden Dimitri Todorovs Komplize Hans Georg Rammelmayr und die 19 jahrige Geisel Ingrid Reppel getotet Geiselnahme wahrend der Olympischen Spiele 1972 1970 war Polizeiprasident Schreiber als Ordnungsbeauftragter des Nationalen Olympischen Komitees fur Deutschland mit der Wahrnehmung aller zivilen Sicherheitsaufgaben zur Vorbereitung und Durchfuhrung der XX Olympischen Sommerspiele Munchen betraut worden Im Vorfeld hatte seine grosste Sorge darin bestanden dass Munchen zu einem Woodstock an der Isar werden konnte und dafur Sorge getragen dass wahrend der Spiele in Bayern keine Rockmusikfestivals stattfinden wurden Bei der Geiselnahme von Munchen am 5 September 1972 nahm die palastinensische Terrororganisation Schwarzer September 11 Sportler der israelischen Olympiadelegation als Geiseln und ermordete zu Beginn dieser Aktion zwei der Sportler Anschliessend wurde die Freilassung von 236 uberwiegend palastinensischen Gefangenen aus israelischer Haft gefordert Nach einem missgluckten Befreiungsversuch der Polizei und einigen Verhandlungen ruckten die Geiselnehmer von ihrer Hauptforderung ab und verlangten mit ihren Geiseln nach Agypten ausgeflogen zu werden Der Krisenstab gab dieser Forderung pro forma nach plante aber eine Befreiungsaktion auf dem Bundeswehrflughafen Furstenfeldbruck Diese Aktion entwickelte sich aufgrund der vollig unzulanglichen Planung und der fehlenden Qualifikationen der eingesetzten Beamten zum totalen Fiasko Alle israelischen Geiseln die meisten der Geiselnehmer und ein Polizist wurden dabei getotet Die Einsatztaktik der Sicherheitskrafte wurde spater massiv kritisiert Weitere Ereignisse Paketbombenanschlag auf den slowakischen Exilpolitiker Matus Cernak im Postamt 13 Agnesstrasse am 5 Juli 1955 mit 3 Toten und 20 Verletzten Todliches Attentat auf Stepan Bandera am 15 Oktober 1959 in der Kreittmayrstrasse 7 Flugzeugabsturz an der Schwanthalerhohe am 17 Dezember 1960 mit 52 Toten Am 1 Februar 1961 kam Polizeihauptwachtmeister Karlheinz Roth bei einem Schusswechsel in der Krumbacher Strasse 10 B in Munchen durch den Elektriker Kutscher ums Leben PHW Roth richtete seinen Morder anschliessend noch selbst mit seiner Dienstwaffe PHW Roth verstarb noch auf dem Weg ins Schwabinger Krankenhaus im Krankenwagen des DRK Er hinterlasst seine Ehefrau und einen 6 Monate alten Sohn Osterkrawalle 1968 bei denen zwei Menschen durch Wurfgeschosse von Demonstranten starben Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in Munchen am 13 Februar 1970 mit sieben Toten Die Tat ist bis heute ungeklart Ende der Stadtpolizei Munchen Im Jahr 1970 begann die Umstrukturierung der bayerischen staatlichen Polizei in regionale Schutzbereiche Polizeidirektionen fur die einzelnen Bereiche wurden gebildet die den heute noch sieben bestehenden Prasidien unterstanden Ziel dieser Neuorganisation war es Schutz Verkehrs und Kriminalpolizei in einer Ebene zusammenzufassen und leistungsstarkere Organisationseinheiten einzurichten Die Gemeindepolizeien wurden dagegen Zug um Zug verstaatlicht Am 1 August 1972 wurde die Landpolizei in Landespolizei umbenannt Am 1 Oktober 1975 wurde als letzte Gemeindepolizei in Bayern die Stadtpolizei Munchen in das Polizeiprasidium Munchen eingegliedert Manfred Schreiber wurde zum Prasidenten des staatlichen Polizeiprasidiums Munchen zu dem dann auch die Zustandigkeit fur den Landkreis Munchen und eines kleinen Teils des Landkreises Starnberg kam Polizeiprasidenten der Stadtpolizei MunchenName Amtsantritt Amtsende BemerkungenHans von Seisser 16 Juni 1945 15 Aug 1945 kommissarischFranz Xaver Pitzer 15 Aug 1945 12 Aug 1949Ludwig Anton Weitmann 12 Aug 1949 1 Jan 1951 geschaftsfuhrendAnton Heigl 16 Juni 1952 15 Apr 1963 Tod nach LKW Unfall am 5 April 1963 in RiederauManfred Schreiber 4 Nov 1963 5 Mai 1983 ab 1 Oktober 1975 als Prasident des staatlichen Polizeiprasidiums MunchenLiteraturMunchner Blaulicht e V Hrsg Chronik der Munchner Polizei Hirschkafer Verlag 2015 ISBN 978 3 940839 42 8 Josef Falter Chronik des Polizeiprasidiums Munchen 1294 1973 Frankenschwelle 1995 ISBN 3 86180 063 2 Martin Arz Todsicheres Munchen Die spektakularsten Kriminalfalle Hirschkafer Verlag Munchen 2017 ISBN 978 3 940839 48 0EinzelnachweiseAnton Fingerle Munchen Heimat und Weltstadt 1967 Olympia Turm Verlag Munchen S 107 z B Neubau Skagerrakstrasse 4 3 Gebaude Die Geschichte der Reiterstaffel der Bayer Polizei Memento vom 20 April 2016 im Internet Archive Polizei Bayern 13 Juli 2015 Harold J Gordon Hitlerputsch 1923 Machtkampf in Bayern 1923 1924 Bernard amp Graefe 1971 ISBN 3 7637 5108 4 google com abgerufen am 28 Januar 2022 Heiner Lichtenstein Himmlers grune Helfer Die Schutz und Ordnungspolizei im Dritten Reich Bund Verlag Koln 1990 ISBN 3 7663 2100 5 Karl Ulrich Gelberg Hrsg Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945 1954 Das Kabinett Ehard I 21 Dezember 1946 bis 20 September 1947 Band 1 Munchen 2000 S 97 Polizei Weitmanns Heil In Der Spiegel Nr 24 1951 online Kollegen In Der Spiegel Nr 51 1958 online G schwind durch In Der Spiegel Nr 4 1964 online Martin Morlock Psycho In Der Spiegel Nr 9 1964 online Klaus Weinhauer Controlling Control Institutions Policing Collective Protests in 1960s West Germany In Wilhelm Heitmeyer et al Hrsg Control of Violence Historical and International Perspectives on Violence in Modern Societies Springer NY 2011 S 222 Martin Winter Polizeiphilosophie und Protest policing in der Bundesrepublik Deutschland von 1960 bis zur staatlichen Einheit 1990 In Hans Jurgen Lange Hrsg Staat Demokratie und Innere Sicherheit in Deutschland Leske amp Budrich Opladen 2000 S 207 David Clay Large Munich 1972 Tragedy Terror and Triumph at the Olympic Games Plymouth 2012 Blutige Premiere In Todsicheres Munchen 2009 S 140 ff Matthias Dahlke Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972 1975 Oldenbourg Munchen 2011 S 68 Todesgrusse aus Moskau In Todsicheres Munchen 2009 S 126 ff Wir sind in einer Falle Die Unruhen in Esslingen Munchen und Hannover In Der Spiegel Nr 18 1968 online Brand ohne heisse Spur Emporung uber das Feuer im judischen Altersheim In Die Zeit Nr 8 1970 Gesetz zur Anderung des Polizeiorganisationsgesetzes Polizeiorganisationsgesetz POG vom 25 Juli 1972 GVBl S 289 Polizeilicher Einzeldienst in Bayern Von der Landpolizei zur Landespolizei Memento vom 2 Juli 2018 im Internet Archive polizei bayern de

Neueste Artikel
  • Juli 19, 2025

    JYP Jyväskylä

  • Juli 19, 2025

    JJK Jyväskylä

  • Juli 19, 2025

    Işıklı Gölü

  • Juli 19, 2025

    Ivo Gönner

  • Juli 19, 2025

    Italienische Gebärdensprache

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.