Der Tagebau Schöningen ist ein ehemaliger Tagebau des Helmstedter Braunkohlereviers in Schöningen in Niedersachsen Er wu
Tagebau Schöningen

Der Tagebau Schöningen ist ein ehemaliger Tagebau des Helmstedter Braunkohlereviers in Schöningen in Niedersachsen. Er wurde von 1979 bis zum 30. August 2016 betrieben und diente der Versorgung des nahegelegenen Kraftwerks Buschhaus mit Braunkohle.
Geografie
Die Helmstedter Braunkohle befindet sich am nordwestlichen Rand eines 70 Kilometer langen und 4 bis 7 Kilometer breiten Beckens, das sich von Helmstedt bis Staßfurt erstreckt. Diese „Helmstedt-Staßfurter Mulde“ wird in der Mitte von einem Salzstock in eine Ost- und eine Westhälfte geteilt. Seit dem 19. Jahrhundert wird in dem Gebiet Braunkohle im Tagebau abgebaut. Der Tagebau Schöningen war der letzte Tagebau des Reviers. Er liegt zwischen der Stadt Schöningen im Westen, dem Helmstedter Stadtteil Offleben im Osten und der Gemeinde Hötensleben im Süden. Der Tagebau lag unmittelbar an der Innerdeutschen Grenze, deren Grenzsicherungsanlagen an dieser Stelle nach der Wende erhalten blieben und im Grenzdenkmal Hötensleben besichtigt werden können.
Abbau
Mit einer gesamten Fläche von 600 Hektar besteht er aus dem Nordfeld, dem Südfeld und dem Restkohlepfeiler Werkstätten. Das Nordfeld ist bereits ausgekohlt und wieder verfüllt. Die beiden anderen Felder wurden am 30. August 2016 stillgelegt.
Zuletzt wurden im Südfeld der Abraum und die Kohle mit Schaufelradbaggern abgebaut und mit Bandanlagen abtransportiert. Der Abraum wurde kontinuierlich zur Verfüllung ausgekohlter Tagebaue transportiert. Die Kohle wurde direkt zur Vorratshalde des Kraftwerks befördert. Pro Tag wurden über insgesamt 10 km Bandanlagen mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h insgesamt 18.000 Kubikmeter Abraum und Kohle transportiert.
Im Abbaufeld „Restkohlepfeiler Werkstätten“ wurden keine Bänder, sondern nur kleinere Bagger und Dumper eingesetzt.
Kohle
Die Braunkohle des Helmstedter Reviers ist ungefähr 50 Millionen Jahre alt. Um eine Tonne Braunkohle zu gewinnen, müssen 1,2 Kubikmeter Abraum bewegt werden. Die Schöninger Braunkohle hat einen Heizwert von 10,4 MJ/kg. Der Wassergehalt beträgt 40 %, der Aschegehalt 12,5 %, der Schwefelgehalt 2,25 % und der Alkalioxidgehalt 4,05 % (Salzkohle).
Archäologie
Nördlich des Tagebaus Schöningen wurde 1982 vor der Errichtung des Kraftwerks Buschhaus das etwa 7000 Jahre alte Erdwerk von Esbeck archäologisch untersucht. Da auf der etwa 6 km² großen Tagebaufläche weitere archäologische Fundstellen zu erwarten waren, initiierte der Archäologe Hartmut Thieme vom Institut für Denkmalpflege mit den Braunschweigischen Kohle-Bergwerken 1983 das Langzeitprojekt der Archäologischen Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier. In den folgenden Jahren wurden eine Vielzahl oberflächlicher Fundstellen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit entdeckt sowie ausgegraben. Dabei fanden am Westrand des Tagebaus zwischen 1994 und 1998 Archäologen des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege acht hölzerne Wurfspeere aus der Altsteinzeit, die Schöninger Speere. Die über 300.000 Jahre alten Speere wurden zusammen mit Skelettresten von Pferden gefunden und werden als Zeugnisse einer altsteinzeitlichen Großwildjagd am Ufer eines ehemaligen Sees gedeutet.
Unweit der Fundstelle der Speere am Rande des Tagebaus wurde 2013 das Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere „Paläon“ errichtet, in dem die Fundstücke aus vergangenen und laufenden archäologischen Grabungen aufbereitet sowie ausgestellt werden.
Nachnutzung
2019 wurden Überlegungen bekannt, das rund 500 Hektar große Tagebaufeld Schöningen-Süd sich selbst zu überlassen, damit daraus eine Wildnis entsteht. Diese könnte verschiedenen Tierarten als Lebensraum dienen, wie Wildpferden, Wisenten, Wasserbüffeln, Heckrindern, Rentieren und Elchen. Das Gelände könnte für Besucher touristisch erlebbar gemacht werden durch Fernbeobachtung mit Drohnen oder durch geführte Touren mit Geländefahrzeugen. Ebenso könne es der Umweltbildung dienen. Es ist vorgesehen, eine Machbarkeitsstudie für das „Wildnis“-Projekt zu erstellen.
Siehe auch
- Liste deutscher Braunkohletagebaue
- Liste von stillgelegten Bergwerken in Deutschland, Abschnitt Niedersachsen
Weblinks
- Webseite des Betreibers
Einzelnachweise
- Michael Strohmann: Letzte Tonne Kohle im Helmstedter Revier gefördert. In: Helmstedter Nachrichten. helmstedter-nachrichten.de, abgerufen am 29. September 2016.
- Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn: Grenzdenkmal Hötensleben. Abgerufen am 22. August 2020.
- Markus Brich: „Wildnis wagen“ als Zukunfts-Idee für Schöninger Tagebau in Helmstedter Nachrichten vom 29. Januar 2019
- Hannah Schmitz: Lies macht sich für CO2-Projekt der Salzgitter AG stark in Braunschweiger Zeitung vom 19. Juli 2019
Koordinaten: 52° 8′ 26″ N, 10° 59′ 33″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Wende erhalten blieben und im Grenzdenkmal Hotensleben besichtigt werden konnen AbbauDer Tagebau mit Fahrzeugen und Schaufelradbagger Mit einer gesamten Flache von 600 Hektar besteht er aus dem Nordfeld dem Sudfeld und dem Restkohlepfeiler Werkstatten Das Nordfeld ist bereits ausgekohlt und wieder verfullt Die beiden anderen Felder wurden am 30 August 2016 stillgelegt Zuletzt wurden im Sudfeld der Abraum und die Kohle mit Schaufelradbaggern abgebaut und mit Bandanlagen abtransportiert Der Abraum wurde kontinuierlich zur Verfullung ausgekohlter Tagebaue transportiert Die Kohle wurde direkt zur Vorratshalde des Kraftwerks befordert Pro Tag wurden uber insgesamt 10 km Bandanlagen mit einer Geschwindigkeit von 15 km h insgesamt 18 000 Kubikmeter Abraum und Kohle transportiert Im Abbaufeld Restkohlepfeiler Werkstatten wurden keine Bander sondern nur kleinere Bagger und Dumper eingesetzt KohleKohlefloz im Tagebau Schoningen Die Braunkohle des Helmstedter Reviers ist ungefahr 50 Millionen Jahre alt Um eine Tonne Braunkohle zu gewinnen mussen 1 2 Kubikmeter Abraum bewegt werden Die Schoninger Braunkohle hat einen Heizwert von 10 4 MJ kg Der Wassergehalt betragt 40 der Aschegehalt 12 5 der Schwefelgehalt 2 25 und der Alkalioxidgehalt 4 05 Salzkohle ArchaologieBlick vom Westrand des Tagebaus nach Osten auf die archaologische Fundstelle der Schoninger Speere 2012 Hauptartikel Archaologische Ausgrabungsstatten im Tagebau Schoningen Nordlich des Tagebaus Schoningen wurde 1982 vor der Errichtung des Kraftwerks Buschhaus das etwa 7000 Jahre alte Erdwerk von Esbeck archaologisch untersucht Da auf der etwa 6 km grossen Tagebauflache weitere archaologische Fundstellen zu erwarten waren initiierte der Archaologe Hartmut Thieme vom Institut fur Denkmalpflege mit den Braunschweigischen Kohle Bergwerken 1983 das Langzeitprojekt der Archaologischen Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier In den folgenden Jahren wurden eine Vielzahl oberflachlicher Fundstellen aus der Jungsteinzeit der Bronzezeit und der Eisenzeit entdeckt sowie ausgegraben Dabei fanden am Westrand des Tagebaus zwischen 1994 und 1998 Archaologen des Niedersachsischen Landesamts fur Denkmalpflege acht holzerne Wurfspeere aus der Altsteinzeit die Schoninger Speere Die uber 300 000 Jahre alten Speere wurden zusammen mit Skelettresten von Pferden gefunden und werden als Zeugnisse einer altsteinzeitlichen Grosswildjagd am Ufer eines ehemaligen Sees gedeutet Unweit der Fundstelle der Speere am Rande des Tagebaus wurde 2013 das Forschungs und Erlebniszentrum Schoninger Speere Palaon errichtet in dem die Fundstucke aus vergangenen und laufenden archaologischen Grabungen aufbereitet sowie ausgestellt werden Nachnutzung2019 wurden Uberlegungen bekannt das rund 500 Hektar grosse Tagebaufeld Schoningen Sud sich selbst zu uberlassen damit daraus eine Wildnis entsteht Diese konnte verschiedenen Tierarten als Lebensraum dienen wie Wildpferden Wisenten Wasserbuffeln Heckrindern Rentieren und Elchen Das Gelande konnte fur Besucher touristisch erlebbar gemacht werden durch Fernbeobachtung mit Drohnen oder durch gefuhrte Touren mit Gelandefahrzeugen Ebenso konne es der Umweltbildung dienen Es ist vorgesehen eine Machbarkeitsstudie fur das Wildnis Projekt zu erstellen Siehe auchListe deutscher Braunkohletagebaue Liste von stillgelegten Bergwerken in Deutschland Abschnitt NiedersachsenWeblinksCommons Tagebau Schoningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des BetreibersEinzelnachweiseMichael Strohmann Letzte Tonne Kohle im Helmstedter Revier gefordert In Helmstedter Nachrichten helmstedter nachrichten de abgerufen am 29 September 2016 Gedenkstatte Deutsche Teilung Marienborn Grenzdenkmal Hotensleben Abgerufen am 22 August 2020 Markus Brich Wildnis wagen als Zukunfts Idee fur Schoninger Tagebau in Helmstedter Nachrichten vom 29 Januar 2019 Hannah Schmitz Lies macht sich fur CO2 Projekt der Salzgitter AG stark in Braunschweiger Zeitung vom 19 Juli 2019 52 140555555556 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