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Straßenbahn ReutlingenStreckenlänge 19 5 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 750 Volt Maximale Neigung 70 Strecken

Straßenbahn Reutlingen

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Straßenbahn Reutlingen
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Straßenbahn Reutlingen
Streckenlänge:19,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:750 Volt =
Maximale Neigung: 70 ‰
Streckengeschwindigkeit:40 km/h
Legende
Altenburg
Betriebshof Oferdingen
Oferdingen
Bosch-Betriebe (ehemals Gmindersche Fabrik)
Rommelsbach Nord
Rommelsbach Mitte
Rommelsbach Süd
Frankfurter Straße (ab 1969)
Landesaltersheim
Hagen
Esslinger Straße
Heilbronner Straße
Orschel
Dietweg
Ausweiche Reithaus (ab 1968)
Reithaus
Industriegleis
Schieferstraße
Friedhof
Betzingen Kirche
Betzingen Quellenstraße
Betzingen Steinachstraße
Industriegleis
Bosch-Betriebe (ehemals Gmindersche Fabrik)
Industriegleis
Bösmannsäcker
Lohmühlestraße
Hohenzollernstraße
Karlsplatz (ab 1968)
Bahnstrecke Plochingen–Immendingen
Hauptbahnhof (ehemals Reutlingen Staatsbahnhof)
Hauptbahnhof (1927–1955)
Karlsplatz (zeitweise Platz der SA)
Karlsplatz (ab 1968)
Marktplatz
Marienkirche
Burgplatz (ehemals Albstraße)
Seestraße
Uhlandstraße
Erwin-Seiz-Straße
Arbachweiche
Südbahnhof (ehemals Rank)
Rollbockgrube
Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen
Eningen Kadel (Bedarfshalt)
Eningen Spitzwiesen
Mechanische Baumwollweberei Eningen unter Achalm
Eningen Weberei
Eningen (ehemals Eningen Ort)
Pfullingen Arbachbrücke
Pfullingen Goethestraße (ab 1968)
Pfullingen Kunstmühle (bis 1968)
J. J. Schlayer, Leder- und Lederwarenfabrik
Pfullingen Bismarckstraße (ehemals Pfullingen Traube)
Pfullingen Lindenplatz (bis 1968 Ausweiche)
Pfullingen Laiblinsplatz

Die Straßenbahn Reutlingen war ein elektrisch betriebenes Straßenbahnsystem mit 1000 Millimeter Spurweite, das 1912 aus der dampfbetriebenen Lokalbahn Reutlingen–Eningen hervorging und bis 1974 die Stadt Reutlingen mit ihren Vororten verband. Alle Strecken waren eingleisig und mit Ausweichen versehen, in weiten Teilen hatte das Netz den Charakter einer Überlandstraßenbahn. Das im Volksmund „Funken-Chaise“ genannte Verkehrsmittel verwendete eine Gleichspannung von 750 Volt; die zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug 40 km/h. Neben dem Personenverkehr fand bis 1962 auch Güterverkehr statt. Im Zuge der Planungen für eine Regional-Stadtbahn Neckar-Alb soll Reutlingen eine Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell bekommen, die aber mit der ehemaligen Straßenbahn nur wenig gemein hat.

Geschichte

Die Lokalbahn Reutlingen–Eningen (1899)

→ Hauptartikel: Lokalbahn Reutlingen–Eningen

Beim Bau der 1892 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen konnte die abseits der Trasse gelegene Gemeinde Eningen unter Achalm nicht berücksichtigt werden. Zwar bekam der spätere Reutlinger Südbahnhof zunächst die Bezeichnung „Eningen u. A.“, er lag jedoch zweieinhalb Kilometer von der Ortsmitte entfernt und konnte die Verkehrsbedürfnisse der Eninger Bevölkerung dadurch nicht befriedigen. Auf Initiative der Gemeinde baute daher der Innsbrucker Bahnunternehmer Hermann Ritter von Schwind eine, im Stadtgebiet von Reutlingen als Dampfstraßenbahn betriebene, Lokalbahn zwischen Reutlingen Staatsbahnhof und Eningen Ort. Am 1. November 1899 wurde die 4,79 Kilometer lange Strecke in Betrieb genommen. Während zwischen Eningen und dem Reutlinger Stadtrand eine eigene Trasse erbaut wurde, lagen die Gleise innerhalb Reutlingens im Straßenraum und führten durch die Albstraße und die Gartenstraße zum heutigen Hauptbahnhof.

Trotz guter Nachfrage machte die Bahn jedoch fast von Beginn an Verluste. Von Schwind trat deswegen schon 1903 die Bahn an die Gemeinde Eningen ab. Doch auch unter kommunaler Regie blieben die Verluste hoch. Ab 1906 gab es Überlegungen für eine elektrische Straßenbahn. 1909 begannen Verhandlungen der Lokalbahnverwaltung mit der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) mit dem Ziel, die Strecke als Basis der geplanten Straßenbahn zu verkaufen. Querelen mit Pfullingen verhinderten aber zunächst weitere Pläne, erst 1911 konnte der Verkauf abgeschlossen werden.

Elektrifizierung und Erweiterung nach Betzingen (1912)

Die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft begann am 15. März 1912 mit der Erweiterung der Lokalbahn Reutlingen–Eningen, gleichzeitig wurde die gesamte Strecke mit einer Oberleitung versehen. Sie verlängerte die Strecke von der Innenstadt aus durch die Gutenbergstraße und die Hohenzollernstraße, die heutige Tübinger Straße, in den westlichen Stadtteil Betzingen. Dort befand sich die nach der Mauritiuskirche benannte Endstation Kirche am westlichen Ende der Steinachstraße. Im Volksmund hieß die Endstelle hingegen Schwane, unter anderem weil im namensgebenden Gasthaus Zum Schwan auch Monatskarten für die Straßenbahn verkauft wurden. Der damals noch recht dörflich geprägte Ort Betzingen war erst 1907 nach Reutlingen eingemeindet worden, hatte allerdings zuvor schon durch den 1861 erfolgten Weiterbau der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen eine Schienenverbindung mit Reutlingen. Auch der an dieser Strecke gelegene Reutlinger Westbahnhof erhielt 1912 durch die Haltestelle Hohenzollernstraße eine zusätzliche Straßenbahnanbindung.

Am 24. Juli 1912 wurde die 7,23 Kilometer lange elektrische Straßenbahn-Durchmesserlinie von Eningen über Reutlingen nach Betzingen feierlich eingeweiht. Es verkehrten anfangs 22 Zugpaare, schon im ersten Jahr beförderte die neue Linie 90.000 Personen. In der Reutlinger Altstadt war die Eninger Strecke dabei 1912 bis zum Burgplatz völlig neu trassiert worden. Sie wurde aus der eher abseits der Innenstadt gelegenen Gartenstraße drei Querstraßen weiter westlich in die Wilhelmstraße, damals die Reutlinger Hauptverkehrsader, verlegt und bediente fortan auch den zentralen Marktplatz. Zuvor hatten sich bereits die Anwohner der, damals vornehmen, Gartenstraße für eine Verlegung ausgesprochen, weil sie genug vom Rauch und Lärm der Dampfstraßenbahn hatten. Im Gegenzug befürworteten die Händler entlang der neuen Trasse die Verlegung ausdrücklich. Zusammen mit den Schienen erhielt die zuvor geschotterte Wilhelmstraße ferner, als erste Reutlinger Straße überhaupt, einen Pflasterbelag.

Der Reutlinger Hauptbahnhof blieb auch nach 1912 durch eine kurze Stichstrecke an die Eninger Strecke angebunden. Sie führte vom zentralen Knoten bestehend aus Karlstraße, Wilhelmstraße, Lederstraße (heute Eberhardstraße) und Unter den Linden her kommend via Unter den Linden und Bahnhofstraße zum Listplatz. Dort traf sie wiederum auf die alte Lokalbahntrasse, womit deren Abfahrtsstelle an der Einmündung der Kaiserstraße in die Bahnhofstraße für bestimmte Züge von und nach Eningen erhalten blieb. Die Kreuzung Karlstraße/Wilhelmstraße/Lederstraße/Unter den Linden hieß im Kontext mit der Straßenbahn stets Karlsplatz, wenngleich dies nie eine offizielle Straßenbezeichnung der Stadt Reutlingen war. In der nationalsozialistischen Zeit hieß die wichtigste Haltestelle der Straßenbahn vorübergehend Platz der SA. Betrieblicher Mittelpunkt der Bahn blieb auch nach 1912 Eningen, wo aus dem einstigen Lokomotivschuppen der Lokalbahn für die elektrischen Straßenbahnwagen ein vollwertiger Betriebshof entstand.

  • Erste Streckenführung der elektrischen Straßenbahn in der Innenstadt auf einem Stadtplan von 1913. In der Karlstraße zweigte die Stichstrecke zum Hauptbahnhof ab.
  • Ein Dreiwagenzug aus Eningen am Beginn der neuen Trasse auf dem Burgplatz, die Lokalbahn zweigte hier in die Gartenstraße ab, das abgeklemmte Gleis ist noch vorhanden
  • Ausweiche am Reutlinger Südbahnhof, hinter dem Triebwagen der Abzweig zur Rollbockgrube
  • Ein Wagen aus Eningen erreicht die Endstelle Kirche in Betzingen

Erweiterung nach Pfullingen (1916)

Der Pfullinger Gemeinderat hatte ursprüngliche Pläne, eine von der Eninger Straßenbahn ausgehende Zweigstrecke nach Pfullingen zu bauen, blockiert. Der Ort hatte ebenfalls seit 1892 einen Bahnhof an der Echaztalbahn, der jedoch deutlich günstiger lag als der benachbarte Eninger Staatsbahnhof. Unzufrieden waren hingegen die Pfullinger Bürger und Fabrikanten, die sich ausgegrenzt fühlten und deshalb von ihrem Gemeinderat den Straßenbahnanschluss forderten. Erst der Reutlinger Leder- und Schuhfabrikant Wilhelm Silber sorgte im Gemeinderat für ein Umdenken. Er machte den Neubau einer zusätzlichen Fabrik in Pfullingen vom Bau der Straßenbahn dorthin abhängig, weil das vorgesehene Unternehmensareal zu weit abseits des Pfullinger Bahnhofs lag.

So schloss die Gemeinde Pfullingen am 23. Juli 1913 mit der WEG einen Vertrag über eine Neubaustrecke vom Reutlinger Südbahnhof zum Pfullinger Laiblinsplatz ab, am 20. Dezember 1913 erteilte der Staat die Konzession. Kriegsbedingt konnte allerdings erst im Juni 1916 mit dem Bau begonnen werden. Die neue Verbindung ging schließlich am 29. September 1916 als Radiallinie von Reutlingen nach Pfullingen in Betrieb und führte, immer der Marktstraße folgend, zunächst nur bis zum damaligen Gasthaus Traube. In Reutlingen übernahm die neue Pfullinger Linie gleichzeitig die Bedienung des Hauptbahnhofs, wobei auch weiterhin einzelne Züge der Eninger Linie dorthin fuhren. Zur besseren Unterscheidung von den Wagen der bestehenden Linie, deren Fahrtziele in schwarzer Positivschrift auf weißem Grund angegeben waren, hatte die Pfullinger Linie rote Zielschilder mit weißer Negativschrift.

Mit der Erweiterung nach Pfullingen erhielt, analog zur Mechanischen Baumwollweberei Eningen unter Achalm, schließlich auch die J. J. Schlayer, Leder- und Lederwarenfabrik wie vorgesehen ihr eigenes Anschlussgleis, das auf dem Werksgelände eine Schleifenfahrt aufwies. Es zweigte zwischen der Einmündung Kunstmühlestraße und der Einmündung Zeilstraße nach rechts von der Hauptstrecke ab und überquerte die Liststraße, den Heergassenbach und die Uhlandstraße. So konnte das Unternehmen direkt mit rohen Rinderhäuten beliefert werden, die dort zu Leder weiterverarbeitet wurden.

Erst ab dem 21. Mai 1926 konnte die Straßenbahn in Pfullingen dann bis zum Lindenplatz fahren, bevor sie am 20. Oktober 1927 ihre endgültige Endstelle am Laiblinsplatz und damit eine Gesamtlänge von 4,20 Kilometern erreichte. Ebenfalls 1927 erhielt die Pfullinger Linie beim Hauptbahnhof die erste Wendeschleife der Reutlinger Straßenbahn. Hierbei handelte es sich um eine gegen den Uhrzeigersinn befahrene Häuserblockschleife Karlsplatz–Karlstraße–Listplatz–Bahnhofstraße–Unter den Linden–Karlsplatz, die Endstelle befand sich auf dem Listplatz. Die Blockumfahrung diente lediglich dem flüssigeren Betriebsablauf, Einrichtungsfahrzeuge existierten in Reutlingen nie. Im Gegenzug entfiel 1927 die frühere Endstelle der Lokalbahn an der Einmündung der Kaiserstraße in die Bahnhofstraße.

Erweiterung nach Rommelsbach, Oferdingen und Altenburg (1928)

Schon vor dem Ersten Weltkrieg erörterte die Stadt Reutlingen Pläne zur weiteren Erschließung des nördlichen Umlands, dem sogenannten Nordraum der Stadt. Vor allem ging es dabei um die Verbindung mit den Nachbarorten Rommelsbach, Oferdingen und Altenburg am Neckar. Die genannten Gemeinden gehörten damals zwar administrativ zum Oberamt Tübingen, waren aber enger mit Reutlingen verbunden. Ziel war es vor allem, sie strategisch noch stärker an die Stadt zu binden.

Insbesondere konnte aus damaliger Sicht die weitere Versorgung der Industrie mit Arbeitskräften nur noch aus diesem Gebiet erfolgen. Dies galt vor allem für die Spinnereihülsen- und Spulenfabrik Emil Adolff GmbH & Co., damals der größte Arbeitgeber der Stadt. Doch sollten die Angestellten auch ausgeruht bei der Arbeit ankommen, mussten sie doch damals noch vor Schichtbeginn teilweise lange Fußmärsche zurücklegen. Zudem wartete abends auf viele von ihnen nach neun Stunden Fabrikarbeit noch die Versorgung der Landwirtschaft. Im Gegenzug kollidierten die 1905 aufgekommenen Pläne für eine sogenannte linksufrige Neckarbahn zwischen Nürtingen und Kirchentellinsfurt mit den Reutlinger Interessen. Diese Strecke hätte nämlich den Verkehr aus dem Nordraum in Richtung Tübingen gelenkt.

Daher existierten schon vor 1914 Pläne für eine Straßenbahn von Reutlingen nach Altenburg, doch vereitelte der Krieg zunächst auch dieses Vorhaben. In der schwierigen Nachkriegszeit waren die Aussichten nicht besser. Dennoch ließ man 1919 ein Gutachten für eine elektrische Straßenbahn ausarbeiten und bereitete auch einen Konzessionsantrag vor. Damals war geplant, neben der Hauptstrecke nach Altenburg auch eine Zweigstrecke zu bauen, die von „unterhalb des Dietwegs“ über Degerschlacht nach Sickenhausen führen sollte, damals beides noch eigenständige Gemeinden. Die Konzessionierung scheiterte aber an den Nachkriegswirren. In Folge der Neuordnung des Deutschen Reiches und dem Übergang von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen auf die Deutsche Reichsbahn im Jahr 1920 konnten sich die Beteiligten nicht einigen.

Nach weiteren Verzögerungen durch die starke Inflation jener Zeit, beschloss der Reutlinger Gemeinderat schließlich am 9. Juli 1926 den Bau der Strecke nach Altenburg, allerdings ohne Abzweig nach Sickenhausen. Das Problem wurde immer akuter, im März 1927 zählte man allein am Dietweg 445 Arbeiterinnen und Arbeiter, die zwischen 5:30 und 7:30 Uhr zu Fuß nach Reutlingen gingen. Die Baukosten von 1.120.000 Mark einschließlich Grunderwerb und Umbau der Gemeindestraßen übernahm die Stadt in voller Höhe, nach einer weiteren Quelle mussten die beteiligten Gemeinden allerdings selbst für den Grunderwerb sorgen. Zudem erklärten sich sechs Reutlinger Unternehmen vertraglich bereit, zehn Jahre lang jeweils 17.000 Mark für ein mögliches Betriebsdefizit aufzubringen.

Zuvor hatte die Stadt schon am 24. September 1924 einen Vertrag mit der WEG unterzeichnet, die auch auf der neuen Altenburger Linie zunächst Verwaltung und Betrieb übernahm. Nach der Baugenehmigung vom 2. September 1927 konnten die Bauarbeiten im Frühjahr 1928 beginnen. Weil damals genügend Arbeitskräfte vorhanden waren, ging der Bau schnell voran, die Anlage kostete letztlich 728.813,66 Mark. Am 1. August 1928 wurde die 8,26 Kilometer lange Verbindung – davon 85 Prozent auf eigenem Bahnkörper – schließlich eröffnet. Deren Schlussabschnitt ins Neckartal hinunter war fortan zugleich der steilste Streckenabschnitt der Reutlinger Straßenbahn, die maximale Steigung betrug dort sieben Prozent. Für die damals neu beschafften vier Trieb- und fünf Beiwagen entstand am Ortsausgang von Oferdingen Richtung Altenburg, auf dem Grundstück Im Besterwasen 14, ein zweiter Betriebshof. Die Straßenbahn nach Altenburg diente zunächst tatsächlich vor allem dem Berufsverkehr, brachte aber zunehmend die gewünschte engere Verbindung mit der Stadt.

Prinzipiell war die neue Linie erfolgreich, schon im Januar 1929 mussten ein Trieb- und ein Beiwagen nachbeschafft werden, um den Berufsverkehr zu bewältigen. Zwar konnte die Linie wegen der Zins- und Tilgungslasten nur selten Gewinne einfahren, dafür ging die politische Rechnung Reutlingens auf und die an die Straßenbahn angeschlossenen Gemeinden kamen 1938 zum Landkreis Reutlingen. Zudem führte die neue Altenburger Strecke ihrerseits dazu, dass das Unternehmen Gminder, auf freiem Feld zwischen Rommelsbach und Oferdingen, 1927 eine vierte Weberei errichtete. So gab es gleich zwei Haltestellen mit dem Namen Gmindersche Fabrik, einmal an der Betzinger und einmal an der Altenburger Strecke.

Kommunalisierung der Altenburger Strecke (1930)

Schon die erste Abrechnung der WEG für die Altenburger Strecke sorgte allerdings für Unstimmigkeiten mit der Stadt, so dass sich diese entschloss, den Betrieb dorthin bereits ab dem 1. März 1930 unter der Bezeichnung Städtische Strassenbahn Reutlingen–Altenburg in eigener Regie zu übernehmen. Für die Betriebsführung war das Elektrizitätswerk Reutlingen zuständig. Damit gab es zwei wirtschaftlich voneinander unabhängige Straßenbahnbetriebe in Reutlingen. Die städtische Linie arbeitete allerdings mit Verlust. Die Stadt entschied sich daher dazu, auch die bei der WEG verbliebenen Strecken nach Eningen und Pfullingen zu übernehmen, um ein einziges rentableres Unternehmen zu besitzen. Aufgrund des 1912 mit der WEG vereinbarten Kündigungsschutzes von 30 Jahren, konnte dieser Schritt jedoch erst Jahre später erfolgen.

Kommunalisierung des Gesamtnetzes (1944)

Mitten im Zweiten Weltkrieg konnten, wie schon in den frühen 1930er Jahren geplant, nach langwierigen Verhandlungen schließlich auch die verbliebenen WEG-Strecken nach Betzingen, Eningen und Pfullingen in den Besitz der Stadt übergehen. Am 1. März 1944 erfolgte die offizielle Übergabe. Bei der WEG stellte die Reutlinger Filiale aber ohnehin stets einen Fremdkörper dar, weil die Gesellschaft sonst keinen weiteren Straßenbahnbetrieb besaß. Damit waren fortan alle damals 18,3 Streckenkilometer im Besitz des fortan Reutlinger Straßenbahnen genannten städtischen Eigenbetriebs, der wiederum 1952 in den Stadtwerken Reutlingen aufging. Mit der abgeschlossenen Kommunalisierung führte die Stadt Reutlingen ferner Liniennummern ein. Diese waren zunächst aber nur in den Fahrplänen und auf den Streckenzeitkarten angegeben, nicht jedoch an den Fahrzeugen selbst. Die drei Nummern wurden, in Reihenfolge der jeweiligen Eröffnung, wie folgt vergeben:

Linie 1: Eningen–Karlsplatz–Südbahnhof–Betzingen
Linie 2: Hauptbahnhof–Karlsplatz–Südbahnhof–Pfullingen
Linie 3: Karlsplatz–Altenburg

Erstmals in ihrer Geschichte fuhr die Straßenbahn jetzt Gewinne ein. Jedoch zeigte die vormalige Trennung noch auf Jahre hinaus Wirkung. So rüstete die WEG ihren Betriebsteil schon während des Zweiten Weltkriegs, aber noch vor der Übergabe an die Stadt, mit halbautomatischen BSI-Kompaktkupplungen aus, während die Altenburger Strecke noch bis 1962 mit den alten handbedienten Bolzenkupplungen auskommen musste.

Nachkriegszeit und Einstellung des Güterverkehrs

Der Krieg verursachte in der Innenstadt im Bereich der Straße Unter den Linden sowie auf der Betzinger Strecke zerstörte Oberleitungen durch Bombenangriffe. Die Fahrzeuge hingegen blieben dank der weit außerhalb liegenden Betriebshöfe weitgehend unbeschädigt. Nach der Beseitigung der vergleichsweise geringen Kriegsschäden, konnte – nach einer kurzen Betriebseinstellung – noch im Mai 1945 die Altenburger Strecke wieder in Betrieb gehen. Ab Oktober 1945 bediente die Straßenbahn dann wieder das gesamte Netz. In der Nachkriegszeit erbrachte sie dabei Höchstleistungen, so wurden im Jahr 1945 bereits fünf Millionen Fahrgäste befördert. in den Jahren 1946 bis 1948 waren es dann schon jeweils neun Millionen, eine weitere Quelle gibt für das Jahr 1948 sogar 9,9 Millionen an.

Durch den Neubau der Siedlungen Römerschanze und Storlach stiegen dabei in der Nachkriegszeit besonders die Fahrgastzahlen der Altenburger Linie immer weiter an. Weil wegen der nach wie vor durchgehend eingleisigen Strecke ins nördliche Stadtgebiet keine Fahrplanverdichtung erfolgen konnte, verkehrten alternativ Verstärkerwagen im Folgezugbetrieb bis Friedhof oder Reithaus. Hierbei war der vorausfahrende Zug mit einem speziellen Schild als Vorzug gekennzeichnet.

Am 1. April 1952 eröffnete das Privatunternehmen Hogenmüller & Kull die erste Stadtomnibuslinie Reutlingens, woraufhin für die nächsten 22 Jahre zwei städtische Verkehrsmittel parallel zueinander existierten. Im Gegensatz zur Straßenbahn war die Straßenkonkurrenz aber von Anfang an rentabel.

1955 verlor schließlich der Hauptbahnhof nach 56 Jahren seinen direkten Straßenbahnanschluss, als die dortige Wendeschleife aufgelassen wurde. Die Züge der Linie 2 endeten fortan stumpf an der Einmündung der Gartenstraße in die Karlstraße.

Ab 1960/1961 gab Reutlingen – als vorletzter Straßenbahnbetrieb Westdeutschlands – die jeweiligen Linienbezeichnungen auch an den Fahrzeugen selbst an. Zu diesem Zeitpunkt hatten ansonsten nur noch die beiden Linien der Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf keine offiziellen Linienbezeichnungen.

1957 verlegte die Gemeinde Eningen ihre öffentliche Ladestelle vom Bahnhof an das Anschlussgleis zur Weberei. 1962 endete schließlich der Güterverkehr und damit auch der, einst von der Lokalbahn übernommene, Rollbockbetrieb.

Erweiterung nach Orschel-Hagen und größte Ausdehnung (1964)

Das Streckennetz wurde ab Frühjahr 1964 durch die knapp einen Kilometer lange Stichstrecke von der Altenburger Strecke in die zwischen 1960 und 1970 errichtete Gartenstadt Orschel-Hagen letztmals erweitert. Angesichts der großen Bebauungsdichte dort erschien der Anschluss an die Straßenbahn zweckmäßiger als die Einrichtung einer neuen Omnibuslinie. Die Verbindung umfasste drei neue Haltestellen und ging am 12. September 1964 in Betrieb, die Endstelle befand sich am Leutkircher Weg, unweit des Zentrums der Siedlung. Dort stand der Straßenbahn eine gegen den Uhrzeigersinn befahrene Wendeschleife zur Verfügung. Bei der Benennung ihrer Stationen richteten sich die Stadtwerke nach den ursprünglichen Flurnamen dort, so hieß die Abzweighaltestelle an der Rommelsbacher Straße Orschel und die Endhaltestelle Hagen.

Mit 19,5 Kilometern Streckenlänge erreichte das Netz 1964 damit die größte Ausdehnung seiner Geschichte. Davon lagen 12,8 Kilometer auf eigenem Bahnkörper. Insgesamt betrug die Gleislänge mitsamt allen Ausweichen und Abstellgleisen in den Betriebshöfen 22,2 Kilometer. Schon 1952 waren insgesamt 64 Weichen vorhanden.

Bedient wurde die Neubaustrecke nach Orschel-Hagen von der neuen Linie 4, die wie die Linie 3 am Karlsplatz begann und 3,60 Kilometer lang war. Als einzige Linie verließ sie an keiner Stelle das Reutlinger Stadtgebiet. Obwohl die Straßenbahn nicht direkt durch die Trabantenstadt Orschel-Hagen fuhr, sondern nur deren südliche Peripherie bediente, galt diese Strecke als die wirtschaftlichste des gesamten Netzes.

Steigendes Defizit und unzureichende Erschließung der Stadt

Bedingt durch sozialverträgliche Fahrpreise und hohe Personalkosten wiesen die Jahresbilanzen der Straßenbahn schon ab 1949 stetig steigende Fehlbeträge auf. Dank der Gewinne aus dem Stromgeschäft, dem anderen Betriebsteil der Stadtwerke Reutlingen, stellten diese aber wirtschaftlich kein Problem dar. In den 1950er Jahren hatten die Befürworter einer – schon seinerzeit angedachten – Umstellung auf Omnibusbetrieb daher noch keine Chance, denn der damalige Oberbürgermeister Oskar Kalbfell hielt die Bahn für unersetzbar. Trotzdem diente das jährliche Defizit den Befürwortern des motorisierten Individualverkehrs im Gemeinderat als willkommenes Druckmittel, zukunftweisende Investitionen in eine systematische Erneuerung des Wagenparks und den zweigleisigen Ausbau der Hauptstrecken dauerhaft zu verhindern.

Zudem war die Straßenbahn nur auf den Nord-Süd-Verkehr ausgerichtet, während sich die Stadt bei ihrer Bautätigkeit nach dem Krieg in Ost-West-Richtung entwickelte. Die Erschließung dieser neuen Wohngebiete durch neue Schienenstrecken kam, abgesehen von Orschel-Hagen, wegen der hohen Kosten aber nicht in Frage. So blieb nur die Möglichkeit, diese Gebiete mittels eines Omnibus-Zubringerverkehrs an das Straßenbahnnetz anzuschließen. Davon betroffen war insbesondere der große Stadtteil Sondelfingen, darüber hinaus Betzenried, die Burgholzsiedlung, die Siedlung Im Efeu, die Siedlung Voller Brunnen, Degerschlacht, Sickenhausen, die Wildermuthsiedlung, Ohmenhausen, Ringelbach und den Markwasen.

Lambert-Gutachten (1966)

Aufgrund des weiter anwachsenden Defizits gab die Stadt Reutlingen 1966 beim Stuttgarter Verkehrswissenschaftler Professor Dr. Walther Lambert ein Gutachten zur Zukunft der Straßenbahn in Auftrag. Lambert galt als Vertreter der Trennung von öffentlichem Verkehr und Individualverkehr, vor allem in den Innenstädten. Dabei sollte dem Privatverkehr – gemäß dem damals aktuellen Konzept der autogerechten Stadt – die Straße gehören, der öffentliche Verkehr aber in den Untergrund verschwinden.

So empfahl Lambert in seinem Nahverkehrsgutachten, das Straßenbahnnetz entweder ganz oder teilweise, auf Omnibusbetrieb umzustellen. Von einem Weiterbetrieb in der damaligen Form distanzierte er sich hingegen ausdrücklich. Prinzipiell lehnte er aber auch einen Parallelbetrieb von Straßenbahn und Omnibus als unwirtschaftlich ab, besonders mit dem Verweis auf die Größe der Stadt. Der Verkehrswissenschaftler präferierte alternativ eine vollständige Umstellung auf Omnibusverkehr mit einem Bustunnel unter dem zentralen Knotenpunkt Karlsplatz, die Straßenbahn sollte dafür schrittweise weichen.

Zunächst sollten bei der Umstellung die Netzteile mit geringem Verkehrsaufkommen an die Reihe kommen. Darunter insbesondere die Abschnitte Karlsplatz–Betzingen der Linie 1, dort konnten bei einer Verkehrszählung in der Spitzenstunde nur 285 Fahrgäste festgestellt werden, und Rommelsbach–Altenburg der Linie 3. Im Gegensatz dazu wies etwa der gemeinsam von den Linien 3 und 4 bediente Abschnitt Reithaus–Schieferstraße bis zu 1325 Fahrgäste stündlich auf. Darüber hinaus fiel dem Verkehrsexperten auf, dass die Wagen morgens und abends besonders voll, dazwischen aber weitgehend leer waren. Daraus ergab sich für ihn ein unwirtschaftlicher Fahrzeugeinsatz. Des Weiteren wies das Netz keinen wesentlichen Umsteige- oder Durchgangsverkehr auf und konnte außerdem nicht kostengünstig und flexibel auf das steigende Verkehrsaufkommen der „unzureichend erschlossenen“ Randzonen der wachsenden Großstadt reagieren.

Unabhängig vom Lambert-Gutachten erhielt die Betzinger Strecke noch im Jahr vor ihrer Einstellung in der Innenstadt eine neue Trassierung. Im Zusammenhang mit der Errichtung der Straßentangente Nordring unterquerten die Züge der Linie 1 die Bundesbahngleise ab dem 2. April 1966 nicht mehr im Zuge der Gutenbergstraße, sondern gemeinsam mit den Linien 3 und 4 im Zuge der Straße Unter den Linden. Hierzu entstand zuvor eine circa 250 Meter lange Neubaustrecke durch die Gutenbergstraße und die Gminderstraße, am französischen Kino vorbei.

Stilllegung der Betzinger Strecke (1967)

Konkret wurde die Umstellung auf Omnibusverkehr dann Anfang des Jahres 1967 nach einem personellen Wechsel im Finanzdezernat des Bürgermeisteramts, als Karl Guhl unter Oskar Kalbfell den Posten des Ersten Bürgermeisters erhielt. Für Guhl war das Defizit keinesfalls mehr tragbar, weshalb er die Teilstrecke nach Betzingen, zunächst versuchsweise, ab dem 6. September 1967 wegen Straßenbauarbeiten in der Gutenbergstraße im Schienenersatzverkehr bedienen ließ. Ursprünglich sollte dieser nur circa drei Monaten andauern, doch beschloss der Gemeinderat schon am 3. Oktober 1967 die endgültige Stilllegung der Betzinger Strecke.

Nur drei Jahre nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke nach Hagen begann damit der Niedergang der Reutlinger Straßenbahn, auch die Linie 1 endete fortan als Radiallinie am Karlsplatz. Teilweise pendelte die Linie 1 auch nur zwischen Eningen und dem Südbahnhof, wo die Fahrgäste von und zur Linie 2 umsteigen mussten. Die Betzinger Strecke übernahm ab dem 1. Oktober 1968, anstelle des Schienenersatzverkehrs, eine reguläre Omnibus-Durchmesserlinie von Hogenmüller & Kull. Sie führte von Betzingen in die Siedlung Efeu.

Gescheiterte Liniennetzreform (1968)

Die nach Aufgabe des Betzinger Astes verbliebenen Streckenteile wurden ab dem 6. Januar 1968 neu miteinander verknüpft. Hierbei wurde das Angebot, trotz der geplanten Gesamteinstellung, sogar verdichtet. So entstand zwischen dem Karlsplatz und Orschel eine von allen vier Linien befahrene Stammstrecke und auch nach Hagen und Rommelsbach fuhren jetzt jeweils zwei Linien:

Linie 1: Eningen – Karlsplatz – Orschel – Hagen
Linie 2: Pfullingen – Karlsplatz – Orschel – Rommelsbach Mitte
Linie 3: Karlsplatz – Orschel – Rommelsbach Mitte – Altenburg
Linie 4: Karlsplatz – Orschel – Hagen

Im Vorfeld der Fahrplanänderung vom Januar 1968 war ferner die Anpassung der Kreuzungsmöglichkeiten erforderlich. So entstand damals die neue Ausweiche Reithaus auf freier Strecke, in Pfullingen wurde die Haltestelle Kunstmühle durch die – etwas weiter nördlich gelegene – neue Haltestelle Goethestraße ersetzt, die eine Begegnungsmöglichkeit aufwies. In diesem Zusammenhang trassierte man auch die Pfullinger Strecke selbst neu. Sie verlief fortan auf der östlichen statt zuvor auf der westlichen Seite der Marktstraße, die jetzt außerdem asphaltiert statt zuvor nur gepflastert war. Als weitere Modernisierungsmaßnahme ging 1968 in der Pfullinger Ortsmitte eine Häuserblockschleife gegen den Uhrzeigersinn in Betrieb. Nach der Endstelle Laiblinsplatz bogen die Wagen der Linie 2 fortan links in die Badstraße ab, um anschließend wieder die Bestandsstrecke in der Kirchstraße zu erreichen.

Aufgrund einer Fehlplanung am Karlsplatz war allerdings für die dort endenden Züge zusätzlicher Rangieraufwand nötig, was nach der Einführung des neuen Liniennetzes zu einem Chaos und stundenlangen Verspätungen führte. Schon nach wenigen Tagen wurde daher wieder das bisherige Liniennetz eingeführt.

Netzteilung (1968)

Letztlich besiegelte der beginnende Umbau des Karlsplatzes samt neuer Fußgängerunterführungen das Aus für die Straßenbahn. Um den zentralen Knoten straßenbahnfrei zu bekommen, erhielten die Linien 3 und 4 ab dem 18. Juli 1968 eine provisorische Umsetzendstelle in der Gutenbergstraße, während die Linien 1 und 2 ihre provisorische Endstelle ab dem 14. April 1969 am nördlichen Ende der Wilhelmstraße hatten. Damit war die Reutlinger Straßenbahn wiederum in ein Nord- und ein Südnetz geteilt. Eine Gleisverbindung bestand nicht, die Wagen der Linien 1 und 2 wurden vom Betriebshof Eningen aus gestellt, während für die Linien 3 und 4 der Betriebshof Oferdingen zuständig war. Auch diese Trennung war zunächst nur vorübergehend geplant. Doch entschied der Gemeinderat dann am 19. März 1969, die auf dem Karlsplatz geplanten neuen Gleise nicht mehr einzubauen, sondern stattdessen den Straßenbahnverkehr baldmöglichst komplett einzustellen. Grundlage hierfür war ein zweites Gutachten des Verkehrsexperten und ADAC-Funktionärs Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Schaechterle von der TU München, das dieser ebenfalls 1969 publizierte.

  • Südnetz der Straßenbahn Reutlingen, 1971
  • Endstelle Wilhelmstraße
  • Endstelle Wilhelmstraße
  • Eningen
  • Eningen
  • Depot Eningen
  • Anschluss Baumwollweberei

Stilllegung (1974)

Bezüglich seiner Kapitalausstattung war das private Unternehmen Hogenmüller & Kull im Frühjahr 1969 jedoch noch nicht in der Lage, den durch die beabsichtigte Gesamteinstellung der Straßenbahn entstehenden Zusatzverkehr zu übernehmen. Weil sich dessen Omnibusbetrieb aber bewährt hatte, gründeten die Stadt Reutlingen und Hogenmüller & Kull zum 1. Oktober 1969 ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen mit der Bezeichnung RSV Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft mbH Hogenmüller & Kull Co. KG, kurz RSV.

So wurde das Nordnetz mit den Strecken nach Altenburg und Hagen am 30. Mai 1970 zum letzten Mal befahren, womit die Neubaustrecke nach Hagen schlussendlich nicht einmal volle sechs Jahre in Betrieb war. Die Stilllegung der beiden Südstrecken nach Eningen und Pfullingen war ursprünglich für 1972 geplant, jedoch verzögerte ein Einspruch des Regierungspräsidiums aufgrund der ungenügenden Straßenverhältnisse beim Südbahnhof zunächst die Umsetzung. So verkehrte die Straßenbahn, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, letztmals am Samstag, den 19. Oktober 1974. Der allerletzte Zug erreichte Eningen um 23:20 Uhr.

Die Bedienung der ehemaligen Straßenbahnstrecken übernahmen jeweils die Omnibusse der RSV, auch die vier Liniennummern gingen auf diese über.

Fahrzeuge

Übersicht

Insgesamt setzte die Reutlinger Straßenbahn während ihres Bestehens 28 Triebwagen und 44 Beiwagen ein. Hinzu kamen diverse Arbeitswagen, Rollböcke sowie eine zweiachsige Güterlokomotive mit Mittelführerstand. Während die Dampflokomotiven der Lokalbahn anlässlich der Elektrifizierung ausgemustert und verkauft wurden, rüstete man die zehn Personenwagen und die Gepäckwagen für den elektrischen Betrieb um. Hierbei zogen die elektrischen Triebwagen bis zu drei zweiachsige Beiwagen, diese Vierwagenzüge stellten eine Besonderheit der Reutlinger Straßenbahn dar.

Fast alle für die elektrische Straßenbahn beschafften Wagen wurden von der Maschinenfabrik Esslingen geliefert, vielfach orientierte Reutlingen sich bei der Bestellung am Fahrzeugpark der Straßenbahn Stuttgart. Vorwiegend aus Stuttgart wurden auch diverse Gebrauchtfahrzeuge übernommen. Nach der Einstellung der Straßenbahn konnten lediglich noch die drei neuesten Gelenkwagen vom Typ GT4 nach Stuttgart verkauft werden, die übrigen Fahrzeuge wurden meist verschrottet. Einige Fahrzeuge gingen an Straßenbahnmuseen, ein Zug aus einem Trieb- und zwei Beiwagen blieb als Denkmal in Reutlingen.

Liste der Triebwagen und Lokomotiven

  • Wagen 21 im Hannoverschen Straßenbahnmuseum
  • Wagen 26 im Umspannwerk Recklinghausen
Bezeichnung Baujahr Hersteller Sitzplätze Achsfolge Ausmusterung Anmerkungen
21–27 1912–1916 Waggonfabrik Herbrand 18 2x ab 1968 Tw 21 1971 an Deutsches Straßenbahn-Museum, heute ausgestellt im Hannoverschen Straßenbahn-Museum. Tw 27 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt.
28–29 1928 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1970 Tw 29 erworben und derzeit restauriert durch Brauchtumsverein Pfullingen
30–31 1912 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1974 Ursprünglich für die Straßenbahn Esslingen gebaut, 1949 ex Stuttgarter Straßenbahnen, Tw 30 heute wieder als Esslinger Tw 7 im Straßenbahnmuseum Stuttgart, während Tw 31 für die Zwickauer Strassenbahn zum historischen Beiwagen 17 umgebaut wurde.
32–33 1908 Schweizerische Waggonfabrik Schlieren 16 2x ab 1964 1951 ex Tram Luzern, Einsatz nur als Arbeitswagen
34 1910 Maschinenfabrik Esslingen 16 2x 1974 1961 ex Stuttgarter Straßenbahnen 340, heute wieder als Stuttgarter Tw 340 im Straßenbahnmuseum Stuttgart
35 1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1962 ex Stuttgarter Straßenbahnen 259, heute als SSF Tw 15 im Straßenbahnmuseum Stuttgart
51–54 1928 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1970 Tw 53 1974 an die Bergischen Museumsbahnen, 2006 zurück nach Reutlingen in Privatbesitz
55 1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974  
56–58 1955–1957 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974  
59–61 1964 Maschinenfabrik Esslingen 41 4x 1974 1976 an die Stuttgarter Straßenbahnen verkauft, von dort an die Straßenbahn Ulm, Umbau in Einrichtungswagen, 1988 abgestellt und verschrottet
62–63 1950 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1966 ex Stuttgarter Straßenbahnen
Güterlokomotive 1 1913 BBC Mannheim 2x 1963  

Liste der Beiwagen

Bezeichnung Baujahr Hersteller Sitzplätze Achsfolge Ausmusterung Anmerkungen
1–10 1899 Waggonfabrik Rastatt 12 2x ab 1938 Bw 2 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt.
11–13 1916 Waggonfabrik Herbrand 18 2x ab 1963  
14 1914 AG für Eisenbahnbedarf, Weimar 18 2x 1963 1921 ex Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal–Oelsnitz
15–16 1914 Sächsische Waggonfabrik Werdau 22 2x ab 1950 1925 ex Straßenbahn Krefeld
17–19, Erstbesetzung 1900 Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahnwagenbau ? 4x vor 1938 1925 ex Elektrische Kleinbahn Mansfeld
17–18 1936 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1970  
19–20 1939 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1970 Bw 20 1974 an die Bergischen Museumsbahnen, 2008 zurück nach Reutlingen in Privatbesitz
36–39 1950 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1970  
40–42 1953 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 Bw 40 ist durch Brauchtumsverein Pfullingen erworben, soll restauriert werden. Bw 41 wird seit 1974 als historischer Bw 1241 in Stuttgart eingesetzt, Bw 42 als SSF 22 aufgearbeitet und im Straßenbahnmuseum Stuttgart abgestellt.
43–47 1955–1957 Waggonfabrik Fuchs 22 2x 1974  
48–49 1964 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974  
51 1899 Waggonfabrik Rastatt keine 2x Gepäckwagen der Lokalbahn
71–76 1928–1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1968 Bw 76 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt.
77–78 1964 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1962 ex Stuttgarter Straßenbahnen, Bw 77 ist seit 1994 wieder in Stuttgart, wo er als Bw 1255 aufgearbeitet werden soll.
79–82 1950–1953 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x   1968 ex Stuttgarter Straßenbahnen, nicht mehr in Betrieb genommen

Relikte

Markantestes Relikt der Reutlinger Straßenbahn ist das bis heute erhaltene Eninger Empfangsgebäude in der Bahnhofstraße 18 samt angeschlossenem Güterschuppen mit Laderampe. Das Ensemble stammt noch aus der Zeit der Lokalbahn und entspricht in seiner Bauweise einem typischen württembergischen Bahnhof. Das Gleisvorfeld selbst wurde im Bereich der Bahnhofseinfahrt mit einem Wohn- und Geschäftshaus überbaut. Der Bereich auf Höhe des Empfangsgebäudes dient als Parkplatz. Der benachbarte Betriebshof der Straßenbahn wurde erst 2002 abgerissen, sein Gelände dient heute als Bolzplatz. Die Außenmauer blieb erhalten und grenzt den Bolzplatz zum Hang hin ab. Außerdem erinnern die Eninger Straßenbezeichnungen Bahnhofstraße und Auf dem Bahndamm bis heute an die frühere Schienenanbindung des Ortes.

In Eningen auf dem Gelände der Weberei und in Pfullingen auf der Brücke über den Heergassenbach befinden sich die letzten beiden Gleisreste der Straßenbahn. Zwischen der genannten Brücke und der ehemaligen Kreuzung mit der Uhlandstraße steht außerdem noch ein kompletter Oberleitungsmast samt Ausleger, auf der Eninger Strecke blieben einzelne Mastfundamente erhalten. In der Wilhelmstraße und der Albstraße sind außerdem noch einige Oberleitungsrosetten vorhanden.

Darüber hinaus werden insgesamt fünf unabhängig vom Straßennetz trassierte Teilabschnitte der Reutlinger Straßenbahn heute als Fuß- und Radweg genutzt:

  • 2,1 Kilometer zwischen Südbahnhof und Eningen Weberei (Linie 1), asphaltiert
  • 1,9 Kilometer zwischen Dietweg und Rommelsbach Süd (Linie 3), asphaltiert
  • 1,6 Kilometer zwischen Rommelsbach Nord und Oferdingen (Linie 3), asphaltiert
  • 0,9 Kilometer zwischen Orschel und Hagen (Linie 4), asphaltiert
  • 0,7 Kilometer zwischen der Verbindungsstraße von Oferdingen nach Altenburg und der Endstelle Altenburg (Linie 3), geschottert

Literatur

  • Wolf Rüdiger Gassmann, Claude Jeanmaire: Reutlinger Strassenbahn. Verlag Eisenbahn, Villigen 1977, ISBN 3-85649-034-5.
  • Bernhard Madel: Die Lokalbahn Reutlingen – Eningen. In: Lok Magazin Heft 161 S. 124–131, Stuttgart 1990.
  • Bernhard Madel: Der Triebwagen 29 der Reutlinger Straßenbahn. In: Straßenbahn Magazin Heft 86, S. 321–330, Stuttgart 1992.
  • Bernhard Madel: Aus der Geschichte der Reutlinger Straßenbahn: Die Arbeitstriebwagen 32 und 33 aus Luzern. In: Tram-Bulletin Heft 14 S. 24–51, Tramclub Basel, Basel 1993.
  • Bernhard Madel: In Reutlingen unterwegs – auch unter schwierigen Bedingungen, Aspekte aus der Geschichte der Straßenbahn in Reutlingen 1930–1950. In: Reutlinger Geschichtsblätter NF Nr. 34 S. 247–307, Reutlingen 1995.
  • Bernhard Madel: „Rauch, Dampf, Zischen und Pusten“ – zwölf Jahre lang fuhr die Lokalbahn durch die Gartenstraße. In: Reutlinger Geschichtsblätter NF Nr. 36, S. 175–180, Reutlingen 1997.
  • Bernhard Madel: Unter der Achalm: Die Post unterwegs mit Pferd und Lokalbahn. In: Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest. Heft 1-1997, S. 41–54, Bühl 1997.
  • Bernhard Madel: Postbeförderung mit der Straßenbahn im Raum Reutlingen. In: Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest. Heft 1999, S. 57–77, Bühl 1999.
  • Bernhard Madel: Ein Mann sieht rot(e Zahlen), Von der Stilllegung eines Straßenbahnbetriebes. In: Stadt-Bahn-Bus, Stuttgarter Nahverkehr gestern heute morgen. Heft 3/2004, Stuttgart 2004.
  • Bernhard Madel: Fußmarsch, Finanzprobleme und Taktverkehr – Die Straßenbahn in Reutlingen und Umgebung 1918–1932 In: Reutlinger Geschichtsblätter NF Nr. 57, S. 233–279, Reutlingen 2019.
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 208–210. 
  • tram-TV: Längst vergessene Straßenbahnen: Esslingen-Nellingen-Denkendorf & Reutlingen, DVD, Verlag: tram-TV Köln, ISBN 978-3-9813669-6-9
  • Andreas Ernst, Hans-Christian Ernst, Rainer Pachutzki: So war die Reutlinger Strassenbahn – Im Film, in Fotos, in Erinnerungen., Verlag Oertel+Spoehrer, Reutlingen 2014, ISBN 978-3-88627-361-4.
  • Bernhard Madel: Letzte Fahrt vor 40 Jahren. In: Straßenbahn Magazin Heft 302, S. 62–69, München 2014, ISSN 0340-7071 10815

Weblinks

Commons: Straßenbahnen in Reutlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Informationen und Bilder, Archivlink abgerufen am 24. Dezember 2022
  • Die Grüne. Die letzten Tage der Straßenbahn, Amateurdokumentarfilm von Leopold Müller (1974)

Einzelnachweise

  1. Busse besiegten die Straßenbahn – Vor 20 Jahren fuhr Reutlingens letzte "Funken-Chaise": Erinnerungen an ein Stück Stadtgeschichte, Artikel von Stephan Zenke im Reutlinger General-Anzeiger vom 17. Oktober 1994
  2. Die Lokalbahn Reutlingen – Eningen u. A. auf www.vergessene-bahnen.de
  3. Wolfgang Bauer: Schwind-Start in Eningen, online auf neckar-chronik.de, Archivlink abgerufen am 24. Dezember 2022
  4. Bernhard Madel: Elektrisch durch die Wilhelmstraße, Artikel in der Südwest Presse, Archivlink abgerufen am 24. Dezember 2022
  5. 1928 wurde die Straßenbahnlinie nach Altenburg eröffnet, Artikel von Bernhard Madel in der Südwest Presse vom 11. August 2003, online auf neckar-chronik.de, abgerufen am 30. November 2018, Seite nicht mehr abrufbar, kein Archivlink auffindbar am 24. Dezember 2022
  6. Vor 90 Jahren: Wie es zur Linie 3 kam, Artikel vom 14. August 2009 auf rommelsbach.blogspot.com, abgerufen am 1. Dezember 2018
  7. Noch bis 1964 residierte die Gminder AG in der Tübinger Straße, Artikel von Holger Lange im Schwäbischen Tagblatt vom 31. März 2011, Archivlink abgerufen am 22. Dezember 2022
  8. Historie des Reutlinger Stadtverkehrs auf rsv.de, Archivlink abgerufen am 24. Dezember 2022
  9. Einen Kranz für die Tram 1974 – ging die letzte Fahrt der Straßenbahn ins Eninger Depot, Artikel von Bernhard Madel im Schwäbischen Tagblatt vom 16. Oktober 2004, online auf tagblatt.de, abgerufen am 21. November 2018, Seite nicht mehr abrufbar, kein Archivlink auffindbar am 24. Dezember 2022
  10. Betzingen ohne Straßenbahnlinie? Der Gemeinderat entscheidet am Dienstag darüber – Defizit wird nicht geringer, Artikel im Reutlinger General-Anzeiger vom 28. September 1967
  11. Herbert Stemmler: Die einfachste Lösung – Reutlingens Straßenbahn und ihr Ende. In: Straßenbahn Magazin, Ausgabe 127, Mai 2000, S. 62–66.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 14:06

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Strassenbahn ReutlingenStreckenlange 19 5 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 750 Volt Maximale Neigung 70 Streckengeschwindigkeit 40 km hLegende AltenburgBetriebshof OferdingenOferdingenBosch Betriebe ehemals Gmindersche Fabrik Rommelsbach NordRommelsbach MitteRommelsbach SudFrankfurter Strasse ab 1969 LandesaltersheimHagenEsslinger StrasseHeilbronner StrasseOrschelDietwegAusweiche Reithaus ab 1968 ReithausIndustriegleisSchieferstrasseFriedhofBetzingen KircheBetzingen QuellenstrasseBetzingen SteinachstrasseIndustriegleisBosch Betriebe ehemals Gmindersche Fabrik IndustriegleisBosmannsackerLohmuhlestrasseHohenzollernstrasseKarlsplatz ab 1968 Bahnstrecke Plochingen ImmendingenHauptbahnhof ehemals Reutlingen Staatsbahnhof Hauptbahnhof 1927 1955 Karlsplatz zeitweise Platz der SA Karlsplatz ab 1968 MarktplatzMarienkircheBurgplatz ehemals Albstrasse SeestrasseUhlandstrasseErwin Seiz StrasseArbachweicheSudbahnhof ehemals Rank RollbockgrubeBahnstrecke Reutlingen SchelklingenEningen Kadel Bedarfshalt Eningen SpitzwiesenMechanische Baumwollweberei Eningen unter AchalmEningen WebereiEningen ehemals Eningen Ort Pfullingen ArbachbruckePfullingen Goethestrasse ab 1968 Pfullingen Kunstmuhle bis 1968 J J Schlayer Leder und LederwarenfabrikPfullingen Bismarckstrasse ehemals Pfullingen Traube Pfullingen Lindenplatz bis 1968 Ausweiche Pfullingen Laiblinsplatz Die Strassenbahn Reutlingen war ein elektrisch betriebenes Strassenbahnsystem mit 1000 Millimeter Spurweite das 1912 aus der dampfbetriebenen Lokalbahn Reutlingen Eningen hervorging und bis 1974 die Stadt Reutlingen mit ihren Vororten verband Alle Strecken waren eingleisig und mit Ausweichen versehen in weiten Teilen hatte das Netz den Charakter einer Uberlandstrassenbahn Das im Volksmund Funken Chaise genannte Verkehrsmittel verwendete eine Gleichspannung von 750 Volt die zulassige Hochstgeschwindigkeit betrug 40 km h Neben dem Personenverkehr fand bis 1962 auch Guterverkehr statt Im Zuge der Planungen fur eine Regional Stadtbahn Neckar Alb soll Reutlingen eine Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell bekommen die aber mit der ehemaligen Strassenbahn nur wenig gemein hat GeschichteDie Lokalbahn Reutlingen Eningen 1899 Ein Lokalbahnzug im Bahnhof Eningen Ort Hauptartikel Lokalbahn Reutlingen Eningen Beim Bau der 1892 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Reutlingen Schelklingen konnte die abseits der Trasse gelegene Gemeinde Eningen unter Achalm nicht berucksichtigt werden Zwar bekam der spatere Reutlinger Sudbahnhof zunachst die Bezeichnung Eningen u A er lag jedoch zweieinhalb Kilometer von der Ortsmitte entfernt und konnte die Verkehrsbedurfnisse der Eninger Bevolkerung dadurch nicht befriedigen Auf Initiative der Gemeinde baute daher der Innsbrucker Bahnunternehmer Hermann Ritter von Schwind eine im Stadtgebiet von Reutlingen als Dampfstrassenbahn betriebene Lokalbahn zwischen Reutlingen Staatsbahnhof und Eningen Ort Am 1 November 1899 wurde die 4 79 Kilometer lange Strecke in Betrieb genommen Wahrend zwischen Eningen und dem Reutlinger Stadtrand eine eigene Trasse erbaut wurde lagen die Gleise innerhalb Reutlingens im Strassenraum und fuhrten durch die Albstrasse und die Gartenstrasse zum heutigen Hauptbahnhof Trotz guter Nachfrage machte die Bahn jedoch fast von Beginn an Verluste Von Schwind trat deswegen schon 1903 die Bahn an die Gemeinde Eningen ab Doch auch unter kommunaler Regie blieben die Verluste hoch Ab 1906 gab es Uberlegungen fur eine elektrische Strassenbahn 1909 begannen Verhandlungen der Lokalbahnverwaltung mit der Wurttembergischen Eisenbahn Gesellschaft WEG mit dem Ziel die Strecke als Basis der geplanten Strassenbahn zu verkaufen Querelen mit Pfullingen verhinderten aber zunachst weitere Plane erst 1911 konnte der Verkauf abgeschlossen werden Elektrifizierung und Erweiterung nach Betzingen 1912 24 Juli 1912 zwei geschmuckte Eroffnungszuge warten vor dem Hauptbahnhof auf die Ehrengaste aus Stuttgart Die Wurttembergische Eisenbahn Gesellschaft begann am 15 Marz 1912 mit der Erweiterung der Lokalbahn Reutlingen Eningen gleichzeitig wurde die gesamte Strecke mit einer Oberleitung versehen Sie verlangerte die Strecke von der Innenstadt aus durch die Gutenbergstrasse und die Hohenzollernstrasse die heutige Tubinger Strasse in den westlichen Stadtteil Betzingen Dort befand sich die nach der Mauritiuskirche benannte Endstation Kirche am westlichen Ende der Steinachstrasse Im Volksmund hiess die Endstelle hingegen Schwane unter anderem weil im namensgebenden Gasthaus Zum Schwan auch Monatskarten fur die Strassenbahn verkauft wurden Der damals noch recht dorflich gepragte Ort Betzingen war erst 1907 nach Reutlingen eingemeindet worden hatte allerdings zuvor schon durch den 1861 erfolgten Weiterbau der Bahnstrecke Plochingen Immendingen eine Schienenverbindung mit Reutlingen Auch der an dieser Strecke gelegene Reutlinger Westbahnhof erhielt 1912 durch die Haltestelle Hohenzollernstrasse eine zusatzliche Strassenbahnanbindung Am 24 Juli 1912 wurde die 7 23 Kilometer lange elektrische Strassenbahn Durchmesserlinie von Eningen uber Reutlingen nach Betzingen feierlich eingeweiht Es verkehrten anfangs 22 Zugpaare schon im ersten Jahr beforderte die neue Linie 90 000 Personen In der Reutlinger Altstadt war die Eninger Strecke dabei 1912 bis zum Burgplatz vollig neu trassiert worden Sie wurde aus der eher abseits der Innenstadt gelegenen Gartenstrasse drei Querstrassen weiter westlich in die Wilhelmstrasse damals die Reutlinger Hauptverkehrsader verlegt und bediente fortan auch den zentralen Marktplatz Zuvor hatten sich bereits die Anwohner der damals vornehmen Gartenstrasse fur eine Verlegung ausgesprochen weil sie genug vom Rauch und Larm der Dampfstrassenbahn hatten Im Gegenzug befurworteten die Handler entlang der neuen Trasse die Verlegung ausdrucklich Zusammen mit den Schienen erhielt die zuvor geschotterte Wilhelmstrasse ferner als erste Reutlinger Strasse uberhaupt einen Pflasterbelag Der Reutlinger Hauptbahnhof blieb auch nach 1912 durch eine kurze Stichstrecke an die Eninger Strecke angebunden Sie fuhrte vom zentralen Knoten bestehend aus Karlstrasse Wilhelmstrasse Lederstrasse heute Eberhardstrasse und Unter den Linden her kommend via Unter den Linden und Bahnhofstrasse zum Listplatz Dort traf sie wiederum auf die alte Lokalbahntrasse womit deren Abfahrtsstelle an der Einmundung der Kaiserstrasse in die Bahnhofstrasse fur bestimmte Zuge von und nach Eningen erhalten blieb Die Kreuzung Karlstrasse Wilhelmstrasse Lederstrasse Unter den Linden hiess im Kontext mit der Strassenbahn stets Karlsplatz wenngleich dies nie eine offizielle Strassenbezeichnung der Stadt Reutlingen war In der nationalsozialistischen Zeit hiess die wichtigste Haltestelle der Strassenbahn vorubergehend Platz der SA Betrieblicher Mittelpunkt der Bahn blieb auch nach 1912 Eningen wo aus dem einstigen Lokomotivschuppen der Lokalbahn fur die elektrischen Strassenbahnwagen ein vollwertiger Betriebshof entstand Erste Streckenfuhrung der elektrischen Strassenbahn in der Innenstadt auf einem Stadtplan von 1913 In der Karlstrasse zweigte die Stichstrecke zum Hauptbahnhof ab Ein Dreiwagenzug aus Eningen am Beginn der neuen Trasse auf dem Burgplatz die Lokalbahn zweigte hier in die Gartenstrasse ab das abgeklemmte Gleis ist noch vorhanden Ausweiche am Reutlinger Sudbahnhof hinter dem Triebwagen der Abzweig zur Rollbockgrube Ein Wagen aus Eningen erreicht die Endstelle Kirche in BetzingenErweiterung nach Pfullingen 1916 Wagen 26 im Eroffnungsjahr 1916 an der Endstelle Traube in Pfullingen charakteristisch fur diese Linie waren die roten Zielschilder Der Pfullinger Gemeinderat hatte ursprungliche Plane eine von der Eninger Strassenbahn ausgehende Zweigstrecke nach Pfullingen zu bauen blockiert Der Ort hatte ebenfalls seit 1892 einen Bahnhof an der Echaztalbahn der jedoch deutlich gunstiger lag als der benachbarte Eninger Staatsbahnhof Unzufrieden waren hingegen die Pfullinger Burger und Fabrikanten die sich ausgegrenzt fuhlten und deshalb von ihrem Gemeinderat den Strassenbahnanschluss forderten Erst der Reutlinger Leder und Schuhfabrikant Wilhelm Silber sorgte im Gemeinderat fur ein Umdenken Er machte den Neubau einer zusatzlichen Fabrik in Pfullingen vom Bau der Strassenbahn dorthin abhangig weil das vorgesehene Unternehmensareal zu weit abseits des Pfullinger Bahnhofs lag So schloss die Gemeinde Pfullingen am 23 Juli 1913 mit der WEG einen Vertrag uber eine Neubaustrecke vom Reutlinger Sudbahnhof zum Pfullinger Laiblinsplatz ab am 20 Dezember 1913 erteilte der Staat die Konzession Kriegsbedingt konnte allerdings erst im Juni 1916 mit dem Bau begonnen werden Die neue Verbindung ging schliesslich am 29 September 1916 als Radiallinie von Reutlingen nach Pfullingen in Betrieb und fuhrte immer der Marktstrasse folgend zunachst nur bis zum damaligen Gasthaus Traube In Reutlingen ubernahm die neue Pfullinger Linie gleichzeitig die Bedienung des Hauptbahnhofs wobei auch weiterhin einzelne Zuge der Eninger Linie dorthin fuhren Zur besseren Unterscheidung von den Wagen der bestehenden Linie deren Fahrtziele in schwarzer Positivschrift auf weissem Grund angegeben waren hatte die Pfullinger Linie rote Zielschilder mit weisser Negativschrift Mit der Erweiterung nach Pfullingen erhielt analog zur Mechanischen Baumwollweberei Eningen unter Achalm schliesslich auch die J J Schlayer Leder und Lederwarenfabrik wie vorgesehen ihr eigenes Anschlussgleis das auf dem Werksgelande eine Schleifenfahrt aufwies Es zweigte zwischen der Einmundung Kunstmuhlestrasse und der Einmundung Zeilstrasse nach rechts von der Hauptstrecke ab und uberquerte die Liststrasse den Heergassenbach und die Uhlandstrasse So konnte das Unternehmen direkt mit rohen Rinderhauten beliefert werden die dort zu Leder weiterverarbeitet wurden Erst ab dem 21 Mai 1926 konnte die Strassenbahn in Pfullingen dann bis zum Lindenplatz fahren bevor sie am 20 Oktober 1927 ihre endgultige Endstelle am Laiblinsplatz und damit eine Gesamtlange von 4 20 Kilometern erreichte Ebenfalls 1927 erhielt die Pfullinger Linie beim Hauptbahnhof die erste Wendeschleife der Reutlinger Strassenbahn Hierbei handelte es sich um eine gegen den Uhrzeigersinn befahrene Hauserblockschleife Karlsplatz Karlstrasse Listplatz Bahnhofstrasse Unter den Linden Karlsplatz die Endstelle befand sich auf dem Listplatz Die Blockumfahrung diente lediglich dem flussigeren Betriebsablauf Einrichtungsfahrzeuge existierten in Reutlingen nie Im Gegenzug entfiel 1927 die fruhere Endstelle der Lokalbahn an der Einmundung der Kaiserstrasse in die Bahnhofstrasse Erweiterung nach Rommelsbach Oferdingen und Altenburg 1928 Schon vor dem Ersten Weltkrieg erorterte die Stadt Reutlingen Plane zur weiteren Erschliessung des nordlichen Umlands dem sogenannten Nordraum der Stadt Vor allem ging es dabei um die Verbindung mit den Nachbarorten Rommelsbach Oferdingen und Altenburg am Neckar Die genannten Gemeinden gehorten damals zwar administrativ zum Oberamt Tubingen waren aber enger mit Reutlingen verbunden Ziel war es vor allem sie strategisch noch starker an die Stadt zu binden Insbesondere konnte aus damaliger Sicht die weitere Versorgung der Industrie mit Arbeitskraften nur noch aus diesem Gebiet erfolgen Dies galt vor allem fur die Spinnereihulsen und Spulenfabrik Emil Adolff GmbH amp Co damals der grosste Arbeitgeber der Stadt Doch sollten die Angestellten auch ausgeruht bei der Arbeit ankommen mussten sie doch damals noch vor Schichtbeginn teilweise lange Fussmarsche zurucklegen Zudem wartete abends auf viele von ihnen nach neun Stunden Fabrikarbeit noch die Versorgung der Landwirtschaft Im Gegenzug kollidierten die 1905 aufgekommenen Plane fur eine sogenannte linksufrige Neckarbahn zwischen Nurtingen und Kirchentellinsfurt mit den Reutlinger Interessen Diese Strecke hatte namlich den Verkehr aus dem Nordraum in Richtung Tubingen gelenkt Daher existierten schon vor 1914 Plane fur eine Strassenbahn von Reutlingen nach Altenburg doch vereitelte der Krieg zunachst auch dieses Vorhaben In der schwierigen Nachkriegszeit waren die Aussichten nicht besser Dennoch liess man 1919 ein Gutachten fur eine elektrische Strassenbahn ausarbeiten und bereitete auch einen Konzessionsantrag vor Damals war geplant neben der Hauptstrecke nach Altenburg auch eine Zweigstrecke zu bauen die von unterhalb des Dietwegs uber Degerschlacht nach Sickenhausen fuhren sollte damals beides noch eigenstandige Gemeinden Die Konzessionierung scheiterte aber an den Nachkriegswirren In Folge der Neuordnung des Deutschen Reiches und dem Ubergang von den Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen auf die Deutsche Reichsbahn im Jahr 1920 konnten sich die Beteiligten nicht einigen Fahrplan der Altenburger Linie von 1931 nicht alle Zuge bedienten die Gesamtstrecke Nach weiteren Verzogerungen durch die starke Inflation jener Zeit beschloss der Reutlinger Gemeinderat schliesslich am 9 Juli 1926 den Bau der Strecke nach Altenburg allerdings ohne Abzweig nach Sickenhausen Das Problem wurde immer akuter im Marz 1927 zahlte man allein am Dietweg 445 Arbeiterinnen und Arbeiter die zwischen 5 30 und 7 30 Uhr zu Fuss nach Reutlingen gingen Die Baukosten von 1 120 000 Mark einschliesslich Grunderwerb und Umbau der Gemeindestrassen ubernahm die Stadt in voller Hohe nach einer weiteren Quelle mussten die beteiligten Gemeinden allerdings selbst fur den Grunderwerb sorgen Zudem erklarten sich sechs Reutlinger Unternehmen vertraglich bereit zehn Jahre lang jeweils 17 000 Mark fur ein mogliches Betriebsdefizit aufzubringen Zuvor hatte die Stadt schon am 24 September 1924 einen Vertrag mit der WEG unterzeichnet die auch auf der neuen Altenburger Linie zunachst Verwaltung und Betrieb ubernahm Nach der Baugenehmigung vom 2 September 1927 konnten die Bauarbeiten im Fruhjahr 1928 beginnen Weil damals genugend Arbeitskrafte vorhanden waren ging der Bau schnell voran die Anlage kostete letztlich 728 813 66 Mark Am 1 August 1928 wurde die 8 26 Kilometer lange Verbindung davon 85 Prozent auf eigenem Bahnkorper schliesslich eroffnet Deren Schlussabschnitt ins Neckartal hinunter war fortan zugleich der steilste Streckenabschnitt der Reutlinger Strassenbahn die maximale Steigung betrug dort sieben Prozent Fur die damals neu beschafften vier Trieb und funf Beiwagen entstand am Ortsausgang von Oferdingen Richtung Altenburg auf dem Grundstuck Im Besterwasen 14 ein zweiter Betriebshof Die Strassenbahn nach Altenburg diente zunachst tatsachlich vor allem dem Berufsverkehr brachte aber zunehmend die gewunschte engere Verbindung mit der Stadt Prinzipiell war die neue Linie erfolgreich schon im Januar 1929 mussten ein Trieb und ein Beiwagen nachbeschafft werden um den Berufsverkehr zu bewaltigen Zwar konnte die Linie wegen der Zins und Tilgungslasten nur selten Gewinne einfahren dafur ging die politische Rechnung Reutlingens auf und die an die Strassenbahn angeschlossenen Gemeinden kamen 1938 zum Landkreis Reutlingen Zudem fuhrte die neue Altenburger Strecke ihrerseits dazu dass das Unternehmen Gminder auf freiem Feld zwischen Rommelsbach und Oferdingen 1927 eine vierte Weberei errichtete So gab es gleich zwei Haltestellen mit dem Namen Gmindersche Fabrik einmal an der Betzinger und einmal an der Altenburger Strecke Kommunalisierung der Altenburger Strecke 1930 Schon die erste Abrechnung der WEG fur die Altenburger Strecke sorgte allerdings fur Unstimmigkeiten mit der Stadt so dass sich diese entschloss den Betrieb dorthin bereits ab dem 1 Marz 1930 unter der Bezeichnung Stadtische Strassenbahn Reutlingen Altenburg in eigener Regie zu ubernehmen Fur die Betriebsfuhrung war das Elektrizitatswerk Reutlingen zustandig Damit gab es zwei wirtschaftlich voneinander unabhangige Strassenbahnbetriebe in Reutlingen Die stadtische Linie arbeitete allerdings mit Verlust Die Stadt entschied sich daher dazu auch die bei der WEG verbliebenen Strecken nach Eningen und Pfullingen zu ubernehmen um ein einziges rentableres Unternehmen zu besitzen Aufgrund des 1912 mit der WEG vereinbarten Kundigungsschutzes von 30 Jahren konnte dieser Schritt jedoch erst Jahre spater erfolgen Kommunalisierung des Gesamtnetzes 1944 Nach der vollstandigen Kommunalisierung ausgegebener Netzbildfahrschein fur eine Teilstrecke zu 20 Pfennig Mitten im Zweiten Weltkrieg konnten wie schon in den fruhen 1930er Jahren geplant nach langwierigen Verhandlungen schliesslich auch die verbliebenen WEG Strecken nach Betzingen Eningen und Pfullingen in den Besitz der Stadt ubergehen Am 1 Marz 1944 erfolgte die offizielle Ubergabe Bei der WEG stellte die Reutlinger Filiale aber ohnehin stets einen Fremdkorper dar weil die Gesellschaft sonst keinen weiteren Strassenbahnbetrieb besass Damit waren fortan alle damals 18 3 Streckenkilometer im Besitz des fortan Reutlinger Strassenbahnen genannten stadtischen Eigenbetriebs der wiederum 1952 in den Stadtwerken Reutlingen aufging Mit der abgeschlossenen Kommunalisierung fuhrte die Stadt Reutlingen ferner Liniennummern ein Diese waren zunachst aber nur in den Fahrplanen und auf den Streckenzeitkarten angegeben nicht jedoch an den Fahrzeugen selbst Die drei Nummern wurden in Reihenfolge der jeweiligen Eroffnung wie folgt vergeben Linie 1 Eningen Karlsplatz Sudbahnhof BetzingenLinie 2 Hauptbahnhof Karlsplatz Sudbahnhof PfullingenLinie 3 Karlsplatz Altenburg Erstmals in ihrer Geschichte fuhr die Strassenbahn jetzt Gewinne ein Jedoch zeigte die vormalige Trennung noch auf Jahre hinaus Wirkung So rustete die WEG ihren Betriebsteil schon wahrend des Zweiten Weltkriegs aber noch vor der Ubergabe an die Stadt mit halbautomatischen BSI Kompaktkupplungen aus wahrend die Altenburger Strecke noch bis 1962 mit den alten handbedienten Bolzenkupplungen auskommen musste Nachkriegszeit und Einstellung des Guterverkehrs Weichenplan vom 23 Januar 1952 Der Krieg verursachte in der Innenstadt im Bereich der Strasse Unter den Linden sowie auf der Betzinger Strecke zerstorte Oberleitungen durch Bombenangriffe Die Fahrzeuge hingegen blieben dank der weit ausserhalb liegenden Betriebshofe weitgehend unbeschadigt Nach der Beseitigung der vergleichsweise geringen Kriegsschaden konnte nach einer kurzen Betriebseinstellung noch im Mai 1945 die Altenburger Strecke wieder in Betrieb gehen Ab Oktober 1945 bediente die Strassenbahn dann wieder das gesamte Netz In der Nachkriegszeit erbrachte sie dabei Hochstleistungen so wurden im Jahr 1945 bereits funf Millionen Fahrgaste befordert in den Jahren 1946 bis 1948 waren es dann schon jeweils neun Millionen eine weitere Quelle gibt fur das Jahr 1948 sogar 9 9 Millionen an Durch den Neubau der Siedlungen Romerschanze und Storlach stiegen dabei in der Nachkriegszeit besonders die Fahrgastzahlen der Altenburger Linie immer weiter an Weil wegen der nach wie vor durchgehend eingleisigen Strecke ins nordliche Stadtgebiet keine Fahrplanverdichtung erfolgen konnte verkehrten alternativ Verstarkerwagen im Folgezugbetrieb bis Friedhof oder Reithaus Hierbei war der vorausfahrende Zug mit einem speziellen Schild als Vorzug gekennzeichnet Am 1 April 1952 eroffnete das Privatunternehmen Hogenmuller amp Kull die erste Stadtomnibuslinie Reutlingens woraufhin fur die nachsten 22 Jahre zwei stadtische Verkehrsmittel parallel zueinander existierten Im Gegensatz zur Strassenbahn war die Strassenkonkurrenz aber von Anfang an rentabel 1955 verlor schliesslich der Hauptbahnhof nach 56 Jahren seinen direkten Strassenbahnanschluss als die dortige Wendeschleife aufgelassen wurde Die Zuge der Linie 2 endeten fortan stumpf an der Einmundung der Gartenstrasse in die Karlstrasse Ab 1960 1961 gab Reutlingen als vorletzter Strassenbahnbetrieb Westdeutschlands die jeweiligen Linienbezeichnungen auch an den Fahrzeugen selbst an Zu diesem Zeitpunkt hatten ansonsten nur noch die beiden Linien der Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf keine offiziellen Linienbezeichnungen 1957 verlegte die Gemeinde Eningen ihre offentliche Ladestelle vom Bahnhof an das Anschlussgleis zur Weberei 1962 endete schliesslich der Guterverkehr und damit auch der einst von der Lokalbahn ubernommene Rollbockbetrieb Erweiterung nach Orschel Hagen und grosste Ausdehnung 1964 Liniennetz zum Zeitpunkt der grossten Ausdehnung zwischen dem 12 September 1964 und dem 5 September 1967 Das Streckennetz wurde ab Fruhjahr 1964 durch die knapp einen Kilometer lange Stichstrecke von der Altenburger Strecke in die zwischen 1960 und 1970 errichtete Gartenstadt Orschel Hagen letztmals erweitert Angesichts der grossen Bebauungsdichte dort erschien der Anschluss an die Strassenbahn zweckmassiger als die Einrichtung einer neuen Omnibuslinie Die Verbindung umfasste drei neue Haltestellen und ging am 12 September 1964 in Betrieb die Endstelle befand sich am Leutkircher Weg unweit des Zentrums der Siedlung Dort stand der Strassenbahn eine gegen den Uhrzeigersinn befahrene Wendeschleife zur Verfugung Bei der Benennung ihrer Stationen richteten sich die Stadtwerke nach den ursprunglichen Flurnamen dort so hiess die Abzweighaltestelle an der Rommelsbacher Strasse Orschel und die Endhaltestelle Hagen Mit 19 5 Kilometern Streckenlange erreichte das Netz 1964 damit die grosste Ausdehnung seiner Geschichte Davon lagen 12 8 Kilometer auf eigenem Bahnkorper Insgesamt betrug die Gleislange mitsamt allen Ausweichen und Abstellgleisen in den Betriebshofen 22 2 Kilometer Schon 1952 waren insgesamt 64 Weichen vorhanden Bedient wurde die Neubaustrecke nach Orschel Hagen von der neuen Linie 4 die wie die Linie 3 am Karlsplatz begann und 3 60 Kilometer lang war Als einzige Linie verliess sie an keiner Stelle das Reutlinger Stadtgebiet Obwohl die Strassenbahn nicht direkt durch die Trabantenstadt Orschel Hagen fuhr sondern nur deren sudliche Peripherie bediente galt diese Strecke als die wirtschaftlichste des gesamten Netzes Steigendes Defizit und unzureichende Erschliessung der Stadt Bedingt durch sozialvertragliche Fahrpreise und hohe Personalkosten wiesen die Jahresbilanzen der Strassenbahn schon ab 1949 stetig steigende Fehlbetrage auf Dank der Gewinne aus dem Stromgeschaft dem anderen Betriebsteil der Stadtwerke Reutlingen stellten diese aber wirtschaftlich kein Problem dar In den 1950er Jahren hatten die Befurworter einer schon seinerzeit angedachten Umstellung auf Omnibusbetrieb daher noch keine Chance denn der damalige Oberburgermeister Oskar Kalbfell hielt die Bahn fur unersetzbar Trotzdem diente das jahrliche Defizit den Befurwortern des motorisierten Individualverkehrs im Gemeinderat als willkommenes Druckmittel zukunftweisende Investitionen in eine systematische Erneuerung des Wagenparks und den zweigleisigen Ausbau der Hauptstrecken dauerhaft zu verhindern Zudem war die Strassenbahn nur auf den Nord Sud Verkehr ausgerichtet wahrend sich die Stadt bei ihrer Bautatigkeit nach dem Krieg in Ost West Richtung entwickelte Die Erschliessung dieser neuen Wohngebiete durch neue Schienenstrecken kam abgesehen von Orschel Hagen wegen der hohen Kosten aber nicht in Frage So blieb nur die Moglichkeit diese Gebiete mittels eines Omnibus Zubringerverkehrs an das Strassenbahnnetz anzuschliessen Davon betroffen war insbesondere der grosse Stadtteil Sondelfingen daruber hinaus Betzenried die Burgholzsiedlung die Siedlung Im Efeu die Siedlung Voller Brunnen Degerschlacht Sickenhausen die Wildermuthsiedlung Ohmenhausen Ringelbach und den Markwasen Lambert Gutachten 1966 Aufgrund des weiter anwachsenden Defizits gab die Stadt Reutlingen 1966 beim Stuttgarter Verkehrswissenschaftler Professor Dr Walther Lambert ein Gutachten zur Zukunft der Strassenbahn in Auftrag Lambert galt als Vertreter der Trennung von offentlichem Verkehr und Individualverkehr vor allem in den Innenstadten Dabei sollte dem Privatverkehr gemass dem damals aktuellen Konzept der autogerechten Stadt die Strasse gehoren der offentliche Verkehr aber in den Untergrund verschwinden So empfahl Lambert in seinem Nahverkehrsgutachten das Strassenbahnnetz entweder ganz oder teilweise auf Omnibusbetrieb umzustellen Von einem Weiterbetrieb in der damaligen Form distanzierte er sich hingegen ausdrucklich Prinzipiell lehnte er aber auch einen Parallelbetrieb von Strassenbahn und Omnibus als unwirtschaftlich ab besonders mit dem Verweis auf die Grosse der Stadt Der Verkehrswissenschaftler praferierte alternativ eine vollstandige Umstellung auf Omnibusverkehr mit einem Bustunnel unter dem zentralen Knotenpunkt Karlsplatz die Strassenbahn sollte dafur schrittweise weichen Zunachst sollten bei der Umstellung die Netzteile mit geringem Verkehrsaufkommen an die Reihe kommen Darunter insbesondere die Abschnitte Karlsplatz Betzingen der Linie 1 dort konnten bei einer Verkehrszahlung in der Spitzenstunde nur 285 Fahrgaste festgestellt werden und Rommelsbach Altenburg der Linie 3 Im Gegensatz dazu wies etwa der gemeinsam von den Linien 3 und 4 bediente Abschnitt Reithaus Schieferstrasse bis zu 1325 Fahrgaste stundlich auf Daruber hinaus fiel dem Verkehrsexperten auf dass die Wagen morgens und abends besonders voll dazwischen aber weitgehend leer waren Daraus ergab sich fur ihn ein unwirtschaftlicher Fahrzeugeinsatz Des Weiteren wies das Netz keinen wesentlichen Umsteige oder Durchgangsverkehr auf und konnte ausserdem nicht kostengunstig und flexibel auf das steigende Verkehrsaufkommen der unzureichend erschlossenen Randzonen der wachsenden Grossstadt reagieren Unabhangig vom Lambert Gutachten erhielt die Betzinger Strecke noch im Jahr vor ihrer Einstellung in der Innenstadt eine neue Trassierung Im Zusammenhang mit der Errichtung der Strassentangente Nordring unterquerten die Zuge der Linie 1 die Bundesbahngleise ab dem 2 April 1966 nicht mehr im Zuge der Gutenbergstrasse sondern gemeinsam mit den Linien 3 und 4 im Zuge der Strasse Unter den Linden Hierzu entstand zuvor eine circa 250 Meter lange Neubaustrecke durch die Gutenbergstrasse und die Gminderstrasse am franzosischen Kino vorbei Stilllegung der Betzinger Strecke 1967 Konkret wurde die Umstellung auf Omnibusverkehr dann Anfang des Jahres 1967 nach einem personellen Wechsel im Finanzdezernat des Burgermeisteramts als Karl Guhl unter Oskar Kalbfell den Posten des Ersten Burgermeisters erhielt Fur Guhl war das Defizit keinesfalls mehr tragbar weshalb er die Teilstrecke nach Betzingen zunachst versuchsweise ab dem 6 September 1967 wegen Strassenbauarbeiten in der Gutenbergstrasse im Schienenersatzverkehr bedienen liess Ursprunglich sollte dieser nur circa drei Monaten andauern doch beschloss der Gemeinderat schon am 3 Oktober 1967 die endgultige Stilllegung der Betzinger Strecke Nur drei Jahre nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke nach Hagen begann damit der Niedergang der Reutlinger Strassenbahn auch die Linie 1 endete fortan als Radiallinie am Karlsplatz Teilweise pendelte die Linie 1 auch nur zwischen Eningen und dem Sudbahnhof wo die Fahrgaste von und zur Linie 2 umsteigen mussten Die Betzinger Strecke ubernahm ab dem 1 Oktober 1968 anstelle des Schienenersatzverkehrs eine regulare Omnibus Durchmesserlinie von Hogenmuller amp Kull Sie fuhrte von Betzingen in die Siedlung Efeu Gescheiterte Liniennetzreform 1968 Die nach Aufgabe des Betzinger Astes verbliebenen Streckenteile wurden ab dem 6 Januar 1968 neu miteinander verknupft Hierbei wurde das Angebot trotz der geplanten Gesamteinstellung sogar verdichtet So entstand zwischen dem Karlsplatz und Orschel eine von allen vier Linien befahrene Stammstrecke und auch nach Hagen und Rommelsbach fuhren jetzt jeweils zwei Linien Linie 1 Eningen Karlsplatz Orschel HagenLinie 2 Pfullingen Karlsplatz Orschel Rommelsbach MitteLinie 3 Karlsplatz Orschel Rommelsbach Mitte AltenburgLinie 4 Karlsplatz Orschel Hagen Im Vorfeld der Fahrplananderung vom Januar 1968 war ferner die Anpassung der Kreuzungsmoglichkeiten erforderlich So entstand damals die neue Ausweiche Reithaus auf freier Strecke in Pfullingen wurde die Haltestelle Kunstmuhle durch die etwas weiter nordlich gelegene neue Haltestelle Goethestrasse ersetzt die eine Begegnungsmoglichkeit aufwies In diesem Zusammenhang trassierte man auch die Pfullinger Strecke selbst neu Sie verlief fortan auf der ostlichen statt zuvor auf der westlichen Seite der Marktstrasse die jetzt ausserdem asphaltiert statt zuvor nur gepflastert war Als weitere Modernisierungsmassnahme ging 1968 in der Pfullinger Ortsmitte eine Hauserblockschleife gegen den Uhrzeigersinn in Betrieb Nach der Endstelle Laiblinsplatz bogen die Wagen der Linie 2 fortan links in die Badstrasse ab um anschliessend wieder die Bestandsstrecke in der Kirchstrasse zu erreichen Aufgrund einer Fehlplanung am Karlsplatz war allerdings fur die dort endenden Zuge zusatzlicher Rangieraufwand notig was nach der Einfuhrung des neuen Liniennetzes zu einem Chaos und stundenlangen Verspatungen fuhrte Schon nach wenigen Tagen wurde daher wieder das bisherige Liniennetz eingefuhrt Netzteilung 1968 Letztlich besiegelte der beginnende Umbau des Karlsplatzes samt neuer Fussgangerunterfuhrungen das Aus fur die Strassenbahn Um den zentralen Knoten strassenbahnfrei zu bekommen erhielten die Linien 3 und 4 ab dem 18 Juli 1968 eine provisorische Umsetzendstelle in der Gutenbergstrasse wahrend die Linien 1 und 2 ihre provisorische Endstelle ab dem 14 April 1969 am nordlichen Ende der Wilhelmstrasse hatten Damit war die Reutlinger Strassenbahn wiederum in ein Nord und ein Sudnetz geteilt Eine Gleisverbindung bestand nicht die Wagen der Linien 1 und 2 wurden vom Betriebshof Eningen aus gestellt wahrend fur die Linien 3 und 4 der Betriebshof Oferdingen zustandig war Auch diese Trennung war zunachst nur vorubergehend geplant Doch entschied der Gemeinderat dann am 19 Marz 1969 die auf dem Karlsplatz geplanten neuen Gleise nicht mehr einzubauen sondern stattdessen den Strassenbahnverkehr baldmoglichst komplett einzustellen Grundlage hierfur war ein zweites Gutachten des Verkehrsexperten und ADAC Funktionars Prof Dr Ing Karlheinz Schaechterle von der TU Munchen das dieser ebenfalls 1969 publizierte Sudnetz der Strassenbahn Reutlingen 1971 Endstelle Wilhelmstrasse Endstelle Wilhelmstrasse Eningen Eningen Depot Eningen Anschluss BaumwollwebereiStilllegung 1974 Wagen bei Eningen August 1971 Bezuglich seiner Kapitalausstattung war das private Unternehmen Hogenmuller amp Kull im Fruhjahr 1969 jedoch noch nicht in der Lage den durch die beabsichtigte Gesamteinstellung der Strassenbahn entstehenden Zusatzverkehr zu ubernehmen Weil sich dessen Omnibusbetrieb aber bewahrt hatte grundeten die Stadt Reutlingen und Hogenmuller amp Kull zum 1 Oktober 1969 ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen mit der Bezeichnung RSV Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft mbH Hogenmuller amp Kull Co KG kurz RSV So wurde das Nordnetz mit den Strecken nach Altenburg und Hagen am 30 Mai 1970 zum letzten Mal befahren womit die Neubaustrecke nach Hagen schlussendlich nicht einmal volle sechs Jahre in Betrieb war Die Stilllegung der beiden Sudstrecken nach Eningen und Pfullingen war ursprunglich fur 1972 geplant jedoch verzogerte ein Einspruch des Regierungsprasidiums aufgrund der ungenugenden Strassenverhaltnisse beim Sudbahnhof zunachst die Umsetzung So verkehrte die Strassenbahn unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung letztmals am Samstag den 19 Oktober 1974 Der allerletzte Zug erreichte Eningen um 23 20 Uhr Die Bedienung der ehemaligen Strassenbahnstrecken ubernahmen jeweils die Omnibusse der RSV auch die vier Liniennummern gingen auf diese uber FahrzeugeUbersicht Insgesamt setzte die Reutlinger Strassenbahn wahrend ihres Bestehens 28 Triebwagen und 44 Beiwagen ein Hinzu kamen diverse Arbeitswagen Rollbocke sowie eine zweiachsige Guterlokomotive mit Mittelfuhrerstand Wahrend die Dampflokomotiven der Lokalbahn anlasslich der Elektrifizierung ausgemustert und verkauft wurden rustete man die zehn Personenwagen und die Gepackwagen fur den elektrischen Betrieb um Hierbei zogen die elektrischen Triebwagen bis zu drei zweiachsige Beiwagen diese Vierwagenzuge stellten eine Besonderheit der Reutlinger Strassenbahn dar Fast alle fur die elektrische Strassenbahn beschafften Wagen wurden von der Maschinenfabrik Esslingen geliefert vielfach orientierte Reutlingen sich bei der Bestellung am Fahrzeugpark der Strassenbahn Stuttgart Vorwiegend aus Stuttgart wurden auch diverse Gebrauchtfahrzeuge ubernommen Nach der Einstellung der Strassenbahn konnten lediglich noch die drei neuesten Gelenkwagen vom Typ GT4 nach Stuttgart verkauft werden die ubrigen Fahrzeuge wurden meist verschrottet Einige Fahrzeuge gingen an Strassenbahnmuseen ein Zug aus einem Trieb und zwei Beiwagen blieb als Denkmal in Reutlingen Liste der Triebwagen und Lokomotiven Wagen 21 im Hannoverschen Strassenbahnmuseum Wagen 26 im Umspannwerk RecklinghausenBezeichnung Baujahr Hersteller Sitzplatze Achsfolge Ausmusterung Anmerkungen21 27 1912 1916 Waggonfabrik Herbrand 18 2x ab 1968 Tw 21 1971 an Deutsches Strassenbahn Museum heute ausgestellt im Hannoverschen Strassenbahn Museum Tw 27 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt 28 29 1928 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1970 Tw 29 erworben und derzeit restauriert durch Brauchtumsverein Pfullingen30 31 1912 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1974 Ursprunglich fur die Strassenbahn Esslingen gebaut 1949 ex Stuttgarter Strassenbahnen Tw 30 heute wieder als Esslinger Tw 7 im Strassenbahnmuseum Stuttgart wahrend Tw 31 fur die Zwickauer Strassenbahn zum historischen Beiwagen 17 umgebaut wurde 32 33 1908 Schweizerische Waggonfabrik Schlieren 16 2x ab 1964 1951 ex Tram Luzern Einsatz nur als Arbeitswagen34 1910 Maschinenfabrik Esslingen 16 2x 1974 1961 ex Stuttgarter Strassenbahnen 340 heute wieder als Stuttgarter Tw 340 im Strassenbahnmuseum Stuttgart35 1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1962 ex Stuttgarter Strassenbahnen 259 heute als SSF Tw 15 im Strassenbahnmuseum Stuttgart51 54 1928 Maschinenfabrik Esslingen 18 2x ab 1970 Tw 53 1974 an die Bergischen Museumsbahnen 2006 zuruck nach Reutlingen in Privatbesitz55 1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 56 58 1955 1957 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 59 61 1964 Maschinenfabrik Esslingen 41 4x 1974 1976 an die Stuttgarter Strassenbahnen verkauft von dort an die Strassenbahn Ulm Umbau in Einrichtungswagen 1988 abgestellt und verschrottet62 63 1950 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1966 ex Stuttgarter StrassenbahnenGuterlokomotive 1 1913 BBC Mannheim 2x 1963 Liste der Beiwagen Bezeichnung Baujahr Hersteller Sitzplatze Achsfolge Ausmusterung Anmerkungen1 10 1899 Waggonfabrik Rastatt 12 2x ab 1938 Bw 2 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt 11 13 1916 Waggonfabrik Herbrand 18 2x ab 1963 14 1914 AG fur Eisenbahnbedarf Weimar 18 2x 1963 1921 ex Strassenbahn Hohenstein Ernstthal Oelsnitz15 16 1914 Sachsische Waggonfabrik Werdau 22 2x ab 1950 1925 ex Strassenbahn Krefeld17 19 Erstbesetzung 1900 Breslauer Aktiengesellschaft fur Eisenbahnwagenbau 4x vor 1938 1925 ex Elektrische Kleinbahn Mansfeld17 18 1936 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1970 19 20 1939 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1970 Bw 20 1974 an die Bergischen Museumsbahnen 2008 zuruck nach Reutlingen in Privatbesitz36 39 1950 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1970 40 42 1953 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 Bw 40 ist durch Brauchtumsverein Pfullingen erworben soll restauriert werden Bw 41 wird seit 1974 als historischer Bw 1241 in Stuttgart eingesetzt Bw 42 als SSF 22 aufgearbeitet und im Strassenbahnmuseum Stuttgart abgestellt 43 47 1955 1957 Waggonfabrik Fuchs 22 2x 1974 48 49 1964 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 51 1899 Waggonfabrik Rastatt keine 2x Gepackwagen der Lokalbahn71 76 1928 1929 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x ab 1968 Bw 76 als Denkmal bei den Stadtwerken Reutlingen ausgestellt 77 78 1964 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1974 1962 ex Stuttgarter Strassenbahnen Bw 77 ist seit 1994 wieder in Stuttgart wo er als Bw 1255 aufgearbeitet werden soll 79 82 1950 1953 Maschinenfabrik Esslingen 22 2x 1968 ex Stuttgarter Strassenbahnen nicht mehr in Betrieb genommenRelikteMarkantestes Relikt der Reutlinger Strassenbahn ist das bis heute erhaltene Eninger Empfangsgebaude in der Bahnhofstrasse 18 samt angeschlossenem Guterschuppen mit Laderampe Das Ensemble stammt noch aus der Zeit der Lokalbahn und entspricht in seiner Bauweise einem typischen wurttembergischen Bahnhof Das Gleisvorfeld selbst wurde im Bereich der Bahnhofseinfahrt mit einem Wohn und Geschaftshaus uberbaut Der Bereich auf Hohe des Empfangsgebaudes dient als Parkplatz Der benachbarte Betriebshof der Strassenbahn wurde erst 2002 abgerissen sein Gelande dient heute als Bolzplatz Die Aussenmauer blieb erhalten und grenzt den Bolzplatz zum Hang hin ab Ausserdem erinnern die Eninger Strassenbezeichnungen Bahnhofstrasse und Auf dem Bahndamm bis heute an die fruhere Schienenanbindung des Ortes In Eningen auf dem Gelande der Weberei und in Pfullingen auf der Brucke uber den Heergassenbach befinden sich die letzten beiden Gleisreste der Strassenbahn Zwischen der genannten Brucke und der ehemaligen Kreuzung mit der Uhlandstrasse steht ausserdem noch ein kompletter Oberleitungsmast samt Ausleger auf der Eninger Strecke blieben einzelne Mastfundamente erhalten In der Wilhelmstrasse und der Albstrasse sind ausserdem noch einige Oberleitungsrosetten vorhanden Daruber hinaus werden insgesamt funf unabhangig vom Strassennetz trassierte Teilabschnitte der Reutlinger Strassenbahn heute als Fuss und Radweg genutzt 2 1 Kilometer zwischen Sudbahnhof und Eningen Weberei Linie 1 asphaltiert 1 9 Kilometer zwischen Dietweg und Rommelsbach Sud Linie 3 asphaltiert 1 6 Kilometer zwischen Rommelsbach Nord und Oferdingen Linie 3 asphaltiert 0 9 Kilometer zwischen Orschel und Hagen Linie 4 asphaltiert 0 7 Kilometer zwischen der Verbindungsstrasse von Oferdingen nach Altenburg und der Endstelle Altenburg Linie 3 geschottertLiteraturWolf Rudiger Gassmann Claude Jeanmaire Reutlinger Strassenbahn Verlag Eisenbahn Villigen 1977 ISBN 3 85649 034 5 Bernhard Madel Die Lokalbahn Reutlingen Eningen In Lok Magazin Heft 161 S 124 131 Stuttgart 1990 Bernhard Madel Der Triebwagen 29 der Reutlinger Strassenbahn In Strassenbahn Magazin Heft 86 S 321 330 Stuttgart 1992 Bernhard Madel Aus der Geschichte der Reutlinger Strassenbahn Die Arbeitstriebwagen 32 und 33 aus Luzern In Tram Bulletin Heft 14 S 24 51 Tramclub Basel Basel 1993 Bernhard Madel In Reutlingen unterwegs auch unter schwierigen Bedingungen Aspekte aus der Geschichte der Strassenbahn in Reutlingen 1930 1950 In Reutlinger Geschichtsblatter NF Nr 34 S 247 307 Reutlingen 1995 Bernhard Madel Rauch Dampf Zischen und Pusten zwolf Jahre lang fuhr die Lokalbahn durch die Gartenstrasse In Reutlinger Geschichtsblatter NF Nr 36 S 175 180 Reutlingen 1997 Bernhard Madel Unter der Achalm Die Post unterwegs mit Pferd und Lokalbahn In Post und Telekommunikationsgeschichte Regionalbereich Sudwest Heft 1 1997 S 41 54 Buhl 1997 Bernhard Madel Postbeforderung mit der Strassenbahn im Raum Reutlingen In Post und Telekommunikationsgeschichte Regionalbereich Sudwest Heft 1999 S 57 77 Buhl 1999 Bernhard Madel Ein Mann sieht rot e Zahlen Von der Stilllegung eines Strassenbahnbetriebes In Stadt Bahn Bus Stuttgarter Nahverkehr gestern heute morgen Heft 3 2004 Stuttgart 2004 Bernhard Madel Fussmarsch Finanzprobleme und Taktverkehr Die Strassenbahn in Reutlingen und Umgebung 1918 1932 In Reutlinger Geschichtsblatter NF Nr 57 S 233 279 Reutlingen 2019 Peter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 208 210 tram TV Langst vergessene Strassenbahnen Esslingen Nellingen Denkendorf amp Reutlingen DVD Verlag tram TV Koln ISBN 978 3 9813669 6 9 Andreas Ernst Hans Christian Ernst Rainer Pachutzki So war die Reutlinger Strassenbahn Im Film in Fotos in Erinnerungen Verlag Oertel Spoehrer Reutlingen 2014 ISBN 978 3 88627 361 4 Bernhard Madel Letzte Fahrt vor 40 Jahren In Strassenbahn Magazin Heft 302 S 62 69 Munchen 2014 ISSN 0340 7071 10815WeblinksCommons Strassenbahnen in Reutlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen und Bilder Archivlink abgerufen am 24 Dezember 2022 Die Grune Die letzten Tage der Strassenbahn Amateurdokumentarfilm von Leopold Muller 1974 EinzelnachweiseBusse besiegten die Strassenbahn Vor 20 Jahren fuhr Reutlingens letzte Funken Chaise Erinnerungen an ein Stuck Stadtgeschichte Artikel von Stephan Zenke im Reutlinger General Anzeiger vom 17 Oktober 1994 Die Lokalbahn Reutlingen Eningen u A auf www vergessene bahnen de Wolfgang Bauer Schwind Start in Eningen online auf neckar chronik de Archivlink abgerufen am 24 Dezember 2022 Bernhard Madel Elektrisch durch die Wilhelmstrasse Artikel in der Sudwest Presse Archivlink abgerufen am 24 Dezember 2022 1928 wurde die Strassenbahnlinie nach Altenburg eroffnet Artikel von Bernhard Madel in der Sudwest Presse vom 11 August 2003 online auf neckar chronik de abgerufen am 30 November 2018 Seite nicht mehr abrufbar kein Archivlink auffindbar am 24 Dezember 2022 Vor 90 Jahren Wie es zur Linie 3 kam Artikel vom 14 August 2009 auf rommelsbach blogspot com abgerufen am 1 Dezember 2018 Noch bis 1964 residierte die Gminder AG in der Tubinger Strasse Artikel von Holger Lange im Schwabischen Tagblatt vom 31 Marz 2011 Archivlink abgerufen am 22 Dezember 2022 Historie des Reutlinger Stadtverkehrs auf rsv de Archivlink abgerufen am 24 Dezember 2022 Einen Kranz fur die Tram 1974 ging die letzte Fahrt der Strassenbahn ins Eninger Depot Artikel von Bernhard Madel im Schwabischen Tagblatt vom 16 Oktober 2004 online auf tagblatt de abgerufen am 21 November 2018 Seite nicht mehr abrufbar kein Archivlink auffindbar am 24 Dezember 2022 Betzingen ohne Strassenbahnlinie Der Gemeinderat entscheidet am Dienstag daruber Defizit wird nicht geringer Artikel im Reutlinger General Anzeiger vom 28 September 1967 Herbert Stemmler Die einfachste Losung Reutlingens Strassenbahn und ihr Ende In Strassenbahn Magazin Ausgabe 127 Mai 2000 S 62 66

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