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Die evangelische Stiftskirche St Peter und Paul ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Öhringen Die spätgotisch

Stiftskirche Öhringen

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Die evangelische Stiftskirche St. Peter und Paul ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Öhringen. Die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche wurde von 1454 bis 1497 errichtet.

Geschichte

Hauptartikel: Chorherrenstift Öhringen

Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Öhringen erfolgte im Jahr 1037, als die damals bereits dort befindliche Pfarrkirche durch eine Stiftung Bischof Gebhardts III. von Regensburg und seiner Mutter Adelheid in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde. Die Urkunde über diese Stiftung ist der Öhringer Stiftungsbrief.

An der Stelle der heutigen Stiftskirche befand sich ursprünglich wohl eine Holzkapelle oder -kirche, die eventuell schon vor der Stiftung 1037 durch einen einschiffigen Steinbau ersetzt worden war. Neben der Stiftskirche lag ursprünglich der Ortsfriedhof, der jedoch 1520 vor die Tore der Stadt verlegt wurde. Der Platz bei der Kirche wurde dann zum Marktplatz.

Eigenkirchherr der Stiftskirche war das Bistum Regensburg, die Kirche erhielt die Heiligen Petrus und Paulus als Patrone. Die Kirche war von Anfang an als Stifts- und Pfarrkirche konzipiert, das heißt, der östliche Teil war den Chorherren, der westliche den Laien vorbehalten. Das Chorherrenstift war ein der so genannten Aachener Form folgendes Stift ohne Gütergemeinschaft, das jedem der Stiftsherren einen eigenen Wohnsitz und Hausstand zugestand. Die Stiftsherren führten ursprünglich ihre gottesdienstlichen Pflichten selbst aus, ließen sich später jedoch durch geringer besoldete Vikare vertreten. Der Konvent der Stiftsherren wählte aus seiner Mitte einen Propst, der das Stift nach außen vertrat. Auch die Pröpste lebten oft nicht vor Ort. 1509 hatte 100 Jahre kein Propst mehr in Öhringen gelebt.

Baugeschichte

Am 3. Januar 1453 erteilte Papst Nikolaus V. in einer in Rom ausgestellten Bleibulle der Stiftskirche Öhringen und allen denen, die an Peter und Paul die Kirche besuchten und zu ihrer Erbauung eine Stiftung machten, einen Ablass. 1454 begann man die in schlechten Zustand geratene Kirche von Osten her zu erneuern. Die erste Baurechnung stammt aus dem Jahr 1453, eine Steininschrift am nördlichen Strebepfeiler nennt als Datum der Grundsteinlegung den 31. März 1454. 1457 waren bereits der Läutturm erbaut und drei Altäre in der Gruft aufgestellt, als der andere Turm an der Westseite nach einem Unwetter einstürzte und dabei einen Teil des Kirchenschiffs ruinierte, worauf die völlige Erneuerung der Kirche notwendig wurde. Der erste Bauabschnitt mit der Weihe des oberen Choraltars wurde 1467 abgeschlossen. Danach wurde der Bau der Kirche für fast 20 Jahre unterbrochen und erst ab 1486 fortgesetzt. Im Jahr 1494 konnten zehn Altäre im Langhaus geweiht werden, im Jahr 1497 dürfte mit der Einwölbung des Kirchenschiffes die bauliche Fertigstellung der Kirche erfolgt sein, die Ausstattung war im Jahr 1501 vollendet. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf 10.000 bis 12.000 Gulden. Der Baumeister des Chores ist unbekannt, als Baumeister der restlichen Anlage gelten Hans von Aurach und der Heilbronner Bernhard Sporer, ein Schüler Aberlin Jörgs, dessen Schule der gesamte Bau zugerechnet wird.

Das Dachwerk des Chors wurde 1462, das der Vierung 1469 aufgerichtet. Das Dachwerk des Langhauses wurde 1489 aufgerichtet, wie dendrochronologische Untersuchungen ergaben. Bemerkenswert am Dachstuhl der Stiftskirche ist, dass er nahezu identisch ist mit der alten Konstruktion des Dachstuhls der Stuttgarter Stiftskirche. Der komplette Dachstuhl wurde in den Jahren 1985 bis 1987 umfassend saniert.

In den Jahren 1502 bis 1507 wurde die Kirche von Baumeister Sporer um das Stiftsgebäude und den dreiflügeligen Kreuzgang ergänzt. Dieser wurde vermutlich an Stelle eines romanischen Vorgängers errichtet. Das Äußere des Stiftsgebäudes erscheint gegen Westen, zum Marktplatz hin, als Giebelhaus mit einem spitzbogigen Portal zum Kreuzgang und einem Torbogen zum Stiftshof. Das heute nicht mehr bestehende, nördlich anschließende Fruchthaus wurde 1589 im Renaissance-Stil erbaut.

Das unmittelbar an die Kirche anschließende, zum Marktplatz zeigende Kornhaus gehörte nicht zum Gebäudeensemble des Stifts. Es wurde 1568 erstmals als Ratstrinkstube erwähnt und diente daneben als Brot- und Kornhaus.

Chorherrenstift

Bereits im späten 15. Jahrhundert erlebte das Stift einen finanziellen und moralischen Niedergang. Die Verweltlichung der Sitten im Stift führte zu „ärgerlichen Ausschreitungen“ und „sorgenlosem Genuss“. 1514 verkaufte das Stift aus Geldnot Altbesitz in Eichach, Pfahlbach und Ernsbach an Graf Kraft VI. von Hohenlohe. Mit der Reformation wurde die Stiftsverwaltung samt Stiftskirche im Jahr 1556 dann komplett vom Haus Hohenlohe übernommen. Die Stiftspersonen durften noch bis an ihr Lebensende im Chor die katholische Messe halten, wofür bis 1581 eine Mauer Chor und Kirchenschiff trennte. Nach der Mediatisierung wurde das Stiftsvermögen von Württemberg eingezogen, so dass sich die Stiftskirche bis heute im Besitz des Landes Baden-Württemberg befindet.

Gymnasium

Die früheste Schule in Öhringen im 16. Jahrhundert geht auf das Chorherrenstift zurück. Im Stiftsgebäude war noch bis 1956 das Öhringer Gymnasium untergebracht, das nach der Auflösung des Chorherrenstifts in ein Landesgymnasium umgewandelt worden war. Im Stiftsgebäude befinden sich unter anderem Veranstaltungsräume der evangelischen Kirchengemeinde (Weizsäcker-Saal) sowie die Diakonische Bezirksstelle.

Besondere Bedeutung kam dem Türmer zu. Die älteste Urkunde, die einen Türmer auf dem Blasturm erwähnt, datiert aus dem Jahr 1521. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts sind die Türmer nahezu lückenlos belegt. Bis zum Tod des letzten Türmers 1902 war die Stelle besetzt. Der Türmer wachte über die Stadt. Er musste die Zeit „anblasen“ (bis zur Einrichtung einer mechanischen Turmuhr im 18. Jahrhundert) und bei Feuer die Feuerglocke läuten. Die Reformation bezog den Türmer immer stärker auch als Musiker in der Kirche ein. Aus dem vormaligen Stadtpfeifer wurde mehr und mehr ein „Stadt-Musicus“, der zusammen mit seinen Gesellen für die Musik zu den verschiedensten Anlässen sorgte. Daraus entwickelte sich über die Jahrhunderte die heutige Stadtkapelle Öhringen, deren Dirigent auch heute noch bei der Stadt Öhringen angestellt ist. Blechbläser der Stadtkapelle versehen bis heute den Dienst, nach dem sonntäglichen Gottesdienst auf dem Blasturm einige Choräle zu spielen. Die Türmerwohnung wurde im Zweiten Weltkrieg als Beobachterstellung für die Flugabwehr und nach Kriegsende als Notwohnung für Vertriebene und Flüchtlinge genutzt. 1991 wurde sie zum Museum umgestaltet.

Beschreibung

Blasturm und Läutturm

Die Stiftskirche hat zwei Türme, den im Westen gelegenen Blasturm mit Türmerwohnung und den Läutturm genannten Glockenturm im Osten. Der Blasturm ist 56,16 Meter hoch. Er wurde 1494 mit dem Neubau der Kirche fertiggestellt. An den Turm wurde im Jahr 1498 ein „Almosenhäuschen“ angebaut, das heute nicht mehr besteht. Die erste bauliche Veränderung am Blasturm wurde 1614 vorgenommen, als das farbige Ziegeldach durch ein Schieferdach ersetzt wurde. Der steinerne Umgang des Turms in 32 Metern Höhe wurde im Jahr 1727 mit einem eisernen Geländer versehen.

Der Blasturm besteht aus sieben Stockwerken und dem Dachstuhl. Über dem Haupteingang zur Stiftskirche, das sich im unteren Teil des Turms befindet, sind die Statuen der Patrone Petrus und Paulus angebracht. Der Turm ist mit einer Turmuhr ausgestattet, die auf allen vier Turmseiten ein Zifferblatt aufweist. In den Stockwerken befinden sich neben zwei Archiven der hohe Uhrenraum mit einem alten Uhrwerk, die Musikkammer, der sogenannte „Verschlooch“ (Verschlag, Schlafkammer des Türmergehilfen) und die Türmerwohnung mit Umgang im siebten Stock. Der Umgang ermöglicht den Sichtkontakt zu allen Türmen der Öhringer Stadtmauer.

Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich im zweiten und dritten Stock des Blasturms das Gemeinschaftliche Hausarchiv des Hauses Hohenlohe (gegründet 1511) sowie das Gemeinschaftliche Archiv der Hohenloher-Neuensteiner Linie (gegründet 1609). Mit der Renovierung des Turms 1956 wurde der Archivstandort aufgegeben. Die beiden Archive befinden sich seitdem im Hohenlohe-Zentralarchiv im Schloss Neuenstein, wo alle anderen hohenlohischen Archive verwahrt werden und benutzbar sind.

Der 54,56 Meter hohe, im Osten gelegene Läutturm beherbergt vier Glocken: Gloriosa (1961), Dominica (1416, gegossen von Glockengießer Seitz aus Nürnberg), Kreuzglocke (1951, „Zum Gedächtnis unserer Gefallenen und Vermissten“) und Morgenglocke (1428).

Kirchenschiff

Die Stiftskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche der späten Gotik. Jedes der nach Osten zum fünfseitigen Chor hin offenen Schiffe hat Kreuzgewölbe. Das Gewölbe ruht auf Pfeilern, so dass der Eindruck einer weiten Pfeilerhalle entsteht. An der westlichen Stirnseite des Mittelschiffs ist eine Empore eingezogen, auf der sich die Orgel befindet.

Von einem Vorgängerbauwerk enthält das heutige Kirchengebäude nur noch wenige Reste, beispielsweise kann das ehemalige Querschiff einschließlich der Vierung in den großen östlichen Jochen der heutigen Kirche erkannt werden.

Kanzelträger

Der Kanzelträger ist eine etwa 1,15 Meter große Sandsteinfigur und befindet sich seit 1937 im Besitz der Staatlichen Museen Berlin (Skulpturensammlung). Er wird dem Baumeister und Bildhauer Anton Pilgram zugeschrieben, der die Figur um 1485–90 als Selbstbildnis geschaffen haben soll.

Hochchor

Der Chor im Osten der Kirche liegt als Hochchor über der darunter befindlichen Krypta und wird von Maßwerkfenstern beleuchtet. Der Hochchor war im Mittelalter den Chorherren vorbehalten. Nach der Reformation reservierten die Grafen von Hohenlohe den Hochchor als Logenplatz, zum Gedächtnis ihrer Verstorbenen.

Der kunstvoll geschnitzte Hochaltar im Hochchor stellt kunsthistorisch betrachtet die größte Kostbarkeit der Stiftskirche dar. Das Werk aus dem Jahr 1498 stammt von einem unbekannten Meister und wurde als Dank für die Fertigstellung des Bauwerks vom Herrscherpaar Graf Kraft VI. und seiner Gemahlin Helena gestiftet. Der Hochaltar zeigt fünf geschnitzte Figuren: Maria mit dem Jesuskind auf einer Mondsichel, die Patrone der Kirche (Petrus und Paulus) sowie Hieronymus und Veit. Die fünf ungefassten Figuren stehen in einem neuen Gehäuse, das Originalgehäuse wurde 1945 zerstört. Aus derselben Zeit wie der Hochaltar stammt auch die geschnitzte Jesusfigur am Kreuz.

An den Seitenwänden des Chores befinden sich vier schmuckvolle Grabmäler des Hauses Hohenlohe, die zur Zeit der Renaissance innerhalb von rund 40 Jahren entstanden sind. Das Grabmal des Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein von 1568 zeigt den Grafen mit seiner Gattin Anna zu Solms-Lich (1522–1594) in Lebensgröße kniend vor dem Heiland und umschlossen von einer Reihe aus 16 Familienwappen. Das gegenüber befindliche Grabmal ist das seines Bruders Eberhard von Hohenlohe (1535–1570) von 1575, dargestellt mit Frau Agathe von Tübingen-Lichtenegg (1533–1609) und sieben Kindern im Gebet. Beide Grabmale wurden von Johann von Trarbach geschaffen. Das Grabmal für Georg Friedrich I. von Hohenlohe-Waldenburg (1562–1600), das ihn zusammen mit seiner später mit Wilhelm Schenk von Limpurg verheirateten Witwe Dorothea von Reuß-Plauen zeigt, wurde im Jahr 1600 von Melchior Schmidt aus Heilbronn vollendet. Das Grabmal von Philipp von Hohenlohe wurde 1606 von Michael Kern geschaffen und befand sich zunächst in der Mitte des Kirchenschiffs, bevor es im 18. Jahrhundert an die Chorwand versetzt wurde. Es zeigt ihn zusammen mit seiner Ehefrau Maria von Oranien-Nassau.

Die Erinnerungstafel an die Goldene Hochzeit von Ludwig Friedrich Karl und Amalie von Sachsen-Hildburghausen aus dem Jahr 1799 stammt vom klassizistischen Bildhauer Johann Gottfried Schadow.

  • Grabmal Ludwig Casimir v. Hohenlohe-Neuenstein ⚭ Anna v. Solms-Lich
  • Grabmal Eberhard v. Hohenlohe ⚭ Agathe von Tübingen-Lichtenegg
  • Grabmal Georg Friedrich I. v. Hohenlohe ⚭ Dorothea v. Reuß-Plauen
  • Grabmal Philipp v. Hohenlohe ⚭ Maria v. Oranien

Krypta

Unter dem Hochchor befindet sich eine Krypta, in ihr ein spätromanischer Sarkophag aus dem 13. Jahrhundert, in den die Stiftsgründerin und Kaisermutter Adelheid am 10. Februar 1241, rund 200 Jahre nach ihrem Tod, umgebettet wurde. Der Sarkophag ist beschriftet mit den Worten: Hujus fundatrix templi jacet hic tumulata, Conradi regis genetrix Adelheida vocata (Diese Kirchengründerin liegt hier begraben, Konrads des Königs Mutter, Adelheid genannt). In der Krypta befindet sich außerdem die bis in die Gegenwart genutzte Grablege des Hauses Hohenlohe-Oehringen mit mehreren schmuckvoll verzierten Sarkophagen, darunter auch das Kinder-Grabmal des Georg von Erbach, das den toten vierjährigen Knaben umrahmt von vier Putten zeigt. Das Grabmal wurde 1609 von Michael Kern geschaffen. In der Krypta ist ein Paar steinerne Löwen mit Schreckfratzen aus der Zeit der Kirchenstiftung um 1050 verwahrt, die einst das Portal der Kirche geschmückt hatten.

  • Kindersarkophag
  • Hohenlohe-Grablege
  • Löwentörle (Nachbildungen der in der Krypta aufgestellten Löwen)

Orgel

Im Jahr 1732 wurde eine Orgel von Johann Christoph Wiegleb in die Stiftskirche eingebaut. Von dieser Orgel ist eine Zeichnung erhalten, die einen reich gestalteten Prospekt im mainfränkischen Stil zeigt. In den Jahren 1735 bis 1783 war hier Johann Heinrich Bach, ein Neffe Johann Sebastian Bachs als Organist tätig. Im Jahr 1889 baute die Firma Walcker aus Ludwigsburg eine neue Orgel mit 28 Registern. Die heutige Orgel der Stiftskirche wurde 1975 durch die Orgelbaufirma G.F. Steinmeyer & Co (Öttingen) erbaut. Das Instrument hat 48 Register auf Schleifladen. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektropneumatisch. Die Orgel befindet sich hinter dem historischen Orgelprospekt Walcker-Vorgängerorgel. 1996 wurde die Disposition von Orgelbau Mühleisen (Leonberg) geringfügig verändert.

I Hauptwerk C–g3

01. Pommer 16′
02. Prinzipal 08′
03. Flöte 08′
04. Gemshorn 08′
05. Oktave 04′
06. Rohrflöte 04′
07. Quinte 02 2⁄3′
08. Superoktave 02′
09. Mixtur VI 02′
10. Trompete 08′
II Positiv C–g3
11. Flöte 08′
12. Quintatön 08′
13. Prinzipal 04′
14. Koppelflöte 04′
15. Nasat 02 2⁄3′
16. Oktave 02′
17. Flöte 02′
18. Terz 01 3⁄5′
19. Quinte 01 1⁄3′
20. Scharf IV 01 1⁄3′
21. Dulzian 16′
22. Krummhorn 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
23. Bourdon 16′
24. Prinzipal 08′
25. Gedeckt 08′
26. Salizional 08′
27. Voix céleste (ab c0) 08′
28. Oktave 04′
29. Flauto amabile 04′
30. Waldflöte 02′
31. Kornett II–V 08′
32. Mixtur V–VI 02 2⁄3′
33. Zimbel III 01′
34. Fagott 16′
35. Oboe 08′
36. Schalmei 04′
Tremulant
Pedal C–f1
37. Prinzipalbass 16′
38. Subbass 16′
39. Gedecktbass 16′
40. Quintbass 10 2⁄3′
41. Oktavbass 08′
42. Flötenbass 08′
43. Rohrgedeckt 04′
44. Hintersatz IV
45. Choralbass IV 04′
46. Posaune 16′
47. Trompetenbass 08′
48. Klarine 04′
Tremulant
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: freie Kombinationen, Crescendowalze

Geläut

Im „Läuteturm“ an der südlichen Chorseite der Stiftskirche hängen vier Glocken. Die große Glocke (Gloriose) hängt im eigentlichen, gemauerten Glockengeschoss, darüber, im Dachgeschoss, hängen die drei kleineren Glocken, unter anderem zwei historische Glocken aus dem 15. Jahrhundert.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Durchmesser
(cm)
Masse
(kg)
Nominal
 
1 Gloriosa 1961 Heinrich Kurtz, Stuttgart 134 1200 es1

Inschrift: "ERHALT VNS HERR BEI DEINEM WORT" und "OEHRINGEN 1961" Symbol: Dreieinigkeitszeichen

2 Dominica 1416 Meister Sifridus, Nürnberg 116 925 g1 Inschrift: "O REX GLORIE CRISTE VENI NOBIS CVM PACE ME RESONANTE PIA POPVLI MEMOR ESTO MARIA IOHANNES LVCAS MARCVS MATHEVS O PATRONI PETRE ET PAVLE PRONOBIS ORATE ANNO DOMINI M CCCC XVI SIFRIDVS ME FECIT ALLELVIA."

Vier Reliefs: Zwei Mal Muttergottes und zwei Mal die Kreuzigungsgruppe

3 Kreuzglocke 1951 Heinrich Kurtz, Stuttgart 87,5 460 b1

Inschriften: "IN MIR HABT IHR FRIEDEN. JOH. 16.33." und "ZVM GEDAECHTNIS VNSERER GEFALLENEN VND VERMISSTEN." und "OEHRINGEN 1951" Symbol: Jesus am Kreuz

4 1428 unbek. Gießer 85 350 c2

Inschrift: "HILF S PETRUS MARIA AMEN ANNO DNI M CCCC XX VIII"

Kreuzgang und Stiftsgebäude

Das dreiflügelige Stiftsgebäude mit Wirtschaftshof schließt nördlich an das Langhaus der Kirche an und bildet mit dieser einen Innenhof mit Kreuzgang. Die Bauten wurden im Anschluss an die 1501 erfolgte Fertigstellung der Kirche ebenfalls von Bernhard Sporer errichtet. Der Kreuzgang ist nicht geschlossen, sondern bildet auf der nördlichen Seite einen Durchgang. Das Gewölbe des Kreuzgangs weist ein schmückendes Rippenmuster auf, das Maßwerk ist bisweilen qualitätvoller als das der Kirche. Im Kreuzgang sind zahlreiche historische Grabplatten und ein Kriegerdenkmal aufgestellt.

  • Kreuzgang vom Blasturm aus gesehen
  • Rippenmuster im Kreuzgang-Gewölbe

Literatur

  • 950 Jahre Stift Öhringen. Sonderdruck. Historischer Verein für Württembergisch-Franken, Schwäbisch Hall/Öhringen 1989.
  • Ernst Boger: Die Stiftskirche zu Öhringen. In Württembergisch Franken, Neue Folge, Schwäbisch Hall 1885.
  • Adolf Erdmann: Stiftskirche St. Peter und Paul Öhringen. 1. Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 2000, ISBN 3-7954-6298-3 (Kleine Kunstführer, 2432), Schwäbisch Hall 1885.
  • Wilhelm Mattes: Oehringer Heimatbuch. Nachdruck der Original-Ausgabe von 1929. Hohenlohe’sche Buchhandlung Rau, Öhringen 1987, ISBN 3-87351-010-3
  • Öhringen. Stadt und Stift. Herausgegeben von der Stadt Öhringen. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-7631-2 (Forschungen aus Württembergisch-Franken, 31)

Einzelnachweise

  1. Papst Nikolaus V. gibt der Stiftskirche Öhringen und allen denen, die an Peter und Paul die Kirche besuchen und zu ihrer Erbauung eine Stiftung machen, einen Ablass; ausgestellt Rom, 3 kal. Januar 1453. Landesarchiv Baden-Württemberg, abgerufen am 28. Mai 2021. 
  2. Hermann Berkenhoff: Bauzustand und Sanierungsmaßnahmen. In: 950 Jahre Stift Öhringen (s. Literatur). S. 71f.
  3. Internetpräsenz Landesarchiv Baden-Württemberg
  4. Christa Schaper: Glockengießer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 459 f. (Digitalisat).
  5. Residenzen-Kommission Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  6. Marianne Schumm: Adelheid von Öhringen, etwa 970 bis 1041. In: 950 Jahre Stift Öhringen (s. Literatur). S. 15.
  7. Sarkophag der Adelheid von Metz, Öhringen, ev. Stadtkirche (ehem. Stiftskirche), Jahr 1241 DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 1 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, Beschreibung des Sarkophags und der Inschriften, abgerufen am 28. Juli 2024
  8. Die Orgel der Stiftskirche Öhringen. Webseite der evangelischen Kirchengemeinde Öhringen, abgerufen am 28. Mai 2021. 
  9. Aufnahme des Geläuts
  10. Eberhard Knoblauch: Der Kreuzgang der Oehringer Stiftskirche. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme, 6. Jahrgang, Nr. 5, 28. Mai 1960, S. 1–2.

Weblinks

Commons: Stiftskirche Öhringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

49.2005555555569.5027777777778Koordinaten: 49° 12′ 2″ N, 9° 30′ 10″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 02:02

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Die evangelische Stiftskirche St Peter und Paul ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Ohringen Die spatgotische dreischiffige Hallenkirche wurde von 1454 bis 1497 errichtet Stiftskirche und SchlossGeschichteHauptartikel Chorherrenstift Ohringen Ohringer Stiftungsbrief datiert auf das Jahr 1037 Die erste urkundliche Erwahnung einer Kirche in Ohringen erfolgte im Jahr 1037 als die damals bereits dort befindliche Pfarrkirche durch eine Stiftung Bischof Gebhardts III von Regensburg und seiner Mutter Adelheid in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde Die Urkunde uber diese Stiftung ist der Ohringer Stiftungsbrief An der Stelle der heutigen Stiftskirche befand sich ursprunglich wohl eine Holzkapelle oder kirche die eventuell schon vor der Stiftung 1037 durch einen einschiffigen Steinbau ersetzt worden war Neben der Stiftskirche lag ursprunglich der Ortsfriedhof der jedoch 1520 vor die Tore der Stadt verlegt wurde Der Platz bei der Kirche wurde dann zum Marktplatz Eigenkirchherr der Stiftskirche war das Bistum Regensburg die Kirche erhielt die Heiligen Petrus und Paulus als Patrone Die Kirche war von Anfang an als Stifts und Pfarrkirche konzipiert das heisst der ostliche Teil war den Chorherren der westliche den Laien vorbehalten Das Chorherrenstift war ein der so genannten Aachener Form folgendes Stift ohne Gutergemeinschaft das jedem der Stiftsherren einen eigenen Wohnsitz und Hausstand zugestand Die Stiftsherren fuhrten ursprunglich ihre gottesdienstlichen Pflichten selbst aus liessen sich spater jedoch durch geringer besoldete Vikare vertreten Der Konvent der Stiftsherren wahlte aus seiner Mitte einen Propst der das Stift nach aussen vertrat Auch die Propste lebten oft nicht vor Ort 1509 hatte 100 Jahre kein Propst mehr in Ohringen gelebt Baugeschichte Grundung des Chorherrenstifts 1037 Am 3 Januar 1453 erteilte Papst Nikolaus V in einer in Rom ausgestellten Bleibulle der Stiftskirche Ohringen und allen denen die an Peter und Paul die Kirche besuchten und zu ihrer Erbauung eine Stiftung machten einen Ablass 1454 begann man die in schlechten Zustand geratene Kirche von Osten her zu erneuern Die erste Baurechnung stammt aus dem Jahr 1453 eine Steininschrift am nordlichen Strebepfeiler nennt als Datum der Grundsteinlegung den 31 Marz 1454 1457 waren bereits der Lautturm erbaut und drei Altare in der Gruft aufgestellt als der andere Turm an der Westseite nach einem Unwetter einsturzte und dabei einen Teil des Kirchenschiffs ruinierte worauf die vollige Erneuerung der Kirche notwendig wurde Der erste Bauabschnitt mit der Weihe des oberen Choraltars wurde 1467 abgeschlossen Danach wurde der Bau der Kirche fur fast 20 Jahre unterbrochen und erst ab 1486 fortgesetzt Im Jahr 1494 konnten zehn Altare im Langhaus geweiht werden im Jahr 1497 durfte mit der Einwolbung des Kirchenschiffes die bauliche Fertigstellung der Kirche erfolgt sein die Ausstattung war im Jahr 1501 vollendet Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf 10 000 bis 12 000 Gulden Der Baumeister des Chores ist unbekannt als Baumeister der restlichen Anlage gelten Hans von Aurach und der Heilbronner Bernhard Sporer ein Schuler Aberlin Jorgs dessen Schule der gesamte Bau zugerechnet wird Das Dachwerk des Chors wurde 1462 das der Vierung 1469 aufgerichtet Das Dachwerk des Langhauses wurde 1489 aufgerichtet wie dendrochronologische Untersuchungen ergaben Bemerkenswert am Dachstuhl der Stiftskirche ist dass er nahezu identisch ist mit der alten Konstruktion des Dachstuhls der Stuttgarter Stiftskirche Der komplette Dachstuhl wurde in den Jahren 1985 bis 1987 umfassend saniert In den Jahren 1502 bis 1507 wurde die Kirche von Baumeister Sporer um das Stiftsgebaude und den dreiflugeligen Kreuzgang erganzt Dieser wurde vermutlich an Stelle eines romanischen Vorgangers errichtet Das Aussere des Stiftsgebaudes erscheint gegen Westen zum Marktplatz hin als Giebelhaus mit einem spitzbogigen Portal zum Kreuzgang und einem Torbogen zum Stiftshof Das heute nicht mehr bestehende nordlich anschliessende Fruchthaus wurde 1589 im Renaissance Stil erbaut Das unmittelbar an die Kirche anschliessende zum Marktplatz zeigende Kornhaus gehorte nicht zum Gebaudeensemble des Stifts Es wurde 1568 erstmals als Ratstrinkstube erwahnt und diente daneben als Brot und Kornhaus Chorherrenstift Bereits im spaten 15 Jahrhundert erlebte das Stift einen finanziellen und moralischen Niedergang Die Verweltlichung der Sitten im Stift fuhrte zu argerlichen Ausschreitungen und sorgenlosem Genuss 1514 verkaufte das Stift aus Geldnot Altbesitz in Eichach Pfahlbach und Ernsbach an Graf Kraft VI von Hohenlohe Mit der Reformation wurde die Stiftsverwaltung samt Stiftskirche im Jahr 1556 dann komplett vom Haus Hohenlohe ubernommen Die Stiftspersonen durften noch bis an ihr Lebensende im Chor die katholische Messe halten wofur bis 1581 eine Mauer Chor und Kirchenschiff trennte Nach der Mediatisierung wurde das Stiftsvermogen von Wurttemberg eingezogen so dass sich die Stiftskirche bis heute im Besitz des Landes Baden Wurttemberg befindet Gymnasium Stiftskirche 1823 Die fruheste Schule in Ohringen im 16 Jahrhundert geht auf das Chorherrenstift zuruck Im Stiftsgebaude war noch bis 1956 das Ohringer Gymnasium untergebracht das nach der Auflosung des Chorherrenstifts in ein Landesgymnasium umgewandelt worden war Im Stiftsgebaude befinden sich unter anderem Veranstaltungsraume der evangelischen Kirchengemeinde Weizsacker Saal sowie die Diakonische Bezirksstelle Besondere Bedeutung kam dem Turmer zu Die alteste Urkunde die einen Turmer auf dem Blasturm erwahnt datiert aus dem Jahr 1521 Seit dem Ende des 16 Jahrhunderts sind die Turmer nahezu luckenlos belegt Bis zum Tod des letzten Turmers 1902 war die Stelle besetzt Der Turmer wachte uber die Stadt Er musste die Zeit anblasen bis zur Einrichtung einer mechanischen Turmuhr im 18 Jahrhundert und bei Feuer die Feuerglocke lauten Die Reformation bezog den Turmer immer starker auch als Musiker in der Kirche ein Aus dem vormaligen Stadtpfeifer wurde mehr und mehr ein Stadt Musicus der zusammen mit seinen Gesellen fur die Musik zu den verschiedensten Anlassen sorgte Daraus entwickelte sich uber die Jahrhunderte die heutige Stadtkapelle Ohringen deren Dirigent auch heute noch bei der Stadt Ohringen angestellt ist Blechblaser der Stadtkapelle versehen bis heute den Dienst nach dem sonntaglichen Gottesdienst auf dem Blasturm einige Chorale zu spielen Die Turmerwohnung wurde im Zweiten Weltkrieg als Beobachterstellung fur die Flugabwehr und nach Kriegsende als Notwohnung fur Vertriebene und Fluchtlinge genutzt 1991 wurde sie zum Museum umgestaltet BeschreibungBlasturm und Lautturm Stiftskirche mit Blasturm und LautturmLautturm Die Stiftskirche hat zwei Turme den im Westen gelegenen Blasturm mit Turmerwohnung und den Lautturm genannten Glockenturm im Osten Der Blasturm ist 56 16 Meter hoch Er wurde 1494 mit dem Neubau der Kirche fertiggestellt An den Turm wurde im Jahr 1498 ein Almosenhauschen angebaut das heute nicht mehr besteht Die erste bauliche Veranderung am Blasturm wurde 1614 vorgenommen als das farbige Ziegeldach durch ein Schieferdach ersetzt wurde Der steinerne Umgang des Turms in 32 Metern Hohe wurde im Jahr 1727 mit einem eisernen Gelander versehen Der Blasturm besteht aus sieben Stockwerken und dem Dachstuhl Uber dem Haupteingang zur Stiftskirche das sich im unteren Teil des Turms befindet sind die Statuen der Patrone Petrus und Paulus angebracht Der Turm ist mit einer Turmuhr ausgestattet die auf allen vier Turmseiten ein Zifferblatt aufweist In den Stockwerken befinden sich neben zwei Archiven der hohe Uhrenraum mit einem alten Uhrwerk die Musikkammer der sogenannte Verschlooch Verschlag Schlafkammer des Turmergehilfen und die Turmerwohnung mit Umgang im siebten Stock Der Umgang ermoglicht den Sichtkontakt zu allen Turmen der Ohringer Stadtmauer Seit dem Beginn des 16 Jahrhunderts befand sich im zweiten und dritten Stock des Blasturms das Gemeinschaftliche Hausarchiv des Hauses Hohenlohe gegrundet 1511 sowie das Gemeinschaftliche Archiv der Hohenloher Neuensteiner Linie gegrundet 1609 Mit der Renovierung des Turms 1956 wurde der Archivstandort aufgegeben Die beiden Archive befinden sich seitdem im Hohenlohe Zentralarchiv im Schloss Neuenstein wo alle anderen hohenlohischen Archive verwahrt werden und benutzbar sind Der 54 56 Meter hohe im Osten gelegene Lautturm beherbergt vier Glocken Gloriosa 1961 Dominica 1416 gegossen von Glockengiesser Seitz aus Nurnberg Kreuzglocke 1951 Zum Gedachtnis unserer Gefallenen und Vermissten und Morgenglocke 1428 Kirchenschiff Blick nach Westen zur Empore Die Stiftskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche der spaten Gotik Jedes der nach Osten zum funfseitigen Chor hin offenen Schiffe hat Kreuzgewolbe Das Gewolbe ruht auf Pfeilern so dass der Eindruck einer weiten Pfeilerhalle entsteht An der westlichen Stirnseite des Mittelschiffs ist eine Empore eingezogen auf der sich die Orgel befindet Von einem Vorgangerbauwerk enthalt das heutige Kirchengebaude nur noch wenige Reste beispielsweise kann das ehemalige Querschiff einschliesslich der Vierung in den grossen ostlichen Jochen der heutigen Kirche erkannt werden Kanzeltrager Der Kanzeltrager ist eine etwa 1 15 Meter grosse Sandsteinfigur und befindet sich seit 1937 im Besitz der Staatlichen Museen Berlin Skulpturensammlung Er wird dem Baumeister und Bildhauer Anton Pilgram zugeschrieben der die Figur um 1485 90 als Selbstbildnis geschaffen haben soll Hochchor HochchorHochaltar Der Chor im Osten der Kirche liegt als Hochchor uber der darunter befindlichen Krypta und wird von Masswerkfenstern beleuchtet Der Hochchor war im Mittelalter den Chorherren vorbehalten Nach der Reformation reservierten die Grafen von Hohenlohe den Hochchor als Logenplatz zum Gedachtnis ihrer Verstorbenen Der kunstvoll geschnitzte Hochaltar im Hochchor stellt kunsthistorisch betrachtet die grosste Kostbarkeit der Stiftskirche dar Das Werk aus dem Jahr 1498 stammt von einem unbekannten Meister und wurde als Dank fur die Fertigstellung des Bauwerks vom Herrscherpaar Graf Kraft VI und seiner Gemahlin Helena gestiftet Der Hochaltar zeigt funf geschnitzte Figuren Maria mit dem Jesuskind auf einer Mondsichel die Patrone der Kirche Petrus und Paulus sowie Hieronymus und Veit Die funf ungefassten Figuren stehen in einem neuen Gehause das Originalgehause wurde 1945 zerstort Aus derselben Zeit wie der Hochaltar stammt auch die geschnitzte Jesusfigur am Kreuz An den Seitenwanden des Chores befinden sich vier schmuckvolle Grabmaler des Hauses Hohenlohe die zur Zeit der Renaissance innerhalb von rund 40 Jahren entstanden sind Das Grabmal des Ludwig Casimir von Hohenlohe Neuenstein von 1568 zeigt den Grafen mit seiner Gattin Anna zu Solms Lich 1522 1594 in Lebensgrosse kniend vor dem Heiland und umschlossen von einer Reihe aus 16 Familienwappen Das gegenuber befindliche Grabmal ist das seines Bruders Eberhard von Hohenlohe 1535 1570 von 1575 dargestellt mit Frau Agathe von Tubingen Lichtenegg 1533 1609 und sieben Kindern im Gebet Beide Grabmale wurden von Johann von Trarbach geschaffen Das Grabmal fur Georg Friedrich I von Hohenlohe Waldenburg 1562 1600 das ihn zusammen mit seiner spater mit Wilhelm Schenk von Limpurg verheirateten Witwe Dorothea von Reuss Plauen zeigt wurde im Jahr 1600 von Melchior Schmidt aus Heilbronn vollendet Das Grabmal von Philipp von Hohenlohe wurde 1606 von Michael Kern geschaffen und befand sich zunachst in der Mitte des Kirchenschiffs bevor es im 18 Jahrhundert an die Chorwand versetzt wurde Es zeigt ihn zusammen mit seiner Ehefrau Maria von Oranien Nassau Die Erinnerungstafel an die Goldene Hochzeit von Ludwig Friedrich Karl und Amalie von Sachsen Hildburghausen aus dem Jahr 1799 stammt vom klassizistischen Bildhauer Johann Gottfried Schadow Grabmal Ludwig Casimir v Hohenlohe Neuenstein Anna v Solms Lich Grabmal Eberhard v Hohenlohe Agathe von Tubingen Lichtenegg Grabmal Georg Friedrich I v Hohenlohe Dorothea v Reuss Plauen Grabmal Philipp v Hohenlohe Maria v OranienAdelheid SarkophagKrypta Unter dem Hochchor befindet sich eine Krypta in ihr ein spatromanischer Sarkophag aus dem 13 Jahrhundert in den die Stiftsgrunderin und Kaisermutter Adelheid am 10 Februar 1241 rund 200 Jahre nach ihrem Tod umgebettet wurde Der Sarkophag ist beschriftet mit den Worten Hujus fundatrix templi jacet hic tumulata Conradi regis genetrix Adelheida vocata Diese Kirchengrunderin liegt hier begraben Konrads des Konigs Mutter Adelheid genannt In der Krypta befindet sich ausserdem die bis in die Gegenwart genutzte Grablege des Hauses Hohenlohe Oehringen mit mehreren schmuckvoll verzierten Sarkophagen darunter auch das Kinder Grabmal des Georg von Erbach das den toten vierjahrigen Knaben umrahmt von vier Putten zeigt Das Grabmal wurde 1609 von Michael Kern geschaffen In der Krypta ist ein Paar steinerne Lowen mit Schreckfratzen aus der Zeit der Kirchenstiftung um 1050 verwahrt die einst das Portal der Kirche geschmuckt hatten Kindersarkophag Hohenlohe Grablege Lowentorle Nachbildungen der in der Krypta aufgestellten Lowen Orgel Empore mit Orgelprospekt Im Jahr 1732 wurde eine Orgel von Johann Christoph Wiegleb in die Stiftskirche eingebaut Von dieser Orgel ist eine Zeichnung erhalten die einen reich gestalteten Prospekt im mainfrankischen Stil zeigt In den Jahren 1735 bis 1783 war hier Johann Heinrich Bach ein Neffe Johann Sebastian Bachs als Organist tatig Im Jahr 1889 baute die Firma Walcker aus Ludwigsburg eine neue Orgel mit 28 Registern Die heutige Orgel der Stiftskirche wurde 1975 durch die Orgelbaufirma G F Steinmeyer amp Co Ottingen erbaut Das Instrument hat 48 Register auf Schleifladen Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektropneumatisch Die Orgel befindet sich hinter dem historischen Orgelprospekt Walcker Vorgangerorgel 1996 wurde die Disposition von Orgelbau Muhleisen Leonberg geringfugig verandert I Hauptwerk C g30 1 Pommer 16 0 2 Prinzipal 0 8 0 3 Flote 0 8 0 4 Gemshorn 0 8 0 5 Oktave 0 4 0 6 Rohrflote 0 4 0 7 Quinte 0 2 2 3 0 8 Superoktave 0 2 0 9 Mixtur VI 0 2 10 Trompete 0 8 II Positiv C g311 Flote 0 8 12 Quintaton 0 8 13 Prinzipal 0 4 14 Koppelflote 0 4 15 Nasat 0 2 2 3 16 Oktave 0 2 17 Flote 0 2 18 Terz 0 1 3 5 19 Quinte 0 1 1 3 20 Scharf IV 0 1 1 3 21 Dulzian 16 22 Krummhorn 0 8 Tremulant III Schwellwerk C g323 Bourdon 16 24 Prinzipal 0 8 25 Gedeckt 0 8 26 Salizional 0 8 27 Voix celeste ab c0 0 8 28 Oktave 0 4 29 Flauto amabile 0 4 30 Waldflote 0 2 31 Kornett II V 0 8 32 Mixtur V VI 0 2 2 3 33 Zimbel III 0 1 34 Fagott 16 35 Oboe 0 8 36 Schalmei 0 4 Tremulant Pedal C f137 Prinzipalbass 16 38 Subbass 16 39 Gedecktbass 16 40 Quintbass 10 2 3 41 Oktavbass 0 8 42 Flotenbass 0 8 43 Rohrgedeckt 0 4 44 Hintersatz IV45 Choralbass IV 0 4 46 Posaune 16 47 Trompetenbass 0 8 48 Klarine 0 4 TremulantKoppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen freie Kombinationen CrescendowalzeGelaut Im Lauteturm an der sudlichen Chorseite der Stiftskirche hangen vier Glocken Die grosse Glocke Gloriose hangt im eigentlichen gemauerten Glockengeschoss daruber im Dachgeschoss hangen die drei kleineren Glocken unter anderem zwei historische Glocken aus dem 15 Jahrhundert Nr Name Gussjahr Giesser Durchmesser cm Masse kg Nominal 1 Gloriosa 1961 Heinrich Kurtz Stuttgart 134 1200 es1 Inschrift ERHALT VNS HERR BEI DEINEM WORT und OEHRINGEN 1961 Symbol Dreieinigkeitszeichen2 Dominica 1416 Meister Sifridus Nurnberg 116 925 g1 Inschrift O REX GLORIE CRISTE VENI NOBIS CVM PACE ME RESONANTE PIA POPVLI MEMOR ESTO MARIA IOHANNES LVCAS MARCVS MATHEVS O PATRONI PETRE ET PAVLE PRONOBIS ORATE ANNO DOMINI M CCCC XVI SIFRIDVS ME FECIT ALLELVIA Vier Reliefs Zwei Mal Muttergottes und zwei Mal die Kreuzigungsgruppe3 Kreuzglocke 1951 Heinrich Kurtz Stuttgart 87 5 460 b1 Inschriften IN MIR HABT IHR FRIEDEN JOH 16 33 und ZVM GEDAECHTNIS VNSERER GEFALLENEN VND VERMISSTEN und OEHRINGEN 1951 Symbol Jesus am Kreuz4 1428 unbek Giesser 85 350 c2 Inschrift HILF S PETRUS MARIA AMEN ANNO DNI M CCCC XX VIII Kreuzgang und Stiftsgebaude Kreuzgang Das dreiflugelige Stiftsgebaude mit Wirtschaftshof schliesst nordlich an das Langhaus der Kirche an und bildet mit dieser einen Innenhof mit Kreuzgang Die Bauten wurden im Anschluss an die 1501 erfolgte Fertigstellung der Kirche ebenfalls von Bernhard Sporer errichtet Der Kreuzgang ist nicht geschlossen sondern bildet auf der nordlichen Seite einen Durchgang Das Gewolbe des Kreuzgangs weist ein schmuckendes Rippenmuster auf das Masswerk ist bisweilen qualitatvoller als das der Kirche Im Kreuzgang sind zahlreiche historische Grabplatten und ein Kriegerdenkmal aufgestellt Kreuzgang vom Blasturm aus gesehen Rippenmuster im Kreuzgang GewolbeLiteratur950 Jahre Stift Ohringen Sonderdruck Historischer Verein fur Wurttembergisch Franken Schwabisch Hall Ohringen 1989 Ernst Boger Die Stiftskirche zu Ohringen In Wurttembergisch Franken Neue Folge Schwabisch Hall 1885 Adolf Erdmann Stiftskirche St Peter und Paul Ohringen 1 Auflage Schnell und Steiner Regensburg 2000 ISBN 3 7954 6298 3 Kleine Kunstfuhrer 2432 Schwabisch Hall 1885 Wilhelm Mattes Oehringer Heimatbuch Nachdruck der Original Ausgabe von 1929 Hohenlohe sche Buchhandlung Rau Ohringen 1987 ISBN 3 87351 010 3 Ohringen Stadt und Stift Herausgegeben von der Stadt Ohringen Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Forschungen aus Wurttembergisch Franken 31 EinzelnachweisePapst Nikolaus V gibt der Stiftskirche Ohringen und allen denen die an Peter und Paul die Kirche besuchen und zu ihrer Erbauung eine Stiftung machen einen Ablass ausgestellt Rom 3 kal Januar 1453 Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 28 Mai 2021 Hermann Berkenhoff Bauzustand und Sanierungsmassnahmen In 950 Jahre Stift Ohringen s Literatur S 71f Internetprasenz Landesarchiv Baden Wurttemberg Christa Schaper Glockengiesser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 459 f Digitalisat Residenzen Kommission Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Marianne Schumm Adelheid von Ohringen etwa 970 bis 1041 In 950 Jahre Stift Ohringen s Literatur S 15 Sarkophag der Adelheid von Metz Ohringen ev Stadtkirche ehem Stiftskirche Jahr 1241 DI 73 Hohenlohekreis Nr 1 Harald Dros in www inschriften net Beschreibung des Sarkophags und der Inschriften abgerufen am 28 Juli 2024 Die Orgel der Stiftskirche Ohringen Webseite der evangelischen Kirchengemeinde Ohringen abgerufen am 28 Mai 2021 Aufnahme des Gelauts Eberhard Knoblauch Der Kreuzgang der Oehringer Stiftskirche In Schwaben und Franken Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme 6 Jahrgang Nr 5 28 Mai 1960 S 1 2 WeblinksCommons Stiftskirche Ohringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 200555555556 9 5027777777778 Koordinaten 49 12 2 N 9 30 10 O

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