Die Straßenbahn Pola war eine normalspurige Straßenbahn in der Stadt Pola heute Pula in Istrien Sie war einer von sechs
Straßenbahn Pola

Die Straßenbahn Pola war eine normalspurige Straßenbahn in der Stadt Pola (heute Pula) in Istrien. Sie war einer von sechs Straßenbahnbetrieben auf dem Gebiet des heutigen Kroatien, war aber aufgrund ihrer Einstellung im Jahr 1934 nie ein jugoslawischer oder kroatischer Betrieb.
Straßenbahn Pola | |
---|---|
Endstation am Bahnhof Pola | |
Basisinformationen | |
Staat | Österreich-Ungarn Italien |
Stadt | Pola |
Eröffnung | 25. März 1904 |
Stilllegung | 16. Juni 1934 |
Betreiber | Istrianer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft in Pola |
Infrastruktur | |
Spurweite | 1.435 mm |
Betriebsart | Zweirichtungsbetrieb |
Betriebshöfe | 1 |
Betrieb | |
Linien | 3 |
Geschichte
Ende 1901 gab es erste Pläne für eine elektrische Straßenbahn in Pola, dem damals aufstrebenden Hauptkriegshafen der k.u.k Marine. Diese konkretisierten sich 1903, als das gemeinsam mit der Münchner Aktiengesellschaft für elektrische Unternehmungen vorgelegte Projekt der Baufirma Jakob Ludwig Münz aus Wien, die in Pola u. a. das Hotel Riviera und einige Wohnhäuser errichtete, genehmigt wurde. Die an der Errichtung interessierte Stadtgemeinde Pola übernahm die finanzielle Garantie für den Bau und ließ ein Elektrizitätswerk errichten.
Am 24. März 1904 wurde die Straßenbahn feierlich eröffnet, das ursprünglich 4,6 Kilometer lange Netz bestand zu Beginn aus einer vom Bahnhof teilweise der Riva entlangführenden Linie zur Militärschwimmschule, dort befand sich auch die Remise, sowie einem vom Marinecasino bis zum Valeriepark (Amphitheater) führenden Abzweig durch die Innenstadt. Den Betrieb führte vorerst die Baufirma Münz, die Fahrzeuge (acht Trieb- und vier Beiwagen) lieferte die Grazer Waggon- und Maschinenfabrik.
Die Baufirma Münz errichtete mit der 1906 eröffneten Straßenbahn Abbazia auch den zweiten Straßenbahnbetrieb in Istrien.
Am 4. Juni 1904 übernahm die eigens gegründete Istrianer Elektrizitäts- und Kleinbahn-Gesellschaft in Pola Anlagen und Betrieb der Straßenbahn, als Konzessionärin trat die Stadt Pola auf. Das Grundkapital betrug 840.000 Kronen, von denen 300.000 Kronen finanzielle Garantie der Stadt waren. Die Straßenbahn war anfangs sehr erfolgreich, im ersten Betriebsjahr konnten insgesamt 822.916 Personen befördert werden. Die Einnahmen betrugen 104.019 Kronen, die Triebwagen legten insgesamt 289.865 Kilometer zurück. Durch einen erzielten Betriebsüberschuss von 34.476 Kronen konnte den Aktienbesitzern eine Dividende von 4,5 % ausgezahlt werden.
Das Netz wurde in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg noch ein wenig vergrößert, so dass die Straßenbahn letztendlich drei Linien mit den Endpunkten Bahnhof, Sijanaer Wald (Kaiserwald), Viale Bersan und Militärschwimmschule aufwies. In den Jahren 1909 und 1914 wurden weitere 6 Trieb- und 11 Beiwagen angeschafft. Erweiterungen außerhalb der Stadt, u. a. nach Fažana (Überfuhr nach Brijuni) waren geplant. Die Arbeitsbedingungen der Angestellten waren jedoch schlecht. Nach einem Streik wurden 1910 sämtliche Motorführer und Kondukteure entlassen.
Nach 1918 wurde die Straßenbahn nicht mehr ausgebaut und zunehmend heruntergewirtschaftet. Die Einstellung erfolgte am 16. Juni 1934. Über den Verbleib der Fahrzeuge ist nichts bekannt.
Galerie
- Endstation am Bahnhof
- Innenstadtlinie beim Marinecasino (links)
- Linie 1 an der Riva beim Marinearsenal
- Die Straßenbahn vor dem Hotel Riviera
- Ein Triebwagen der zweiten Bauserie auf der Innenstadtlinie in der Via Carducci
Literatur
- Wilhelm M. Donko: Pola/Pula. Ein historischer Reiseführer durch den ehemaligen Hauptkriegshafen von Österreich-Ungarn in Istrien (Kroatien). epubli, Berlin 2015, ISBN 978-3-7375-2418-6. Seiten 122–126.
- Martin Harák: Straßenbahnen der k.u.k. Donaumonarchie. bahnmedien.at, Wien 2015, ISBN 978-3-9503304-9-6.
- Egbert Peinhopf: Eisenbahnen in Istrien – einst und heute. bahnmedien.at, Wien 2017, ISBN 978-3-9503921-8-0
Weblinks
- Informationen auf der Homepage von Pula
- Streckenplan und Fotos
- Fahrzeugstatistik von pospichal.net
Einzelnachweise
- ANNO, Grazer Tagblatt, 1900-12-23, Seite 23. Abgerufen am 18. August 2022.
- ANNO, Architekten- und Baumeister-Zeitung, 1903-12-06, Seite 4. Abgerufen am 18. August 2022.
- ANNO, Der Bautechniker, 1903-09-04, Seite 6. Abgerufen am 18. August 2022.
- ÖNB-ANNO - Zeitschrift für Elektrotechnik. Abgerufen am 18. August 2022.
- ANNO, Wiener Zeitung, 1904-05-15, Seite 11. Abgerufen am 18. August 2022.
- Straßenbahn Pula. Abgerufen am 18. August 2022.
- Donko: Pola/Pula.
- ANNO, Wiener Zeitung, 1904-03-18, Seite 7. Abgerufen am 18. August 2022.
- ÖNB-ANNO - Zeitschrift für Elektrotechnik. Abgerufen am 18. August 2022.
- BAHNINFO - Stadtverkehrslexikon Ex-Jugoslawien. Abgerufen am 18. August 2022.
- ANNO, Der Bautechniker, 1912-01-12, Seite 9. Abgerufen am 18. August 2022.
- ANNO, Salzburger Wacht, 1912-05-06, Seite 2. Abgerufen am 18. August 2022.
- ELEKTRISCHE STRAßENBAHN und BAHNHOF. In: Tourismusverband Pula. Abgerufen am 18. August 2022.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Strassenbahn Pola war eine normalspurige Strassenbahn in der Stadt Pola heute Pula in Istrien Sie war einer von sechs Strassenbahnbetrieben auf dem Gebiet des heutigen Kroatien war aber aufgrund ihrer Einstellung im Jahr 1934 nie ein jugoslawischer oder kroatischer Betrieb Strassenbahn PolaBild Endstation am Bahnhof PolaBasisinformationenStaat Osterreich Ungarn ItalienStadt PolaEroffnung 25 Marz 1904Stilllegung 16 Juni 1934Betreiber Istrianer Elektrizitats und Kleinbahn Gesellschaft in PolaInfrastrukturSpurweite 1 435 mmBetriebsart ZweirichtungsbetriebBetriebshofe 1BetriebLinien 3GeschichteEnde 1901 gab es erste Plane fur eine elektrische Strassenbahn in Pola dem damals aufstrebenden Hauptkriegshafen der k u k Marine Diese konkretisierten sich 1903 als das gemeinsam mit der Munchner Aktiengesellschaft fur elektrische Unternehmungen vorgelegte Projekt der Baufirma Jakob Ludwig Munz aus Wien die in Pola u a das Hotel Riviera und einige Wohnhauser errichtete genehmigt wurde Die an der Errichtung interessierte Stadtgemeinde Pola ubernahm die finanzielle Garantie fur den Bau und liess ein Elektrizitatswerk errichten Am 24 Marz 1904 wurde die Strassenbahn feierlich eroffnet das ursprunglich 4 6 Kilometer lange Netz bestand zu Beginn aus einer vom Bahnhof teilweise der Riva entlangfuhrenden Linie zur Militarschwimmschule dort befand sich auch die Remise sowie einem vom Marinecasino bis zum Valeriepark Amphitheater fuhrenden Abzweig durch die Innenstadt Den Betrieb fuhrte vorerst die Baufirma Munz die Fahrzeuge acht Trieb und vier Beiwagen lieferte die Grazer Waggon und Maschinenfabrik Die Baufirma Munz errichtete mit der 1906 eroffneten Strassenbahn Abbazia auch den zweiten Strassenbahnbetrieb in Istrien Am 4 Juni 1904 ubernahm die eigens gegrundete Istrianer Elektrizitats und Kleinbahn Gesellschaft in Pola Anlagen und Betrieb der Strassenbahn als Konzessionarin trat die Stadt Pola auf Das Grundkapital betrug 840 000 Kronen von denen 300 000 Kronen finanzielle Garantie der Stadt waren Die Strassenbahn war anfangs sehr erfolgreich im ersten Betriebsjahr konnten insgesamt 822 916 Personen befordert werden Die Einnahmen betrugen 104 019 Kronen die Triebwagen legten insgesamt 289 865 Kilometer zuruck Durch einen erzielten Betriebsuberschuss von 34 476 Kronen konnte den Aktienbesitzern eine Dividende von 4 5 ausgezahlt werden Das Netz wurde in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg noch ein wenig vergrossert so dass die Strassenbahn letztendlich drei Linien mit den Endpunkten Bahnhof Sijanaer Wald Kaiserwald Viale Bersan und Militarschwimmschule aufwies In den Jahren 1909 und 1914 wurden weitere 6 Trieb und 11 Beiwagen angeschafft Erweiterungen ausserhalb der Stadt u a nach Fazana Uberfuhr nach Brijuni waren geplant Die Arbeitsbedingungen der Angestellten waren jedoch schlecht Nach einem Streik wurden 1910 samtliche Motorfuhrer und Kondukteure entlassen Nach 1918 wurde die Strassenbahn nicht mehr ausgebaut und zunehmend heruntergewirtschaftet Die Einstellung erfolgte am 16 Juni 1934 Uber den Verbleib der Fahrzeuge ist nichts bekannt GalerieEndstation am Bahnhof Innenstadtlinie beim Marinecasino links Linie 1 an der Riva beim Marinearsenal Die Strassenbahn vor dem Hotel Riviera Ein Triebwagen der zweiten Bauserie auf der Innenstadtlinie in der Via CarducciLiteraturWilhelm M Donko Pola Pula Ein historischer Reisefuhrer durch den ehemaligen Hauptkriegshafen von Osterreich Ungarn in Istrien Kroatien epubli Berlin 2015 ISBN 978 3 7375 2418 6 Seiten 122 126 Martin Harak Strassenbahnen der k u k Donaumonarchie bahnmedien at Wien 2015 ISBN 978 3 9503304 9 6 Egbert Peinhopf Eisenbahnen in Istrien einst und heute bahnmedien at Wien 2017 ISBN 978 3 9503921 8 0WeblinksInformationen auf der Homepage von Pula Streckenplan und Fotos Fahrzeugstatistik von pospichal netEinzelnachweiseANNO Grazer Tagblatt 1900 12 23 Seite 23 Abgerufen am 18 August 2022 ANNO Architekten und Baumeister Zeitung 1903 12 06 Seite 4 Abgerufen am 18 August 2022 ANNO Der Bautechniker 1903 09 04 Seite 6 Abgerufen am 18 August 2022 ONB ANNO Zeitschrift fur Elektrotechnik Abgerufen am 18 August 2022 ANNO Wiener Zeitung 1904 05 15 Seite 11 Abgerufen am 18 August 2022 Strassenbahn Pula Abgerufen am 18 August 2022 Donko Pola Pula ANNO Wiener Zeitung 1904 03 18 Seite 7 Abgerufen am 18 August 2022 ONB ANNO Zeitschrift fur Elektrotechnik Abgerufen am 18 August 2022 BAHNINFO Stadtverkehrslexikon Ex Jugoslawien Abgerufen am 18 August 2022 ANNO Der Bautechniker 1912 01 12 Seite 9 Abgerufen am 18 August 2022 ANNO Salzburger Wacht 1912 05 06 Seite 2 Abgerufen am 18 August 2022 ELEKTRISCHE STRAssENBAHN und BAHNHOF In Tourismusverband Pula Abgerufen am 18 August 2022