Die Straßenbahn Ulm in der baden württembergischen Stadt Ulm ging 1897 in Betrieb Das 19 1 Kilometer lange und meterspur
Straßenbahn Ulm

Die Straßenbahn Ulm in der baden-württembergischen Stadt Ulm ging 1897 in Betrieb. Das 19,1 Kilometer lange und meterspurige Netz wird von der SWU Verkehr GmbH betrieben und besteht aus zwei Durchmesserlinien. Dabei verkehrt die Linie 1 von Söflingen im Westen bis Böfingen im Osten der Stadt, während die Linie 2 das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung durchquert. Früher verkehrte die Straßenbahn außerdem auch in die bayerische Nachbarstadt Neu-Ulm.
Straßenbahn Ulm | |
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Combino an der Haltestelle Donaustadion | |
Basisinformationen | |
Staat | Deutschland |
Stadt | Ulm |
Eröffnung | 15. Mai 1897 |
Elektrifizierung | von Beginn an |
Betreiber | SWU Verkehr GmbH |
Verkehrsverbund | DING |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 19,1 km |
Spurweite | 1000 mm (Meterspur) |
Stromsystem | Oberleitung |
Betriebsart | Einrichtungsbetrieb |
Haltestellen | 40 |
Betriebshöfe | 1 |
Betrieb | |
Linien | 2 |
Takt in der HVZ | 5 min |
Takt in der SVZ | 30 min |
Fahrzeuge | 10 Siemens Combino 18 Siemens Avenio M |
Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h |
Statistik | |
Bezugsjahr | 2018 |
Fahrgäste | etwa 30.000 pro Tag |
Geschichte
Anfangsjahre und erste Netzerweiterungen
Am 15. Mai 1897 wurde die in Ulm und Neu-Ulm verlaufende Straßenbahn mit zwei Linien eröffnet. Eine Ringbahn verlief auf dem heutigen Inneren Ring von der Straßenbahnhalle Olgastraße über die Olgastraße, den Hauptbahnhof, Hirschstraße, Münsterplatz und die Frauenstraße zurück in die Olgastraße. Die zweite Linie verlief von Ulm nach Neu-Ulm, beginnend am Hauptbahnhof über die Hirschstraße, Münsterplatz, Herdbruckerstraße, Ludwig-Wilhelm-Brücke, Donauinsel, Marienstraße, Augsburger Straße, Ludwigstraße und Bahnhof Neu-Ulm.
Am 20. Oktober 1900 nahm mit der Platzgassenlinie eine dritte Straßenbahnlinie ihren Dienst auf. Diese führte vom Münsterplatz über die Platzgasse, Syrlinstraße und Karlstraße bis zur Kreuzung Karlstraße/Gaisenbergstraße. Die dortige Endstation wurde nach dem nahe gelegenen gleichnamigen Haltepunkt der Brenzbahn „Stuttgarter Tor“ genannt. Am 25. Juni 1904 wurde die Linienführung geändert und Liniennummern eingeführt. Die Linie 1 führte nun vom Hauptbahnhof Ulm durch die Olgastraße über das Frauentor bis zur Kreuzung Olgastraße/König-Wilhelm-Straße, ähnlich einem Teilstück des heutigen Verlaufs. Die Linie 2 verkehrte vom Hauptbahnhof Ulm über Hirschstraße, Münsterplatz, Lange Straße und Frauenstraße zum Frauentor, und die Linie 3 vom Bahnhof Neu-Ulm über die Ludwig-Wilhelm-Brücke, Herdbruckerstraße, Münsterplatz, Platzgasse, Syrlinstraße und Karlstraße zum Stuttgarter Tor.
Am 18. Oktober 1906 erhielt der 1905 eingemeindete Ortsteil Söflingen als Zugeständnis und Gegenleistung der Stadt Ulm hierfür neben der Kanalisation unter anderem auch einen Straßenbahnanschluss. Die bestehenden drei Linien wurden deshalb erneut verändert.
Die Linie 1 fuhr nun vom Bahnhof Neu-Ulm über die Ludwig-Wilhelm-Brücke, den Münsterplatz, den Hauptbahnhof Ulm und die Olgastraße zum Frauentor und zur Kreuzung Olgastraße/König-Wilhelm-Straße. Die Linie 2 fuhr vom Frauentor über die Lange Straße, den Münsterplatz, Platzgasse, Syrlinstraße, Karlstraße zum Stuttgarter Tor. Die teilweise neue Linie 3 („Söflinger Linie“) verkehrte vom Münsterplatz über die Hirschstraße, Glöcklerstraße, Zinglerstraße, Beyerstraße, Wagnerstraße über die Söflinger Straße zur evangelischen Christuskirche. Bereits am 19. Dezember 1907 wurde die Linie eingleisig ohne Schleife bis zum Söflinger Gemeindeplatz verlängert. Heute endet diese Linie als Linie 1 an der Leonhardskapelle zweigleisig mit Schleife.
1908 wurde eine Strecke durch König-Wilhelm-Straße und Karlstraße gebaut, die in der Olgastraße und bei der Haltestelle „Stuttgarter Tor“ an bestehende Strecken angeschlossen wurde.
Im Juli 1927 wurde eine Linienverlängerung vom Zundeltor zur Friedrichsau in Betrieb genommen.
Am 29. Oktober 1927 wurden neue Liniennummern mit neuen Linienführungen vergeben. Zudem bekam die bis dahin „Stuttgarter Tor“ genannte Haltestelle den neuen Namen „Ostbahnhof“, dafür wurde mit „Stuttgarter Tor“ nunmehr die Haltestelle an der Kreuzung Karlstraße/König-Wilhelm-Straße bezeichnet. Der Söflinger Streckenast bekam nun die Linienbezeichnung 1, die er bis heute behalten hat. Die Linie 1 startete damals am Stuttgarter Tor über die König-Wilhelm-Straße, Olgastraße, Frauenstraße, Lange Straße, Münsterplatz, Glöcklerstraße, Zinglerstraße, Beyerstraße, Wagnerstraße, Söflinger Straße zum Söflinger Gemeindeplatz. Die Linie 4 fuhr nun von der Friedrichsau über die Olgastraße zum Hauptbahnhof Ulm.
Am 18. Dezember 1927 wurde die Strecke der Linie 1 ab dem Stuttgarter Tor über die Stuttgarter-/Heidenheimer Straße bis zur Haltestelle „Krankenhaus“ am Anfang der Heidenheimer Straße verlängert.
Am 29. April 1928 tauschten die Linien 1 und 4 ihre östlichen Endhaltestellen. Die Linie 1 verlief nunmehr von der Friedrichsau aus über Talfinger Straße und Olgastraße, die Linie 4 von der Heidenheimer Straße über die König-Wilhelm-Straße zum Bahnhof Ulm.
Am 15. Juli 1928 wurde die Linie 4 ab dem Hauptbahnhof Ulm Richtung Kuhberg verlängert, sie nutzte dabei die neu gebaute Strecke in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße und die neue Strecke von der Zinglerstraße zur Kreuzung Haßlerstraße/Römerstraße.
Entwicklungen während des Zweiten Weltkriegs
Die Linie 3, die von der Heidenheimer Straße über das Stuttgarter Tor, Karlstraße, Syrlinstraße und Platzgasse zum Münsterplatz führte, wurde am 1. September 1939 eingestellt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Straßenbahntrassen bei einem alliierten Luftangriff am 17. Dezember 1944 schwer beschädigt. Dies führte zu vorübergehenden Betriebseinstellungen.
Der Betrieb der Linie 2, die vom Bahnhof Neu-Ulm über den Münsterplatz und die Hirschstraße zum Hauptbahnhof Ulm führte, wurde am 17. Dezember 1944 als Folge der alliierten Bombenangriffe eingestellt und später nicht wieder aufgenommen.
Der Betrieb der Linie 4 musste ebenfalls am 17. Dezember 1944 wegen der Kriegseinwirkungen zunächst eingestellt werden.
Am 24. Dezember 1944 konnte der Betrieb vom Bismarckring über die Wagnerstraße, Söflinger Straße und Söflinger Leonhardskapelle wieder aufgenommen werden, bis weitere Bombenangriffe im April 1945 auch diese Strecke lahmlegten. Diese Teilstrecke der Linie 1 von Söflingen bis Bismarckring konnte nach Kriegsende im Juli 1945 als erste wieder in Betrieb genommen werden, im August 1945 war dann die Fahrt bis zum Hauptbahnhof möglich. Im September 1945 fuhr auch wieder die Linie 4 von der Römerstraße bis zum Hauptbahnhof. Die Linie 1 konnte ab dem 28. Oktober 1945 wieder vollständig von Söflingen bis zur Heidenheimer Straße betrieben werden.
Entwicklungen der Nachkriegszeit
Als Ergänzung zur Ulmer Straßenbahn und als Ersatz für die im Krieg eingestellte Straßenbahnlinie 2 wurde am 14. Mai 1947 der Oberleitungsbus Ulm eingeführt. Es wurden zwei Linien betrieben, von denen die Linie 5 vom Neuen Friedhof zur Schützenstraße in Neu-Ulm und die Linie 6 vom Eselsberg über den Bahnhof Neu-Ulm zum Zundeltor in Ulm führte. Beide Linien bedienten den Ulmer Hauptbahnhof. Am 23. Oktober 1963 wurde der Oberleitungsbusbetrieb wieder eingestellt und durch Dieselbusse ersetzt.
1950 wurde am Kuhberg die Strecke von der Kreuzung Haßlerstraße/Römerstraße durch die Römerstraße bis zur neuen Endhaltestelle „Kaserne Kuhberg“ verlängert. 1951 wurde in der Heidenheimer Straße die Strecke von der Endhaltestelle „Krankenhaus“ bis zur unteren Einmündung der Steinhövelstraße verlängert, 1954 noch weiter zur neuen Endstation "Safranberg" vor der Gaststätte „Glockenhütte“ an der oberen Einmündung der Steinhövelstraße. Ebenfalls 1954 fuhr die Straßenbahn in der Stadtmitte nun durch die Neue Straße, die alte Strecke über Münsterplatz, Hirschstraße und Glöcklerstraße wurde abgebaut. 1955 wurde wieder eine Strecke vom heutigen Donaustadion in die Friedrichsau gebaut. Dabei wurde die zweigleisige Trasse getrennt; das Gleis Richtung Friedrichsau führte parallel zur Rußstraße, das stadteinwärts führende durch Wieland- und Thalfinger Straße. Die im Zwickel zwischen den beiden Richtungsgleisen liegende Wendeschleife am Stadion war weiterhin im Alltagsbetrieb Endhaltestelle, nur zu besonderen Veranstaltungen wurde weiter in die Friedrichsau gefahren.
1964 wurden die Strecke der Linie 1 durch Heidenheimer Straße und König-Wilhelm-Straße, der Streckenteil durch Frauenstraße und Neue Straße sowie die Strecke der Linie 4 Zinglerstraße – Haßlerstraße – Römerstraße – Kuhberg eingestellt und auf Omnibusbetrieb umgestellt. Damit halbierte sich auf einen Schlag die Länge der Ulmer Straßenbahn. Übrig blieb als einzige die neue Linie 1 von Söflingen über die Olgastraße zum Stadion, mit zeitweiliger Bedienung der Friedrichsau. Da die neubeschafften Esslinger Einrichtungs-Großraumwagen bislang auf der einzigen mit Wendeschleifen ausgestatteten Linie 4 im Einsatz waren und nun auf die verbliebene Linie 1 wechseln sollten, musste in Söflingen zuvor die heute noch bestehende Häuserblockschleife durch die Uhrenmachergasse erbaut werden, das bestehende Gleis durch die Neue Gasse diente nunmehr nur noch der Fahrt stadteinwärts.
Ab dem 29. Mai 1967 wurde die Linie 1 statt über die Zinglerstraße/Zinglerbrücke und den Bismarckring nun über das Ehinger Tor und durch die neu gebaute Unterführung unter den Bahngleisen geführt.
Anlässlich der Gartenschau 1980 begann 1979 ein Umbau der Strecke zwischen Stadion und Friedrichsau. Die Straßenbahn bekam eine neue zweigleisige Trasse parallel zur Rußstraße, womit das Richtung Söflingen führende Gleis durch die Wieland- und Talfinger Straße abgebaut werden konnte. In der Friedrichsau wurde die Trasse leicht verlegt, statt des Rasengleises entstand nun eine auch mit Omnibussen befahrbare Strecke entlang der Wielandstraße. Die neue Strecke wurde im April 1980 eingeweiht, seither fuhr die Linie 1 auch im Regelbetrieb bis zur Donauhalle.
Gescheiterter Ausbau in den 1990er Jahren
In den 1990er Jahren wurde ein Ausbau der Straßenbahn auf Basis eines „Fünf-Linien-Konzepts“ angestrebt. Im Jahr 1999 kam es dann jedoch zum vorläufigen Ende dieser Entwicklung, als im Rahmen eines Bürgerentscheids der Bau einer zweiten Straßenbahnlinie von der Wissenschaftsstadt auf dem Ulmer Eselsberg in den südlich von Ulm/Neu-Ulm gelegenen Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld mit 51 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde. Diese Strecke bedient seit 2008 die Buslinie 5.
Obwohl der Bürgerentscheid damals am erforderlichen Quorum von 30 Prozent der Wählerstimmen klar scheiterte – die Wahlbeteiligung lag bei 45,5 Prozent, so dass keine der beiden Seiten die erforderliche Stimmenzahl erreichen konnte –, griff der Ulmer Gemeinderat das Fünf-Linien-Konzept in der Folgezeit nicht mehr auf.
Verlängerung der Linie 1 nach Böfingen
Stattdessen wurde im Jahr 2000 beschlossen, eine Verlängerung der bestehenden Linie 1 in den Ulmer Stadtteil Böfingen zu untersuchen sowie den Straßenbahn-Wagenpark komplett zu erneuern. Nach dem am 22. August 2007 erfolgten Baubeginn des zwischenzeitlich beschlossenen Ausbaus der Linie 1 – der offizielle erste Spatenstich wurde am 28. August 2007 nachgeholt – wurde auch der Neubau weiterer Strecken wieder diskutiert. Im Gespräch waren eine Straßenbahnlinie auf den Eselsberg zur Universität sowie zum Schulzentrum auf dem Kuhberg. Auch auf Neu-Ulmer Seite werden wieder Überlegungen zum Bau einer Straßenbahnlinie angestellt, beispielsweise nach Ludwigsfeld. Die Befürworter des Straßenbahnausbaus, zu denen auch Ulms ehemaliger Oberbürgermeister Ivo Gönner zählt, führen als Argument unter anderem die Entlastung der teilweise im Fünf-Minuten-Takt verkehrenden Buslinien an. Seitens der Gegner eines Ausbaus wird oftmals auf die hohen Investitionskosten sowie die im Vergleich zu einem Busnetz geringere Flexibilität verwiesen.
Die Verlängerung der von Söflingen zur Donauhalle verlaufenden Straßenbahnlinie 1 nach Böfingen wurde am 21. März 2009 in Betrieb genommen. Der 4,6 Kilometer lange Neubauabschnitt ist auf der gesamten Länge bis zur neuen Endhaltestelle Ostpreußenweg zweigleisig ausgeführt. Die Trassierung erfolgte in Seitenlage auf gleichem Höhenniveau zur parallel verlaufenden Straße. Entlang des Messegeländes ist die Straßenbahntrasse auf der Ostseite der Böfinger Straße gebaut. Im Bereich Hoher Steg quert die Trasse die Böfinger Straße, führt unter der Brenzbahn hindurch und ist im Anschluss bis zum Egertweg auf der östlichen Seite der Böfinger Steige geführt. Unmittelbar vor dem Egertweg wechselt die Trassierung auf die westliche Seite der Böfinger Steige und führt auf dieser Seite bis zur Wendeschleife am Ende der Neubaustrecke in Böfingen. Die beiden Straßenquerungen werden durch Ampelanlagen gesichert.
Der Streckenabschnitt entlang der Böfinger Steige weist auf etwa 300 Metern Länge eine Steigung von 7,7 Prozent auf und zählt damit zu den steilsten Straßenbahnstrecken Deutschlands.
Die Baumaßnahme umfasste die Erstellung sieben neuer Haltestellen sowie die Umgestaltung der damaligen Endhaltestelle Donauhalle. Im Einzelnen waren dies:
- Donauhalle (die bestehende Wendeschleife entfiel und wurde zurückgebaut, die Haltestelle selbst um circa 150 Meter nach Osten direkt vor den Haupteingang des Messegeländes verlegt)
- Eugen-Bolz-Straße
- Alfred-Delp-Weg
- Egertweg
- Haslacher Weg
- Thüringenweg
- Mecklenburgweg
- Ostpreußenweg
Als Ersatz für die Wendemöglichkeit an der Donauhalle wurde im Messebereich nördlich des Fertighauszentrums eine neue Wendeschleife eingerichtet.
Neubau der Linie 2 zwischen Wissenschaftsstadt und Kuhberg
Nach Verlängerung der Linie 1 nach Böfingen wurden die in den 1990er Jahren gescheiterten Planungen für eine Erweiterung der Ulmer Straßenbahn wieder aktuell. Konkret wurde eine neue Strecke von der Wissenschaftsstadt um die Universität auf dem Oberen Eselsberg im Norden zum Kuhberg im Süd-Westen der Stadt. Für diese wurde eine Kosten-Nutzen-Analyse nach der sogenannten standardisierten Bewertung erstellt, deren Ergebnisse im März 2011 bekannt gegeben wurden. Sie erbrachte für die Linienäste zur Wissenschaftsstadt und auf den Kuhberg Ergebnisse von mehr als 1,0 (dies ist Voraussetzung, um wichtige Fördergelder für den Bau der Strecke zu erhalten), für alle drei Varianten des ursprünglich vorgesehenen Linienastes nach Ludwigsfeld jedoch Werte niedriger als 1,0. Der Ulmer Gemeinderat beschloss daher am 30. März 2011, die Planung der neuen Linie 2 weiter voranzutreiben, und genehmigte am 18. Juli 2012 die Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Am 21. Mai 2014 reichte das Land Baden-Württemberg den Antrag auf Förderung der geplanten Baukosten von 155 Millionen Euro beim Bund ein. Das Planfeststellungsverfahren wurde beim zuständigen Regierungspräsidium Tübingen für den nördlichen und den südlichen Streckenast getrennt beantragt. Der entsprechende Planfeststellungsbeschluss erging am 18. Juli 2014 für den Streckenast zum Kuhberg, am 22. Januar 2015 folgte der Beschluss für den Streckenast zur Wissenschaftsstadt.
Ende April 2015 gewährten das Bundesverkehrsministerium einen Zuschuss von rund 65 Millionen Euro aus den Mitteln zur Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG) zu den inzwischen auf 192 Millionen Euro gestiegenen Baukosten sowie das Land Baden-Württemberg weitere 20 Millionen Euro. Die gesamten zuwendungsfähigen Kosten werden zu 60 Prozent vom Bund und jeweils zu 20 Prozent vom Land und der Stadt Ulm getragen.
Der Baubeginn erfolgte am 15. Oktober 2015, wobei aus Zeitgründen beide Streckenäste parallel gebaut wurden. Begonnen wurde mit der Nahverkehrsbrücke über die Bahnanlagen am Kienlesberg, die Anfang Oktober 2017 ihre endgültige Position erreichte. Der gleichzeitige Bau an beiden Streckenästen hatte durch zahlreiche Umleitungen, Straßensperrungen und vorübergehende Einbahnstraßenregelungen teilweise erhebliche Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs im Stadtgebiet zur Folge. Die Baustellensituation wurde durch die während des Neubaus der Straßenbahnlinie beginnende bauliche Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Neubau einer Tiefgarage noch verschärft.
Am 12. Juli 2016 wurde bekannt gegeben, dass im Bereich der Beyer- und der Römerstraße am Streckenast zum Kuhberg der Abwasserkanal der Entsorgungsbetriebe Ulm (EBU) außerplanmäßig ausgetauscht werden muss, da bei der Freilegung der Kanäle festgestellt wurde, dass die Bausubstanz tatsächlich weitaus schlechter als zunächst angenommen war. Weil die Kanäle in dem Bereich über 700 Meter direkt unter den Gleisen liegen, wurden sie sicherheitshalber komplett erneuert. Dadurch ergab sich eine Verlängerung der Bauzeit des Streckenastes zum Kuhberg von vier Monaten.
Im Februar 2017, etwa bei der Halbzeit der Bauarbeiten, wurde bekannt, dass sich die Baukosten um weitere 24 Millionen Euro erhöht hatten, wovon die Stadt Ulm zehn Millionen finanzieren musste. Dies bewilligte der Ulmer Gemeinderat einstimmig.
Am 12. September 2018 konnte mit der 270 Meter langen Straßenbahnbrücke von der Neutorstraße über die Bahnanlagen zum Kienlesberg das größte Einzelprojekt im Rahmen des Straßenbahnneubaus eröffnet werden. Das Bauwerk wurde auf den Namen „Kienlesbergbrücke“ getauft und kann neben der Straßenbahn auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Die Baukosten für die 2.500 Tonnen schwere, markant geschwungene Stahlkonstruktion beliefen sich auf 20 Millionen Euro.
Die Gesamtkosten für die Linie 2 beliefen sich auf 270 Millionen Euro, davon 215 Millionen Euro für die Neubaustrecke, 21 Millionen Euro für den Betriebshof und 34 Millionen Euro für die zwölf neuen Fahrzeuge. Bund und Land bezahlten 122 Millionen Euro, die Stadt Ulm 107 Millionen Euro und die SWU Verkehr GmbH 41 Millionen Euro.
Die feierliche Eröffnung der Neubaustrecke erfolgte im Rahmen eines Aktionstages der SWU Verkehr GmbH am 8. Dezember 2018, unter anderem mit kostenlosen Fahrten auf der Linie 2. Die eigentliche Aufnahme des Linienbetriebs folgte einen Tag später zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember. Die ursprünglich vorgesehene schrittweise Eröffnung der beiden Teiläste ab Sommer 2018 war zwischenzeitlich fallen gelassen worden. Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Linie 2 wurden die Buslinien neu geordnet. So entfiel beispielsweise die bisherige Linie 3. Ihr nördlicher Streckenast zur Wissenschaftsstadt – der meistfrequentierte Abschnitt des Ulmer Liniennetzes – wurde durch die Linie 2 ersetzt, der südliche Ast nach Wiblingen durch die geänderte Linie 4.
Die neue Linie 2 ist insgesamt 9,3 Kilometer lang. Der bereits bestehende Abschnitt zwischen Theater und Ehinger Tor bildet nun eine gemeinsam mit der Linie 1 genutzte Stammstrecke. Die Linie 2 bedient 21 Haltestellen, von denen 18 neu gebaut und barrierefrei gestaltet wurden. Zusätzlich wurde die bereits bestehende Haltestelle „Theater“ auf die andere Seite der Theaterplatz-Kreuzung verlegt, um sie für beide Straßenbahnlinien nutzbar zu machen. Als Besonderheit werden die zusätzlichen Verstärkerfahrten der Linie 2 im Schüler- und Studentenverkehr planmäßig mit Omnibussen im Schienenersatzverkehr bedient, welche die Haltestelle Martin-Luther-Kirche nicht bedienen können.
In den ersten Betriebstagen der Linie 2 kam es zu unerwarteten Komplikationen durch fehlerhafte Ampel- und Weichenschaltungen, die zu teilweise gravierenden Verspätungen und Fahrtausfällen führten und auch das übrige Nahverkehrsnetz, insbesondere die Straßenbahnlinie 1, betrafen. Daher wurde vorübergehend der Betrieb der Linie 2 auf die Strecke vom Kuhberg zur Haltestelle Botanischer Garten beschränkt und ein Schienenersatzverkehr bis zur Endhaltestelle Science Park II eingerichtet. Außerdem wurde der Takt auf der Linie 2 von den ursprünglich vorgesehenen fünf Minuten auf zehn Minuten ausgedünnt. Die Situation wurde auch dadurch verschärft, dass an den neu gebauten Haltestellen der Linie 2 teilweise noch die Fahrgastinformations-Displays fehlten oder noch nicht in Betrieb waren und sich eine Information der Fahrgäste daher schwierig gestaltete.
Mögliche Erweiterungen
Zu Beginn des Jahres 2009 wurde der Bau einer neuen Straßenbahnlinie von der Wissenschaftsstadt über den Hauptbahnhof, die Neue Mitte Ulm, die Stadtmitte Neu-Ulm und das Wiley bis nach Ludwigsfeld diskutiert. Sogar ein späterer Weiterbau der Straßenbahn bis nach Senden wurde angedacht. Im Bereich der Neuen Mitte wurde während des Neubaus bereits ein getrennter Fahrweg für Busse eingerichtet, den auch die Straßenbahn benutzen würde.
Im Bereich des Neubaugebiets Lettenwald in Böfingen ist seit 2009 in der Otl-Aicher-Allee in Mittellage eine Trasse für eine Straßenbahn freigehalten, die Abzweigung würde sich an der Linie 1 zwischen den Haltestellen „Thüringenweg“ und „Mecklenburgweg“ befinden.
Eine Erweiterung der Linie 2 in den Science Park III wird trotz der Linienverkürzung mit Vorverlegung der Endhaltestelle im Science Park II weiter für möglich gehalten.
Weitere Linien, die nach Wiblingen, Neu-Ulm/Ludwigsfeld und Neu-Ulm/Pfuhl gebaut werden sollten, werden noch für spätere Erweiterungen offen gehalten. Ende 2012 wurde der Bau weiterer Straßenbahnlinien aufgrund ungeklärter Finanzierungsmöglichkeiten auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Die Förderung der Kosten durch den Bund wurde rückwirkend zum 1. Januar 2020 durch das 3. GVFG-Gesetz neu aufgestellt.
Im Rahmen der geplanten Neubebauung auf der Kohlplatte im Ulmer Westen wird eine Verlängerung der Linie 1 von Söflingen entweder über die Jörg-Syrlin-Straße oder über die Harthauser Straße zum Neubaugebiet untersucht. Außerdem wurde eine Trasse für eine Abzweigung von der Bestandsstrecke am Theodor-Heuss-Platz in die Einsteinstraße vorgeschlagen. Der Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH schätzte die Kosten pro Straßenbahnkilometer im August 2018 auf 10 bis 15 Millionen Euro. Aufgrund von Erschwernissen beim Grunderwerb wurde das Projekt Kohlplatte inklusive der Straßenbahnanbindung bis auf Weiteres zurückgestellt.
Im Rahmen der Fortschreibung des Masterplans Wissenschaftsstadt trat die Stadt Blaustein an Ulm heran, um eine Fortführung der Linie 2 vom späteren Endpunkt im Science Park III weiter nach Süden ins Blausteiner Baugebiet am Oberen Scheibenberg zu untersuchen. Das neue Wohnquartier für rund 3000 Einwohner und die Stadt Blaustein sollen dadurch besser an die Ulmer Wissenschaftsstadt angebunden werden. Eine Verlängerung der Linie 2 zuerst zum Oberen Scheibenberg und weiter in den Science Park III erreicht nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2024 einen Nutzen-Kosten-Faktor von 1,11 und wäre somit förderfähig.
Im Juni 2019 votierte der Ulmer Stadtrat dafür, nach den Neu-Ulmer Kommunalwahlen 2020 eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer Straßenbahnlinie nach Ludwigsfeld in Auftrag zu ergeben. Mit dem Wechsel an der Neu-Ulmer Rathausspitze (der bisherige Oberbürgermeister trat nicht erneut an) erhoffte man sich eine Aufgabe der bisherigen Blockadehaltung gegen die Straßenbahn. Zurückgestellt hat man hingegen eine Entscheidung über eine Linie nach Wiblingen. Auch die Gespräche mit der Stadt Blaustein über eine Verlängerung der Linie 2 sollen fortgeführt werden.
Die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger bekräftigte im Zuge des 125-jährigen Jubiläums der Straßenbahn Ulm den Wunsch nach einer Netzerweiterung nach Neu-Ulm. In einem Antrag an den Gemeinderat der Stadt Ulm hat sich auch die Ulmer Grüne Fraktion für die Prüfung einer Straßenbahnstrecke nach Ludwigsfeld ausgesprochen. Durch die überarbeiteten Kriterien der standardisierten Bewertung sei ein Erreichen des Nutzen-Kosten-Faktors von 1,0 für eine staatliche Förderung deutlich wahrscheinlicher geworden. Trotz dieser Interessensbekundungen wurden bisher von keiner Seite Informationen über Planungen zur Erweiterung der Straßenbahnlinien bekanntgegeben.
Streckennetz
Übersicht
Ab 1964 bestand die Straßenbahn Ulm 54 Jahre lang nur aus der Linie 1. Deren Strecke durchquert das Stadtgebiet als Durchmesserlinie und verläuft seit 2009 vom Stadtteil Söflingen im Westen durch die Innenstadt in den Stadtteil Böfingen im Nord-Osten. Die am 8. Dezember 2018 eröffnete Linie 2 verbindet den Kuhberg im Süd-Westen mit der Universität und der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg im Norden.
Linie | Verlauf | Haltestellen | Länge | Fahrzeit |
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1 | Söflingen – Böfingen Ostpreußenweg | 22 | 10,2 Kilometer | 30 Minuten |
2 | Kuhberg Schulzentrum – Science Park II | 21 | 9,3 Kilometer | 28 Minuten |
Die Straßenbahn wird mit 750 Volt Gleichspannung betrieben. Die Stromversorgung stellen auf dem Kuhberg-Ast das bestehende Unterwerk „Ehinger Tor“ und das für die Linie 2 neu gebaute Unterwerk „Saarlandstraße“ sicher. Für die Neubaustrecke zum Oberen Eselsberg entstanden die Gleichrichterunterwerke „Heigeleshof“, „Lehrer Tal“, „Hasenkopf“, „Uni Süd“, „Helmholtzstraße“, „Uni West“, „Hochschule Ulm“ und „Science Park II“.
Linie 1 (Söflingen – Böfingen)
Linie 1 (Söflingen – Böfingen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Linie 1 beginnt in einer eingleisigen Wendeschleife inmitten des Stadtteils Söflingen im Westen des Stadtgebiets. Die Strecke verläuft zunächst im Straßenraum in Richtung Osten und passiert entlang der Söflinger Straße die Stationen „Sonnenstraße“ und „Königstraße“. Danach trennen sich die Straßenbahngleise von der Fahrspur für den Autoverkehr und liegen von dort an auf einem besonderen Bahnkörper in Straßenmittellage. Zwischen den Haltestellen „Magirusstraße“ und „Theodor-Heuss-Platz“ zweigt von der Strecke das Zufahrtsgleis zum Betriebshof der SWU Verkehr GmbH in der Bauhoferstraße ab. Die eigentliche Trasse der Linie 1 biegt am Theodor-Heuss-Platz, der bis 2013 den Namen Westplatz trug, nach rechts in die Wagnerstraße ab und verläuft weiterhin getrennt vom Straßenverkehr in Straßenmittellage in Richtung Osten. Auf Höhe des Finanzamtes trifft sie am dortigen Gleisdreieck auf die aus der Beyerstraße kommende Linie 2.
Die gemeinsame Stammstrecke der Linien 1 und 2 überquert dann den Bismarckring (Bundesstraße 10) und erreicht die Haltestelle „Ehinger Tor“. Neben dem Hauptbahnhof und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) ist diese Station einer der zentralen Knotenpunkte des öffentlichen Personennahverkehrs in Ulm. Hier besteht ein Anschluss an die Stadtbuslinien 4, 7, 10, 11 und 12 sowie an zahlreiche weitere Regionalbuslinien. Nach der Haltestelle „Ehinger Tor“ werden die Straßenbahngleise auf einem getrennten Bahnkörper neben der Neuen Straße unter den Gleisanlagen des Ulmer Hauptbahnhofs hindurchgeführt. Sie verlaufen danach in Straßenmittellage entlang der Friedrich-Ebert-Straße zur Haltestelle „Hauptbahnhof“ zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Zugang zur Fußgängerzone „Bahnhofstraße“. In diesem Bereich finden derzeit umfangreiche Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Bahnhofspassage (mit Neubau einer Tiefgarage) und dem Bau des neuen Stadtquartiers „Sedelhöfe“ statt. Aus diesem Grund ist die Haltestelle provisorisch von ihrer ursprünglichen Lage weiter in Richtung Postgebäude verlegt worden.
Die Straßenbahngleise folgen dann weiter dem Innenstadtring auf die Olgastraße zur Haltestelle „Theater“. Diese Station wurde im Zuge des Neubaus der Linie 2 von ihrer ehemaligen Position vor der Bundesbank-Filiale auf die andere Seite der Theaterplatz-Kreuzung verlegt, um sie auch für die neue Straßenbahnlinie nutzbar zu machen. Im Bereich der Kreuzung zweigt wiederum an einem Gleisdreieck der nördliche Streckenast der Linie 2 zur Wissenschaftsstadt ab. Die Linie 1 verläuft weiter entlang der Olgastraße zur Haltestelle „Justizgebäude“. Dort verlässt die Strecke den eigenen Bahnkörper und verläuft nun wieder im Straßenraum. Nach der Kreuzung mit der Münchner Straße/König-Wilhelm-Straße trennen sich die Straßenbahngleise erneut vom Individualverkehr und verlaufen geradeaus auf einer asphaltierten Trasse, die gemeinsam mit den Buslinien genutzt wird, zur Haltestelle „Willy-Brandt-Platz“. Danach verläuft die Strecke wieder auf einem eigenen Gleiskörper neben der Friedrichsaustraße. Nach Passieren der Station „Staufenring“ befindet sich im Bereich der Kreuzung mit der Talfinger Straße die Zwischenwendeschleife Donaustadion. Ab der Haltestelle „Donaustadion“ verläuft die Strecke auf einem vollständig von der Straße unabhängigem Gleiskörper. Neben dem Tiergarten in der Friedrichsau folgen die Straßenbahngleise dann dem Verlauf der Wielandstraße. Hier endete bis 2009 die Linie 1 in einer gegen den Uhrzeigersinn befahrenen Wendeschleife an der Haltestelle „Donauhalle“. Die Wendeschleife wurde im Zuge der Verlängerung der Linie 1 nach Böfingen zurückgebaut, die Haltestelle weiter in Richtung Messegelände verlegt und die Strecke in einer S-Kurve an der Donauhalle vorbeigeführt.
Im Bereich des Messegeländes liegt die Trasse als Rasengleis östlich neben der Böfinger Straße. Nördlich der Musterhaussiedlung wurde als Ersatz für die weggefallene Wendeschleife an der Donauhalle eine neue Wendeschleife eingerichtet. Danach kreuzen die Straßenbahngleise von einer Ampelanlage gesichert die Böfinger Straße, werden unter den Bahngleisen der Brenzbahn hindurchgeführt und folgen danach auf einem eigenen Bahnkörper dem geschwungenen Verlauf der Böfinger Steige. Sie überwinden dabei einen Höhenunterschied von rund 90 Metern und passieren die Haltestellen „Eugen-Bolz-Straße“ und „Alfred-Delp-Weg“. Nach dem Anstieg erreicht die Strecke die Haltestelle „Egertweg“ – diese trägt im Liniennetz der Stadtbusse den Beinamen „Böfingen Süd“ – und wechselt danach von der östlichen auf die westliche Seite der Böfinger Steige. Von dort führt die Trassierung auf dieser Seite der Straße auf einem Rasengleis bis zur Wendeschleife an der Endhaltestelle „Ostpreußenweg“, die eingleisig gegen den Uhrzeigersinn befahren wird.
Linie 2 (Kuhberg – Science Park II)
Linie 2 (Kuhberg – Science Park II) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die 2018 in Betrieb genommene Linie 2 beginnt inmitten des „Schulzentrums Kuhberg“ in einer kombinierten Bus- und Straßenbahnwendeschleife mit zwei Gleisen vor dem Anna-Essinger-Gymnasium. Entlang dem Egginger Weg liegen die Gleise bis einschließlich der Haltestelle „Grimmelfinger Weg“ auf einem Rasengleiskörper nördlich der Straße. Durch die Römerstraße verläuft die Strecke dann im Straßenraum weiter in östlicher Richtung. Am Ende der Straße zweigt die Strecke nach Norden ab, um in Randlage entlang der Ehinger Anlage weiter zu verlaufen, wo die neue Haltestelle „Martin-Luther-Kirche“ entstand. An der Kreuzung Beyerstraße und Wagnerstraße trifft die Kuhberg-Strecke dann in einem Gleisdreieck auf die Bestandsstrecke der Linie 1, die bis zur Haltestelle „Theater“ als gemeinsame Stammstrecke genutzt wird.
Der Ast zur Wissenschaftsstadt zweigt auf der Theaterplatz-Kreuzung in die Neutorstraße ab. Nach Norden geht es auf eigenem Gleiskörper in Straßenmittellage über die Haltestelle „Stadtwerke“ in Richtung Bahnanlagen. Unmittelbar vor der bestehenden Straßenbrücke (Neutorbrücke) über die Gleise zweigt die Strecke vom Straßenverlauf der Neutorstraße ab, um über eine neu gebaute Straßenbahn- und Fußgängerbrücke – die Kienlesbergbrücke – den Gleisbereich schräg zu überqueren. In der Kienlesbergstraße, wo sich auch die Haltestelle „Lehrer Tal“ befindet, fährt die Linie 2 im Straßenraum. Im Mähringer Weg wechselt die Strecke im Bereich der Station „Multscherschule“ auf einen eigenen Rasengleiskörper in Straßenmittellage. Nach einem weiteren kurzen Abschnitt im Straßenraum entstand am Hasenkopf eine Haltestelle in Seitenlage, bevor die Strecke dem nördlichen, für Individualverkehr gesperrten Teil des Mähringer Wegs folgt und den Aufstieg zum Oberen Eselsberg in einem geschwungenen Bogen in Angriff nimmt. Südlich des Uni-Campus passiert die Straßenbahn die bereits vor dem Neubau bestehende, jedoch für die neue Linie 2 vollständig umgebaute Haltestelle „Universität Süd“, bevor die Strecke in östlicher Seitenlage am James-Franck-Ring weiter verläuft. In Höhe der Helmholtzstraße bedient sie die Haltestelle „Botanischer Garten“ (die wahrscheinlich höchste Straßenbahnhaltestelle Deutschlands), hinter der sich ein neu gebauter Kreisverkehr anschließt, der von aus der Stadt kommenden Straßenbahnen auch zum Wenden befahren werden kann.
Zur Wissenschaftsstadt weiter verkehrende Bahnen überqueren den Kreisverkehr schräg, um dann im Mittelstreifen der Albert-Einstein-Allee zwischen Bundeswehrkrankenhaus, Universität und Hochschule hindurch nach Südwesten zu verkehren. An einem weiteren, neu gebauten Kreisverkehr in Verlängerung der Lise-Meitner-Straße biegen die Straßenbahnen nach Norden ab, um dann weiterhin in Mittellage zur neuen Wendeschleife am „Science Park II“ zu gelangen, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird.
Betriebsführung
Verkehrsleitstelle
Die Verkehrsleitstelle der SWU Verkehr GmbH überwacht und steuert die gesamte Fahrzeugflotte der Straßenbahn- und Buslinien. Die Leitstelle ist im Drei-Schicht-Betrieb täglich von 3:30 Uhr bis 1:00 Uhr mit einem Disponenten besetzt. Durch Nutzung eines als „rechnergestütztes Betriebsleitsystem“ (RBL) bezeichneten EDV-Systems und mehrerer Straßenkameras an wichtigen Verkehrsknotenpunkten ist der diensthabende Leitstellenmitarbeiter jederzeit über den Betriebsablauf und mögliche Verspätungen informiert. Durch Infrarot-Sensoren entlang der Linien wird jedes Fahrzeug in Echtzeit auf fünf Meter genau geortet und als dynamische Grafik auf den Bildschirmen der Leitstelle dargestellt. Zudem steht jeder Bus und jede Straßenbahn über Funk mit der Verkehrsleitstelle in Verbindung. Dadurch kann der Disponent frühzeitig entstehende Verzögerungen erkennen und bei Bedarf auch steuernd in den Betriebsablauf eingreifen. Bei Betriebsstörungen (z. B. Verkehrsunfällen im Bereich von Bus- oder Straßenbahnlinien, kurzfristige Straßensperrungen) organisiert die Verkehrsleitstelle in Absprache mit dem Mitarbeiter der Verkehrsaufsicht vor Ort Umleitungen oder richtet einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.
Neben ihrer Hauptaufgabe – der Koordinierung des Betriebsablaufs – leitet die Verkehrsleitstelle auch Meldungen über Unfälle und besondere Vorkommnisse an die Polizei weiter, nimmt Bestellungen für das Anruf-Sammel-Taxi „MobilSAM“ entgegen und organisiert die Rückgabe von in den Verkehrsmitteln der SWU Verkehr GmbH liegen gebliebenen Fundsachen.
Betriebshof
Der Betriebshof der SWU Verkehr GmbH samt Zentralwerkstatt befindet sich in der Bauhoferstraße in der Weststadt. Das Zufahrtsgleis dorthin zweigt im Bereich des Theodor-Heuss-Platzes von der Strecke der Linie 1 ab. Die Anlage wurde aufgrund des Neubaus der Linie 2 für rund elf Millionen Euro um eine neue Wagenhalle im Norden des Geländes erweitert, gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der dort beheimateten Linienbusse von 61 auf 49. Für die Straßenbahn entstand unter anderem ein Wendegleis und ein drittes Zufahrtsgleis zur Werkstatt.
Fahrgastinformationssystem
Fast alle Haltestellen der Straßenbahn Ulm sind mit dynamischen Fahrgastinformations-Displays ausgestattet. Darauf werden die nächsten vier, an Umstiegshaltestellen mit vielen Linien die nächsten acht Abfahrten an der betreffenden Haltestelle angezeigt. Die Anzeiger bestehen aus einem mehrzeiligen LED-Display, auf dem mit weißer Schrift auf schwarzen Grund jeweils die Liniennummer, das Ziel, die Zeit bis zur voraussichtlichen Abfahrt (in Form von rücklaufenden Minuten) sowie die aktuelle Uhrzeit dargestellt werden. Daneben können bei Bedarf auch zusätzliche Informationen für die wartenden Fahrgäste (z. B. über Störungen im Betriebsablauf) als Laufschrift angezeigt werden.
Im Fahrzeug-Innenraum erfolgt die Fahrgastinformation über automatische Lautsprecherdurchsagen und vollgrafische TFT-Monitore. Auf den Monitoren werden jeweils die nächsten Haltestellen im Linienverlauf und kurz vor Erreichen der nächsten Haltestelle auch aktuelle Anschlussinformationen angezeigt. Außerdem werden die Monitore auch zu Werbezwecken genutzt.
Abfertigungsverfahren
Zur Erhöhung der Sicherheit bei der Abfertigung durch den Fahrer werden im Bereich der Haltestellen Bahnsteigbilder in den Fahrerraum übertragen. Bei hohem Fahrgastaufkommen kann der Fahrer einen Warnton beim Schließen der Türen oder Lautsprecheransagen wie „Bitte aufrücken und die Türbereiche freimachen“ aktivieren. An manchen Haltestellen (z. B. Willy-Brandt-Platz) erhält der Fahrer kurz bevor die Signalanlage die Fahrt freigibt zudem mit Hilfe des Abfertigungssignals A 1 die Anweisung, die Türen zu schließen.
Zu Stoßzeiten mit hohem Fahrgastaufkommen (z. B. im Schülerverkehr) werden die Straßenbahnfahrer an stark frequentierten Haltestellen (z. B. Hauptbahnhof, Ehinger Tor) bei der Abfertigung von Mitarbeitern der Verkehrsaufsicht und von Fahrausweisprüfern unterstützt, die vorübergehend die Aufsicht an den Bahnsteigen übernehmen.
Fahrzeuge
Hochflurwagen
Vor dem Zweiten Weltkrieg beschaffte die Straßenbahn ausschließlich Zweiachser. Die ersten Neuanschaffungen nach dem Krieg waren 1958 zehn vierachsige Großraumwagen vom Typ GRW4. Sie waren die ersten Einrichtungswagen in Ulm, stammten von der Maschinenfabrik Esslingen und waren bis 1988 im Bestand.
Von 1982 bis 1984 beschafften die Stadtwerke Ulm drei gebrauchte Gelenktriebwagen des Typs GT4 von der Straßenbahn Stuttgart, die zuvor bei der Straßenbahn Reutlingen verkehrten und in Stuttgart nie im Einsatz waren. Diese wurden dann nach relativ kurzer Einsatzzeit, im Laufe des Jahres 1988, ausgemustert und verschrottet.
Ab 1986 wurde der Verkehr mit 14 ebenfalls gebraucht aus Stuttgart übernommenen GT4 der Maschinenfabrik Esslingen durchgeführt. Die Wagen erhielten in Ulm die Nummern 1 bis 14. Nach ihrer Zeit in Ulm wurden die Wagen 2003 an die Straßenbahn Arad in Rumänien abgegeben.
Fünf Hochflurwagen blieben als historische Fahrzeuge erhalten:
- Wagen 1: ein von der Maschinenfabrik Esslingen gefertigter Großraumwagen mit Baujahr 1958 als „Gold Ochsen-Bierbähnle“
- Wagen 10: ein 1964 von der Maschinenfabrik Esslingen an Stuttgart ausgelieferter und 1986 nach Ulm verkaufter Gelenktriebwagen
- Wagen 13: ein MAN-Triebwagen mit Baujahr 1906, welcher zwischen 1956 und 2017 als Schleifwagen 22 diente
- Wagen 16: ein Lindner-Triebwagen aus dem Jahr 1910, der ebenfalls als „Gold Ochsen-Bierbähnle“ unterwegs ist
- Wagen 65: ein Beiwagen von Waggonfabrik Fuchs Baujahr 1952, ursprünglich mit Nummer 1330 für Stuttgart gebaut, 1972 an das Hannoversche Straßenbahn-Museum in Wehmingen übergeben, von dort 2011 erworben
Ein weiterer Stuttgarter Beiwagen mit Nummer 1602 (Fuchs, 1956) wurde 2015 von Eschach-Seifertshofen aus dem Schwäbischen Bauern- und Technikmuseum für historische Zwecke erworben, aber noch nicht nach Ulm transportiert. Derzeit steht er im Straßenbahnmuseum Stuttgart.
Niederflurwagen
Combino
2003 lieferte Siemens acht Niederflurwagen des Typs Combino NGT 6 UL. Die fünfteiligen Gelenktriebwagen wurden mit den Nummern 41 bis 48 eingereiht. Um die verlängerte Linie 1 nach Böfingen im gewohnten Takt bedienen zu können, wurden 2008 zwei weitere mit den Nummern 49 und 50 beschafft. Diese Option über zwei weitere Fahrzeuge war bereits beim Kauf der ersten acht Wagen vereinbart worden. Die Fahrzeuge tragen als Besonderheit Namen von bekannten und verdienstvollen Ulmer Persönlichkeiten:
Nummer | Name | Bemerkungen |
---|---|---|
41 | Albrecht Berblinger (Schneidermeister und Erfinder, „Schneider von Ulm“) | ausgeliefert 03/2003 |
42 | Agathe Streicher (Ärztin) | ausgeliefert 04/2003 |
43 | Albert Einstein (Physiker und Nobelpreisträger) | ausgeliefert 05/2003 |
44 | Max Eyth (Ingenieur und Schriftsteller) | ausgeliefert 06/2003 |
45 | Otl Aicher (Bildhauer und Grafiker) | ausgeliefert 06/2003 |
46 | Johannes Kepler (Astronom und Mathematiker) | ausgeliefert 06/2003 |
47 | Jörg Syrlin (Holzbildhauer, Schreiner und Unternehmer) | ausgeliefert 07/2003 |
48 | Sophie Scholl (Studentin und Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus) | ausgeliefert 07/2003 |
49 | Hans Scholl (Student und Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus) | ausgeliefert 12/2008 |
50 | Resi Weglein (deportierte jüdische Krankenschwester im KZ Theresienstadt) | ausgeliefert 12/2008 |
Sämtliche Combinos der SWU Verkehr GmbH dienen zudem als Werbeträger, wobei jedoch nur die drei mittleren Wagenkästen umgestaltet werden können. Der vordere und hintere Wagenteil trägt das einheitliche Farbschema des Unternehmens, das heißt schwarz-weiß-grau mit hellblauer Bug- und Heckklappe.
Die Combinos sollen ab 2033 durch neue Fahrzeuge ersetzt werden.
Avenio M
Durch die Linie 2 entstand auch ein Fahrzeugmehrbedarf, weshalb die SWU Verkehr GmbH zwölf Niederflurstraßenbahnwagen international ausgeschrieben hat. Von acht Wettbewerbern gelangten vier ins Hauptverfahren, die Entscheidung fiel zu Gunsten des Combino-Nachfolgetyps Avenio M von Siemens Transportation, welcher in der gewählten Konfiguration das Nachfolgemodell des Combino ist. Die Investitionssumme hierfür belief sich auf rund 31 Millionen Euro, das erste Fahrzeug der neuen Generation wurde am 1. Dezember 2017 ins Prüfcenter Wegberg-Wildenrath überstellt. Dort erfolgte die Inbetriebnahme des Fahrzeuges inklusive aller notwendigen Testfahrten.
Die Auslieferung der Avenio M begann im Frühjahr 2018, analog zu den Combinos wurden sie wie folgt getauft:
Nummer | Name | Bemerkungen |
---|---|---|
51 | Inge Aicher-Scholl (Kulturschaffende, Gründerin der Ulmer Volkshochschule) | ausgeliefert 01/2018; Jungfernfahrt am 10. Juni 2018 |
52 | Lina Einstein (deportierte Ulmer Jüdin, Cousine von Albert Einstein) | ausgeliefert 02/2018 |
53 | Anna Essinger (Reformpädagogin) | ausgeliefert 04/2018 |
54 | Felix Fabri (Dominikaner und Schriftsteller, Ulmer Stadtchronist) | ausgeliefert 04/2018 |
55 | Agnes Schultheiß (Pädagogin und Stadträtin) | ausgeliefert 06/2018 |
56 | Hildegard Knef (Schauspielerin und Chansonsängerin) | ausgeliefert 07/2018; Vorführfahrzeug auf der InnoTrans 2018 |
57 | Conrad Dietrich Magirus (Feuerwehrpionier, Gründer der Feuerwehr Ulm) | ausgeliefert 08/2018 |
58 | Kurt Schumacher (SPD-Politiker) | ausgeliefert 08/2018 |
59 | Heinrich Parler der Ältere (Baumeister am Ulmer Münster) | ausgeliefert 09/2018 |
60 | Mathilde Planck (Landtagsabgeordnete) | ausgeliefert 10/2018 |
61 | „Emmy“ (Emilie) Wechßler (Frauenrechtsaktivistin) | ausgeliefert 10/2018 |
62 | Alfred Moos (Kaufmann, deportierter Ulmer Jude) | ausgeliefert 11/2018 |
63 | Johannes Scultetus (Arzt, Anatom und Chirurg) | ausgeliefert 10/2022 |
64 | Christian Friedrich Daniel Schubart (Dichter, Organist, Komponist und Journalist) | ausgeliefert 10/2022 |
65 | Heinz Brenner (Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus) | ausgeliefert 11/2022 |
66 | Barbara Kluntz (Komponistin und Musikpädagogin) | ausgeliefert 12/2022 |
67 | Heinrich von Wagner (ehemaliger Oberbürgermeister von Ulm) | ausgeliefert 02/2023 |
68 | Ulrich von Ensingen (Ulrich Ensinger, Baumeister am Ulmer Münster) | ausgeliefert 06/2023 |
Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um fünfteilige Multigelenk-Niederflurwagen mit einer Länge von rund 31,5 Metern. Der Ein- und Ausstieg erfolgt dabei über zwei Einzeltüren an Front und Heck des Wagens und über vier Doppeltüren in Wagenteil 2 und 4.
Die neuen Wagen erhielten analog zu den Combinos das Farbschema in schwarz, weiß, grau und hellblau.
Im Rahmen eines Tages der offenen Tür im Betriebshof wurde der Typ Avenio am 21. April 2018 vorgestellt und der Triebwagen 51 feierlich enthüllt. Vor der Enthüllung wurde durch einen Vertreter der technischen Aufsichtsbehörde auch die Typgenehmigung an die SWU Verkehr GmbH übergeben. Damit hat der Avenio M erstmals weltweit in einem Straßenbahnbetrieb eine Typzulassung erhalten. Am 10. Juni 2018 fand die Jungfernfahrt statt. Hierzu waren zum Tag der offenen Tür am 21. April 2018 100 Fahrkarten zu je zehn Euro erhältlich, seitens der SWU Verkehr GmbH wurde der erlöste Betrag verdoppelt. Der Gesamtbetrag wurde der Aktion 100.000 gespendet, die Menschen in Not in der Region Ulm hilft. Im Rahmen dieser Jungfernfahrt erfolgte der erste Fahrgasteinsatz des Typs Avenio M in Ulm. Nach der weiteren Ausbildung der Fahrer verkehrt der neue Fahrzeugtyp seit Sommer 2018 auch im Linienverkehr, zunächst auf der Linie 1, seit Inbetriebnahme der Neubaustrecke am 8./9. Dezember 2018 auch auf der Linie 2.
Im September 2020 hat der Aufsichtsrat der SWU Verkehr GmbH der Umwandlung der Optionsbestellung der weiteren sechs Triebwagen des Typs Avenio in eine feste Bestellung zugestimmt. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte von Oktober 2022 bis Juni 2023. Die Fahrzeuge wurden mit den Nummern 63 bis 68 in den Fuhrpark eingereiht, die Taufnamen wurden bereits zusammen mit denen der ersten Lieferserie ausgewählt und festgelegt. Die Investitionen beliefen sich auf ca. 19 Millionen Euro.
Anfang 2023 wurde beim Hersteller Siemens eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die die Verlängerung der 18 bestehenden Avenios auf 42,5 m prüfen soll. Die SWU Verkehr GmbH schlug 2024 dem Aufsichtsrat vor, die Fahrzeuge ab 2026 bis 2028 von fünf auf sieben Wagenteile zu verlängern. Die Fahrgastkapazität würde sich so von 185 auf 255 Personen erhöhen.
Am 2. September 2023 fuhren erstmals Avenio M in Doppeltraktion im regulären Linienverkehr. Anlässlich des erhöhten Zuschaueraufkommens durch den Aufstieg des städtischen Fußballvereins SSV Ulm 1846 in die 3. Fußball-Liga führte die SWU Verkehr GmbH zu Heimspielen einen Sonderverkehr zwischen Kuhberg und Donaustadion vor und nach dem Spiel ein. Die mit einem Fußball-Symbol statt einer Liniennummer gekennzeichnete Express-Linie bedient dabei unterwegs nur die Haltestellen Ehinger Tor, Hauptbahnhof, Theater und Willy-Brandt-Platz.
Dienstfahrzeuge
Für Sondereinsätze steht der Ulmer Straßenbahn der Wagen 17 als Arbeitswagen zur Verfügung. Es handelt sich um einen Schleif- und Schlepptriebwagen, der 2008 im Eigenbau aus zwei 1981 gebauten Düwag-GT8 der Straßenbahn Freiburg im Breisgau entstanden ist.
Trivia
- Bis ins Jahr 1990 war die Straßenbahn Ulm mit einer Streckenlänge von rund 5,6 Kilometern der kleinste Straßenbahnbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Wiedervereinigung erhielt diesen „Titel“ die Straßenbahn Naumburg in Sachsen-Anhalt. Von der einstigen Ringlinie dort wird heute nur noch ein 2,9 Kilometer langes Teilstück betrieben. Das Netz in Ulm wurde 2009 durch die Verlängerung nach Böfingen auf 10,2 Kilometer und 2018 durch die Inbetriebnahme der Linie 2 auf 19,1 Kilometer verlängert.
- Seit Inbetriebnahme der Linie 2 zwischen Kuhberg und Wissenschaftsstadt im Dezember 2018 ist die neu entstandene Haltestelle „Botanischer Garten“ mit 618,7 Metern über Normalhöhennull angeblich die höchstgelegene Haltestelle Deutschlands an einer Straßenbahnstrecke nach Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung. Wenngleich die Höhenangabe laut einer Auskunft der SWU Verkehr GmbH korrekt sei, ist dieser „Rekord“ nicht von offizieller Seite bestätigt.
- Die Anstiege entlang der Böfinger Steige (Linie 1) und auf den Eselsberg (Linie 2) gehören zwar zu den steilsten von Straßenbahnen befahrenen Gleisabschnitten Deutschlands, jedoch können beide nicht den Titel als steilste Straßenbahnstrecke für sich beanspruchen. Die Straßenbahnen in Neunkirchen (Saar) (11 %), Augsburg (−11 %), Remscheid (10,8 %), Mainz (9,5 %) und Würzburg (9,1 %) müssen beziehungsweise mussten deutlich steilere Strecken überwinden. Entgegen der subjektiven Wahrnehmung der Fahrgäste befindet sich der steilste Gleisabschnitt der Straßenbahn Ulm auch nicht auf der Böfinger Steige oder dem Anstieg zur Universität, sondern auf der Stammstrecke zwischen den Haltestellen „Ehinger Tor“ und „Hauptbahnhof“. Dort wird die Strecke zusammen mit der „Neuen Straße“ unter den Eisenbahngleisen des Hauptbahnhofs hindurchgeführt und passiert danach in Fahrtrichtung Hauptbahnhof eine Rampe mit einer Steigung von 8,376 %. Erst als Zweites folgt der Anstieg der Linie 1 nach Böfingen. Auf Höhe der Haltestelle „Alfred-Delp-Weg“ beträgt die Steigung in diesem Abschnitt rund 7,7 %.
- Die Ausführung des Streckenabschnitts der Linie 2 entlang der Albert-Einstein-Allee auf dem Oberen Eselsberg gilt als technisch sehr anspruchsvoll. In diesem Bereich wurde auf einer Länge von 2,5 Kilometern eine so genannte Fahrleitungskompensationsanlage installiert, um die benachbarten Forschungseinrichtungen der Wissenschaftsstadt vor den elektromagnetischen Feldern zu schützen, die von den vorbeifahrenden Straßenbahnzügen erzeugt werden.
Literatur
- Hans Kuhn: Ulmer Eisenbahn-Geschichte 1835 bis 1945. 1. Auflage. Armin Vaas Verlag, Langenau 1983, ISBN 3-88360-039-3 (119 Seiten).
- Daniel Riechers: 100 Jahre Strassenbahn Ulm/Neu-Ulm. 1. Auflage. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1997, ISBN 3-88294-239-8 (191 Seiten).
- Stefan J. Dietrich: Ulm und die Eisenbahn. 1. Auflage. Selbsverlag duch das Stadtarchiv Ulm, Ulm 2000, ISBN 3-87707-549-5 (76 Seiten).
- David Hruza: Verkehrsknoten Ulm, Donau. Von den Anfängen bis in die siebziger Jahre. 1. Auflage. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-88255-245-4 (112 Seiten).
- Claudia Tugemann: 125 Jahre Straßenbahn in Ulm und Neu-Ulm. Ein Spaziergang durch ein Dutzend Jahrzehnte Stadt- und Verkehrsgeschichte an der Donau. 1. Auflage. Selbstverlag duch die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, Ulm 2022, ISBN 978-3-00-072314-8 (56 Seiten).
Weblinks
- Webseite des Betreibers
- Informationen zur Ulmer Straßenbahn auf www.ulmereisenbahnen.de
- Ulmer/Neu-Ulmer Nahverkehrsfreunde
- Informationen zum Neubau der Linie 2 ( vom 4. Dezember 2018 im Internet Archive)
- Straßenbahn Ulm auf public-transport.net
Einzelnachweise
- Hauptstaatsarchiv Stuttgart. 12. Juli 1999.
- DINGFO. Dezember 2008 / Ausgabe Ulm, S. 6. Kundenzeitschrift. DING, Olgastr. 95, 89073 Ulm.
- Südwest-Presse 25. März 2011 ( vom 27. August 2011 im Internet Archive), abgerufen am 20. April 2011
- Südwest-Presse 1. April 2011 ( vom 6. April 2011 im Internet Archive)
- Baden-Württemberg: Ausbau der Tram Ulm beim Bund angemeldet. Eurailpress.de, 22. Mai 2014, abgerufen am 23. Mai 2014.
- Linie 2. Abgerufen am 18. September 2018.
- Ulm: Bund unterstützt Bau der Straßenbahnlinie 2. Eurailpress.de, 20. April 2015, abgerufen am 26. April 2015.
- Land fördert Neubaustrecke der Straßenbahnlinie 2 in Ulm (Pressemitteilung). Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, 26. April 2015, abgerufen am 27. April 2015.
- Südwest-Presse: Offizieller Beginn der Bauarbeiten für die Linie 2 mit dem Verkehrsminister, abgerufen am 15. Oktober 2015.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Baustellen: Ulm: Stärkste Verkehrsbehinderung seit Baubeginn für Linie 2. In: swp.de. 30. August 2018 (swp.de [abgerufen am 18. September 2018]).
- Linie 2. Abgerufen am 19. Februar 2017.
- Sebastian Mayr: Größtes Bauprojekt der neuen Straßenbahnlinie 2 ist fertig. In: Schwäbische. (schwaebische.de [abgerufen am 18. September 2018]).
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Ulm: Mehr Einnahmen, mehr Kosten: Nahverkehrsdefizit bleibt bestehen. 6. Dezember 2018, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Linie 2: Die Straßenbahnlinie 2 rollt: Ulmer feiern in der Tram. 9. Dezember 2018, abgerufen am 10. Dezember 2018.
- Sonja Koesling: Renaissance der Straßenbahn: Verkehrsentwicklungsplan für Ulm und Neu-Ulm. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
- Donau-Iller-Nahverkehrsverbund GmbH: Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018. Das ist neu 2019. (PDF; 158 KiB) In: www.ding.eu. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Nahverkehr: Zweiter Betriebstag der Linie 2: Chaos im Fahrplan. 11. Dezember 2018, abgerufen am 13. Dezember 2018.
- Begründung zum Bebauungsplan „Wohnquartier am Lettenwald“ 2009 (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 25. Juni 2014
- GD 070/15 (AZ TFL2/Fi * 15) erstellt am 16. März 2015 zur Sitzung am 6. Mai 2015, Anlage 1 – Präsentation, Seite 7
- Gesetze der 19. Legislaturperiode, Drittes Gesetz zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG). Bundesministerium für Verkehr, 12. März 2020, abgerufen am 25. Juni 2025.
- Wohin fährt die Straßenbahn in Zukunft? In: Augsburger Allgemeine. 28. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017.
- Chirin Kolb: Pläne für längere Straßenbahnlinie 1. In: Südwest Presse. Abgerufen am 24. August 2018.
- Stadt Ulm: Städtebauliche Entwicklung Kohlplatte -Beschluss-. (PDF; 853 kB) 12. Dezember 2023, abgerufen am 2. Juni 2024.
- Beirat soll Stadt gestalten helfen. In: Südwest Presse. 21. September 2018, archiviert vom am 7. Oktober 2018; abgerufen am 7. Oktober 2018.
- Masterplan Wissenschaftsstadt Ulm. Beschlussvorlage mit Anlagen auf der Webseite der Stadt Ulm. 19. Juli 2018, abgerufen am 7. Oktober 2018.
- Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm: Geschäftsjahr 2024 – Konzernabschluss und Konzernlagebericht. 16. Mai 2025, S. 42, abgerufen am 1. Juli 2025.
- Rückzug: Gerold Noerenberg tritt 2020 ab. In: Südwest Presse. 16. Mai 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
- Stadt prüft neue Linie 3 nach Neu-Ulm – Stadträte stimmen für Tram Ulm. In: Südwest Presse. 28. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
- Neu-Ulms Oberbürgermeisterin macht sich für Straßenbahn in Neu-Ulm stark. In: Schwäbische Zeitung online. 16. Mai 2022, abgerufen am 2. Juni 2024.
- Grüne sehen neue Chance für Linie 3 von Ulm nach Ludwigsfeld. In: Neu-Ulmer Zeitung. 15. November 2023, abgerufen am 2. Juni 2024.
- Planfeststellungsbeschluss vom 18.07.2014 für den Neubau der Straßenbahnlinie 2 in Ulm. Streckenabschnitt Ehinger Tor - Kuhberg. Regierungspräsidium Tübingen, abgerufen am 9. Januar 2016.
- Planfeststellungsbeschluss vom 22.01.2015 für den Neubau der Straßenbahnlinie 2 in Ulm. Streckenabschnitt Wissenschaftsstadt (von der Haltestelle Theater bis zum Science Park II) mit Wendeschleife im Bereich der Haltestelle Ehinger Tor. Regierungspräsidium Tübingen, abgerufen am 9. Januar 2016.
- Oliver Helmstädter: Ulm hat die höchstgelegenste Straßenbahnhaltestelle Deutschlands. Schwäbische Zeitung, 15. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2019.
- SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH: Damit der Verkehr fließt: Betriebshof und Verkehrsleitstelle. (PDF; 56 KiB) Abgerufen am 19. September 2018.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Ulm: SWU-Betriebshof: Grünes Licht für Umbau. In: swp.de. 1. März 2014 (swp.de [abgerufen am 18. September 2018]).
- Wendeanlage Donaustadion und Fahrradachse Friedrichsaustraße vom 28.02.2023. Abgerufen am 28. Februar 2023.
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- Ulm: SWU ordert Avenio-Bahnen – wenn die neue Strecke kommt. Eurailpress vom 22. Juli 2014.
- Fuhrpark und Vermietung. Abgerufen am 30. Juli 2023.
- Wendeanlage Donaustadion und Fahrradachse Friedrichsaustraße vom 28.02.2023. Abgerufen am 28. Februar 2023.
- Chirin Kolb: ÖPNV in Ulm: Straßenbahnen sollen wachsen: Die Wagen werden viel länger. In: SÜDWEST PRESSE. 3. April 2024, abgerufen am 13. April 2024.
- Mehr Fahrten und kostenlose ÖPNV-Nutzung für Stadionbesucher bei SSV-Heimspielen. 29. August 2023, abgerufen am 11. September 2023.
- Jürgen Buchta: SWU haben neuen Schleifwagen selbst gebaut. In: Südwest Presse. 25. August 2009, archiviert vom ; abgerufen am 26. Dezember 2021.
- Straßeninformationen Am Perlachberg in Augsburg
Autor: www.NiNa.Az
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Die Strassenbahn Ulm in der baden wurttembergischen Stadt Ulm ging 1897 in Betrieb Das 19 1 Kilometer lange und meterspurige Netz wird von der SWU Verkehr GmbH betrieben und besteht aus zwei Durchmesserlinien Dabei verkehrt die Linie 1 von Soflingen im Westen bis Bofingen im Osten der Stadt wahrend die Linie 2 das Stadtgebiet in Nord Sud Richtung durchquert Fruher verkehrte die Strassenbahn ausserdem auch in die bayerische Nachbarstadt Neu Ulm Strassenbahn UlmBildCombino an der Haltestelle DonaustadionBasisinformationenStaat DeutschlandStadt UlmEroffnung 15 Mai 1897Elektrifizierung von Beginn anBetreiber SWU Verkehr GmbHVerkehrs verbund DINGInfrastrukturStreckenlange 19 1 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem OberleitungBetriebsart EinrichtungsbetriebHaltestellen 40Betriebshofe 1BetriebLinien 2Takt in der HVZ 5 minTakt in der SVZ 30 minFahrzeuge 10 Siemens Combino 18 Siemens Avenio MHochst geschwindigkeit 70 km hStatistikBezugsjahr 2018Fahrgaste etwa 30 000 pro TagNetzplanGeschichteAnfangsjahre und erste Netzerweiterungen Bahnhofsvorplatz mit Strassenbahn 1904Karlstrasse Ecke Gaisenbergstrasse Wagen 7 auf Linie 3 Richtung Stuttgarter Tor um 1909Gemeindeplatz Soflingen mit einem der nach 1925 beschafften Triebwagen Am 15 Mai 1897 wurde die in Ulm und Neu Ulm verlaufende Strassenbahn mit zwei Linien eroffnet Eine Ringbahn verlief auf dem heutigen Inneren Ring von der Strassenbahnhalle Olgastrasse uber die Olgastrasse den Hauptbahnhof Hirschstrasse Munsterplatz und die Frauenstrasse zuruck in die Olgastrasse Die zweite Linie verlief von Ulm nach Neu Ulm beginnend am Hauptbahnhof uber die Hirschstrasse Munsterplatz Herdbruckerstrasse Ludwig Wilhelm Brucke Donauinsel Marienstrasse Augsburger Strasse Ludwigstrasse und Bahnhof Neu Ulm Am 20 Oktober 1900 nahm mit der Platzgassenlinie eine dritte Strassenbahnlinie ihren Dienst auf Diese fuhrte vom Munsterplatz uber die Platzgasse Syrlinstrasse und Karlstrasse bis zur Kreuzung Karlstrasse Gaisenbergstrasse Die dortige Endstation wurde nach dem nahe gelegenen gleichnamigen Haltepunkt der Brenzbahn Stuttgarter Tor genannt Am 25 Juni 1904 wurde die Linienfuhrung geandert und Liniennummern eingefuhrt Die Linie 1 fuhrte nun vom Hauptbahnhof Ulm durch die Olgastrasse uber das Frauentor bis zur Kreuzung Olgastrasse Konig Wilhelm Strasse ahnlich einem Teilstuck des heutigen Verlaufs Die Linie 2 verkehrte vom Hauptbahnhof Ulm uber Hirschstrasse Munsterplatz Lange Strasse und Frauenstrasse zum Frauentor und die Linie 3 vom Bahnhof Neu Ulm uber die Ludwig Wilhelm Brucke Herdbruckerstrasse Munsterplatz Platzgasse Syrlinstrasse und Karlstrasse zum Stuttgarter Tor Am 18 Oktober 1906 erhielt der 1905 eingemeindete Ortsteil Soflingen als Zugestandnis und Gegenleistung der Stadt Ulm hierfur neben der Kanalisation unter anderem auch einen Strassenbahnanschluss Die bestehenden drei Linien wurden deshalb erneut verandert Die Linie 1 fuhr nun vom Bahnhof Neu Ulm uber die Ludwig Wilhelm Brucke den Munsterplatz den Hauptbahnhof Ulm und die Olgastrasse zum Frauentor und zur Kreuzung Olgastrasse Konig Wilhelm Strasse Die Linie 2 fuhr vom Frauentor uber die Lange Strasse den Munsterplatz Platzgasse Syrlinstrasse Karlstrasse zum Stuttgarter Tor Die teilweise neue Linie 3 Soflinger Linie verkehrte vom Munsterplatz uber die Hirschstrasse Glocklerstrasse Zinglerstrasse Beyerstrasse Wagnerstrasse uber die Soflinger Strasse zur evangelischen Christuskirche Bereits am 19 Dezember 1907 wurde die Linie eingleisig ohne Schleife bis zum Soflinger Gemeindeplatz verlangert Heute endet diese Linie als Linie 1 an der Leonhardskapelle zweigleisig mit Schleife 1908 wurde eine Strecke durch Konig Wilhelm Strasse und Karlstrasse gebaut die in der Olgastrasse und bei der Haltestelle Stuttgarter Tor an bestehende Strecken angeschlossen wurde Im Juli 1927 wurde eine Linienverlangerung vom Zundeltor zur Friedrichsau in Betrieb genommen Am 29 Oktober 1927 wurden neue Liniennummern mit neuen Linienfuhrungen vergeben Zudem bekam die bis dahin Stuttgarter Tor genannte Haltestelle den neuen Namen Ostbahnhof dafur wurde mit Stuttgarter Tor nunmehr die Haltestelle an der Kreuzung Karlstrasse Konig Wilhelm Strasse bezeichnet Der Soflinger Streckenast bekam nun die Linienbezeichnung 1 die er bis heute behalten hat Die Linie 1 startete damals am Stuttgarter Tor uber die Konig Wilhelm Strasse Olgastrasse Frauenstrasse Lange Strasse Munsterplatz Glocklerstrasse Zinglerstrasse Beyerstrasse Wagnerstrasse Soflinger Strasse zum Soflinger Gemeindeplatz Die Linie 4 fuhr nun von der Friedrichsau uber die Olgastrasse zum Hauptbahnhof Ulm Am 18 Dezember 1927 wurde die Strecke der Linie 1 ab dem Stuttgarter Tor uber die Stuttgarter Heidenheimer Strasse bis zur Haltestelle Krankenhaus am Anfang der Heidenheimer Strasse verlangert Am 29 April 1928 tauschten die Linien 1 und 4 ihre ostlichen Endhaltestellen Die Linie 1 verlief nunmehr von der Friedrichsau aus uber Talfinger Strasse und Olgastrasse die Linie 4 von der Heidenheimer Strasse uber die Konig Wilhelm Strasse zum Bahnhof Ulm Am 15 Juli 1928 wurde die Linie 4 ab dem Hauptbahnhof Ulm Richtung Kuhberg verlangert sie nutzte dabei die neu gebaute Strecke in der heutigen Friedrich Ebert Strasse und die neue Strecke von der Zinglerstrasse zur Kreuzung Hasslerstrasse Romerstrasse Entwicklungen wahrend des Zweiten Weltkriegs Die Linie 3 die von der Heidenheimer Strasse uber das Stuttgarter Tor Karlstrasse Syrlinstrasse und Platzgasse zum Munsterplatz fuhrte wurde am 1 September 1939 eingestellt Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Strassenbahntrassen bei einem alliierten Luftangriff am 17 Dezember 1944 schwer beschadigt Dies fuhrte zu vorubergehenden Betriebseinstellungen Der Betrieb der Linie 2 die vom Bahnhof Neu Ulm uber den Munsterplatz und die Hirschstrasse zum Hauptbahnhof Ulm fuhrte wurde am 17 Dezember 1944 als Folge der alliierten Bombenangriffe eingestellt und spater nicht wieder aufgenommen Der Betrieb der Linie 4 musste ebenfalls am 17 Dezember 1944 wegen der Kriegseinwirkungen zunachst eingestellt werden Am 24 Dezember 1944 konnte der Betrieb vom Bismarckring uber die Wagnerstrasse Soflinger Strasse und Soflinger Leonhardskapelle wieder aufgenommen werden bis weitere Bombenangriffe im April 1945 auch diese Strecke lahmlegten Diese Teilstrecke der Linie 1 von Soflingen bis Bismarckring konnte nach Kriegsende im Juli 1945 als erste wieder in Betrieb genommen werden im August 1945 war dann die Fahrt bis zum Hauptbahnhof moglich Im September 1945 fuhr auch wieder die Linie 4 von der Romerstrasse bis zum Hauptbahnhof Die Linie 1 konnte ab dem 28 Oktober 1945 wieder vollstandig von Soflingen bis zur Heidenheimer Strasse betrieben werden Entwicklungen der Nachkriegszeit Wagen 17 der Strassenbahnlinie 4 an der Wendeschleife am Kuhberg Anfang der 1950er JahreHistorischer Netzbildfahrschein Als Erganzung zur Ulmer Strassenbahn und als Ersatz fur die im Krieg eingestellte Strassenbahnlinie 2 wurde am 14 Mai 1947 der Oberleitungsbus Ulm eingefuhrt Es wurden zwei Linien betrieben von denen die Linie 5 vom Neuen Friedhof zur Schutzenstrasse in Neu Ulm und die Linie 6 vom Eselsberg uber den Bahnhof Neu Ulm zum Zundeltor in Ulm fuhrte Beide Linien bedienten den Ulmer Hauptbahnhof Am 23 Oktober 1963 wurde der Oberleitungsbusbetrieb wieder eingestellt und durch Dieselbusse ersetzt 1950 wurde am Kuhberg die Strecke von der Kreuzung Hasslerstrasse Romerstrasse durch die Romerstrasse bis zur neuen Endhaltestelle Kaserne Kuhberg verlangert 1951 wurde in der Heidenheimer Strasse die Strecke von der Endhaltestelle Krankenhaus bis zur unteren Einmundung der Steinhovelstrasse verlangert 1954 noch weiter zur neuen Endstation Safranberg vor der Gaststatte Glockenhutte an der oberen Einmundung der Steinhovelstrasse Ebenfalls 1954 fuhr die Strassenbahn in der Stadtmitte nun durch die Neue Strasse die alte Strecke uber Munsterplatz Hirschstrasse und Glocklerstrasse wurde abgebaut 1955 wurde wieder eine Strecke vom heutigen Donaustadion in die Friedrichsau gebaut Dabei wurde die zweigleisige Trasse getrennt das Gleis Richtung Friedrichsau fuhrte parallel zur Russstrasse das stadteinwarts fuhrende durch Wieland und Thalfinger Strasse Die im Zwickel zwischen den beiden Richtungsgleisen liegende Wendeschleife am Stadion war weiterhin im Alltagsbetrieb Endhaltestelle nur zu besonderen Veranstaltungen wurde weiter in die Friedrichsau gefahren 1964 wurden die Strecke der Linie 1 durch Heidenheimer Strasse und Konig Wilhelm Strasse der Streckenteil durch Frauenstrasse und Neue Strasse sowie die Strecke der Linie 4 Zinglerstrasse Hasslerstrasse Romerstrasse Kuhberg eingestellt und auf Omnibusbetrieb umgestellt Damit halbierte sich auf einen Schlag die Lange der Ulmer Strassenbahn Ubrig blieb als einzige die neue Linie 1 von Soflingen uber die Olgastrasse zum Stadion mit zeitweiliger Bedienung der Friedrichsau Da die neubeschafften Esslinger Einrichtungs Grossraumwagen bislang auf der einzigen mit Wendeschleifen ausgestatteten Linie 4 im Einsatz waren und nun auf die verbliebene Linie 1 wechseln sollten musste in Soflingen zuvor die heute noch bestehende Hauserblockschleife durch die Uhrenmachergasse erbaut werden das bestehende Gleis durch die Neue Gasse diente nunmehr nur noch der Fahrt stadteinwarts Ab dem 29 Mai 1967 wurde die Linie 1 statt uber die Zinglerstrasse Zinglerbrucke und den Bismarckring nun uber das Ehinger Tor und durch die neu gebaute Unterfuhrung unter den Bahngleisen gefuhrt Anlasslich der Gartenschau 1980 begann 1979 ein Umbau der Strecke zwischen Stadion und Friedrichsau Die Strassenbahn bekam eine neue zweigleisige Trasse parallel zur Russstrasse womit das Richtung Soflingen fuhrende Gleis durch die Wieland und Talfinger Strasse abgebaut werden konnte In der Friedrichsau wurde die Trasse leicht verlegt statt des Rasengleises entstand nun eine auch mit Omnibussen befahrbare Strecke entlang der Wielandstrasse Die neue Strecke wurde im April 1980 eingeweiht seither fuhr die Linie 1 auch im Regelbetrieb bis zur Donauhalle Gescheiterter Ausbau in den 1990er Jahren In den 1990er Jahren wurde ein Ausbau der Strassenbahn auf Basis eines Funf Linien Konzepts angestrebt Im Jahr 1999 kam es dann jedoch zum vorlaufigen Ende dieser Entwicklung als im Rahmen eines Burgerentscheids der Bau einer zweiten Strassenbahnlinie von der Wissenschaftsstadt auf dem Ulmer Eselsberg in den sudlich von Ulm Neu Ulm gelegenen Neu Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld mit 51 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde Diese Strecke bedient seit 2008 die Buslinie 5 Obwohl der Burgerentscheid damals am erforderlichen Quorum von 30 Prozent der Wahlerstimmen klar scheiterte die Wahlbeteiligung lag bei 45 5 Prozent so dass keine der beiden Seiten die erforderliche Stimmenzahl erreichen konnte griff der Ulmer Gemeinderat das Funf Linien Konzept in der Folgezeit nicht mehr auf Verlangerung der Linie 1 nach Bofingen Bautafel zur Verlangerung der Linie 1 an der damaligen Endhaltestelle Donauhalle Stattdessen wurde im Jahr 2000 beschlossen eine Verlangerung der bestehenden Linie 1 in den Ulmer Stadtteil Bofingen zu untersuchen sowie den Strassenbahn Wagenpark komplett zu erneuern Nach dem am 22 August 2007 erfolgten Baubeginn des zwischenzeitlich beschlossenen Ausbaus der Linie 1 der offizielle erste Spatenstich wurde am 28 August 2007 nachgeholt wurde auch der Neubau weiterer Strecken wieder diskutiert Im Gesprach waren eine Strassenbahnlinie auf den Eselsberg zur Universitat sowie zum Schulzentrum auf dem Kuhberg Auch auf Neu Ulmer Seite werden wieder Uberlegungen zum Bau einer Strassenbahnlinie angestellt beispielsweise nach Ludwigsfeld Die Befurworter des Strassenbahnausbaus zu denen auch Ulms ehemaliger Oberburgermeister Ivo Gonner zahlt fuhren als Argument unter anderem die Entlastung der teilweise im Funf Minuten Takt verkehrenden Buslinien an Seitens der Gegner eines Ausbaus wird oftmals auf die hohen Investitionskosten sowie die im Vergleich zu einem Busnetz geringere Flexibilitat verwiesen Bauarbeiten im Bereich Hoher Steg um die Strassenbahntrasse nach links in die Bofinger Steige und unter der Brenzbahn nach Aalen hindurch zu fuhren Die Verlangerung der von Soflingen zur Donauhalle verlaufenden Strassenbahnlinie 1 nach Bofingen wurde am 21 Marz 2009 in Betrieb genommen Der 4 6 Kilometer lange Neubauabschnitt ist auf der gesamten Lange bis zur neuen Endhaltestelle Ostpreussenweg zweigleisig ausgefuhrt Die Trassierung erfolgte in Seitenlage auf gleichem Hohenniveau zur parallel verlaufenden Strasse Entlang des Messegelandes ist die Strassenbahntrasse auf der Ostseite der Bofinger Strasse gebaut Im Bereich Hoher Steg quert die Trasse die Bofinger Strasse fuhrt unter der Brenzbahn hindurch und ist im Anschluss bis zum Egertweg auf der ostlichen Seite der Bofinger Steige gefuhrt Unmittelbar vor dem Egertweg wechselt die Trassierung auf die westliche Seite der Bofinger Steige und fuhrt auf dieser Seite bis zur Wendeschleife am Ende der Neubaustrecke in Bofingen Die beiden Strassenquerungen werden durch Ampelanlagen gesichert Der Streckenabschnitt entlang der Bofinger Steige weist auf etwa 300 Metern Lange eine Steigung von 7 7 Prozent auf und zahlt damit zu den steilsten Strassenbahnstrecken Deutschlands Die Baumassnahme umfasste die Erstellung sieben neuer Haltestellen sowie die Umgestaltung der damaligen Endhaltestelle Donauhalle Im Einzelnen waren dies Donauhalle die bestehende Wendeschleife entfiel und wurde zuruckgebaut die Haltestelle selbst um circa 150 Meter nach Osten direkt vor den Haupteingang des Messegelandes verlegt Eugen Bolz Strasse Alfred Delp Weg Egertweg Haslacher Weg Thuringenweg Mecklenburgweg Ostpreussenweg Als Ersatz fur die Wendemoglichkeit an der Donauhalle wurde im Messebereich nordlich des Fertighauszentrums eine neue Wendeschleife eingerichtet Neubau der Linie 2 zwischen Wissenschaftsstadt und Kuhberg Wagen 53 einer der fur die Linie 2 beschafften neuen Triebwagen von Typ Avenio M bei einer Testfahrt im Bereich der Endhaltestelle Ostpreussenweg Nach Verlangerung der Linie 1 nach Bofingen wurden die in den 1990er Jahren gescheiterten Planungen fur eine Erweiterung der Ulmer Strassenbahn wieder aktuell Konkret wurde eine neue Strecke von der Wissenschaftsstadt um die Universitat auf dem Oberen Eselsberg im Norden zum Kuhberg im Sud Westen der Stadt Fur diese wurde eine Kosten Nutzen Analyse nach der sogenannten standardisierten Bewertung erstellt deren Ergebnisse im Marz 2011 bekannt gegeben wurden Sie erbrachte fur die Linienaste zur Wissenschaftsstadt und auf den Kuhberg Ergebnisse von mehr als 1 0 dies ist Voraussetzung um wichtige Fordergelder fur den Bau der Strecke zu erhalten fur alle drei Varianten des ursprunglich vorgesehenen Linienastes nach Ludwigsfeld jedoch Werte niedriger als 1 0 Der Ulmer Gemeinderat beschloss daher am 30 Marz 2011 die Planung der neuen Linie 2 weiter voranzutreiben und genehmigte am 18 Juli 2012 die Entwurfs und Genehmigungsplanung Am 21 Mai 2014 reichte das Land Baden Wurttemberg den Antrag auf Forderung der geplanten Baukosten von 155 Millionen Euro beim Bund ein Das Planfeststellungsverfahren wurde beim zustandigen Regierungsprasidium Tubingen fur den nordlichen und den sudlichen Streckenast getrennt beantragt Der entsprechende Planfeststellungsbeschluss erging am 18 Juli 2014 fur den Streckenast zum Kuhberg am 22 Januar 2015 folgte der Beschluss fur den Streckenast zur Wissenschaftsstadt Ende April 2015 gewahrten das Bundesverkehrsministerium einen Zuschuss von rund 65 Millionen Euro aus den Mitteln zur Gemeindeverkehrsfinanzierung GVFG zu den inzwischen auf 192 Millionen Euro gestiegenen Baukosten sowie das Land Baden Wurttemberg weitere 20 Millionen Euro Die gesamten zuwendungsfahigen Kosten werden zu 60 Prozent vom Bund und jeweils zu 20 Prozent vom Land und der Stadt Ulm getragen Der Baubeginn erfolgte am 15 Oktober 2015 wobei aus Zeitgrunden beide Streckenaste parallel gebaut wurden Begonnen wurde mit der Nahverkehrsbrucke uber die Bahnanlagen am Kienlesberg die Anfang Oktober 2017 ihre endgultige Position erreichte Der gleichzeitige Bau an beiden Streckenasten hatte durch zahlreiche Umleitungen Strassensperrungen und vorubergehende Einbahnstrassenregelungen teilweise erhebliche Beeintrachtigungen des Strassenverkehrs im Stadtgebiet zur Folge Die Baustellensituation wurde durch die wahrend des Neubaus der Strassenbahnlinie beginnende bauliche Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Neubau einer Tiefgarage noch verscharft Am 12 Juli 2016 wurde bekannt gegeben dass im Bereich der Beyer und der Romerstrasse am Streckenast zum Kuhberg der Abwasserkanal der Entsorgungsbetriebe Ulm EBU ausserplanmassig ausgetauscht werden muss da bei der Freilegung der Kanale festgestellt wurde dass die Bausubstanz tatsachlich weitaus schlechter als zunachst angenommen war Weil die Kanale in dem Bereich uber 700 Meter direkt unter den Gleisen liegen wurden sie sicherheitshalber komplett erneuert Dadurch ergab sich eine Verlangerung der Bauzeit des Streckenastes zum Kuhberg von vier Monaten Im Februar 2017 etwa bei der Halbzeit der Bauarbeiten wurde bekannt dass sich die Baukosten um weitere 24 Millionen Euro erhoht hatten wovon die Stadt Ulm zehn Millionen finanzieren musste Dies bewilligte der Ulmer Gemeinderat einstimmig Am 12 September 2018 konnte mit der 270 Meter langen Strassenbahnbrucke von der Neutorstrasse uber die Bahnanlagen zum Kienlesberg das grosste Einzelprojekt im Rahmen des Strassenbahnneubaus eroffnet werden Das Bauwerk wurde auf den Namen Kienlesbergbrucke getauft und kann neben der Strassenbahn auch von Fussgangern und Radfahrern genutzt werden Die Baukosten fur die 2 500 Tonnen schwere markant geschwungene Stahlkonstruktion beliefen sich auf 20 Millionen Euro Die Gesamtkosten fur die Linie 2 beliefen sich auf 270 Millionen Euro davon 215 Millionen Euro fur die Neubaustrecke 21 Millionen Euro fur den Betriebshof und 34 Millionen Euro fur die zwolf neuen Fahrzeuge Bund und Land bezahlten 122 Millionen Euro die Stadt Ulm 107 Millionen Euro und die SWU Verkehr GmbH 41 Millionen Euro Die feierliche Eroffnung der Neubaustrecke erfolgte im Rahmen eines Aktionstages der SWU Verkehr GmbH am 8 Dezember 2018 unter anderem mit kostenlosen Fahrten auf der Linie 2 Die eigentliche Aufnahme des Linienbetriebs folgte einen Tag spater zum Fahrplanwechsel am 9 Dezember Die ursprunglich vorgesehene schrittweise Eroffnung der beiden Teilaste ab Sommer 2018 war zwischenzeitlich fallen gelassen worden Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Linie 2 wurden die Buslinien neu geordnet So entfiel beispielsweise die bisherige Linie 3 Ihr nordlicher Streckenast zur Wissenschaftsstadt der meistfrequentierte Abschnitt des Ulmer Liniennetzes wurde durch die Linie 2 ersetzt der sudliche Ast nach Wiblingen durch die geanderte Linie 4 Die neue Linie 2 ist insgesamt 9 3 Kilometer lang Der bereits bestehende Abschnitt zwischen Theater und Ehinger Tor bildet nun eine gemeinsam mit der Linie 1 genutzte Stammstrecke Die Linie 2 bedient 21 Haltestellen von denen 18 neu gebaut und barrierefrei gestaltet wurden Zusatzlich wurde die bereits bestehende Haltestelle Theater auf die andere Seite der Theaterplatz Kreuzung verlegt um sie fur beide Strassenbahnlinien nutzbar zu machen Als Besonderheit werden die zusatzlichen Verstarkerfahrten der Linie 2 im Schuler und Studentenverkehr planmassig mit Omnibussen im Schienenersatzverkehr bedient welche die Haltestelle Martin Luther Kirche nicht bedienen konnen In den ersten Betriebstagen der Linie 2 kam es zu unerwarteten Komplikationen durch fehlerhafte Ampel und Weichenschaltungen die zu teilweise gravierenden Verspatungen und Fahrtausfallen fuhrten und auch das ubrige Nahverkehrsnetz insbesondere die Strassenbahnlinie 1 betrafen Daher wurde vorubergehend der Betrieb der Linie 2 auf die Strecke vom Kuhberg zur Haltestelle Botanischer Garten beschrankt und ein Schienenersatzverkehr bis zur Endhaltestelle Science Park II eingerichtet Ausserdem wurde der Takt auf der Linie 2 von den ursprunglich vorgesehenen funf Minuten auf zehn Minuten ausgedunnt Die Situation wurde auch dadurch verscharft dass an den neu gebauten Haltestellen der Linie 2 teilweise noch die Fahrgastinformations Displays fehlten oder noch nicht in Betrieb waren und sich eine Information der Fahrgaste daher schwierig gestaltete Mogliche Erweiterungen Mogliche Erweiterungen der Linie 1 zur Neubebauung auf der Kohlplatte Zu Beginn des Jahres 2009 wurde der Bau einer neuen Strassenbahnlinie von der Wissenschaftsstadt uber den Hauptbahnhof die Neue Mitte Ulm die Stadtmitte Neu Ulm und das Wiley bis nach Ludwigsfeld diskutiert Sogar ein spaterer Weiterbau der Strassenbahn bis nach Senden wurde angedacht Im Bereich der Neuen Mitte wurde wahrend des Neubaus bereits ein getrennter Fahrweg fur Busse eingerichtet den auch die Strassenbahn benutzen wurde Im Bereich des Neubaugebiets Lettenwald in Bofingen ist seit 2009 in der Otl Aicher Allee in Mittellage eine Trasse fur eine Strassenbahn freigehalten die Abzweigung wurde sich an der Linie 1 zwischen den Haltestellen Thuringenweg und Mecklenburgweg befinden Eine Erweiterung der Linie 2 in den Science Park III wird trotz der Linienverkurzung mit Vorverlegung der Endhaltestelle im Science Park II weiter fur moglich gehalten Weitere Linien die nach Wiblingen Neu Ulm Ludwigsfeld und Neu Ulm Pfuhl gebaut werden sollten werden noch fur spatere Erweiterungen offen gehalten Ende 2012 wurde der Bau weiterer Strassenbahnlinien aufgrund ungeklarter Finanzierungsmoglichkeiten auf unbestimmte Zeit zuruckgestellt Die Forderung der Kosten durch den Bund wurde ruckwirkend zum 1 Januar 2020 durch das 3 GVFG Gesetz neu aufgestellt Im Rahmen der geplanten Neubebauung auf der Kohlplatte im Ulmer Westen wird eine Verlangerung der Linie 1 von Soflingen entweder uber die Jorg Syrlin Strasse oder uber die Harthauser Strasse zum Neubaugebiet untersucht Ausserdem wurde eine Trasse fur eine Abzweigung von der Bestandsstrecke am Theodor Heuss Platz in die Einsteinstrasse vorgeschlagen Der Geschaftsfuhrer der SWU Verkehr GmbH schatzte die Kosten pro Strassenbahnkilometer im August 2018 auf 10 bis 15 Millionen Euro Aufgrund von Erschwernissen beim Grunderwerb wurde das Projekt Kohlplatte inklusive der Strassenbahnanbindung bis auf Weiteres zuruckgestellt Im Rahmen der Fortschreibung des Masterplans Wissenschaftsstadt trat die Stadt Blaustein an Ulm heran um eine Fortfuhrung der Linie 2 vom spateren Endpunkt im Science Park III weiter nach Suden ins Blausteiner Baugebiet am Oberen Scheibenberg zu untersuchen Das neue Wohnquartier fur rund 3000 Einwohner und die Stadt Blaustein sollen dadurch besser an die Ulmer Wissenschaftsstadt angebunden werden Eine Verlangerung der Linie 2 zuerst zum Oberen Scheibenberg und weiter in den Science Park III erreicht nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2024 einen Nutzen Kosten Faktor von 1 11 und ware somit forderfahig Im Juni 2019 votierte der Ulmer Stadtrat dafur nach den Neu Ulmer Kommunalwahlen 2020 eine Machbarkeitsstudie fur den Bau einer Strassenbahnlinie nach Ludwigsfeld in Auftrag zu ergeben Mit dem Wechsel an der Neu Ulmer Rathausspitze der bisherige Oberburgermeister trat nicht erneut an erhoffte man sich eine Aufgabe der bisherigen Blockadehaltung gegen die Strassenbahn Zuruckgestellt hat man hingegen eine Entscheidung uber eine Linie nach Wiblingen Auch die Gesprache mit der Stadt Blaustein uber eine Verlangerung der Linie 2 sollen fortgefuhrt werden Die Neu Ulmer Oberburgermeisterin Katrin Albsteiger bekraftigte im Zuge des 125 jahrigen Jubilaums der Strassenbahn Ulm den Wunsch nach einer Netzerweiterung nach Neu Ulm In einem Antrag an den Gemeinderat der Stadt Ulm hat sich auch die Ulmer Grune Fraktion fur die Prufung einer Strassenbahnstrecke nach Ludwigsfeld ausgesprochen Durch die uberarbeiteten Kriterien der standardisierten Bewertung sei ein Erreichen des Nutzen Kosten Faktors von 1 0 fur eine staatliche Forderung deutlich wahrscheinlicher geworden Trotz dieser Interessensbekundungen wurden bisher von keiner Seite Informationen uber Planungen zur Erweiterung der Strassenbahnlinien bekanntgegeben StreckennetzSiehe auch Offentlicher Personennahverkehr in Ulm Ubersicht Ab 1964 bestand die Strassenbahn Ulm 54 Jahre lang nur aus der Linie 1 Deren Strecke durchquert das Stadtgebiet als Durchmesserlinie und verlauft seit 2009 vom Stadtteil Soflingen im Westen durch die Innenstadt in den Stadtteil Bofingen im Nord Osten Die am 8 Dezember 2018 eroffnete Linie 2 verbindet den Kuhberg im Sud Westen mit der Universitat und der Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg im Norden Linie Verlauf Haltestellen Lange Fahrzeit1 Soflingen Bofingen Ostpreussenweg 22 10 2 Kilometer 30 Minuten2 Kuhberg Schulzentrum Science Park II 21 9 3 Kilometer 28 Minuten Die Strassenbahn wird mit 750 Volt Gleichspannung betrieben Die Stromversorgung stellen auf dem Kuhberg Ast das bestehende Unterwerk Ehinger Tor und das fur die Linie 2 neu gebaute Unterwerk Saarlandstrasse sicher Fur die Neubaustrecke zum Oberen Eselsberg entstanden die Gleichrichterunterwerke Heigeleshof Lehrer Tal Hasenkopf Uni Sud Helmholtzstrasse Uni West Hochschule Ulm und Science Park II Linie 1 Soflingen Bofingen Linie 1 Soflingen Bofingen Legende 0 0 Soflingen 8 9 11Wendeschleife Soflingen0 3 Sonnenstrasse 8 9 110 5 Konigstrasse 8 110 7 Magirusstrasse 111 0 Betriebshof1 1 Theodor Heuss Platz 111 5 BlucherstrasseLinie 2 zum Kuhberg2 0 Ehinger Tor 2 4 7 10 11 122 3 Unterfuhrung DB Gleise 65 m 2 4 Friedrich Ebert Strasse aufgelassen 1992 2 7 Hauptbahnhof 2 5 6 7 103 1 Theater 2 5 6 7 10Linie 2 zur WissenschaftsstadtGleiswechsel bei Storungen 3 5 Justizgebaude4 0 Willy Brandt Platz 4 7 154 4 StaufenringZwischenwendeschleife Donaustadion4 6 Donaustadion 65 1 Wohnpark Friedrichsau5 5 Donauhalle6 3 Zwischenwendeschleife Donauhalle6 4 Unterfuhrung Brenzbahn7 0 Eugen Bolz Strasse7 9 Alfred Delp Weg8 3 Egertweg 4 158 6 Haslacher Weg9 2 Thuringenweg9 6 MecklenburgwegWendeschleife Bofingen10 2 Ostpreussenweg Die Linie 1 beginnt in einer eingleisigen Wendeschleife inmitten des Stadtteils Soflingen im Westen des Stadtgebiets Die Strecke verlauft zunachst im Strassenraum in Richtung Osten und passiert entlang der Soflinger Strasse die Stationen Sonnenstrasse und Konigstrasse Danach trennen sich die Strassenbahngleise von der Fahrspur fur den Autoverkehr und liegen von dort an auf einem besonderen Bahnkorper in Strassenmittellage Zwischen den Haltestellen Magirusstrasse und Theodor Heuss Platz zweigt von der Strecke das Zufahrtsgleis zum Betriebshof der SWU Verkehr GmbH in der Bauhoferstrasse ab Die eigentliche Trasse der Linie 1 biegt am Theodor Heuss Platz der bis 2013 den Namen Westplatz trug nach rechts in die Wagnerstrasse ab und verlauft weiterhin getrennt vom Strassenverkehr in Strassenmittellage in Richtung Osten Auf Hohe des Finanzamtes trifft sie am dortigen Gleisdreieck auf die aus der Beyerstrasse kommende Linie 2 Die gemeinsame Stammstrecke der Linien 1 und 2 uberquert dann den Bismarckring Bundesstrasse 10 und erreicht die Haltestelle Ehinger Tor Neben dem Hauptbahnhof und dem Zentralen Omnibusbahnhof ZOB ist diese Station einer der zentralen Knotenpunkte des offentlichen Personennahverkehrs in Ulm Hier besteht ein Anschluss an die Stadtbuslinien 4 7 10 11 und 12 sowie an zahlreiche weitere Regionalbuslinien Nach der Haltestelle Ehinger Tor werden die Strassenbahngleise auf einem getrennten Bahnkorper neben der Neuen Strasse unter den Gleisanlagen des Ulmer Hauptbahnhofs hindurchgefuhrt Sie verlaufen danach in Strassenmittellage entlang der Friedrich Ebert Strasse zur Haltestelle Hauptbahnhof zwischen dem Bahnhofsvorplatz und dem Zugang zur Fussgangerzone Bahnhofstrasse In diesem Bereich finden derzeit umfangreiche Baumassnahmen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Bahnhofspassage mit Neubau einer Tiefgarage und dem Bau des neuen Stadtquartiers Sedelhofe statt Aus diesem Grund ist die Haltestelle provisorisch von ihrer ursprunglichen Lage weiter in Richtung Postgebaude verlegt worden Die Strassenbahngleise folgen dann weiter dem Innenstadtring auf die Olgastrasse zur Haltestelle Theater Diese Station wurde im Zuge des Neubaus der Linie 2 von ihrer ehemaligen Position vor der Bundesbank Filiale auf die andere Seite der Theaterplatz Kreuzung verlegt um sie auch fur die neue Strassenbahnlinie nutzbar zu machen Im Bereich der Kreuzung zweigt wiederum an einem Gleisdreieck der nordliche Streckenast der Linie 2 zur Wissenschaftsstadt ab Die Linie 1 verlauft weiter entlang der Olgastrasse zur Haltestelle Justizgebaude Dort verlasst die Strecke den eigenen Bahnkorper und verlauft nun wieder im Strassenraum Nach der Kreuzung mit der Munchner Strasse Konig Wilhelm Strasse trennen sich die Strassenbahngleise erneut vom Individualverkehr und verlaufen geradeaus auf einer asphaltierten Trasse die gemeinsam mit den Buslinien genutzt wird zur Haltestelle Willy Brandt Platz Danach verlauft die Strecke wieder auf einem eigenen Gleiskorper neben der Friedrichsaustrasse Nach Passieren der Station Staufenring befindet sich im Bereich der Kreuzung mit der Talfinger Strasse die Zwischenwendeschleife Donaustadion Ab der Haltestelle Donaustadion verlauft die Strecke auf einem vollstandig von der Strasse unabhangigem Gleiskorper Neben dem Tiergarten in der Friedrichsau folgen die Strassenbahngleise dann dem Verlauf der Wielandstrasse Hier endete bis 2009 die Linie 1 in einer gegen den Uhrzeigersinn befahrenen Wendeschleife an der Haltestelle Donauhalle Die Wendeschleife wurde im Zuge der Verlangerung der Linie 1 nach Bofingen zuruckgebaut die Haltestelle weiter in Richtung Messegelande verlegt und die Strecke in einer S Kurve an der Donauhalle vorbeigefuhrt Im Bereich des Messegelandes liegt die Trasse als Rasengleis ostlich neben der Bofinger Strasse Nordlich der Musterhaussiedlung wurde als Ersatz fur die weggefallene Wendeschleife an der Donauhalle eine neue Wendeschleife eingerichtet Danach kreuzen die Strassenbahngleise von einer Ampelanlage gesichert die Bofinger Strasse werden unter den Bahngleisen der Brenzbahn hindurchgefuhrt und folgen danach auf einem eigenen Bahnkorper dem geschwungenen Verlauf der Bofinger Steige Sie uberwinden dabei einen Hohenunterschied von rund 90 Metern und passieren die Haltestellen Eugen Bolz Strasse und Alfred Delp Weg Nach dem Anstieg erreicht die Strecke die Haltestelle Egertweg diese tragt im Liniennetz der Stadtbusse den Beinamen Bofingen Sud und wechselt danach von der ostlichen auf die westliche Seite der Bofinger Steige Von dort fuhrt die Trassierung auf dieser Seite der Strasse auf einem Rasengleis bis zur Wendeschleife an der Endhaltestelle Ostpreussenweg die eingleisig gegen den Uhrzeigersinn befahren wird Linie 2 Kuhberg Science Park II Linie 2 Kuhberg Science Park II Legende 2 2 Kuhberg Schulzentrum 8 142 1 Wendeschleife Kuhberg1 8 Gewerbeschulen Konigstrasse 81 4 Grimmelfinger Weg1 0 Saarlandstrasse0 5 Romerplatz0 2 Martin Luther Kirche0 0 Linie 1 nach SoflingenEhinger Tor 1 4 7 10 11 12Unterfuhrung DB Gleise 65 m Friedrich Ebert Strasse aufgelassen 1992 Hauptbahnhof 1 5 6 7 10Theater 1 5 6 7 100 0 Linie 1 nach Bofingen0 3 Stadtwerke 5 6 7 100 6 Uberfuhrung DB Gleise 270 m 1 0 Unterfuhrung Bundesstrasse 101 2 Lehrer Tal 5 61 8 Multscherschule 52 5 Eselsberg Hasenkopf 6 83 8 Universitat Sud 5 8 134 2 Botanischer Garten 5 134 3 Zwischenwendeschleife Botanischer Garten4 6 Kliniken Wissenschaftsstadt 5 155 1 Universitat West 5 155 5 Manfred Borner Strasse 5 155 9 Hochschule 5 156 6 Wendeschleife Wissenschaftsstadt6 7 Science Park II 15 Die 2018 in Betrieb genommene Linie 2 beginnt inmitten des Schulzentrums Kuhberg in einer kombinierten Bus und Strassenbahnwendeschleife mit zwei Gleisen vor dem Anna Essinger Gymnasium Entlang dem Egginger Weg liegen die Gleise bis einschliesslich der Haltestelle Grimmelfinger Weg auf einem Rasengleiskorper nordlich der Strasse Durch die Romerstrasse verlauft die Strecke dann im Strassenraum weiter in ostlicher Richtung Am Ende der Strasse zweigt die Strecke nach Norden ab um in Randlage entlang der Ehinger Anlage weiter zu verlaufen wo die neue Haltestelle Martin Luther Kirche entstand An der Kreuzung Beyerstrasse und Wagnerstrasse trifft die Kuhberg Strecke dann in einem Gleisdreieck auf die Bestandsstrecke der Linie 1 die bis zur Haltestelle Theater als gemeinsame Stammstrecke genutzt wird Der Ast zur Wissenschaftsstadt zweigt auf der Theaterplatz Kreuzung in die Neutorstrasse ab Nach Norden geht es auf eigenem Gleiskorper in Strassenmittellage uber die Haltestelle Stadtwerke in Richtung Bahnanlagen Unmittelbar vor der bestehenden Strassenbrucke Neutorbrucke uber die Gleise zweigt die Strecke vom Strassenverlauf der Neutorstrasse ab um uber eine neu gebaute Strassenbahn und Fussgangerbrucke die Kienlesbergbrucke den Gleisbereich schrag zu uberqueren In der Kienlesbergstrasse wo sich auch die Haltestelle Lehrer Tal befindet fahrt die Linie 2 im Strassenraum Im Mahringer Weg wechselt die Strecke im Bereich der Station Multscherschule auf einen eigenen Rasengleiskorper in Strassenmittellage Nach einem weiteren kurzen Abschnitt im Strassenraum entstand am Hasenkopf eine Haltestelle in Seitenlage bevor die Strecke dem nordlichen fur Individualverkehr gesperrten Teil des Mahringer Wegs folgt und den Aufstieg zum Oberen Eselsberg in einem geschwungenen Bogen in Angriff nimmt Sudlich des Uni Campus passiert die Strassenbahn die bereits vor dem Neubau bestehende jedoch fur die neue Linie 2 vollstandig umgebaute Haltestelle Universitat Sud bevor die Strecke in ostlicher Seitenlage am James Franck Ring weiter verlauft In Hohe der Helmholtzstrasse bedient sie die Haltestelle Botanischer Garten die wahrscheinlich hochste Strassenbahnhaltestelle Deutschlands hinter der sich ein neu gebauter Kreisverkehr anschliesst der von aus der Stadt kommenden Strassenbahnen auch zum Wenden befahren werden kann Zur Wissenschaftsstadt weiter verkehrende Bahnen uberqueren den Kreisverkehr schrag um dann im Mittelstreifen der Albert Einstein Allee zwischen Bundeswehrkrankenhaus Universitat und Hochschule hindurch nach Sudwesten zu verkehren An einem weiteren neu gebauten Kreisverkehr in Verlangerung der Lise Meitner Strasse biegen die Strassenbahnen nach Norden ab um dann weiterhin in Mittellage zur neuen Wendeschleife am Science Park II zu gelangen die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird BetriebsfuhrungVerkehrsleitstelle Die Verkehrsleitstelle der SWU Verkehr GmbH uberwacht und steuert die gesamte Fahrzeugflotte der Strassenbahn und Buslinien Die Leitstelle ist im Drei Schicht Betrieb taglich von 3 30 Uhr bis 1 00 Uhr mit einem Disponenten besetzt Durch Nutzung eines als rechnergestutztes Betriebsleitsystem RBL bezeichneten EDV Systems und mehrerer Strassenkameras an wichtigen Verkehrsknotenpunkten ist der diensthabende Leitstellenmitarbeiter jederzeit uber den Betriebsablauf und mogliche Verspatungen informiert Durch Infrarot Sensoren entlang der Linien wird jedes Fahrzeug in Echtzeit auf funf Meter genau geortet und als dynamische Grafik auf den Bildschirmen der Leitstelle dargestellt Zudem steht jeder Bus und jede Strassenbahn uber Funk mit der Verkehrsleitstelle in Verbindung Dadurch kann der Disponent fruhzeitig entstehende Verzogerungen erkennen und bei Bedarf auch steuernd in den Betriebsablauf eingreifen Bei Betriebsstorungen z B Verkehrsunfallen im Bereich von Bus oder Strassenbahnlinien kurzfristige Strassensperrungen organisiert die Verkehrsleitstelle in Absprache mit dem Mitarbeiter der Verkehrsaufsicht vor Ort Umleitungen oder richtet einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein Neben ihrer Hauptaufgabe der Koordinierung des Betriebsablaufs leitet die Verkehrsleitstelle auch Meldungen uber Unfalle und besondere Vorkommnisse an die Polizei weiter nimmt Bestellungen fur das Anruf Sammel Taxi MobilSAM entgegen und organisiert die Ruckgabe von in den Verkehrsmitteln der SWU Verkehr GmbH liegen gebliebenen Fundsachen Betriebshof Der Betriebshof der SWU Verkehr GmbH samt Zentralwerkstatt befindet sich in der Bauhoferstrasse in der Weststadt Das Zufahrtsgleis dorthin zweigt im Bereich des Theodor Heuss Platzes von der Strecke der Linie 1 ab Die Anlage wurde aufgrund des Neubaus der Linie 2 fur rund elf Millionen Euro um eine neue Wagenhalle im Norden des Gelandes erweitert gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der dort beheimateten Linienbusse von 61 auf 49 Fur die Strassenbahn entstand unter anderem ein Wendegleis und ein drittes Zufahrtsgleis zur Werkstatt Fahrgastinformationssystem Fast alle Haltestellen der Strassenbahn Ulm sind mit dynamischen Fahrgastinformations Displays ausgestattet Darauf werden die nachsten vier an Umstiegshaltestellen mit vielen Linien die nachsten acht Abfahrten an der betreffenden Haltestelle angezeigt Die Anzeiger bestehen aus einem mehrzeiligen LED Display auf dem mit weisser Schrift auf schwarzen Grund jeweils die Liniennummer das Ziel die Zeit bis zur voraussichtlichen Abfahrt in Form von rucklaufenden Minuten sowie die aktuelle Uhrzeit dargestellt werden Daneben konnen bei Bedarf auch zusatzliche Informationen fur die wartenden Fahrgaste z B uber Storungen im Betriebsablauf als Laufschrift angezeigt werden Im Fahrzeug Innenraum erfolgt die Fahrgastinformation uber automatische Lautsprecherdurchsagen und vollgrafische TFT Monitore Auf den Monitoren werden jeweils die nachsten Haltestellen im Linienverlauf und kurz vor Erreichen der nachsten Haltestelle auch aktuelle Anschlussinformationen angezeigt Ausserdem werden die Monitore auch zu Werbezwecken genutzt Abfertigungsverfahren Signal A 1 Turen schliessen Zur Erhohung der Sicherheit bei der Abfertigung durch den Fahrer werden im Bereich der Haltestellen Bahnsteigbilder in den Fahrerraum ubertragen Bei hohem Fahrgastaufkommen kann der Fahrer einen Warnton beim Schliessen der Turen oder Lautsprecheransagen wie Bitte aufrucken und die Turbereiche freimachen aktivieren An manchen Haltestellen z B Willy Brandt Platz erhalt der Fahrer kurz bevor die Signalanlage die Fahrt freigibt zudem mit Hilfe des Abfertigungssignals A 1 die Anweisung die Turen zu schliessen Zu Stosszeiten mit hohem Fahrgastaufkommen z B im Schulerverkehr werden die Strassenbahnfahrer an stark frequentierten Haltestellen z B Hauptbahnhof Ehinger Tor bei der Abfertigung von Mitarbeitern der Verkehrsaufsicht und von Fahrausweisprufern unterstutzt die vorubergehend die Aufsicht an den Bahnsteigen ubernehmen FahrzeugeHochflurwagen Grossraumwagen Nummer 4 im Jahr 1985Wagen 1 ein von der Maschinenfabrik Esslingen hergestellter GT4 ex Stuttgart 671 am Hauptbahnhof Vor dem Zweiten Weltkrieg beschaffte die Strassenbahn ausschliesslich Zweiachser Die ersten Neuanschaffungen nach dem Krieg waren 1958 zehn vierachsige Grossraumwagen vom Typ GRW4 Sie waren die ersten Einrichtungswagen in Ulm stammten von der Maschinenfabrik Esslingen und waren bis 1988 im Bestand Von 1982 bis 1984 beschafften die Stadtwerke Ulm drei gebrauchte Gelenktriebwagen des Typs GT4 von der Strassenbahn Stuttgart die zuvor bei der Strassenbahn Reutlingen verkehrten und in Stuttgart nie im Einsatz waren Diese wurden dann nach relativ kurzer Einsatzzeit im Laufe des Jahres 1988 ausgemustert und verschrottet Ab 1986 wurde der Verkehr mit 14 ebenfalls gebraucht aus Stuttgart ubernommenen GT4 der Maschinenfabrik Esslingen durchgefuhrt Die Wagen erhielten in Ulm die Nummern 1 bis 14 Nach ihrer Zeit in Ulm wurden die Wagen 2003 an die Strassenbahn Arad in Rumanien abgegeben Funf Hochflurwagen blieben als historische Fahrzeuge erhalten Wagen 1 ein von der Maschinenfabrik Esslingen gefertigter Grossraumwagen mit Baujahr 1958 als Gold Ochsen Bierbahnle Wagen 10 ein 1964 von der Maschinenfabrik Esslingen an Stuttgart ausgelieferter und 1986 nach Ulm verkaufter Gelenktriebwagen Wagen 13 ein MAN Triebwagen mit Baujahr 1906 welcher zwischen 1956 und 2017 als Schleifwagen 22 diente Wagen 16 ein Lindner Triebwagen aus dem Jahr 1910 der ebenfalls als Gold Ochsen Bierbahnle unterwegs ist Wagen 65 ein Beiwagen von Waggonfabrik Fuchs Baujahr 1952 ursprunglich mit Nummer 1330 fur Stuttgart gebaut 1972 an das Hannoversche Strassenbahn Museum in Wehmingen ubergeben von dort 2011 erworben Ein weiterer Stuttgarter Beiwagen mit Nummer 1602 Fuchs 1956 wurde 2015 von Eschach Seifertshofen aus dem Schwabischen Bauern und Technikmuseum fur historische Zwecke erworben aber noch nicht nach Ulm transportiert Derzeit steht er im Strassenbahnmuseum Stuttgart Niederflurwagen Combino Die Combinos tragen Namen von Ulmer Personlichkeiten wie hier Wagen 46 Johannes Kepler Combino in der Nahe des Ulmer Hauptbahnhofs Gut zu erkennen ist die auf die Mitte des Wagens beschrankte Werbung 2003 lieferte Siemens acht Niederflurwagen des Typs Combino NGT 6 UL Die funfteiligen Gelenktriebwagen wurden mit den Nummern 41 bis 48 eingereiht Um die verlangerte Linie 1 nach Bofingen im gewohnten Takt bedienen zu konnen wurden 2008 zwei weitere mit den Nummern 49 und 50 beschafft Diese Option uber zwei weitere Fahrzeuge war bereits beim Kauf der ersten acht Wagen vereinbart worden Die Fahrzeuge tragen als Besonderheit Namen von bekannten und verdienstvollen Ulmer Personlichkeiten Nummer Name Bemerkungen41 Albrecht Berblinger Schneidermeister und Erfinder Schneider von Ulm ausgeliefert 03 200342 Agathe Streicher Arztin ausgeliefert 04 200343 Albert Einstein Physiker und Nobelpreistrager ausgeliefert 05 200344 Max Eyth Ingenieur und Schriftsteller ausgeliefert 06 200345 Otl Aicher Bildhauer und Grafiker ausgeliefert 06 200346 Johannes Kepler Astronom und Mathematiker ausgeliefert 06 200347 Jorg Syrlin Holzbildhauer Schreiner und Unternehmer ausgeliefert 07 200348 Sophie Scholl Studentin und Widerstandskampferin in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeliefert 07 200349 Hans Scholl Student und Widerstandskampfer in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeliefert 12 200850 Resi Weglein deportierte judische Krankenschwester im KZ Theresienstadt ausgeliefert 12 2008 Samtliche Combinos der SWU Verkehr GmbH dienen zudem als Werbetrager wobei jedoch nur die drei mittleren Wagenkasten umgestaltet werden konnen Der vordere und hintere Wagenteil tragt das einheitliche Farbschema des Unternehmens das heisst schwarz weiss grau mit hellblauer Bug und Heckklappe Die Combinos sollen ab 2033 durch neue Fahrzeuge ersetzt werden Avenio M Avenio Wagen 51 in der WagenhalleDoppeltraktion zweier Avenio M im Stadionverkehr Kuhberg Donaustadion am Ehinger Tor September 2023 Durch die Linie 2 entstand auch ein Fahrzeugmehrbedarf weshalb die SWU Verkehr GmbH zwolf Niederflurstrassenbahnwagen international ausgeschrieben hat Von acht Wettbewerbern gelangten vier ins Hauptverfahren die Entscheidung fiel zu Gunsten des Combino Nachfolgetyps Avenio M von Siemens Transportation welcher in der gewahlten Konfiguration das Nachfolgemodell des Combino ist Die Investitionssumme hierfur belief sich auf rund 31 Millionen Euro das erste Fahrzeug der neuen Generation wurde am 1 Dezember 2017 ins Prufcenter Wegberg Wildenrath uberstellt Dort erfolgte die Inbetriebnahme des Fahrzeuges inklusive aller notwendigen Testfahrten Die Auslieferung der Avenio M begann im Fruhjahr 2018 analog zu den Combinos wurden sie wie folgt getauft Nummer Name Bemerkungen51 Inge Aicher Scholl Kulturschaffende Grunderin der Ulmer Volkshochschule ausgeliefert 01 2018 Jungfernfahrt am 10 Juni 201852 Lina Einstein deportierte Ulmer Judin Cousine von Albert Einstein ausgeliefert 02 201853 Anna Essinger Reformpadagogin ausgeliefert 04 201854 Felix Fabri Dominikaner und Schriftsteller Ulmer Stadtchronist ausgeliefert 04 201855 Agnes Schultheiss Padagogin und Stadtratin ausgeliefert 06 201856 Hildegard Knef Schauspielerin und Chansonsangerin ausgeliefert 07 2018 Vorfuhrfahrzeug auf der InnoTrans 201857 Conrad Dietrich Magirus Feuerwehrpionier Grunder der Feuerwehr Ulm ausgeliefert 08 201858 Kurt Schumacher SPD Politiker ausgeliefert 08 201859 Heinrich Parler der Altere Baumeister am Ulmer Munster ausgeliefert 09 201860 Mathilde Planck Landtagsabgeordnete ausgeliefert 10 201861 Emmy Emilie Wechssler Frauenrechtsaktivistin ausgeliefert 10 201862 Alfred Moos Kaufmann deportierter Ulmer Jude ausgeliefert 11 201863 Johannes Scultetus Arzt Anatom und Chirurg ausgeliefert 10 202264 Christian Friedrich Daniel Schubart Dichter Organist Komponist und Journalist ausgeliefert 10 202265 Heinz Brenner Widerstandskampfer in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeliefert 11 202266 Barbara Kluntz Komponistin und Musikpadagogin ausgeliefert 12 202267 Heinrich von Wagner ehemaliger Oberburgermeister von Ulm ausgeliefert 02 202368 Ulrich von Ensingen Ulrich Ensinger Baumeister am Ulmer Munster ausgeliefert 06 2023 Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um funfteilige Multigelenk Niederflurwagen mit einer Lange von rund 31 5 Metern Der Ein und Ausstieg erfolgt dabei uber zwei Einzelturen an Front und Heck des Wagens und uber vier Doppelturen in Wagenteil 2 und 4 Die neuen Wagen erhielten analog zu den Combinos das Farbschema in schwarz weiss grau und hellblau Im Rahmen eines Tages der offenen Tur im Betriebshof wurde der Typ Avenio am 21 April 2018 vorgestellt und der Triebwagen 51 feierlich enthullt Vor der Enthullung wurde durch einen Vertreter der technischen Aufsichtsbehorde auch die Typgenehmigung an die SWU Verkehr GmbH ubergeben Damit hat der Avenio M erstmals weltweit in einem Strassenbahnbetrieb eine Typzulassung erhalten Am 10 Juni 2018 fand die Jungfernfahrt statt Hierzu waren zum Tag der offenen Tur am 21 April 2018 100 Fahrkarten zu je zehn Euro erhaltlich seitens der SWU Verkehr GmbH wurde der erloste Betrag verdoppelt Der Gesamtbetrag wurde der Aktion 100 000 gespendet die Menschen in Not in der Region Ulm hilft Im Rahmen dieser Jungfernfahrt erfolgte der erste Fahrgasteinsatz des Typs Avenio M in Ulm Nach der weiteren Ausbildung der Fahrer verkehrt der neue Fahrzeugtyp seit Sommer 2018 auch im Linienverkehr zunachst auf der Linie 1 seit Inbetriebnahme der Neubaustrecke am 8 9 Dezember 2018 auch auf der Linie 2 Im September 2020 hat der Aufsichtsrat der SWU Verkehr GmbH der Umwandlung der Optionsbestellung der weiteren sechs Triebwagen des Typs Avenio in eine feste Bestellung zugestimmt Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte von Oktober 2022 bis Juni 2023 Die Fahrzeuge wurden mit den Nummern 63 bis 68 in den Fuhrpark eingereiht die Taufnamen wurden bereits zusammen mit denen der ersten Lieferserie ausgewahlt und festgelegt Die Investitionen beliefen sich auf ca 19 Millionen Euro Anfang 2023 wurde beim Hersteller Siemens eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben die die Verlangerung der 18 bestehenden Avenios auf 42 5 m prufen soll Die SWU Verkehr GmbH schlug 2024 dem Aufsichtsrat vor die Fahrzeuge ab 2026 bis 2028 von funf auf sieben Wagenteile zu verlangern Die Fahrgastkapazitat wurde sich so von 185 auf 255 Personen erhohen Am 2 September 2023 fuhren erstmals Avenio M in Doppeltraktion im regularen Linienverkehr Anlasslich des erhohten Zuschaueraufkommens durch den Aufstieg des stadtischen Fussballvereins SSV Ulm 1846 in die 3 Fussball Liga fuhrte die SWU Verkehr GmbH zu Heimspielen einen Sonderverkehr zwischen Kuhberg und Donaustadion vor und nach dem Spiel ein Die mit einem Fussball Symbol statt einer Liniennummer gekennzeichnete Express Linie bedient dabei unterwegs nur die Haltestellen Ehinger Tor Hauptbahnhof Theater und Willy Brandt Platz Dienstfahrzeuge Fur Sondereinsatze steht der Ulmer Strassenbahn der Wagen 17 als Arbeitswagen zur Verfugung Es handelt sich um einen Schleif und Schlepptriebwagen der 2008 im Eigenbau aus zwei 1981 gebauten Duwag GT8 der Strassenbahn Freiburg im Breisgau entstanden ist TriviaBis ins Jahr 1990 war die Strassenbahn Ulm mit einer Streckenlange von rund 5 6 Kilometern der kleinste Strassenbahnbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland Mit der Wiedervereinigung erhielt diesen Titel die Strassenbahn Naumburg in Sachsen Anhalt Von der einstigen Ringlinie dort wird heute nur noch ein 2 9 Kilometer langes Teilstuck betrieben Das Netz in Ulm wurde 2009 durch die Verlangerung nach Bofingen auf 10 2 Kilometer und 2018 durch die Inbetriebnahme der Linie 2 auf 19 1 Kilometer verlangert Seit Inbetriebnahme der Linie 2 zwischen Kuhberg und Wissenschaftsstadt im Dezember 2018 ist die neu entstandene Haltestelle Botanischer Garten mit 618 7 Metern uber Normalhohennull angeblich die hochstgelegene Haltestelle Deutschlands an einer Strassenbahnstrecke nach Strassenbahn Bau und Betriebsordnung Wenngleich die Hohenangabe laut einer Auskunft der SWU Verkehr GmbH korrekt sei ist dieser Rekord nicht von offizieller Seite bestatigt Die Anstiege entlang der Bofinger Steige Linie 1 und auf den Eselsberg Linie 2 gehoren zwar zu den steilsten von Strassenbahnen befahrenen Gleisabschnitten Deutschlands jedoch konnen beide nicht den Titel als steilste Strassenbahnstrecke fur sich beanspruchen Die Strassenbahnen in Neunkirchen Saar 11 Augsburg 11 Remscheid 10 8 Mainz 9 5 und Wurzburg 9 1 mussen beziehungsweise mussten deutlich steilere Strecken uberwinden Entgegen der subjektiven Wahrnehmung der Fahrgaste befindet sich der steilste Gleisabschnitt der Strassenbahn Ulm auch nicht auf der Bofinger Steige oder dem Anstieg zur Universitat sondern auf der Stammstrecke zwischen den Haltestellen Ehinger Tor und Hauptbahnhof Dort wird die Strecke zusammen mit der Neuen Strasse unter den Eisenbahngleisen des Hauptbahnhofs hindurchgefuhrt und passiert danach in Fahrtrichtung Hauptbahnhof eine Rampe mit einer Steigung von 8 376 Erst als Zweites folgt der Anstieg der Linie 1 nach Bofingen Auf Hohe der Haltestelle Alfred Delp Weg betragt die Steigung in diesem Abschnitt rund 7 7 Die Ausfuhrung des Streckenabschnitts der Linie 2 entlang der Albert Einstein Allee auf dem Oberen Eselsberg gilt als technisch sehr anspruchsvoll In diesem Bereich wurde auf einer Lange von 2 5 Kilometern eine so genannte Fahrleitungskompensationsanlage installiert um die benachbarten Forschungseinrichtungen der Wissenschaftsstadt vor den elektromagnetischen Feldern zu schutzen die von den vorbeifahrenden Strassenbahnzugen erzeugt werden LiteraturHans Kuhn Ulmer Eisenbahn Geschichte 1835 bis 1945 1 Auflage Armin Vaas Verlag Langenau 1983 ISBN 3 88360 039 3 119 Seiten Daniel Riechers 100 Jahre Strassenbahn Ulm Neu Ulm 1 Auflage Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 1997 ISBN 3 88294 239 8 191 Seiten Stefan J Dietrich Ulm und die Eisenbahn 1 Auflage Selbsverlag duch das Stadtarchiv Ulm Ulm 2000 ISBN 3 87707 549 5 76 Seiten David Hruza Verkehrsknoten Ulm Donau Von den Anfangen bis in die siebziger Jahre 1 Auflage EK Verlag Freiburg im Breisgau 2012 ISBN 978 3 88255 245 4 112 Seiten Claudia Tugemann 125 Jahre Strassenbahn in Ulm und Neu Ulm Ein Spaziergang durch ein Dutzend Jahrzehnte Stadt und Verkehrsgeschichte an der Donau 1 Auflage Selbstverlag duch die SWU Stadtwerke Ulm Neu Ulm GmbH Ulm 2022 ISBN 978 3 00 072314 8 56 Seiten WeblinksCommons Strassenbahnen in Ulm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Betreibers Informationen zur Ulmer Strassenbahn auf www ulmereisenbahnen de Ulmer Neu Ulmer Nahverkehrsfreunde Informationen zum Neubau der Linie 2 Memento vom 4 Dezember 2018 im Internet Archive Strassenbahn Ulm auf public transport netEinzelnachweiseHauptstaatsarchiv Stuttgart 12 Juli 1999 DINGFO Dezember 2008 Ausgabe Ulm S 6 Kundenzeitschrift DING Olgastr 95 89073 Ulm Sudwest Presse 25 Marz 2011 Memento vom 27 August 2011 im Internet Archive abgerufen am 20 April 2011 Sudwest Presse 1 April 2011 Memento vom 6 April 2011 im Internet Archive Baden Wurttemberg Ausbau der Tram Ulm beim Bund angemeldet Eurailpress de 22 Mai 2014 abgerufen am 23 Mai 2014 Linie 2 Abgerufen am 18 September 2018 Ulm Bund unterstutzt Bau der Strassenbahnlinie 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2014 fur den Neubau der Strassenbahnlinie 2 in Ulm Streckenabschnitt Ehinger Tor Kuhberg Regierungsprasidium Tubingen abgerufen am 9 Januar 2016 Planfeststellungsbeschluss vom 22 01 2015 fur den Neubau der Strassenbahnlinie 2 in Ulm Streckenabschnitt Wissenschaftsstadt von der Haltestelle Theater bis zum Science Park II mit Wendeschleife im Bereich der Haltestelle Ehinger Tor Regierungsprasidium Tubingen abgerufen am 9 Januar 2016 Oliver Helmstadter Ulm hat die hochstgelegenste Strassenbahnhaltestelle Deutschlands Schwabische Zeitung 15 Januar 2019 abgerufen am 20 Januar 2019 SWU Stadtwerke Ulm Neu Ulm GmbH Damit der Verkehr fliesst Betriebshof und Verkehrsleitstelle PDF 56 KiB Abgerufen am 19 September 2018 Sudwest Presse Online Dienste GmbH Ulm SWU Betriebshof Grunes Licht fur Umbau In swp de 1 Marz 2014 swp de abgerufen am 18 September 2018 Wendeanlage Donaustadion und Fahrradachse Friedrichsaustrasse vom 28 02 2023 Abgerufen am 28 Februar 2023 Fuhrpark und Vermietung SWU Stadtwerke Ulm Neu Ulm GmbH 2023 abgerufen am 16 Januar 2023 Ulm SWU ordert Avenio Bahnen wenn die neue Strecke kommt Eurailpress vom 22 Juli 2014 Fuhrpark und Vermietung Abgerufen am 30 Juli 2023 Wendeanlage Donaustadion und Fahrradachse Friedrichsaustrasse vom 28 02 2023 Abgerufen am 28 Februar 2023 Chirin Kolb OPNV in Ulm Strassenbahnen sollen wachsen Die Wagen werden viel langer In SUDWEST PRESSE 3 April 2024 abgerufen am 13 April 2024 Mehr Fahrten und kostenlose OPNV Nutzung fur Stadionbesucher bei SSV Heimspielen 29 August 2023 abgerufen am 11 September 2023 Jurgen Buchta SWU haben neuen Schleifwagen selbst gebaut In Sudwest Presse 25 August 2009 archiviert vom Original abgerufen am 26 Dezember 2021 Strasseninformationen Am Perlachberg in Augsburg V DStadte mit Strassen und Stadtbahnen in der Bundesrepublik DeutschlandBaden Wurttemberg Baden Wurttemberg Freiburg im Breisgau Heidelberg Heilbronn Karlsruhe Strassen und Stadtbahn Kehl Strassburg Mannheim Stuttgart Ulm Weil am Rhein Basel 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