Die Sternwarte Kremsmünster in Oberösterreich Specula cremifanensis gehört zu den bedeutendsten historischen Observatori
Sternwarte Kremsmünster

Die Sternwarte Kremsmünster in Oberösterreich (Specula cremifanensis) gehört zu den bedeutendsten historischen Observatorien der Welt. Sie wurde 1749 als 50 m hoher „Mathematischer Turm“ vom Benediktinerstift Kremsmünster auf der Südostseite des Stiftsgeländes errichtet, wo das Gelände steil zum Kremstal und dem Ort Kremsmünster abfällt. Die Sternwarte, ein astronomischer Turm, liegt auf einer Seehöhe von 380 bis 430 m ü. A.
Sternwarte Kremsmünster | |
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Stift Kremsmünster, Blick von Nordost, links der Mathematische Turm mit den Sternwartekuppeln | |
Gründung | 1749 (erbaut 1748–1758) |
IAU-Code | 539 |
Typ | Astronomischer Turm |
Höhe | 382 m ü. A. (Gelände) |
Koordinaten | 48° 3′ 18,6″ N, 14° 7′ 53,7″ O |
Ort | Kremsmünster |
Betreiber | Stift Kremsmünster |
Leitung | P. Amand Kraml (2019) |
Website | www.specula.at |
Sie ist unter dem IAU code 539 registriert. Bedeutend war die Sternwarte für die für die damalige Zeit hervorragenden Berechnungen und Positionsbestimmungen. Neben astronomischen und meteorologischen Forschungen – die Messreihe der täglichen Temperatur- und Wetterdaten ist die längste der Welt – erfolgten hier auch wichtige Arbeiten zur Landesvermessung und zur Geophysik. Während Beobachtungen zur Astronomie gegen Mitte des 20. Jahrhunderts ausliefen, ist der Messkeller nach wie vor ein Fundamentalpunkt für die Gravimetrie und das Erdmagnetfeld. Bis heute ist sie die naturwissenschaftliche Arbeitsstätte der Benediktiner von Kremsmünster. Die unteren 6 Stockwerke des Gebäudes dienen als naturkundlich-technisches über einen Zeitraum von 250 Jahren.
Sie gehört zur denkmalgeschützten Gesamtanlage des Stifts und wurde von der Internationalen Astronomischen Union zum Outstanding Astronomical Heritage erklärt.
Baugeschichte und Astronomie
Das im Jahr 777 gegründete Stift war neben den religiösen Ordenszielen auch wichtigster Kulturträger des Traunviertels, weshalb viele Patres auch als Wissenschafter tätig waren. Forschung in Mathematik, Geometrie und Astronomie wurde im Konvent schon um 1550 betrieben. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren es sogar sieben Mönche, die sich „in den Mußestunden häufig mit Mathematik befassten“. Erster Beobachtungsplatz als Astronomischer Turm war der Spindlerturm, der heutige Brückenturm.
Johannes Kepler hat hier nicht gearbeitet (das Stift besitzt ein Ölgemälde, das sog. Kremsmünstersche Kepler-Portrait), aber er hat in der Zeit von 1612 bis 1626, als er in Linz als Landschaftsmathematiker von Österreich ob der Enns lebte und u. a. eine neue Karte des Landes anfertigen sollte, Verbindungen zum Stift gehabt; der damalige Abt Anton Wolfradt leistete auch einen Beitrag zur Finanzierung des Drucks der Epitome Astronomiae Copernicanae 1618 in Linz.
Der Vorläufer des heutigen Museums, die Mathematische Stube, wurde ab 1739 eingerichtet. Sie enthielt Sammlungsobjekte interessierter Äbte und Patres aus zahlreichen natur- und geisteswissenschaftlichen Gebieten (Museum Abbatis und Museum Fratrum). 1744 stiftete Kaiserin Maria Theresia eine österreichweite Ausbildungsstätte für Adlige, die Ritterakademie – sie sollten anstelle der vor Ort die Kenntnisse für ihre Aufgaben als Grundherren bekommen, sowohl wegen des damit verbundenen Geldabflusses wie auch zur Stärkung der norddeutschen katholischen Diaspora. In diesem Kreise wurde beschlossen, Museum und Sternwarte ein eigenes Gebäude zu errichten. Während die Astronomen gerne auf die nördlich angrenzende Hügelkuppe beim Neuhof gesiedelt wären, entschied Abt , es innerhalb des Klosterbezirks anzulegen. Betraut mit der Aufgabe wurde der bayrischen Benediktinerabt Anselm Desing.
1748 wurde der Bau der großen Sternwarte begonnen, dem Mathematischen Turm, der mit 49 m Höhe eines der ersten Hochhäuser Europas darstellt. Nach dem teilweisen Einsturz eines Zwischengeschoßes – im Gegensatz zu oft viel höheren Kirchtürmen war der Bau wegen der sechs tragfähigen Zwischengeschoße viel schwieriger zu errichten – wurde er um 1750 mit verbesserter Statik fortgeführt und 1758 vollendet. Der große Beobachtungssaal befand sich im 6. Stock (heute astronomisches Museum), umgeben von zwei großen Terrassen und überragt von drei kleinen Beobachtungskuppeln.
Mit ihrer auf gute Beobachtungsbedingungen (auch hinsichtlich Seeing) ausgelegten Bauweise stellt sie einen bedeutenden Wandel im Sternwartebau dar. Manche Beobachtungen wurden auch auf der des sechsten Stockwerks vorgenommen. Die Sternwarte brachte eine Reihe bekannter Astronomen hervor. Der bedeutendste war P. Placidus Fixlmillner, der 1762–1791 Direktor der Sternwarte und der angeschlossenen Laboratorien war. Er konstruierte neuartige Messinstrumente, war ein hervorragender Beobachter (unter anderem präzise Ortsbestimmungen, Sternörter, Merkur, neuentdeckter Planet Uranus) und berechnete den bis dahin genauesten Radius der Erdbahn (Astronomische Einheit). Er war auch als Musikwissenschaftler tätig und entwickelte eine leichter lesbare Notenschrift, die sich allerdings nicht durchsetzte. Unter den Kremsmünsterer Astronomen waren auch Mitglieder der Akademie der Wissenschaften wie die Patres Anselm Desing, Marian Koller und Augustin Reslhuber.
Um etwa 1930 wurden die Beobachtungen für die Astrometrie von der Sternwartekuppel (7. Stock) aus verschiedenen Gründen in den Stiftsgarten nördlich der Sternwarte verlegt, wo ein großes metallenes Meridianhaus errichtet wurde. An der um 1860 aufkommenden Astrophysik beteiligte sich die Sternwarte weniger. Die Beobachtung verlor im Laufe des 20. Jahrhunderts an Bedeutung, zuletzt wurden nur noch die Sterndurchgangsmessungen im Meridianhaus vorgenommen, das bis in die 1970er Jahre bestand.
Vor dem 1200-Jahr-Jubiläum 1977 wurden Stift und Sternwarte ab etwa 1970 restauriert und für die große Oberösterreichische Landesausstellung 1977 adaptiert. Damals wurden auch die naturwissenschaftlichen Sammlungen im 1. bis 6. Stock neu geordnet und als Universalmuseum gestaltet. Führungen werden nur im Sommerhalbjahr angeboten, denn das Gebäude ist nicht beheizbar.
Erdwissenschaften
Eine gut ausgestattete – bis heute aktive – Wetterstation hat mit fast 250 Jahren weltweit die längste ununterbrochene Messreihe. Die verlässlichen Aufschreibungen beginnen 1796, die ZAMG konnte aber auch die älteren Daten des meteorologischen Tagebuches harmonisieren, sodass der 28. Dezember 1762 als Beginn der Aufzeichnung angegeben wird. Sie bildet – zusammen mit den Daten der Universitätssternwarte Wien – eine wichtige Basis der HISTALP-Zeitreihen, und ist insbesondere darum bedeutend, weil sie deutlich vor das Maximum der Kleinen Eiszeit des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Die heutige Messstelle, der Klimagarten, liegt im Konventgarten zum Hauptbau hin, vor dem Turm.
Im 19. Jahrhundert wurde auch die Geophysik und die Messung des Erdmagnetfeldes ein Schwerpunkt. Weiters wurde ein Punkt des Schweregrundnetzes eingerichtet und 1895 eine seismische Beobachtungsstelle. Im Tiefkeller befindet sich eine von der Universität Wien betriebene Fundamentalstation für die Gravimetrie.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das österreich-ungarische Vermessungsnetz modernisiert und der nahegelegene Gusterberg zum Fundamentalpunkt für Oberösterreich und Böhmen gewählt. Die damals noch schwierige astronomische Koordinatenbestimmung wurde von Kremsmünster aus durchgeführt. Im Zuge eines großen Geoidprojekts war die Sternwarte auch namensgebend für den langen Meridianbogen Kremsmünster, der von Böhmen bis zur Adria reichte.
Die Sternwarte pflegte auch Kooperationen mit bekannten Wissenschaftlern an den Universitäten, unter anderem mit Simon Stampfer und Richard Schumann, und hinsichtlich der botanisch-zoologischen Sammlungen zu verschiedenen biologischen Instituten.
Literatur
- Karl Mayrhofer: Die Sternwarte Kremsmünster. Sternenbote 1960/8, Wien 1960
- Otto Wutzel: 1200 Jahre Kremsmünster. Stiftsführer zu Geschichte, Kunstsammlungen und Sternwarte. Oberösterr. Landesmuseum, 1.–5. Aufl., 326 S., Linz 1977
- Johann-Christian Klamt: Sternwarte und Museum im Zeitalter der Aufklärung. Der Mathematische Turm im Zeitalter der Aufklärung (1749–1758). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2403-0.
- Historisch: Deutschlands vorzüglichste Sternwarten anno 1848. Darin enthalten: Kurze Geschichte und Beschreibung der Sternwarte zu Kremsmünster, aus: Johann Bernoulli´s »Sammlung kurzer Reisebeschreibungen«, 1781. Mit Ansichten der Sternwarte. Albireo Verlag, 2024. www.albireo-verlag.de
Weblinks
- Sternwarte Kremsmünster, offizielle Webseite (specula.at)
- Stift Kremsmünster: Museum und Gärten – Aktuelles
- Stift Kremsmünster: Sternwarte – Entstehung der Schausammlung
- specula.at: Sternwarte Kremsmünster. – Beschreibung der Sammlungen
Einzelnachweise
- Die größten Irrtümer über die Sternwarte Kremsmünster – Eine Bereinigung anlässlich des 250-Jahr-Jubiläums. P. Amand Kraml, 22. März 2008, abgerufen am 3. März 2011.
- Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Hrsg. v. Max Caspar. Band VII: Epitome Astronomiae Copernicanae. Beck, München, 1953, S. 547.
- Sternwarte Kremsmünster. Österr. Akademie der wissenschaften: austriaca.at (abgerufen am 26. Februar 2019).
- Weblink Stift Kremsmünster: Sternwarte.
- Die oftmalige Angabe von 54 m dürfte den Keller mitmessen.
- Wetterstationen und Messgeräte: Abschnitt Wetterstation im Stift Kremsmünster. ZAMG Presse-Information, o. D.; Grafik Kremsmünster Temperaturreihe, ebd.
- Die Zeitreihe des Clementinum Prag beginnt 1775, sie ist als solche die längstdauernde Zeitreihe.
- Ingeborg Auer, Barbara Chimani, P. Amand Kraml, Silke Adler: Very early instrumental measurements in Austria 18 th century climate data in Austria, still unexploited. Poster, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Wien (2013), (pdf, zamg.ac.at).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Sternwarte Kremsmunster in Oberosterreich Specula cremifanensis gehort zu den bedeutendsten historischen Observatorien der Welt Sie wurde 1749 als 50 m hoher Mathematischer Turm vom Benediktinerstift Kremsmunster auf der Sudostseite des Stiftsgelandes errichtet wo das Gelande steil zum Kremstal und dem Ort Kremsmunster abfallt Die Sternwarte ein astronomischer Turm liegt auf einer Seehohe von 380 bis 430 m u A Sternwarte KremsmunsterStift Kremsmunster Blick von Nordost links der Mathematische Turm mit den SternwartekuppelnGrundung 1749 erbaut 1748 1758 IAU Code 539Typ Astronomischer TurmHohe 382 m u A Gelande Koordinaten 48 3 18 6 N 14 7 53 7 O 48 055177 14 131573 Koordinaten 48 3 18 6 N 14 7 53 7 OOrt KremsmunsterBetreiber Stift KremsmunsterLeitung P Amand Kraml 2019 Website www specula at Sie ist unter dem IAU code 539 registriert Bedeutend war die Sternwarte fur die fur die damalige Zeit hervorragenden Berechnungen und Positionsbestimmungen Neben astronomischen und meteorologischen Forschungen die Messreihe der taglichen Temperatur und Wetterdaten ist die langste der Welt erfolgten hier auch wichtige Arbeiten zur Landesvermessung und zur Geophysik Wahrend Beobachtungen zur Astronomie gegen Mitte des 20 Jahrhunderts ausliefen ist der Messkeller nach wie vor ein Fundamentalpunkt fur die Gravimetrie und das Erdmagnetfeld Bis heute ist sie die naturwissenschaftliche Arbeitsstatte der Benediktiner von Kremsmunster Die unteren 6 Stockwerke des Gebaudes dienen als naturkundlich technisches uber einen Zeitraum von 250 Jahren Sie gehort zur denkmalgeschutzten Gesamtanlage des Stifts und wurde von der Internationalen Astronomischen Union zum Outstanding Astronomical Heritage erklart Baugeschichte und AstronomieHauptfassadeAnsicht uber den Gartenpavillon Moschee von Osten Das im Jahr 777 gegrundete Stift war neben den religiosen Ordenszielen auch wichtigster Kulturtrager des Traunviertels weshalb viele Patres auch als Wissenschafter tatig waren Forschung in Mathematik Geometrie und Astronomie wurde im Konvent schon um 1550 betrieben Zu Beginn des 17 Jahrhunderts waren es sogar sieben Monche die sich in den Mussestunden haufig mit Mathematik befassten Erster Beobachtungsplatz als Astronomischer Turm war der Spindlerturm der heutige Bruckenturm Johannes Kepler hat hier nicht gearbeitet das Stift besitzt ein Olgemalde das sog Kremsmunstersche Kepler Portrait aber er hat in der Zeit von 1612 bis 1626 als er in Linz als Landschaftsmathematiker von Osterreich ob der Enns lebte und u a eine neue Karte des Landes anfertigen sollte Verbindungen zum Stift gehabt der damalige Abt Anton Wolfradt leistete auch einen Beitrag zur Finanzierung des Drucks der Epitome Astronomiae Copernicanae 1618 in Linz Der Vorlaufer des heutigen Museums die Mathematische Stube wurde ab 1739 eingerichtet Sie enthielt Sammlungsobjekte interessierter Abte und Patres aus zahlreichen natur und geisteswissenschaftlichen Gebieten Museum Abbatis und Museum Fratrum 1744 stiftete Kaiserin Maria Theresia eine osterreichweite Ausbildungsstatte fur Adlige die Ritterakademie sie sollten anstelle der vor Ort die Kenntnisse fur ihre Aufgaben als Grundherren bekommen sowohl wegen des damit verbundenen Geldabflusses wie auch zur Starkung der norddeutschen katholischen Diaspora In diesem Kreise wurde beschlossen Museum und Sternwarte ein eigenes Gebaude zu errichten Wahrend die Astronomen gerne auf die nordlich angrenzende Hugelkuppe beim Neuhof gesiedelt waren entschied Abt es innerhalb des Klosterbezirks anzulegen Betraut mit der Aufgabe wurde der bayrischen Benediktinerabt Anselm Desing Plakette datiert die Begrundung auf 1758 1748 wurde der Bau der grossen Sternwarte begonnen dem Mathematischen Turm der mit 49 m Hohe eines der ersten Hochhauser Europas darstellt Nach dem teilweisen Einsturz eines Zwischengeschosses im Gegensatz zu oft viel hoheren Kirchturmen war der Bau wegen der sechs tragfahigen Zwischengeschosse viel schwieriger zu errichten wurde er um 1750 mit verbesserter Statik fortgefuhrt und 1758 vollendet Der grosse Beobachtungssaal befand sich im 6 Stock heute astronomisches Museum umgeben von zwei grossen Terrassen und uberragt von drei kleinen Beobachtungskuppeln Mit ihrer auf gute Beobachtungsbedingungen auch hinsichtlich Seeing ausgelegten Bauweise stellt sie einen bedeutenden Wandel im Sternwartebau dar Manche Beobachtungen wurden auch auf der des sechsten Stockwerks vorgenommen Die Sternwarte brachte eine Reihe bekannter Astronomen hervor Der bedeutendste war P Placidus Fixlmillner der 1762 1791 Direktor der Sternwarte und der angeschlossenen Laboratorien war Er konstruierte neuartige Messinstrumente war ein hervorragender Beobachter unter anderem prazise Ortsbestimmungen Sternorter Merkur neuentdeckter Planet Uranus und berechnete den bis dahin genauesten Radius der Erdbahn Astronomische Einheit Er war auch als Musikwissenschaftler tatig und entwickelte eine leichter lesbare Notenschrift die sich allerdings nicht durchsetzte Unter den Kremsmunsterer Astronomen waren auch Mitglieder der Akademie der Wissenschaften wie die Patres Anselm Desing Marian Koller und Augustin Reslhuber Um etwa 1930 wurden die Beobachtungen fur die Astrometrie von der Sternwartekuppel 7 Stock aus verschiedenen Grunden in den Stiftsgarten nordlich der Sternwarte verlegt wo ein grosses metallenes Meridianhaus errichtet wurde An der um 1860 aufkommenden Astrophysik beteiligte sich die Sternwarte weniger Die Beobachtung verlor im Laufe des 20 Jahrhunderts an Bedeutung zuletzt wurden nur noch die Sterndurchgangsmessungen im Meridianhaus vorgenommen das bis in die 1970er Jahre bestand Vor dem 1200 Jahr Jubilaum 1977 wurden Stift und Sternwarte ab etwa 1970 restauriert und fur die grosse Oberosterreichische Landesausstellung 1977 adaptiert Damals wurden auch die naturwissenschaftlichen Sammlungen im 1 bis 6 Stock neu geordnet und als Universalmuseum gestaltet Fuhrungen werden nur im Sommerhalbjahr angeboten denn das Gebaude ist nicht beheizbar ErdwissenschaftenEine gut ausgestattete bis heute aktive Wetterstation hat mit fast 250 Jahren weltweit die langste ununterbrochene Messreihe Die verlasslichen Aufschreibungen beginnen 1796 die ZAMG konnte aber auch die alteren Daten des meteorologischen Tagebuches harmonisieren sodass der 28 Dezember 1762 als Beginn der Aufzeichnung angegeben wird Sie bildet zusammen mit den Daten der Universitatssternwarte Wien eine wichtige Basis der HISTALP Zeitreihen und ist insbesondere darum bedeutend weil sie deutlich vor das Maximum der Kleinen Eiszeit des 19 Jahrhunderts zuruckreicht Die heutige Messstelle der Klimagarten liegt im Konventgarten zum Hauptbau hin vor dem Turm Im 19 Jahrhundert wurde auch die Geophysik und die Messung des Erdmagnetfeldes ein Schwerpunkt Weiters wurde ein Punkt des Schweregrundnetzes eingerichtet und 1895 eine seismische Beobachtungsstelle Im Tiefkeller befindet sich eine von der Universitat Wien betriebene Fundamentalstation fur die Gravimetrie Im Laufe des 19 Jahrhunderts wurde das osterreich ungarische Vermessungsnetz modernisiert und der nahegelegene Gusterberg zum Fundamentalpunkt fur Oberosterreich und Bohmen gewahlt Die damals noch schwierige astronomische Koordinatenbestimmung wurde von Kremsmunster aus durchgefuhrt Im Zuge eines grossen Geoidprojekts war die Sternwarte auch namensgebend fur den langen Meridianbogen Kremsmunster der von Bohmen bis zur Adria reichte Die Sternwarte pflegte auch Kooperationen mit bekannten Wissenschaftlern an den Universitaten unter anderem mit Simon Stampfer und Richard Schumann und hinsichtlich der botanisch zoologischen Sammlungen zu verschiedenen biologischen Instituten LiteraturKarl Mayrhofer Die Sternwarte Kremsmunster Sternenbote 1960 8 Wien 1960 Otto Wutzel 1200 Jahre Kremsmunster Stiftsfuhrer zu Geschichte Kunstsammlungen und Sternwarte Oberosterr Landesmuseum 1 5 Aufl 326 S Linz 1977 Johann Christian Klamt Sternwarte und Museum im Zeitalter der Aufklarung Der Mathematische Turm im Zeitalter der Aufklarung 1749 1758 Verlag Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2403 0 Historisch Deutschlands vorzuglichste Sternwarten anno 1848 Darin enthalten Kurze Geschichte und Beschreibung der Sternwarte zu Kremsmunster aus Johann Bernoulli s Sammlung kurzer Reisebeschreibungen 1781 Mit Ansichten der Sternwarte Albireo Verlag 2024 www albireo verlag deWeblinksCommons Sternwarte Kremsmunster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sternwarte Kremsmunster offizielle Webseite specula at Stift Kremsmunster Museum und Garten Aktuelles Stift Kremsmunster Sternwarte Entstehung der Schausammlung specula at Sternwarte Kremsmunster Beschreibung der SammlungenEinzelnachweiseDie grossten Irrtumer uber die Sternwarte Kremsmunster Eine Bereinigung anlasslich des 250 Jahr Jubilaums P Amand Kraml 22 Marz 2008 abgerufen am 3 Marz 2011 Johannes Kepler Gesammelte Werke Hrsg v Max Caspar Band VII Epitome Astronomiae Copernicanae Beck Munchen 1953 S 547 Sternwarte Kremsmunster Osterr 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