Die Straßenbahn Reims französisch Tramway de Reims ist ein Straßenbahnsystem in der französischen Stadt Reims welches se
Straßenbahn Reims

Die Straßenbahn Reims (französisch Tramway de Reims) ist ein Straßenbahnsystem in der französischen Stadt Reims, welches seit dem 16. April 2011 befahren wird. Nach drei Jahren Bauzeit ging ein gut 11 Kilometer langes Straßenbahnnetz in Betrieb, auf dem zwei Linien verkehren.
Straßenbahn Reims | |
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Basisinformationen | |
Staat | Frankreich |
Stadt | Reims |
Eröffnung | 18. April 2011 |
Betreiber | Transdev Reims |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 11,2 km |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem | 750 V DC Oberleitung / APS-Stromschiene |
Haltestellen | 23 |
Betrieb | |
Linien | 2 |
Takt in der HVZ | Linie A: 6 min Linie B: 18 min |
Fahrzeuge | 18 Alstom Citadis 302 |
Statistik | |
Fahrgäste | 42 500 pro Tag |
Eine meterspurige Straßenbahn verkehrte von 1881 bis 1939; sie entstand aus den seit 1872 existierenden Pferdebussen.
Pferdebus und Straßenbahn bis 1939
Im Juni des Jahres 1872 wurden die ersten zwei Linien des Pferdebusnetzes in Betrieb genommen. Ein Jahr später kam eine dritte Linie hinzu. Im Jahr 1875 entschied der Conseil Municipal, das Netz zu modernisieren und eine normalspurige Straßenbahn mit insgesamt vier Linien zu bauen. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1878 und die Inbetriebnahme der ersten drei Kilometer fand 1881 statt. Im Jahr 1899 folgten erneute Umbauarbeiten, die Straßenbahn wurde auf Meterspur umgespurt und elektrifiziert. Die ersten elektrischen Bahnen fuhren im Juni 1900. Der Betrieb beförderte kurz vor dem Ersten Weltkrieg 10 Millionen Fahrgäste auf sechs Linien.
Während des Ersten Weltkrieges wurde das Netz komplett zerstört, es wurde bis 1920 größtenteils wieder aufgebaut. In den 1920er Jahren modernisierte die Compagnie des tramways de Reims die Fahrzeuge und das Netz wurde erweitert. Im Jahr 1937 entschied die Stadt, das Straßenbahnnetz stillzulegen und auf Busbetrieb umzustellen. Bis November 1939 wurde dies bei allen Linien umgesetzt.
Planungsgeschichte
1984 begannen Planungen zum Bau einer neuen Straßenbahn, die 1986 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Am 14. Januar 1991 stoppte Bürgermeister Jean Falala (RPR) ein baureifes Projekt, das auf erhebliche Widerstände der Einzelhändler in der Innenstadt gestoßen war. Falalas Nachfolger Jean-Louis Schneiter (UDF) griff ab Oktober 2003 die Planungen erneut auf: Nach einer Phase der Abstimmung von politischen Gremien und Behörden wurde das Projekt zwischen September 2004 und Januar 2005 der Bevölkerung vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass der Bau der Straßenbahn weiterhin auf erhebliche Vorbehalte der Einzelhändler, konservativer Parteien sowie der Gewerkschaft der Busfahrer stieß. Die Gewerkschaft befürchtete angesichts der höheren Kapazität von Straßenbahnen einen Abbau von Arbeitsplätzen. Dennoch traf der Gemeinderat am 28. Februar 2005 eine Grundsatzentscheidung zum Bau der Straßenbahn. Bei den Kommunalwahlen 2008 konnten sich ihre Befürworter unter der neuen Bürgermeisterin Adeline Hazan durchsetzen.
Zur Finanzierung war im April 2005 die Transportsteuer Versement transport von 1,0 auf 1,8 % heraufgesetzt worden. Am 10. Oktober 2006 wurde der Vertrag mit dem Konsortium Mobilité agglomération Rémoise (MARS) unterzeichnet. MARS ist für die Finanzierung, die Ausführungsplanung, den Bau und für den Betrieb des Straßenbahnsystems bis 2041 verantwortlich; zudem übernahm das Konsortium im Januar 2008 den Busverkehr in Reims. Hauptanteilseigner von MARS sind der Schienenfahrzeughersteller Alstom (17 %), das Transportunternehmen Transdev (17 %) sowie das staatliche Finanzinstitut Caisse des Dépôts (30 %). Durch die Bildung des Konsortiums, in dem die beteiligten Firmen für die Wartung der selbsterstellten Anlagen verantwortlich sind, sollen Konflikte zwischen bauausführenden und betreibenden Firmen vermieden werden. Das für Frankreich neue Organisationsmodell wurde in ähnlicher Form beim Rhônexpress, der Flughafenbahn in Lyon, angewandt. Aufgabenträger für den Nahverkehr ist der Kommunalverband Reims Métropole, der für die Tarifpolitik, die Entscheidung über Ausbaumaßnahmen und die Kontrolle von MARS zuständig ist.
Am 13. Februar 2008 lag die Feststellung des öffentlichen Nutzens (déclaration d’utilité publique (DUP)) vor, diese ist mit dem Planfeststellungsbeschluss des deutschen Planungsrechts vergleichbar. Vorsorgliche archäologische Untersuchungen im Bereich der geplanten Strecke hatten im Juli 2007 begonnen; die eigentlichen Bauarbeiten starteten am 31. März 2008.
Streckennetz
Das am 16. April 2011 eröffnete Straßenbahnnetz ist insgesamt 11,2 Kilometer lang und besteht aus einer Nord-Süd-Strecke, die die Innenstadt durchquert und einer Zweigstrecke zum TGV-Bahnhof Bezannes. Startpunkt im Norden ist der Stadtteil Orgeval, anschließend führt die Strecke durch die Einkaufsstraße Avenue de Laon. Haltestellen sind das Geschäftszentrum Clairmarais und der Bahnhof Reims, bevor das Stadtzentrum durchquert wird. Die Strecke passiert die Kathedrale von Reims. Nach Überquerung des Flusses Vesle und des Canal de l’Aisne à la Marne folgen die Haltestellen , der Léo-Lagrange-Stadtpark und das Auguste-Delaune-Stadion. Eine weitere Haltestelle gibt es an einer großen Privatklinik. Schließlich erreicht die Bahn das Croix-Rouge-Stadtviertel mit seinen 20.000 Einwohnern und der Universität. Die Endhaltestelle ist vor dem Regionalhospital.
Die Zweigstrecke zum 2007 eröffneten TGV-Bahnhof Bezannes ist teilweise eingleisig, wobei der Bau des zweiten Gleises vorbereitet wurde. Die Strecke führt weitgehend durch unbebautes Gebiet, zu dessen städtebaulicher Entwicklung die Straßenbahn beitragen soll. Insgesamt wurden 23 Haltestellen gebaut, in deren Einzugsbereich 70.500 Menschen wohnen und sich 26.500 Arbeitsplätze befinden.
In der Innenstadt von Reims verkehrt die Straßenbahn auf 1,9 Kilometer ohne Oberleitung, stattdessen erfolgt die Stromversorgung über eine Stromschiene nach dem APS-System: Um Passanten nicht zu gefährden, wird die Stromschiene nur dann unter Strom gesetzt, wenn der Streckenabschnitt von Straßenbahnen befahren wird. Diese Stromversorgung war in der Ausschreibung gefordert worden, um das Stadtbild im Bereich der Kathedrale von Reims, die seit 1991 zum Weltkulturerbe zählt, nicht zu beeinträchtigen.
Wie bei zahlreichen anderen französischen Straßenbahnprojekten wurden auch in Reims der Bau der Straßenbahn für städtebauliche Maßnahmen genutzt. Dabei wurde bislang durch Kraftfahrzeuge genutzten Straßenflächen zugunsten von Fußgängern und Radfahrern umgestaltet. Ein weiteres Ziel der Maßnahmen war die Aufwertung von Stadtvierteln. Am Hauptbahnhof entstand ein Straßentunnel, wodurch der Bahnhofsvorplatz vergrößert werden konnte und für Umsteiger Fahrbahnquerungen entfielen. Insgesamt wurden circa ein Drittel der Investitionen für städtebauliche Maßnahmen aufgewendet.
Fahrzeuge, Betriebshof und Fahrplan
Der Fahrzeugpark besteht aus 18 Triebwagen des Typs Citadis 302. Der erste Zug wurde am 26. März 2010 in Reims angeliefert; ab Oktober 2010 wurde das gesamte Streckennetz für Probefahrten genutzt. Die Citadis-Triebwagen sind 32,4 Meter lang, 2,4 Meter breit und können bis zu 205 Fahrgäste befördern. Die Züge wurden vom Schweizer Designer Ruedi Baur gestaltet. Die Frontpartie ähnelt als Tribut an die Lage der Stadt einem Champagnerglas; jeder Zug ist in einer der acht im September 2005 ausgewählten Farben gehalten. Über das Farbkonzept für die Straßenbahntriebwagen und die Gestaltung der Fahrzeugköpfe konnten die Bürger abstimmen. Haltestellen und Werkstätten erlauben die Verlängerung der Triebwagen auf 44 Meter.
Der Straßenbahnbetriebshof Bezannes entstand nahe der Abzweigung der Strecke zum TGV-Bahnhof. Im Betriebshof wurden auch die Werkstatt und die Betriebsleitzentrale errichtet. Bei Bedarf kann seine Abstellkapazität auf 40 Triebwagen erweitert werden.
Das Straßenbahnnetz wird von den Linien A und B zwischen 5:30 und 0:30 Uhr befahren. Die Linie A bedient die Nord-Süd-Strecke; sie wird pro Tag 133 Mal bei einem Takt zwischen sechs und 18 Minuten befahren. Die Linie B verbindet den Hauptbahnhof mit dem TGV-Bahnhof Bezannes; der Fahrplan sieht 38 Fahrten pro Tag bei einer Taktzeit von 18 bis 30 Minuten vor, wobei die Fahrten auf den Fahrplan des TGV abgestimmt sind. Seit dem 29. September 2011 sind alle Fahrten der Linie B über den Hauptbahnhof hinaus bis zur nördlichen Endstelle der Linie A Neufchâtel verlängert.
Insgesamt wurden für den Bau der Straßenbahn und die begleitenden städtebaulichen Maßnahmen 338 Millionen Euro investiert; weitere 75 Millionen Euro entfielen auf Planungs- und Finanzierungskosten sowie die Übernahme des vorhandenen Busbetriebes. Das Konsortium MARS trug circa 60 % der Gesamtausgaben; es refinanziert sich von Betriebseinnahmen und durch Zahlungen des Aufgabenträgers. Pro Tag werden 45.000 Fahrgäste erwartet.
Die 2011 in Betrieb gegangenen Straßenbahnstrecken erschließen je ein Drittel der Arbeitsplätze und Wohnungen des Ballungsgebietes von Reims. Konkrete Erweiterungspläne bestanden bei Betriebseröffnung nicht; bei deren Entwicklung sollen die Betriebserfahrungen berücksichtigt werden.
Literatur
- Christoph Groneck: Reims: „Champagner-Straßenbahn“ vor der Eröffnung. In: Stadtverkehr 12/2010 (55) ISSN 0038-9013, S. 18–23.
- François Laisney: Atlas du Tramway dans les villes françaises. Éditions Recherches, Paris 2011, ISBN 978-2-86222-067-3, S. 326–335 (französisch, aus Sicht von Architektur und Stadtentwicklung).
- Connaissance du Rail Nr. 216–217: ein Fachmagazin über Eisen- und Straßenbahnen.
- Stadtmagazin Ville de Reims Informations, Großraum-Magazin Reims Métropole Magazine, Zeitungen L'Hebdo du Vendredi und L'Union.
Weblinks
- Website des Konzessionärkonsortiums MARS (französisch)
Einzelnachweise
- L'hebdo du vendredi
- Jean Tricoire: Le tramway en France. La Vie du Rail, Paris 2007, ISBN 978-2-915034-73-8, S. 158.
- Reims: L’invraisemblable marche arrière in: La Vie du Rail 2288/1991, S. 15 f.
- Groneck, Reims, S. 23.
- Groneck, Reims, S. 20 f.
- Zahlenangaben bei Groneck, Reims, S. 22.
- Groneck, Reims, S. 19, 21.
- Blickpunkt Straßenbahn 6/2011, Seite 126, ISSN 0173-0290
- Zahlenangaben bei Groneck, Reims, S. 22 f.
- Groneck, Reims, S. 22.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Strassenbahn Reims franzosisch Tramway de Reims ist ein Strassenbahnsystem in der franzosischen Stadt Reims welches seit dem 16 April 2011 befahren wird Nach drei Jahren Bauzeit ging ein gut 11 Kilometer langes Strassenbahnnetz in Betrieb auf dem zwei Linien verkehren Strassenbahn ReimsBildBasisinformationenStaat FrankreichStadt ReimsEroffnung 18 April 2011Betreiber Transdev ReimsInfrastrukturStreckenlange 11 2 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 750 V DC Oberleitung APS StromschieneHaltestellen 23BetriebLinien 2Takt in der HVZ Linie A 6 min Linie B 18 minFahrzeuge 18 Alstom Citadis 302StatistikFahrgaste 42 500 pro TagLinienplan Eine meterspurige Strassenbahn verkehrte von 1881 bis 1939 sie entstand aus den seit 1872 existierenden Pferdebussen Pferdebus und Strassenbahn bis 1939Im Juni des Jahres 1872 wurden die ersten zwei Linien des Pferdebusnetzes in Betrieb genommen Ein Jahr spater kam eine dritte Linie hinzu Im Jahr 1875 entschied der Conseil Municipal das Netz zu modernisieren und eine normalspurige Strassenbahn mit insgesamt vier Linien zu bauen Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1878 und die Inbetriebnahme der ersten drei Kilometer fand 1881 statt Im Jahr 1899 folgten erneute Umbauarbeiten die Strassenbahn wurde auf Meterspur umgespurt und elektrifiziert Die ersten elektrischen Bahnen fuhren im Juni 1900 Der Betrieb beforderte kurz vor dem Ersten Weltkrieg 10 Millionen Fahrgaste auf sechs Linien Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde das Netz komplett zerstort es wurde bis 1920 grosstenteils wieder aufgebaut In den 1920er Jahren modernisierte die Compagnie des tramways de Reims die Fahrzeuge und das Netz wurde erweitert Im Jahr 1937 entschied die Stadt das Strassenbahnnetz stillzulegen und auf Busbetrieb umzustellen Bis November 1939 wurde dies bei allen Linien umgesetzt Planungsgeschichte1984 begannen Planungen zum Bau einer neuen Strassenbahn die 1986 der Offentlichkeit vorgestellt wurden Am 14 Januar 1991 stoppte Burgermeister Jean Falala RPR ein baureifes Projekt das auf erhebliche Widerstande der Einzelhandler in der Innenstadt gestossen war Falalas Nachfolger Jean Louis Schneiter UDF griff ab Oktober 2003 die Planungen erneut auf Nach einer Phase der Abstimmung von politischen Gremien und Behorden wurde das Projekt zwischen September 2004 und Januar 2005 der Bevolkerung vorgestellt Dabei wurde deutlich dass der Bau der Strassenbahn weiterhin auf erhebliche Vorbehalte der Einzelhandler konservativer Parteien sowie der Gewerkschaft der Busfahrer stiess Die Gewerkschaft befurchtete angesichts der hoheren Kapazitat von Strassenbahnen einen Abbau von Arbeitsplatzen Dennoch traf der Gemeinderat am 28 Februar 2005 eine Grundsatzentscheidung zum Bau der Strassenbahn Bei den Kommunalwahlen 2008 konnten sich ihre Befurworter unter der neuen Burgermeisterin Adeline Hazan durchsetzen Zur Finanzierung war im April 2005 die Transportsteuer Versement transport von 1 0 auf 1 8 heraufgesetzt worden Am 10 Oktober 2006 wurde der Vertrag mit dem Konsortium Mobilite agglomeration Remoise MARS unterzeichnet MARS ist fur die Finanzierung die Ausfuhrungsplanung den Bau und fur den Betrieb des Strassenbahnsystems bis 2041 verantwortlich zudem ubernahm das Konsortium im Januar 2008 den Busverkehr in Reims Hauptanteilseigner von MARS sind der Schienenfahrzeughersteller Alstom 17 das Transportunternehmen Transdev 17 sowie das staatliche Finanzinstitut Caisse des Depots 30 Durch die Bildung des Konsortiums in dem die beteiligten Firmen fur die Wartung der selbsterstellten Anlagen verantwortlich sind sollen Konflikte zwischen bauausfuhrenden und betreibenden Firmen vermieden werden Das fur Frankreich neue Organisationsmodell wurde in ahnlicher Form beim Rhonexpress der Flughafenbahn in Lyon angewandt Aufgabentrager fur den Nahverkehr ist der Kommunalverband Reims Metropole der fur die Tarifpolitik die Entscheidung uber Ausbaumassnahmen und die Kontrolle von MARS zustandig ist Am 13 Februar 2008 lag die Feststellung des offentlichen Nutzens declaration d utilite publique DUP vor diese ist mit dem Planfeststellungsbeschluss des deutschen Planungsrechts vergleichbar Vorsorgliche archaologische Untersuchungen im Bereich der geplanten Strecke hatten im Juli 2007 begonnen die eigentlichen Bauarbeiten starteten am 31 Marz 2008 StreckennetzTestfahrt der Strassenbahn Reims im Marz 2011Strassenbahnfeier am Tag der EroffnungStation Opera mit Weichen des geplanten Abzweigs in Richtung EpinettesSystemwechselstelle Oberleitung Stromschiene an der Station Comedie Das am 16 April 2011 eroffnete Strassenbahnnetz ist insgesamt 11 2 Kilometer lang und besteht aus einer Nord Sud Strecke die die Innenstadt durchquert und einer Zweigstrecke zum TGV Bahnhof Bezannes Startpunkt im Norden ist der Stadtteil Orgeval anschliessend fuhrt die Strecke durch die Einkaufsstrasse Avenue de Laon Haltestellen sind das Geschaftszentrum Clairmarais und der Bahnhof Reims bevor das Stadtzentrum durchquert wird Die Strecke passiert die Kathedrale von Reims Nach Uberquerung des Flusses Vesle und des Canal de l Aisne a la Marne folgen die Haltestellen der Leo Lagrange Stadtpark und das Auguste Delaune Stadion Eine weitere Haltestelle gibt es an einer grossen Privatklinik Schliesslich erreicht die Bahn das Croix Rouge Stadtviertel mit seinen 20 000 Einwohnern und der Universitat Die Endhaltestelle ist vor dem Regionalhospital Die Zweigstrecke zum 2007 eroffneten TGV Bahnhof Bezannes ist teilweise eingleisig wobei der Bau des zweiten Gleises vorbereitet wurde Die Strecke fuhrt weitgehend durch unbebautes Gebiet zu dessen stadtebaulicher Entwicklung die Strassenbahn beitragen soll Insgesamt wurden 23 Haltestellen gebaut in deren Einzugsbereich 70 500 Menschen wohnen und sich 26 500 Arbeitsplatze befinden In der Innenstadt von Reims verkehrt die Strassenbahn auf 1 9 Kilometer ohne Oberleitung stattdessen erfolgt die Stromversorgung uber eine Stromschiene nach dem APS System Um Passanten nicht zu gefahrden wird die Stromschiene nur dann unter Strom gesetzt wenn der Streckenabschnitt von Strassenbahnen befahren wird Diese Stromversorgung war in der Ausschreibung gefordert worden um das Stadtbild im Bereich der Kathedrale von Reims die seit 1991 zum Weltkulturerbe zahlt nicht zu beeintrachtigen Wie bei zahlreichen anderen franzosischen Strassenbahnprojekten wurden auch in Reims der Bau der Strassenbahn fur stadtebauliche Massnahmen genutzt Dabei wurde bislang durch Kraftfahrzeuge genutzten Strassenflachen zugunsten von Fussgangern und Radfahrern umgestaltet Ein weiteres Ziel der Massnahmen war die Aufwertung von Stadtvierteln Am Hauptbahnhof entstand ein Strassentunnel wodurch der Bahnhofsvorplatz vergrossert werden konnte und fur Umsteiger Fahrbahnquerungen entfielen Insgesamt wurden circa ein Drittel der Investitionen fur stadtebauliche Massnahmen aufgewendet Fahrzeuge Betriebshof und FahrplanDer Fahrzeugpark besteht aus 18 Triebwagen des Typs Citadis 302 Der erste Zug wurde am 26 Marz 2010 in Reims angeliefert ab Oktober 2010 wurde das gesamte Streckennetz fur Probefahrten genutzt Die Citadis Triebwagen sind 32 4 Meter lang 2 4 Meter breit und konnen bis zu 205 Fahrgaste befordern Die Zuge wurden vom Schweizer Designer Ruedi Baur gestaltet Die Frontpartie ahnelt als Tribut an die Lage der Stadt einem Champagnerglas jeder Zug ist in einer der acht im September 2005 ausgewahlten Farben gehalten Uber das Farbkonzept fur die Strassenbahntriebwagen und die Gestaltung der Fahrzeugkopfe konnten die Burger abstimmen Haltestellen und Werkstatten erlauben die Verlangerung der Triebwagen auf 44 Meter Der Strassenbahnbetriebshof Bezannes entstand nahe der Abzweigung der Strecke zum TGV Bahnhof Im Betriebshof wurden auch die Werkstatt und die Betriebsleitzentrale errichtet Bei Bedarf kann seine Abstellkapazitat auf 40 Triebwagen erweitert werden Das Strassenbahnnetz wird von den Linien A und B zwischen 5 30 und 0 30 Uhr befahren Die Linie A bedient die Nord Sud Strecke sie wird pro Tag 133 Mal bei einem Takt zwischen sechs und 18 Minuten befahren Die Linie B verbindet den Hauptbahnhof mit dem TGV Bahnhof Bezannes der Fahrplan sieht 38 Fahrten pro Tag bei einer Taktzeit von 18 bis 30 Minuten vor wobei die Fahrten auf den Fahrplan des TGV abgestimmt sind Seit dem 29 September 2011 sind alle Fahrten der Linie B uber den Hauptbahnhof hinaus bis zur nordlichen Endstelle der Linie A Neufchatel verlangert Insgesamt wurden fur den Bau der Strassenbahn und die begleitenden stadtebaulichen Massnahmen 338 Millionen Euro investiert weitere 75 Millionen Euro entfielen auf Planungs und Finanzierungskosten sowie die Ubernahme des vorhandenen Busbetriebes Das Konsortium MARS trug circa 60 der Gesamtausgaben es refinanziert sich von Betriebseinnahmen und durch Zahlungen des Aufgabentragers Pro Tag werden 45 000 Fahrgaste erwartet Die 2011 in Betrieb gegangenen Strassenbahnstrecken erschliessen je ein Drittel der Arbeitsplatze und Wohnungen des Ballungsgebietes von Reims Konkrete Erweiterungsplane bestanden bei Betriebseroffnung nicht bei deren Entwicklung sollen die Betriebserfahrungen berucksichtigt werden LiteraturChristoph Groneck Reims Champagner Strassenbahn vor der Eroffnung In Stadtverkehr 12 2010 55 ISSN 0038 9013 S 18 23 Francois Laisney Atlas du Tramway dans les villes francaises Editions Recherches Paris 2011 ISBN 978 2 86222 067 3 S 326 335 franzosisch aus Sicht von Architektur und Stadtentwicklung Connaissance du Rail Nr 216 217 ein Fachmagazin uber Eisen und Strassenbahnen Stadtmagazin Ville de Reims Informations Grossraum Magazin Reims Metropole Magazine Zeitungen L Hebdo du Vendredi und L Union WeblinksCommons Strassenbahn Reims Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Konzessionarkonsortiums MARS franzosisch EinzelnachweiseL hebdo du vendredi Jean Tricoire Le tramway en France La Vie du Rail Paris 2007 ISBN 978 2 915034 73 8 S 158 Reims L invraisemblable marche arriere in La Vie du Rail 2288 1991 S 15 f Groneck Reims S 23 Groneck Reims S 20 f Zahlenangaben bei Groneck Reims S 22 Groneck Reims S 19 21 Blickpunkt Strassenbahn 6 2011 Seite 126 ISSN 0173 0290 Zahlenangaben bei Groneck Reims S 22 f Groneck Reims S 22 Strassen und U Bahnen in der Franzosischen RepublikStrassenbahnen Angers Aubagne Avignon Besancon Bordeaux Brest Caen Dijon Grenoble Le Havre Le Mans Lille Lyon Marseille Montpellier Mulhausen Nantes Nizza Orleans Paris Ile de France Reims Rouen Saint Etienne Saint Louis Haut Rhin Basel Strassburg Toulouse Tours ValenciennesU Bahnen Lille Lyon Marseille Paris Rennes Toulouse Ehemalige Strassenbahnen in der Franzosischen Republik Angers Angouleme Avignon Beaucourt Besancon Beziers Blois Bordeaux Brest Caen Cassel Clermont Ferrand Colmar Deauville Dijon Douai Dunkerque Eu Le Treport Forbach Gex Ferney Grenoble Hagondange Haute Vienne Hendaye Le Havre Le Mans Lille Lourdes Lorient Lyon Marseille Maubeuge Montpellier Montbrison Montrond Morhange Moutiers Salins Mulhouse Nancy Nantes Nizza Orleans 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