Dieser Artikel behandelt das Mittelgebirge in Hessen Zu weiteren Bedeutungen siehe Burgwald Begriffsklärung Der Burgwald
Südlicher Burgwald

Der Burgwald ist ein in nordöstlichen Randlagen maximal 443,1 m ü. NHN und sonst mäßig hohes Mittelgebirge des Westhessischen Berglandes in Nord- und Mittelhessen (Deutschland). Er wird durch die Bundesstraße 3 in den bis auf Siedlungsrodungen durchgehend bewaldeten Nördlichen Burgwald im Nordwesten und den deutlich kleineren und zu großen Teilen landwirtschaftlich genutzten Südlichen Burgwald im Südosten aufgeteilt. Von der ortsansässigen Bevölkerung wird „Burgwald“ oft als Synonym für den Nördlichen Burgwald verwendet.
Burgwald | ||
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Blick vom Christenberg über den Gerhardsberg im Burgwald zum Rothaargebirge (mit dem Bollerberg) im Hintergrund | ||
Höchster Gipfel | Knebelsrod (443,1 m ü. NHN) | |
Lage | Landkreise Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf; Nord- und Mittelhessen (Deutschland) | |
Teil des | Westhessischen Berglandes | |
Koordinaten | 50° 58′ N, 8° 48′ O |
Geografie
Lage
Der Burgwald befindet sich in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf. Nach Nordosten geht er in den – montaneren – Kellerwald über, nach Osten schließen sich hinter dem Wohratal die zur Oberhessischen Schwelle gezählten Gilserberger Höhen an. Nach Süden folgen hinter dem Tal der Ohm das Amöneburger Becken und die Lahnberge, jenseits der Lahn schließlich der Marburger Rücken. Im Westen grenzt die Wetschaft-Senke, im Nordwesten die Eder den Burgwald von den sich anschließenden Ausläufern des Ostsauerländer Gebirgsrandes, der Ostabdachung des Rothaargebirges, ab. Höchste Erhebung ist der im Norden gelegene Knebelsrod.
Der Burgwald wird von diesen Orten eingerahmt: Frankenberg im Norden, Haina, Gemünden und Wohratal im Osten, Rauschenberg im Südosten, Cölbe im Süden, Wetter im Südwesten und Münchhausen sowie Battenberg im Westen. Innerhalb des bewaldeten Mittelgebirges liegen Burgwald, Rosenthal und Bracht.
Naturräumliche Gliederung
Der Burgwald ist Namensgeber der Haupteinheit 345 des Westhessischen Berg- und Senkenlandes (Haupteinheitengruppe 34; auch nur Westhessisches Bergland genannt), welches sich von Gießen im Süden in etwa bis Kassel und Korbach im Norden zieht.
Die naturräumliche Haupteinheit Burgwald nimmt den Großteil der sogenannten des Buntsandsteins ein, nach der auch der weitgehend identische Geologische Strukturraum benannt ist. Sie gliedert sich wie folgt:
- 345 Burgwald (494,28 km²)
- 345.0 Wetschaft-Senke (121,61 km², Westen)
- 345.1 Großer Burgwald („Nördlicher Burgwald“; 204,79 km²)
- 345.2 („Südlicher Burgwald“; 49,64 km²)
- 345.3 Wohratal (38,26 km², südlicher Osten)
- 345.4 Buntstruth (22,98 km², Nordosten; oberes Wohratal)
- 345.5 Frankenberger Oberland
- 345.50 Bottendorfer Flur (26,40 km², westlicher Norden)
- 345.51 Geismarer Platte (21,63 km² ohne Hauberner Hecke, östlicher Norden)
- 345.510 Hauberner Hecke (8,97 km², Südosten der Platte)
Die Einheit 345.1 entspricht weitgehend dem hier im Artikel behandelten, fast durchgehend bewaldeten landläufigen Burgwald. Gerhard Sandner, dessen Einzelblatt (1:200.000) 125 Marburg im Jahr 1960 den südlichen, größeren Teil der bereits einige Jahre zuvor in der Kartierung zum Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands abgegrenzten Haupteinheit untergliederte, nannte den eigentlichen Burgwald „Nördlicher Burgwald“. Den kleineren, sich jenseits der Bundesstraße 3 mit Schwarzenborn nach Südosten anschließenden Wald südöstlich Rauschenbergs mit dem (376 m) und dem inselartig gerodeten Höhenort Himmelsberg nebst Umland bezeichnete er demgegenüber als „Südlichen Burgwald“. Dieses ist insbesondere deshalb irreführend, weil unter „Südlicher Burgwald“ landläufig der orographisch gut abgegrenzte Südteil des eigentlichen Burgwalds mit Oberrosphe im Westen und Bracht im Osten verstanden wird, der nordwestlich Brachts durch das Rote Wasser, nach Norden durch die #Franzosenwiesen (nebst Quellgebiet des Roten Wassers) und nach Nordwesten durch den Wetschaft-Zufluss begrenzt wird. Überdies liegt der Wald bei Rauschenberg eher südöstlich denn südlich des eigentlichen Burgwalds.
, der drei Jahre später auf Blatt 111 Arolsen den Nordteil der Haupteinheit untergliederte, wählte daher die namentliche Unterteilung in Großen und Kleinen Burgwald, der wir hier zur Vermeidung von Missverständnissen folgen. Bei den Flächenangaben ist zu beachten, dass Sandner einen Großteil der Grenzen des „Südlichen“ Burgwalds zu Amöneburger Becken und Wohratal als „nicht linienhaft festlegbar“ einzeichnete. Das durch die Waldgrenze eingegrenzte Kerngebiet des Kleinen Burgwalds hat eine Fläche von nur gut 16 km². Südlich davon verläuft der Übergang zum Amöneburger Becken fließend, nach Norden kann das Wohratal ab Halsdorf am ehesten mit den Ackerlandschaften, die sich, quer zu den Tälern, nach Westen bis Bracht anschließen, als Rauschenberger (Quer-)Mulde oder Rauschenberger Ackerlandschaft zusammengefasst werden.
Zur Haupteinheit Burgwald gezählt werden neben den beiden Waldgebieten insbesondere die Senken längs der Täler der Flüsse Wetschaft im Westen und Wohra im Osten sowie die Nordabdachung unmittelbar südlich des Edertals im Norden.
Zur Frankenberger Scholle gehören neben der Haupteinheit Burgwald noch weitere benachbarte Höhenzüge:
- jenseits der Lahn nach Südosten der bis 370 m hohe Marburger Rücken (347.00),
- daran anschließend jenseits der Zwester Ohm schließlich die Nordwestabdachung des Vorderer Vogelsbergs bzw. Lumda-Plateaus (349.0) bis Staufenberg
- jenseits der Ohm nach Süden die bis 380 m hohen Lahnberge (347.01)
- jenseits der Wohra nach Osten der Südwestteil der Gilserberger Höhen (346.0), nämlich von Süd nach Nord:
- der 380 m hohe Burgholz
- der bis 371,4 m hohe Rücken des Kohlkopfes bis vor Mengsberg im nordöstlichen Anschluss daran
- die bis um 416 m (Lischeider Berg) hohen Kuppen westlich von Winterscheid im nordwestlichen Anschluss
- Die bis 425 m hohe Südwestabdachung des Jeust einschließlich des die Rodung von Gilserberg und Moischeid westlich umschließenden Waldes
Alle anderen Gilserberger Höhen werden demgegenüber zur ebenfalls aus Buntsandstein bestehenden Waldecker Scholle des Waldecker Waldes bzw., Hemberg, zur Südlichen Kellerwaldstruktur gezählt.
Flüsse
Über den Burgwald verläuft ein Abschnitt der Rhein-Weser-Wasserscheide zwischen Rothaargebirge und Kellerwald, der überwiegende Teil entwässert jedoch nach Süden zur Lahn und damit zum Rhein. Die im Norden grenznah verlaufende Eder wird demgegenüber nur von wenigen nennenswerten Bächen aus dem Burgwald gespeist, da der Höhenschwerpunkt des Mittelgebirges deutlich nach Nord(ost)en verlagert ist.
Im Folgenden werden die wichtigsten Flüsse des Burgwaldes im Uhrzeigersinn geordnet, beginnend an der östlichen Südseite der Rhein-Weser-Wasserscheide, aufgeführt.
Name | Ziel- fluss | Länge (km) | EZG km² | Abfluss (MQ; l/s) | Bemerkungen | GKZ |
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Bach von Römershausen | Schweinfe→Wohra | 5,1 | 10,1 | 75 | nordöstlicher Grenzfluss | 258282-4 |
Holzbach | Schweinfe→Wohra | 9,3 | 18,0 | 131 | 258282-8 | |
Bentreff | Wohra | 13,1 | 48,9 | 268 | 25828-4 | |
Wadebach | Wohra | 4,0 | 12,7 | 84 | Nahtstelle zum Südlichen Burgwald | 25828-72 |
Rauschenberger Bach | Wohra | 2,7 | 6,9 | 48 | Südlicher Burgwald | 25828-92 |
Teufelsgraben | Ohm | 5,0 | Südlicher Burgwald | 2582-X | ||
Schwarzenbornbach | Rotes Wasser | 5,6 | 8,8 | 50 | 25896-6 | |
Rotes Wasser | Ohm | 18,6 | 51,0 | 221 | 2589-6 | |
Bach aus dem Langen Grund | Rotes Wasser | 6,9 | 9,0 | 35 | 25896-8 | |
Wetschaft (Unterlauf) | 8,2 | 18,6 | 76 | 25818-8 | ||
Mellnau | Wetschaft (Unterlauf) | 7,3 | 8,8 | 62 | 25818-72 | |
Bach vom Christenberg | Wetschaft (Unterlauf) | 6,0 | 6,8 | 35 | 25818-52 | |
Silberbornbach | Wetschaft (Unterlauf) | 2,7 | 4,8 | 28 | 25818-32 | |
Wetschaft-Oberlauf (*) | Lahn | 13 | 36,1 | 226 | bis Ernsthausen | 258-18 |
Senkelbach | Wetschaft | 5,6 | 11,6 | 83 | 25818-2 | |
Bach vom Lichtenberg | →Wetschaft | 7,5 | 7,5 | 70 | kreuzt einen Nordwest-Ausläufer längs der B 236 | 258184-4 |
Nemphe | Eder | 14,2 | 38,4 | 294 | 428-198 | |
Kaltes Wasser | Nemphe | 8,8 | 15,2 | 112 | 428198-4 | |
Lengelbach(**) | Eder | 3,4 | 6,7 | 59 | bis Dainrode; Grenzbach | 428-32 |
(*) Die Wetschaft ist im Unterlauf bis zu ihrer Mündung in die Lahn Grenzfluss und hat insgesamt 29 km Länge, verfügt über ein Einzugsgebiet von 196,2 km² und hat einen Abfluss von 1702 l/s. Indes kommt die Hälfte ihres Wassers (810 l/s) mit dem erst spät mündenden Treisbach aus dem Rothaargebirge bzw. den Sackpfeifen-Vorhöhen. Weitere 278 l/s kommen von der – ebenfalls aus den Vorhöhen.
Beide erwähnten Flüsse tragen zur Flusshochzeit mit der Wetschaft je mehr Wasser bei als diese selber, wobei die Wollmar teilweise auch aus dem Burgwald gespeist wird (siehe Tabelle). Addiert man die Abflüsse der Zuflüsse des Wetschaft-Unterlaufes plus den aufgeführten Wollmar-Nebenfluss hinzu, kommt man bereits auf etwa 500 l/s. Damit bleibt die Wetschaft der mit Abstand am meisten Wasser aus dem Burgwald führende Fluss.
(**) Der Lengelbach ist insgesamt 11,4 km lang, besitzt ein Einzugsgebiet von 25,8 km² und führt 210 l/s. Jedoch verlässt er bereits kurz nach seiner Quelle den „eigentlichen“ Burgwald.
Geologie
Der Burgwald besteht aus Buntsandstein. Im Erdzeitalter Trias vor ca. 220 Millionen Jahren lagerten sich Sedimente aus dem Rheinischen Schiefergebirge in das südlich davon gelegene Germanische Becken ab. Es entstand eine Schichttafel, die in mehrere Stücke zerbrach, als das Gebiet im Tertiär wieder angehoben wurde. Diese Stücke wurden dann zu den Bergen und Hügeln des heutigen Burgwaldes.
In seinen westlichen bis nordöstlichen Randsenken Wetschaft-Senke, Frankenberger Oberland und Buntstruth ist der Burgwald von einem Zechsteingürtel umgeben, der den Buntsandstein von den Schiefergesteinen des Ostsauerländer Gebirgsrandes und des Kellerwaldes abtrennt; die Grenztäler von Wetschaft, Ohm und Wohra in der Südhälfte sind stark lösshaltig.
Klima
Im Burgwald ist es deutlich kälter als in den umliegenden Gegenden. Er liegt im Windschatten des Rothaargebirges, das mit Höhen bis 800 Meter einen Teil der milden Westwinde abfängt. Insbesondere in der zentralen Mulde, den Franzosenwiesen, entsteht in vielen Nächten ein Kaltluftsee, denn die dort vorhandenen Torfmoose verdunsten große Mengen an Flüssigkeit (bis zu 20 Mal so viel wie eine gleich große Wasserfläche), was eine gewisse Verdunstungskälte bewirkt. Die gegen Abend absinkende, sich abkühlende Luft fließt durch die zuführenden Täler in den zentralen Kessel. In Kombination mit der vor Ort abgekühlten Luft (äußert sich auch durch eine hohe Nebelhäufigkeit) entstehen Kaltluftseen, die über Nacht erhalten bleiben. Diese Phänomene sind zum Beispiel auch aus dem Bayerischen Wald bekannt.
In den umliegenden Dörfern kommen häufig Spät- oder Frühfröste vor. Langzeitmessungen der Universität Marburg auf den Franzosenwiesen ergaben, dass es in jedem Monat des Jahres zu Nachtfrösten gekommen ist. Im Sommer kann der Temperaturunterschied im Tagesverlauf bis zu 30 Grad Celsius betragen.
Die durchschnittlichen Jahresniederschläge liegen bei 700 mm und damit deutlich unter den Niederschlagssummen der angrenzenden Mittelgebirge, da sich der Burgwald im Regenschatten des Rothaargebirges befindet. Auf den Franzosenwiesen werden nur 535 mm erreicht.
Insgesamt ist das Klima des Burgwalds mit seinen relativ geringen Niederschlägen und größeren Temperaturgegensätzen deutlich kontinentaler, als das der umliegenden Regionen, mikroklimatisch aber durch hohe Luftfeuchtigkeit in Bodennähe auch sehr atlantisch getönt. Diese Kombination ermöglicht Pflanzen- und Tierarten aus sehr unterschiedlich getönten Klimaten das Überleben.
Namensbedeutung
Die Bedeutung und Herkunft des Namens Burgwald ist unbekannt. Nach einer Theorie leitet sich der Name von den zahlreich vor- und frühgeschichtlichen Burgen wie dem Christenberg ab. Möglicherweise war die ursprüngliche Bedeutung auch einfach „Bergwald“.
Geschichte
Die bisher frühesten Spuren menschlicher Tätigkeit im Burgwald sind altsteinzeitliche Werkzeuge wie Steinklingen und Schaber zur Fleischbearbeitung, die bei Willershausen gefunden wurden. Bei Bracht wurde eine bandkeramische Siedlung aus der Zeit von 4500 v. Chr. entdeckt. Damals gab es im Burgwald große Bestände an lichten Traubeneichenwäldern, die mit Hänge-Birke, Gemeiner Hasel, Weiden, Espen und Kiefern durchsetzt waren. Seit ca. 1800 v. Chr. wurden die Eichen aus klimatischen Gründen zurückgedrängt und die Buche begann den Waldbestand zu dominieren. Aus dieser Zeit sind einige Hügelgräber erhalten.
In der Eisenzeit wurde das westlich vom Burgwald gelegene Tal der Wetschaft zwischen 750 und 300 v. Chr. von den Kelten besiedelt. Der Christenberg (Kesterburg) war ein keltischer Fürstensitz und Fliehburg zugleich. Diese keltische Burg wurde durch einen Brand zerstört. Etwa in der zweiten Hälfte des 1. Jhdts. v. Chr. drangen wahrscheinlich versprengte Teile germanischer Stämme in die Burgwaldregion vor, die sich dann mit anderen Gruppen zum Stamm der Chatten verbanden.
Seit dem Jahr 469 n. Chr. gehörten die Chatten zum Reich der Franken und im 7. Jahrhundert wurde auf dem Christenberg eine neue karolingische Festungsanlage gegen die Sachsen errichtet. Nach dem Ende der Sachsenkriege war der Christenberg hauptsächlich als kirchliches Zentrum von Bedeutung.
Zahlreiche mittelalterliche Siedlungsversuche im inneren Burgwald scheiterten v. a. am ungünstigen Klima und den armen Böden. Der Wald war zunächst ein königlicher Forst und gelangte im Mittelalter in den Besitz der Landgrafen von Hessen. Er wurde aber auch von den Bauern der umliegenden Dörfer intensiv genutzt. Insbesondere wurden Rinder, Schafe und Schweine zur Mast in den Wald getrieben. Es entstanden sogenannte Hutewälder mit großen, weit voneinander entfernt stehenden Bäumen, insbesondere Eichen und Buchen. Zudem wurde auch massiv Holz eingeschlagen unter anderem für die Frankenberger Silber- und Kupferminen. Dies hatte zur Folge, dass etwa um 1800 im Burgwald nur noch sehr wenige Bäume vorhanden waren.
Seit 1464 besaßen die Landgrafen von Hessen das alleinige Jagdrecht im Burgwald. Das Jagdschloss Wolkersdorf wurde zwischen 1481 und 1484 und das Jagdschloss Bracht 1744 erbaut. Beide wurden durch den sogenannten Herrenweg mitten durch den Burgwald verbunden. An dem Weg wurden auch mehrere Rastplätze angelegt, darunter die sogenannten Herrenbänke bei Rosenthal. In diesen Jahren wird auch von heftigen Konflikten um das Jagdrecht berichtet. Im Jahr 1533 ließ der Landgraf Philipp eine größere Anzahl von Bürgern aus Rosenthal wegen Wilderei verhaften. Ihnen gelang jedoch der Ausbruch aus dem Gefängnis. Am 23. Juni 1623 wurde der Förster Hans Glas im Burgwald von Wilderern erschossen, am 28. Juni 1676 starb Oberförster Hans Roß in einem Feuergefecht mit Wilderern. Die Landgrafen jagten hauptsächlich Wildschweine, im 18. Jahrhundert hatte sich aber das Rotwild aufgrund von Fütterungen so stark vermehrt, dass Landgraf Wilhelm VIII. im September 1772 anlässlich von sechs Jagden über 450 Stück erlegte. Zur Zeit des Königreichs Westphalen nutzte auch König Jérôme Bonaparte das Jagdschloss Wolkersdorf.
Im 19. Jahrhundert wurde der Burgwald intensiv mit Fichten, Kiefern und Weiß-Tannen aufgeforstet. Seit dieser Zeit dominieren Nadelbäume im bisher reinen Laubwaldgebiet. Insbesondere die Fichten mit ihren flachen Wurzeln führten zu einer Regeneration des stark degradierten Bodens und wuchsen zudem auch noch sehr schnell.
Gegenwärtig wird der Laubwaldanteil im Burgwald wieder erhöht.
Franzosenwiesen
Die Franzosenwiesen liegen in einer Senke mitten im Burgwald im Naturschutzgebiet Franzosenwiesen/Rotes Wasser. Sie bestehen aus ökologisch wertvollen Mooren, Feuchtwiesen, Stillgewässern und Auenwäldern. Sie werden in West-Ost-Richtung vom Roten Wasser, einem nördlichen Nebenfluss der Ohm, durchflossen.
Bis zum 18. Jahrhundert war das damals als die „Brücher“ bezeichnete Gebiet ein Moor. Landgraf Karl von Hessen-Kassel überließ es im Jahr 1725 hugenottischen Siedlern aus Schwabendorf zur Nutzung. Im westlichen Teil der seitdem so genannten Franzosenwiesen ist das Moor erhalten geblieben. Der östliche Teil wurde entwässert und als Heuwiese genutzt. Die Hugenotten waren verpflichtet, von dem geernteten Heu alle dort stehenden Scheunen zur Wildfütterung aufzufüllen, nur das übrig gebliebene Heu und Moos durften sie nach Schwabendorf mitnehmen.
Als Folge der Aufhebung der feudalen Vorrechte in der Landgrafschaft Hessen-Kassel wurden die Franzosenwiesen ab 1848 Allodialbesitz der Schwabendorfer Landwirte. Ab dem Jahr 1898 begannen die Bauern, ihre Grundstücke an den preußischen Forstfiskus zu verkaufen. Sie wurden teilweise mit Nadelbäumen aufgeforstet. Im Jahr 1985 gehörten von den 65 Grundstücken 45 der Forstverwaltung und die restlichen 20 Privatpersonen. 1987 wurden die Franzosenwiesen unter Naturschutz gestellt. Mittlerweile sind sie auch Teil des länderübergreifenden Schutzgebietsystems Natura 2000.
Es ist geplant, die Nadelgehölze zu entfernen und die Entwässerungsgräben zu verschließen. Dadurch sollen sich die Feuchtwiesen in Richtung Übergangs- bzw. Schwingrasenmoor entwickeln. Die restlichen Privatflächen sollen angepachtet bzw. gekauft werden.
Naturschutz
Die besondere Schutzwürdigkeit des Burgwaldes zeigte sich schon sehr früh durch die Nachweise seltener Tier- und Pflanzenarten. Gerd Hoyer wies 1966 den Raufußkauz nach, bald darauf wurden weitere seltene Vogelarten festgestellt. Seit Ende der 1950er Jahre wurde der Burgwald auch botanisch und bryologisch untersucht und vor allem Dr. Kurt Kellner konnte viele Besonderheiten nachweisen, zum Beispiel Sphagnum imbricatum.
Anfang der 1970er Jahre wurde die Trasse der Bundesautobahn 4 mitten durch den Burgwald geplant und eine Wasserentnahme im großen Stile wurde diskutiert. Durch diese akut drohende Gefahr begann sich Widerstand zu organisieren und 1977 wurde die Aktionsgemeinschaft „Rettet den Burgwald e. V.“ gegründet. Diese setzte sich in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbänden wie NABU und HGON für den Erhalt des Burgwaldes ein.
Im weiteren Verlauf war die Unterschutzstellung besonders wertvoller Lebensräume prioritär, aber auch deren Untersuchung wurde forciert. Im Laufe der Zeit wurden zehn Naturschutzgebiete ausgewiesen, die als FFH-Gebiet ins Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen wurden. Der Kern des Burgwaldes wurde als Vogelschutzgebiet in dieses Schutzgebietsnetz aufgenommen.
Aktuell gelten die Bestrebungen der Naturschutzverbände zum einen der wieder neu in der öffentlichen Diskussion aufgekommenen A4 zum anderen eigenen Renaturierungsprojekten und der aktiven Kommunikation mit Landnutzern, vor allem der Forstverwaltung. Durch Umstellen auf naturgemäßen Waldbau und das große Interesse der Zuständigen vor Ort an den Belangen des Naturschutzes ist gute Zusammenarbeit möglich und wird aktiv durchgeführt.
Ein Problem ist allerdings, dass einige Landwirte, denen Grundstücke im NSG Franzosenwiesen gehören, diese nach wie vor nicht an das Land Hessen verkaufen wollen. Auf ihnen stehen immer noch Fichtenforste, die im Hochmoorgebiet wie ein Fremdkörper wirken. Deshalb kann auch die Wiedervernässung der östlichen Franzosenwiesen nicht in Angriff genommen werden.
Baum-Veteranen
Im Burgwald gibt es zahlreiche mehrere hundert Jahre alte Bäume. Meistens handelt es sich dabei um Eichen.
So findet sich beim Forsthaus am Hirschberg ein Bestand von 13 sogenannten Hute-Eichen, die, in großräumigen Abständen gepflanzt, einst der Schweinemast dienten, von denen das markanteste Exemplar 8 m Stammumfang misst.
Anderswo finden sich an vielen Stellen im Inneren des Waldes alte Eichen.
In der Rodung von Rosenthal schließlich steht in markanter Höhe die Gerichtseiche am Galgenberg (über 7 m Stammumfang), deren Name bereits andeutet, dass Gerichte nicht nur tagten, sondern auch vollzogen wurden.
Der mit Abstand markanteste und älteste Baum (mindestens 700 Jahre, 9 m Stammumfang) indes ist eine Sommerlinde und steht mitten im Dorf Himmelsberg im äußersten Südlichen Burgwald.
Berge
Höhenstruktur
Der Burgwald erhält kaum markante Einzelberge (Ausnahme: Großer Hirschberg), sondern besteht aus vielverzweigten Rücken mit vielen Gipfeln, die lokal je annähernd gleiche Höhen haben können. Durch die inneren Flüsse und Bäche, allen voran Wetschaft (W, zur Lahn), Rotes Wasser (S, zur Ohm) und Bentreff (O, zur Wohra) sowie markante Scharten auf den Wasserscheiden und wichtige Straßen zerfällt er jedoch in einzelne Gebirgsgruppen. Sehr deutlich abgetrennt sind der landläufig nicht mehr zum Burgwald gezählte, sogenannte mit dem Alten Rauschenberg sowie die Hirschberge mit dem Großen Hirschberg. Der Rest-Burgwald zerfällt vor allem in einen Südteil, einen Zentralteil, einen Nordostteil und einen Nordwestteil.
Vom Südteil mit dem Tauschenberg und der fast gleich hohen Geiershöh als höchsten Erhebungen ist durch eine Scharte der äußerste Süden abgetrennt, der von der Doppelkuppe aus Gerlachsberg und Stirnhelle in Stufen nach Süden abfällt. Vom Zentralteil mit den Hauptbergen Wasserberg (NO), Gerhardsberg (NW) und Geiersköpfe (S) trennt die Landesstraße Bracht–Rosenthal den Mönchwald im Osten ab. Die Straße –Rosenthal wiederum trennt einen Nordteil ab, den die Bundesstraße 252 zwischen Ernsthausen und Bottendorf in einen Nordwest- und einen Nordostteil aufspaltet. Im Nordostteil werden, in Nähe zum Kellerwald, am Knebelsrod die höchsten Höhen erreicht; zwischen den rechten Nebenflüssen der Wohra zweigen einige Riedel nach Südosten ab, die allerdings keine Namen haben. Der Nordwestteil wird demgegenüber durch die Kreisstraße Wiesenfeld–Birkenbringhausen und die Bundesstraße 236 zwischen Wollmar und Berghofen nebst begleitender Rodungen in drei Segmente gespalten.
Liste
Die folgende Liste ordnet eine Auswahl von Bergen und Gipfeln des Burgwalds sortiert nach Berggruppen und intern nach Höhen in Metern (m) über Normalhöhennull (NHN), wenn nicht anders genannt in der Regel laut BfN-Diensten. Angegebene Scharten sind, da in diesem Dienst nur nach Höhenlinien und Wasserscheiden bestimmbar, stets nur auf einige Meter genau, die Lage der Gipfel ist jeweils relativ zur Gemarkung des Ortes beschrieben, auf der er liegt.
- Nordöstlicher Burgwald – Scharte zum Kellerwald auf etwa 395 m südöstlich Frankenberg-Hauberns, Landkreis Waldeck-Frankenberg (KB)
- Knebelsrod (443,1 m), teilgerodet, nordöstlich von Frankenberg-Willersdorf, KB
- Todtenhöhe (424,1 m), gerodeter Südwestausläufer nordöstlich von Willersdorf
- Heukopf (420,8 m), Südostausläufer südsüdwestlich von Haina-Römershausen, KB
- Schönelsberger Kopf (401 m), im Westen, nordwestlich von Rosenthal, KB; Scharte an der Landesstraße Rosenthal–Frankenberg auf gut 385 m
- Galgenberg (358 m), Endgipfel eines Südostriedels zwischen Bentreff und Holzbach, südwestlich von Gemünden (Wohra), KB; Scharte auf ca. 322 m westlich Gemündens
- Knebelsrod (443,1 m), teilgerodet, nordöstlich von Frankenberg-Willersdorf, KB
- Zentraler Burgwald – Scharte zum nordöstlichen Burgwald auf knapp 325 m unmittelbar südlich des Rosenthaler Kreuzes an der Straße Roda–Rosenthal
- (gut 415 m), deutlich westlich von Rosenthal und nah südöstlich von Roda, KB
- Hohehardt (ca. 390,6 m), Südostausläufer, deutlich nordnordöstlich von Wetter-Oberrosphe, Landkreis Marburg-Biedenkopf (MR)
- Geiersköpfe (ca. 412 m), nordnordöstlich von Wetter-Mellnau, MR; Scharte zum Wasserberg auf gut 340 m südwestlich der Hohehardt
- Sattelkopf (383,7 m), Südausläufer, östlich von Mellnau
- Gerhardsberg (398,7 m), deutlich nördlich von Wetter-Mellnau, (ostnord)östlich von Münchhausen, MR; Scharte zu den Geiersköpfen auf ca. 350 m südöstlich der Pfaffenköpfe
- Christenberg (387,4 m), Südausläufer, (ostsüd)östlich von Münchhausen, Münchhäuser Exklave innerhalb des Mellnauer Waldgebiets
- Würzeberg (383,3 m), Nordnordwestausläufer westlich von Rosenthal-Roda, nah südöstlich von Burgwald-Ernsthausen, KB; Wichtelhaus
- (gut 415 m), deutlich westlich von Rosenthal und nah südöstlich von Roda, KB
- Südlicher (eigentlicher) Burgwald – Scharte zu den Geiersköpfen auf etwa 332 m südöstlich des Treppenkopfes
- (406,7 m), nordöstlich von Wetter-Oberrosphe, MR
- Ommelburg (ca. 383 m), nordwestlich von Rauschenberg-Bracht; höchste Erhebung von Bracht und Rauschenberg; durch den Langen Grund vom Tauschenberg getrennt, Scharte zu ebendem jedoch auf nur knapp unter 370 m
- Geiershöh (ca. 406 m), unweit südwestlich des Tauschenbergs, Scharte auf etwa 365 m (Wegkreuzung unmittelbar östlich des Malstein)
- (387,5 m, Ostnordostgipfel Gerlachsberg 0,1 m höher); 3 km westlich des Tauschenbergs, unmittelbar östlich von Oberrosphe; Scharte des Gerlachsbergs zu Ausläufern der Geiershöh (über Hundeburg, Weißelsburg) auf 336 m (vermessener Wert)
- Eibenhardt (301,5 m), südlichster Berg des Burgwalds (an Nahtstelle zu Lahnbergen), deutlich südsüdöstlich von Oberrosphe, nah nordöstlich von Cölbe, MR; nördliche Scharte auf etwa 265 m
- (406,7 m), nordöstlich von Wetter-Oberrosphe, MR
- Nordwestlicher Burgwald – Scharte zu nordöstlichem Burgwald auf 347,7 m (Messwert aus älterer TK) Nähe Parkplatz/Antenne an der B 252
- Pfaffenkopf (391,6 m, Wert aus älterer TK), Ostsegment, südöstlich von Burgwald (Industriehof, auf Gemarkung Wiesenfeld), KB
- Finsterkopf (386,2 m), Nordausläufer, nordöstlich von Industriehof
- Höhe (382,2 m), südöstlich von Burgwald-Birkenbringhausen, KB; inselartig bewaldet zwischen Ost- und Zentralsehment, Scharte zum Pfaffenkopf auf gut 350 m am Westrand von Industriehof
- Anhöhe unmittelbar südlich Battenberg-Berghofens (um 382 m), Westsegment, KB, nah B 236, die auf etwa 355 m vom Pfarrücken trennt
- Pfarrrücken (381,8 m), Zentralsegment, das von der Kreisstraße Wiesenfeld–Birkenbringhausen mit maximal 362 m von der Höhe abgetrennt wird; ostsüdöstlich von Battenberg-Berghofen, KB, nah B 236
- Pfaffenkopf (391,6 m, Wert aus älterer TK), Ostsegment, südöstlich von Burgwald (Industriehof, auf Gemarkung Wiesenfeld), KB
- („Südlicher Burgwald“ nach Gerhard Sandner, nicht Teil des landläufigen Burgwalds; jenseits der B 3 Richtung Kassel) – Scharte zu Mönchwald und zentralem Burgwald an der Bundesstraße Nähe Schöne Aussicht auf etwa 288 m
- (376 m), westnordwestlich von Rauschenberg, nah südlich vom Ortsteil Schwabendorf, MR
- Auf dem Siegel (ca. 343,6 m), westlich von Himmelsberg, MR; Scharte zum Alten Rauschenberg auf ca. 313 m
- Hirschberge – Scharte zu Mönchwald und zentralem Burgwald auf 271 m zwischen Bracht und Bracht-Siedlung
- (361,3 m), nordöstlich von Cölbe-, nah südlich von Bracht, MR
- Mönchwald – Scharte zu zentralem Burgwald an der Straße Bracht–Rosenthal auf 334 m
- Hauptkopf (357,1 m), südwestlich von Wohratal-Wohra, nah nordöstlich von Rauschenberg-Albshausen, MR; Scharte auf 323 m nordwestlich des Söhler
- Wetschaft-Senke (kein Teil des landläufigen Burgwalds)
- Kainsberg (324,3 m), westlich des Burgwalds, bei Münchhausen-Wollmar, MR
- Hügelberg (292 m), nordöstlich von Wetter, MR
Kammverläufe und Karte
Die folgenden Ausführungen gehen etwas detaillierter auf die Kammverläufe entlang der Wasserscheiden ein, wobei der Begriff „Kamm“ im Burgwald mit seinen vielverzweigten Rücken nur eingeschränkt anwendbar ist. Hier kann eine interaktive Karte mit allen im Fließtext angegebenen Koordinaten, strukturiert nach Unterüberschrift, angeklickt werden.
Nordöstlicher Hauptkamm und Riedel zur Wohra
Am Südwestfuß des (551,3 m; ⊙) verlässt die Rhein-Weser-Wasserscheide das Grundgebirge des Kellerwaldes in den Buntsandstein des Burgwaldes und seiner Ausläufer. An der sogenannten Hauberner Hecke, die sich zwischen die Täler von Wohra (über die Ohm zur Lahn) im Südosten und Lengelbach (zur Eder) im Nordwesten legt, liegt die Scharte des Burgwalds auf etwa 395 m; (⊙). Nur unweit westlich liegt, knapp jenseits der hier ihre höchste Höhe erreichenden Landesstraße Kirchhain–Frankenberg, der Knebelsrod (443 m; ⊙), höchste Erhebung des Burgwaldes und, wie der Name andeutet, gerodet und daher Aussichtspunkt, in dessen Nähe zahlreiche, für sich wenig prominente Gipfel über 420 m erreichen, die insbesondere die Rodung von Willersdorf in fast alle Richtungen rahmen (nach Südwesten erreicht der Rahmen indes nur gut 400 m, nach Westen um 370 m).
Von Richtung Heukopf (420,8 m; ⊙) zweigt ein Riedel ab, der sich zwischen dem Bach von Römershausen und dem Holzbach nach Südosten zur Wohra bei Gemünden zieht und am Rottenberg (⊙) immerhin noch 388,4 m (Wert aus älterer TK) erreicht. Weiter südwestlich des Heukopfs zweigt ein weiterer Riedel ab, der sich zwischen Holzbach und Bentreff über die Kuppe (374,8 m; ⊙) nordöstlich Rosenthals bis zum Galgenberg (358,0 m; ⊙) unmittelbar südwestlich Gemündens zieht.
Der Schönelsberger Kopf (401,0 m; ⊙) nordwestlich Rosenthals ist nach Westen der letzte Gipfel auf der Rhein-Weser-Wasserscheide, der die 400 m übersteigt. Davon abgesehen ist er weder besonders dominant noch wirklich prominent im Sinne der Schartenhöhe. Allerdings liegt nah seinem Gipfel der für die Gewässer des Burgwaldes wichtige Wasserscheidepunkt zwischen Eder bzw. Nemphe (N), Ohm bzw. Wohra bzw. Bentreff (SO) und Oberlahn bzw. Wetschaft (SW).
Nordwestlicher Burgwald
An der Bundesstraße 252 fällt die Rhein-Weser-Wasserscheide, der hier nicht mehr der Rolle einer Hauptkammlinie zukommt, auf 347,7 m ab (⊙), was gleichzeitig den höchsten Punkt der Straße zwischen und Bottendorf markiert. Nordwestlich davon erreicht der Pfaffenkopf knapp diesseits der Straße Wiesenfeld–Frankenberg und unmittelbar südöstlich des Burgwald-Ortsteils Industriehof noch einmal 391,6 m (Wert aus älterer TK; ⊙).
Zwischen Wiesenfeld (S), Industriehof (N) und Birkenbringhausen (NW) befindet sich eine Rodungshalbinsel, innerhalb derer, zwischen der Eisenbahnlinie nach Industriehof und der Kreisstraße nach Birkenbringhausen, nur die Höhe (382,2 m; ⊙) bewaldet ist (zumindest größtenteils). Im sich westlich anschließenden Waldgebiet ist der Pfarrücken (381,8 m; ⊙) die höchste Erhebung, jenseits der unmittelbar westlich des Rückens passierenden, von einer schmalen Rodung begleiteten Bundesstraße 236 zwischen Wollmar und Berghofen werden unmittelbar südlich Berghofens ebenfalls um 282 m erreicht (⊙).
Nach Südwesten wird das nordwestlichste Waldgebiet des Burgwalds teils von der unmittelbar begrenzt; jenseits derer liegt, südlich des Dorfes Mellnau, der Kainsberg (324,3 m; ⊙), ein Vorbote des Burgwalds in der Wetschaft-Senke, der orographisch den Sackpfeifen-Vorhöhen tributär ist (die Wollmar-Asphe-Wasserscheide führt über Frohnhausen zum Ziegenberg).
Zentraler Burgwald und Mönchwald
Südwestlich des Schönelsberger Kopfes wird die Wasserscheide zwischen der Oberlahn bzw. der Wetschaft und der Ohm zur Hauptkammlinie des Burgwaldes. Nah dem Rosenthaler Kreuz an der Landesstraße von Rosenthal nach Roda liegt, auf knapp 325 m die Scharte zwischen nordöstlichem und zentralem Burgwald (⊙), unweit südwestlich ragt der (gut 415 m; ⊙), höchste Erhebung des zentralen Burgwalds, empor. Unweit südöstlich liegt die Hohehardt (390,6 m; ⊙) knapp südlich des Wqasserscheidepunktes zwischen Wetschaft (NW), Wohra bzw. Bentreff (NO) und Rotem Wasser (S). Die ohminterne Wasserscheide zwischen Wohra und Rotem Wasser zweigt nach Osten ab und geht schließlich Richtung Südosten, wo sie die Landesstraße Bracht–Rosenthal trifft, die den Mönchwald im Osten abtrennt. Im Mönchwald wird die Südostrichtung dieser Wasserscheide durch die nördliche Wasserscheide des Wohra-Zuflusses abgelöst, auf der der Hauptkopf (357,1 m; ⊙), höchste Erhebung des Mönchwaldes, an dessen Rand in nächster Nähe zu Rauschenberger Mulde und Wohratal liegt.
Unmittelbar südöstlich der Hohehardt liegen die flachen Franzosenwiesen nebst Quellgebiet des Roten Wassers und NSG Franzosenwiesen/Rotes Wasser, westlich unterhalb schließt sich das NSG um die Quellläufe der Wetschaft an. Südwestlich des Bergs liegt, zwischen beiden Quellgebieten, auf gut 340 m eine markante Scharte (⊙), von der aus die Höhe in Richtung Südwesten zu den Geiersköpfen (⊙) nordöstlich Mellnaus bis auf um 412 m ansteigt. Der Plural Geiersköpfe, der auf Karten immer über einer Schlucht westlich des Hauptgipfels eingezeichnet ist, bezieht offenbar den etwa 405 m erreichenden Nebengipfel westlich der Schlucht mit ein, weshalb man hier streng genommen vom „östlichen Geierskopf“ sprechen muss. Vom westlichen Geierskopf verläuft über Mellnau die Wasserscheide zwischen der Mellnau im Westen und der im Osten in die Wetschaft-Senke nach Süden, wo sie vor Wetter auf den Burgwald-Vorposten Hügelberg (292,0 m; ⊙) trifft.
Neben dem Wasserberg und dem östlichen Geierskopf gibt es noch einen dritten Hauptberg des zentralen Burgwalds. Zwischen seiner Scharte und dem Geierskopf liegt der Wasserscheidepunkt zwischen Rotem Wasser, oberer (Verlauf im Burgwald) und unterer (Verlauf in der Wetschaft-Senke) Wetschaft. Die wetschaftinterne Wasserscheide führt zunächst grob nach Norden und fällt auf einer Scharte auf knapp unter 350 m (⊙). Von hier aus zieht sie sich nach Westen zum bekannten Christenberg (387,4 m; ⊙) mit eigenem NSG. Noch größere Höhen werden weiter nordnordöstlich am Gerhardsberg (398,7 m; ⊙) erreicht, noch weiter nordnordwestlich erreicht der Würzeberg immer noch 383,3 m (⊙) und ragt mit einem Steilhang über das südwestlich benachbarte Ernsthausen an der unteren Wetschaft empor. Die Oberwetschaft-Unterwetschaft-Wasserscheide zwischen Geiersköpfen und Christenberg trennt den Nebeler Hintersprung im Osten vom (NSG) Christenberger Talgrund des Rodenbachs im Westen, der in Simtshausen in die Wetschaft mündet.
Südlicher Burgwald
Vom Austritt der oberhalb Oberrosphes über die Franzosenwiesen bis zum Austritt des Roten Wassers oberhalb von Bracht zieht sich, in Form eines nach unten offenen Halbmonds, eine ausgeprägte Senke durch den Burgwald, den die Oberlahn-Ohm-Wasserscheide südlich der Franzosenwiesen passiert. Nach Erreichen einer Scharte auf etwa 328 m (⊙) verläuft sie unter bald merlichem Anstieg nach Südwesten und erreicht den Tauschenberg (406,7 m; ⊙), höchste Erhebung des Südteils des Burgwaldes. In etwa die gleiche Höhe erreicht allerdings die südwestlich benachbarte Geiershöh (um 406 m; ⊙). Auf der anderen Seite des Langen Grundes (NSG ) liegt die Ommelburg (um 383 m; ⊙) nordwestlich Brachts, höchste Erhebung von Bracht sowie der Stadt Rauschenberg, dem Tauschenberg südöstlich gegenüber, ist allerdings um den Grund herum auf einer nur mäßig tiefen Scharte von diesem abgetrennt. Südwestlich Brachts werden an der Basis des nach Süden abflachenden Saurüssels noch um 365 m erreicht, der Hoheberg nordwestlich (⊙) als südlichste Erhebung des Segments zwischen Langem Grund und Rotem Wasser erreicht schließlich nur noch 305,2 m.
Westlich des Langen Grunds fällt die Landschaft nach Süden in mehreren Stufen bis zur Ohmmündung am ab. Die erste dieser Stufen bzw. Scharten liegt auf (vermessenen) 336,0 m (⊙) und läutet den äußersten Süden des Burgwaldes ein. Der Grat zwischen den Kuppen Gerlachsberg (387,6 m; ⊙) und (387,5 m; ⊙) erreicht noch respektable Höhen, nach einer weiteren Scharte auf 308 m werden südlich Oberrosphes maximal 331,3 m erreicht (⊙), jenseits einer weiteren Scharte auf 292,5 m maximal 320,2 m, der teilgerodete Reddehäuser Berg unmittelbar westlich Reddehausens erreicht im Südosten dieses Segmentes 314,3 m (⊙). Nach einer letzten Scharte auf 265,3 m kommt der südlichste Burgwald-Pfeiler Eibenhardt noch auf 301,5 m (⊙).
Hirschberge und Kleiner Burgwald
Die Hirschberge auf der Gemarkung sind durch das Tal des Roten Wassers vom Rest-Burgwald abgetrennt, ihre Scharte zu Mönchwald und mittlerem Burgwald liegt auf etwa 271 m unmittelbar nordöstlich des Waldrands (⊙), am Rand der Rauschenberger Mulde, einer quer zu den Tälern von Rotem Wasser und Wohra in West-Ost-Richtung verlaufenden Rodungsmulde, die man noch dem erweiterten Naturraum Wohratal zurechnen kann. Zwar sind auf dem nördlichen Querrücken Langerück vier Einzelkuppen erkennbar, von denen die östlichste Kleiner Hirschberg heißt, doch werden diese deutlich vom (361,3 m; ⊙) unmittelbar südöstlich der Langerück-Reihe, dem einzigen kuppigen Berg des Burgwalds, überragt.
Der bewaldete Rücken , von Gerhard Sandner nebst Umland etwas irreführend als „Südlicher Burgwald“ bezeichnet, ist historisch der Westflügel des Staatsforsts Rauschenberg, dessen Ostflügel jenseits der Wohra der Burgholz (gut 380 m; ⊙) bildete – wobei der Nordwesten mit dem Alten Rauschenberg Rauschenberger Stadtwald war, der Süden des Burgholz-Waldes Kirchhainer Stadtwald. Heute liegt der Westflügel je etwa zur Hälfte auf Rauschenberger Stadtgebiet (sowie gleichzeitig Gemarkung) und auf Kirchhainer Stadtgebiet, der Ostflügel praktisch komplett in Kirchhain.
Die Scharte des Kleinen Burgwalds zu Mönchwald und Zentralburgwald liegt, auf etwa 288 m, ebenfalls in der Rauschenberger Mulde (⊙). Am im Nordwesten (⊙) erreicht der Rücken 376,0 m, am Gipfel Auf dem Siegel im Südosten (⊙) sind es noch 343,6 m.
Nach Südwesten, an der östlichen Wasserscheide des Roten Wassers zum Teufelsgraben, hat der (Kleine) Burgwald noch zwei markante bewaldete Vorposten im Offenland, die das Amöneburger Becken nach Nordwesten begrenzen bzw. das Nebenbecken der Ginseldorf-Schönstädter Bucht abtrennen, das nach Norden und Nordwesten von den bewaldeten Anhöhen des eigentlichen Burgwalds gerahmt wird: den (um 293 m; ⊙) und, unmittelbar südlich, den (264,2 m; ⊙). Zwischen beiden hindurch führt die ehemalige Bundesstraße 62 und jetzige Landesstraße zwischen Bürgeln und Betziesdorf.
Dominanz und Prominenz der Hauptberge
Die Hauptberge des Burgwaldes weisen, Höhe über NHN vorangestellt, folgende Dominanzen und Prominenzen (vgl. angegebene Scharten) auf:
- Knebelsrod (Hauptberg Nordostteil): 443,1 m; 5,3 km zum Südwestfuß des im Kellerwald; 48 m zum Kellerwald
- (Hauptberg Zentralteil): ca. 415 m; 6,9 km zum Wald südlich von Willersdorf; 90 m zum Nordostteil
- Geiersköpfe (Süd-Hauptberg des Zentralteils): 412 m; 3,9 km zum Wasserberg im NNO; 72 m zum Wasserberg
- (Hauptberg Südteil): 406,7 m; 3,3 km zu den Geiersköpfen; 79 m zu den Geiersköpfen
- Gerhardsberg (West-Hauptberg des Zentralteils): 398,7 m; 1,9 km zum Wasserberg im O; 49 m zu den Geiersköpfen
- Pfaffenkopf (Hauptberg Nordwestteil): 391,6 m; 2,5 km nach OSO zum nordöstlichen Burgwald; 44 m zum Nordostteil
- bzw. Gerlachsaberg (Hauptberg äußerster Süden): 387,6 m; 1,1 km zur Geiershöh; 52 m zur Geiershöh
- (Hauptberg des Kleinen Burgwalds): 376 m; 5,1 km zum Burgholz; 88 m zu Mönchwald und Zentralteil
- (Hauptberg Hirschberge im äußersten Südosten): 361,3 m; 1,9 km zur Basis des Saurüssels im NW; 90 m zum Alten Rauschenberg
- Hauptkopf (Hauptberg Mönchwald im Osten): 357,1 m; 3,8 km zum Alten Rauschenberg im SW; 34 m zum Zentralteil
Hiernach ist der Wasserberg der dominanteste Berg des Burgwalds, gefolgt vom Knebelsrod und dem nicht im engen Sinne zugehörigen Alten Rauschenberg. Eine hohe Prominenz weisen neben dem Wasserberg der Große Hirschberg, der Alte Rauschenberg, der Tauschenberg und die Geiersköpfe auf.
Literatur
- Heinrich Boucsein: Der Burgwald. Elwert, Marburg 1955.
- Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (Hrsg.): Naturschutz- und Entwicklungskonzeption Burgwald. Wohratal 1996 (keine ISBN, kann für 12,80 Euro bei der HGON gekauft werden).
- Karl Junk, Heiner Salz: Steinmale im Burgwald. Geschichte und Geschichtchen von 52 Steinmalen im Burgwald. Burgwald-Verlag, Cölbe-Schönstadt 2003, ISBN 3-936291-19-5.
- Gerhard Wagner, Eva Merz, Ursula Mothes-Wagner: Der Burgwald. Hrsg.: HGON. Wohratal 1995 (Broschüre ohne ISBN).
- Günther Wilmink, Annette Schmidt, Anne Archinal, Lothar Feisel: Faszination Burgwald. Eigenverlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-00-035842-5.
Allgemeine Quellen
- Landschaftssteckbriefe des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise):
- 34501 Burgwald
- 34502 Randsenken (mit Wetschaft Buntstruth Frankenberger Oberland Bottendorfer Flur bezeichnet)
Weblinks
- Burgwald (Naturschutz-Projekt der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz Marburg-Biedenkopf), auf hgon-mr.de
- Der Burgwald (Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e. V), auf ag-burgwald.de
- Der Naturraum Burgwald (Kurzbeschreibung), auf oberrosphe.de
- Karte/Luftbild des Burgwaldes mit Naturraumgrenzen, Flüssen und allen wichtigen Erhebungen / Placemarks (Google Earth erforderlich)
- Abgrenzung des Burgwaldes laut dem Natureg Viewer vom Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- Gerhard Sandner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 125 Marburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1960. → Online-Karte (PDF; 4,9 MB)
- Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
- Landschaftsräume Mittelhessens, Obere Naturschutzbehörde Gießen; Karte und Legende auf S. 154 (PDF; 5,1 MB)
- Geologieviewer des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (Hinweise)
- Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „258“ und „428“, die für die Lahn und die Eder steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
- „Geologische Übersichtskarte von Hessen“. Geschichtlicher Atlas von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Vgl. Gerhard Wagner (u. a.), S. 4.
- Vgl. Gerhard Wagner (u. a.), S. 12 ff.
- Rast an den Herrenbänken (HNA), vom 13. Juli 2011, auf hna.de
- Die Franzosenwiesen im Burgwald – ein historischer Kalender (Arbeitskreis für Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabendorf e. V.), auf schwabendorf.de
- Franzosenwiesen und Rotes Wasser ( vom 9. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) in Standarddatenbogenauszug für FFH-Gebietsvorschlag (Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), aus hmulv.hessen.de
- Auf Karten ist ein Punkt mit Höhe 412,2 m verzeichnet, jedoch ist im digitalen Geländemodell eine Höhenlinie oberhalb von 410 m erkennbar.
- Der Name „Ommelburg“ steht auf alten Karten etwas nördlich des eigentlichen Gipfels, auf einem flacheren, kaum ausgeprägtem Gipfel genau östlich des Tauschenbergs.
- Messtischblatt Gemünden von 1937, Deutsche Fotothek
- Messtischblatt Wetter von 1942, Deutsche Fotothek
- Messtischblatt Marburg von 1942, Deutsche Fotothek
- Messtischblatt Kirchhain von 1942, Deutsche Fotothek
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt das Mittelgebirge in Hessen Zu weiteren Bedeutungen siehe Burgwald Begriffsklarung Der Burgwald ist ein in nordostlichen Randlagen maximal 443 1 m u NHN und sonst massig hohes Mittelgebirge des Westhessischen Berglandes in Nord und Mittelhessen Deutschland Er wird durch die Bundesstrasse 3 in den bis auf Siedlungsrodungen durchgehend bewaldeten Nordlichen Burgwald im Nordwesten und den deutlich kleineren und zu grossen Teilen landwirtschaftlich genutzten Sudlichen Burgwald im Sudosten aufgeteilt Von der ortsansassigen Bevolkerung wird Burgwald oft als Synonym fur den Nordlichen Burgwald verwendet BurgwaldBlick vom Christenberg uber den Gerhardsberg im Burgwald zum Rothaargebirge mit dem Bollerberg im Hintergrund Blick vom Christenberg uber den Gerhardsberg im Burgwald zum Rothaargebirge mit dem Bollerberg im HintergrundHochster Gipfel Knebelsrod 443 1 m u NHN Lage Landkreise Waldeck Frankenberg und Marburg Biedenkopf Nord und Mittelhessen Deutschland Teil des Westhessischen BerglandesBurgwald Hessen Koordinaten 50 58 N 8 48 O 50 96651 8 79653 443 1 Koordinaten 50 58 N 8 48 O Karte des BurgwaldesBlick vom Christenberg in die Wetschaft Senke im Hintergrund die Sackpfeifen Vorhohen und ihr Namensgeber im Rothaargebirge mit Kohlenberg 583 m halbrechts zweigipfelig Sackpfeife 674 m rechts der Mitte sehr breit mit Sendemast und Arennest 592 m halblinks Schwarz Erlen Bruchwald am Roten WasserGeografieLage Der Burgwald befindet sich in den Landkreisen Waldeck Frankenberg und Marburg Biedenkopf Nach Nordosten geht er in den montaneren Kellerwald uber nach Osten schliessen sich hinter dem Wohratal die zur Oberhessischen Schwelle gezahlten Gilserberger Hohen an Nach Suden folgen hinter dem Tal der Ohm das Amoneburger Becken und die Lahnberge jenseits der Lahn schliesslich der Marburger Rucken Im Westen grenzt die Wetschaft Senke im Nordwesten die Eder den Burgwald von den sich anschliessenden Auslaufern des Ostsauerlander Gebirgsrandes der Ostabdachung des Rothaargebirges ab Hochste Erhebung ist der im Norden gelegene Knebelsrod Der Burgwald wird von diesen Orten eingerahmt Frankenberg im Norden Haina Gemunden und Wohratal im Osten Rauschenberg im Sudosten Colbe im Suden Wetter im Sudwesten und Munchhausen sowie Battenberg im Westen Innerhalb des bewaldeten Mittelgebirges liegen Burgwald Rosenthal und Bracht Naturraumliche Gliederung Der Burgwald ist Namensgeber der Haupteinheit 345 des Westhessischen Berg und Senkenlandes Haupteinheitengruppe 34 auch nur Westhessisches Bergland genannt welches sich von Giessen im Suden in etwa bis Kassel und Korbach im Norden zieht Die naturraumliche Haupteinheit Burgwald nimmt den Grossteil der sogenannten des Buntsandsteins ein nach der auch der weitgehend identische Geologische Strukturraum benannt ist Sie gliedert sich wie folgt 345 Burgwald 494 28 km 345 0 Wetschaft Senke 121 61 km Westen 345 1 Grosser Burgwald Nordlicher Burgwald 204 79 km 345 2 Sudlicher Burgwald 49 64 km 345 3 Wohratal 38 26 km sudlicher Osten 345 4 Buntstruth 22 98 km Nordosten oberes Wohratal 345 5 Frankenberger Oberland 345 50 Bottendorfer Flur 26 40 km westlicher Norden 345 51 Geismarer Platte 21 63 km ohne Hauberner Hecke ostlicher Norden 345 510 Hauberner Hecke 8 97 km Sudosten der Platte Die Einheit 345 1 entspricht weitgehend dem hier im Artikel behandelten fast durchgehend bewaldeten landlaufigen Burgwald Gerhard Sandner dessen Einzelblatt 1 200 000 125 Marburg im Jahr 1960 den sudlichen grosseren Teil der bereits einige Jahre zuvor in der Kartierung zum Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands abgegrenzten Haupteinheit untergliederte nannte den eigentlichen Burgwald Nordlicher Burgwald Den kleineren sich jenseits der Bundesstrasse 3 mit Schwarzenborn nach Sudosten anschliessenden Wald sudostlich Rauschenbergs mit dem 376 m und dem inselartig gerodeten Hohenort Himmelsberg nebst Umland bezeichnete er demgegenuber als Sudlichen Burgwald Dieses ist insbesondere deshalb irrefuhrend weil unter Sudlicher Burgwald landlaufig der orographisch gut abgegrenzte Sudteil des eigentlichen Burgwalds mit Oberrosphe im Westen und Bracht im Osten verstanden wird der nordwestlich Brachts durch das Rote Wasser nach Norden durch die Franzosenwiesen nebst Quellgebiet des Roten Wassers und nach Nordwesten durch den Wetschaft Zufluss begrenzt wird Uberdies liegt der Wald bei Rauschenberg eher sudostlich denn sudlich des eigentlichen Burgwalds der drei Jahre spater auf Blatt 111 Arolsen den Nordteil der Haupteinheit untergliederte wahlte daher die namentliche Unterteilung in Grossen und Kleinen Burgwald der wir hier zur Vermeidung von Missverstandnissen folgen Bei den Flachenangaben ist zu beachten dass Sandner einen Grossteil der Grenzen des Sudlichen Burgwalds zu Amoneburger Becken und Wohratal als nicht linienhaft festlegbar einzeichnete Das durch die Waldgrenze eingegrenzte Kerngebiet des Kleinen Burgwalds hat eine Flache von nur gut 16 km Sudlich davon verlauft der Ubergang zum Amoneburger Becken fliessend nach Norden kann das Wohratal ab Halsdorf am ehesten mit den Ackerlandschaften die sich quer zu den Talern nach Westen bis Bracht anschliessen als Rauschenberger Quer Mulde oder Rauschenberger Ackerlandschaft zusammengefasst werden Zur Haupteinheit Burgwald gezahlt werden neben den beiden Waldgebieten insbesondere die Senken langs der Taler der Flusse Wetschaft im Westen und Wohra im Osten sowie die Nordabdachung unmittelbar sudlich des Eder tals im Norden Zur Frankenberger Scholle gehoren neben der Haupteinheit Burgwald noch weitere benachbarte Hohenzuge jenseits der Lahn nach Sudosten der bis 370 m hohe Marburger Rucken 347 00 daran anschliessend jenseits der Zwester Ohm schliesslich die Nordwestabdachung des Vorderer Vogelsbergs bzw Lumda Plateaus 349 0 bis Staufenberg jenseits der Ohm nach Suden die bis 380 m hohen Lahnberge 347 01 jenseits der Wohra nach Osten der Sudwestteil der Gilserberger Hohen 346 0 namlich von Sud nach Nord der 380 m hohe Burgholz der bis 371 4 m hohe Rucken des Kohlkopfes bis vor Mengsberg im nordostlichen Anschluss daran die bis um 416 m Lischeider Berg hohen Kuppen westlich von Winterscheid im nordwestlichen Anschluss Die bis 425 m hohe Sudwestabdachung des Jeust einschliesslich des die Rodung von Gilserberg und Moischeid westlich umschliessenden Waldes Alle anderen Gilserberger Hohen werden demgegenuber zur ebenfalls aus Buntsandstein bestehenden Waldecker Scholle des Waldecker Waldes bzw Hemberg zur Sudlichen Kellerwaldstruktur gezahlt Flusse Uber den Burgwald verlauft ein Abschnitt der Rhein Weser Wasserscheide zwischen Rothaargebirge und Kellerwald der uberwiegende Teil entwassert jedoch nach Suden zur Lahn und damit zum Rhein Die im Norden grenznah verlaufende Eder wird demgegenuber nur von wenigen nennenswerten Bachen aus dem Burgwald gespeist da der Hohenschwerpunkt des Mittelgebirges deutlich nach Nord ost en verlagert ist Im Folgenden werden die wichtigsten Flusse des Burgwaldes im Uhrzeigersinn geordnet beginnend an der ostlichen Sudseite der Rhein Weser Wasserscheide aufgefuhrt Name Ziel fluss Lange km EZG km Abfluss MQ l s Bemerkungen GKZBach von Romershausen Schweinfe Wohra 5 1 10 1 75 nordostlicher Grenzfluss 258282 4Holzbach Schweinfe Wohra 9 3 18 0 131 258282 8Bentreff Wohra 13 1 48 9 268 25828 4Wadebach Wohra 4 0 12 7 84 Nahtstelle zum Sudlichen Burgwald 25828 72Rauschenberger Bach Wohra 2 7 6 9 48 Sudlicher Burgwald 25828 92Teufelsgraben Ohm 5 0 Sudlicher Burgwald 2582 XSchwarzenbornbach Rotes Wasser 5 6 8 8 50 25896 6Rotes Wasser Ohm 18 6 51 0 221 2589 6Bach aus dem Langen Grund Rotes Wasser 6 9 9 0 35 25896 8Wetschaft Unterlauf 8 2 18 6 76 25818 8Mellnau Wetschaft Unterlauf 7 3 8 8 62 25818 72Bach vom Christenberg Wetschaft Unterlauf 6 0 6 8 35 25818 52Silberbornbach Wetschaft Unterlauf 2 7 4 8 28 25818 32Wetschaft Oberlauf Lahn 13 36 1 226 bis Ernsthausen 258 18Senkelbach Wetschaft 5 6 11 6 83 25818 2Bach vom Lichtenberg Wetschaft 7 5 7 5 70 kreuzt einen Nordwest Auslaufer langs der B 236 258184 4Nemphe Eder 14 2 38 4 294 428 198Kaltes Wasser Nemphe 8 8 15 2 112 428198 4Lengelbach Eder 3 4 6 7 59 bis Dainrode Grenzbach 428 32 Die Wetschaft ist im Unterlauf bis zu ihrer Mundung in die Lahn Grenzfluss und hat insgesamt 29 km Lange verfugt uber ein Einzugsgebiet von 196 2 km und hat einen Abfluss von 1702 l s Indes kommt die Halfte ihres Wassers 810 l s mit dem erst spat mundenden Treisbach aus dem Rothaargebirge bzw den Sackpfeifen Vorhohen Weitere 278 l s kommen von der ebenfalls aus den Vorhohen Beide erwahnten Flusse tragen zur Flusshochzeit mit der Wetschaft je mehr Wasser bei als diese selber wobei die Wollmar teilweise auch aus dem Burgwald gespeist wird siehe Tabelle Addiert man die Abflusse der Zuflusse des Wetschaft Unterlaufes plus den aufgefuhrten Wollmar Nebenfluss hinzu kommt man bereits auf etwa 500 l s Damit bleibt die Wetschaft der mit Abstand am meisten Wasser aus dem Burgwald fuhrende Fluss Der Lengelbach ist insgesamt 11 4 km lang besitzt ein Einzugsgebiet von 25 8 km und fuhrt 210 l s Jedoch verlasst er bereits kurz nach seiner Quelle den eigentlichen Burgwald GeologieDer Burgwald besteht aus Buntsandstein Im Erdzeitalter Trias vor ca 220 Millionen Jahren lagerten sich Sedimente aus dem Rheinischen Schiefergebirge in das sudlich davon gelegene Germanische Becken ab Es entstand eine Schichttafel die in mehrere Stucke zerbrach als das Gebiet im Tertiar wieder angehoben wurde Diese Stucke wurden dann zu den Bergen und Hugeln des heutigen Burgwaldes In seinen westlichen bis nordostlichen Randsenken Wetschaft Senke Frankenberger Oberland und Buntstruth ist der Burgwald von einem Zechsteingurtel umgeben der den Buntsandstein von den Schiefergesteinen des Ostsauerlander Gebirgsrandes und des Kellerwaldes abtrennt die Grenztaler von Wetschaft Ohm und Wohra in der Sudhalfte sind stark losshaltig KlimaIm Burgwald ist es deutlich kalter als in den umliegenden Gegenden Er liegt im Windschatten des Rothaargebirges das mit Hohen bis 800 Meter einen Teil der milden Westwinde abfangt Insbesondere in der zentralen Mulde den Franzosenwiesen entsteht in vielen Nachten ein Kaltluftsee denn die dort vorhandenen Torfmoose verdunsten grosse Mengen an Flussigkeit bis zu 20 Mal so viel wie eine gleich grosse Wasserflache was eine gewisse Verdunstungskalte bewirkt Die gegen Abend absinkende sich abkuhlende Luft fliesst durch die zufuhrenden Taler in den zentralen Kessel In Kombination mit der vor Ort abgekuhlten Luft aussert sich auch durch eine hohe Nebelhaufigkeit entstehen Kaltluftseen die uber Nacht erhalten bleiben Diese Phanomene sind zum Beispiel auch aus dem Bayerischen Wald bekannt In den umliegenden Dorfern kommen haufig Spat oder Fruhfroste vor Langzeitmessungen der Universitat Marburg auf den Franzosenwiesen ergaben dass es in jedem Monat des Jahres zu Nachtfrosten gekommen ist Im Sommer kann der Temperaturunterschied im Tagesverlauf bis zu 30 Grad Celsius betragen Die durchschnittlichen Jahresniederschlage liegen bei 700 mm und damit deutlich unter den Niederschlagssummen der angrenzenden Mittelgebirge da sich der Burgwald im Regenschatten des Rothaargebirges befindet Auf den Franzosenwiesen werden nur 535 mm erreicht Insgesamt ist das Klima des Burgwalds mit seinen relativ geringen Niederschlagen und grosseren Temperaturgegensatzen deutlich kontinentaler als das der umliegenden Regionen mikroklimatisch aber durch hohe Luftfeuchtigkeit in Bodennahe auch sehr atlantisch getont Diese Kombination ermoglicht Pflanzen und Tierarten aus sehr unterschiedlich getonten Klimaten das Uberleben NamensbedeutungDie Bedeutung und Herkunft des Namens Burgwald ist unbekannt Nach einer Theorie leitet sich der Name von den zahlreich vor und fruhgeschichtlichen Burgen wie dem Christenberg ab Moglicherweise war die ursprungliche Bedeutung auch einfach Bergwald GeschichteChristenberg Die bisher fruhesten Spuren menschlicher Tatigkeit im Burgwald sind altsteinzeitliche Werkzeuge wie Steinklingen und Schaber zur Fleischbearbeitung die bei Willershausen gefunden wurden Bei Bracht wurde eine bandkeramische Siedlung aus der Zeit von 4500 v Chr entdeckt Damals gab es im Burgwald grosse Bestande an lichten Traubeneichenwaldern die mit Hange Birke Gemeiner Hasel Weiden Espen und Kiefern durchsetzt waren Seit ca 1800 v Chr wurden die Eichen aus klimatischen Grunden zuruckgedrangt und die Buche begann den Waldbestand zu dominieren Aus dieser Zeit sind einige Hugelgraber erhalten In der Eisenzeit wurde das westlich vom Burgwald gelegene Tal der Wetschaft zwischen 750 und 300 v Chr von den Kelten besiedelt Der Christenberg Kesterburg war ein keltischer Furstensitz und Fliehburg zugleich Diese keltische Burg wurde durch einen Brand zerstort Etwa in der zweiten Halfte des 1 Jhdts v Chr drangen wahrscheinlich versprengte Teile germanischer Stamme in die Burgwaldregion vor die sich dann mit anderen Gruppen zum Stamm der Chatten verbanden Seit dem Jahr 469 n Chr gehorten die Chatten zum Reich der Franken und im 7 Jahrhundert wurde auf dem Christenberg eine neue karolingische Festungsanlage gegen die Sachsen errichtet Nach dem Ende der Sachsenkriege war der Christenberg hauptsachlich als kirchliches Zentrum von Bedeutung Zahlreiche mittelalterliche Siedlungsversuche im inneren Burgwald scheiterten v a am ungunstigen Klima und den armen Boden Der Wald war zunachst ein koniglicher Forst und gelangte im Mittelalter in den Besitz der Landgrafen von Hessen Er wurde aber auch von den Bauern der umliegenden Dorfer intensiv genutzt Insbesondere wurden Rinder Schafe und Schweine zur Mast in den Wald getrieben Es entstanden sogenannte Hutewalder mit grossen weit voneinander entfernt stehenden Baumen insbesondere Eichen und Buchen Zudem wurde auch massiv Holz eingeschlagen unter anderem fur die Frankenberger Silber und Kupferminen Dies hatte zur Folge dass etwa um 1800 im Burgwald nur noch sehr wenige Baume vorhanden waren Seit 1464 besassen die Landgrafen von Hessen das alleinige Jagdrecht im Burgwald Das Jagdschloss Wolkersdorf wurde zwischen 1481 und 1484 und das Jagdschloss Bracht 1744 erbaut Beide wurden durch den sogenannten Herrenweg mitten durch den Burgwald verbunden An dem Weg wurden auch mehrere Rastplatze angelegt darunter die sogenannten Herrenbanke bei Rosenthal In diesen Jahren wird auch von heftigen Konflikten um das Jagdrecht berichtet Im Jahr 1533 liess der Landgraf Philipp eine grossere Anzahl von Burgern aus Rosenthal wegen Wilderei verhaften Ihnen gelang jedoch der Ausbruch aus dem Gefangnis Am 23 Juni 1623 wurde der Forster Hans Glas im Burgwald von Wilderern erschossen am 28 Juni 1676 starb Oberforster Hans Ross in einem Feuergefecht mit Wilderern Die Landgrafen jagten hauptsachlich Wildschweine im 18 Jahrhundert hatte sich aber das Rotwild aufgrund von Futterungen so stark vermehrt dass Landgraf Wilhelm VIII im September 1772 anlasslich von sechs Jagden uber 450 Stuck erlegte Zur Zeit des Konigreichs Westphalen nutzte auch Konig Jerome Bonaparte das Jagdschloss Wolkersdorf Im 19 Jahrhundert wurde der Burgwald intensiv mit Fichten Kiefern und Weiss Tannen aufgeforstet Seit dieser Zeit dominieren Nadelbaume im bisher reinen Laubwaldgebiet Insbesondere die Fichten mit ihren flachen Wurzeln fuhrten zu einer Regeneration des stark degradierten Bodens und wuchsen zudem auch noch sehr schnell Gegenwartig wird der Laubwaldanteil im Burgwald wieder erhoht FranzosenwiesenDie FranzosenwiesenMoorkomplex an den Franzosenwiesen Die Franzosenwiesen liegen in einer Senke mitten im Burgwald im Naturschutzgebiet Franzosenwiesen Rotes Wasser Sie bestehen aus okologisch wertvollen Mooren Feuchtwiesen Stillgewassern und Auenwaldern Sie werden in West Ost Richtung vom Roten Wasser einem nordlichen Nebenfluss der Ohm durchflossen Bis zum 18 Jahrhundert war das damals als die Brucher bezeichnete Gebiet ein Moor Landgraf Karl von Hessen Kassel uberliess es im Jahr 1725 hugenottischen Siedlern aus Schwabendorf zur Nutzung Im westlichen Teil der seitdem so genannten Franzosenwiesen ist das Moor erhalten geblieben Der ostliche Teil wurde entwassert und als Heuwiese genutzt Die Hugenotten waren verpflichtet von dem geernteten Heu alle dort stehenden Scheunen zur Wildfutterung aufzufullen nur das ubrig gebliebene Heu und Moos durften sie nach Schwabendorf mitnehmen Als Folge der Aufhebung der feudalen Vorrechte in der Landgrafschaft Hessen Kassel wurden die Franzosenwiesen ab 1848 Allodialbesitz der Schwabendorfer Landwirte Ab dem Jahr 1898 begannen die Bauern ihre Grundstucke an den preussischen Forstfiskus zu verkaufen Sie wurden teilweise mit Nadelbaumen aufgeforstet Im Jahr 1985 gehorten von den 65 Grundstucken 45 der Forstverwaltung und die restlichen 20 Privatpersonen 1987 wurden die Franzosenwiesen unter Naturschutz gestellt Mittlerweile sind sie auch Teil des landerubergreifenden Schutzgebietsystems Natura 2000 Es ist geplant die Nadelgeholze zu entfernen und die Entwasserungsgraben zu verschliessen Dadurch sollen sich die Feuchtwiesen in Richtung Ubergangs bzw Schwingrasenmoor entwickeln Die restlichen Privatflachen sollen angepachtet bzw gekauft werden NaturschutzDas Hungertal mit gleichnamigen NaturschutzgebietParzellen auf den Franzosenwiesen mit privaten Fichtenforsten Die besondere Schutzwurdigkeit des Burgwaldes zeigte sich schon sehr fruh durch die Nachweise seltener Tier und Pflanzenarten Gerd Hoyer wies 1966 den Raufusskauz nach bald darauf wurden weitere seltene Vogelarten festgestellt Seit Ende der 1950er Jahre wurde der Burgwald auch botanisch und bryologisch untersucht und vor allem Dr Kurt Kellner konnte viele Besonderheiten nachweisen zum Beispiel Sphagnum imbricatum Anfang der 1970er Jahre wurde die Trasse der Bundesautobahn 4 mitten durch den Burgwald geplant und eine Wasserentnahme im grossen Stile wurde diskutiert Durch diese akut drohende Gefahr begann sich Widerstand zu organisieren und 1977 wurde die Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e V gegrundet Diese setzte sich in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbanden wie NABU und HGON fur den Erhalt des Burgwaldes ein Im weiteren Verlauf war die Unterschutzstellung besonders wertvoller Lebensraume prioritar aber auch deren Untersuchung wurde forciert Im Laufe der Zeit wurden zehn Naturschutzgebiete ausgewiesen die als FFH Gebiet ins Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen wurden Der Kern des Burgwaldes wurde als Vogelschutzgebiet in dieses Schutzgebietsnetz aufgenommen Aktuell gelten die Bestrebungen der Naturschutzverbande zum einen der wieder neu in der offentlichen Diskussion aufgekommenen A4 zum anderen eigenen Renaturierungsprojekten und der aktiven Kommunikation mit Landnutzern vor allem der Forstverwaltung Durch Umstellen auf naturgemassen Waldbau und das grosse Interesse der Zustandigen vor Ort an den Belangen des Naturschutzes ist gute Zusammenarbeit moglich und wird aktiv durchgefuhrt Ein Problem ist allerdings dass einige Landwirte denen Grundstucke im NSG Franzosenwiesen gehoren diese nach wie vor nicht an das Land Hessen verkaufen wollen Auf ihnen stehen immer noch Fichtenforste die im Hochmoorgebiet wie ein Fremdkorper wirken Deshalb kann auch die Wiedervernassung der ostlichen Franzosenwiesen nicht in Angriff genommen werden Baum Veteranenam Galgenberg bei RosenthalMindestens 700 jahrige Sommerlinde in Himmelsberg Im Burgwald gibt es zahlreiche mehrere hundert Jahre alte Baume Meistens handelt es sich dabei um Eichen So findet sich beim Forsthaus am Hirschberg ein Bestand von 13 sogenannten Hute Eichen die in grossraumigen Abstanden gepflanzt einst der Schweinemast dienten von denen das markanteste Exemplar 8 m Stammumfang misst Anderswo finden sich an vielen Stellen im Inneren des Waldes alte Eichen In der Rodung von Rosenthal schliesslich steht in markanter Hohe die Gerichtseiche am Galgenberg uber 7 m Stammumfang deren Name bereits andeutet dass Gerichte nicht nur tagten sondern auch vollzogen wurden Der mit Abstand markanteste und alteste Baum mindestens 700 Jahre 9 m Stammumfang indes ist eine Sommerlinde und steht mitten im Dorf Himmelsberg im aussersten Sudlichen Burgwald BergeAussichtsgerust auf dem KnebelsrodDer Sudwestrand des Burgwaldes bei OberrospheHohenstruktur Der Burgwald erhalt kaum markante Einzelberge Ausnahme Grosser Hirschberg sondern besteht aus vielverzweigten Rucken mit vielen Gipfeln die lokal je annahernd gleiche Hohen haben konnen Durch die inneren Flusse und Bache allen voran Wetschaft W zur Lahn Rotes Wasser S zur Ohm und Bentreff O zur Wohra sowie markante Scharten auf den Wasserscheiden und wichtige Strassen zerfallt er jedoch in einzelne Gebirgsgruppen Sehr deutlich abgetrennt sind der landlaufig nicht mehr zum Burgwald gezahlte sogenannte mit dem Alten Rauschenberg sowie die Hirschberge mit dem Grossen Hirschberg Der Rest Burgwald zerfallt vor allem in einen Sudteil einen Zentralteil einen Nordostteil und einen Nordwestteil Vom Sudteil mit dem Tauschenberg und der fast gleich hohen Geiershoh als hochsten Erhebungen ist durch eine Scharte der ausserste Suden abgetrennt der von der Doppelkuppe aus Gerlachsberg und Stirnhelle in Stufen nach Suden abfallt Vom Zentralteil mit den Hauptbergen Wasserberg NO Gerhardsberg NW und Geierskopfe S trennt die Landesstrasse Bracht Rosenthal den Monchwald im Osten ab Die Strasse Rosenthal wiederum trennt einen Nordteil ab den die Bundesstrasse 252 zwischen Ernsthausen und Bottendorf in einen Nordwest und einen Nordostteil aufspaltet Im Nordostteil werden in Nahe zum Kellerwald am Knebelsrod die hochsten Hohen erreicht zwischen den rechten Nebenflussen der Wohra zweigen einige Riedel nach Sudosten ab die allerdings keine Namen haben Der Nordwestteil wird demgegenuber durch die Kreisstrasse Wiesenfeld Birkenbringhausen und die Bundesstrasse 236 zwischen Wollmar und Berghofen nebst begleitender Rodungen in drei Segmente gespalten Liste Die folgende Liste ordnet eine Auswahl von Bergen und Gipfeln des Burgwalds sortiert nach Berggruppen und intern nach Hohen in Metern m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders genannt in der Regel laut BfN Diensten Angegebene Scharten sind da in diesem Dienst nur nach Hohenlinien und Wasserscheiden bestimmbar stets nur auf einige Meter genau die Lage der Gipfel ist jeweils relativ zur Gemarkung des Ortes beschrieben auf der er liegt Nordostlicher Burgwald Scharte zum Kellerwald auf etwa 395 m sudostlich Frankenberg Hauberns Landkreis Waldeck Frankenberg KB Knebelsrod 443 1 m teilgerodet nordostlich von Frankenberg Willersdorf KB Todtenhohe 424 1 m gerodeter Sudwestauslaufer nordostlich von Willersdorf Heukopf 420 8 m Sudostauslaufer sudsudwestlich von Haina Romershausen KB Schonelsberger Kopf 401 m im Westen nordwestlich von Rosenthal KB Scharte an der Landesstrasse Rosenthal Frankenberg auf gut 385 m Galgenberg 358 m Endgipfel eines Sudostriedels zwischen Bentreff und Holzbach sudwestlich von Gemunden Wohra KB Scharte auf ca 322 m westlich Gemundens Zentraler Burgwald Scharte zum nordostlichen Burgwald auf knapp 325 m unmittelbar sudlich des Rosenthaler Kreuzes an der Strasse Roda Rosenthal gut 415 m deutlich westlich von Rosenthal und nah sudostlich von Roda KB Hohehardt ca 390 6 m Sudostauslaufer deutlich nordnordostlich von Wetter Oberrosphe Landkreis Marburg Biedenkopf MR Geierskopfe ca 412 m nordnordostlich von Wetter Mellnau MR Scharte zum Wasserberg auf gut 340 m sudwestlich der Hohehardt Sattelkopf 383 7 m Sudauslaufer ostlich von Mellnau Gerhardsberg 398 7 m deutlich nordlich von Wetter Mellnau ostnord ostlich von Munchhausen MR Scharte zu den Geierskopfen auf ca 350 m sudostlich der Pfaffenkopfe Christenberg 387 4 m Sudauslaufer ostsud ostlich von Munchhausen Munchhauser Exklave innerhalb des Mellnauer Waldgebiets Wurzeberg 383 3 m Nordnordwestauslaufer westlich von Rosenthal Roda nah sudostlich von Burgwald Ernsthausen KB Wichtelhaus Sudlicher eigentlicher Burgwald Scharte zu den Geierskopfen auf etwa 332 m sudostlich des Treppenkopfes 406 7 m nordostlich von Wetter Oberrosphe MR Ommelburg ca 383 m nordwestlich von Rauschenberg Bracht hochste Erhebung von Bracht und Rauschenberg durch den Langen Grund vom Tauschenberg getrennt Scharte zu ebendem jedoch auf nur knapp unter 370 m Geiershoh ca 406 m unweit sudwestlich des Tauschenbergs Scharte auf etwa 365 m Wegkreuzung unmittelbar ostlich des Malstein 387 5 m Ostnordostgipfel Gerlachsberg 0 1 m hoher 3 km westlich des Tauschenbergs unmittelbar ostlich von Oberrosphe Scharte des Gerlachsbergs zu Auslaufern der Geiershoh uber Hundeburg Weisselsburg auf 336 m vermessener Wert Eibenhardt 301 5 m sudlichster Berg des Burgwalds an Nahtstelle zu Lahnbergen deutlich sudsudostlich von Oberrosphe nah nordostlich von Colbe MR nordliche Scharte auf etwa 265 m Nordwestlicher Burgwald Scharte zu nordostlichem Burgwald auf 347 7 m Messwert aus alterer TK Nahe Parkplatz Antenne an der B 252 Pfaffenkopf 391 6 m Wert aus alterer TK Ostsegment sudostlich von Burgwald Industriehof auf Gemarkung Wiesenfeld KB Finsterkopf 386 2 m Nordauslaufer nordostlich von Industriehof Hohe 382 2 m sudostlich von Burgwald Birkenbringhausen KB inselartig bewaldet zwischen Ost und Zentralsehment Scharte zum Pfaffenkopf auf gut 350 m am Westrand von Industriehof Anhohe unmittelbar sudlich Battenberg Berghofens um 382 m Westsegment KB nah B 236 die auf etwa 355 m vom Pfarrucken trennt Pfarrrucken 381 8 m Zentralsegment das von der Kreisstrasse Wiesenfeld Birkenbringhausen mit maximal 362 m von der Hohe abgetrennt wird ostsudostlich von Battenberg Berghofen KB nah B 236 Sudlicher Burgwald nach Gerhard Sandner nicht Teil des landlaufigen Burgwalds jenseits der B 3 Richtung Kassel Scharte zu Monchwald und zentralem Burgwald an der Bundesstrasse Nahe Schone Aussicht auf etwa 288 m 376 m westnordwestlich von Rauschenberg nah sudlich vom Ortsteil Schwabendorf MR Auf dem Siegel ca 343 6 m westlich von Himmelsberg MR Scharte zum Alten Rauschenberg auf ca 313 m Hirschberge Scharte zu Monchwald und zentralem Burgwald auf 271 m zwischen Bracht und Bracht Siedlung 361 3 m nordostlich von Colbe nah sudlich von Bracht MR Monchwald Scharte zu zentralem Burgwald an der Strasse Bracht Rosenthal auf 334 mHauptkopf 357 1 m sudwestlich von Wohratal Wohra nah nordostlich von Rauschenberg Albshausen MR Scharte auf 323 m nordwestlich des Sohler Wetschaft Senke kein Teil des landlaufigen Burgwalds Kainsberg 324 3 m westlich des Burgwalds bei Munchhausen Wollmar MR Hugelberg 292 m nordostlich von Wetter MRKammverlaufe und Karte Die folgenden Ausfuhrungen gehen etwas detaillierter auf die Kammverlaufe entlang der Wasserscheiden ein wobei der Begriff Kamm im Burgwald mit seinen vielverzweigten Rucken nur eingeschrankt anwendbar ist Hier kann eine interaktive Karte mit allen im Fliesstext angegebenen Koordinaten strukturiert nach Unteruberschrift angeklickt werden Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Nordostlicher Hauptkamm und Riedel zur Wohra Am Sudwestfuss des 551 3 m verlasst die Rhein Weser Wasserscheide das Grundgebirge des Kellerwaldes in den Buntsandstein des Burgwaldes und seiner Auslaufer An der sogenannten Hauberner Hecke die sich zwischen die Taler von Wohra uber die Ohm zur Lahn im Sudosten und Lengelbach zur Eder im Nordwesten legt liegt die Scharte des Burgwalds auf etwa 395 m Nur unweit westlich liegt knapp jenseits der hier ihre hochste Hohe erreichenden Landesstrasse Kirchhain Frankenberg der Knebelsrod 443 m hochste Erhebung des Burgwaldes und wie der Name andeutet gerodet und daher Aussichtspunkt in dessen Nahe zahlreiche fur sich wenig prominente Gipfel uber 420 m erreichen die insbesondere die Rodung von Willersdorf in fast alle Richtungen rahmen nach Sudwesten erreicht der Rahmen indes nur gut 400 m nach Westen um 370 m Von Richtung Heukopf 420 8 m zweigt ein Riedel ab der sich zwischen dem Bach von Romershausen und dem Holzbach nach Sudosten zur Wohra bei Gemunden zieht und am Rottenberg immerhin noch 388 4 m Wert aus alterer TK erreicht Weiter sudwestlich des Heukopfs zweigt ein weiterer Riedel ab der sich zwischen Holzbach und Bentreff uber die Kuppe 374 8 m nordostlich Rosenthals bis zum Galgenberg 358 0 m unmittelbar sudwestlich Gemundens zieht Der Schonelsberger Kopf 401 0 m nordwestlich Rosenthals ist nach Westen der letzte Gipfel auf der Rhein Weser Wasserscheide der die 400 m ubersteigt Davon abgesehen ist er weder besonders dominant noch wirklich prominent im Sinne der Schartenhohe Allerdings liegt nah seinem Gipfel der fur die Gewasser des Burgwaldes wichtige Wasserscheidepunkt zwischen Eder bzw Nemphe N Ohm bzw Wohra bzw Bentreff SO und Oberlahn bzw Wetschaft SW Nordwestlicher Burgwald An der Bundesstrasse 252 fallt die Rhein Weser Wasserscheide der hier nicht mehr der Rolle einer Hauptkammlinie zukommt auf 347 7 m ab was gleichzeitig den hochsten Punkt der Strasse zwischen und Bottendorf markiert Nordwestlich davon erreicht der Pfaffenkopf knapp diesseits der Strasse Wiesenfeld Frankenberg und unmittelbar sudostlich des Burgwald Ortsteils Industriehof noch einmal 391 6 m Wert aus alterer TK Zwischen Wiesenfeld S Industriehof N und Birkenbringhausen NW befindet sich eine Rodungshalbinsel innerhalb derer zwischen der Eisenbahnlinie nach Industriehof und der Kreisstrasse nach Birkenbringhausen nur die Hohe 382 2 m bewaldet ist zumindest grosstenteils Im sich westlich anschliessenden Waldgebiet ist der Pfarrucken 381 8 m die hochste Erhebung jenseits der unmittelbar westlich des Ruckens passierenden von einer schmalen Rodung begleiteten Bundesstrasse 236 zwischen Wollmar und Berghofen werden unmittelbar sudlich Berghofens ebenfalls um 282 m erreicht Nach Sudwesten wird das nordwestlichste Waldgebiet des Burgwalds teils von der unmittelbar begrenzt jenseits derer liegt sudlich des Dorfes Mellnau der Kainsberg 324 3 m ein Vorbote des Burgwalds in der Wetschaft Senke der orographisch den Sackpfeifen Vorhohen tributar ist die Wollmar Asphe Wasserscheide fuhrt uber Frohnhausen zum Ziegenberg Zentraler Burgwald und Monchwald Sudwestlich des Schonelsberger Kopfes wird die Wasserscheide zwischen der Oberlahn bzw der Wetschaft und der Ohm zur Hauptkammlinie des Burgwaldes Nah dem Rosenthaler Kreuz an der Landesstrasse von Rosenthal nach Roda liegt auf knapp 325 m die Scharte zwischen nordostlichem und zentralem Burgwald unweit sudwestlich ragt der gut 415 m hochste Erhebung des zentralen Burgwalds empor Unweit sudostlich liegt die Hohehardt 390 6 m knapp sudlich des Wqasserscheidepunktes zwischen Wetschaft NW Wohra bzw Bentreff NO und Rotem Wasser S Die ohminterne Wasserscheide zwischen Wohra und Rotem Wasser zweigt nach Osten ab und geht schliesslich Richtung Sudosten wo sie die Landesstrasse Bracht Rosenthal trifft die den Monchwald im Osten abtrennt Im Monchwald wird die Sudostrichtung dieser Wasserscheide durch die nordliche Wasserscheide des Wohra Zuflusses abgelost auf der der Hauptkopf 357 1 m hochste Erhebung des Monchwaldes an dessen Rand in nachster Nahe zu Rauschenberger Mulde und Wohratal liegt Unmittelbar sudostlich der Hohehardt liegen die flachen Franzosenwiesen nebst Quellgebiet des Roten Wassers und NSG Franzosenwiesen Rotes Wasser westlich unterhalb schliesst sich das NSG um die Quelllaufe der Wetschaft an Sudwestlich des Bergs liegt zwischen beiden Quellgebieten auf gut 340 m eine markante Scharte von der aus die Hohe in Richtung Sudwesten zu den Geierskopfen nordostlich Mellnaus bis auf um 412 m ansteigt Der Plural Geierskopfe der auf Karten immer uber einer Schlucht westlich des Hauptgipfels eingezeichnet ist bezieht offenbar den etwa 405 m erreichenden Nebengipfel westlich der Schlucht mit ein weshalb man hier streng genommen vom ostlichen Geierskopf sprechen muss Vom westlichen Geierskopf verlauft uber Mellnau die Wasserscheide zwischen der Mellnau im Westen und der im Osten in die Wetschaft Senke nach Suden wo sie vor Wetter auf den Burgwald Vorposten Hugelberg 292 0 m trifft Neben dem Wasserberg und dem ostlichen Geierskopf gibt es noch einen dritten Hauptberg des zentralen Burgwalds Zwischen seiner Scharte und dem Geierskopf liegt der Wasserscheidepunkt zwischen Rotem Wasser oberer Verlauf im Burgwald und unterer Verlauf in der Wetschaft Senke Wetschaft Die wetschaftinterne Wasserscheide fuhrt zunachst grob nach Norden und fallt auf einer Scharte auf knapp unter 350 m Von hier aus zieht sie sich nach Westen zum bekannten Christenberg 387 4 m mit eigenem NSG Noch grossere Hohen werden weiter nordnordostlich am Gerhardsberg 398 7 m erreicht noch weiter nordnordwestlich erreicht der Wurzeberg immer noch 383 3 m und ragt mit einem Steilhang uber das sudwestlich benachbarte Ernsthausen an der unteren Wetschaft empor Die Oberwetschaft Unterwetschaft Wasserscheide zwischen Geierskopfen und Christenberg trennt den Nebeler Hintersprung im Osten vom NSG Christenberger Talgrund des Rodenbachs im Westen der in Simtshausen in die Wetschaft mundet Sudlicher Burgwald Vom Austritt der oberhalb Oberrosphes uber die Franzosenwiesen bis zum Austritt des Roten Wassers oberhalb von Bracht zieht sich in Form eines nach unten offenen Halbmonds eine ausgepragte Senke durch den Burgwald den die Oberlahn Ohm Wasserscheide sudlich der Franzosenwiesen passiert Nach Erreichen einer Scharte auf etwa 328 m verlauft sie unter bald merlichem Anstieg nach Sudwesten und erreicht den Tauschenberg 406 7 m hochste Erhebung des Sudteils des Burgwaldes In etwa die gleiche Hohe erreicht allerdings die sudwestlich benachbarte Geiershoh um 406 m Auf der anderen Seite des Langen Grundes NSG liegt die Ommelburg um 383 m nordwestlich Brachts hochste Erhebung von Bracht sowie der Stadt Rauschenberg dem Tauschenberg sudostlich gegenuber ist allerdings um den Grund herum auf einer nur massig tiefen Scharte von diesem abgetrennt Sudwestlich Brachts werden an der Basis des nach Suden abflachenden Saurussels noch um 365 m erreicht der Hoheberg nordwestlich als sudlichste Erhebung des Segments zwischen Langem Grund und Rotem Wasser erreicht schliesslich nur noch 305 2 m Westlich des Langen Grunds fallt die Landschaft nach Suden in mehreren Stufen bis zur Ohmmundung am ab Die erste dieser Stufen bzw Scharten liegt auf vermessenen 336 0 m und lautet den aussersten Suden des Burgwaldes ein Der Grat zwischen den Kuppen Gerlachsberg 387 6 m und 387 5 m erreicht noch respektable Hohen nach einer weiteren Scharte auf 308 m werden sudlich Oberrosphes maximal 331 3 m erreicht jenseits einer weiteren Scharte auf 292 5 m maximal 320 2 m der teilgerodete Reddehauser Berg unmittelbar westlich Reddehausens erreicht im Sudosten dieses Segmentes 314 3 m Nach einer letzten Scharte auf 265 3 m kommt der sudlichste Burgwald Pfeiler Eibenhardt noch auf 301 5 m Hirschberge und Kleiner Burgwald Die Hirschberge auf der Gemarkung sind durch das Tal des Roten Wassers vom Rest Burgwald abgetrennt ihre Scharte zu Monchwald und mittlerem Burgwald liegt auf etwa 271 m unmittelbar nordostlich des Waldrands am Rand der Rauschenberger Mulde einer quer zu den Talern von Rotem Wasser und Wohra in West Ost Richtung verlaufenden Rodungsmulde die man noch dem erweiterten Naturraum Wohratal zurechnen kann Zwar sind auf dem nordlichen Querrucken Langeruck vier Einzelkuppen erkennbar von denen die ostlichste Kleiner Hirschberg heisst doch werden diese deutlich vom 361 3 m unmittelbar sudostlich der Langeruck Reihe dem einzigen kuppigen Berg des Burgwalds uberragt Der bewaldete Rucken von Gerhard Sandner nebst Umland etwas irrefuhrend als Sudlicher Burgwald bezeichnet ist historisch der Westflugel des Staatsforsts Rauschenberg dessen Ostflugel jenseits der Wohra der Burgholz gut 380 m bildete wobei der Nordwesten mit dem Alten Rauschenberg Rauschenberger Stadtwald war der Suden des Burgholz Waldes Kirchhainer Stadtwald Heute liegt der Westflugel je etwa zur Halfte auf Rauschenberger Stadtgebiet sowie gleichzeitig Gemarkung und auf Kirchhainer Stadtgebiet der Ostflugel praktisch komplett in Kirchhain Die Scharte des Kleinen Burgwalds zu Monchwald und Zentralburgwald liegt auf etwa 288 m ebenfalls in der Rauschenberger Mulde Am im Nordwesten erreicht der Rucken 376 0 m am Gipfel Auf dem Siegel im Sudosten sind es noch 343 6 m Nach Sudwesten an der ostlichen Wasserscheide des Roten Wassers zum Teufelsgraben hat der Kleine Burgwald noch zwei markante bewaldete Vorposten im Offenland die das Amoneburger Becken nach Nordwesten begrenzen bzw das Nebenbecken der Ginseldorf Schonstadter Bucht abtrennen das nach Norden und Nordwesten von den bewaldeten Anhohen des eigentlichen Burgwalds gerahmt wird den um 293 m und unmittelbar sudlich den 264 2 m Zwischen beiden hindurch fuhrt die ehemalige Bundesstrasse 62 und jetzige Landesstrasse zwischen Burgeln und Betziesdorf Dominanz und Prominenz der Hauptberge Die Hauptberge des Burgwaldes weisen Hohe uber NHN vorangestellt folgende Dominanzen und Prominenzen vgl angegebene Scharten auf Knebelsrod Hauptberg Nordostteil 443 1 m 5 3 km zum Sudwestfuss des im Kellerwald 48 m zum Kellerwald Hauptberg Zentralteil ca 415 m 6 9 km zum Wald sudlich von Willersdorf 90 m zum Nordostteil Geierskopfe Sud Hauptberg des Zentralteils 412 m 3 9 km zum Wasserberg im NNO 72 m zum Wasserberg Hauptberg Sudteil 406 7 m 3 3 km zu den Geierskopfen 79 m zu den Geierskopfen Gerhardsberg West Hauptberg des Zentralteils 398 7 m 1 9 km zum Wasserberg im O 49 m zu den Geierskopfen Pfaffenkopf Hauptberg Nordwestteil 391 6 m 2 5 km nach OSO zum nordostlichen Burgwald 44 m zum Nordostteil bzw Gerlachsaberg Hauptberg ausserster Suden 387 6 m 1 1 km zur Geiershoh 52 m zur Geiershoh Hauptberg des Kleinen Burgwalds 376 m 5 1 km zum Burgholz 88 m zu Monchwald und Zentralteil Hauptberg Hirschberge im aussersten Sudosten 361 3 m 1 9 km zur Basis des Saurussels im NW 90 m zum Alten Rauschenberg Hauptkopf Hauptberg Monchwald im Osten 357 1 m 3 8 km zum Alten Rauschenberg im SW 34 m zum Zentralteil Hiernach ist der Wasserberg der dominanteste Berg des Burgwalds gefolgt vom Knebelsrod und dem nicht im engen Sinne zugehorigen Alten Rauschenberg Eine hohe Prominenz weisen neben dem Wasserberg der Grosse Hirschberg der Alte Rauschenberg der Tauschenberg und die Geierskopfe auf LiteraturHeinrich Boucsein Der Burgwald Elwert Marburg 1955 Hessische Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz Hrsg Naturschutz und Entwicklungskonzeption Burgwald Wohratal 1996 keine ISBN kann fur 12 80 Euro bei der HGON gekauft werden Karl Junk Heiner Salz Steinmale im Burgwald Geschichte und Geschichtchen von 52 Steinmalen im Burgwald Burgwald Verlag Colbe Schonstadt 2003 ISBN 3 936291 19 5 Gerhard Wagner Eva Merz Ursula Mothes Wagner Der Burgwald Hrsg HGON Wohratal 1995 Broschure ohne ISBN Gunther Wilmink Annette Schmidt Anne Archinal Lothar Feisel Faszination Burgwald Eigenverlag Marburg 2011 ISBN 978 3 00 035842 5 Allgemeine QuellenLandschaftssteckbriefe des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise 34501 Burgwald 34502 Randsenken mit Wetschaft Buntstruth Frankenberger Oberland Bottendorfer Flur bezeichnet WeblinksCommons Burgwald Album mit Bildern Wikivoyage Burgwald Gebirge Reisefuhrer Burgwald Naturschutz Projekt der Hessischen Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz Marburg Biedenkopf auf hgon mr de Der Burgwald Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e V auf ag burgwald de Der Naturraum Burgwald Kurzbeschreibung auf oberrosphe de Karte Luftbild des Burgwaldes mit Naturraumgrenzen Flussen und allen wichtigen Erhebungen Placemarks Google Earth erforderlich Abgrenzung des Burgwaldes laut dem Natureg Viewer vom Hessisches Ministerium fur Landwirtschaft und Umwelt Weinbau Forsten Jagd und HeimatEinzelnachweise und AnmerkungenKarten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Martin Burgener Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1963 Online Karte PDF 4 1 MB Gerhard Sandner Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 125 Marburg Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 9 MB Karte und Legende zu den Naturraumen Hessens Internet Archive der Online Kopie von Die Naturraume Hessens Otto Klausing 1988 im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie Landschaftsraume Mittelhessens Obere Naturschutzbehorde Giessen Karte und Legende auf S 154 PDF 5 1 MB Geologieviewer des Hessischen Landesamtes fur Naturschutz Umwelt und Geologie Hinweise Gewasserkartendienst des Hessischen Ministeriums fur Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hinweise Zur besseren Ubersicht und Sortierung flussabwarts ist pro Fliessgewasser in die Gewasserkennzahl GKZ nach der Ziffer 258 und 428 die fur die Lahn und die Eder steht jeweils ein Bindestrich eingefugt Geologische Ubersichtskarte von Hessen Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Vgl Gerhard Wagner u a S 4 Vgl Gerhard Wagner u a S 12 ff Rast an den Herrenbanken HNA vom 13 Juli 2011 auf hna de Die Franzosenwiesen im Burgwald ein historischer Kalender Arbeitskreis fur Hugenotten und Waldensergeschichte Schwabendorf e V auf schwabendorf de Franzosenwiesen und Rotes Wasser Memento vom 9 Juli 2012 im Webarchiv archive today in Standarddatenbogenauszug fur FFH Gebietsvorschlag Hessisches Ministerium fur Umwelt Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus hmulv hessen de Auf Karten ist ein Punkt mit Hohe 412 2 m verzeichnet jedoch ist im digitalen Gelandemodell eine Hohenlinie oberhalb von 410 m erkennbar Der Name Ommelburg steht auf alten Karten etwas nordlich des eigentlichen Gipfels auf einem flacheren kaum ausgepragtem Gipfel genau ostlich des Tauschenbergs Messtischblatt Gemunden von 1937 Deutsche Fotothek Messtischblatt Wetter von 1942 Deutsche Fotothek Messtischblatt Marburg von 1942 Deutsche Fotothek Messtischblatt Kirchhain von 1942 Deutsche Fotothek