Die Straßenbahn Chemnitz ist ein Teil des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Chemnitz in S
Straßenbahn Chemnitz

Die Straßenbahn Chemnitz ist ein Teil des schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Chemnitz in Sachsen. Eigentümer der Infrastruktur ist die Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft (CVAG), die auch den innerstädtischen Busverkehr betreibt. Eine Besonderheit ist die Verknüpfung des Straßenbahnnetzes mit den Eisenbahnstrecken ins Umland nach dem sogenannten Chemnitzer Modell. Die erste Verknüpfung dieser Art wurde 2002 in Altchemnitz mit der Eisenbahnstrecke nach Stollberg hergestellt, 2016 folgte die Verbindung zum Eisenbahnnetz am Hauptbahnhof. Mit Stand 2020 verkehren auf dem Chemnitzer Straßenbahnnetz fünf innerstädtische Linien der CVAG sowie vier Linien der City-Bahn Chemnitz ins Umland.
Straßenbahn Chemnitz | |
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Škoda For City Classic und Variobahn nahe der Zentralhaltestelle, 2021 | |
Basisinformationen | |
Staat | Deutschland |
Stadt | Chemnitz |
Betreiber | CVAG und CB |
Verkehrsverbund | Verkehrsverbund Mittelsachsen |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 34,0 km |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem | 600 Volt =, perspektivisch vorgesehen: 750 Volt = |
Betriebsart | Einrichtungsbetrieb |
Betrieb | |
Linien | 5 (CVAG) + 4 (CB) |
Linienlänge | 32,6 km |
Takt in der HVZ | 10 min |
Fahrzeuge | 13 Variobahnen 6NGT-LDE 10 Variobahnen 6NGT-LDZ 6 Variobahnen 6NGT-LDZ (Eigentum CB) |
Mitarbeiter | 626 (Stand 2019) |
Liniennetz der Chemnitzer Straßenbahn (Linien 1 bis 5 verschiedenfarbig) einschließlich der vier Stadt-Umland-Linien (Linie C11–C15 alle grün) |
Streckennetz und Gleisanlagen
Das nach BOStrab betriebene Straßenbahnnetz umfasst 34,0 Kilometer (Stand Ende 2018), ist durchgehend zweigleisig ausgebaut und ist großteils auf einem eigenen Gleiskörper trassiert. Zentrale Umstiegsstation zwischen allen neun Linien ist die Zentralhaltestelle. Für 2015 und 2016 wurde die Gesamtlänge des Streckennetzes noch mit 30,4 km angegeben.
Die Gleise besaßen zunächst die in Deutschland ungewöhnliche Spurweite von nur 3 englischen Fuß (knapp 915 mm), die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geringfügig auf 925 mm erweitert wurde. Die bereits in den 1930er Jahren angestrebte Umstellung auf die Normalspur von 1435 mm konnte zunächst nicht durchgeführt werden. Erst 1958 begann die schrittweise Umstellung des Streckennetzes. Die letzte Schmalspurstrecke wurde 1988 außer Betrieb gesetzt.
Liniennetz
Stand: 29. Januar 2022
Linie | Strecke | Stationen | Betreiber | Takt Tagesverkehr Mo–Fr | Bemerkungen |
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1 | Schönau ↔ Brückenstr./Freie Presse | 11 | CVAG | 10 min | planmäßig ab Brückenstr./Freie Presse weiter als Linie 2 nach Bernsdorf |
2 | Bernsdorf ↔ Brückenstr./Freie Presse | 10 | CVAG | 10 min | planmäßig ab Brückenstr./Freie Presse weiter als Linie 1 nach Schönau |
3 | Technopark ↔ Hauptbahnhof | 12 | CVAG | 10 min | stellt zusammen mit den Linien C13, C14 und C15 einen 10-Minuten-Takt |
4 | Hutholz (über Stollberger Straße) ↔ Hauptbahnhof | 21 | CVAG | 10 min | |
5 | Gablenz ↔ Hutholz (über Annaberger Straße) | 27 | CVAG | 10 min | |
C11 | (Stollberg ↔) Altchemnitz ↔ Zentralhaltestelle ↔ Hauptbahnhof | 17 (+11) | CB | 30 min | Unmittelbar südlich der Wendeschleife Altchemnitz Übergang auf die Bahnstrecke Zwönitz–Chemnitz Süd mit Betrieb nach EBO, zehn Stationen im Eisenbahnnetz |
C13 | (Burgstädt ↔) Hauptbahnhof ↔ Zentralhaltestelle ↔ Technopark (↔ Aue (Sachs)) | 11 (+26) | CB | 60 min | Im Hauptbahnhof Übergang auf die Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz mit Betrieb nach EBO, fünf Stationen zwischen Chemnitz Hbf und Burgstädt im Eisenbahnnetz, an der Haltestelle Technopark Übergang auf die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf mit Betrieb nach EBO. 21 Haltestellen zwischen Chemnitz Technopark und Aue (Sachs) im Eisenbahnnetz. |
C14 | (Mittweida ↔) Hauptbahnhof ↔ Zentralhaltestelle ↔ Technopark (↔ Thalheim (Erzgeb)) | 11 (+19) | CB | 60 min | Im Hauptbahnhof Übergang auf die Bahnstrecke Riesa–Chemnitz mit Betrieb nach EBO, fünf Stationen im Eisenbahnnetz. An der Haltestelle Technopark Übergang auf die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf mit Betrieb nach EBO. 14 Haltestellen zwischen Chemnitz Technopark und Thalheim (Erzgeb) im Eisenbahnnetz. Überlagert sich mit C13 zwischen Chemnitz Hbf und Thalheim (Erzgeb) zum 30-Minuten-Takt. |
C15 | (Hainichen ↔) Hauptbahnhof ↔ Zentralhaltestelle (↔ Technopark) | 11 (+7) | CB | 60 min | Im Hauptbahnhof Übergang auf die Bahnstrecke Dresden–Werdau mit Betrieb nach EBO, sieben Stationen im Eisenbahnnetz. |
Für die von der CVAG betriebenen Linien wurde für 2016 eine Gesamtlänge von 35,1 km angegeben, für 2018 (nunmehr ohne Linie 6, dafür mit Linie 3) von 32,6 km. Die City-Bahn Chemnitz gibt die Länge der von ihr im Streckennetz der CVAG bedienten Linienabschnitte für die Linie C11 mit 6,3 km zwischen Hauptbahnhof und Altchemnitz sowie für die C13 bis C15 jeweils mit 4,3 km zwischen Hauptbahnhof und Technopark an. Mithin beträgt die Gesamtlänge der von der City-Bahn Chemnitz betriebenen Linien auf CVAG-Streckennetz 19,7 km; die Gesamtlänge der in Chemnitz von CVAG und CBC gemeinsam nach BOStrab betriebenen Linien 52,3 km.
Die nach BOStrab von der CVAG betriebenen Strecken der Straßenbahn sind allesamt in Richtung Südwesten, Süden und Südosten ausgerichtet, der nördlichste Punkt des Netzes liegt in der Innenstadt nahe dem Omnibusbahnhof im Verbindungsbogen zwischen der Straße der Nationen und dem Hauptbahnhof. Mit den Linien C13, C14 und C15, die im Rahmen der sukzessiven Umsetzung des Chemnitzer Modells entstanden, sind jedoch auch nördliche Stadtteile von Chemnitz umsteigefrei mit Straßenbahnfahrzeugen an die Innenstadt angebunden.
Betriebsablauf
Aus- und Einrückfahrten von bzw. zu den Betriebshöfen Altchemnitz und Adelsberg werden in der Regel als Linienfahrt durchgeführt und sind teilweise auch in den Fahrplänen verzeichnet. Bis 2004 waren diese ferner mit einem grün durchgestrichenen Zielschild markiert, um die Fahrgäste auf den abweichenden Linienweg aufmerksam zu machen.
Betriebsintern hat jeder einzelne Kurs eine eindeutige Nummer („Zugnummer“ genannt). Kurse sind die Wagenzüge, die auf einer Linie innerhalb eines Betriebstages im Einsatz sind. Fahrtnummern für einzelne Fahrten von einer Endstelle zur anderen gibt es nicht. 1980 waren beispielsweise Straßenbahnkurse durch eine aus Liniennummer und einer Zählziffer zusammengesetzten Zahl gekennzeichnet. Kurse, die nur im Berufsverkehr im Einsatz waren, trugen die Nummer des nachfolgenden Ganztageskurses mit dem Zusatz „-1“ für früh und „-2“ für nachmittags, sodass es beispielsweise auf der Linie 2 einen Kurs 24-1, einen Kurs 24-2 und auch einen Kurs 24 gab. Die Kursnummern der zweistelligen Linien 13 und 16 (im Jahr 1980) waren entsprechend dreistellig, beispielsweise 131-1 usw.
Geschichte
Pferdebahn ab 1880
Am 15. Juli 1879 erhielt der englische Ingenieur W. Roebuck die „Concession zum Bau und Betrieb einer Pferdeeisenbahn in Chemnitz“. Mit der Eröffnung der Pferdebahnstrecke zwischen Centralbahnhof (heute Hauptbahnhof) und Nicolaibrücke (heute Falkeplatz) über die Carolinenstraße (heute Carolastraße), Königstraße (heute Teil der Straße der Nationen), den Johannisplatz und die Poststraße (heute Teil der Bahnhofstraße) am 22. April 1880 wurde der Beginn eines schienengebundenen Nahverkehrsmittels in der Chemnitzer Innenstadt gesetzt. Die anfangs eingleisige Strecke hatte eine Spurweite von knapp 915 mm und war die schmalste in Deutschland.
Am 16. Mai 1880 folgte die erste Erweiterung des Netzes. Zwischen Neustädter Markt (heute Theaterplatz) und Wilhelmplatz (heute Wilhelm-Külz-Platz) verkehrte nun die „gelbe“ Linie. Der Zentrumsring wurde am 17. Juli 1880 geschlossen, nachdem an diesem Tag Gleise von der Nikolaibrücke über die Theaterstraße bis zum Johannisplatz in Betrieb genommen wurden.
Nachdem am 14. August 1880 die Stadtgrenze zu Kappel (etwa Zwickauer/Goethestraße) erreicht war, wurde am 10. September 1880 an der Zwickauer Straße in Kappel der erste Betriebshof, ausgestattet mit Wagenschuppen, Pferdestall, Futtermagazin und Dienstgebäude, eröffnet. Vorher waren die Pferde und Wagen in einem provisorischen Depot am Hauptbahnhof untergebracht.
Am 14. Oktober 1884 folgte die Verlängerung vom Wilhelmplatz über die Wettiner Straße (heute August-Bebel-Straße) zum Schlachthof am heutigen Thomas-Mann-Platz. Mit dem 15. Mai 1892 erreichte die Pferdebahn mit einer Streckenlänge von 7,15 Kilometern ihre größte Ausdehnung. An diesem Tag wurde die Kappeler Strecke bis nach Schönau verlängert, wo sie am „Wintergarten“ (etwa Zwickauer Str./Guerickestraße) endete.
Eröffnung der elektrischen Straßenbahn 1893
Am 19. Dezember 1893 wurde auf der Strecke zwischen der Stadtgrenze bei Altendorf über den Markt zum Hauptbahnhof der elektrische Straßenbahnbetrieb aufgenommen. Vier Tage später, am 23. Dezember 1893, folgte die Linie zwischen Holzmarkt (heute östlicher Teil des Rosenhofs) und Rosenplatz. Die hochindustrialisierte Großstadt Chemnitz war damit die neunte Stadt im Deutschen Reich mit einer elektrischen Straßenbahn. Nachdem ab dem 6. Januar 1894 elektrisch zwischen Schönau und Nikolaibrücke gefahren werden konnte, wurde am 12. Januar 1894 die „gelbe“ Linie (Schönau ↔ Schlachthof) komplett elektrisch betrieben. Mit der Inbetriebnahme der Fahrleitung auf der Theaterstraße wurden am 6. Februar 1894 alle Elektrifizierungsarbeiten abgeschlossen. Bis 1898 verkehrten Pferdebahnzüge noch in verkehrsschwachen Zeiten.
Erweiterungen des Streckennetzes vor dem Ersten Weltkrieg
Ab 1894 wurde das Streckennetz weiter ausgebaut:
- 24.06.1894 Verlängerung der Strecke vom Rosenplatz bis zur Bernsdorfer Straße/Wartburgstraße („Neuer Friedhof“)
- 30.06.1898 Verlängerung der Altendorfer Strecke von der Stadtgrenze bis zur „Wiesenburg“, wo ein neues Depot entstand
- 02.10.1898 Verlängerung der Schönauer Strecke über Neustadt, Siegmar bis zur Kirche Reichenbrand
- 19.11.1899 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Brückenstraße bis zur Mühlen-/Hermannstraße
- 19.11.1899 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Poststr./Annaberger Straße bis zur Treffurthbrücke.
- 25.11.1899 Verlängerung der Mühlenstraßen-Linie bis zur „Scheibe“ in Furth (etwa am Cammann-Hochhaus in Furth)
- 25.11.1899 Verlängerung der Altchemnitzer Linie bis zur Kirche Altchemnitz
- 09.01.1900 Verlängerung der Holzmarktstrecke über Roßmarkt, Nikolaibrücke, Stollberger Straße bis zum Nikolaibahnhof (heute Haltepunkt Mitte)
- 26.04.1900 Inbetriebnahme der neuen Strecke vom Johannisplatz zur Ost-/Martinstraße (heute Augustusburger Str./ Martinstraße)
- 31.05.1900 Verlängerung der Altchemnitzer Linie bis zur „Linde“ (dort wo auch heute noch die Endstelle Altchemnitz ist)
- 16.10.1900 Verlängerung der Oststraßen-Linie (Heute Augustusburger Straße) bis zur Stadtgrenze
- 31.10.1900 Inbetriebnahme der neuen Strecke vom Johannisplatz nach Hilbersdorf, Waisenhaus (etwa Frankenberger/Dresdner Straße) durch die Dresdner Straße, Sonnenstraße, Hainstraße – dabei musste am Dresdner Platz bis zum 1. August 1909 umgestiegen werden, da die Eisenbahngleise, die damals noch in Straßenniveau lagen, nicht gekreuzt werden durften
- 28.11.1901 Verlängerung der Schlachthofstrecke durch die Planitzstraße (heute Heinrich-Schütz-Straße) bis zu den „Neuen Kasernen“ (Endstelle etwa an der Zeisigwaldstraße)
- 13.12.1901 Verlängerung der Oststraßenstrecke bis zum Gablenzplatz
- 17.05.1902 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Limbacher/Leipziger Straße bis nach Borna, Schulpflanzgarten (heute Botanischer Garten)
- 01.10.1903 Verlängerung der Hilbersdorfer Linie über Frankenberger Str. und Margarethenstraße zum „Waldschlösschen“ (etwa Margarethenstr./Dresdner Straße)
- 17.10.1903 neuer Straßendurchbruch „Friedrich-August-Straße“ in westlicher Verlängerung der Königstraße vom Johannisplatz bis zum Rathaus, der mit Gleisen versehen wird – die Strecke in der Inneren Johannisstraße (heute überbaut) wird bis in die 1930er Jahre als Betriebsstrecke genutzt
Im Frühjahr 1904 wurde die Kennzeichnung der Linien von Farbsymbolen auf Buchstaben umgestellt, wobei der Buchstabe R doppelt belegt war. Auf einer Gesamtstreckenlänge von 43,24 Kilometern verkehrten zehn verschiedene Linien. Ihre Strecken waren wie folgt:
- A Altchemnitz, „Linde“ ↔ Poststraße ↔ Furth, „Scheibe“
- B Borna, Schulpflanzgarten ↔ Markt ↔ Neuer Friedhof
- F Altendorf, „Wiesenburg“ ↔ Markt ↔ Neuer Friedhof
- G Gablenz, Gablenzplatz ↔ Theaterstraße ↔ Nikolaibrücke
- H Hilbersdorf, „Waldschlößchen“ ↔ Theaterstraße ↔ Stadttheater
- L Altchemnitz, Gasthaus „Lohse“ ↔ Poststraße ↔ Mühlen-/ Hermannstraße
- N Nikolaibahnhof ↔ Markt ↔ Hauptbahnhof
- R Reichenbrand, Kirche ↔ Nikolaibrücke
- R Schönau, Wintergarten ↔ Poststraße ↔ Schlachthof
- S Schönau, Wintergarten ↔ Poststraße ↔ Neue Kasernen
Man hatte mittlerweile festgestellt, dass die Spurweite von 915 Millimetern unpraktisch war. Daher beschloss man die Umspurung auf Normalspur. Die geplante Kaßbergstrecke sollte gleich in der neuen Spurweite gebaut werden. Doch es kam anders. Die Gesellschaft stellte sich quer und stimmte nur einer sukzessiven Spurerweiterung im Zuge der Gleiserneuerungen um jeweils zehn Millimeter zu. So konnte die Spurweite des gesamten Netzes bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf 925 mm erweitert werden. Danach lagen die Umspurungspläne bis in die 1950er Jahre in der Schublade und die letzte 925-Millimeter-Strecke wurde erst 1988 stillgelegt.
Am 1. Januar 1908 ging die Straßenbahn in das städtische Eigentum über, der Fahrzeugbestand belief sich auf 129 Trieb- und 108 Beiwagen.
Bis zum Kriegsausbruch 1914 konnten noch einige Strecken in Betrieb genommen werden:
- 01.11.1908 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Theaterstraße über Kaßbergauffahrt zur West-/ Ulmenstraße
- 01.11.1908 Ringschluss der Hauptbahnhof-Schleife durch die Georgstraße
- 21.12.1912 Verlängerung der Gablenzer Strecke bis zur Augustusburger/Eubaer Straße
- 11.10.1913 Verlängerung der Bernsdorfer Strecke bis zur Bernsdorfer Str./Pappelstraße
- 01.07.1914 Verlängerung der Kaßbergstrecke bis zur West-/Kochstraße
Die Straßenbahn im Ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus (1914–1945)
Am 14. Februar 1916 wurde das erste Mal eine Strecke stillgelegt: Die 15 Jahre alte Stichstrecke von der Nikolaibrücke zum Nikolaibahnhof (heute Bahnhof Mitte) wurde ab diesem Tag nicht mehr befahren, die Gleise wurden 1939 entfernt. Erst 2004 wurde die Strecke wieder durch eine Straßenbahntrasse erschlossen (Linie 4).
Die Endstrecken in Hilbersdorf (zwischen Frankenberger Str. / Margarethenstraße und „Waldschlößchen“) sowie in Borna (zwischen Leipziger/ Bürgerstraße und Schulpflanzgarten) wurden am 1. Februar 1918 stillgelegt und abgebaut, wobei letztere am 13. Mai 1921 auf eigenem Bahnkörper wiedereröffnet wurde.
Am 1. April 1920 wurde die schon im Dezember 1915 fertiggestellte Strecke nach Furth-Glösa, Gasthof „Weilburg“ (heute Haltestelle Rosental der Buslinie 22) dem Betrieb übergeben. Die Bornaer Strecke wurde am 26. August 1921 bis zum „Grünen Hof“ (etwa Leipziger/Bornaer Straße) verlängert. Auch die im Ersten Weltkrieg verkürzte Hilbersdorfer Strecke wurde wieder verlängert, diesmal auf der Frankenberger Straße bis zur Ecke Krügerstraße in Hilbersdorf. Bis zum Hohlweg wurden die Gleise auf einem eigenen Bahnkörper verlegt.
Am 1. Juni 1927 wurden die Straßenbahnlinien in Chemnitz mit Zahlen gekennzeichnet. Folgende Linien fuhren seitdem:
Linie | Strecke |
1 | Reichenbrand, Kirche – Siegmar – Schönau – Falkeplatz – Markt – Königstraße – Wettiner Platz – Neue Kasernen |
2 | Schönau, Wandererwerke – Falkeplatz – Poststraße – Königstraße – Schlachthof (Wettiner Platz) – Planitz-/Dietzelstraße (heute Hofer Straße) |
(an Sommersonntagen bis Reichenbrand) | |
3 | Altendorf, „Wiesenburg“ – Hartmannstraße – Markt – Bernsbachplatz – Neuer Friedhof – Bernsdorf, Pappelstraße |
4 | Borna, „Grüner Hof“ – Hartmannstraße – Markt – Bernsbachplatz – Neuer Friedhof (zeitweise bis Bernsdorf, Pappelstraße) |
5 | Furth-Glösa – Zöllnerplatz – Johannisplatz – Poststraße – Annaberger Straße – Altchemnitz, „Reichels Neue Welt“ (vorher „Linde“) |
6 | Zöllnerplatz – Johannisplatz – Poststraße – Annaberger Straße – Altchemnitz, „Reichels Neue Welt“ |
7 | Hauptbahnhof – Königstraße – Johannisplatz – Oststraße – Gablenz, Eubaer Straße |
8 | West-/Kochstraße – Theaterstraße – Johannisplatz – Hainstraße – Hilbersdorf, Krügerstraße |
9 | West-/Kochstraße – Theaterstraße – Johannisplatz – Hainstraße – Frankenberger Str./Margarethenstraße |
10 | West-/Kochstraße – Theaterstraße – Falkeplatz – Markt – Königstraße – Hauptbahnhof |
Die Fahrten der Linie 9 wurden nur wenige Tage später zur Linie 8 gezählt, die Linie 9 entfiel damit wieder.
Die Linien 5 und 6 wurden vom 1. Oktober 1927 bis zum 24. Januar 1931 zwischen Johannisplatz und Annaberger Straße in Südrichtung über Markt, Falkeplatz und Falkestraße geleitet; in der Falkestraße war 1915 eine eingleisige Betriebsstrecke gebaut worden, die somit erstmals linienmäßig befahren wurde. Das Gleis wurde etwa 1941 entfernt.
Am 26. Oktober 1928 wurde die Hilbersdorfer Strecke erneut verlängert, und zwar bis zur Herweghstraße in Ebersdorf. Die Verlängerung der Altendorfer Strecke bis zur Endstelle Rottluff am 14. April 1929 war die letzte Streckenerweiterung der Schmalspur-Straßenbahn. Die dortige Wendeschleife wird heute von den Buslinien 32 und 72 genutzt. 1929 befanden sich 226 Trieb- und 238 Beiwagen zur Personenbeförderung im Bestand der Chemnitzer Straßenbahn.
Wie in anderen Großstädten gab es Ende der 1920er Jahre Überlegungen, die Straßenbahn in das Umland zu erweitern. Allerdings gab es nur für die Linie nach Limbach eine projektreife Planung. Als Ausgangspunkt waren der Hauptbahnhof oder die Brückenstraße geplant. An der Promenadenstraße oder am Küchwaldring war der Anschluss an die Bornaer Linie gedacht, die über Röhrsdorf, Kändler zur Dorotheenstraße nach Limbach verlängert werden sollte. Spurweite und Betriebsspannung sollten mit dem Chemnitzer Netz identisch sein. Ein eigener Bahnkörper außerhalb bebauter Gebiete sowie große Haltestellenabstände hätten eine hohe Reisegeschwindigkeit erlaubt. So sollte die etwa 15 Kilometer lange Strecke in 47 Minuten befahren werden. Für sechs bis acht Trieb- und acht bis zwölf Beiwagen war in Kändler eine Wagenhalle geplant. Da die Chemnitzer Vororte jedoch durch Busse des Kraftverkehrs und der Post angefahren wurden, ließ man 1929 diese Planungen fallen.
Ende der 1930er Jahre baute man hauptsächlich an Endstellenanlagen. So konnte ab 4. November 1938 die Linie 4 in Borna eine neue Wendeschleife befahren, die Linie 1 in Siegmar-Reichenbrand ab dem 28. Mai 1939. Beide Strecken wurden dadurch um etwa 150 Meter verkürzt.
Zwischen dem 6. März und dem 23. März sowie zwischen dem 16. April und dem 17. Mai des Jahres 1945 musste auf Grund der ständigen Kriegshandlungen in der Stadt der Betrieb der Straßenbahn ruhen.
Die Straßenbahn in der DDR
Ab dem 18. Mai 1945 wurde der Straßenbahnbetrieb schrittweise wieder aufgenommen. Am 1. April 1949 wurde der Verkehrsbetrieb dem Kommunalen Wirtschaftsunternehmen (KWU) angegliedert; am 1. Mai 1951 übernahm der VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Chemnitz den Straßenbahnbetrieb. Mit der Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt am 10. Mai 1953 ging eine weitere Namensänderung einher. 1960 schließlich wurde der Betrieb in VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt umbenannt.
Die erste Neubaustrecke nach dem Zweiten Weltkrieg ging am 19. Dezember 1953, dem 60-jährigen Jubiläum der elektrischen Straßenbahn, in Betrieb. Um die kurvige und enge Streckenführung zwischen Markt und Fritz-Heckert-Platz (heute wieder Falkeplatz) zu umgehen, legte man im Rosenhof einen eigenen geradlinigen Bahnkörper an, der in die Wilhelm-Pieck-Straße (heute wieder Theaterstraße) in einem Gleisdreieck mündete. Die alte Strecke über den Roßmarkt wurde abgebaut und das Gelände später mit Plattenbauten überbaut. Vier Tage später ging die Wendeschleife Altchemnitz in Betrieb.
Ab dem 16. Dezember 1957 mussten die Linien 3 und 4 über Wilhelm-Pieck-Straße und Rosenhof fahren, da an diesem Tag die Strecke durch die Innere Klosterstraße stillgelegt wurde. Am 10. Juni 1958 begann ein Umspurungsprogramm. Verfügbare Einheitsfahrmotoren waren wegen ihrer Breite bei der vorhandenen geringen Spurweite von 925 mm nicht in Tatzlageranordnung einzubauen. Beim damaligen Stand der Technik hätte man auf Dauer teuere Sonderbauarten benötigt. Geplant war zuerst, bis 1965 alle Schmalspurstrecken auf Regelspur umzubauen. Alle Linien sollten im Berufsverkehr im Sechs-Minuten-Grundtakt verkehren.
Folgendes Liniennetz war vorgesehen:
- 1 Reichenbrand – Gablenz
- 2 Zeisigwaldstraße/Bayernring – Sportforum
- 3 Rottluff – Bernsdorf
- 4 Borna – Wilhelm-Külz-Platz
- 5 Altchemnitz – Ebersdorf
- 6 West-/Kochstraße – Bahnhof Glösa
und dazu im Berufsverkehr:
- 11 Schönau (Industriewerk) – Gablenzplatz
- 13 Limbacher Str./Erzbergerstraße – Bernsdorfer Str./Wartburgstraße
- 14 Leipziger Str./Bürgerstraße – Lessingplatz
- 15 Annaberger Str./Scheffelstraße – Frankenberger Str./Margarethenstraße
- 115 Annaberger Str./Scheffelstraße – Hauptbahnhof
Zu diesem Zweck wurde zuerst die Schmalspurlinie 5 (Altchemnitz – Hauptbahnhof) schrittweise stillgelegt.
- 05.01.1959 Stilllegung Altchemnitz-Harthau – Kirche Altchemnitz
- 03.08.1959 Stilllegung Kirche Altchemnitz – Uhlestraße
- 13.05.1960 Stilllegung Uhlestraße – Heinrich-Lorenz-Straße
- 22.09.1960 Stilllegung Heinrich-Lorenz-Straße – Apollostraße
- 09.11.1960 Stilllegung Apollostraße – Annaberger Str./Poststraße
- 27.07.1963 Stilllegung der Bahnhofsschleife, die Gleise enden stumpf
- 01.08.1963 Stilllegung der Strecke zwischen Johannisplatz und Theaterplatz
Dafür wurde die Regelspurstrecke entsprechend eröffnet:
- 08.05.1960 Eröffnung Altchemnitz-Harthau – Uhlestraße
- 14.09.1961 Eröffnung Uhlestraße – Brüder-Grimm-Straße, gleichzeitig Eröffnung der Wendeschleife Annaberger/Scheffelstraße
- 22.12.1961 Eröffnung Brüder-Grimm-Straße – Annaberger Str./Poststraße (hier entstand ein Gleisdreieck mit provisorischer Endstelle)
- 29.12.1967 Eröffnung Annaberger Str./Annenstraße – Annenstraße – Ernst-Thälmann-Straße (heute wieder Reitbahnstraße) – Straße der Nationen – Hauptbahnhof
Neben den ehrgeizigen Umspurungsplänen wurde die Innenstadt von Chemnitz, das seit Mai 1953 Karl-Marx-Stadt hieß, umgebaut. Auf Grund der großen Brachflächen in der Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg existierte viel Baufläche für ein neues, großmaschiges Stadtzentrum. Viele Schmalspurstrecken mussten daher verlegt werden:
- 01.10.1962 Stilllegung Johannisplatz – Markt – Rosenhof und Markt – Ernst-Thälmann-/Poststraße
- 01.11.1962 Stilllegung Wilhelm-Pieck-Str./Klosterstraße – Johannisplatz
- 17.07.1963 Eröffnung der neuen Wilhelm-Pieck-Straße zwischen Klosterstraße und Brückenstraße, dafür Stilllegung der Strecke in der Brückenstraße
- 01.08.1963 Stilllegung Johannisplatz (incl.) – Theaterplatz
- 13.10.1963 Eröffnung der neuen Helmut-Just-Straße (heute Hartmannstraße) zwischen Klosterstraße und „Gleisdreieck“. Die Kreuzung „Gleisdreieck“ heißt auch heute noch so, das Gleisdreieck selbst ist jedoch längst verschwunden.
- 05.02.1964 Stilllegung Theaterplatz – Straße der Nationen/Färberstraße
- 11.12.1964 Stilllegung Straße der Nationen-/Färberstraße – Schillerplatz
- 13./14.12.1968 Eröffnung der neuen Zentralhaltestelle, damit gehen neue Schmalspurgleise von der Wilhelm-Pieck-/Klosterstraße parallel zur Ernst-Thälmann-Straße (heute Rathausstraße) und zur Otto-Grotewohl-Straße (frühere Poststraße, heutige Bahnhofstraße) bis zum Fritz-Heckert-Platz (heute Falkeplatz) in Betrieb. Der Zentrumsring ist wieder geschlossen, wenn auch auf anderer Trasse. Gleichzeitig wurde die Bernsdorfer Schmalspurstrecke von der Zentralhaltestelle bis Bernsdorf, Ulbrichtstraße (hier war erst 1958 ein Gleisdreieck entstanden) stillgelegt.
Ab dem 25. Februar 1969 wurden T3D-Triebwagen von ČKD Tatra aus Prag auf den Regelspurstrecken eingesetzt.
Die Umspurungspläne waren inzwischen auf ein kleineres Maß zurückgeschraubt worden, da man erkannt hatte, dass viele Strecken in Regelspur nicht rentabel sein würden und wegen des größeren Lichtraumprofils auch viele Abbrucharbeiten durchgeführt werden müssten, um einige der Strecken zu bauen. Daher plante man 1972 noch mit folgendem Liniennetz:
- 1 Siegmar – Gablenz
- 2 Bernsdorf – Raw, Emilienstraße (damals bereits in Bau zwischen Bernsdorf und Hauptbahnhof)
- 3 Schönau (Industriewerk) – Hauptbahnhof (nur im Berufsverkehr)
- 4 Wohngebiet Markersdorf-Helbersdorf – Annaberger Straße – Sonnenberg – Hilbersdorf
- 5 Altchemnitz – Hauptbahnhof (damals bereits in Betrieb)
Dazu kam 1975 noch die Trasse Stollberger Straße. Außer den Strecken zum Raw, nach Hilbersdorf und dem Abschnitt Schönau – Siegmar wurden alle diese Strecken bis 2004 gebaut.
Das Schmalspurnetz wurde nun schrittweise reduziert:
- 21.02.1972 Stilllegung Furth-Glösa – „Gleisdreieck“ und Straßenbahnhof Leninstraße (heute Heinrich-Schütz-Straße) – Zeisigwaldstraße (Linie 7 damit auf Busbetrieb umgestellt)
- 17.11.1975 Stilllegung Schillerplatz – Palm-/Hainstraße (Linie 9 eingestellt)
- 20.12.1975 Stilllegung Leipziger/Limbacher Straße – Borna (Linie 4 eingestellt) und Hain-/Palmstraße – Ebersdorf (Linie 8 verkehrt nur noch Weststraße – Zentralhaltestelle)
- 06.01.1976 Stilllegung Augustusburger/Dresdner Straße – Straßenbahnhof Leninstraße (seit dem 20. Dezember 1975 nur Betriebsstrecke)
- 19.04.1976 Stilllegung Zentralhaltestelle – Gablenz, Eubaer Straße (Linie 1 verkehrt nur noch Siegmar – Zentralhaltestelle, 1977 wurden die Linien 1 und 3 zur neuen Linie 3 Rottluff – Siegmar verknüpft)
- 17.05.1980 Stilllegung Industriewerk (Zwickauer Str./Guerickestraße) – Siegmar-Reichenbrand (Linie 3 verkehrt nur noch Rottluff – Industriewerk)
- 09.05.1981 Stilllegung Straßenbahnhof Kappel – Industriewerk (Linie 3 verkehrt nur noch Rottluff – Zentralhaltestelle, die Strecke zum Straßenbahnhof Kappel wird Betriebsstrecke)
- 15.10.1983 Stilllegung Wilhelm-Pieck-Straße/Kaßbergauffahrt – West-/Kochstraße (Linie 8 eingestellt)
- 14.12.1983 Stilllegung Fritz-Heckert-Platz – Straßenbahnhof Kappel (seit dem 9. Mai 1981 nur Betriebsstrecke)
- 06.11.1988 Stilllegung Rottluff – Zentrumsring (Linie 3 eingestellt; Gesamteinstellung des Schmalspurbetriebes)
Das Regelspurnetz wurde im Gegenzug erweitert:
- 15.08.1972 Eröffnung Ernst-Thälmann-Str./Annenstraße – Bernsdorfer Str./ Wartburgstraße (Linie 2)
- 15.12.1973 Eröffnung Bernsdorfer Str./Wartburgstraße – Bernsdorf (Sommerbad) (Linie 2)
- 30.10.1976 Eröffnung Annaberger Str./Otto-Grotewohl-Straße – Gablenz, Hans-Beimler-Straße (heute wieder Geibelstraße) (Linien 6 und 16)
- 30.12.1977 Eröffnung Hans-Beimler-Straße – Carl-von-Ossietzky-Straße (heutige Endstelle Gablenz) (Linie 6, ab 1978 auch Linie 16)
- 07.10.1979 Eröffnung Annaberger Straße/Südring – Südring – Wladimir-Sagorski-Straße – Stollberger Straße (heutige Haltestelle Morgenleite) (Linie 5)
- 05.10.1982 Eröffnung Stollberger/Wladimir-Sagorski-Straße – Wohngebiet „Fritz Heckert“ (die Endstelle sollte zuerst „Neukirchner Kuppe“ heißen, wurde dann jedoch „Wohngebiet Fritz Heckert, Endhaltestelle (Baugebiet VIII)“ genannt, heute heißt sie „Hutholz“) (Linie 5)
- 01.08.1988 Eröffnung Annaberger Str./Otto-Grotewohl-Straße – Fritz-Heckert-Platz – Zwickauer Straße – Schönau/ Popowstraße (Linien 1 und 8)
Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Straßenbahn wurde am 19. April 1980 der Traditionsfahrbetrieb mit dem historischen Triebwagen 69 aufgenommen.
Ende 1988 waren damit folgende Linien – nun ausschließlich auf Regelspur – in Betrieb:
- 1 Schönau, Popowstraße – Fritz-Heckert-Platz – Zentralhaltestelle – Gablenzplatz – Carl-von-Ossietzky-Straße
- 2 Bernsdorf, Sommerbad – Bernsbachplatz – Zentralhaltestelle – Hauptbahnhof
- 5 WG Fritz Heckert – Wladimir-Sagorski-Straße – Schule Altchemnitz – Annenstraße – Zentralhaltestelle – Hauptbahnhof
- 6 Altchemnitz – Schule Altchemnitz – Zentralhaltestelle – Gablenzplatz – Carl-von-Ossietzky-Straße
- 7 Wladimir-Sagorski-Straße – Schule Altchemnitz – Zentralhaltestelle – Gablenzplatz (Hans-Beimler-Straße) (nur im Berufsverkehr)
- 8 Wladimir-Sagorski-Straße – Schule Altchemnitz – Fritz-Heckert-Platz – Schönau, Popowstraße (nur im Berufsverkehr)
Am 26. Juni 1990 wurde der Nahverkehrsbetrieb in eine Aktiengesellschaft, die Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft, kurz CVAG, überführt.
Modernisierung des Fahrzeugparks und des Streckennetzes
Die Berufsverkehrslinien 7 und 8 wurden am 4. März 1991 bzw. am 3. Juli 1992 ersatzlos eingestellt. Zwischen September 1992 und Dezember 1993 wurde ein Teil der Tatra-T3D-Triebwagen und -B3D-Beiwagen von DWA Bautzen technisch neu ausgestattet (von nun an als T3D-M bezeichnet) und in den Farben der Stadt Chemnitz, blau und gelb, neu lackiert, während der Rest der Fahrzeuge bis zur Abstellung in rot und elfenbein fuhr. Im Dezember 1993 wurde der Variobahnprototyp geliefert. Seit dem 17. Mai 1994 verkehrt dieser Einrichtungsniederflurzug in Chemnitz. Erst 1999 wurden die ersten Serienfahrzeuge in Betrieb genommen, darunter zehn Zwei- und 14 Einrichtungswagen. 1998 verkaufte die CVAG 14 Chemnitzer T3D-Wagen nach Wladikawkas, über 40 T3D-Wagen in rot-elfenbein wurden ab 2000 nach Ufa verkauft, die letzten 14 Wagen im Jahr 2005. Auch nach Almaty wurden mehrere Wagen abgegeben.
Die letzten Tatra-Großzüge, bestehend aus zwei Trieb- und einem Beiwagen, verkehrten bis 2010 auf der Linie 4. Im Sommer 2020 schieden schließlich die letzten 11 Tatra-T3D-M-Züge (bestehend aus je zwei Triebwagen) offiziell aus dem Liniendienst aus.
Die City-Bahn Chemnitz erwarb für die Linie Chemnitz–Stollberg zudem sechs Zweirichtungsfahrzeuge mit Ausrüstung nach Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO). Am 8. Oktober 1995 wurde der Straßenbahnbetriebshof in Chemnitz-Adelsberg eröffnet.
Umbau der Zentralhaltestelle bis 1999
Die ambitionierten Pläne zum sozialistischen Städtebau in Karl-Marx-Stadt wurden nur unvollständig umgesetzt, so dass Chemnitz die größte Innenstadtbrachfläche Europas besaß. Mitte der 1990er Jahre hatte Chemnitz noch immer kein klassisches Stadtzentrum. Es existierte eine überdimensionierte Zentralhaltestelle, die im Rahmen des Innenstadtumbaus von Chemnitz drastisch große Flächen für eine Innenstadtbebauung abgeben musste. So kam es ab 1998 zur Modernisierung der Zentralhaltestelle mit 25 Abfahrtsständen für Bus und Straßenbahn, die nach mehreren Schritten Ende 1999 fertig gestellt worden ist. Ebenfalls 1999 wurde direkt anschließend ein Mobilitätszentrum, eine zentrale Informationsstelle für den ÖPNV in Chemnitz, eingerichtet. Seit 2003 informieren LED-Anzeigen die Fahrgäste über die Abfahrtszeiten der nächsten Busse und Bahnen. Heute gehört die Zentralhaltestelle mit rund 100.000 Personen täglich zu den meistfrequentierten Orten der Stadt.
Zum Zweck dieses neuerlichen Umbaus der Gleisanlagen im Stadtzentrum wurde bereits am 6. August 1997 eine neue beidseitig mit Gleisdreiecken angeschlossene Verbindungsstrecke durch die Brückenstraße zwischen Straße der Nationen und Bahnhofstraße eröffnet.
Die Strecke entlang der Stollberger Straße
Nach rund 30 Jahren Planungszeit und über zehn Jahren Bauzeit wurde die kürzeste Verbindung zwischen dem südwestlich der Stadtmitte gelegenen Wohngebiet „Fritz Heckert“ und dem Zentrum am 20. März 2004 durchgehend eröffnet. Zuvor war diese Linie ab dem 2. November 1998 von Hutholz bis zur Station „Am Flughafen“ und am 15. Dezember 2001 bis „Goetheplatz“ freigegeben worden. An den provisorischen Endstellen endeten die Gleise stumpf und es hätten Zweirichtungszüge eingesetzt werden müssen. Allerdings waren diese noch nicht ausgeliefert worden. So verkehrten bis zu deren Inbetriebnahme zwei Tatra T3D Heck-an-Heck gekuppelt, wobei nur der jeweils vordere von den Fahrgästen genutzt werden konnte. Schließlich wurden die neu gelieferten Zweirichtungszüge der City-Bahn eingesetzt.
Umbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes
Um im Norden und Osten der Chemnitzer Region auch die Einbindung der bisherigen Regionalbahn- und Regionalexpresslinien in das Straßenbahnnetz zu ermöglichen, wurde die Idee aufgegriffen, den Chemnitzer Hauptbahnhof ebenerdig mit den Stadtbahnen zu durchfahren. Dabei sollen die Stadtbahnwagen nach der Durchfahrt durch die Bahnhofshalle über eine Schnittstelle entweder wieder in das städtische Straßenbahnnetz oder in das Eisenbahnnetz der Deutschen Bahn einfahren. Dieses Projekt soll in zwei Baustufen geschehen.
Für die erste Baustufe wurden bereits im ersten Quartal des Jahres 2004 die Entwürfe und Genehmigungsplanungen abgeschlossen. Ab August 2004 wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, das im November 2005 mit einem Planfeststellungsbeschluss abgeschlossen wurde.
Unterdessen wurde als Vorleistung zwischen dem 29. August und 25. November 2005 ein Teil der innerstädtischen Trasse zwischen Zentralhaltestelle und Hauptbahnhof erneuert. 2009 begannen die Umbauten am Hauptbahnhof selbst. Dabei wurden die Bahnsteige 1 bis 4 und die dazugehörenden Gleise abgebaut, im Gefälle und nach Straßenbahnnormen neu verlegt und mit dem Straßenbahnnetz verbunden. Im Mai 2011 begann auch der Bau der Straßenbahnstrecke durch die Straße der Nationen vom Schillerplatz zur Heinrich-Zille-Straße, wo die neue Schleife in den Hauptbahnhof abzweigt. Am 1. Mai 2011 wurden daher umfangreiche Änderungen im Straßenbahnnetz wirksam. Die eingleisige Strecke in der Georgstraße wurde stillgelegt und die Endstelle Hauptbahnhof, Bahnhofstraße vorerst zur Stumpfendstelle. Die Linie 2 zwischen Bernsdorf und Hauptbahnhof wurde in dieser Zeit ausschließlich mit Niederflur-Zweirichtungstriebwagen bedient. Von Schönau zur Straße der Nationen/Freie Presse über Roter Turm verkehrte wieder eine Linie 1 mit Wagendurchlauf auf die Linie 4 nach Hutholz, die hierhin zurückgenommen wurde. Unverändert verkehrten die Linien 5, 6 und 522. Neu gebaut wurden insgesamt 250 Meter Eisenbahnanschlussgleis sowie 900 Meter zweigleisige Straßenbahnstrecke.
Ab dem 18. Februar 2013 fuhren Straßenbahnzüge dann in die Bahnsteighalle ein, zunächst aus Richtung Heinrich-Zille-Straße ohne Verbindung zum Bahnhofsvorplatz. Seit dem 16. Juni 2014 durchfahren die Straßenbahnzüge die Bahnsteighalle in beiden Richtungen, nutzen dabei die ausschließlich für den Straßenbahnbetrieb vorgesehenen Bahnsteige 1 und 2 und bedienen auch wieder die Haltestelle Hauptbahnhof, Bahnhofstraße. Damit wurde eine bessere Verknüpfung zwischen Stadt- und Regionalverkehr hergestellt. Am Gleis 1 verkehren derzeit die Linie 4, am Gleis 2 die Linien 6 und C11, letztere hier ausschließlich im Betrieb nach BOStrab. Die gleichzeitig gebauten Bahnsteige 3 und 4 einschließlich des Verbindungsgleises zum Fernbahnnetz dürfen hingegen ausschließlich von Fahrzeugen sowohl mit BOStrab- als auch EBO-Zulassung genutzt werden. Hier verkehren die Citylink-Zweikrafttriebwagen der City-Bahn Chemnitz Richtung Innenstadt (Gleis 3) und ins Umland (Gleis 4), d. h. nach Burgstädt, Mittweida und Hainichen. Während des Aufenthalts am Bahnsteig erfolgt im Fahrzeug die Umschaltung des Betriebsverfahrens zur Weiterfahrt. Die Betriebsaufnahme der inzwischen als ChemnitzBahn benannten Stadtbahn ist für den EBO-Anteil zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 erfolgt. Wegen Verzögerungen bei der Zulassung der Fahrzeuge nach BOStrab hatte sich die Durchbindung bis ins Stadtzentrum verzögert und ist schließlich am 10. Oktober 2016 erfolgt.
Campus-Trasse
2016 begann der Bau der Straßenbahnstrecke zum Campus der Technischen Universität an der Reichenhainer Straße und den dahinter liegenden Forschungseinrichtungen. Die Planungen beinhalteten auch eine Verknüpfung zur Bahnstrecke Richtung Aue im Rahmen des Chemnitzer Modells entstehen, damit die CityLink-Triebwagen bis Thalheim bzw. Aue fahren können. Für die Neubaustrecke lief ab Dezember 2014 das Planfeststellungsverfahren, der Planfeststellungsbeschluss wurde am 10. Dezember 2015 erteilt. Der Baubeginn für den ersten Abschnitt fand im Zusammenhang mit der Sanierung der Straßenbahntrasse der Linie 2 im Reitbahnviertel (Annenstraße bis zum Abzweig Turnstraße) im März 2016 (bauvorbereitende Arbeiten ab Februar 2016) statt und wurde im Frühjahr 2017 abgeschlossen. Am 2. Mai 2017 wurde der erste Abschnitt der Neubaustrecke bis zum Stadlerplatz mit den Linien C13 und C14 eröffnet. Die Linie C15 folgte auf dieser Relation am 11. Juni 2017.
Auf dem zuletzt gebauten Abschnitt zwischen dem Stadlerplatz und dem Campusplatz und weiter auf der (bereits Anfang 2017 fertiggestellten) Strecke zur Wendeschleife am Technopark fanden am 21. November 2017 die ersten Probefahrten statt. Ab dem 28. November 2017 wurden Einweisungsfahrten für das Fahrpersonal von CVAG und City-Bahn Chemnitz durchgeführt. Nach der feierlichen Eröffnung am 8. Dezember 2017 wird die gesamte Strecke seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 im regulären Linienbetrieb befahren. Neben den Linien C13, C14 und C15 des Chemnitzer Modells stellt nun auch die Straßenbahnlinie 3 der CVAG eine direkte Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Technologie-Campus her. Letztere war im werktäglichen Tagesverkehr am Hauptbahnhof mit der Straßenbahnlinie 4 in Richtung Hutholz verknüpft. Nachdem in den ersten beiden Wochen nach dem Fahrplanwechsel deutlich wurde, dass dies am Hauptbahnhof zu Problemen im Betriebsablauf führt, wurde die Verknüpfung jedoch am 23. Dezember 2017 bis auf weiteres wieder aufgehoben. Ab dem 10. Dezember 2017 entfiel zudem die bisherige Straßenbahnlinie 6 zwischen Altchemnitz und dem Hauptbahnhof. Auf dem Abschnitt Schule Altchemnitz – Altchemnitz verkehren nur noch die Züge der ChemnitzBahn-Linie C11 im Halbstundentakt.
Fahrzeuge
Schmalspurwagen
Zu Zeiten der Pferdestraßenbahn wurden auf dem entstehenden Netz Wagen der Hersteller Peter Herbrand (Köln-Ehrenfeld) und Noell (Würzburg) eingesetzt.
Erste elektrische Straßenbahntriebwagen
Die ersten elektrischen Fahrzeuge in Chemnitz stammen wie schon die ersten Wagen der Pferdebahn aus Köln. Ab 1893/1894 wurden die ebenfalls in Gera, Halle und anderen Städten eingesetzten Triebwagen beschafft. Ab 1897 und 1898 wurden weitere Fahrzeuge dieses Typs in Dienst gestellt. Ihre Stückzahl summierte sich um 1901 auf 119 Triebwagen.
Mit Erweiterung des Straßenbahnnetzes in der wachsenden Industriemetropole waren Fahrzeugneubeschaffungen notwendig geworden. Ab 1907 lieferte auf Grundlage der guten Erfahrungen mit dem Kölner Unternehmen Waggonfabrik AG Köln (vormals P. Herbrand) eben diese Triebwagen in neuer Gestaltung mit größeren Fenstern. 28 Fahrzeuge standen ab 1908 zur Verfügung. Eine letzte Serie wurde von einem Konsortium der Siemens-Schuckert-Werke, MAN und der Waggonfabrik Robert Liebscher Dresden, geliefert.
Ebenso versuchten sich die Werkstätten in Chemnitz an Eigenbauwagen, die auf bestehenden technischen Konzepten gebaut wurden.
Ein Fahrzeug ist betriebsfähig im Straßenbahnmuseum erhalten, von einem ehemaligen Sommerwagen existiert ein Wagenkasten.
- Historische Wagen am Falkeplatz …
-
- … und auf dem Bahnhofsvorplatz
- Historischer Wagen 169 im Straßenbahnmuseum Chemnitz-Kappel, 2018
Neufahrzeuge der 1920er Jahre
Ab 1924 wurde eine große Serie neuer Straßenbahnfahrzeuge für die Chemnitzer Straßenbahn ausgeliefert. Sie ersetzten größtenteils die Triebwagen aus der Anfangszeit des elektrischen Betriebs. In verschiedenen Ausführungen wuchs der Bestand bis 1929 auf 118 Wagen. Dazu entstanden bauartähnliche Beiwagen. Betrieblich wurden meist Zwei- oder Dreiwagenzüge gefahren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden acht zusätzliche Aufbauwagen unter Verwendung von Laufgestellen und Bodenrahmen kriegsbeschädigter Triebwagen von der Waggonfabrik Werdau geliefert.
Diese Fahrzeuge bildeten bis zum Ende des schmalspurigen Straßenbahnbetriebs im Jahr 1988 die Grundlage für den Straßenbahnbetrieb, da zu DDR-Zeiten keine weiteren Triebwagen geliefert wurden. Sie prägten für Jahrzehnte das Chemnitzer/Karl-Marx-Städter Stadtbild.
- Zug aus Trieb- und Beiwagen am Haltepunkt Theaterplatz vor dem Hotel Moskau, 1962
- Einzeltriebwagen der Linie 8 biegt auf der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Theaterstraße) aus Richtung Gleisdreieck kommend auf die Kaßbergauffahrt ab, 1962
- Schmalspurzug auf der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Theaterstraße), 1960
- Schmalspurzug der Linie 8 nach dem Wenden an der Endstelle Weststraße (Kaßberg), 1979
Regelspurfahrzeuge
Gotha-Triebwagen T57
Den Grundbestand regelspuriger Fahrzeuge für das neue Straßenbahnsystem sollten Zweirichtungstriebwagen des VEB Waggonbau Gotha bilden. Die ersten Fahrzeuge trafen 1959 in Karl-Marx-Stadt ein und wurden bis 1964 durch Einrichtungswagen ergänzt. Somit standen Mitte der 1960er Jahre 36 Trieb- und 55 Beiwagen zur Verfügung. Sie standen bis 1967 im Dienst der Verkehrsbetriebe Karl-Marx-Stadt und wurden anschließend an andere Straßenbahnbetriebe in der DDR abgegeben.
- Gotha-Triebwagen der Linie 5 auf der Annaberger Straße vor dem Forschungszentrum des Werkzeugmaschinenbaues, 1960
- Gotha-Zug der Linie 5 auf der Annaberger Straße Ecke Erdmannsdorfer Straße, 1961
- Gotha-Triebwagen als Museumsfahrzeug bei der Ausfahrt aus dem Betriebshof Kappel, 2011
Tatra T3D
Da die Gotha-Triebwagen nicht für einen modernen Straßenbahnbetrieb geeignet waren, bestellten die Verkehrsbetriebe Ende der 1960er Jahre Großraumtrieb- und Beiwagen des Typs Tatra T3 mit einer Wagenkastenbreite von 2,50 m bei ČKD Tatra in Prag. Diese eigneten sich durch ihre hohe Kapazität für das Regelspurnetz. Die Wagen wurden für den Betrieb in der DDR entsprechend angepasst und als Typ T3D in die DDR geliefert. Ab 1969 kamen die ersten Fahrzeuge zum Einsatz. Karl-Marx-Stadt erhielt insgesamt 130 Trieb- und 62 Beiwagen. Neben Karl-Marx-Stadt erhielten nur noch die Fahrzeuge gleichen Typs. Die T3D für Karl-Marx-Stadt waren (wie fast alle Fahrzeuge von ČKD Tatra für die DDR) in den Prager Stadtfarben in rot-elfenbein lackiert.
Zu Beginn der 1990er Jahre beschloss die neu gegründete CVAG eine Modernisierung von 36 Tatrazügen durch den Waggonbau Bautzen. Hierbei erhielten sie ein neues Design sowie eine technische Modernisierung. Mit der Einführung der Škoda ForCity-Classic-Fahrzeuge schieden sie zwischen Ende 2019 und Mitte 2020 schrittweise aus dem Regeldienst aus. Allerdings bleibt eine Betriebsreserve von vier T3DM im Bestand, um den Mehrbedarf an Fahrzeugen sowie den Ausfall von Niederflurwagen insbesondere im Winter aufzufangen. Nichtmodernisierte Fahrzeuge befinden sich nicht mehr im Einsatz. Sie wurde größtenteils nach Kasachstan und Russland verkauft. Vier Arbeitswagen mit den Betriebsnummern 403 und 405 (Winterdienst- und Schienenschleifwagen) sowie 409 und 410 (Rangierwagen) sind derzeit im Bestand. Zwei Trieb- (Betriebsnummern 401 und 402) und ein Beiwagen (713) verblieben als Museumswagen.
- Zentrum Karl-Marx-Stadt mit Neubaustrecke (1977)
- Triebwagen 401 in den Prager Stadtfarben im Straßenbahnmuseum (2003)
- Arbeitstriebwagen 403 im Wintereinsatz (2021)
- Tatra T3D-M Doppeltraktion an der Haltestelle Roter Turm (2015)
Variobahn
Nach der politischen Wende in Deutschland und der Wiedervereinigung stand der neugegründeten CVAG nur ein überalterter Fahrzeugpark zur Verfügung. Das Unternehmen beschaffte neue Niederflurfahrzeuge aus dem Hause ADtranz. Ab 1994 wurde der Prototyp mit der Wagennummer 601 eingesetzt und ausführlich erprobt. Ende der 1990er Jahre folgte die Serienlieferung. Die Variobahn-Gelenkwagen sind durchgehend niederflurig und bestehen aus fünf Wagenkästen. Ein Fahrzeug ist 31,38 m lang und 2,65 m breit.
- Prototyp der Variobahnen, 2005
- CVAG-Variobahn mit Vollwerbung, 2011
- CityBahn-Variobahn bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof, 2015
- Variobahnen der CVAG an der Haltestelle Bernsbachplatz, 2021
Škoda 35T
Am 14. Juni 2016 schloss die CVAG mit dem tschechischen Hersteller Škoda einen Vertrag zum Bau von 14 Straßenbahnwagen des Typs Škoda 35T, nach dem bereits im Jahr 2012 ein Probefahrzeug des Typs 15T für Prag getestet worden war. Der erste Triebwagen (Nr. 912) traf in der Nacht vom 29. zum 30. November 2018 in Chemnitz ein. Am 25. September 2019 nahmen die ersten Škodabahnen den regulären Linienbetrieb auf. Die letzten beiden Züge wurden im Juli 2020 in Dienst gestellt.
- Triebwagen 912 auf der InnoTrans in Berlin, 2018
- Wagen 922 an der Haltestelle Technopark, 2021
- Škoda-Triebwagen in Bernsdorf, 2022
- Innenraum eines Škoda-Triebwagens, 2022
Taufnamen
Im Zuge der Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 beschloss die CVAG, die neuen Škoda-Wagen nach den Partnerstädten der Stadt Chemnitz zu benennen. Darüber hinaus wurden noch die Namen der Heimatstadt Chemnitz und der Sitz des Herstellers Pilsen ausgewählt. Das bisher nicht getaufte Fahrzeug 922 erhält voraussichtlich den Namen der Partnerstadt Timbuktu.
Fahrzeugnr. | Taufname | Taufdatum |
---|---|---|
911 | Chemnitz | 17. September 2020 |
912 | Düsseldorf | 1. Oktober 2020 |
913 | Manchester | 29. April 2021 |
914 | Mulhouse | 12. Oktober 2021 |
915 | Wolgograd | 20. August 2021 |
916 | Tampere | 30. September 2022 |
917 | Kirjat Bialik | 26. Oktober 2022 |
918 | Łódź | 6. März 2023 |
919 | Akron | 12. Mai 2023 |
920 | Taiyuan | 26. April 2024 |
921 | Ústí nad Labem | 10. Mai 2024 |
922 | ||
923 | Ljubljana | 17. September 2020 |
924 | Plzeň | 17. September 2020 |
Vossloh/Stadler Citylink
Mit der Erweiterung des Chemnitzer Modells auf die Strecken nordwärts des Hauptbahnhofes wurde die Anschaffung neuer Zweikrafttriebwagen beschlossen, welche sowohl elektrisch im Straßenbahnnetz und unter Nutzung der Dieselgeneratoren im Eisenbahnnetz verkehren können. Nach einer Ausschreibung setzte sich der Hersteller Vossloh durch. Besonderheit der Fahrzeuge sind die unterschiedlichen Einstiegshöhen, sodass eine Neukonstruktion notwendig war. Seit 2016 werden die Fahrzeuge eingesetzt.
- Citylink auf dem Verbindungsgleis am Hauptbahnhof, 2017
- Citylink in der Chemnitzer Innenstadt Richtung Thalheim, 2022
Erweiterung in Stadt und Umland
Chemnitzer Modell
Schon zu Zeiten des Umbaus des schmalspurigen Straßenbahnnetzes zu einem regelspurigen Stadtbahnnetz wurden Pläne für eine Stadtumlandbahn gesponnen. Bereits 1990 wurden die ersten Überlegungen und Planungen zur Weiterführung der Straßenbahn in den Großraum Chemnitz begonnen, die unter dem Namen „Chemnitzer Modell“ bekannt wurden. Im März 1997 gründeten die CVAG und die Autobus GmbH Sachsen das Tochterunternehmen City-Bahn Chemnitz GmbH, das seinen Sitz im Chemnitzer Hauptbahnhof hat.
Am 15. Dezember 2002 wurde die Pilotstrecke des Chemnitzer Modells zwischen Chemnitz Hauptbahnhof und Stollberg (Sachs) eingeweiht. Bis zur Station Altchemnitz werden die innerstädtischen Gleise der Straßenbahn benutzt. In Altchemnitz stellt ein rund 150 Meter langes Übergangsgleis die Verbindung zwischen der zweigleisigen Straßenbahn und der eingleisigen Nebenbahn nach Stollberg her. Diese Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn wird als Regionalstadtbahn beziehungsweise als Tram-Train bezeichnet. Die zuvor nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke wurde mit 750 Volt Gleichspannung elektrifiziert – das Chemnitzer Straßenbahnnetz wird dagegen mit 600 Volt betrieben.
Diese erste Strecke des Chemnitzer Modells ist sehr erfolgreich: Waren noch auf den früheren Busverbindungen nach Stollberg rund 1000 Fahrgäste täglich zu verzeichnen, so hatte die dafür gebaute Stadtbahnverbindung 6000 Reisende pro Tag, die vorherigen Erwartungen lagen bei rund 2500 Nutzern täglich.
Seit Ende der 2000er/Beginn 2010er Jahre wird der Ausbau des Umlandnetzes forciert. Dazu gehört die Verknüpfung von Straßenbahn und Eisenbahn im Hauptbahnhof (2013) und am Technopark (2022).
- Citylink, CB-Variobahn und ForCity im Hauptbahnhof, 2021
- Variobahn im Bahnhof Stollberg, Endstation der Pilotstrecke, 2017
- Citylink in Burgstädt, 2017
- Ausbauplan des Chemnitzer Modells
Weitere geplante Netzerweiterungen
Nach dem Umbau des Hauptbahnhofs und dem Bau der Campus-Trasse sollen weitere Bauprojekte umgesetzt werden. Einerseits ist für das Chemnitzer Modell der Bau einer Trasse von Chemnitz-Zentrum über die vom Kraftfahrzeugverkehr stark frequentierte Leipziger Straße nach Limbach-Oberfrohna vorgesehen, die bis zum Einkaufszentrum Chemnitz-Center im 10-Minuten-Takt von einer Straßenbahnlinie befahren werden soll. Durch die Anbindung sowohl an die Brückenstraße als auch den Falkeplatz über die Theaterstraße entsteht ein Ring um die Innenstadt. Der erste Abschnitt bis zur Kreuzung Hartmannstraße/Leipziger Straße soll zwischen 2025 und 2027 fertiggestellt werden.
Andererseits wird auch der Bau der oftmals geforderten Westverlängerung der jetzigen Linie 1 von Schönau nach Reichenbrand als wahrscheinlich angesehen, da durch das derzeitige Streckenende in Schönau nach wie vor ein starker Buszubringerverkehr benötigt wird. Eine entsprechende Trasse entlang des Kappelbachs wurden freigehalten. Pläne dazu gab es bereits bei Streckenneueröffnung 1988. Beim Neubau der Autobahn A72 vor Chemnitz-Süd und bei der Sanierung der Bahnstrecke Zwickau–Chemnitz–Dresden wurden die für diese Strecke notwendigen Brückenbauwerke bereits errichtet. Andererseits ließ die Stadt Chemnitz das Areal der ursprünglich geplanten Wendeschleife an der Nevoigtstraße mit einem Kfz-Parkplatz für Besucher des Tierparks überbauen. Stattdessen ist aktuell der Bau einer Strecke auf der Zwickauer Straße zwischen Guerickestraße und Reichenbrander Kirche geplant.
Auch eine Erweiterung vom Hauptbahnhof zum Zeisigwald wurde untersucht. Diese Strecke soll bis zum Einkaufszentrum Sachsen-Allee den gleichen Verlauf wie die Erweiterung nach Niederwiesa nehmen, danach aber der Palmstraße und Heinrich-Schütz-Straße folgen. Damit würde das Stadion an der Gellertstraße und das Bethanien-Klinikum angeschlossen werden. Im März 2023 gab es einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates, den Bau der Strecken nach Reichenbrand und Zeisigwald weiterzuverfolgen.
Straßenbahnmuseum Kappel
Im ehemaligen Betriebshof Chemnitz-Kappel an der Zwickauer Straße ist seit 2002 das Straßenbahnmuseum untergebracht. Bis dahin wurde das ehemalige Depot in Chemnitz-Altendorf als solches verwendet. Diese Hallen sind umgebaut heute noch vorhanden. Das heutige Straßenbahnmuseum beherbergt diverse Fahrzeuge aus allen Epochen der Chemnitzer Straßenbahngeschichte. Aufgrund seiner Lage zwischen der Zwickauer Straße (ehemals die Schmalspurgleise Richtung Reichenbrand führend) und der Neubaustrecke Richtung Schönau können sowohl Schmalspur-, als auch Regelspurfahrzeuge untergebracht werden. Der Betriebshof selbst ist einer der ältesten der Stadt, stammt aus den 1880er Jahren und wurde bereits von der Pferdebahn verwendet. Zu Zeiten der Schmalspurstraßenbahn (bis 1988) diente der Betriebshof auch als Hauptwerkstätte. Neben Straßenbahnen werden auch Busse aus allen Betriebsepochen aufgearbeitet und ausgestellt. Neben den Ausstellungen werden mit den historischen Wagen der Regelspurbahn auch Sonderfahrten angeboten.
Literatur
- Gerhard Bauer, Norbert Kuschinski: Die Straßenbahnen in Ostdeutschland. Band 1: Sachsen. Verlag Schweers+Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-79-6.
- Peter Dönges: Bilder von der Chemnitzer Straßenbahn. 2. Auflage. Verlag Röhr, Krefeld 1992, ISBN 3-88490-197-4.
- Manfred Fischer, Heiner Matthes: Der Omnibusverkehr in und um Chemnitz. Der regionale Kraftomnibusverkehr, der städtische Kraftomnibusverkehr. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2005, ISBN 3-937496-09-2.
- Lutz Habrecht: 50 Jahre Regelspur in Chemnitz. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter, 37. Jahrgang, Heft 3 (Mai/Juni 2010), S. 78–81.
- Heiner Matthes: Straßenbahnen in Karl-Marx-Stadt. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1986, ISBN 3-344-00309-7.
- Heiner Matthes: Auf Achse. 110 Jahre Straßenbahn und Omnibus in Chemnitz. Herausgegeben von der CVAG, Chemnitz 1990.
- Heiner Matthes: Die Chemnitzer Straßenbahn. Nahverkehr in Sachsens Industrie-Metropole. GeraMond-Verlag, München 1998, ISBN 3-932785-01-0.
Weblinks
- Website der CVAG
- Website der City-Bahn Chemnitz GmbH
- Website der Straßenbahnfreunde Chemnitz e. V.
- Geschichte der Straßenbahn Chemnitz auf www.altes-chemnitz.de
- Bilder der Straßenbahn Chemnitz
Einzelnachweise
- Lagebericht. (PDF) In: Geschäftsbericht CVAG 2018. Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft, 2019, S. 66, abgerufen am 1. März 2020.
- Unsere Linien. City-Bahn Chemnitz, 2020, abgerufen am 1. März 2020.
- VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt: Dienst- und Fahrplan für Triebwagenführer, Sommer 1980.
- Heiner Matthes: Auf Achse. 110 Jahre Straßenbahn und Omnibus in Chemnitz. Herausgegeben von der CVAG, Chemnitz 1990. Seiten 69ff.
- Baufortschritt beim Chemnitzer Modell. CVAG, 2. Mai 2011, abgerufen am 22. Februar 2019.
- Chemnitzer Modell: Wir sind (ab Freitag) drin… Verkehrsverbund Mittelsachsen, 12. Februar 2013, abgerufen am 22. November 2017.
- VMS-Pressemitteilungen
- Chemnitzer Modell: Inbetriebnahme der Stufe 1 des Chemnitzer Modells. Verkehrsverbund Mittelsachsen, 10. Oktober 2016, abgerufen am 26. Oktober 2016.
- Informationsseite zum Chemnitzer Modell
- Informationsseite zum Chemnitzer Modell. Abgerufen am 15. Februar 2016.
- Informationsblatt zur Eröffnung ( vom 22. April 2017 im Internet Archive)
- Ab 11. Juni fährt auch die Linie C15 ins Chemnitzer Stadtzentrum. VMS, 7. Juni 2017, abgerufen am 10. Dezember 2017.
- Chemnitzer Modell – Aktuelles: Straßenbahn erreicht erstmalig Uni-Campus: Erfolgreiche „Bügelfahrt“ auf Reichenhainer Straße. Verkehrsverbund Mittelsachsen, 21. November 2017, abgerufen am 22. November 2017.
- CVAG-Journal 2/2015, Seite 15
- Martin Wiegers: Platz da, jetzt komm’ ich! In: bild.de. 30. November 2018, abgerufen am 4. Dezember 2018.
- Die ersten Škoda-Bahnen gehen in den Fahrgastbetrieb! Chemnitzer Verkehrs-AG, abgerufen am 25. September 2019.
- Thomas Moegen: Škoda-Flotte komplett! CVAG rollt in neue Straßenbahn-Ära. In: www.tag24.de. 17. Juli 2020, abgerufen am 25. April 2025.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Ein Jahr Škoda-Bahnen in Chemnitz. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitz, Fahrzeuge im Linieneinsatz. Abgerufen am 2. Juli 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Düsseldorf“ unterwegs. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Manchester“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Mulhouse“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Wolgograd“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Tampere“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Škoda-Bahn auf den Namen der israelischen Partnerstadt „Kirjat Bialik“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn „Łódź“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Mit dem US-Konsul und Voice-of-Germany-Sänger: In Chemnitz wird America Day gefeiert. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Škoda-Bahn auf den Namen „Taiyuan“ getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) | Bahn " Usti nad Labem" getauft. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- Fahrzeuge - Chemnitzer Modell. Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH, abgerufen am 9. Februar 2022.
- VMS Verkehrsverbund Mittelsachsen: IBN CM2 - Chemnitzer Modell. Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH, archiviert vom 9. Februar 2022; abgerufen am 9. Februar 2022. am
- Chemnitzer Modell - Stufe 4. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- Mit der Bahn nach L. O.! Chemnitzer Modell Stufe 4 in den Startlöchern. In: vms.de. 26. Februar 2020, abgerufen am 4. März 2020.
- Erweiterung in Richtung Zeisigwald und Reichenbrand geplant. In: www.chemnitz.de. 16. März 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.
- Zukunft ÖPNV- Geplante Erweiterung des bestehenden Straßenbahnnetzes in Chemnitz. Chemnitzer Verkehrs-AG, abgerufen am 20. September 2021.
- Grundsatzbeschluss über die Erweiterung des Straßenbahnnetzes in Chemnitz in Richtung Zeisigwald und Reichenbrand. Abgerufen am 7. Juni 2023.
- Straßenbahnmuseum Chemnitz. Abgerufen am 15. Februar 2022.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Strassenbahn Chemnitz ist ein Teil des schienengebundenen offentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Chemnitz in Sachsen Eigentumer der Infrastruktur ist die Chemnitzer Verkehrs Aktiengesellschaft CVAG die auch den innerstadtischen Busverkehr betreibt Eine Besonderheit ist die Verknupfung des Strassenbahnnetzes mit den Eisenbahnstrecken ins Umland nach dem sogenannten Chemnitzer Modell Die erste Verknupfung dieser Art wurde 2002 in Altchemnitz mit der Eisenbahnstrecke nach Stollberg hergestellt 2016 folgte die Verbindung zum Eisenbahnnetz am Hauptbahnhof Mit Stand 2020 verkehren auf dem Chemnitzer Strassenbahnnetz funf innerstadtische Linien der CVAG sowie vier Linien der City Bahn Chemnitz ins Umland Strassenbahn ChemnitzBild Skoda For City Classic und Variobahn nahe der Zentralhaltestelle 2021BasisinformationenStaat DeutschlandStadt ChemnitzBetreiber CVAG und CBVerkehrs verbund Verkehrsverbund MittelsachsenInfrastrukturStreckenlange 34 0 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 600 Volt perspektivisch vorgesehen 750 Volt Betriebsart EinrichtungsbetriebBetriebLinien 5 CVAG 4 CB Linienlange 32 6 kmTakt in der HVZ 10 minFahrzeuge 13 Variobahnen 6NGT LDE 10 Variobahnen 6NGT LDZ 14 Skoda For City Classic 6 Tatra T3D M Reserve 6 Variobahnen 6NGT LDZ Eigentum CB 12 City Link Eigentum VMS Mitarbeiter 626 Stand 2019 NetzplanLiniennetz der Chemnitzer Strassenbahn Linien 1 bis 5 verschiedenfarbig einschliesslich der vier Stadt Umland Linien Linie C11 C15 alle grun Streckennetz und GleisanlagenDas nach BOStrab betriebene Strassenbahnnetz umfasst 34 0 Kilometer Stand Ende 2018 ist durchgehend zweigleisig ausgebaut und ist grossteils auf einem eigenen Gleiskorper trassiert Zentrale Umstiegsstation zwischen allen neun Linien ist die Zentralhaltestelle Fur 2015 und 2016 wurde die Gesamtlange des Streckennetzes noch mit 30 4 km angegeben Die Gleise besassen zunachst die in Deutschland ungewohnliche Spurweite von nur 3 englischen Fuss knapp 915 mm die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geringfugig auf 925 mm erweitert wurde Die bereits in den 1930er Jahren angestrebte Umstellung auf die Normalspur von 1435 mm konnte zunachst nicht durchgefuhrt werden Erst 1958 begann die schrittweise Umstellung des Streckennetzes Die letzte Schmalspurstrecke wurde 1988 ausser Betrieb gesetzt LiniennetzStand 29 Januar 2022 Linie Strecke Stationen Betreiber Takt Tagesverkehr Mo Fr Bemerkungen1 Schonau Bruckenstr Freie Presse 11 CVAG 10 min planmassig ab Bruckenstr Freie Presse weiter als Linie 2 nach Bernsdorf2 Bernsdorf Bruckenstr Freie Presse 10 CVAG 10 min planmassig ab Bruckenstr Freie Presse weiter als Linie 1 nach Schonau3 Technopark Hauptbahnhof 12 CVAG 10 min stellt zusammen mit den Linien C13 C14 und C15 einen 10 Minuten Takt4 Hutholz uber Stollberger Strasse Hauptbahnhof 21 CVAG 10 min5 Gablenz Hutholz uber Annaberger Strasse 27 CVAG 10 minC11 Stollberg Altchemnitz Zentralhaltestelle Hauptbahnhof 17 11 CB 30 min Unmittelbar sudlich der Wendeschleife Altchemnitz Ubergang auf die Bahnstrecke Zwonitz Chemnitz Sud mit Betrieb nach EBO zehn Stationen im EisenbahnnetzC13 Burgstadt Hauptbahnhof Zentralhaltestelle Technopark Aue Sachs 11 26 CB 60 min Im Hauptbahnhof Ubergang auf die Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz mit Betrieb nach EBO funf Stationen zwischen Chemnitz Hbf und Burgstadt im Eisenbahnnetz an der Haltestelle Technopark Ubergang auf die Bahnstrecke Chemnitz Adorf mit Betrieb nach EBO 21 Haltestellen zwischen Chemnitz Technopark und Aue Sachs im Eisenbahnnetz C14 Mittweida Hauptbahnhof Zentralhaltestelle Technopark Thalheim Erzgeb 11 19 CB 60 min Im Hauptbahnhof Ubergang auf die Bahnstrecke Riesa Chemnitz mit Betrieb nach EBO funf Stationen im Eisenbahnnetz An der Haltestelle Technopark Ubergang auf die Bahnstrecke Chemnitz Adorf mit Betrieb nach EBO 14 Haltestellen zwischen Chemnitz Technopark und Thalheim Erzgeb im Eisenbahnnetz Uberlagert sich mit C13 zwischen Chemnitz Hbf und Thalheim Erzgeb zum 30 Minuten Takt C15 Hainichen Hauptbahnhof Zentralhaltestelle Technopark 11 7 CB 60 min Im Hauptbahnhof Ubergang auf die Bahnstrecke Dresden Werdau mit Betrieb nach EBO sieben Stationen im Eisenbahnnetz Fur die von der CVAG betriebenen Linien wurde fur 2016 eine Gesamtlange von 35 1 km angegeben fur 2018 nunmehr ohne Linie 6 dafur mit Linie 3 von 32 6 km Die City Bahn Chemnitz gibt die Lange der von ihr im Streckennetz der CVAG bedienten Linienabschnitte fur die Linie C11 mit 6 3 km zwischen Hauptbahnhof und Altchemnitz sowie fur die C13 bis C15 jeweils mit 4 3 km zwischen Hauptbahnhof und Technopark an Mithin betragt die Gesamtlange der von der City Bahn Chemnitz betriebenen Linien auf CVAG Streckennetz 19 7 km die Gesamtlange der in Chemnitz von CVAG und CBC gemeinsam nach BOStrab betriebenen Linien 52 3 km Die nach BOStrab von der CVAG betriebenen Strecken der Strassenbahn sind allesamt in Richtung Sudwesten Suden und Sudosten ausgerichtet der nordlichste Punkt des Netzes liegt in der Innenstadt nahe dem Omnibusbahnhof im Verbindungsbogen zwischen der Strasse der Nationen und dem Hauptbahnhof Mit den Linien C13 C14 und C15 die im Rahmen der sukzessiven Umsetzung des Chemnitzer Modells entstanden sind jedoch auch nordliche Stadtteile von Chemnitz umsteigefrei mit Strassenbahnfahrzeugen an die Innenstadt angebunden BetriebsablaufAus und Einruckfahrten von bzw zu den Betriebshofen Altchemnitz und Adelsberg werden in der Regel als Linienfahrt durchgefuhrt und sind teilweise auch in den Fahrplanen verzeichnet Bis 2004 waren diese ferner mit einem grun durchgestrichenen Zielschild markiert um die Fahrgaste auf den abweichenden Linienweg aufmerksam zu machen Betriebsintern hat jeder einzelne Kurs eine eindeutige Nummer Zugnummer genannt Kurse sind die Wagenzuge die auf einer Linie innerhalb eines Betriebstages im Einsatz sind Fahrtnummern fur einzelne Fahrten von einer Endstelle zur anderen gibt es nicht 1980 waren beispielsweise Strassenbahnkurse durch eine aus Liniennummer und einer Zahlziffer zusammengesetzten Zahl gekennzeichnet Kurse die nur im Berufsverkehr im Einsatz waren trugen die Nummer des nachfolgenden Ganztageskurses mit dem Zusatz 1 fur fruh und 2 fur nachmittags sodass es beispielsweise auf der Linie 2 einen Kurs 24 1 einen Kurs 24 2 und auch einen Kurs 24 gab Die Kursnummern der zweistelligen Linien 13 und 16 im Jahr 1980 waren entsprechend dreistellig beispielsweise 131 1 usw GeschichtePferdebahn ab 1880 Am 15 Juli 1879 erhielt der englische Ingenieur W Roebuck die Concession zum Bau und Betrieb einer Pferdeeisenbahn in Chemnitz Mit der Eroffnung der Pferdebahnstrecke zwischen Centralbahnhof heute Hauptbahnhof und Nicolaibrucke heute Falkeplatz uber die Carolinenstrasse heute Carolastrasse Konigstrasse heute Teil der Strasse der Nationen den Johannisplatz und die Poststrasse heute Teil der Bahnhofstrasse am 22 April 1880 wurde der Beginn eines schienengebundenen Nahverkehrsmittels in der Chemnitzer Innenstadt gesetzt Die anfangs eingleisige Strecke hatte eine Spurweite von knapp 915 mm und war die schmalste in Deutschland Am 16 Mai 1880 folgte die erste Erweiterung des Netzes Zwischen Neustadter Markt heute Theaterplatz und Wilhelmplatz heute Wilhelm Kulz Platz verkehrte nun die gelbe Linie Der Zentrumsring wurde am 17 Juli 1880 geschlossen nachdem an diesem Tag Gleise von der Nikolaibrucke uber die Theaterstrasse bis zum Johannisplatz in Betrieb genommen wurden Strassenbahnmuseum im Betriebshof Kappel 2007 Nachdem am 14 August 1880 die Stadtgrenze zu Kappel etwa Zwickauer Goethestrasse erreicht war wurde am 10 September 1880 an der Zwickauer Strasse in Kappel der erste Betriebshof ausgestattet mit Wagenschuppen Pferdestall Futtermagazin und Dienstgebaude eroffnet Vorher waren die Pferde und Wagen in einem provisorischen Depot am Hauptbahnhof untergebracht Am 14 Oktober 1884 folgte die Verlangerung vom Wilhelmplatz uber die Wettiner Strasse heute August Bebel Strasse zum Schlachthof am heutigen Thomas Mann Platz Mit dem 15 Mai 1892 erreichte die Pferdebahn mit einer Streckenlange von 7 15 Kilometern ihre grosste Ausdehnung An diesem Tag wurde die Kappeler Strecke bis nach Schonau verlangert wo sie am Wintergarten etwa Zwickauer Str Guerickestrasse endete Eroffnung der elektrischen Strassenbahn 1893 Strassenbahn zwischen 1860 und 1926 Carolinenstrasse Neustadter MarktStrassenbahn zwischen 1860 und 1926 am MarktStrassenbahn zwischen 1860 und 1926 Neustadter Markt Petrikirche Am 19 Dezember 1893 wurde auf der Strecke zwischen der Stadtgrenze bei Altendorf uber den Markt zum Hauptbahnhof der elektrische Strassenbahnbetrieb aufgenommen Vier Tage spater am 23 Dezember 1893 folgte die Linie zwischen Holzmarkt heute ostlicher Teil des Rosenhofs und Rosenplatz Die hochindustrialisierte Grossstadt Chemnitz war damit die neunte Stadt im Deutschen Reich mit einer elektrischen Strassenbahn Nachdem ab dem 6 Januar 1894 elektrisch zwischen Schonau und Nikolaibrucke gefahren werden konnte wurde am 12 Januar 1894 die gelbe Linie Schonau Schlachthof komplett elektrisch betrieben Mit der Inbetriebnahme der Fahrleitung auf der Theaterstrasse wurden am 6 Februar 1894 alle Elektrifizierungsarbeiten abgeschlossen Bis 1898 verkehrten Pferdebahnzuge noch in verkehrsschwachen Zeiten Erweiterungen des Streckennetzes vor dem Ersten Weltkrieg Ab 1894 wurde das Streckennetz weiter ausgebaut 24 06 1894 Verlangerung der Strecke vom Rosenplatz bis zur Bernsdorfer Strasse Wartburgstrasse Neuer Friedhof 30 06 1898 Verlangerung der Altendorfer Strecke von der Stadtgrenze bis zur Wiesenburg wo ein neues Depot entstand 02 10 1898 Verlangerung der Schonauer Strecke uber Neustadt Siegmar bis zur Kirche Reichenbrand 19 11 1899 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Bruckenstrasse bis zur Muhlen Hermannstrasse 19 11 1899 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Poststr Annaberger Strasse bis zur Treffurthbrucke 25 11 1899 Verlangerung der Muhlenstrassen Linie bis zur Scheibe in Furth etwa am Cammann Hochhaus in Furth 25 11 1899 Verlangerung der Altchemnitzer Linie bis zur Kirche Altchemnitz 09 01 1900 Verlangerung der Holzmarktstrecke uber Rossmarkt Nikolaibrucke Stollberger Strasse bis zum Nikolaibahnhof heute Haltepunkt Mitte 26 04 1900 Inbetriebnahme der neuen Strecke vom Johannisplatz zur Ost Martinstrasse heute Augustusburger Str Martinstrasse 31 05 1900 Verlangerung der Altchemnitzer Linie bis zur Linde dort wo auch heute noch die Endstelle Altchemnitz ist 16 10 1900 Verlangerung der Oststrassen Linie Heute Augustusburger Strasse bis zur Stadtgrenze 31 10 1900 Inbetriebnahme der neuen Strecke vom Johannisplatz nach Hilbersdorf Waisenhaus etwa Frankenberger Dresdner Strasse durch die Dresdner Strasse Sonnenstrasse Hainstrasse dabei musste am Dresdner Platz bis zum 1 August 1909 umgestiegen werden da die Eisenbahngleise die damals noch in Strassenniveau lagen nicht gekreuzt werden durften 28 11 1901 Verlangerung der Schlachthofstrecke durch die Planitzstrasse heute Heinrich Schutz Strasse bis zu den Neuen Kasernen Endstelle etwa an der Zeisigwaldstrasse 13 12 1901 Verlangerung der Oststrassenstrecke bis zum Gablenzplatz 17 05 1902 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Limbacher Leipziger Strasse bis nach Borna Schulpflanzgarten heute Botanischer Garten 01 10 1903 Verlangerung der Hilbersdorfer Linie uber Frankenberger Str und Margarethenstrasse zum Waldschlosschen etwa Margarethenstr Dresdner Strasse 17 10 1903 neuer Strassendurchbruch Friedrich August Strasse in westlicher Verlangerung der Konigstrasse vom Johannisplatz bis zum Rathaus der mit Gleisen versehen wird die Strecke in der Inneren Johannisstrasse heute uberbaut wird bis in die 1930er Jahre als Betriebsstrecke genutzt Im Fruhjahr 1904 wurde die Kennzeichnung der Linien von Farbsymbolen auf Buchstaben umgestellt wobei der Buchstabe R doppelt belegt war Auf einer Gesamtstreckenlange von 43 24 Kilometern verkehrten zehn verschiedene Linien Ihre Strecken waren wie folgt A Altchemnitz Linde Poststrasse Furth Scheibe B Borna Schulpflanzgarten Markt Neuer Friedhof F Altendorf Wiesenburg Markt Neuer Friedhof G Gablenz Gablenzplatz Theaterstrasse Nikolaibrucke H Hilbersdorf Waldschlosschen Theaterstrasse Stadttheater L Altchemnitz Gasthaus Lohse Poststrasse Muhlen Hermannstrasse N Nikolaibahnhof Markt Hauptbahnhof R Reichenbrand Kirche Nikolaibrucke R Schonau Wintergarten Poststrasse Schlachthof S Schonau Wintergarten Poststrasse Neue Kasernen Man hatte mittlerweile festgestellt dass die Spurweite von 915 Millimetern unpraktisch war Daher beschloss man die Umspurung auf Normalspur Die geplante Kassbergstrecke sollte gleich in der neuen Spurweite gebaut werden Doch es kam anders Die Gesellschaft stellte sich quer und stimmte nur einer sukzessiven Spurerweiterung im Zuge der Gleiserneuerungen um jeweils zehn Millimeter zu So konnte die Spurweite des gesamten Netzes bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf 925 mm erweitert werden Danach lagen die Umspurungsplane bis in die 1950er Jahre in der Schublade und die letzte 925 Millimeter Strecke wurde erst 1988 stillgelegt Am 1 Januar 1908 ging die Strassenbahn in das stadtische Eigentum uber der Fahrzeugbestand belief sich auf 129 Trieb und 108 Beiwagen Bis zum Kriegsausbruch 1914 konnten noch einige Strecken in Betrieb genommen werden 01 11 1908 Inbetriebnahme der neuen Strecke von der Theaterstrasse uber Kassbergauffahrt zur West Ulmenstrasse 01 11 1908 Ringschluss der Hauptbahnhof Schleife durch die Georgstrasse 21 12 1912 Verlangerung der Gablenzer Strecke bis zur Augustusburger Eubaer Strasse 11 10 1913 Verlangerung der Bernsdorfer Strecke bis zur Bernsdorfer Str Pappelstrasse 01 07 1914 Verlangerung der Kassbergstrecke bis zur West KochstrasseDie Strassenbahn im Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus 1914 1945 Am 14 Februar 1916 wurde das erste Mal eine Strecke stillgelegt Die 15 Jahre alte Stichstrecke von der Nikolaibrucke zum Nikolaibahnhof heute Bahnhof Mitte wurde ab diesem Tag nicht mehr befahren die Gleise wurden 1939 entfernt Erst 2004 wurde die Strecke wieder durch eine Strassenbahntrasse erschlossen Linie 4 Die Endstrecken in Hilbersdorf zwischen Frankenberger Str Margarethenstrasse und Waldschlosschen sowie in Borna zwischen Leipziger Burgerstrasse und Schulpflanzgarten wurden am 1 Februar 1918 stillgelegt und abgebaut wobei letztere am 13 Mai 1921 auf eigenem Bahnkorper wiedereroffnet wurde Am 1 April 1920 wurde die schon im Dezember 1915 fertiggestellte Strecke nach Furth Glosa Gasthof Weilburg heute Haltestelle Rosental der Buslinie 22 dem Betrieb ubergeben Die Bornaer Strecke wurde am 26 August 1921 bis zum Grunen Hof etwa Leipziger Bornaer Strasse verlangert Auch die im Ersten Weltkrieg verkurzte Hilbersdorfer Strecke wurde wieder verlangert diesmal auf der Frankenberger Strasse bis zur Ecke Krugerstrasse in Hilbersdorf Bis zum Hohlweg wurden die Gleise auf einem eigenen Bahnkorper verlegt Am 1 Juni 1927 wurden die Strassenbahnlinien in Chemnitz mit Zahlen gekennzeichnet Folgende Linien fuhren seitdem Linie Strecke0 1 Reichenbrand Kirche Siegmar Schonau Falkeplatz Markt Konigstrasse Wettiner Platz Neue Kasernen0 2 Schonau Wandererwerke Falkeplatz Poststrasse Konigstrasse Schlachthof Wettiner Platz Planitz Dietzelstrasse heute Hofer Strasse an Sommersonntagen bis Reichenbrand 0 3 Altendorf Wiesenburg Hartmannstrasse Markt Bernsbachplatz Neuer Friedhof Bernsdorf Pappelstrasse0 4 Borna Gruner Hof Hartmannstrasse Markt Bernsbachplatz Neuer Friedhof zeitweise bis Bernsdorf Pappelstrasse 0 5 Furth Glosa Zollnerplatz Johannisplatz Poststrasse Annaberger Strasse Altchemnitz Reichels Neue Welt vorher Linde 0 6 Zollnerplatz Johannisplatz Poststrasse Annaberger Strasse Altchemnitz Reichels Neue Welt 0 7 Hauptbahnhof Konigstrasse Johannisplatz Oststrasse Gablenz Eubaer Strasse0 8 West Kochstrasse Theaterstrasse Johannisplatz Hainstrasse Hilbersdorf Krugerstrasse0 9 West Kochstrasse Theaterstrasse Johannisplatz Hainstrasse Frankenberger Str Margarethenstrasse10 West Kochstrasse Theaterstrasse Falkeplatz Markt Konigstrasse Hauptbahnhof Die Fahrten der Linie 9 wurden nur wenige Tage spater zur Linie 8 gezahlt die Linie 9 entfiel damit wieder Die Linien 5 und 6 wurden vom 1 Oktober 1927 bis zum 24 Januar 1931 zwischen Johannisplatz und Annaberger Strasse in Sudrichtung uber Markt Falkeplatz und Falkestrasse geleitet in der Falkestrasse war 1915 eine eingleisige Betriebsstrecke gebaut worden die somit erstmals linienmassig befahren wurde Das Gleis wurde etwa 1941 entfernt Am 26 Oktober 1928 wurde die Hilbersdorfer Strecke erneut verlangert und zwar bis zur Herweghstrasse in Ebersdorf Die Verlangerung der Altendorfer Strecke bis zur Endstelle Rottluff am 14 April 1929 war die letzte Streckenerweiterung der Schmalspur Strassenbahn Die dortige Wendeschleife wird heute von den Buslinien 32 und 72 genutzt 1929 befanden sich 226 Trieb und 238 Beiwagen zur Personenbeforderung im Bestand der Chemnitzer Strassenbahn Wie in anderen Grossstadten gab es Ende der 1920er Jahre Uberlegungen die Strassenbahn in das Umland zu erweitern Allerdings gab es nur fur die Linie nach Limbach eine projektreife Planung Als Ausgangspunkt waren der Hauptbahnhof oder die Bruckenstrasse geplant An der Promenadenstrasse oder am Kuchwaldring war der Anschluss an die Bornaer Linie gedacht die uber Rohrsdorf Kandler zur Dorotheenstrasse nach Limbach verlangert werden sollte Spurweite und Betriebsspannung sollten mit dem Chemnitzer Netz identisch sein Ein eigener Bahnkorper ausserhalb bebauter Gebiete sowie grosse Haltestellenabstande hatten eine hohe Reisegeschwindigkeit erlaubt So sollte die etwa 15 Kilometer lange Strecke in 47 Minuten befahren werden Fur sechs bis acht Trieb und acht bis zwolf Beiwagen war in Kandler eine Wagenhalle geplant Da die Chemnitzer Vororte jedoch durch Busse des Kraftverkehrs und der Post angefahren wurden liess man 1929 diese Planungen fallen Ende der 1930er Jahre baute man hauptsachlich an Endstellenanlagen So konnte ab 4 November 1938 die Linie 4 in Borna eine neue Wendeschleife befahren die Linie 1 in Siegmar Reichenbrand ab dem 28 Mai 1939 Beide Strecken wurden dadurch um etwa 150 Meter verkurzt Zwischen dem 6 Marz und dem 23 Marz sowie zwischen dem 16 April und dem 17 Mai des Jahres 1945 musste auf Grund der standigen Kriegshandlungen in der Stadt der Betrieb der Strassenbahn ruhen Die Strassenbahn in der DDR Der Lowa Tw 1102 jetzt 801 wurde 1986 aus Dresden ubernommen und diente bis 1997 als Arbeitstrieb wagen Bild einer Sonderfahrt 2001 Ab dem 18 Mai 1945 wurde der Strassenbahnbetrieb schrittweise wieder aufgenommen Am 1 April 1949 wurde der Verkehrsbetrieb dem Kommunalen Wirtschaftsunternehmen KWU angegliedert am 1 Mai 1951 ubernahm der VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Chemnitz den Strassenbahnbetrieb Mit der Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl Marx Stadt am 10 Mai 1953 ging eine weitere Namensanderung einher 1960 schliesslich wurde der Betrieb in VEB Nahverkehr Karl Marx Stadt umbenannt Die erste Neubaustrecke nach dem Zweiten Weltkrieg ging am 19 Dezember 1953 dem 60 jahrigen Jubilaum der elektrischen Strassenbahn in Betrieb Um die kurvige und enge Streckenfuhrung zwischen Markt und Fritz Heckert Platz heute wieder Falkeplatz zu umgehen legte man im Rosenhof einen eigenen geradlinigen Bahnkorper an der in die Wilhelm Pieck Strasse heute wieder Theaterstrasse in einem Gleisdreieck mundete Die alte Strecke uber den Rossmarkt wurde abgebaut und das Gelande spater mit Plattenbauten uberbaut Vier Tage spater ging die Wendeschleife Altchemnitz in Betrieb Ab dem 16 Dezember 1957 mussten die Linien 3 und 4 uber Wilhelm Pieck Strasse und Rosenhof fahren da an diesem Tag die Strecke durch die Innere Klosterstrasse stillgelegt wurde Am 10 Juni 1958 begann ein Umspurungsprogramm Verfugbare Einheitsfahrmotoren waren wegen ihrer Breite bei der vorhandenen geringen Spurweite von 925 mm nicht in Tatzlageranordnung einzubauen Beim damaligen Stand der Technik hatte man auf Dauer teuere Sonderbauarten benotigt Geplant war zuerst bis 1965 alle Schmalspurstrecken auf Regelspur umzubauen Alle Linien sollten im Berufsverkehr im Sechs Minuten Grundtakt verkehren Zentralhaltestelle 1983 Folgendes Liniennetz war vorgesehen 1 Reichenbrand Gablenz 2 Zeisigwaldstrasse Bayernring Sportforum 3 Rottluff Bernsdorf 4 Borna Wilhelm Kulz Platz 5 Altchemnitz Ebersdorf 6 West Kochstrasse Bahnhof Glosa und dazu im Berufsverkehr 11 Schonau Industriewerk Gablenzplatz 13 Limbacher Str Erzbergerstrasse Bernsdorfer Str Wartburgstrasse 14 Leipziger Str Burgerstrasse Lessingplatz 15 Annaberger Str Scheffelstrasse Frankenberger Str Margarethenstrasse 115 Annaberger Str Scheffelstrasse Hauptbahnhof Zu diesem Zweck wurde zuerst die Schmalspurlinie 5 Altchemnitz Hauptbahnhof schrittweise stillgelegt 05 01 1959 Stilllegung Altchemnitz Harthau Kirche Altchemnitz 03 08 1959 Stilllegung Kirche Altchemnitz Uhlestrasse 13 05 1960 Stilllegung Uhlestrasse Heinrich Lorenz Strasse 22 09 1960 Stilllegung Heinrich Lorenz Strasse Apollostrasse 09 11 1960 Stilllegung Apollostrasse Annaberger Str Poststrasse 27 07 1963 Stilllegung der Bahnhofsschleife die Gleise enden stumpf 01 08 1963 Stilllegung der Strecke zwischen Johannisplatz und Theaterplatz Dafur wurde die Regelspurstrecke entsprechend eroffnet 08 05 1960 Eroffnung Altchemnitz Harthau Uhlestrasse 14 09 1961 Eroffnung Uhlestrasse Bruder Grimm Strasse gleichzeitig Eroffnung der Wendeschleife Annaberger Scheffelstrasse 22 12 1961 Eroffnung Bruder Grimm Strasse Annaberger Str Poststrasse hier entstand ein Gleisdreieck mit provisorischer Endstelle 29 12 1967 Eroffnung Annaberger Str Annenstrasse Annenstrasse Ernst Thalmann Strasse heute wieder Reitbahnstrasse Strasse der Nationen HauptbahnhofSprengwagen der Strassen reinigung 1962 Neben den ehrgeizigen Umspurungsplanen wurde die Innenstadt von Chemnitz das seit Mai 1953 Karl Marx Stadt hiess umgebaut Auf Grund der grossen Brachflachen in der Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg existierte viel Bauflache fur ein neues grossmaschiges Stadtzentrum Viele Schmalspurstrecken mussten daher verlegt werden 01 10 1962 Stilllegung Johannisplatz Markt Rosenhof und Markt Ernst Thalmann Poststrasse 01 11 1962 Stilllegung Wilhelm Pieck Str Klosterstrasse Johannisplatz 17 07 1963 Eroffnung der neuen Wilhelm Pieck Strasse zwischen Klosterstrasse und Bruckenstrasse dafur Stilllegung der Strecke in der Bruckenstrasse 01 08 1963 Stilllegung Johannisplatz incl Theaterplatz 13 10 1963 Eroffnung der neuen Helmut Just Strasse heute Hartmannstrasse zwischen Klosterstrasse und Gleisdreieck Die Kreuzung Gleisdreieck heisst auch heute noch so das Gleisdreieck selbst ist jedoch langst verschwunden 05 02 1964 Stilllegung Theaterplatz Strasse der Nationen Farberstrasse 11 12 1964 Stilllegung Strasse der Nationen Farberstrasse Schillerplatz 13 14 12 1968 Eroffnung der neuen Zentralhaltestelle damit gehen neue Schmalspurgleise von der Wilhelm Pieck Klosterstrasse parallel zur Ernst Thalmann Strasse heute Rathausstrasse und zur Otto Grotewohl Strasse fruhere Poststrasse heutige Bahnhofstrasse bis zum Fritz Heckert Platz heute Falkeplatz in Betrieb Der Zentrumsring ist wieder geschlossen wenn auch auf anderer Trasse Gleichzeitig wurde die Bernsdorfer Schmalspurstrecke von der Zentralhaltestelle bis Bernsdorf Ulbrichtstrasse hier war erst 1958 ein Gleisdreieck entstanden stillgelegt Tatra Solotriebwagen T3D Ab dem 25 Februar 1969 wurden T3D Triebwagen von CKD Tatra aus Prag auf den Regelspurstrecken eingesetzt Die Umspurungsplane waren inzwischen auf ein kleineres Mass zuruckgeschraubt worden da man erkannt hatte dass viele Strecken in Regelspur nicht rentabel sein wurden und wegen des grosseren Lichtraumprofils auch viele Abbrucharbeiten durchgefuhrt werden mussten um einige der Strecken zu bauen Daher plante man 1972 noch mit folgendem Liniennetz 1 Siegmar Gablenz 2 Bernsdorf Raw Emilienstrasse damals bereits in Bau zwischen Bernsdorf und Hauptbahnhof 3 Schonau Industriewerk Hauptbahnhof nur im Berufsverkehr 4 Wohngebiet Markersdorf Helbersdorf Annaberger Strasse Sonnenberg Hilbersdorf 5 Altchemnitz Hauptbahnhof damals bereits in Betrieb Schmalspur Triebwagen 322 1979 Dazu kam 1975 noch die Trasse Stollberger Strasse Ausser den Strecken zum Raw nach Hilbersdorf und dem Abschnitt Schonau Siegmar wurden alle diese Strecken bis 2004 gebaut Das Schmalspurnetz wurde nun schrittweise reduziert 21 02 1972 Stilllegung Furth Glosa Gleisdreieck und Strassenbahnhof Leninstrasse heute Heinrich Schutz Strasse Zeisigwaldstrasse Linie 7 damit auf Busbetrieb umgestellt 17 11 1975 Stilllegung Schillerplatz Palm Hainstrasse Linie 9 eingestellt 20 12 1975 Stilllegung Leipziger Limbacher Strasse Borna Linie 4 eingestellt und Hain Palmstrasse Ebersdorf Linie 8 verkehrt nur noch Weststrasse Zentralhaltestelle 06 01 1976 Stilllegung Augustusburger Dresdner Strasse Strassenbahnhof Leninstrasse seit dem 20 Dezember 1975 nur Betriebsstrecke 19 04 1976 Stilllegung Zentralhaltestelle Gablenz Eubaer Strasse Linie 1 verkehrt nur noch Siegmar Zentralhaltestelle 1977 wurden die Linien 1 und 3 zur neuen Linie 3 Rottluff Siegmar verknupft 17 05 1980 Stilllegung Industriewerk Zwickauer Str Guerickestrasse Siegmar Reichenbrand Linie 3 verkehrt nur noch Rottluff Industriewerk 09 05 1981 Stilllegung Strassenbahnhof Kappel Industriewerk Linie 3 verkehrt nur noch Rottluff Zentralhaltestelle die Strecke zum Strassenbahnhof Kappel wird Betriebsstrecke 15 10 1983 Stilllegung Wilhelm Pieck Strasse Kassbergauffahrt West Kochstrasse Linie 8 eingestellt 14 12 1983 Stilllegung Fritz Heckert Platz Strassenbahnhof Kappel seit dem 9 Mai 1981 nur Betriebsstrecke 06 11 1988 Stilllegung Rottluff Zentrumsring Linie 3 eingestellt Gesamteinstellung des Schmalspurbetriebes Das Regelspurnetz wurde im Gegenzug erweitert 15 08 1972 Eroffnung Ernst Thalmann Str Annenstrasse Bernsdorfer Str Wartburgstrasse Linie 2 15 12 1973 Eroffnung Bernsdorfer Str Wartburgstrasse Bernsdorf Sommerbad Linie 2 30 10 1976 Eroffnung Annaberger Str Otto Grotewohl Strasse Gablenz Hans Beimler Strasse heute wieder Geibelstrasse Linien 6 und 16 30 12 1977 Eroffnung Hans Beimler Strasse Carl von Ossietzky Strasse heutige Endstelle Gablenz Linie 6 ab 1978 auch Linie 16 07 10 1979 Eroffnung Annaberger Strasse Sudring Sudring Wladimir Sagorski Strasse Stollberger Strasse heutige Haltestelle Morgenleite Linie 5 05 10 1982 Eroffnung Stollberger Wladimir Sagorski Strasse Wohngebiet Fritz Heckert die Endstelle sollte zuerst Neukirchner Kuppe heissen wurde dann jedoch Wohngebiet Fritz Heckert Endhaltestelle Baugebiet VIII genannt heute heisst sie Hutholz Linie 5 01 08 1988 Eroffnung Annaberger Str Otto Grotewohl Strasse Fritz Heckert Platz Zwickauer Strasse Schonau Popowstrasse Linien 1 und 8 Anlasslich des hundertjahrigen Jubilaums der Strassenbahn wurde am 19 April 1980 der Traditionsfahrbetrieb mit dem historischen Triebwagen 69 aufgenommen Ende 1988 waren damit folgende Linien nun ausschliesslich auf Regelspur in Betrieb 1 Schonau Popowstrasse Fritz Heckert Platz Zentralhaltestelle Gablenzplatz Carl von Ossietzky Strasse 2 Bernsdorf Sommerbad Bernsbachplatz Zentralhaltestelle Hauptbahnhof 5 WG Fritz Heckert Wladimir Sagorski Strasse Schule Altchemnitz Annenstrasse Zentralhaltestelle Hauptbahnhof 6 Altchemnitz Schule Altchemnitz Zentralhaltestelle Gablenzplatz Carl von Ossietzky Strasse 7 Wladimir Sagorski Strasse Schule Altchemnitz Zentralhaltestelle Gablenzplatz Hans Beimler Strasse nur im Berufsverkehr 8 Wladimir Sagorski Strasse Schule Altchemnitz Fritz Heckert Platz Schonau Popowstrasse nur im Berufsverkehr Am 26 Juni 1990 wurde der Nahverkehrsbetrieb in eine Aktiengesellschaft die Chemnitzer Verkehrs Aktiengesellschaft kurz CVAG uberfuhrt Modernisierung des Fahrzeugparks und des Streckennetzes Modernisierter Tatra Triebwagen T3D M 2018 Die Berufsverkehrslinien 7 und 8 wurden am 4 Marz 1991 bzw am 3 Juli 1992 ersatzlos eingestellt Zwischen September 1992 und Dezember 1993 wurde ein Teil der Tatra T3D Triebwagen und B3D Beiwagen von DWA Bautzen technisch neu ausgestattet von nun an als T3D M bezeichnet und in den Farben der Stadt Chemnitz blau und gelb neu lackiert wahrend der Rest der Fahrzeuge bis zur Abstellung in rot und elfenbein fuhr Im Dezember 1993 wurde der Variobahnprototyp geliefert Seit dem 17 Mai 1994 verkehrt dieser Einrichtungsniederflurzug in Chemnitz Erst 1999 wurden die ersten Serienfahrzeuge in Betrieb genommen darunter zehn Zwei und 14 Einrichtungswagen 1998 verkaufte die CVAG 14 Chemnitzer T3D Wagen nach Wladikawkas uber 40 T3D Wagen in rot elfenbein wurden ab 2000 nach Ufa verkauft die letzten 14 Wagen im Jahr 2005 Auch nach Almaty wurden mehrere Wagen abgegeben Die letzten Tatra Grosszuge bestehend aus zwei Trieb und einem Beiwagen verkehrten bis 2010 auf der Linie 4 Im Sommer 2020 schieden schliesslich die letzten 11 Tatra T3D M Zuge bestehend aus je zwei Triebwagen offiziell aus dem Liniendienst aus Die City Bahn Chemnitz erwarb fur die Linie Chemnitz Stollberg zudem sechs Zweirichtungsfahrzeuge mit Ausrustung nach Eisenbahn Bau und Betriebsordnung EBO Am 8 Oktober 1995 wurde der Strassenbahnbetriebshof in Chemnitz Adelsberg eroffnet Umbau der Zentralhaltestelle bis 1999 Die umgebaute Zentralhaltestelle 2004 Die ambitionierten Plane zum sozialistischen Stadtebau in Karl Marx Stadt wurden nur unvollstandig umgesetzt so dass Chemnitz die grosste Innenstadtbrachflache Europas besass Mitte der 1990er Jahre hatte Chemnitz noch immer kein klassisches Stadtzentrum Es existierte eine uberdimensionierte Zentralhaltestelle die im Rahmen des Innenstadtumbaus von Chemnitz drastisch grosse Flachen fur eine Innenstadtbebauung abgeben musste So kam es ab 1998 zur Modernisierung der Zentralhaltestelle mit 25 Abfahrtsstanden fur Bus und Strassenbahn die nach mehreren Schritten Ende 1999 fertig gestellt worden ist Ebenfalls 1999 wurde direkt anschliessend ein Mobilitatszentrum eine zentrale Informationsstelle fur den OPNV in Chemnitz eingerichtet Seit 2003 informieren LED Anzeigen die Fahrgaste uber die Abfahrtszeiten der nachsten Busse und Bahnen Heute gehort die Zentralhaltestelle mit rund 100 000 Personen taglich zu den meistfrequentierten Orten der Stadt Zum Zweck dieses neuerlichen Umbaus der Gleisanlagen im Stadtzentrum wurde bereits am 6 August 1997 eine neue beidseitig mit Gleisdreiecken angeschlossene Verbindungsstrecke durch die Bruckenstrasse zwischen Strasse der Nationen und Bahnhofstrasse eroffnet Die Strecke entlang der Stollberger Strasse Linien 4 und 5 an der Endhaltestelle Hutholz 2013 Nach rund 30 Jahren Planungszeit und uber zehn Jahren Bauzeit wurde die kurzeste Verbindung zwischen dem sudwestlich der Stadtmitte gelegenen Wohngebiet Fritz Heckert und dem Zentrum am 20 Marz 2004 durchgehend eroffnet Zuvor war diese Linie ab dem 2 November 1998 von Hutholz bis zur Station Am Flughafen und am 15 Dezember 2001 bis Goetheplatz freigegeben worden An den provisorischen Endstellen endeten die Gleise stumpf und es hatten Zweirichtungszuge eingesetzt werden mussen Allerdings waren diese noch nicht ausgeliefert worden So verkehrten bis zu deren Inbetriebnahme zwei Tatra T3D Heck an Heck gekuppelt wobei nur der jeweils vordere von den Fahrgasten genutzt werden konnte Schliesslich wurden die neu gelieferten Zweirichtungszuge der City Bahn eingesetzt Umbau der Haltestelle am Chemnitzer Hauptbahnhof 2012Umbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes Strassenbahngleise mit Variobahn Triebwagen innerhalb der Bahnsteighalle 2015 Um im Norden und Osten der Chemnitzer Region auch die Einbindung der bisherigen Regionalbahn und Regionalexpresslinien in das Strassenbahnnetz zu ermoglichen wurde die Idee aufgegriffen den Chemnitzer Hauptbahnhof ebenerdig mit den Stadtbahnen zu durchfahren Dabei sollen die Stadtbahnwagen nach der Durchfahrt durch die Bahnhofshalle uber eine Schnittstelle entweder wieder in das stadtische Strassenbahnnetz oder in das Eisenbahnnetz der Deutschen Bahn einfahren Dieses Projekt soll in zwei Baustufen geschehen Fur die erste Baustufe wurden bereits im ersten Quartal des Jahres 2004 die Entwurfe und Genehmigungsplanungen abgeschlossen Ab August 2004 wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet das im November 2005 mit einem Planfeststellungsbeschluss abgeschlossen wurde Unterdessen wurde als Vorleistung zwischen dem 29 August und 25 November 2005 ein Teil der innerstadtischen Trasse zwischen Zentralhaltestelle und Hauptbahnhof erneuert 2009 begannen die Umbauten am Hauptbahnhof selbst Dabei wurden die Bahnsteige 1 bis 4 und die dazugehorenden Gleise abgebaut im Gefalle und nach Strassenbahnnormen neu verlegt und mit dem Strassenbahnnetz verbunden Im Mai 2011 begann auch der Bau der Strassenbahnstrecke durch die Strasse der Nationen vom Schillerplatz zur Heinrich Zille Strasse wo die neue Schleife in den Hauptbahnhof abzweigt Am 1 Mai 2011 wurden daher umfangreiche Anderungen im Strassenbahnnetz wirksam Die eingleisige Strecke in der Georgstrasse wurde stillgelegt und die Endstelle Hauptbahnhof Bahnhofstrasse vorerst zur Stumpfendstelle Die Linie 2 zwischen Bernsdorf und Hauptbahnhof wurde in dieser Zeit ausschliesslich mit Niederflur Zweirichtungstriebwagen bedient Von Schonau zur Strasse der Nationen Freie Presse uber Roter Turm verkehrte wieder eine Linie 1 mit Wagendurchlauf auf die Linie 4 nach Hutholz die hierhin zuruckgenommen wurde Unverandert verkehrten die Linien 5 6 und 522 Neu gebaut wurden insgesamt 250 Meter Eisenbahnanschlussgleis sowie 900 Meter zweigleisige Strassenbahnstrecke Ab dem 18 Februar 2013 fuhren Strassenbahnzuge dann in die Bahnsteighalle ein zunachst aus Richtung Heinrich Zille Strasse ohne Verbindung zum Bahnhofsvorplatz Seit dem 16 Juni 2014 durchfahren die Strassenbahnzuge die Bahnsteighalle in beiden Richtungen nutzen dabei die ausschliesslich fur den Strassenbahnbetrieb vorgesehenen Bahnsteige 1 und 2 und bedienen auch wieder die Haltestelle Hauptbahnhof Bahnhofstrasse Damit wurde eine bessere Verknupfung zwischen Stadt und Regionalverkehr hergestellt Am Gleis 1 verkehren derzeit die Linie 4 am Gleis 2 die Linien 6 und C11 letztere hier ausschliesslich im Betrieb nach BOStrab Die gleichzeitig gebauten Bahnsteige 3 und 4 einschliesslich des Verbindungsgleises zum Fernbahnnetz durfen hingegen ausschliesslich von Fahrzeugen sowohl mit BOStrab als auch EBO Zulassung genutzt werden Hier verkehren die Citylink Zweikrafttriebwagen der City Bahn Chemnitz Richtung Innenstadt Gleis 3 und ins Umland Gleis 4 d h nach Burgstadt Mittweida und Hainichen Wahrend des Aufenthalts am Bahnsteig erfolgt im Fahrzeug die Umschaltung des Betriebsverfahrens zur Weiterfahrt Die Betriebsaufnahme der inzwischen als ChemnitzBahn benannten Stadtbahn ist fur den EBO Anteil zum Fahrplanwechsel am 13 Dezember 2015 erfolgt Wegen Verzogerungen bei der Zulassung der Fahrzeuge nach BOStrab hatte sich die Durchbindung bis ins Stadtzentrum verzogert und ist schliesslich am 10 Oktober 2016 erfolgt Wendeschleife Technopark geradeaus wird sich die Verbindung zur Eisenbahnstrecke nach Aue anschliessen 2017Campus Trasse 2016 begann der Bau der Strassenbahnstrecke zum Campus der Technischen Universitat an der Reichenhainer Strasse und den dahinter liegenden Forschungseinrichtungen Die Planungen beinhalteten auch eine Verknupfung zur Bahnstrecke Richtung Aue im Rahmen des Chemnitzer Modells entstehen damit die CityLink Triebwagen bis Thalheim bzw Aue fahren konnen Fur die Neubaustrecke lief ab Dezember 2014 das Planfeststellungsverfahren der Planfeststellungsbeschluss wurde am 10 Dezember 2015 erteilt Der Baubeginn fur den ersten Abschnitt fand im Zusammenhang mit der Sanierung der Strassenbahntrasse der Linie 2 im Reitbahnviertel Annenstrasse bis zum Abzweig Turnstrasse im Marz 2016 bauvorbereitende Arbeiten ab Februar 2016 statt und wurde im Fruhjahr 2017 abgeschlossen Am 2 Mai 2017 wurde der erste Abschnitt der Neubaustrecke bis zum Stadlerplatz mit den Linien C13 und C14 eroffnet Die Linie C15 folgte auf dieser Relation am 11 Juni 2017 Strassenbahnen an der Wendeschleife Bernsdorf 2022 Auf dem zuletzt gebauten Abschnitt zwischen dem Stadlerplatz und dem Campusplatz und weiter auf der bereits Anfang 2017 fertiggestellten Strecke zur Wendeschleife am Technopark fanden am 21 November 2017 die ersten Probefahrten statt Ab dem 28 November 2017 wurden Einweisungsfahrten fur das Fahrpersonal von CVAG und City Bahn Chemnitz durchgefuhrt Nach der feierlichen Eroffnung am 8 Dezember 2017 wird die gesamte Strecke seit dem Fahrplanwechsel am 10 Dezember 2017 im regularen Linienbetrieb befahren Neben den Linien C13 C14 und C15 des Chemnitzer Modells stellt nun auch die Strassenbahnlinie 3 der CVAG eine direkte Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Technologie Campus her Letztere war im werktaglichen Tagesverkehr am Hauptbahnhof mit der Strassenbahnlinie 4 in Richtung Hutholz verknupft Nachdem in den ersten beiden Wochen nach dem Fahrplanwechsel deutlich wurde dass dies am Hauptbahnhof zu Problemen im Betriebsablauf fuhrt wurde die Verknupfung jedoch am 23 Dezember 2017 bis auf weiteres wieder aufgehoben Ab dem 10 Dezember 2017 entfiel zudem die bisherige Strassenbahnlinie 6 zwischen Altchemnitz und dem Hauptbahnhof Auf dem Abschnitt Schule Altchemnitz Altchemnitz verkehren nur noch die Zuge der ChemnitzBahn Linie C11 im Halbstundentakt FahrzeugeSchmalspurwagen Zu Zeiten der Pferdestrassenbahn wurden auf dem entstehenden Netz Wagen der Hersteller Peter Herbrand Koln Ehrenfeld und Noell Wurzburg eingesetzt Erste elektrische Strassenbahntriebwagen Die ersten elektrischen Fahrzeuge in Chemnitz stammen wie schon die ersten Wagen der Pferdebahn aus Koln Ab 1893 1894 wurden die ebenfalls in Gera Halle und anderen Stadten eingesetzten Triebwagen beschafft Ab 1897 und 1898 wurden weitere Fahrzeuge dieses Typs in Dienst gestellt Ihre Stuckzahl summierte sich um 1901 auf 119 Triebwagen Mit Erweiterung des Strassenbahnnetzes in der wachsenden Industriemetropole waren Fahrzeugneubeschaffungen notwendig geworden Ab 1907 lieferte auf Grundlage der guten Erfahrungen mit dem Kolner Unternehmen Waggonfabrik AG Koln vormals P Herbrand eben diese Triebwagen in neuer Gestaltung mit grosseren Fenstern 28 Fahrzeuge standen ab 1908 zur Verfugung Eine letzte Serie wurde von einem Konsortium der Siemens Schuckert Werke MAN und der Waggonfabrik Robert Liebscher Dresden geliefert Ebenso versuchten sich die Werkstatten in Chemnitz an Eigenbauwagen die auf bestehenden technischen Konzepten gebaut wurden Ein Fahrzeug ist betriebsfahig im Strassenbahnmuseum erhalten von einem ehemaligen Sommerwagen existiert ein Wagenkasten Historische Wagen am Falkeplatz und auf dem Bahnhofsvorplatz Historischer Wagen 169 im Strassenbahn museum Chemnitz Kappel 2018Neufahrzeuge der 1920er Jahre Ab 1924 wurde eine grosse Serie neuer Strassenbahnfahrzeuge fur die Chemnitzer Strassenbahn ausgeliefert Sie ersetzten grosstenteils die Triebwagen aus der Anfangszeit des elektrischen Betriebs In verschiedenen Ausfuhrungen wuchs der Bestand bis 1929 auf 118 Wagen Dazu entstanden bauartahnliche Beiwagen Betrieblich wurden meist Zwei oder Dreiwagenzuge gefahren Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden acht zusatzliche Aufbauwagen unter Verwendung von Laufgestellen und Bodenrahmen kriegsbeschadigter Triebwagen von der Waggonfabrik Werdau geliefert Diese Fahrzeuge bildeten bis zum Ende des schmalspurigen Strassenbahnbetriebs im Jahr 1988 die Grundlage fur den Strassenbahnbetrieb da zu DDR Zeiten keine weiteren Triebwagen geliefert wurden Sie pragten fur Jahrzehnte das Chemnitzer Karl Marx Stadter Stadtbild Zug aus Trieb und Beiwagen am Haltepunkt Theaterplatz vor dem Hotel Moskau 1962 Einzeltriebwagen der Linie 8 biegt auf der Wilhelm Pieck Strasse heute Theaterstrasse aus Richtung Gleisdreieck kommend auf die Kassbergauffahrt ab 1962 Schmalspurzug auf der Wilhelm Pieck Strasse heute Theaterstrasse 1960 Schmalspurzug der Linie 8 nach dem Wenden an der Endstelle Weststrasse Kassberg 1979Regelspurfahrzeuge Gotha Triebwagen T57 Den Grundbestand regelspuriger Fahrzeuge fur das neue Strassenbahnsystem sollten Zweirichtungstriebwagen des VEB Waggonbau Gotha bilden Die ersten Fahrzeuge trafen 1959 in Karl Marx Stadt ein und wurden bis 1964 durch Einrichtungswagen erganzt Somit standen Mitte der 1960er Jahre 36 Trieb und 55 Beiwagen zur Verfugung Sie standen bis 1967 im Dienst der Verkehrsbetriebe Karl Marx Stadt und wurden anschliessend an andere Strassenbahnbetriebe in der DDR abgegeben Gotha Triebwagen der Linie 5 auf der Anna berger Strasse vor dem Forschungs zentrum des Werkzeugmaschinenbaues 1960 Gotha Zug der Linie 5 auf der Annaberger Strasse Ecke Erdmannsdorfer Strasse 1961 Gotha Triebwagen als Museumsfahrzeug bei der Ausfahrt aus dem Betriebshof Kappel 2011Tatra T3D Da die Gotha Triebwagen nicht fur einen modernen Strassenbahnbetrieb geeignet waren bestellten die Verkehrsbetriebe Ende der 1960er Jahre Grossraumtrieb und Beiwagen des Typs Tatra T3 mit einer Wagenkastenbreite von 2 50 m bei CKD Tatra in Prag Diese eigneten sich durch ihre hohe Kapazitat fur das Regelspurnetz Die Wagen wurden fur den Betrieb in der DDR entsprechend angepasst und als Typ T3D in die DDR geliefert Ab 1969 kamen die ersten Fahrzeuge zum Einsatz Karl Marx Stadt erhielt insgesamt 130 Trieb und 62 Beiwagen Neben Karl Marx Stadt erhielten nur noch die Fahrzeuge gleichen Typs Die T3D fur Karl Marx Stadt waren wie fast alle Fahrzeuge von CKD Tatra fur die DDR in den Prager Stadtfarben in rot elfenbein lackiert Zu Beginn der 1990er Jahre beschloss die neu gegrundete CVAG eine Modernisierung von 36 Tatrazugen durch den Waggonbau Bautzen Hierbei erhielten sie ein neues Design sowie eine technische Modernisierung Mit der Einfuhrung der Skoda ForCity Classic Fahrzeuge schieden sie zwischen Ende 2019 und Mitte 2020 schrittweise aus dem Regeldienst aus Allerdings bleibt eine Betriebsreserve von vier T3DM im Bestand um den Mehrbedarf an Fahrzeugen sowie den Ausfall von Niederflurwagen insbesondere im Winter aufzufangen Nichtmodernisierte Fahrzeuge befinden sich nicht mehr im Einsatz Sie wurde grosstenteils nach Kasachstan und Russland verkauft Vier Arbeitswagen mit den Betriebsnummern 403 und 405 Winterdienst und Schienenschleifwagen sowie 409 und 410 Rangierwagen sind derzeit im Bestand Zwei Trieb Betriebsnummern 401 und 402 und ein Beiwagen 713 verblieben als Museumswagen Zentrum Karl Marx Stadt mit Neubaustrecke 1977 Triebwagen 401 in den Prager Stadtfarben im Strassenbahnmuseum 2003 Arbeitstriebwagen 403 im Wintereinsatz 2021 Tatra T3D M Doppeltraktion an der Haltestelle Roter Turm 2015 Variobahn Nach der politischen Wende in Deutschland und der Wiedervereinigung stand der neugegrundeten CVAG nur ein uberalterter Fahrzeugpark zur Verfugung Das Unternehmen beschaffte neue Niederflurfahrzeuge aus dem Hause ADtranz Ab 1994 wurde der Prototyp mit der Wagennummer 601 eingesetzt und ausfuhrlich erprobt Ende der 1990er Jahre folgte die Serienlieferung Die Variobahn Gelenkwagen sind durchgehend niederflurig und bestehen aus funf Wagenkasten Ein Fahrzeug ist 31 38 m lang und 2 65 m breit Prototyp der Variobahnen 2005 CVAG Variobahn mit Vollwerbung 2011 CityBahn Variobahn bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof 2015 Variobahnen der CVAG an der Haltestelle Bernsbachplatz 2021Skoda 35T Hauptartikel Skoda ForCity Am 14 Juni 2016 schloss die CVAG mit dem tschechischen Hersteller Skoda einen Vertrag zum Bau von 14 Strassenbahnwagen des Typs Skoda 35T nach dem bereits im Jahr 2012 ein Probefahrzeug des Typs 15T fur Prag getestet worden war Der erste Triebwagen Nr 912 traf in der Nacht vom 29 zum 30 November 2018 in Chemnitz ein Am 25 September 2019 nahmen die ersten Skodabahnen den regularen Linienbetrieb auf Die letzten beiden Zuge wurden im Juli 2020 in Dienst gestellt Triebwagen 912 auf der InnoTrans in Berlin 2018 Wagen 922 an der Haltestelle Technopark 2021 Skoda Triebwagen in Bernsdorf 2022 Innenraum eines Skoda Triebwagens 2022Taufnamen Im Zuge der Bewerbung zur Europaischen Kulturhauptstadt 2025 beschloss die CVAG die neuen Skoda Wagen nach den Partnerstadten der Stadt Chemnitz zu benennen Daruber hinaus wurden noch die Namen der Heimatstadt Chemnitz und der Sitz des Herstellers Pilsen ausgewahlt Das bisher nicht getaufte Fahrzeug 922 erhalt voraussichtlich den Namen der Partnerstadt Timbuktu Fahrzeugnr Taufname Taufdatum911 Chemnitz 17 September 2020912 Dusseldorf 1 Oktober 2020913 Manchester 29 April 2021914 Mulhouse 12 Oktober 2021915 Wolgograd 20 August 2021916 Tampere 30 September 2022917 Kirjat Bialik 26 Oktober 2022918 Lodz 6 Marz 2023919 Akron 12 Mai 2023920 Taiyuan 26 April 2024921 Usti nad Labem 10 Mai 2024922923 Ljubljana 17 September 2020924 Plzen 17 September 2020Vossloh Stadler Citylink Hauptartikel Vossloh Citylink Mit der Erweiterung des Chemnitzer Modells auf die Strecken nordwarts des Hauptbahnhofes wurde die Anschaffung neuer Zweikrafttriebwagen beschlossen welche sowohl elektrisch im Strassenbahnnetz und unter Nutzung der Dieselgeneratoren im Eisenbahnnetz verkehren konnen Nach einer Ausschreibung setzte sich der Hersteller Vossloh durch Besonderheit der Fahrzeuge sind die unterschiedlichen Einstiegshohen sodass eine Neukonstruktion notwendig war Seit 2016 werden die Fahrzeuge eingesetzt Citylink auf dem Verbindungsgleis am Hauptbahnhof 2017 Citylink in der Chemnitzer Innenstadt Richtung Thalheim 2022Erweiterung in Stadt und UmlandChemnitzer Modell Hauptartikel Chemnitzer Modell Schon zu Zeiten des Umbaus des schmalspurigen Strassenbahnnetzes zu einem regelspurigen Stadtbahnnetz wurden Plane fur eine Stadtumlandbahn gesponnen Bereits 1990 wurden die ersten Uberlegungen und Planungen zur Weiterfuhrung der Strassenbahn in den Grossraum Chemnitz begonnen die unter dem Namen Chemnitzer Modell bekannt wurden Im Marz 1997 grundeten die CVAG und die Autobus GmbH Sachsen das Tochterunternehmen City Bahn Chemnitz GmbH das seinen Sitz im Chemnitzer Hauptbahnhof hat Am 15 Dezember 2002 wurde die Pilotstrecke des Chemnitzer Modells zwischen Chemnitz Hauptbahnhof und Stollberg Sachs eingeweiht Bis zur Station Altchemnitz werden die innerstadtischen Gleise der Strassenbahn benutzt In Altchemnitz stellt ein rund 150 Meter langes Ubergangsgleis die Verbindung zwischen der zweigleisigen Strassenbahn und der eingleisigen Nebenbahn nach Stollberg her Diese Verknupfung zwischen Strassenbahn und Eisenbahn wird als Regionalstadtbahn beziehungsweise als Tram Train bezeichnet Die zuvor nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke wurde mit 750 Volt Gleichspannung elektrifiziert das Chemnitzer Strassenbahnnetz wird dagegen mit 600 Volt betrieben Diese erste Strecke des Chemnitzer Modells ist sehr erfolgreich Waren noch auf den fruheren Busverbindungen nach Stollberg rund 1000 Fahrgaste taglich zu verzeichnen so hatte die dafur gebaute Stadtbahnverbindung 6000 Reisende pro Tag die vorherigen Erwartungen lagen bei rund 2500 Nutzern taglich Seit Ende der 2000er Beginn 2010er Jahre wird der Ausbau des Umlandnetzes forciert Dazu gehort die Verknupfung von Strassenbahn und Eisenbahn im Hauptbahnhof 2013 und am Technopark 2022 Citylink CB Variobahn und ForCity im Hauptbahnhof 2021 Variobahn im Bahnhof Stollberg Endstation der Pilotstrecke 2017 Citylink in Burgstadt 2017 Ausbauplan des Chemnitzer ModellsWeitere geplante Netzerweiterungen Nach dem Umbau des Hauptbahnhofs und dem Bau der Campus Trasse sollen weitere Bauprojekte umgesetzt werden Einerseits ist fur das Chemnitzer Modell der Bau einer Trasse von Chemnitz Zentrum uber die vom Kraftfahrzeugverkehr stark frequentierte Leipziger Strasse nach Limbach Oberfrohna vorgesehen die bis zum Einkaufszentrum Chemnitz Center im 10 Minuten Takt von einer Strassenbahnlinie befahren werden soll Durch die Anbindung sowohl an die Bruckenstrasse als auch den Falkeplatz uber die Theaterstrasse entsteht ein Ring um die Innenstadt Der erste Abschnitt bis zur Kreuzung Hartmannstrasse Leipziger Strasse soll zwischen 2025 und 2027 fertiggestellt werden Andererseits wird auch der Bau der oftmals geforderten Westverlangerung der jetzigen Linie 1 von Schonau nach Reichenbrand als wahrscheinlich angesehen da durch das derzeitige Streckenende in Schonau nach wie vor ein starker Buszubringerverkehr benotigt wird Eine entsprechende Trasse entlang des Kappelbachs wurden freigehalten Plane dazu gab es bereits bei Streckenneueroffnung 1988 Beim Neubau der Autobahn A72 vor Chemnitz Sud und bei der Sanierung der Bahnstrecke Zwickau Chemnitz Dresden wurden die fur diese Strecke notwendigen Bruckenbauwerke bereits errichtet Andererseits liess die Stadt Chemnitz das Areal der ursprunglich geplanten Wendeschleife an der Nevoigtstrasse mit einem Kfz Parkplatz fur Besucher des Tierparks uberbauen Stattdessen ist aktuell der Bau einer Strecke auf der Zwickauer Strasse zwischen Guerickestrasse und Reichenbrander Kirche geplant Auch eine Erweiterung vom Hauptbahnhof zum Zeisigwald wurde untersucht Diese Strecke soll bis zum Einkaufszentrum Sachsen Allee den gleichen Verlauf wie die Erweiterung nach Niederwiesa nehmen danach aber der Palmstrasse und Heinrich Schutz Strasse folgen Damit wurde das Stadion an der Gellertstrasse und das Bethanien Klinikum angeschlossen werden Im Marz 2023 gab es einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates den Bau der Strecken nach Reichenbrand und Zeisigwald weiterzuverfolgen Strassenbahnmuseum KappelAnsicht der Fahrzeughallen des Strassenbahnmuseums Schmalspurteil 2024 Im ehemaligen Betriebshof Chemnitz Kappel an der Zwickauer Strasse ist seit 2002 das Strassenbahnmuseum untergebracht Bis dahin wurde das ehemalige Depot in Chemnitz Altendorf als solches verwendet Diese Hallen sind umgebaut heute noch vorhanden Das heutige Strassenbahnmuseum beherbergt diverse Fahrzeuge aus allen Epochen der Chemnitzer Strassenbahngeschichte Aufgrund seiner Lage zwischen der Zwickauer Strasse ehemals die Schmalspurgleise Richtung Reichenbrand fuhrend und der Neubaustrecke Richtung Schonau konnen sowohl Schmalspur als auch Regelspurfahrzeuge untergebracht werden Der Betriebshof selbst ist einer der altesten der Stadt stammt aus den 1880er Jahren und wurde bereits von der Pferdebahn verwendet Zu Zeiten der Schmalspurstrassenbahn bis 1988 diente der Betriebshof auch als Hauptwerkstatte Neben Strassenbahnen werden auch Busse aus allen Betriebsepochen aufgearbeitet und ausgestellt Neben den Ausstellungen werden mit den historischen Wagen der Regelspurbahn auch Sonderfahrten angeboten LiteraturGerhard Bauer Norbert Kuschinski Die Strassenbahnen in Ostdeutschland Band 1 Sachsen Verlag Schweers Wall Aachen 1993 ISBN 3 921679 79 6 Peter Donges Bilder von der Chemnitzer Strassenbahn 2 Auflage Verlag Rohr Krefeld 1992 ISBN 3 88490 197 4 Manfred Fischer Heiner Matthes Der Omnibusverkehr in und um Chemnitz Der regionale Kraftomnibusverkehr der stadtische Kraftomnibusverkehr Bildverlag Bottger Witzschdorf 2005 ISBN 3 937496 09 2 Lutz Habrecht 50 Jahre Regelspur in Chemnitz In Verkehrsgeschichtliche Blatter 37 Jahrgang Heft 3 Mai Juni 2010 S 78 81 Heiner Matthes Strassenbahnen in Karl Marx Stadt Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1986 ISBN 3 344 00309 7 Heiner Matthes Auf Achse 110 Jahre Strassenbahn und Omnibus in Chemnitz Herausgegeben von der CVAG Chemnitz 1990 Heiner Matthes Die Chemnitzer Strassenbahn Nahverkehr in Sachsens Industrie Metropole GeraMond Verlag Munchen 1998 ISBN 3 932785 01 0 WeblinksCommons Strassenbahnen in Chemnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der CVAG Website der City Bahn Chemnitz GmbH Website der Strassenbahnfreunde Chemnitz e V Geschichte der Strassenbahn Chemnitz auf www altes chemnitz de Bilder der Strassenbahn ChemnitzEinzelnachweiseLagebericht PDF In Geschaftsbericht CVAG 2018 Chemnitzer Verkehrs Aktiengesellschaft 2019 S 66 abgerufen am 1 Marz 2020 Unsere Linien City Bahn Chemnitz 2020 abgerufen am 1 Marz 2020 VEB Nahverkehr Karl Marx Stadt Dienst und Fahrplan fur Triebwagenfuhrer Sommer 1980 Heiner Matthes Auf Achse 110 Jahre Strassenbahn und Omnibus in Chemnitz Herausgegeben von der CVAG Chemnitz 1990 Seiten 69ff Baufortschritt beim Chemnitzer Modell CVAG 2 Mai 2011 abgerufen am 22 Februar 2019 Chemnitzer Modell Wir sind ab Freitag drin Verkehrsverbund Mittelsachsen 12 Februar 2013 abgerufen am 22 November 2017 VMS Pressemitteilungen Chemnitzer Modell Inbetriebnahme der Stufe 1 des Chemnitzer Modells Verkehrsverbund Mittelsachsen 10 Oktober 2016 abgerufen am 26 Oktober 2016 Informationsseite zum Chemnitzer Modell Informationsseite zum Chemnitzer Modell Abgerufen am 15 Februar 2016 Informationsblatt zur Eroffnung Memento vom 22 April 2017 im Internet Archive Ab 11 Juni fahrt auch die Linie C15 ins Chemnitzer Stadtzentrum VMS 7 Juni 2017 abgerufen am 10 Dezember 2017 Chemnitzer Modell Aktuelles Strassenbahn erreicht erstmalig Uni Campus Erfolgreiche Bugelfahrt auf Reichenhainer Strasse Verkehrsverbund Mittelsachsen 21 November 2017 abgerufen am 22 November 2017 CVAG Journal 2 2015 Seite 15 Martin Wiegers Platz da jetzt komm ich In bild de 30 November 2018 abgerufen am 4 Dezember 2018 Die ersten Skoda Bahnen gehen in den Fahrgastbetrieb Chemnitzer Verkehrs AG abgerufen am 25 September 2019 Thomas Moegen Skoda Flotte komplett CVAG rollt in neue Strassenbahn Ara In www tag24 de 17 Juli 2020 abgerufen am 25 April 2025 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Ein Jahr Skoda Bahnen in Chemnitz Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitz Fahrzeuge im Linieneinsatz Abgerufen am 2 Juli 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Dusseldorf unterwegs Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Manchester getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Mulhouse getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Wolgograd getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Tampere getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Skoda Bahn auf den Namen der israelischen Partnerstadt Kirjat Bialik getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Lodz getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Mit dem US Konsul und Voice of Germany Sanger In Chemnitz wird America Day gefeiert Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Skoda Bahn auf den Namen Taiyuan getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Chemnitzer Verkehrs AG CVAG Bahn Usti nad Labem getauft Abgerufen am 31 Mai 2024 Fahrzeuge Chemnitzer Modell Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH abgerufen am 9 Februar 2022 VMS Verkehrsverbund Mittelsachsen IBN CM2 Chemnitzer Modell Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH archiviert vom Original am 9 Februar 2022 abgerufen am 9 Februar 2022 Chemnitzer Modell Stufe 4 Abgerufen am 7 Juni 2023 Mit der Bahn nach L O Chemnitzer Modell Stufe 4 in den Startlochern In vms de 26 Februar 2020 abgerufen am 4 Marz 2020 Erweiterung in Richtung Zeisigwald und Reichenbrand geplant In www chemnitz de 16 Marz 2022 abgerufen am 7 Juni 2023 Zukunft OPNV Geplante Erweiterung des bestehenden Strassenbahnnetzes in Chemnitz Chemnitzer Verkehrs AG abgerufen am 20 September 2021 Grundsatzbeschluss uber die Erweiterung des Strassenbahnnetzes in Chemnitz in Richtung Zeisigwald und Reichenbrand Abgerufen am 7 Juni 2023 Strassenbahnmuseum Chemnitz Abgerufen am 15 Februar 2022 V DStadte mit Strassen und Stadtbahnen in der Bundesrepublik DeutschlandBaden Wurttemberg Baden Wurttemberg Freiburg im Breisgau Heidelberg Heilbronn Karlsruhe Strassen und Stadtbahn Kehl Strassburg Mannheim Stuttgart Ulm Weil am Rhein Basel Bayern Bayern Augsburg Munchen Nurnberg WurzburgBerlin Berlin BerlinBrandenburg Brandenburg Brandenburg an der Havel Cottbus Frankfurt Oder Potsdam Schoneiche bei Berlin Strausberg WoltersdorfBremen Bremen BremenHessen Hessen Darmstadt Frankfurt am Main Strassen und Stadtbahn Kassel Strassenbahn und RegioTram Mecklenburg Vorpommern Mecklenburg Vorpommern Rostock SchwerinNiedersachsen Niedersachsen Braunschweig 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