Die Straßenbahn Mönchengladbach entstand aus einer seit 1881 als Verbindung zwischen Mönchengladbach damals noch Gladbac
Straßenbahn Mönchengladbach

Die Straßenbahn Mönchengladbach entstand aus einer seit 1881 als Verbindung zwischen Mönchengladbach (damals noch Gladbach) und Rheydt betriebenen Pferdebahn. Ab 1900 wurde das Netz elektrifiziert und ausgebaut. 1901 wurde der Betrieb zwischen den damaligen Städten München-Gladbach und Rheydt aufgeteilt. Abgesehen von einer kurzen Phase zwischen 1929 und 1933 blieben die beiden Betriebe bis zu ihrer Stilllegung getrennt. Die letzte Strecke der zuletzt durch die Stadtwerke Mönchengladbach betriebenen Straßenbahn wurde 1969 eingestellt, die Rheydter Straßenbahn beendete ihren Betrieb bereits zehn Jahre früher.
Pferdebahn
Erste Bestrebungen der beiden Städte Gladbach und Rheydt, eine Verbindung zwischen ihnen zu schaffen, gehen auf das Jahr 1876 zurück. In diesem Jahr beschlossen die Räte beider Städte den Bau einer Pferdebahn. Eine ursprünglich erwogene Dampfstraßenbahn lehnte man nach zahlreichen Besichtigungen vorhandener Bahnen ab. Am 10. Februar 1881 erhielt der Berliner Bankier von der Stadt Gladbach eine Konzession zum Bau einer Verbindung. Die Stadt Rheydt stimmte dieser ebenfalls zu. Am 17. Juni begannen die Bauarbeiten in Gladbach und am 8. Juli in Rheydt. Die ersten Fahrten wurden ab 28. Juli durchgeführt. Offizieller Start war der 10. August 1881. Geplant war die Eröffnung allerdings schon für den 2. August. Da sich die beiden Städte aber nicht über einen Tarif einigen konnten, musste erst die Bezirksregierung zwischen beiden vermitteln und einen Kompromiss finden. Die Strecke war insgesamt 5,2 Kilometer lang, begann in Rheydt an der Kreuzung Odenkirchener Straße/Limitenstraße und führte durch die Odenkirchener Straße, den Marienplatz, die Friedrich-Ebert-Straße, die Rheydter Straße, die Dessauer Straße, die Viktoriastraße, den Berliner Platz, die Lüpertzender Straße, den heutigen Bismarckplatz, die Bismarckstraße, die Hindenburgstraße, den Alten Markt und die Sandradstraße bis zur Aachener Straße in Gladbach.
Die Strecke wurde mit insgesamt 14 Wagen und 50 Pferden betrieben, die sich in einem Depot in der heutigen Rheydter Straße 317 befanden. Gefahren wurde an Werktagen zwischen 7:20 Uhr bis 20:00 Uhr und an Wochenenden bis 22:00 Uhr. Der Tarif lag bei 10, 15 und 20 Pfennig. Um diesen Takt auf der eingleisigen Strecke in Regelspur zu ermöglichen, gab es zahlreiche Ausweichstellen. An Kreuzungen war die Geschwindigkeit auf 5 km/h beschränkt, auf freier Strecke waren 12 km/h erlaubt.
Bis 1882 betrieb Ludwig Lübke die Bahn auf eigene Rechnung, dann veräußerte er sie an die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft aus Dortmund. Die beiden Orte weigerten sich allerdings, die Konzession an die Gesellschaft zu übertragen und somit verblieb Ludwig Lübke als Ansprechpartner. Als dieser am 10. Februar 1883 verstarb, vererbte er die Konzession an seine Frau und Kinder, über die nun die Verbindung zwischen der Gesellschaft und den Städten lief. Bis zum 2. Juli 1894 ging die Konzession an die Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft, wie die Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft nun hieß. Mit der Konzession war auch die Erneuerung des Streckennetzes und die Elektrifizierung bis zum 1. Oktober 1898 verbunden.
Im Jahr 1897 erwarben allerdings die beiden Städte die Bahn. München-Gladbach zahlte 228.000 Goldmark und Rheydt 116.000 Goldmark. Die beiden Städte betrieben die Bahn bis zu ihrer vollständigen Elektrifizierung gemeinsam und teilten sich die Kosten und Einnahmen im Verhältnis 2:1. Der Vorstand der Bahn war allerdings paritätisch besetzt. Er umfasste beide Oberbürgermeister und jeweils fünf Stadträte.
Elektrische Straßenbahn
Elektrifizierung und Netzausbau
Zwecks Elektrifizierung der Pferdebahn schlossen die beiden Städte am 7. Februar 1899 mit den beiden Firmen Max Schorch & Cie. (heute Deutsche Continental Gasgesellschaft) aus Mönchengladbach und Siemens & Halske Verträge ab, die auch die Einrichtung zweier Elektrizitätswerke beinhalteten. Die Bauarbeiten für die Kraftwerke begannen am 16. März 1899 und waren am 10. November 1899 in Rheydt und am 1. Mai 1900 in München-Gladbach abgeschlossen.
Gleichzeitig plante man das Netz zu erweitern und schrieb folgende Strecken aus:
Stadt | Strecke | Länge in km |
---|---|---|
München-Gladbach | Alter Markt – Hardt | 6,76 |
Hardt – Waldniel | 5,50 | |
Lürrip – Bahnhofstraße – Krefelder Straße | 2,60 | |
Alter Markt – Viersener Straße | 0,30 | |
Markt – Regentenstraße – Eicken – Hoven – Kloster Neuwerk | 5,10 | |
Rundstrecke | 3,15 | |
Rheydt | Marienplatz – Bahnhof Rheydt | |
Marienplatz – Mülfort – Odenkirchen | ||
Morr – Marienplatz – Geneicken – Giesenkirchen |
Nach Verhandlungen mit der Firma Siemens kam man zur Überzeugung, dass die geplanten Strecken nicht rentabel zu betreiben seien. Da man einen Mischbetrieb mit elektrischen Straßenbahnen auf der einen und dampf- oder akkumulatorbetriebenen Bahnen auf der anderen Seite nicht für sinnvoll erachtete, entschied man sich für eine Reduzierung der Planungen. Übrig blieben die Strecken zwischen den beiden Orten beginnend in Hardt über Waldhausen, Alter Markt, Wallstraße, Regentenstraße, Bahnhofstraße, Lüpertzender Straße, Rheydter Straße, Rheydt, Mülfort nach Odenkirchen und die Strecke von der Viersener Straße über den Markt, die Krefelder Straße nach Eicken in Mönchengladbach und die Strecke von Geneicken über die Stresemannstraße nach Morr in Rheydt.
Am 13. Juni 1899 begann die Firma Siemens mit den Arbeiten zur Erweiterung des Netzes. Parallel dazu begann man das bis dahin regelspurige Pferdebahnnetz auf Meterspur umzubauen, was erhebliche Nachteile für die Kunden mit sich brachte. Durch die Umspurung erhoffte man sich eine weitere Verbesserung des Wirtschaftlichkeit. Es wurden 1900 folgende Strecken eröffnet:
Eröffnungsdatum | Ort | Strecke | Streckenlänge |
---|---|---|---|
1. Mai 1900 | München-Gladbach | Krefelder Straße – Eickener Straße | 0,77 km |
3. Juni 1900 | München-Gladbach | Alter Markt – Aachener Straße – Brückenstraße | 1,59 km |
3. Juni 1900 | München-Gladbach | Dahlener Straße – Barbarossastraße | 0,19 km |
3. Juni 1900 | Rheydt | Mülfort – Odenkirchen | 2,70 km |
17. Juni 1900 | Rheydt/München-Gladbach | Odenkirchen – Mönchengladbach Hauptbahnhof | |
7. Juli 1900 | Rheydt | Dahlener Straße – Stresemannstraße – Bahnhof Geneicken | 2,60 km |
1. Aug. 1900 | Rheydt | Friedrich-Wilhelm-Straße – Bahnhofstraße – Bahnhof Rheydt | 0,28 km |
18. Aug. 1900 | Rheydt | Bahnhof Geneicken – Damaschkestraße | 2,60 km |
6. Nov. 1900 | München-Gladbach | Waldhausen – Hardt |
Am 1. Oktober 1901 wurde dann der gemeinsame Betrieb durch die Stadt München-Gladbach gekündigt und die beiden Gemeinden betrieben die auf ihrem Gebiet liegenden Bahnen in Eigenregie. Folgende, farbig gekennzeichneten Linien wurden zum 30. September 1901 eingerichtet und gemeinsam betrieben:
Linie |
---|
M. Gladbach Bahnhof – Rheydt – Odenkirchen |
M. Gladbach Bahnhof – Rheydt |
Elektrizitätswerk – Krefelder Straße – Markt – Barbarossaplatz |
Eickener Straße – Schwogenstraße – Krefelder Straße – Markt – Waldhausen |
Straßenbahn München-Gladbach 1900–1928
Nach der Trennung verkehrten neben den gemeinsamen folgende Linien nur auf dem Stadtgebiet von München-Gladbach:
Linie |
---|
Elektrizitätswerk – Markt – Volksgarten |
Eicken – Waldhausen – Hardt |
Am 1. Februar 1901 führte man probeweise Gepäckbeförderung auf der Strecke nach Hardt ein. Da diese von den Kunden kaum genutzt wurde, stellte man den Service kurze Zeit später wieder ein. Die gleichzeitig aufgenommene Beförderung von Postsendungen auf der Strecke nach Hardt hielt sich hingegen bis 1929. Nachdem die Bautätigkeit rund eineinhalb Jahre geruht hatte, wurden 1902 wieder neue Strecken eröffnet:
Eröffnungsdatum | Strecke | Länge |
---|---|---|
22. Juli 1902 | Rheydter Straße – Hofstraße – Hardterbroich – Erzbergerstraße – Volksgartenstraße – Volksgarten | 2,40 km |
27. Okt. 1902 | Aachener Straße – Geroplatz – Rheydter Straße | 1,65 km |
7. Dez. 1903 | Bahnhof – Kaiser-Friedrich-Halle | 0,58 km |
19. Sep. 1905 | Eickener Straße – Schwogenstraße – Konzenstraße | 0,39 km |
27. Feb. 1908 | Hardt – Burgwaldniel | 5,15 km |
24. Okt. 1909 | Dahlener Straße – Hittastraße – Rheindahlener Straße – Fürsorgeheim | 3,45 km |
27. Nov. 1909 | Fürsorgeheim – Rheindahlen | 3,15 km |
Somit hatte man bis 1910 ein Netz errichtet, das sechs Linien umfasste, von denen zwei zusammen mit der Stadt Rheydt betrieben wurden. Am 14. Mai 1910 schloss man eine bestehende Lücke im Netz, indem man durch die Erzbergerstraße Gleise zwischen dem Königsplatz und der Volksgartenstraße verlegte. Diese Strecke wurde von der gelben Linie befahren, die nun als Ringlinie durch die Stadt verkehrte.
Zu dieser Zeit kamen schon erste Ideen auf, in der Region Rhein-Ruhr ein Netz von Schnellbahnstrecken zu errichten. Geplant waren Verbindungen von München-Gladbach nach Düsseldorf und nach Köln. Die geplante Konzession wurde allerdings nicht erteilt, da das zuständige Ministerium auf Drängen der Preußischen Staatseisenbahn, die eine Konkurrenz befürchtete, diese ablehnte. Stattdessen wurden zwei Verbindungen nach Lürrip und Neuwerk ausgeführt. Beide wurden am 15. August 1910 eröffnet und waren 1,68 Kilometer (nach Lürrip) und 3,76 Kilometer (zur Niersbrücke) lang.
Ab dem 28. Oktober 1913 bekamen die bisher mit Farben gekennzeichneten Linien zusätzlich Nummern.
Linie | Strecke | Farbe |
---|---|---|
1 | Kaiser-Friedrich-Halle – Odenkirchen | weiß |
2 | Kaiser-Friedrich-Halle – Rheydt | grün |
3 | Eicken – Waldniel | rot |
5 | Rundbahn | gelb |
7 | Neersen – Rheindahlen | violett |
9 | Lürrip – Viersen – Süchteln | blau |
11 | Viersen – Dülken | weiß |
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges bekam auch die Straßenbahn in München-Gladbach die Einschränkungen zu spüren. Es wurde männliches Personal abgezogen, das durch Frauen ersetzt werden musste, und es kamen Aufgaben für den Transport von Waren hinzu. Im Laufe des Krieges wurden zwei Anschlüsse an die Gleise der Staatsbahn in Speick und in der Krefelder Straße hergestellt. Bis zur Besetzung durch belgische Truppen 1919 hatte man sechs Unternehmen mit Gleisanschlüssen versehen und hierzu zwölf Güterwagen sowie drei Rollwagen beschafft.
Infolge der Besetzung und der Erbringung der Reparationsleistung durch Kohlelieferungen kam es immer mehr zu Engpässen in der Stromerzeugung. So musste 1919 die Ringlinie und 1920 mehrere Linien in die Vororte eingestellt werden. Um die Versorgung des Kraftwerkes mit Kohle zu sichern, stellte man eine 3,4 Kilometer lange Gleisverbindung von Schiefbahn in Richtung Neuwerk her. Nachdem man diese Strecke am 13. Juni 1919 elektrifiziert hatte, konnte auf ihr auch Personenverkehr durchgeführt werden. Da die Reichsbahn die Querung ihrer Gleise untersagt hatte, mussten die Fahrgäste am Bahnübergang in einen Pendelzug in Richtung Krefeld umsteigen. Da dieser durch die Mönchengladbacher Straßenbahn betrieben wurde, kam es dann in Schiefbahn zu einem weiteren Umsteigevorgang in eine Linie der Straßenbahn Krefeld. Erst ab dem 4. März 1923 konnte die Strecke durchgehend befahren werden. Da die Reichsbahn unter Repressalien der belgischen Besatzung zu leiden hatte, die sich negativ auf ihren Zugverkehr und die Fahrgastzahlen auswirkte, verbot sie vom 20. Oktober 1923 an wieder die Querung ihrer Gleise, da die Fahrgäste vermehrt auf die Straßenbahn auswichen. Nach dem Ende des Verbotes am 25. Januar 1925 beschlossen beide Verkehrsbetriebe eine durchgehende Linie einzurichten, die beide Unternehmen betrieben.
Trotz der Einschränkungen durch die Kriegsfolgen arbeitete man weiter an großen Plänen. So plante die Straßenbahn München-Gladbach zusammen mit der Straßenbahn Aachen eine Strecke von Aachen über Alsdorf, Würselen, Linnich, Lövenich, Erkelenz und Rheindahlen nach München-Gladbach zu realisieren. Da Materialknappheit die Umsetzung verzögerte, etablierte sich dort eine Omnibuslinie, die später den Bau der Strecke verhinderte.
Nach einigen Verbesserungen an den Wagen und der Verlängerung von drei Strecken verfügte die Straßenbahn 1928 über insgesamt zehn Linien mit einer Gesamtlänge von 83,1 Kilometern.
Vereinigte Städtebahn
Bereits 1904 gab es Bestrebungen, die Städte Dülken, München-Gladbach, Süchteln und Viersen durch eine gemeinsame Straßenbahn zu verbinden. Diese Gemeinden gründeten 1906 schließlich die Vereinigte Städtebahn, kurz VSB. Die Stadt München-Gladbach war mit 55 Prozent, Viersen mit 24 Prozent, Dülken mit 13 Prozent und Süchteln mit 8 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Es wurden folgende Strecken in Betrieb genommen:
Eröffnungsdatum | Strecke | Länge |
---|---|---|
30. Okt. 1906 | M. Gladbach Markt – Viersener Straße – Wegweiser – Viersen Augustaplatz – Dülken | 13,02 km |
21. März 1907 | Viersen Alter Markt – Süchteln | 3,72 km |
22. März 1907 | Viersen Hauptstraße – Viersen Hauptbahnhof | 0,30 km |
Weitere Planungen wurden nicht realisiert. Durch die geschickte Anordnung von elf Ausweichstellen konnte die Strecke zwischen Viersen und München-Gladbach im 10-Minuten-Takt befahren werden. Die Äste wurden sonntags im 20-Minuten- und werktags 30-Minuten-Takt befahren.
In den folgenden Jahren kam es nur zu Instandhaltungsmaßnahmen des Wagen- und Streckenmaterials. So konnte ab dem 15. Mai 1939 die Reisezeit zwischen Viersen und München Gladbach von 40 auf 30 Minuten gesenkt werden.
Nach dem Krieg führte die eingleisige Führung in Seitenlage dazu, dass die Bahn immer mehr an Bedeutung verlor. So beschloss der Rat der Stadt Viersen am 14. Januar 1955 die Stilllegung der Straßenbahn. Am 1. August 1955 fuhren die letzten Wagen nach Süchteln und Dülken und am 6. September 1959 die letzte Bahn in Richtung München Gladbach.
Städtische Straßenbahn Gladbach-Rheydt
Am 1. September 1929 wurde die Stadt Rheydt mit der Stadt München-Gladbach zur Stadt Gladbach-Rheydt vereint. Am selben Tag fand auch die Vereinigung der beiden Straßenbahnbetriebe zur Städtischen Straßenbahn Gladbach-Rheydt statt. Gleichzeitig erhielt auch das Streckennetz eine einheitliche neue Nummerierung:
Linie | Verlauf | Takt in Minuten | Fahrzeit in Minuten |
---|---|---|---|
1 | Kaiser-Friedrich-Halle – Rheydt Marienplatz – Odenkirchen | 15 | 39 |
2 | Kaiser-Friedrich-Halle – Rheydt Marienplatz | 5 (zusammen mit Linie 1) | 19 |
3 | Eicken – Poeth (– Waldniel) | 10/30(/60) | 67 |
4 | Giesenkirchen – Rheydt (– Rheindahlen) | 15(/30) | 47 |
5 | Rundbahn | 10 | 28 |
6 | Rheydt Marienplatz – Wickrathberg | 15/30 | 26 |
7 | (Neersen Bahnhof –) E-Werk – Holt (– Rheindahlen) | 10(/20) | 52 |
8 | M. Gladbach Bahnhof – Volksgarten | 30 | 10 |
9 | Lürrip – Wasserturm (– Süchteln) | 10(/20) | 68 |
10 | Wasserturm – Windberg | 10/20 | 4 |
11 | Dülken – Viersen Bahnhof | 20 | 27 |
14 | M. Gladbach Hbf – Krefeld | 60 | 61 |
1930 bedienten die Straßenbahnen ein Netz mit einer Streckenlänge von 66,92 Kilometern und legten mit 56 Trieb- und 36 Beiwagen jährlich rund 5,6 Millionen Wagenkilometer zurück. Im Jahr 1930 lebten rund 235.000 Einwohner im Einzugsgebiet und es wurden rund 18,8 Millionen Passagiere befördert.
Die Gemeinschaft zwischen beiden Straßenbahnbetrieben blieb auch über die Trennung der beiden Städte am 1. August 1933 hinaus bestehen. Bis zum 1. August 1936 waren beide Betriebe an einem Zweckverband beteiligt, den die Bahn leitete. Danach gingen sie getrennte Wege.
Stadtwerke Mönchengladbach 1936–1969
Nach der Trennung 1936 hatte die Straßenbahn im damaligen München Gladbach (die Schreibweise Mönchengladbach ist erst seit 1960 amtlich) gegenüber der in Rheydt den Vorteil, ein recht gut ausgebautes Netz mit zahlreichen zweigleisigen Abschnitten sowie einen modernen Wagenpark zu besitzen. 1943 wurde trotz kriegsbedingter Unterbrechungen mit 42.876.394 beförderten Personen der absolute Höchststand in München Gladbach erzielt. Am 10. und 19. September 1944 zerstörten Luftangriffe weite Teile des Straßenbahnnetzes und der Verkehr musste eingestellt werden. Erst am 13. August 1945 konnte der Personenverkehr wieder aufgenommen werden und Ende 1946 waren 59,2 der 61,2 Kilometer aus der Vorkriegszeit wieder in Betrieb. Das letzte Teilstück konnte am 1. Juni 1949 wieder befahren werden. Im Nachkriegsdeutschland litt allerdings das Wagenmaterial sehr, insofern etliche Wagen ihrer hölzernen Aufbauten beraubt wurden, da Holz Mangelware war. Auch zahlreiche Glühlampen waren gestohlen worden. Zum Ersatz für die im Krieg verloren gegangenen Wagen kaufte die Bahn gebrauchte Wagen der Buurtspoorweg Maatschappij Utrecht auf.
Am 7. März 1954 wurde der Verkehr zwischen Krefeld und München Gladbach eingestellt, da die Deutsche Bundesbahn die Strecke in nur 30 Minuten zurücklegte, während die Straßenbahn eine Stunde benötigte. Am 21. März 1955 folgte die Rundlinie 5 und am 2. September Teile der Linie 3.
1957 beschafften die Stadtwerke sechs Duewag-Großraumwagen als Zweirichtungsfahrzeuge, die mit den Nummern 25–30 in den Wagenpark eingereiht wurden. In den Jahren 1958 und 1959 folgten neun sechsachsige Duewag-Gelenkwagen GT6, die die Nummern 31–39 erhielten und ebenfalls Zweirichtungsfahrzeuge waren.
Anfang 1959 bestanden insgesamt noch sieben Linien:
Linie | Verlauf | Fahrzeit in Minuten | Takt in Minuten | Streckenlänge |
---|---|---|---|---|
1 | Kaiser-Friedrich-Halle – Rheydt Hauptbahnhof | 16 | 20 | 4,767 |
2 | (Eicken –) Am Buer – Rheydt Hauptbahnhof | (22) 16 | 20 | 6,301 |
3 | Eicken – Beltinghoven | 24 | 20 | 6,565 |
7 | Am Buer – Geroplatz – Rheindahlen | 31 | 20 | 10,65 |
9 | (Rennbahn –) Damm – Viersen | 44 | 20 | 9,197 |
10 | Neuwerk – Windberg | 18 | 20 | k. A. |
17 | Lürrip – Alter Markt – Holt (– Rheindahlen) | 24 (37) | 20 | 10,828 |
Am 6. September 1959 wurde die Linie 9 eingestellt. Nachdem 1960 ein Gutachten den vollständigen Ersatz der Straßenbahn durch den Omnibus vorgeschlagen hatte, stellte man nach und nach alle Linien ein. Teile der Linie 7 und die komplette Linie 17 stellte man am 15. Januar 1961 ein, Linie 10 am 31. Mai 1964 und Linie 3 am 22. Mai 1966. Damit ging ein deutlich geringerer Fahrzeugbedarf einher, so dass vier Duewag-Großraumwagen im selben Jahr an die ASEAG für die Straßenbahn Aachen verkauft wurden. Am 5. Oktober 1968 endete die Erlaubnis der Stadt Rheydt für den Betrieb der Linien 1 und 2, so dass man sie auch einstellte und die verbliebenen Großraumwagen mit den Nummern 26 und 30 sowie erste Gelenkwagen ebenfalls nach Aachen verkaufte. Als letztes folgte das übrig gebliebene Teilstück der Linie 7 am 15. März 1969 zwischen Holt und Lürrip. Die verbliebenen Gelenkwagen wurden im selben Jahr an andere Betriebe verkauft, so dass die Wagen 31–35 im Anschluss in Aachen und die Wagen 36–39 bei den Vestischen Straßenbahnen im Einsatz waren.
Busverkehr
Nachdem aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg Planungen für eine Schnellstraßenbahn von München-Gladbach nach Düsseldorf nicht realisiert werden konnten, gründete die Stadt München-Gladbach im Jahr 1924 gemeinsam mit den Städten Remscheid und Solingen die Rheinische Kraftwagenbetriebsgesellschaft. Noch im Gründungsjahr nahm die Gesellschaft die Linie München-Gladbach – Heinsberg in Betrieb, im Folgejahr dann Linien nach Düsseldorf, Kempen und Roermond. Bereits 1930 ging die Gesellschaft allerdings in Konkurs und die Stadt übernahm die Busse und die Linienkonzessionen. In den 1930er Jahren baute München Gladbach dann sein Busnetz weiter aus, bereits 1936 hatte das Busnetz der Stadt eine Länge von 177 Kilometern.
Nachdem der Busbetrieb im Krieg erheblich eingeschränkt worden war, konnten die Stadtwerke bereits 1946 wieder alle wichtigen Linien bedienen. In den 1950er Jahren wurde das Netz weiter ausgebaut. 1957 nahmen die Stadtwerke einen neuen Busbetriebshof an der Erftstraße in Betrieb. Bis 1969 übernahm der Bus schließlich alle Straßenbahnlinien.
Seit 1993 wurde der Busverkehr von den Stadtwerken Mönchengladbach und dem Nachfolgeunternehmen Niederrheinische Versorgung und Verkehr (NVV AG) bzw. deren Tochter NVV mobil und aktiv unter dem Markennamen MöBus betrieben.
Literatur
- Hans Georg Nolden: Die frühere Straßenbahn in Mönchengladbach. Ein Rückblick auf die Jahre 1881–1969. In: Straßenbahn-Magazin, Heft 84, Mai 1992, ISSN 0340-7071, S. 90–107.
- Jürgen Lehmann: Straßenbahn in Mönchengladbach. Verlag Kenning, Nordhorn 1997, ISBN 3-927587-62-1.
- Axel Ladleif, Wolfgang R. Reimann: Mit der Straßenbahn durchs Wirtschaftswunder – Eine Fotorundreise durch Mönchengladbach, Rheydt und Viersen. DGEG Medien, Hövelhof 2014, ISBN 978-3-937189-80-2.
Weblinks
- Geschichte des Nahverkehrs in Mönchengladbach
- Gleisreste – tramtracks.de
- https://umap.openstreetmap.de/sk-sk/map/straenbahn-monchengladbach-1920_64392#13/51.2390/6.5291 – Straßenbahn Mönchengladbach 1920 Karte, autor: MagnaGamez Media
Einzelnachweise
- Hans Georg Nolden: Die frühere Straßenbahn in Mönchengladbach. Ein Rückblick auf die Jahre 1881–1969. In: Straßenbahn-Magazin, Heft 84, Mai 1992, S. 103.
Autor: www.NiNa.Az
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Die Strassenbahn Monchengladbach entstand aus einer seit 1881 als Verbindung zwischen Monchengladbach damals noch Gladbach und Rheydt betriebenen Pferdebahn Ab 1900 wurde das Netz elektrifiziert und ausgebaut 1901 wurde der Betrieb zwischen den damaligen Stadten Munchen Gladbach und Rheydt aufgeteilt Abgesehen von einer kurzen Phase zwischen 1929 und 1933 blieben die beiden Betriebe bis zu ihrer Stilllegung getrennt Die letzte Strecke der zuletzt durch die Stadtwerke Monchengladbach betriebenen Strassenbahn wurde 1969 eingestellt die Rheydter Strassenbahn beendete ihren Betrieb bereits zehn Jahre fruher Ehemaliger Monchengladbacher Wagen 26 als Denkmal auf dem ASEAG Betriebshof in Aachen 2014 kehrte er durch private Initiative nach Monchengladbach zuruck und soll aufbereitet werden PferdebahnErste Bestrebungen der beiden Stadte Gladbach und Rheydt eine Verbindung zwischen ihnen zu schaffen gehen auf das Jahr 1876 zuruck In diesem Jahr beschlossen die Rate beider Stadte den Bau einer Pferdebahn Eine ursprunglich erwogene Dampfstrassenbahn lehnte man nach zahlreichen Besichtigungen vorhandener Bahnen ab Am 10 Februar 1881 erhielt der Berliner Bankier von der Stadt Gladbach eine Konzession zum Bau einer Verbindung Die Stadt Rheydt stimmte dieser ebenfalls zu Am 17 Juni begannen die Bauarbeiten in Gladbach und am 8 Juli in Rheydt Die ersten Fahrten wurden ab 28 Juli durchgefuhrt Offizieller Start war der 10 August 1881 Geplant war die Eroffnung allerdings schon fur den 2 August Da sich die beiden Stadte aber nicht uber einen Tarif einigen konnten musste erst die Bezirksregierung zwischen beiden vermitteln und einen Kompromiss finden Die Strecke war insgesamt 5 2 Kilometer lang begann in Rheydt an der Kreuzung Odenkirchener Strasse Limitenstrasse und fuhrte durch die Odenkirchener Strasse den Marienplatz die Friedrich Ebert Strasse die Rheydter Strasse die Dessauer Strasse die Viktoriastrasse den Berliner Platz die Lupertzender Strasse den heutigen Bismarckplatz die Bismarckstrasse die Hindenburgstrasse den Alten Markt und die Sandradstrasse bis zur Aachener Strasse in Gladbach Die Strecke wurde mit insgesamt 14 Wagen und 50 Pferden betrieben die sich in einem Depot in der heutigen Rheydter Strasse 317 befanden Gefahren wurde an Werktagen zwischen 7 20 Uhr bis 20 00 Uhr und an Wochenenden bis 22 00 Uhr Der Tarif lag bei 10 15 und 20 Pfennig Um diesen Takt auf der eingleisigen Strecke in Regelspur zu ermoglichen gab es zahlreiche Ausweichstellen An Kreuzungen war die Geschwindigkeit auf 5 km h beschrankt auf freier Strecke waren 12 km h erlaubt Bis 1882 betrieb Ludwig Lubke die Bahn auf eigene Rechnung dann verausserte er sie an die Deutsche Lokal und Strassenbahngesellschaft aus Dortmund Die beiden Orte weigerten sich allerdings die Konzession an die Gesellschaft zu ubertragen und somit verblieb Ludwig Lubke als Ansprechpartner Als dieser am 10 Februar 1883 verstarb vererbte er die Konzession an seine Frau und Kinder uber die nun die Verbindung zwischen der Gesellschaft und den Stadten lief Bis zum 2 Juli 1894 ging die Konzession an die Allgemeinen Lokal und Strassenbahngesellschaft wie die Deutsche Lokal und Strassenbahngesellschaft nun hiess Mit der Konzession war auch die Erneuerung des Streckennetzes und die Elektrifizierung bis zum 1 Oktober 1898 verbunden Im Jahr 1897 erwarben allerdings die beiden Stadte die Bahn Munchen Gladbach zahlte 228 000 Goldmark und Rheydt 116 000 Goldmark Die beiden Stadte betrieben die Bahn bis zu ihrer vollstandigen Elektrifizierung gemeinsam und teilten sich die Kosten und Einnahmen im Verhaltnis 2 1 Der Vorstand der Bahn war allerdings paritatisch besetzt Er umfasste beide Oberburgermeister und jeweils funf Stadtrate Elektrische StrassenbahnElektrifizierung und Netzausbau Zwecks Elektrifizierung der Pferdebahn schlossen die beiden Stadte am 7 Februar 1899 mit den beiden Firmen Max Schorch amp Cie heute Deutsche Continental Gasgesellschaft aus Monchengladbach und Siemens amp Halske Vertrage ab die auch die Einrichtung zweier Elektrizitatswerke beinhalteten Die Bauarbeiten fur die Kraftwerke begannen am 16 Marz 1899 und waren am 10 November 1899 in Rheydt und am 1 Mai 1900 in Munchen Gladbach abgeschlossen Gleichzeitig plante man das Netz zu erweitern und schrieb folgende Strecken aus Stadt Strecke Lange in kmMunchen Gladbach Alter Markt Hardt 6 76Hardt Waldniel 5 50Lurrip Bahnhofstrasse Krefelder Strasse 2 60Alter Markt Viersener Strasse 0 30Markt Regentenstrasse Eicken Hoven Kloster Neuwerk 5 10Rundstrecke 3 15Rheydt Marienplatz Bahnhof RheydtMarienplatz Mulfort OdenkirchenMorr Marienplatz Geneicken Giesenkirchen Nach Verhandlungen mit der Firma Siemens kam man zur Uberzeugung dass die geplanten Strecken nicht rentabel zu betreiben seien Da man einen Mischbetrieb mit elektrischen Strassenbahnen auf der einen und dampf oder akkumulatorbetriebenen Bahnen auf der anderen Seite nicht fur sinnvoll erachtete entschied man sich fur eine Reduzierung der Planungen Ubrig blieben die Strecken zwischen den beiden Orten beginnend in Hardt uber Waldhausen Alter Markt Wallstrasse Regentenstrasse Bahnhofstrasse Lupertzender Strasse Rheydter Strasse Rheydt Mulfort nach Odenkirchen und die Strecke von der Viersener Strasse uber den Markt die Krefelder Strasse nach Eicken in Monchengladbach und die Strecke von Geneicken uber die Stresemannstrasse nach Morr in Rheydt Am 13 Juni 1899 begann die Firma Siemens mit den Arbeiten zur Erweiterung des Netzes Parallel dazu begann man das bis dahin regelspurige Pferdebahnnetz auf Meterspur umzubauen was erhebliche Nachteile fur die Kunden mit sich brachte Durch die Umspurung erhoffte man sich eine weitere Verbesserung des Wirtschaftlichkeit Es wurden 1900 folgende Strecken eroffnet Eroffnungsdatum Ort Strecke Streckenlange1 Mai 1900 Munchen Gladbach Krefelder Strasse Eickener Strasse 0 77 km3 Juni 1900 Munchen Gladbach Alter Markt Aachener Strasse Bruckenstrasse 1 59 km3 Juni 1900 Munchen Gladbach Dahlener Strasse Barbarossastrasse 0 19 km3 Juni 1900 Rheydt Mulfort Odenkirchen 2 70 km17 Juni 1900 Rheydt Munchen Gladbach Odenkirchen Monchengladbach Hauptbahnhof7 Juli 1900 Rheydt Dahlener Strasse Stresemannstrasse Bahnhof Geneicken 2 60 km1 Aug 1900 Rheydt Friedrich Wilhelm Strasse Bahnhofstrasse Bahnhof Rheydt 0 28 km18 Aug 1900 Rheydt Bahnhof Geneicken Damaschkestrasse 2 60 km6 Nov 1900 Munchen Gladbach Waldhausen Hardt Am 1 Oktober 1901 wurde dann der gemeinsame Betrieb durch die Stadt Munchen Gladbach gekundigt und die beiden Gemeinden betrieben die auf ihrem Gebiet liegenden Bahnen in Eigenregie Folgende farbig gekennzeichneten Linien wurden zum 30 September 1901 eingerichtet und gemeinsam betrieben LinieM Gladbach Bahnhof Rheydt OdenkirchenM Gladbach Bahnhof RheydtElektrizitatswerk Krefelder Strasse Markt BarbarossaplatzEickener Strasse Schwogenstrasse Krefelder Strasse Markt WaldhausenStrassenbahn Munchen Gladbach 1900 1928 Nach der Trennung verkehrten neben den gemeinsamen folgende Linien nur auf dem Stadtgebiet von Munchen Gladbach LinieElektrizitatswerk Markt VolksgartenEicken Waldhausen Hardt Am 1 Februar 1901 fuhrte man probeweise Gepackbeforderung auf der Strecke nach Hardt ein Da diese von den Kunden kaum genutzt wurde stellte man den Service kurze Zeit spater wieder ein Die gleichzeitig aufgenommene Beforderung von Postsendungen auf der Strecke nach Hardt hielt sich hingegen bis 1929 Nachdem die Bautatigkeit rund eineinhalb Jahre geruht hatte wurden 1902 wieder neue Strecken eroffnet Eroffnungsdatum Strecke Lange22 Juli 1902 Rheydter Strasse Hofstrasse Hardterbroich Erzbergerstrasse Volksgartenstrasse Volksgarten 2 40 km27 Okt 1902 Aachener Strasse Geroplatz Rheydter Strasse 1 65 km7 Dez 1903 Bahnhof Kaiser Friedrich Halle 0 58 km19 Sep 1905 Eickener Strasse Schwogenstrasse Konzenstrasse 0 39 km27 Feb 1908 Hardt Burgwaldniel 5 15 km24 Okt 1909 Dahlener Strasse Hittastrasse Rheindahlener Strasse Fursorgeheim 3 45 km27 Nov 1909 Fursorgeheim Rheindahlen 3 15 km Somit hatte man bis 1910 ein Netz errichtet das sechs Linien umfasste von denen zwei zusammen mit der Stadt Rheydt betrieben wurden Am 14 Mai 1910 schloss man eine bestehende Lucke im Netz indem man durch die Erzbergerstrasse Gleise zwischen dem Konigsplatz und der Volksgartenstrasse verlegte Diese Strecke wurde von der gelben Linie befahren die nun als Ringlinie durch die Stadt verkehrte Zu dieser Zeit kamen schon erste Ideen auf in der Region Rhein Ruhr ein Netz von Schnellbahnstrecken zu errichten Geplant waren Verbindungen von Munchen Gladbach nach Dusseldorf und nach Koln Die geplante Konzession wurde allerdings nicht erteilt da das zustandige Ministerium auf Drangen der Preussischen Staatseisenbahn die eine Konkurrenz befurchtete diese ablehnte Stattdessen wurden zwei Verbindungen nach Lurrip und Neuwerk ausgefuhrt Beide wurden am 15 August 1910 eroffnet und waren 1 68 Kilometer nach Lurrip und 3 76 Kilometer zur Niersbrucke lang Ab dem 28 Oktober 1913 bekamen die bisher mit Farben gekennzeichneten Linien zusatzlich Nummern Linie Strecke Farbe1 Kaiser Friedrich Halle Odenkirchen weiss2 Kaiser Friedrich Halle Rheydt grun3 Eicken Waldniel rot5 Rundbahn gelb7 Neersen Rheindahlen violett9 Lurrip Viersen Suchteln blau11 Viersen Dulken weiss Mit Beginn des Ersten Weltkrieges bekam auch die Strassenbahn in Munchen Gladbach die Einschrankungen zu spuren Es wurde mannliches Personal abgezogen das durch Frauen ersetzt werden musste und es kamen Aufgaben fur den Transport von Waren hinzu Im Laufe des Krieges wurden zwei Anschlusse an die Gleise der Staatsbahn in Speick und in der Krefelder Strasse hergestellt Bis zur Besetzung durch belgische Truppen 1919 hatte man sechs Unternehmen mit Gleisanschlussen versehen und hierzu zwolf Guterwagen sowie drei Rollwagen beschafft Infolge der Besetzung und der Erbringung der Reparationsleistung durch Kohlelieferungen kam es immer mehr zu Engpassen in der Stromerzeugung So musste 1919 die Ringlinie und 1920 mehrere Linien in die Vororte eingestellt werden Um die Versorgung des Kraftwerkes mit Kohle zu sichern stellte man eine 3 4 Kilometer lange Gleisverbindung von Schiefbahn in Richtung Neuwerk her Nachdem man diese Strecke am 13 Juni 1919 elektrifiziert hatte konnte auf ihr auch Personenverkehr durchgefuhrt werden Da die Reichsbahn die Querung ihrer Gleise untersagt hatte mussten die Fahrgaste am Bahnubergang in einen Pendelzug in Richtung Krefeld umsteigen Da dieser durch die Monchengladbacher Strassenbahn betrieben wurde kam es dann in Schiefbahn zu einem weiteren Umsteigevorgang in eine Linie der Strassenbahn Krefeld Erst ab dem 4 Marz 1923 konnte die Strecke durchgehend befahren werden Da die Reichsbahn unter Repressalien der belgischen Besatzung zu leiden hatte die sich negativ auf ihren Zugverkehr und die Fahrgastzahlen auswirkte verbot sie vom 20 Oktober 1923 an wieder die Querung ihrer Gleise da die Fahrgaste vermehrt auf die Strassenbahn auswichen Nach dem Ende des Verbotes am 25 Januar 1925 beschlossen beide Verkehrsbetriebe eine durchgehende Linie einzurichten die beide Unternehmen betrieben Trotz der Einschrankungen durch die Kriegsfolgen arbeitete man weiter an grossen Planen So plante die Strassenbahn Munchen Gladbach zusammen mit der Strassenbahn Aachen eine Strecke von Aachen uber Alsdorf Wurselen Linnich Lovenich Erkelenz und Rheindahlen nach Munchen Gladbach zu realisieren Da Materialknappheit die Umsetzung verzogerte etablierte sich dort eine Omnibuslinie die spater den Bau der Strecke verhinderte Nach einigen Verbesserungen an den Wagen und der Verlangerung von drei Strecken verfugte die Strassenbahn 1928 uber insgesamt zehn Linien mit einer Gesamtlange von 83 1 Kilometern Vereinigte Stadtebahn Bereits 1904 gab es Bestrebungen die Stadte Dulken Munchen Gladbach Suchteln und Viersen durch eine gemeinsame Strassenbahn zu verbinden Diese Gemeinden grundeten 1906 schliesslich die Vereinigte Stadtebahn kurz VSB Die Stadt Munchen Gladbach war mit 55 Prozent Viersen mit 24 Prozent Dulken mit 13 Prozent und Suchteln mit 8 Prozent an der Gesellschaft beteiligt Es wurden folgende Strecken in Betrieb genommen Eroffnungsdatum Strecke Lange30 Okt 1906 M Gladbach Markt Viersener Strasse Wegweiser Viersen Augustaplatz Dulken 13 02 km21 Marz 1907 Viersen Alter Markt Suchteln 3 72 km22 Marz 1907 Viersen Hauptstrasse Viersen Hauptbahnhof 0 30 km Weitere Planungen wurden nicht realisiert Durch die geschickte Anordnung von elf Ausweichstellen konnte die Strecke zwischen Viersen und Munchen Gladbach im 10 Minuten Takt befahren werden Die Aste wurden sonntags im 20 Minuten und werktags 30 Minuten Takt befahren In den folgenden Jahren kam es nur zu Instandhaltungsmassnahmen des Wagen und Streckenmaterials So konnte ab dem 15 Mai 1939 die Reisezeit zwischen Viersen und Munchen Gladbach von 40 auf 30 Minuten gesenkt werden Nach dem Krieg fuhrte die eingleisige Fuhrung in Seitenlage dazu dass die Bahn immer mehr an Bedeutung verlor So beschloss der Rat der Stadt Viersen am 14 Januar 1955 die Stilllegung der Strassenbahn Am 1 August 1955 fuhren die letzten Wagen nach Suchteln und Dulken und am 6 September 1959 die letzte Bahn in Richtung Munchen Gladbach Stadtische Strassenbahn Gladbach Rheydt Am 1 September 1929 wurde die Stadt Rheydt mit der Stadt Munchen Gladbach zur Stadt Gladbach Rheydt vereint Am selben Tag fand auch die Vereinigung der beiden Strassenbahnbetriebe zur Stadtischen Strassenbahn Gladbach Rheydt statt Gleichzeitig erhielt auch das Streckennetz eine einheitliche neue Nummerierung Linie Verlauf Takt in Minuten Fahrzeit in Minuten1 Kaiser Friedrich Halle Rheydt Marienplatz Odenkirchen 15 392 Kaiser Friedrich Halle Rheydt Marienplatz 5 zusammen mit Linie 1 193 Eicken Poeth Waldniel 10 30 60 674 Giesenkirchen Rheydt Rheindahlen 15 30 475 Rundbahn 10 286 Rheydt Marienplatz Wickrathberg 15 30 267 Neersen Bahnhof E Werk Holt Rheindahlen 10 20 528 M Gladbach Bahnhof Volksgarten 30 109 Lurrip Wasserturm Suchteln 10 20 6810 Wasserturm Windberg 10 20 411 Dulken Viersen Bahnhof 20 2714 M Gladbach Hbf Krefeld 60 61 1930 bedienten die Strassenbahnen ein Netz mit einer Streckenlange von 66 92 Kilometern und legten mit 56 Trieb und 36 Beiwagen jahrlich rund 5 6 Millionen Wagenkilometer zuruck Im Jahr 1930 lebten rund 235 000 Einwohner im Einzugsgebiet und es wurden rund 18 8 Millionen Passagiere befordert Die Gemeinschaft zwischen beiden Strassenbahnbetrieben blieb auch uber die Trennung der beiden Stadte am 1 August 1933 hinaus bestehen Bis zum 1 August 1936 waren beide Betriebe an einem Zweckverband beteiligt den die Bahn leitete Danach gingen sie getrennte Wege Stadtwerke Monchengladbach 1936 1969 Nach der Trennung 1936 hatte die Strassenbahn im damaligen Munchen Gladbach die Schreibweise Monchengladbach ist erst seit 1960 amtlich gegenuber der in Rheydt den Vorteil ein recht gut ausgebautes Netz mit zahlreichen zweigleisigen Abschnitten sowie einen modernen Wagenpark zu besitzen 1943 wurde trotz kriegsbedingter Unterbrechungen mit 42 876 394 beforderten Personen der absolute Hochststand in Munchen Gladbach erzielt Am 10 und 19 September 1944 zerstorten Luftangriffe weite Teile des Strassenbahnnetzes und der Verkehr musste eingestellt werden Erst am 13 August 1945 konnte der Personenverkehr wieder aufgenommen werden und Ende 1946 waren 59 2 der 61 2 Kilometer aus der Vorkriegszeit wieder in Betrieb Das letzte Teilstuck konnte am 1 Juni 1949 wieder befahren werden Im Nachkriegsdeutschland litt allerdings das Wagenmaterial sehr insofern etliche Wagen ihrer holzernen Aufbauten beraubt wurden da Holz Mangelware war Auch zahlreiche Gluhlampen waren gestohlen worden Zum Ersatz fur die im Krieg verloren gegangenen Wagen kaufte die Bahn gebrauchte Wagen der Buurtspoorweg Maatschappij Utrecht auf Am 7 Marz 1954 wurde der Verkehr zwischen Krefeld und Munchen Gladbach eingestellt da die Deutsche Bundesbahn die Strecke in nur 30 Minuten zurucklegte wahrend die Strassenbahn eine Stunde benotigte Am 21 Marz 1955 folgte die Rundlinie 5 und am 2 September Teile der Linie 3 1957 beschafften die Stadtwerke sechs Duewag Grossraumwagen als Zweirichtungsfahrzeuge die mit den Nummern 25 30 in den Wagenpark eingereiht wurden In den Jahren 1958 und 1959 folgten neun sechsachsige Duewag Gelenkwagen GT6 die die Nummern 31 39 erhielten und ebenfalls Zweirichtungsfahrzeuge waren Anfang 1959 bestanden insgesamt noch sieben Linien Linie Verlauf Fahrzeit in Minuten Takt in Minuten Streckenlange1 Kaiser Friedrich Halle Rheydt Hauptbahnhof 16 20 4 7672 Eicken Am Buer Rheydt Hauptbahnhof 22 16 20 6 3013 Eicken Beltinghoven 24 20 6 5657 Am Buer Geroplatz Rheindahlen 31 20 10 659 Rennbahn Damm Viersen 44 20 9 19710 Neuwerk Windberg 18 20 k A 17 Lurrip Alter Markt Holt Rheindahlen 24 37 20 10 828 Am 6 September 1959 wurde die Linie 9 eingestellt Nachdem 1960 ein Gutachten den vollstandigen Ersatz der Strassenbahn durch den Omnibus vorgeschlagen hatte stellte man nach und nach alle Linien ein Teile der Linie 7 und die komplette Linie 17 stellte man am 15 Januar 1961 ein Linie 10 am 31 Mai 1964 und Linie 3 am 22 Mai 1966 Damit ging ein deutlich geringerer Fahrzeugbedarf einher so dass vier Duewag Grossraumwagen im selben Jahr an die ASEAG fur die Strassenbahn Aachen verkauft wurden Am 5 Oktober 1968 endete die Erlaubnis der Stadt Rheydt fur den Betrieb der Linien 1 und 2 so dass man sie auch einstellte und die verbliebenen Grossraumwagen mit den Nummern 26 und 30 sowie erste Gelenkwagen ebenfalls nach Aachen verkaufte Als letztes folgte das ubrig gebliebene Teilstuck der Linie 7 am 15 Marz 1969 zwischen Holt und Lurrip Die verbliebenen Gelenkwagen wurden im selben Jahr an andere Betriebe verkauft so dass die Wagen 31 35 im Anschluss in Aachen und die Wagen 36 39 bei den Vestischen Strassenbahnen im Einsatz waren Busverkehr Hauptartikel NEW mobil und aktiv Monchengladbach Nachdem aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnisse nach dem Ersten Weltkrieg Planungen fur eine Schnellstrassenbahn von Munchen Gladbach nach Dusseldorf nicht realisiert werden konnten grundete die Stadt Munchen Gladbach im Jahr 1924 gemeinsam mit den Stadten Remscheid und Solingen die Rheinische Kraftwagenbetriebsgesellschaft Noch im Grundungsjahr nahm die Gesellschaft die Linie Munchen Gladbach Heinsberg in Betrieb im Folgejahr dann Linien nach Dusseldorf Kempen und Roermond Bereits 1930 ging die Gesellschaft allerdings in Konkurs und die Stadt ubernahm die Busse und die Linienkonzessionen In den 1930er Jahren baute Munchen Gladbach dann sein Busnetz weiter aus bereits 1936 hatte das Busnetz der Stadt eine Lange von 177 Kilometern Nachdem der Busbetrieb im Krieg erheblich eingeschrankt worden war konnten die Stadtwerke bereits 1946 wieder alle wichtigen Linien bedienen In den 1950er Jahren wurde das Netz weiter ausgebaut 1957 nahmen die Stadtwerke einen neuen Busbetriebshof an der Erftstrasse in Betrieb Bis 1969 ubernahm der Bus schliesslich alle Strassenbahnlinien Seit 1993 wurde der Busverkehr von den Stadtwerken Monchengladbach und dem Nachfolgeunternehmen Niederrheinische Versorgung und Verkehr NVV AG bzw deren Tochter NVV mobil und aktiv unter dem Markennamen MoBus betrieben LiteraturHans Georg Nolden Die fruhere Strassenbahn in Monchengladbach Ein Ruckblick auf die Jahre 1881 1969 In Strassenbahn Magazin Heft 84 Mai 1992 ISSN 0340 7071 S 90 107 Jurgen Lehmann Strassenbahn in Monchengladbach Verlag Kenning Nordhorn 1997 ISBN 3 927587 62 1 Axel Ladleif Wolfgang R Reimann Mit der Strassenbahn durchs Wirtschaftswunder Eine Fotorundreise durch Monchengladbach Rheydt und Viersen DGEG Medien Hovelhof 2014 ISBN 978 3 937189 80 2 WeblinksGeschichte des Nahverkehrs in Monchengladbach Gleisreste tramtracks de https umap openstreetmap de sk sk map straenbahn monchengladbach 1920 64392 13 51 2390 6 5291 Strassenbahn Monchengladbach 1920 Karte autor MagnaGamez MediaEinzelnachweiseHans Georg Nolden Die fruhere Strassenbahn in Monchengladbach Ein Ruckblick auf die Jahre 1881 1969 In Strassenbahn Magazin Heft 84 Mai 1992 S 103