Der Straßenbahnhof Mickten ist ein ehemaliges Straßenbahndepot im Dresdner Stadtteil Mickten Er entstand 1897 als Depot
Straßenbahnhof Mickten

Der Straßenbahnhof Mickten ist ein ehemaliges Straßenbahndepot im Dresdner Stadtteil Mickten. Er entstand 1897 als Depot der Dresdner Straßenbahngesellschaft („Gelbe“) und wurde ab 1899 auch von der meterspurigen Lößnitzbahn genutzt. Über verschiedene Stufen wurde 1931 der Teil, der der Lößnitzbahn zugeordnet war, nach deren Umspurung an einen Garagenbetrieb vermietet. Die Dresdner Verkehrsbetriebe gaben in den 1990er Jahren den ursprünglichen Zweck auf. Seit 2009 dient nach langem Leerstand der Teil, der ursprünglich 1897 errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht als Einkaufszentrum.
Geschichte
Der Straßenbahnhof wurde 1897 auf einem Grundstück zwischen Leipziger, Stern- und Jägerstraße (seit 1946 Franz-Lehmann-Straße) erbaut. Zur Anlage gehörten neben dem Verwaltungsgebäude Leipziger Straße 133 mehrere Fahrzeughallen und Werkstätten. Dabei wurden in der zentralen Wagenhalle die Fahrzeuge der „Gelben“ Dresdner Straßenbahngesellschaft abgestellt, während die zweite Wagenhalle an der Lommatzscher Straße als Betriebshof der schmalspurigen Lößnitzbahn diente. Diese verband ab 1899 Mickten mit den Lößnitzgemeinden und hatte im Gegensatz zur Dresdner Stadtspur nur eine Spurweite von einem Meter. Fahrgäste, die aus Dresden kamen und weiter in Richtung Radebeul – Kötzschenbroda reisen wollten, mussten deshalb am Straßenbahnhof Mickten umsteigen. Wegen der unterschiedlichen Spurweiten hatte dieser ein umfangreiches regel- und schmalspuriges Gleisnetz und bildete eine Besonderheit im Betriebsablauf. Aus Platzgründen gab es vor den Abstellhallen zwei Schiebebühnen, über welche die Straßenbahnfahrzeuge zu den jeweiligen Abstellgleisen befördert wurden.
Eine erste Erweiterung des Straßenbahnhofs erfolgte 1914, sodass nun 84 Trieb- und 69 Beiwagen in Mickten abgestellt werden konnten. Größere Umbaumaßnahmen machten sich im Zusammenhang mit der geplanten Umspurung der Lößnitzbahn erforderlich. 1927 übernahm die Dresdner Überland-Verkehrs-Gesellschaft mbh (DRÜVEG) die Lößnitzbahn und plante, diese als Überlandstraßenbahn in Dresdner Stadtspur bis nach Meißen zu verlängern. 1928 begannen in Coswig die Arbeiten für die Umstellung auf die neue Spurweite von 1450 mm. Am 20. Juli 1929 wurde der neue Straßenbahnhof Coswig eröffnet. Mit dem Abschluss der Umspurung der Strecke wurde der Betrieb der meterspurigen Lößnitzbahn am 27. Juni 1930 eingestellt und der schmalspurige Teil des Micktener Straßenbahnhofes aufgegeben. Nach dem Verkauf bzw. der Verschrottung der verbliebenen Straßenbahnwagen wurde die hölzerne Wagenhalle der Lößnitzbahn zu einer Werkstatt für Busse und Lastkraftwagen umgebaut.
Der übrige Teil blieb als Depot der Dresdner Straßenbahn erhalten. Probleme entstanden in den 1970er Jahren durch den Einsatz moderner Straßenbahnwagen vom Typ Tatra T4D und B4D. Wegen des größeren Achsabstandes konnten die Schiebebühnen für diese Fahrzeuge nicht mehr genutzt werden, sodass in Mickten nur noch die Abstellung älterer Typen möglich war. Mit deren Ausmusterung wurde der Straßenbahnhof 1992 deshalb für den regulären Betrieb geschlossen.
Am 2. Juni 1992 gründete sich im Straßenbahnhof Mickten der Verein Straßenbahnmuseum Dresden e. V., der seine historischen Fahrzeuge dort unterstellte. Wenig später wurde die Sammlung nach Coswig verbracht und befindet sich seit 1996 im historischen Teil des Betriebshofes Trachenberge.
Der Straßenbahnhof Mickten stand seitdem leer und wurde nach längerem Verfall an einen Investor verkauft und saniert. Im November 2009 öffnete in den unter Denkmalschutz stehenden beiden großen Wagenhallen ein Einkaufszentrum mit zwei Verbrauchermärkten und mehreren kleineren Läden. Die frühere Halle der Lößnitzbahn entlang der Lommatzscher Straße wurde hingegen teilweise abgerissen. Um das ehemalige Bauvolumen der Halle erlebbar zu machen, wurde die frühere Reihung der Fassadenstützen aufgenommen und durch moderne Elemente ergänzt.
Literatur
- DVB AG (Hrsg.): Von Kutschern und Kondukteuren. Die 125jährige Geschichte der Straßenbahn zu Dresden, Junius Verlag, Dresden 1997, ISBN 978-3-88506-009-3.
- Mario Schatz: Meterspurige Straßenbahnen in Dresden, Verlag Kenning, 2007, ISBN 978-3-933613-76-9.
Weblinks
- Der Straßenbahnhof Mickten im Stadtwiki Dresden
- Bilder und Informationen zum Umbau
Einzelnachweise
- Kulturdenkmale auf dem Themenstadtplan Dresden – abgerufen am 4. Juli 2020
- dresdner-stadtteile.de ( vom 22. September 2022 im Internet Archive)
- Website des Straßenbahnmuseums Dresden – abgerufen am 8. Februar 2013
- Webseite des ausführenden Architektenbüros – abgerufen am 8. Februar 2013
Koordinaten: 51° 4′ 48,1″ N, 13° 42′ 47,1″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Strassenbahnhof Mickten ist ein ehemaliges Strassenbahndepot im Dresdner Stadtteil Mickten Er entstand 1897 als Depot der Dresdner Strassenbahngesellschaft Gelbe und wurde ab 1899 auch von der meterspurigen Lossnitzbahn genutzt Uber verschiedene Stufen wurde 1931 der Teil der der Lossnitzbahn zugeordnet war nach deren Umspurung an einen Garagenbetrieb vermietet Die Dresdner Verkehrsbetriebe gaben in den 1990er Jahren den ursprunglichen Zweck auf Seit 2009 dient nach langem Leerstand der Teil der ursprunglich 1897 errichtet wurde und unter Denkmalschutz steht als Einkaufszentrum GeschichteStrassenbahnhof Mickten denkmalgeschutztes Gebaude von der Leipziger Strasse aus 2011 Der Strassenbahnhof wurde 1897 auf einem Grundstuck zwischen Leipziger Stern und Jagerstrasse seit 1946 Franz Lehmann Strasse erbaut Zur Anlage gehorten neben dem Verwaltungsgebaude Leipziger Strasse 133 mehrere Fahrzeughallen und Werkstatten Dabei wurden in der zentralen Wagenhalle die Fahrzeuge der Gelben Dresdner Strassenbahngesellschaft abgestellt wahrend die zweite Wagenhalle an der Lommatzscher Strasse als Betriebshof der schmalspurigen Lossnitzbahn diente Diese verband ab 1899 Mickten mit den Lossnitzgemeinden und hatte im Gegensatz zur Dresdner Stadtspur nur eine Spurweite von einem Meter Fahrgaste die aus Dresden kamen und weiter in Richtung Radebeul Kotzschenbroda reisen wollten mussten deshalb am Strassenbahnhof Mickten umsteigen Wegen der unterschiedlichen Spurweiten hatte dieser ein umfangreiches regel und schmalspuriges Gleisnetz und bildete eine Besonderheit im Betriebsablauf Aus Platzgrunden gab es vor den Abstellhallen zwei Schiebebuhnen uber welche die Strassenbahnfahrzeuge zu den jeweiligen Abstellgleisen befordert wurden Eine erste Erweiterung des Strassenbahnhofs erfolgte 1914 sodass nun 84 Trieb und 69 Beiwagen in Mickten abgestellt werden konnten Grossere Umbaumassnahmen machten sich im Zusammenhang mit der geplanten Umspurung der Lossnitzbahn erforderlich 1927 ubernahm die Dresdner Uberland Verkehrs Gesellschaft mbh DRUVEG die Lossnitzbahn und plante diese als Uberlandstrassenbahn in Dresdner Stadtspur bis nach Meissen zu verlangern 1928 begannen in Coswig die Arbeiten fur die Umstellung auf die neue Spurweite von 1450 mm Am 20 Juli 1929 wurde der neue Strassenbahnhof Coswig eroffnet Mit dem Abschluss der Umspurung der Strecke wurde der Betrieb der meterspurigen Lossnitzbahn am 27 Juni 1930 eingestellt und der schmalspurige Teil des Micktener Strassenbahnhofes aufgegeben Nach dem Verkauf bzw der Verschrottung der verbliebenen Strassenbahnwagen wurde die holzerne Wagenhalle der Lossnitzbahn zu einer Werkstatt fur Busse und Lastkraftwagen umgebaut Der ubrige Teil blieb als Depot der Dresdner Strassenbahn erhalten Probleme entstanden in den 1970er Jahren durch den Einsatz moderner Strassenbahnwagen vom Typ Tatra T4D und B4D Wegen des grosseren Achsabstandes konnten die Schiebebuhnen fur diese Fahrzeuge nicht mehr genutzt werden sodass in Mickten nur noch die Abstellung alterer Typen moglich war Mit deren Ausmusterung wurde der Strassenbahnhof 1992 deshalb fur den regularen Betrieb geschlossen Am 2 Juni 1992 grundete sich im Strassenbahnhof Mickten der Verein Strassenbahnmuseum Dresden e V der seine historischen Fahrzeuge dort unterstellte Wenig spater wurde die Sammlung nach Coswig verbracht und befindet sich seit 1996 im historischen Teil des Betriebshofes Trachenberge Der Strassenbahnhof Mickten stand seitdem leer und wurde nach langerem Verfall an einen Investor verkauft und saniert Im November 2009 offnete in den unter Denkmalschutz stehenden beiden grossen Wagenhallen ein Einkaufszentrum mit zwei Verbrauchermarkten und mehreren kleineren Laden Die fruhere Halle der Lossnitzbahn entlang der Lommatzscher Strasse wurde hingegen teilweise abgerissen Um das ehemalige Bauvolumen der Halle erlebbar zu machen wurde die fruhere Reihung der Fassadenstutzen aufgenommen und durch moderne Elemente erganzt LiteraturDVB AG Hrsg Von Kutschern und Kondukteuren Die 125jahrige Geschichte der Strassenbahn zu Dresden Junius Verlag Dresden 1997 ISBN 978 3 88506 009 3 Mario Schatz Meterspurige Strassenbahnen in Dresden Verlag Kenning 2007 ISBN 978 3 933613 76 9 WeblinksCommons Strassenbahnhof Mickten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Strassenbahnhof Mickten im Stadtwiki Dresden Bilder und Informationen zum UmbauEinzelnachweiseKulturdenkmale auf dem Themenstadtplan Dresden abgerufen am 4 Juli 2020 dresdner stadtteile de Memento vom 22 September 2022 im Internet Archive Linktext fehlt Website des Strassenbahnmuseums Dresden abgerufen am 8 Februar 2013 Webseite des ausfuhrenden Architektenburos abgerufen am 8 Februar 2013 51 080016 13 71307 Koordinaten 51 4 48 1 N 13 42 47 1 O