Die Straßenbahn Grenoble frz Tramway de Grenoble war bei der Wiedereinführung 1987 der weltweit erste Betrieb bei dem au
Straßenbahn Grenoble

Die Straßenbahn Grenoble (frz. Tramway de Grenoble) war bei der Wiedereinführung 1987 der weltweit erste Betrieb, bei dem ausschließlich Straßenbahnen in Niederflurtechnik eingesetzt wurden. Heute verkehren in Grenoble auf einem 42,7 Kilometer langen normalspurigen Netz fünf Linien. Schon zwischen 1894 und 1952 bestand in der größten Stadt der französischen Alpen ein meterspuriger Betrieb mit mehreren, teils weit ins Umland führenden Strecken.
Straßenbahn Grenoble | |
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Basisinformationen | |
Staat | Frankreich |
Stadt | Grenoble |
Eröffnung | August 1987 |
Betreiber | Sémitag |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 42,7 km |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem | 750 V DC Oberleitung |
Haltestellen | 74 |
Betrieb | |
Linien | 5 |
Takt in der HVZ | 3 min |
Fahrzeuge | 53 Alstom TFS 2 50 Citadis 402 |
Statistik | |
Fahrgäste | 210 330 pro Tag (2009) |
Liniennetz seit 2015 |
Grenobles erste Straßenbahnen
Ab den 1890er Jahren entstand in Grenoble ein von mehreren Gesellschaften betriebenes Straßenbahnnetz, zu dem mehrere Überlandstraßenbahnen, meist eingleisige Strecken in Straßenseitenlage, gehörten. Das meterspurige Netz wurde zwischen 1933 und 1952 schrittweise stillgelegt.
Bedeutendste Gesellschaft war die städtische Société Grenobloise de Tramways Électriques (SGTE), die Strecken in der Stadt sowie mehrere Vorortbahnen betrieb. Zu den Vorortstrecken zählten die 5 Kilometer lange, 1897 eröffnete Verbindung ins südlich von Grenoble gelegene Eybens. Ebenfalls 1897 wurde eine 12,5 Kilometer lange Strecke nach eröffnet, von der in Pont-de-Claix eine kurze Stichbahn nach Claix abzweigte. Diese Strecke wurde zweimal um je vier Kilometer verlängert und erreichte 1907 Vif und 1923 . 1900 wurde die 14 Kilometer lange Strecke nach Voreppe in Betrieb genommen, die dem Tal der Isère flussabwärts folgte. 1930 betrieb die SGTE neun Linien und verfügte über ein Streckennetz von 88 Kilometer Länge. Der Wagenpark bestand aus 58 Triebwagen, zwei Gepäcktriebwagen und 29 Beiwagen. Die Stilllegung der SGTE-Strecken erfolgte zwischen 1938 und 1952.
1894 eröffnete die Société des voies ferrées du Dauphiné (VFD) eine 35 Kilometer lange Strecke, die über Gières und Vizille ins südöstlich von Grenoble gelegene Le Bourg-d’Oisans führte. Ab 1898 entstand von Gières ausgehend eine gut 13 Kilometer lange Zweigstrecke, die im Tal der Isère in nordöstlicher Richtung nach Froges verlief. Die VFD elektrifizierte zwischen 1902 und 1909 ihr Streckennetz mit Ausnahme des Teilstücks zwischen Vizille und Le Bourg-d’Oisans, das bis zur Stilllegung 1946 immer mit Dampflokomotiven betrieben wurde. Bis 1948 wurden auch die anderen Strecken der VFD auf Busverkehr umgestellt. 1930 bestand der Wagenpark der VFD aus 18 Triebwagen, 23 Dampflokomotiven, drei Gepäcktriebwagen und 61 Beiwagen.
Die Chemins de fer Economiques du Nord (CEN) betrieb ab 1895 eine 16 Kilometer lange Vorortbahn nach Veurey, nordwestlich von Grenoble im Tal der Isère gelegen. Diese Strecke wurden nach der Elektrifizierung zwischen 1902 und 1905 von der städtischen SGTE übernommen.
Der Tramway de Grenoble à Chapareillan (TGC) verfügte über die 43 Kilometer lange Strecke über Saint-Ismier nach Chapareillan, die im Tal der Isère flussaufwärts von Grenoble verlief. Abschnittsweise zwischen Dezember 1899 und März 1900 eröffnet, wies die TGC als Besonderheit eine doppelte Oberleitung auf. An der Zwischenstation Montfort bestand Anschluss an die heute noch existierende Standseilbahn , die das 690 m höher gelegene Saint-Hilaire anband. 1930 verfügte die TGC über einen Fuhrpark von elf Triebwagen, zwei Gepäckwagen sowie 25 Beiwagen. Ab März 1933 begann man den Abschnitt von Le Touvet nach Chapareillan auf Busbetrieb umzustellen, wobei der Rest der Linie bis zum 1. Dezember 1947 folgte.
Die Tramway Grenoble – Villard-de-Lans (GVL) stand im Besitz des Départements Isère, der Betrieb wurde von der städtischen SGTE durchgeführt. Die GVL-Strecke mit einer Gesamtlänge von 39 Kilometer führte ins westlich von Grenoble im Vercors-Gebirge gelegene Villard-de-Lans. Die Bahn, der der Charakter einer „außerordentliche[n] Panoramabahn“ zugesprochen wird, wurde abschnittsweise zwischen 1911 und Juli 1920 eröffnet. Der Abschnitt von Saint-Nizier nach Villard-de-Lans wurde 1938 stillgelegt, die restliche Strecke am 1. April 1949.
Der Weg zur Wiedereinführung der Straßenbahn
Nach der Stilllegung der letzten Straßenbahn 1952 wurde der gesamte öffentliche Nahverkehr in Grenoble mit Bussen abgewickelt. Dabei verkehrten seit Juli 1947 auf zwei Linien Oberleitungsbusse.
1973 gründeten das Département sowie 24 Gemeinden des Großraums Grenoble den Syndicat Mixte des Transports en Commun (SMTC), ein Zweckverband, in dessen Händen die Planungshoheit für den öffentlichen Personennahverkehr liegt. Zum 1. Januar 1975 wurde das nicht mehr kostendeckend arbeitende Verkehrsunternehmen SGTE durch die neugegründete Société d'Économie Mixte des Transports de l'Agglomération Grenobloise (SÉMITAG) ersetzt, ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen innerhalb des Transdev-Konzerns. In den folgenden Jahren beschaffte die SÉMITAG neue Busse, richtete neue Linien ein und verdichtete den Verkehr auf den bestehenden Linien. In Eybens entstand ein neuer Betriebshof, der das alte Depot aus dem Jahr 1897 ablöste. 1977 wurden die ersten, vier Kilometer langen Busspuren eröffnet. Der Oberleitungsbusbetrieb wurde von zwei auf sechs Linien ausgedehnt, zugleich ersetzten 50 neue O-Busse Fahrzeuge aus den 1950er Jahren. Zwischen 1973 und 1982 stieg die Zahl der Fahrgäste von 16,9 auf 38,9 Millionen, damit wurden 16 Prozent aller Reisen im Großraum mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolviert.
Die gestiegenen Fahrgastzahlen führten insbesondere auf den Hauptstrecken des Busnetzes zu Überlastungserscheinungen, so dass Ende der 1970er Jahre Planungen für die Wiedereinführung einer Straßenbahn aufgenommen wurden. Bereits im Frühjahr 1975 hatte Grenoble sich als einzige der angeschriebenen Städte zum Bau einer Straßenbahn bereit erklärt, als der Staatssekretär im französischen Verkehrsministerium, , mehrere Städte schriftlich aufforderte, Konzepte zur Wiedereinführung einer Straßenbahn einzureichen. 1981 lag ein konkreter Projektentwurf in Grenoble vor. 1983 führte die Stadtverwaltung eine Volksabstimmung durch, in der das Straßenbahnprojekt bei einer Wahlbeteiligung von 36,8 Prozent eine Zustimmung von 53,1 Prozent fand. Vorbereitende Bauarbeiten wurden 1983 aufgenommen, die eigentlichen Bauarbeiten starteten im März 1985.
Normalspurige Straßenbahn ab 1987
Nach Testfahrten seit Januar 1987 ging die erste Strecke der Straßenbahn Grenoble schrittweise ab August 1987 in Betrieb. Grenoble war damit die zweite französische Stadt nach Nantes, die in den 1980er Jahren den Straßenbahnbetrieb wiederaufnahm. Heute gilt die Straßenbahn von Grenoble als wegweisend für die weitere Entwicklung des Verkehrssystems Straßenbahn. Grenoble war der erste Betrieb weltweit, der unter dem Druck von Behindertenverbänden vollständig auf Niederflurstraßenbahnen setzte und damit einen barrierefreien Zugang zu diesem Verkehrsmittel schuf. Vorbildfunktion für andere französische Städte hatte der städtebauliche Ansatz, mit der Wiedereinführung der Straßenbahn nicht alleine Verkehrsprobleme lösen zu wollen, sondern auch einen Beitrag zur Stadterneuerung, insbesondere zur Belebung der Innenstadt, zu leisten. Derartige Konzepte wurden in weiteren französischen Städten aufgegriffen und weiterentwickelt, insbesondere bei der 1995 eröffneten Straßenbahn in Straßburg.
Linien
Nach kontinuierlichem Ausbau verkehren seit 2014 fünf Straßenbahnlinien auf einem Streckennetz von insgesamt 35 Kilometern:
- Die Linie A ging im August 1987 zwischen Gares und dem südlich der Innenstadt gelegenen Endpunkt Grand’Place in Betrieb. Dabei quert die Linie die Altstadt von Grenoble in teilweise nur sieben Meter breiten Straßen; in einer Straße entstand für die Fußgänger ein 80 Meter langer, in die vorhandene Bebauung eingefügter Arkadengang. In der Innenstadt wurde die vorhandene Fußgängerzone erweitert, teilweise kamen Marmorplatten zur Einpflasterung des Gleisbereiches zum Einsatz. An der Endstation Grand’Place, an einem großen Einkaufszentrum gelegen, entstand eine großflächig überdachte Umsteigeanlage zum Busverkehr. Im Bereich des Hauptbahnhofs von Grenoble verläuft die Strecke schleifenförmig, um die Straßenbahnhaltestelle möglichst nahe am Bahnhofsgebäude zu platzieren. Im September 1987 und Januar 1988 wurde die Linie A von Gares in die westlich von Grenoble gelegene Gemeinde Fontaine verlängert. Dabei wird der Drac auf einer eigenen, zuvor dem Autoverkehr vorbehaltenen Brücke überquert. In Fontaine entstand eine neue Fußgängerzone. Im Süden wurde die Linie A zwischen März 1996 und Dezember 1997 in die Vorortgemeinde Échirolles verlängert. Die knapp vier Kilometer lange, überwiegend als Rasengleis ausgeführte Strecke bindet das Kongresszentrum Alpexpo an und erschließt Vorstadtgebiete mit freistehenden Wohnblocks.
- Die Linie B wurde im November 1990 eröffnet. Zwischen Gares und Hubert Dubedout wird die Innenstadtstrecke der Linie A benutzt. Eine neugebaute, vier Kilometer lange Strecke verlässt die Innenstadt in nordöstlicher Richtung, quert zweimal die Isère, bindet eine Klinik an und durchfährt dann den Campus der Universität von Grenoble. An der dreigleisigen Station La Tronche Grand Sablon entstand eine Umsteigeanlage für den Busverkehr aus den nordöstlichen Vororten. Am westlichen Ende der Linie B ging im November 1999 sowie im Mai 2001 in zwei Abschnitten eine 1,2 Kilometer lange Strecke bis zur neuen Endstation Cité Internationale in Betrieb, die ein im Bau befindliches Büroviertel auf der Rückseite des Hauptbahnhofs erschloss. Im April 2006 erfolgte die Verlängerung vom Universitätscampus um 1,6 Kilometer bis zur neuen Endstation Plaine des Sports. An der Zwischenstation Gières Gare Universités kann auf die Züge der Staatsbahn SNCF Richtung Chambéry umgestiegen werden. Im September 2014 wurde eine 1,6 km lange Verlängerung zum Polygone Scientifique fertiggestellt, welche mit den beiden neuen Haltestellen CEA – Cambridge und Grenoble Presqu'île die dortigen Forschungseinrichtungen erschließt.
- Am 20. Mai 2006 wurde die Linie C in Betrieb genommen. Von der Endstation in der Gemeinde Seyssins verläuft die Strecke nach Norden, biegt in Seyssinet-Pariset nach Osten ab, überquert den Drac und verläuft dann durch das südliche Stadtzentrum von Grenoble entlang des Straßenzuges der Grands Boulevards. Dieser Straßenzug diente zuvor als Verbindung zweier Autobahnen und wurde von 60.000 Fahrzeugen pro Tag befahren. Eine hier vorhandene Hochstraße wurde im Juli 2004 gesprengt. Die Haltestelle Chavant verknüpft die Linien A und C; im Osten schließt die 7,7 Kilometer lange Neubaustrecke hinter der Station Hector Berlioz an die vorhandene Strecke der Linie B an; die Züge der Linie C verkehren weiter zur Universität.
- Am 6. Oktober 2007 ging die Linie D, in der Planungsphase auch als Linie C´ bezeichnet, in Betrieb. Neugebaut wurde eine 2,6 Kilometer lange Strecke, die Neubaugebiete im Süden der Gemeinde Saint-Martin-d’Hères anbindet. Züge der Linie D verkehren ab der Station Neyrpic-Belledonne weiter über die Strecke der Linie C und enden in Les Taillées-Universités.
- Als fünfte Straßenbahnlinie wurde am 28. Juni 2014 das erste Teilstück der Linie E in Betrieb genommen. Sie hat ihren Ausgangspunkt im Süden Grenobles, durchquert das Stadtzentrum in nördlicher Richtung und führt dann in die rechts der Isère liegenden Gemeinden Saint-Martin-le-Vinoux. Dort endete die Strecke zunächst; eine Verlängerung nach Saint-Égrève und Fontanil-Cornillon ging am 13. Juli 2015 in Betrieb. Insgesamt ist die Strecke 11,5 Kilometer lang und verfügt über 18 Haltestellen. Für die Strecke wurde ein Teilstück der Autobahn A48 zur Nationalstraße N481 abgestuft.
Betrieb
Im Jahresfahrplan 2008/2009 verkehrte die Linie A in der Hauptverkehrszeit alle drei bis vier Minuten, tagsüber alle fünf Minuten. Auf der Linie B werden in der Hauptverkehrszeit alle drei, tagsüber alle vier Minuten Fahrten angeboten. Die Linie C weist eine Taktzeit von vier bis sechs Minuten in der Hauptverkehrszeit und von acht Minuten tagsüber auf. Abends verkehren diese drei Linien alle 12, später alle 20 Minuten. Die Linie D fährt seltener, in der Hauptverkehrszeit alle sieben, tagsüber alle zehn Minuten. An Sonntagen sind die Taktzeiten wie bei französischen Verkehrsbetrieben üblich deutlich geringer und schwanken zwischen elf Minuten (Linie A, nachmittags) und 30 Minuten (Linie D). Die Linien A bis C verkehren ungefähr ab 5 Uhr bis circa 1 Uhr, die Linie D zwischen 6 und 21 Uhr.
Im Vergleich zu anderen französischen Straßenbahnbetrieben sind die Reisegeschwindigkeiten mit 17 km/h für die Linien A und B sowie 18 km/h für die Linie C eher niedrig. Einfluss auf die geringe Geschwindigkeit der Linien A und B hat die Fußgängerzone in der Innenstadt, wo die Reisegeschwindigkeit 14 km/h beträgt. Gegenüber dem vorherigen Busverkehr konnten die Fahrzeiten reduziert werden: So verringerten sich mit der Inbetriebnahme der Linie A die Fahrzeiten zwischen der Innenstadt und Grand’Place von 25 auf 15 Minuten und zwischen Fontaine und der Innenstadt von 22 auf elf Minuten. Die Haltestellenabstände betragen 450 Meter (Linie A), 410 Meter (Linie B) und 530 Meter (Linie C). An Lichtsignalanlagen hat die Straßenbahn generell Vorrang.
Für die Wiedereröffnung der Straßenbahn 1987 wurde der vorhandene Betriebshof Eybens für Straßenbahnwagen umgebaut. O-Busse blieben in Eybens beheimatet, während für Dieselbusse ein neuer Betriebshof in Sassenage entstand. In Eybens waren anfänglich eine Wagenhalle mit 12 Gleisen für 29 Züge, eine Waschanlage sowie die Zentralwerkstatt mit vier Gleisen vorhanden. Mit dem weiteren Netzausbau wurden weitere Abstellmöglichkeiten geschaffen. Der Betriebshof Eybens ist über eine 750 Meter lange Betriebsstrecke an die Haltestelle Grand’Place der Linie A angebunden. Ein zweiter Betriebshof entstand nach der Verlängerung der Linie B im April 2006 an der neuen Endhaltestelle Plaine des Sports.
Fahrzeuge
Für die 1987 eröffnete Linie A wurden 20 Triebwagen des Typs TFS 2 beschafft. Der TFS 2 entstand als niederflurige Fortentwicklung der Tramway français standard (TFS) des französischen Konzerns Alstom, die seit 1985 bei der Straßenbahn Nantes eingesetzt wurde und deren Verwendung zunächst auch in Grenoble angedacht war. Bei einer Gesamtlänge von 29,4 Metern bietet der 2,3 Meter breite TFS 2 58 Sitz- und 120 Stehplätze. In der Mitte des Triebwagens befindet sich ein 17,85 Meter langes Abteil mit einer Fußbodenhöhe von 34 Zentimeter über Schienenoberkante. Einziehbare Trittklappen an den Türen ermöglichen auch Fahrgästen in Rollstühlen die Benutzung der Straßenbahn. Der für Grenoble entwickelte Triebwagen gilt dabei als die erste Straßenbahn, die stark von einem Designer geprägt wurde. Der TFS 2 bewährte sich im Betrieb, nachteilig war sein durch die Niederflurkonstruktion bedingtes höheres Gewicht, das zu höherem Energieverbrauch und einer stärkeren Belastung des Oberbaus führte. Bis 1997 beschaffte Grenoble in vier Bauserien 53 Züge des Typs TFS 2.
2003 bestellte die SMTC ebenfalls bei Alstom 35 Triebwagen des Typs Citadis 402, die ab 2005 ausgeliefert wurden. Die Citadis-Wagen verfügen über 76 Sitz- und 198 Stehplätze bei einer Länge von 43,7 und einer Breite von 2,4 Metern. Im November 2007 gab die SMTC die Bestellung 12 weiterer Citadis-Züge bekannt. Die Triebwagen sollten mit ihrer höheren Kapazität für eine Entlastung auf der Linie A sorgen. Hierzu waren auch Anpassungsarbeiten an der Strecke wie die Verlängerung von Bahnsteigen erforderlich.
Im Oktober 2023 wurde zum Ersatz der TFS 2 eine weitere Fahrzeuggeneration ausgeschrieben. Die Festbestellung umfasst 38 Wagen, die erste Option sechs und die zweite Option drei weitere Wagen. Im Juli 2025 wurde die Vergabe des Auftrags an Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles bekanntgegeben. Die ungefähr 45 Meter langen Fahrzeuge aus der Produktgruppe Urbos sollen ab 2028 in Betrieb gehen.
Bilanz
Bis 2001 wurden für den Bau des Streckennetzes 367 Millionen Euro investiert. Für die 2006 und 2007 eingeweihten Strecken entstanden weitere Kosten in Höhe von 360 Millionen Euro. Der Kaufpreis für die 53 TFS 2-Triebwagen betrug 101 Millionen Euro; die 35 Citadis-Züge schlugen mit 90 Millionen Euro zu Buche. Pro Kilometer entstanden bei den zwischen 1987 und 1997 eröffneten Strecken Kosten zwischen 23,8 und 31,7 Millionen Euro, ein im Vergleich zur 1985 eröffneten Straßenbahn in Nantes hoher Wert, der sich aus der großen Bedeutung der Gestaltung erklärt.
Wichtiges Finanzierungsinstrument ist der Versement transport, eine Transportsteuer, die von allen Arbeitgebern mit mehr als neun Beschäftigten erhoben wird. Grenoble schöpft hierbei den zulässigen Höchstsatz von 1,75 % bezogen auf die Lohnsumme aus. Anfänglich übernahm der französische Staat bis zu 50 % der Investitionskosten; mittlerweile sind die staatlichen Subventionen weitgehend entfallen.
1996 benutzten 22,8 Millionen Fahrgäste die Straßenbahn; 2001 waren es 28,5 Millionen, 2005 33,8 Millionen und 2010 40,9 Millionen. Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr einschließlich des Busbetriebes stiegen die Fahrgastzahlen von 17 Millionen im Jahr 1970 über 34 Millionen im Jahr 1990 auf 70 Millionen im Jahr 2005. Als Gründe für den Anstieg gelten der kontinuierliche Netzausbau sowie ein allgemeiner Aufwärtstrend des öffentlichen Personennahverkehrs.
Weiterer Ausbau
Grenoble plant die weitere Verlängerung der vorhandenen Strecken:
- Weitere Planungen sehen die Verlängerung der Linie A an beiden Endpunkten vor. Damit sollen die Gemeinden Pont de Claix und Sassenage einen Straßenbahnanschluss erhalten, wie er bereits zu Zeiten des meterspurigen Betriebes bestand.
- Zudem soll die Linie E in die nordöstlich von Grenoble gelegene Gemeinde Meylan verlängert werden. Die Linie D soll zu einer südlich des Stadtzentrums verlaufenden Tangentiallinie ausgebaut werden soll. Geplant ist eine Verlängerung vom derzeitigen Endpunkt Etienne Grappe über Grand’Place und Seyssins nach Fontaine.
Einzelnachweise
- Georges Muller: Die Renaissance der Straßenbahn in Grenoble. In: Stadtverkehr. Nr. 9, 1987, ISSN 0038-9013, S. 16–23, hier S. 16.
- Muller, Renaissance, S. 16.
- Muller, Renaissance, S. 16f.
- Dirk Budach, Jürgen Lehmann: Die Obusbetriebe in Frankreich. In: Stadtverkehr. Nr. 2, 2005, ISSN 0038-9013, S. 19–23, hier S. 19.
- Groneck, Planungsleitbilder, S. 38.
- Muller, Renaissance, S. 17.
- Groneck, Planungsleitbilder, S. 180.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 42f.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 40ff.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 41f.
- Robert Schrempf: Grenoble eröffnet Tramlinie C. In: Stadtverkehr. Nr. 7–8, 2006, ISSN 0038-9013, S. 47.
- L’extension du tram B entame demain sa “marche à blanc”. (ledauphine.com [abgerufen am 12. Juli 2018]).
- Groneck, Straßenbahnen, S. 49.
- Schrempf, Grenoble eröffnet Tramlinie C, S. 47. Eröffnungsdatum bei www.trams-in-france.net.
- Jahresfahrplan 2008/2009 bei www.semitag.com/
- Tabelle bei Groneck, Planungsleitbilder, S. 98.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 46.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 41.
- Muller, Renaissance, S. 19; Groneck, Straßenbahnen, S. 45. Lage: 45° 9′ 31,1″ N, 5° 44′ 27,9″ O
- Groneck, Straßenbahnen, S. 49. Lage: 45° 11′ 21,8″ N, 5° 46′ 59,9″ O
- Zu TFS 2 siehe: Groneck, Straßenbahnen, S. 42ff; Muller, Renaissance, S. 19ff.
- Harry Hondius: Entwicklung der Nieder- und Mittelflur-Straßen- und Stadtbahnen. Folge 16, Teil II. In: Stadtverkehr, Nr. 1, 2003, ISSN 0038-9013, S. 12.
- Groneck, Straßenbahnen, S. 45.
- Schrempf: Grenoble eröffnet Tramlinie C, S. 47; Kurzmeldung in Stadtverkehr, Nr. 3, 2003, ISSN 0038-9013, S. 49.
- SMTC: Des Citadis sur la ligne A ( vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive) (französisch)
- Frankreich-Grenoble: Straßenbahnpersonenwagen - 605833-2023 - Wettbewerb. In: Tenders Electronic Daily. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 4. Oktober 2023, abgerufen am 10. Juli 2025 (deutsch, französisch).
- CAF wins Grenoble tram order. In: Metro Report International. DVV Media International, 10. Juli 2025, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch).
- Kostenangaben bei Groneck, Straßenbahnen, S. 42; Schrempf, Grenoble eröffnet Tramlinie C, S. 47.
- Groneck, Planungsleitbilder, S. 92ff.
- Groneck, Planungsleitbilder, S. 19f. Bruno Schmidt: Auch Grenoble erhält eine Straßenbahn. In: Stadtverkehr. Nr. 9, 1985, ISSN 0038-9013, S. 334–335, hier S. 335.
- Fahrgastzahlen bei: Groneck, Planungsleitbilder, S. 111; Groneck, Straßenbahnen, S. 46; Schrempf: Grenoble eröffnet Tramlinie C, S. 47; Christoph Groneck: Hochwertiger ÖPNV in Frankreich. In: Stadtverkehr 12/2012, S. 46–49, hier S. 48.
- Weitere Planungen bei www.trams-in-france.net (englisch)
Literatur
- Christoph Groneck: Neue Straßenbahnen in Frankreich. Die Wiederkehr eines urbanen Verkehrsmittels. EK-Verlag, Freiburg 2003, ISBN 3-88255-844-X.
- Christoph Groneck: Französische Planungsleitbilder für Straßenbahnsysteme im Vergleich zu Deutschland. Dissertation, Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal 2007. (Digitalisat, PDF-Datei, 5,1 MB)
Weblinks
- www.trams-in-france.net (englisch)
- Website der SÉMITAG (französisch)
- Website der SMTC (französisch)
- Youtube
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Strassenbahn Grenoble frz Tramway de Grenoble war bei der Wiedereinfuhrung 1987 der weltweit erste Betrieb bei dem ausschliesslich Strassenbahnen in Niederflurtechnik eingesetzt wurden Heute verkehren in Grenoble auf einem 42 7 Kilometer langen normalspurigen Netz funf Linien Schon zwischen 1894 und 1952 bestand in der grossten Stadt der franzosischen Alpen ein meterspuriger Betrieb mit mehreren teils weit ins Umland fuhrenden Strecken Strassenbahn GrenobleBildBasisinformationenStaat FrankreichStadt GrenobleEroffnung August 1987Betreiber SemitagInfrastrukturStreckenlange 42 7 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 750 V DC OberleitungHaltestellen 74BetriebLinien 5Takt in der HVZ 3 minFahrzeuge 53 Alstom TFS 2 50 Citadis 402StatistikFahrgaste 210 330 pro Tag 2009 NetzplanLiniennetz seit 2015Grenobles erste StrassenbahnenStrassenbahnen am Place Grenette Ausgangspunkt der Uberlandstrecke nach Voreppe Ab den 1890er Jahren entstand in Grenoble ein von mehreren Gesellschaften betriebenes Strassenbahnnetz zu dem mehrere Uberlandstrassenbahnen meist eingleisige Strecken in Strassenseitenlage gehorten Das meterspurige Netz wurde zwischen 1933 und 1952 schrittweise stillgelegt Bedeutendste Gesellschaft war die stadtische Societe Grenobloise de Tramways Electriques SGTE die Strecken in der Stadt sowie mehrere Vorortbahnen betrieb Zu den Vorortstrecken zahlten die 5 Kilometer lange 1897 eroffnete Verbindung ins sudlich von Grenoble gelegene Eybens Ebenfalls 1897 wurde eine 12 5 Kilometer lange Strecke nach eroffnet von der in Pont de Claix eine kurze Stichbahn nach Claix abzweigte Diese Strecke wurde zweimal um je vier Kilometer verlangert und erreichte 1907 Vif und 1923 1900 wurde die 14 Kilometer lange Strecke nach Voreppe in Betrieb genommen die dem Tal der Isere flussabwarts folgte 1930 betrieb die SGTE neun Linien und verfugte uber ein Streckennetz von 88 Kilometer Lange Der Wagenpark bestand aus 58 Triebwagen zwei Gepacktriebwagen und 29 Beiwagen Die Stilllegung der SGTE Strecken erfolgte zwischen 1938 und 1952 Bahnhof der VFD inZug des TGC auf der Brucke Pont de l Ile Verte uber die Isere 1894 eroffnete die Societe des voies ferrees du Dauphine VFD eine 35 Kilometer lange Strecke die uber Gieres und Vizille ins sudostlich von Grenoble gelegene Le Bourg d Oisans fuhrte Ab 1898 entstand von Gieres ausgehend eine gut 13 Kilometer lange Zweigstrecke die im Tal der Isere in nordostlicher Richtung nach Froges verlief Die VFD elektrifizierte zwischen 1902 und 1909 ihr Streckennetz mit Ausnahme des Teilstucks zwischen Vizille und Le Bourg d Oisans das bis zur Stilllegung 1946 immer mit Dampflokomotiven betrieben wurde Bis 1948 wurden auch die anderen Strecken der VFD auf Busverkehr umgestellt 1930 bestand der Wagenpark der VFD aus 18 Triebwagen 23 Dampflokomotiven drei Gepacktriebwagen und 61 Beiwagen Die Chemins de fer Economiques du Nord CEN betrieb ab 1895 eine 16 Kilometer lange Vorortbahn nach Veurey nordwestlich von Grenoble im Tal der Isere gelegen Diese Strecke wurden nach der Elektrifizierung zwischen 1902 und 1905 von der stadtischen SGTE ubernommen Der Tramway de Grenoble a Chapareillan TGC verfugte uber die 43 Kilometer lange Strecke uber Saint Ismier nach Chapareillan die im Tal der Isere flussaufwarts von Grenoble verlief Abschnittsweise zwischen Dezember 1899 und Marz 1900 eroffnet wies die TGC als Besonderheit eine doppelte Oberleitung auf An der Zwischenstation Montfort bestand Anschluss an die heute noch existierende Standseilbahn die das 690 m hoher gelegene Saint Hilaire anband 1930 verfugte die TGC uber einen Fuhrpark von elf Triebwagen zwei Gepackwagen sowie 25 Beiwagen Ab Marz 1933 begann man den Abschnitt von Le Touvet nach Chapareillan auf Busbetrieb umzustellen wobei der Rest der Linie bis zum 1 Dezember 1947 folgte Die Tramway Grenoble Villard de Lans GVL stand im Besitz des Departements Isere der Betrieb wurde von der stadtischen SGTE durchgefuhrt Die GVL Strecke mit einer Gesamtlange von 39 Kilometer fuhrte ins westlich von Grenoble im Vercors Gebirge gelegene Villard de Lans Die Bahn der der Charakter einer ausserordentliche n Panoramabahn zugesprochen wird wurde abschnittsweise zwischen 1911 und Juli 1920 eroffnet Der Abschnitt von Saint Nizier nach Villard de Lans wurde 1938 stillgelegt die restliche Strecke am 1 April 1949 Der Weg zur Wiedereinfuhrung der StrassenbahnNach der Stilllegung der letzten Strassenbahn 1952 wurde der gesamte offentliche Nahverkehr in Grenoble mit Bussen abgewickelt Dabei verkehrten seit Juli 1947 auf zwei Linien Oberleitungsbusse 1973 grundeten das Departement sowie 24 Gemeinden des Grossraums Grenoble den Syndicat Mixte des Transports en Commun SMTC ein Zweckverband in dessen Handen die Planungshoheit fur den offentlichen Personennahverkehr liegt Zum 1 Januar 1975 wurde das nicht mehr kostendeckend arbeitende Verkehrsunternehmen SGTE durch die neugegrundete Societe d Economie Mixte des Transports de l Agglomeration Grenobloise SEMITAG ersetzt ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen innerhalb des Transdev Konzerns In den folgenden Jahren beschaffte die SEMITAG neue Busse richtete neue Linien ein und verdichtete den Verkehr auf den bestehenden Linien In Eybens entstand ein neuer Betriebshof der das alte Depot aus dem Jahr 1897 abloste 1977 wurden die ersten vier Kilometer langen Busspuren eroffnet Der Oberleitungsbusbetrieb wurde von zwei auf sechs Linien ausgedehnt zugleich ersetzten 50 neue O Busse Fahrzeuge aus den 1950er Jahren Zwischen 1973 und 1982 stieg die Zahl der Fahrgaste von 16 9 auf 38 9 Millionen damit wurden 16 Prozent aller Reisen im Grossraum mit offentlichen Verkehrsmitteln absolviert Die gestiegenen Fahrgastzahlen fuhrten insbesondere auf den Hauptstrecken des Busnetzes zu Uberlastungserscheinungen so dass Ende der 1970er Jahre Planungen fur die Wiedereinfuhrung einer Strassenbahn aufgenommen wurden Bereits im Fruhjahr 1975 hatte Grenoble sich als einzige der angeschriebenen Stadte zum Bau einer Strassenbahn bereit erklart als der Staatssekretar im franzosischen Verkehrsministerium mehrere Stadte schriftlich aufforderte Konzepte zur Wiedereinfuhrung einer Strassenbahn einzureichen 1981 lag ein konkreter Projektentwurf in Grenoble vor 1983 fuhrte die Stadtverwaltung eine Volksabstimmung durch in der das Strassenbahnprojekt bei einer Wahlbeteiligung von 36 8 Prozent eine Zustimmung von 53 1 Prozent fand Vorbereitende Bauarbeiten wurden 1983 aufgenommen die eigentlichen Bauarbeiten starteten im Marz 1985 Normalspurige Strassenbahn ab 1987TFS 2 Triebwagen auf der Linie BCitadis Zug an der gemeinsamen Haltestelle der Linien A und C ChavantEndstation der Linie C in der Gemeinde SeyssinsStrecke der Linie C im Verlauf des Grand Boulevard Nach Testfahrten seit Januar 1987 ging die erste Strecke der Strassenbahn Grenoble schrittweise ab August 1987 in Betrieb Grenoble war damit die zweite franzosische Stadt nach Nantes die in den 1980er Jahren den Strassenbahnbetrieb wiederaufnahm Heute gilt die Strassenbahn von Grenoble als wegweisend fur die weitere Entwicklung des Verkehrssystems Strassenbahn Grenoble war der erste Betrieb weltweit der unter dem Druck von Behindertenverbanden vollstandig auf Niederflurstrassenbahnen setzte und damit einen barrierefreien Zugang zu diesem Verkehrsmittel schuf Vorbildfunktion fur andere franzosische Stadte hatte der stadtebauliche Ansatz mit der Wiedereinfuhrung der Strassenbahn nicht alleine Verkehrsprobleme losen zu wollen sondern auch einen Beitrag zur Stadterneuerung insbesondere zur Belebung der Innenstadt zu leisten Derartige Konzepte wurden in weiteren franzosischen Stadten aufgegriffen und weiterentwickelt insbesondere bei der 1995 eroffneten Strassenbahn in Strassburg Linien Nach kontinuierlichem Ausbau verkehren seit 2014 funf Strassenbahnlinien auf einem Streckennetz von insgesamt 35 Kilometern Die Linie A ging im August 1987 zwischen Gares und dem sudlich der Innenstadt gelegenen Endpunkt Grand Place in Betrieb Dabei quert die Linie die Altstadt von Grenoble in teilweise nur sieben Meter breiten Strassen in einer Strasse entstand fur die Fussganger ein 80 Meter langer in die vorhandene Bebauung eingefugter Arkadengang In der Innenstadt wurde die vorhandene Fussgangerzone erweitert teilweise kamen Marmorplatten zur Einpflasterung des Gleisbereiches zum Einsatz An der Endstation Grand Place an einem grossen Einkaufszentrum gelegen entstand eine grossflachig uberdachte Umsteigeanlage zum Busverkehr Im Bereich des Hauptbahnhofs von Grenoble verlauft die Strecke schleifenformig um die Strassenbahnhaltestelle moglichst nahe am Bahnhofsgebaude zu platzieren Im September 1987 und Januar 1988 wurde die Linie A von Gares in die westlich von Grenoble gelegene Gemeinde Fontaine verlangert Dabei wird der Drac auf einer eigenen zuvor dem Autoverkehr vorbehaltenen Brucke uberquert In Fontaine entstand eine neue Fussgangerzone Im Suden wurde die Linie A zwischen Marz 1996 und Dezember 1997 in die Vorortgemeinde Echirolles verlangert Die knapp vier Kilometer lange uberwiegend als Rasengleis ausgefuhrte Strecke bindet das Kongresszentrum Alpexpo an und erschliesst Vorstadtgebiete mit freistehenden Wohnblocks Die Linie B wurde im November 1990 eroffnet Zwischen Gares und Hubert Dubedout wird die Innenstadtstrecke der Linie A benutzt Eine neugebaute vier Kilometer lange Strecke verlasst die Innenstadt in nordostlicher Richtung quert zweimal die Isere bindet eine Klinik an und durchfahrt dann den Campus der Universitat von Grenoble An der dreigleisigen Station La Tronche Grand Sablon entstand eine Umsteigeanlage fur den Busverkehr aus den nordostlichen Vororten Am westlichen Ende der Linie B ging im November 1999 sowie im Mai 2001 in zwei Abschnitten eine 1 2 Kilometer lange Strecke bis zur neuen Endstation Cite Internationale in Betrieb die ein im Bau befindliches Buroviertel auf der Ruckseite des Hauptbahnhofs erschloss Im April 2006 erfolgte die Verlangerung vom Universitatscampus um 1 6 Kilometer bis zur neuen Endstation Plaine des Sports An der Zwischenstation Gieres Gare Universites kann auf die Zuge der Staatsbahn SNCF Richtung Chambery umgestiegen werden Im September 2014 wurde eine 1 6 km lange Verlangerung zum Polygone Scientifique fertiggestellt welche mit den beiden neuen Haltestellen CEA Cambridge und Grenoble Presqu ile die dortigen Forschungseinrichtungen erschliesst Am 20 Mai 2006 wurde die Linie C in Betrieb genommen Von der Endstation in der Gemeinde Seyssins verlauft die Strecke nach Norden biegt in Seyssinet Pariset nach Osten ab uberquert den Drac und verlauft dann durch das sudliche Stadtzentrum von Grenoble entlang des Strassenzuges der Grands Boulevards Dieser Strassenzug diente zuvor als Verbindung zweier Autobahnen und wurde von 60 000 Fahrzeugen pro Tag befahren Eine hier vorhandene Hochstrasse wurde im Juli 2004 gesprengt Die Haltestelle Chavant verknupft die Linien A und C im Osten schliesst die 7 7 Kilometer lange Neubaustrecke hinter der Station Hector Berlioz an die vorhandene Strecke der Linie B an die Zuge der Linie C verkehren weiter zur Universitat Am 6 Oktober 2007 ging die Linie D in der Planungsphase auch als Linie C bezeichnet in Betrieb Neugebaut wurde eine 2 6 Kilometer lange Strecke die Neubaugebiete im Suden der Gemeinde Saint Martin d Heres anbindet Zuge der Linie D verkehren ab der Station Neyrpic Belledonne weiter uber die Strecke der Linie C und enden in Les Taillees Universites Als funfte Strassenbahnlinie wurde am 28 Juni 2014 das erste Teilstuck der Linie E in Betrieb genommen Sie hat ihren Ausgangspunkt im Suden Grenobles durchquert das Stadtzentrum in nordlicher Richtung und fuhrt dann in die rechts der Isere liegenden Gemeinden Saint Martin le Vinoux Dort endete die Strecke zunachst eine Verlangerung nach Saint Egreve und Fontanil Cornillon ging am 13 Juli 2015 in Betrieb Insgesamt ist die Strecke 11 5 Kilometer lang und verfugt uber 18 Haltestellen Fur die Strecke wurde ein Teilstuck der Autobahn A48 zur Nationalstrasse N481 abgestuft Betrieb Im Jahresfahrplan 2008 2009 verkehrte die Linie A in der Hauptverkehrszeit alle drei bis vier Minuten tagsuber alle funf Minuten Auf der Linie B werden in der Hauptverkehrszeit alle drei tagsuber alle vier Minuten Fahrten angeboten Die Linie C weist eine Taktzeit von vier bis sechs Minuten in der Hauptverkehrszeit und von acht Minuten tagsuber auf Abends verkehren diese drei Linien alle 12 spater alle 20 Minuten Die Linie D fahrt seltener in der Hauptverkehrszeit alle sieben tagsuber alle zehn Minuten An Sonntagen sind die Taktzeiten wie bei franzosischen Verkehrsbetrieben ublich deutlich geringer und schwanken zwischen elf Minuten Linie A nachmittags und 30 Minuten Linie D Die Linien A bis C verkehren ungefahr ab 5 Uhr bis circa 1 Uhr die Linie D zwischen 6 und 21 Uhr Im Vergleich zu anderen franzosischen Strassenbahnbetrieben sind die Reisegeschwindigkeiten mit 17 km h fur die Linien A und B sowie 18 km h fur die Linie C eher niedrig Einfluss auf die geringe Geschwindigkeit der Linien A und B hat die Fussgangerzone in der Innenstadt wo die Reisegeschwindigkeit 14 km h betragt Gegenuber dem vorherigen Busverkehr konnten die Fahrzeiten reduziert werden So verringerten sich mit der Inbetriebnahme der Linie A die Fahrzeiten zwischen der Innenstadt und Grand Place von 25 auf 15 Minuten und zwischen Fontaine und der Innenstadt von 22 auf elf Minuten Die Haltestellenabstande betragen 450 Meter Linie A 410 Meter Linie B und 530 Meter Linie C An Lichtsignalanlagen hat die Strassenbahn generell Vorrang Fur die Wiedereroffnung der Strassenbahn 1987 wurde der vorhandene Betriebshof Eybens fur Strassenbahnwagen umgebaut O Busse blieben in Eybens beheimatet wahrend fur Dieselbusse ein neuer Betriebshof in Sassenage entstand In Eybens waren anfanglich eine Wagenhalle mit 12 Gleisen fur 29 Zuge eine Waschanlage sowie die Zentralwerkstatt mit vier Gleisen vorhanden Mit dem weiteren Netzausbau wurden weitere Abstellmoglichkeiten geschaffen Der Betriebshof Eybens ist uber eine 750 Meter lange Betriebsstrecke an die Haltestelle Grand Place der Linie A angebunden Ein zweiter Betriebshof entstand nach der Verlangerung der Linie B im April 2006 an der neuen Endhaltestelle Plaine des Sports Fahrzeuge Innenansicht eines Citadis 402 Fur die 1987 eroffnete Linie A wurden 20 Triebwagen des Typs TFS 2 beschafft Der TFS 2 entstand als niederflurige Fortentwicklung der Tramway francais standard TFS des franzosischen Konzerns Alstom die seit 1985 bei der Strassenbahn Nantes eingesetzt wurde und deren Verwendung zunachst auch in Grenoble angedacht war Bei einer Gesamtlange von 29 4 Metern bietet der 2 3 Meter breite TFS 2 58 Sitz und 120 Stehplatze In der Mitte des Triebwagens befindet sich ein 17 85 Meter langes Abteil mit einer Fussbodenhohe von 34 Zentimeter uber Schienenoberkante Einziehbare Trittklappen an den Turen ermoglichen auch Fahrgasten in Rollstuhlen die Benutzung der Strassenbahn Der fur Grenoble entwickelte Triebwagen gilt dabei als die erste Strassenbahn die stark von einem Designer gepragt wurde Der TFS 2 bewahrte sich im Betrieb nachteilig war sein durch die Niederflurkonstruktion bedingtes hoheres Gewicht das zu hoherem Energieverbrauch und einer starkeren Belastung des Oberbaus fuhrte Bis 1997 beschaffte Grenoble in vier Bauserien 53 Zuge des Typs TFS 2 2003 bestellte die SMTC ebenfalls bei Alstom 35 Triebwagen des Typs Citadis 402 die ab 2005 ausgeliefert wurden Die Citadis Wagen verfugen uber 76 Sitz und 198 Stehplatze bei einer Lange von 43 7 und einer Breite von 2 4 Metern Im November 2007 gab die SMTC die Bestellung 12 weiterer Citadis Zuge bekannt Die Triebwagen sollten mit ihrer hoheren Kapazitat fur eine Entlastung auf der Linie A sorgen Hierzu waren auch Anpassungsarbeiten an der Strecke wie die Verlangerung von Bahnsteigen erforderlich Im Oktober 2023 wurde zum Ersatz der TFS 2 eine weitere Fahrzeuggeneration ausgeschrieben Die Festbestellung umfasst 38 Wagen die erste Option sechs und die zweite Option drei weitere Wagen Im Juli 2025 wurde die Vergabe des Auftrags an Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles bekanntgegeben Die ungefahr 45 Meter langen Fahrzeuge aus der Produktgruppe Urbos sollen ab 2028 in Betrieb gehen Bilanz Bis 2001 wurden fur den Bau des Streckennetzes 367 Millionen Euro investiert Fur die 2006 und 2007 eingeweihten Strecken entstanden weitere Kosten in Hohe von 360 Millionen Euro Der Kaufpreis fur die 53 TFS 2 Triebwagen betrug 101 Millionen Euro die 35 Citadis Zuge schlugen mit 90 Millionen Euro zu Buche Pro Kilometer entstanden bei den zwischen 1987 und 1997 eroffneten Strecken Kosten zwischen 23 8 und 31 7 Millionen Euro ein im Vergleich zur 1985 eroffneten Strassenbahn in Nantes hoher Wert der sich aus der grossen Bedeutung der Gestaltung erklart Wichtiges Finanzierungsinstrument ist der Versement transport eine Transportsteuer die von allen Arbeitgebern mit mehr als neun Beschaftigten erhoben wird Grenoble schopft hierbei den zulassigen Hochstsatz von 1 75 bezogen auf die Lohnsumme aus Anfanglich ubernahm der franzosische Staat bis zu 50 der Investitionskosten mittlerweile sind die staatlichen Subventionen weitgehend entfallen 1996 benutzten 22 8 Millionen Fahrgaste die Strassenbahn 2001 waren es 28 5 Millionen 2005 33 8 Millionen und 2010 40 9 Millionen Fur den gesamten offentlichen Personennahverkehr einschliesslich des Busbetriebes stiegen die Fahrgastzahlen von 17 Millionen im Jahr 1970 uber 34 Millionen im Jahr 1990 auf 70 Millionen im Jahr 2005 Als Grunde fur den Anstieg gelten der kontinuierliche Netzausbau sowie ein allgemeiner Aufwartstrend des offentlichen Personennahverkehrs Weiterer Ausbau Grenoble plant die weitere Verlangerung der vorhandenen Strecken Weitere Planungen sehen die Verlangerung der Linie A an beiden Endpunkten vor Damit sollen die Gemeinden Pont de Claix und Sassenage einen Strassenbahnanschluss erhalten wie er bereits zu Zeiten des meterspurigen Betriebes bestand Zudem soll die Linie E in die nordostlich von Grenoble gelegene Gemeinde Meylan verlangert werden Die Linie D soll zu einer sudlich des Stadtzentrums verlaufenden Tangentiallinie ausgebaut werden soll Geplant ist eine Verlangerung vom derzeitigen Endpunkt Etienne Grappe uber Grand Place und Seyssins nach Fontaine EinzelnachweiseGeorges Muller Die Renaissance der Strassenbahn in Grenoble In Stadtverkehr Nr 9 1987 ISSN 0038 9013 S 16 23 hier S 16 Muller Renaissance S 16 Muller Renaissance S 16f Dirk Budach Jurgen Lehmann Die Obusbetriebe in Frankreich In Stadtverkehr Nr 2 2005 ISSN 0038 9013 S 19 23 hier S 19 Groneck Planungsleitbilder S 38 Muller Renaissance S 17 Groneck Planungsleitbilder S 180 Groneck Strassenbahnen S 42f Groneck Strassenbahnen S 40ff Groneck Strassenbahnen S 41f Robert Schrempf Grenoble eroffnet Tramlinie C In Stadtverkehr Nr 7 8 2006 ISSN 0038 9013 S 47 L extension du tram B entame demain sa marche a blanc ledauphine com abgerufen am 12 Juli 2018 Groneck Strassenbahnen S 49 Schrempf Grenoble eroffnet Tramlinie C S 47 Eroffnungsdatum bei www trams in france net Jahresfahrplan 2008 2009 bei www semitag com Tabelle bei Groneck Planungsleitbilder S 98 Groneck Strassenbahnen S 46 Groneck Strassenbahnen S 41 Muller Renaissance S 19 Groneck Strassenbahnen S 45 Lage 45 9 31 1 N 5 44 27 9 O 45 158649 5 741097 Groneck Strassenbahnen S 49 Lage 45 11 21 8 N 5 46 59 9 O 45 189379 5 783304 Zu TFS 2 siehe Groneck Strassenbahnen S 42ff Muller Renaissance S 19ff Harry Hondius Entwicklung der Nieder und Mittelflur Strassen und Stadtbahnen Folge 16 Teil II In Stadtverkehr Nr 1 2003 ISSN 0038 9013 S 12 Groneck Strassenbahnen S 45 Schrempf Grenoble eroffnet Tramlinie C S 47 Kurzmeldung in Stadtverkehr Nr 3 2003 ISSN 0038 9013 S 49 SMTC Des Citadis sur la ligne A Memento vom 13 Oktober 2007 im Internet Archive franzosisch Frankreich Grenoble Strassenbahnpersonenwagen 605833 2023 Wettbewerb In Tenders Electronic Daily Amt fur Veroffentlichungen der Europaischen Union 4 Oktober 2023 abgerufen am 10 Juli 2025 deutsch franzosisch CAF wins Grenoble tram order In Metro Report International DVV Media International 10 Juli 2025 abgerufen am 10 Juli 2025 englisch Kostenangaben bei Groneck Strassenbahnen S 42 Schrempf Grenoble eroffnet Tramlinie C S 47 Groneck Planungsleitbilder S 92ff Groneck Planungsleitbilder S 19f Bruno Schmidt Auch Grenoble erhalt eine Strassenbahn In Stadtverkehr Nr 9 1985 ISSN 0038 9013 S 334 335 hier S 335 Fahrgastzahlen bei Groneck Planungsleitbilder S 111 Groneck Strassenbahnen S 46 Schrempf Grenoble eroffnet Tramlinie C S 47 Christoph Groneck Hochwertiger OPNV in Frankreich In Stadtverkehr 12 2012 S 46 49 hier S 48 Weitere Planungen bei www trams in france net englisch LiteraturChristoph Groneck Neue Strassenbahnen in Frankreich Die Wiederkehr eines urbanen Verkehrsmittels EK Verlag Freiburg 2003 ISBN 3 88255 844 X Christoph Groneck Franzosische Planungsleitbilder fur Strassenbahnsysteme im Vergleich zu Deutschland Dissertation Bergische Universitat Wuppertal Wuppertal 2007 Digitalisat PDF Datei 5 1 MB WeblinksCommons Strassenbahn Grenoble Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www trams in france net englisch Website der SEMITAG franzosisch Website der SMTC franzosisch YoutubeStrassen und U Bahnen in der Franzosischen RepublikStrassenbahnen Angers Aubagne Avignon Besancon Bordeaux Brest Caen Dijon Grenoble Le Havre Le Mans Lille Lyon Marseille Montpellier Mulhausen Nantes Nizza Orleans Paris Ile de France Reims Rouen Saint Etienne Saint Louis Haut Rhin Basel Strassburg Toulouse Tours ValenciennesU Bahnen Lille Lyon Marseille Paris Rennes Toulouse Ehemalige Strassenbahnen in der Franzosischen Republik Angers Angouleme Avignon Beaucourt Besancon Beziers Blois Bordeaux Brest Caen Cassel Clermont Ferrand Colmar Deauville Dijon Douai Dunkerque Eu Le Treport Forbach Gex Ferney Grenoble Hagondange Haute Vienne Hendaye Le Havre Le Mans Lille Lourdes Lorient Lyon Marseille Maubeuge 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