Die Stadtbahn Tunis wörtlich leichte Métro der Stadt Tunis französisch Métro léger de Tunis arabisch المترو الخفيف لمدين
Straßenbahn Tunis

Die Stadtbahn Tunis (wörtlich: leichte Métro (der Stadt) Tunis, französisch Métro léger de Tunis, arabisch المترو الخفيف لمدينة تونس al-Mītrū al-chafīf li-Madīnat Tūnis) ist ein 1985 in Betrieb genommenes Stadtbahnnetz im Großraum Tunis, der Hauptstadt Tunesiens. Das Netz hat eine Streckenlänge von 61,3 Kilometern und umfasst 6 Linien und 66 Stationen. Es wird von der Société des transports de Tunis (auch Transtu genannt), der für den ÖPNV im Großraum Tunis inklusive der Vorortbahn TGM zuständigen öffentlichen Verkehrsgesellschaft, betrieben. Die Stadtbahn Tunis ist, nach der von Heliopolis, die erste ihrer Art auf dem afrikanischen Kontinent.
Stadtbahn Tunis | |
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Doppeltraktion Citadis 302 auf der Linie 6 im Juni 2012 | |
Basisinformationen | |
Staat | Tunesien |
Stadt | Tunis |
Eröffnung | 1985 |
Betreiber | Société des transports de Tunis |
Webpräsenz | www.transtu.tn |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 61,3 km |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem | 750 V DC Oberleitung |
Haltestellen | 66 |
Betrieb | |
Linien | 6 |
Fahrzeuge | 134 Siemens TW 6000, 55 Alstom Citadis 302 |
Liniennetz 2019 |
Geschichte
Erstes Straßenbahnnetz
In Tunis verkehrte seit dem Jahr 1885 eine Pferdebahn. Im Jahr 1900 wurde die erste elektrische Straßenbahn eröffnet. In der Folge wurde das elektrische Straßenbahnnetz immer weiter ausgebaut, bis im Jahr 1935 die größte Streckenlänge mit 30 Kilometern erreicht wurde. Im Jahr 1945 wurden die ersten Straßenbahnlinien stillgelegt und durch Oberleitungsbusse ersetzt. In den folgenden 20 Jahren wurde das Netz schrittweise ausgedünnt, bis am 20. April 1960 die letzten beiden Straßenbahnlinien stillgelegt wurden. Dies waren die Linie 3 nach Le Bardo und die Linie 4 nach Manouba. Nur zehn Jahre später wurde dann auch der Oberleitungsbusverkehr wieder eingestellt.
Neues Stadtbahnnetz
Grundnetz
Tunis hat als erste Stadt Afrikas ein modernes Stadtbahnsystem in Betrieb genommen. Die Anlagen wurden federführend von der Siemens AG gebaut, die Fahrzeuge waren Hochflur-Triebwagen, die in Anlehnung an die Hannoveraner TW 6000 von der Duewag gebaut wurden. Als erste Strecke wurde am 13. Oktober 1985 die Linie 1 Tunis Marine ↔ Ben Arous mit einer Länge von 9,5 Kilometern in Betrieb genommen. Am 7. November 1989 folgte die Linie 2 Place de Barcelone ↔ Ariana mit einer Länge von 8,9 Kilometern. Die Linie 3 Place de Barcelone ↔ Les Jasmins wurde gemeinsam mit der Linie 4 Tunis Marine ↔ Bardo am 25. Juli 1990 in Betrieb genommen. Im September 2009 folgte dann die Eröffnung der Linie 5 Place de Barcelone ↔ Intilaka. Im Juli 1994 wurde die Linie 3 über Les Jasmins hinaus bis nach Ibn Khaldoun verlängert. Am 27. März 1995 wurde auch die Linie 4 über Bardo hinaus bis nach Den Den verlängert. Damit war das bei Siemens beauftragte Grundnetz vollständig in Betrieb. Aufgrund der hohen Nachfrageentwicklung zeigte sich bald, dass die vorhandenen 78 Triebwagen nicht ausreichen würden. Deshalb mussten nicht nur zusätzliche Wagen beschafft werden, sondern auch ein zweiter Betriebshof gebaut werden.
Ausbau ab 2001
Neben dem großen Fahrgastzuwachs auf den vorhandenen Linien bestand auch der Wunsch, das Netz zu erweitern, um den Stadtteil El Mourouj mit mehr als 100 000 Einwohnern anschließen zu können. Dazu wurde eine Zweigstrecke von der Haltestelle Mohamed Ali an der Linie 1 gebaut. Am 11. August 2008 erfolgte die Eröffnung des ersten Abschnitts bis El Montazah, am 8. November 2008 ging dann die Gesamtstrecke nach El Mourouj in Betrieb. Für diese neue Strecke kehrte Tunis von Hochflur-Stadtbahnwagen ab und erteilte stattdessen Alstom den Auftrag zur Lieferung von 30 Niederflur-Straßenbahnwagen. Wegen ihrer Einstiegshöhe von 35 Zentimetern wurden die Hochbahnsteige wieder zurückgebaut. Auf der neuen Linie 6 verkehren ausschließlich Niederflurwagen. Am 10. Dezember 2009 wurde die Linie 4 um acht Haltestellen von Den Den zur Universität Manouba (Haltestelle Kheireddine) verlängert.
Änderungen in der Innenstadt
2019 gab der Verkehrsbetrieb die Zwischenhaltestellen auf dem Innenstadtabschnitt Place de la République – Place de Barcelone auf, wo die Richtungsgleise getrennt durch schmale Einbahnstraßen führen. Damit sollte der Verkehrsablauf beschleunigt werden, allerdings verschlechterte sich dadurch auch die Erreichbarkeit des Zentrums. Zur weiteren Entlastung der Innenstadt wurde die Linie 2 auf den Verlauf Place de la République ↔ Ariana verkürzt, befährt den Abschnitt bis Place de Barcelone also nicht mehr.
Fahrzeuge
Zur Betriebseröffnung lieferte die DUEWAG zunächst 1984 und 1985 insgesamt 78 Hochflurwagen nach Tunis, die weitgehend dem TW 6000 der Stadtbahn Hannover entsprechen und 2,5 m breit sind. Es folgten Serien von 43 Stück 1991 und 1992 sowie 14 Stück 1997 und 1998, inzwischen hergestellt von Siemens. 2004 wurde zur Ergänzung die Anschaffung von zunächst 30 neuen Niederflurwagen von Alstom beschlossen. Seit Ende 2007 sind die 32 Meter langen fünfteiligen Multigelenkwagen vom Typ Citadis 302 im Einsatz. 2009 folgten weitere neun und 2013 weitere 16 Wagen. Sie besitzen nur einen Führerstand und verkehren grundsätzlich Heck an Heck gekuppelt in Doppeltraktion. Die Wagenbreite beträgt nur 2,4 m. Im Jahr 2018 lag der Fahrzeugbestand bei 134 Hochflurwagen und 55 Citadis 302.
Siehe auch
- Société nationale des chemins de fer tunisiens
- Métro du Sahel
Literatur
- Jens Perbandt: Mit Hoch- und Niederflur durch Tunis. Tunesien: Stadt- und S-Bahn in Tunis wachsen weiter. In: Straßenbahn-Magazin. Nr. 5, 2011, S. 52–55.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt der Betreibergesellschaft Transtu (französisch)
Einzelnachweise
- Tunis Real Distance Metro Map. In: cityrailtransit.com. Abgerufen am 19. Juni 2011.
- Bernhard Kußmagk, Robert Schwandl: Tram Atlas Nordafrika & Naher Osten. 1. Auflage. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2025, ISBN 978-3-936573-82-4, S. 56–60 (deutsch, englisch).
- Dirk Budach, Stefan von Mach: Blick nach Maghreb: Neue Impulse für den Stadtverkehr in Nordafrika. In: stadtverkehr. Nr. 12/2018. EK-Verlag, ISSN 0038-9013, S. 38 ff.
- Un tramway nommé plaisir. In: La Presse. 18. September 2007, ehemals im ; abgerufen am 19. Juni 2011. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Stadtbahn Tunis wortlich leichte Metro der Stadt Tunis franzosisch Metro leger de Tunis arabisch المترو الخفيف لمدينة تونس al Mitru al chafif li Madinat Tunis ist ein 1985 in Betrieb genommenes Stadtbahnnetz im Grossraum Tunis der Hauptstadt Tunesiens Das Netz hat eine Streckenlange von 61 3 Kilometern und umfasst 6 Linien und 66 Stationen Es wird von der Societe des transports de Tunis auch Transtu genannt der fur den OPNV im Grossraum Tunis inklusive der Vorortbahn TGM zustandigen offentlichen Verkehrsgesellschaft betrieben Die Stadtbahn Tunis ist nach der von Heliopolis die erste ihrer Art auf dem afrikanischen Kontinent Stadtbahn TunisBild Doppeltraktion Citadis 302 auf der Linie 6 im Juni 2012BasisinformationenStaat TunesienStadt TunisEroffnung 1985Betreiber Societe des transports de TunisWebprasenz www transtu tnInfrastrukturStreckenlange 61 3 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 750 V DC OberleitungHaltestellen 66BetriebLinien 6Fahrzeuge 134 Siemens TW 6000 55 Alstom Citadis 302NetzplanLiniennetz 2019GeschichteErstes Strassenbahnnetz Pferdebahn in TunisBlick auf einen Streckenabschnitt In Tunis verkehrte seit dem Jahr 1885 eine Pferdebahn Im Jahr 1900 wurde die erste elektrische Strassenbahn eroffnet In der Folge wurde das elektrische Strassenbahnnetz immer weiter ausgebaut bis im Jahr 1935 die grosste Streckenlange mit 30 Kilometern erreicht wurde Im Jahr 1945 wurden die ersten Strassenbahnlinien stillgelegt und durch Oberleitungsbusse ersetzt In den folgenden 20 Jahren wurde das Netz schrittweise ausgedunnt bis am 20 April 1960 die letzten beiden Strassenbahnlinien stillgelegt wurden Dies waren die Linie 3 nach Le Bardo und die Linie 4 nach Manouba Nur zehn Jahre spater wurde dann auch der Oberleitungsbusverkehr wieder eingestellt Neues Stadtbahnnetz Grundnetz Triebzug Typ Hannover der Stadtbahn Tunis Tunis hat als erste Stadt Afrikas ein modernes Stadtbahnsystem in Betrieb genommen Die Anlagen wurden federfuhrend von der Siemens AG gebaut die Fahrzeuge waren Hochflur Triebwagen die in Anlehnung an die Hannoveraner TW 6000 von der Duewag gebaut wurden Als erste Strecke wurde am 13 Oktober 1985 die Linie 1 Tunis Marine Ben Arous mit einer Lange von 9 5 Kilometern in Betrieb genommen Am 7 November 1989 folgte die Linie 2 Place de Barcelone Ariana mit einer Lange von 8 9 Kilometern Die Linie 3 Place de Barcelone Les Jasmins wurde gemeinsam mit der Linie 4 Tunis Marine Bardo am 25 Juli 1990 in Betrieb genommen Im September 2009 folgte dann die Eroffnung der Linie 5 Place de Barcelone Intilaka Im Juli 1994 wurde die Linie 3 uber Les Jasmins hinaus bis nach Ibn Khaldoun verlangert Am 27 Marz 1995 wurde auch die Linie 4 uber Bardo hinaus bis nach Den Den verlangert Damit war das bei Siemens beauftragte Grundnetz vollstandig in Betrieb Aufgrund der hohen Nachfrageentwicklung zeigte sich bald dass die vorhandenen 78 Triebwagen nicht ausreichen wurden Deshalb mussten nicht nur zusatzliche Wagen beschafft werden sondern auch ein zweiter Betriebshof gebaut werden Ausbau ab 2001 Blick auf eine Tunnelrampe Neben dem grossen Fahrgastzuwachs auf den vorhandenen Linien bestand auch der Wunsch das Netz zu erweitern um den Stadtteil El Mourouj mit mehr als 100 000 Einwohnern anschliessen zu konnen Dazu wurde eine Zweigstrecke von der Haltestelle Mohamed Ali an der Linie 1 gebaut Am 11 August 2008 erfolgte die Eroffnung des ersten Abschnitts bis El Montazah am 8 November 2008 ging dann die Gesamtstrecke nach El Mourouj in Betrieb Fur diese neue Strecke kehrte Tunis von Hochflur Stadtbahnwagen ab und erteilte stattdessen Alstom den Auftrag zur Lieferung von 30 Niederflur Strassenbahnwagen Wegen ihrer Einstiegshohe von 35 Zentimetern wurden die Hochbahnsteige wieder zuruckgebaut Auf der neuen Linie 6 verkehren ausschliesslich Niederflurwagen Am 10 Dezember 2009 wurde die Linie 4 um acht Haltestellen von Den Den zur Universitat Manouba Haltestelle Kheireddine verlangert Anderungen in der Innenstadt 2019 gab der Verkehrsbetrieb die Zwischenhaltestellen auf dem Innenstadtabschnitt Place de la Republique Place de Barcelone auf wo die Richtungsgleise getrennt durch schmale Einbahnstrassen fuhren Damit sollte der Verkehrsablauf beschleunigt werden allerdings verschlechterte sich dadurch auch die Erreichbarkeit des Zentrums Zur weiteren Entlastung der Innenstadt wurde die Linie 2 auf den Verlauf Place de la Republique Ariana verkurzt befahrt den Abschnitt bis Place de Barcelone also nicht mehr FahrzeugeZur Betriebseroffnung lieferte die DUEWAG zunachst 1984 und 1985 insgesamt 78 Hochflurwagen nach Tunis die weitgehend dem TW 6000 der Stadtbahn Hannover entsprechen und 2 5 m breit sind Es folgten Serien von 43 Stuck 1991 und 1992 sowie 14 Stuck 1997 und 1998 inzwischen hergestellt von Siemens 2004 wurde zur Erganzung die Anschaffung von zunachst 30 neuen Niederflurwagen von Alstom beschlossen Seit Ende 2007 sind die 32 Meter langen funfteiligen Multigelenkwagen vom Typ Citadis 302 im Einsatz 2009 folgten weitere neun und 2013 weitere 16 Wagen Sie besitzen nur einen Fuhrerstand und verkehren grundsatzlich Heck an Heck gekuppelt in Doppeltraktion Die Wagenbreite betragt nur 2 4 m Im Jahr 2018 lag der Fahrzeugbestand bei 134 Hochflurwagen und 55 Citadis 302 Siehe auchSociete nationale des chemins de fer tunisiens Metro du SahelLiteraturJens Perbandt Mit Hoch und Niederflur durch Tunis Tunesien Stadt und S Bahn in Tunis wachsen weiter In Strassenbahn Magazin Nr 5 2011 S 52 55 WeblinksCommons Stadtbahn Tunis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Internetauftritt der Betreibergesellschaft Transtu franzosisch EinzelnachweiseTunis Real Distance Metro Map In cityrailtransit com Abgerufen am 19 Juni 2011 Bernhard Kussmagk Robert Schwandl Tram Atlas Nordafrika amp Naher Osten 1 Auflage Robert Schwandl Verlag Berlin 2025 ISBN 978 3 936573 82 4 S 56 60 deutsch englisch Dirk Budach Stefan von Mach Blick nach Maghreb Neue Impulse fur den Stadtverkehr in Nordafrika In 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