Der Teepott ist eine Sehenswürdigkeit im Ortsteil Warnemünde von Rostock dessen Dach von dem Bauingenieur Ulrich Müther
Teepott Warnemünde

Der Teepott ist eine Sehenswürdigkeit im Ortsteil Warnemünde von Rostock, dessen Dach von dem Bauingenieur Ulrich Müther und dessen Restaurant von dem Architekten Erich Kaufmann entworfen wurde. Der dreigeschossige Rundbau wurde 1968 errichtet und ist ein prominentes Beispiel für die Hyparschalenarchitektur. Er befindet sich nahe an der Hafeneinfahrt neben dem Leuchtturm an der Warnemünder Seepromenade. Seit 2015 ist er im Besitz der , der das Grundstück durch Erbbaurecht überlassen wurde.
Konstruktion
Müthers Schalenbauten bildeten nicht nur eine architektonische Alternative zur kostensparenden Plattenbauweise in der DDR, sie waren auch Prestigebauten und Exportschlager der DDR. Das 1968 mit Erich Kaufmann und Hans Fleischhauer fertiggestellte Seerestaurant Teepott in Warnemünde steht wegen seiner besonderen Dachkonstruktion seit 1984 unter Denkmalschutz.
Das Dach mit 30 m Durchmesser besteht aus drei hyperbolischen Paraboloidschalen und erreicht dadurch eine hohe Standsicherheit. Die Schalenkonstruktion mit einer Gesamtfläche von ca. 1200 m² ist in der Mitte 7 cm und am Rand 10 cm dick. Das Gewicht des Daches wird allein von den drei schräg ablaufenden Stahlbetonbändern gehalten. Die Scherkräfte des Windes und der horizontale Winddruck werden wegen der Dachform und des geringen Dachgewichts (pro Quadratmeter 15 kg Stahl und 0,08 m³ Beton) effizient abgefangen, wie eine 2002 von Müther durchgeführte Berechnung und eine weitere Überprüfung von der TU Dresden 2005 ergaben. Von dem dreigeschossigen Gebäude sind sowohl von der Promenade als auch vom Strand aus die beiden oberen Etagen zu sehen.
Galerie
- Teepott 1978 mit Fährschiff Kong Frederik IX. (Linie Gedser-Warnemünde)
- Teepott und Leuchtturm von der Seeseite
- „Leuchtturm in Flammen 2012“ – Leuchtturm und Teepott
Geschichte
Teepavillon
1925/1926 wurde am Strand von Warnemünde die Gaststätte „Teepavillon“ errichtet. Das kreisrunde Gebäude im Stil des Neuen Bauens entstand nach einem Entwurf des Architekten Walter Butzek. Das Baugeschäft Heidtmann stellte bis zum 4. Juli 1925 den Rohbau fertig. Nach verschiedenen Planänderungen, unter anderem der Ergänzung durch eine Terrasse an der Seeseite, wurde am 20. Juni 1926 Eröffnung gefeiert. Der erste Besitzer des „Teepavillons“ war Adolf Fust. Dieser erhielt eine „Erlaubnis zum Betreiben der Schankwirtschaft“ unter der Bedingung, in bau-, feuer-, sitten-, sicherheits-, gesundheits- und gewerbepolizeilichen Aspekten den Forderungen der Rostocker Schankgewerbebehörde nachzukommen. Fust bemühte sich anfangs um die Einhaltung, hatte aber später des Öfteren mit der Polizei zu tun. Schließlich wurde der „Teepavillon“ Eigentum des Rostocker Rechtsanwalts und Notars Curt Helm; von ihm pachtete Fusts Ehefrau Margarete im Juli 1932 die Gaststätte für zehn Jahre und betrieb sie als Konditorei, Café und Tanzdiele. Seit Juni 1942 wurden Mitarbeiter der Ernst Heinkel Flugzeugwerke dort untergebracht. Das Inventar des Gebäudes wurde nach und nach auf verschiedene Institutionen aufgeteilt. Das Gebäude war nun nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Am 2. Mai 1945, einen Tag nach Kriegsende in Warnemünde, ging der „Teepavillon“ durch Brandstiftung in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Krieg entstand in den 1950er Jahren auf dem Fundament ein Kiosk. Überlegungen, das Areal anderweitig zu nutzen, wurden nicht umgesetzt.
Neubau des Teepotts
Die Hansestadt Rostock bewilligte Mitte der 1960er Jahre die nötigen Mittel für die Wiedererrichtung eines Pavillons auf dem alten Fundament. Der Neubau sollte sich an den zeitgemäßen Stil der West-Berliner Kongresshalle anlehnen, die wiederum die 1952 fertiggestellte Dorton Arena zum Vorbild hatte. Dazu entwarf der Bauingenieur Ulrich Müther die Schalenkonstruktion, die Architekten Erich Kaufmann, Hans Fleischhauer und Carl-Heinz Pastor vom Wohnungsbaukombinat Rostock entwickelten die Gestaltung und den architektonischen Entwurf der Gaststätte.
Im Januar 1968 fand die Grundsteinlegung für den Neubau der gastronomischen Einrichtung statt. Der Anlass war die 750-Jahr-Feier von Rostock. Der Teepott wurde durch vielfältige Unterstützung von örtlichen Baubetrieben und der Werft in nur sieben Monaten errichtet. Am 6. Juni erfolgte die Übergabe zur Ostseewoche 1968. Während der nächsten Jahre wurde das Bauwerk zu einem der Wahrzeichen Warnemündes und fand wegen seiner besonderen Dachkonstruktion Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt.
Im September 1985 wurde der Teepott wegen eines umfangreichen Umbaus geschlossen. Es wurden neue Thermoscheiben, Sitzecken und Teppiche eingebaut. Das Café mit 200 Plätzen erhielt eine neue Eisküche, ein neues Parkett, Stehlampen und Gestühl. Die Eröffnung fand am 28. Februar 1986 statt. Ursprünglich war die Nutzung als Café mit Unterhaltung geplant, aber durch den Mangel an Restaurants in Warnemünde wurde das Gebäude zum Restaurant umfunktioniert.
Nach der Wende wurde das Haus geschlossen. Das Gebäude ging in Privatbesitz über, blieb aber weiter geschlossen. Nach neun Jahren Leerstand und mehreren gescheiterten Privatisierungs- und Nutzungsversuchen fand ein erneuter Besitzerwechsel statt.
Sanierung und Neueröffnung
Der nahezu 34 Jahre alte Bau wurde im August 2001 eingerüstet, entkernt und im Anschluss komplett saniert. Durch das Hinzufügen vieler Zwischenwände kommt die selbsttragende Dachkonstruktion nicht mehr zur Geltung. Müther akzeptierte jedoch diesen Kompromiss, da nur dadurch das Gebäude erhalten blieb. Die Wiedereröffnung fand am 19. Juli 2002 durch den damaligen Ministerpräsidenten Harald Ringstorff und Rostocks damaligen Oberbürgermeister Arno Pöker statt und fand in der Öffentlichkeit große Beachtung. Zu den neu eröffneten Geschäften gehören ein Café, eine Cocktailbar und ein Spezialitätenrestaurant sowie ein Maritim-Laden und ein bayerisches Restaurant. Bis 2009 war im Kellergeschoss eine Dauerausstellung des Seefahrers Reinhold Kasten zu sehen.
Neuer Sanierungsbedarf 2018
Friedemann Kunz, der Eigentümer des Teepotts und Gesellschafter des Fertighaus-Herstellers ScanHaus Marlow, gab 2017 ein Baugutachten in Auftrag. Die Untersuchung ergab 2018, dass bei der Sanierung um die Jahrtausendwende wichtige Träger durchtrennt worden waren. Darüber hinaus rosteten Metallteile und sei das Dach an mehreren Stellen undicht sowie Stromleitungen nicht ausreichend gesichert. Eine Vollsanierung würde rund 20 Millionen Euro kosten. Kunz erklärte sich zur Sanierung bereit, doch machte er dafür zur Bedingung, das ihm auch der bisher nur gepachtete Grund und Boden überlassen werden würde. 1996 hatte die Rostocker Bürgerschaft einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass keine städtischen Flächen im ufernahen Bereich verkauft werden dürfen. Dessen ungeachtet ist auch der Bau einer Tiefgarage unter den Dünen in Warnemünde im Gespräch. Wegen der Anziehung eines neuen Verkehrsaufkommens lehnt der Warnemünder Ortsbeirat nach wie vor ein Dünenparkhaus ab.
Nach einer Überprüfung der Bausubstanz stellte die Denkmalschutzbehörde der Stadt 2018 fest, „dass die bauliche Grundstruktur keine Schäden aufweist und damit die konstruktive Sicherheit für das Gebäude gegeben ist.“ Es handele sich hauptsächlich um einen „normale[n] Verschleiß“, gleichwohl wolle man die Entwicklung weiter im Auge behalten. Ein Grundstücksverkauf komme auch deshalb nicht in Frage.
Ehrung
Am 18. Oktober 2018 haben die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern das Gebäude als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet. Seit 2007 ehrt die Bundesingenieurkammer historisch bedeutende Ingenieurbauwerke, bisher wurden damit 22 deutsche Bauwerke gewürdigt.
Namensherkunft
Für den Namen Teepott gibt es mehrere Gründe. Der bekannteste ist, dass der Name dem Volksmund entspringt. Bereits 1928 stand an der gleichen Stelle der Teepavillon. Dieser bekam den Namen Teepott wegen seiner Topfform. Auch ist der Name Teepott für die mecklenburgische Zunge etwas leichter auszusprechen. Für den Neubau im Jahr 1968 wurde der im Volksmund gebräuchliche Name einfach übernommen.
Literatur
- Erich Kaufmann und Ulrich Müther: »Teepott« Rostock-Warnemünde. In: Deutsche Architektur, Jg. 18, 1969, H. 2, S. 80–83.
- Andreas Denk: Der „Teepott“ von Erich Kaufmann und Ulrich Muether in Rostock-Warnemuende (1968). In: Deutsche Architektur, 18, H. 3, 1969, S. 157f.; Tl. 44. Wiederabdruck in: der architekt, Heft 10, 1999, S. 14, ISSN 0003-875X.
- Rüdersdorfer Zement GmbH (Hrsg.): Der Teepott Warnemünde. Kontrast zum Plattenbau. In: Forum, 2003, H. 2, S. 14 f.
- Ulrich Müther: Kühne Solitäre. Betonschalenbauten in Spritzbeton. In: DiB-Special / Deutsches IngenieurBlatt, 2005, Jg. 12, H. 6, S. 3–6, Bezugsquelle.
- Tanja Seeböck: Beispiele der Sanierung. Der »Teepott«. In: dies.: Schwünge in Beton. Die Schalenbauten von Ulrich Müther. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2016, ISBN 978-3-944033-02-0, S. 256–260, 323, Inhaltsverzeichnis.
- Matthias Ludwig, Johannes Liess, Asko Fromm, Andreas Schätzke, Antje Diebermann: Der Teepott in Rostock-Warnemünde. Hrsg. von der Bundesingenieurkammer. (= Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland, Bd. 23). Berlin 2018, ISBN 978-3-941867-32-1.
- Kascha Lemke: Teepott. In: Bauhaus Kooperation Berlin, Dessau, Weimar: Bauhaus 100 Orte der Moderne: eine Grand Tour. Hatje Cantz, Berlin 2019, ISBN 978-3-7757-4613-7, S. 40f.
Film
- Schwung statt Platte – Die Hyparschale in Magdeburg. Dokumentarfilm, Deutschland, 2019, 45:12 Min., Buch und Regie: André Strobel, Produktion: MDR, Reihe: Der Osten – Entdecke wo Du lebst, Erstsendung: 7. Mai 2019 bei MDR Fernsehen, Inhaltsangabe von MDR, ( vom 1. Mai 2019 im Internet Archive). Neben der Hyparschale und anderen Schalenbauten Müthers wird auch der Teepott vorgestellt, von 17:36 Min. bis 22:24 Min.
Weblinks
- Fotos: Die Geschichte des Teepotts in Bildern. In: Ostsee-Zeitung, 30. März 2018.
- Der Teepott von Warnemünde. In: warnemuende-infos.de
- Jürgen Tietz: Swingende Strandarchitektur. In: Neue Zürcher Zeitung, 8. Oktober 2002
- Lageplan. In: Stadt Rostock
Nachweise
- Tanja Seeböck: [Datenblatt 12] Gaststätte »Teepott« Rostock-Warnemünde. In: dies.: Schwünge in Beton. Die Schalenbauten von Ulrich Müther. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2016, ISBN 978-3-944033-02-0, S. 323.
- 11. Januar 2023: Sorge um Teepott: Ortsbeirat Warnemünde will Klarheit. In: NDR-Online (NDR 1/Radio MV), abgerufen am 11. Januar 2023.
- Ulrich Müther: Kühne Solitäre. Betonschalenbauten in Spritzbeton. In: DiB-Special / Deutsches IngenieurBlatt, 2005, S. 5; zitiert in: Seeböck, 2016, S. 259 f.
- Andreas Denk: Der „Teepott“ von Erich Kaufmann und Ulrich Muether in Rostock-Warnemuende (1968). In: Deutsche Architektur, 18, H. 3, 1969, S. 157f.; Tl. 44. Wiederabdruck in der architekt, Heft 10, 1999, S. 14, ISSN 0003-875X.
- Uta von Debschitz: Architektur: Ulrich Müthers Ostseeperlen. In: Spiegel online, 17. September 2003; Übernahme von Ostseeperlen. ( vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive) In: mare, Nr. 39, Aug./Sept. 2003, mit Fotos.
- Ulrich Müther in: Für den Schwung sind Sie zuständig. Dokumentarfilm, 2006.
- Achim Treder: Kasten-Sammlung auf dem Weg zur Auktion. ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: Ostsee-Zeitung, 5. März 2010.
- Andreas Ebel: Teepott: Müssen Mieter raus? In: Ostsee-Zeitung, 17. Januar 2018.
- André Wornowski: Teepott: Verkauft Rostock sein wertvollstes Grundstück? ( vom 19. Januar 2018 im Internet Archive). In: Ostsee-Zeitung, 17. Januar 2018.
- Maria Pistor: Parken in Warnemünde: Beirat gegen die Dünen-Tiefgarage. In: Norddeutsche Neueste Nachrichten, 15. August 2017.
- Warnemünder Wahrzeichen muss saniert werden. ( vom 18. Januar 2018 im Internet Archive). In: NDR, 17. Januar 2018.
- André Wornowski: Stadt: Teepott ist nicht in Gefahr. In: Ostsee-Zeitung, 24. August 2018.
- Johanna Hegermann und Axel Büssem: Teepott wird historisches Wahrzeichen. In: Ostsee-Zeitung, 18. Oktober 2018.
- Warnemünder „Teepott“ als Wahrzeichen geehrt. In: ndr.de, 18. Oktober 2018.
Koordinaten: 54° 10′ 54,1″ N, 12° 5′ 8,3″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Teepott ist eine Sehenswurdigkeit im Ortsteil Warnemunde von Rostock dessen Dach von dem Bauingenieur Ulrich Muther und dessen Restaurant von dem Architekten Erich Kaufmann entworfen wurde Der dreigeschossige Rundbau wurde 1968 errichtet und ist ein prominentes Beispiel fur die Hyparschalenarchitektur Er befindet sich nahe an der Hafeneinfahrt neben dem Leuchtturm an der Warnemunder Seepromenade Seit 2015 ist er im Besitz der der das Grundstuck durch Erbbaurecht uberlassen wurde Teepott 2012 mit zwei der drei hyperbolischen Paraboloidschalen als Dach KonstruktionMuthers Schalenbauten bildeten nicht nur eine architektonische Alternative zur kostensparenden Plattenbauweise in der DDR sie waren auch Prestigebauten und Exportschlager der DDR Das 1968 mit Erich Kaufmann und Hans Fleischhauer fertiggestellte Seerestaurant Teepott in Warnemunde steht wegen seiner besonderen Dachkonstruktion seit 1984 unter Denkmalschutz Das Dach mit 30 m Durchmesser besteht aus drei hyperbolischen Paraboloidschalen und erreicht dadurch eine hohe Standsicherheit Die Schalenkonstruktion mit einer Gesamtflache von ca 1200 m ist in der Mitte 7 cm und am Rand 10 cm dick Das Gewicht des Daches wird allein von den drei schrag ablaufenden Stahlbetonbandern gehalten Die Scherkrafte des Windes und der horizontale Winddruck werden wegen der Dachform und des geringen Dachgewichts pro Quadratmeter 15 kg Stahl und 0 08 m Beton effizient abgefangen wie eine 2002 von Muther durchgefuhrte Berechnung und eine weitere Uberprufung von der TU Dresden 2005 ergaben Von dem dreigeschossigen Gebaude sind sowohl von der Promenade als auch vom Strand aus die beiden oberen Etagen zu sehen GalerieTeepott 1978 mit Fahrschiff Kong Frederik IX Linie Gedser Warnemunde Teepott und Leuchtturm von der Seeseite Leuchtturm in Flammen 2012 Leuchtturm und TeepottGeschichteTeepavillon Leuchtturm und Teepavillon 1931Der Leuchtturm mit dem Kiosk 1962 1925 1926 wurde am Strand von Warnemunde die Gaststatte Teepavillon errichtet Das kreisrunde Gebaude im Stil des Neuen Bauens entstand nach einem Entwurf des Architekten Walter Butzek Das Baugeschaft Heidtmann stellte bis zum 4 Juli 1925 den Rohbau fertig Nach verschiedenen Plananderungen unter anderem der Erganzung durch eine Terrasse an der Seeseite wurde am 20 Juni 1926 Eroffnung gefeiert Der erste Besitzer des Teepavillons war Adolf Fust Dieser erhielt eine Erlaubnis zum Betreiben der Schankwirtschaft unter der Bedingung in bau feuer sitten sicherheits gesundheits und gewerbepolizeilichen Aspekten den Forderungen der Rostocker Schankgewerbebehorde nachzukommen Fust bemuhte sich anfangs um die Einhaltung hatte aber spater des Ofteren mit der Polizei zu tun Schliesslich wurde der Teepavillon Eigentum des Rostocker Rechtsanwalts und Notars Curt Helm von ihm pachtete Fusts Ehefrau Margarete im Juli 1932 die Gaststatte fur zehn Jahre und betrieb sie als Konditorei Cafe und Tanzdiele Seit Juni 1942 wurden Mitarbeiter der Ernst Heinkel Flugzeugwerke dort untergebracht Das Inventar des Gebaudes wurde nach und nach auf verschiedene Institutionen aufgeteilt Das Gebaude war nun nicht mehr fur die Offentlichkeit zuganglich Am 2 Mai 1945 einen Tag nach Kriegsende in Warnemunde ging der Teepavillon durch Brandstiftung in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder Nach dem Krieg entstand in den 1950er Jahren auf dem Fundament ein Kiosk Uberlegungen das Areal anderweitig zu nutzen wurden nicht umgesetzt Neubau des Teepotts Die Hansestadt Rostock bewilligte Mitte der 1960er Jahre die notigen Mittel fur die Wiedererrichtung eines Pavillons auf dem alten Fundament Der Neubau sollte sich an den zeitgemassen Stil der West Berliner Kongresshalle anlehnen die wiederum die 1952 fertiggestellte Dorton Arena zum Vorbild hatte Dazu entwarf der Bauingenieur Ulrich Muther die Schalenkonstruktion die Architekten Erich Kaufmann Hans Fleischhauer und Carl Heinz Pastor vom Wohnungsbaukombinat Rostock entwickelten die Gestaltung und den architektonischen Entwurf der Gaststatte Im Januar 1968 fand die Grundsteinlegung fur den Neubau der gastronomischen Einrichtung statt Der Anlass war die 750 Jahr Feier von Rostock Der Teepott wurde durch vielfaltige Unterstutzung von ortlichen Baubetrieben und der Werft in nur sieben Monaten errichtet Am 6 Juni erfolgte die Ubergabe zur Ostseewoche 1968 Wahrend der nachsten Jahre wurde das Bauwerk zu einem der Wahrzeichen Warnemundes und fand wegen seiner besonderen Dachkonstruktion Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt Im September 1985 wurde der Teepott wegen eines umfangreichen Umbaus geschlossen Es wurden neue Thermoscheiben Sitzecken und Teppiche eingebaut Das Cafe mit 200 Platzen erhielt eine neue Eiskuche ein neues Parkett Stehlampen und Gestuhl Die Eroffnung fand am 28 Februar 1986 statt Ursprunglich war die Nutzung als Cafe mit Unterhaltung geplant aber durch den Mangel an Restaurants in Warnemunde wurde das Gebaude zum Restaurant umfunktioniert Nach der Wende wurde das Haus geschlossen Das Gebaude ging in Privatbesitz uber blieb aber weiter geschlossen Nach neun Jahren Leerstand und mehreren gescheiterten Privatisierungs und Nutzungsversuchen fand ein erneuter Besitzerwechsel statt Sanierung und Neueroffnung Der nahezu 34 Jahre alte Bau wurde im August 2001 eingerustet entkernt und im Anschluss komplett saniert Durch das Hinzufugen vieler Zwischenwande kommt die selbsttragende Dachkonstruktion nicht mehr zur Geltung Muther akzeptierte jedoch diesen Kompromiss da nur dadurch das Gebaude erhalten blieb Die Wiedereroffnung fand am 19 Juli 2002 durch den damaligen Ministerprasidenten Harald Ringstorff und Rostocks damaligen Oberburgermeister Arno Poker statt und fand in der Offentlichkeit grosse Beachtung Zu den neu eroffneten Geschaften gehoren ein Cafe eine Cocktailbar und ein Spezialitatenrestaurant sowie ein Maritim Laden und ein bayerisches Restaurant Bis 2009 war im Kellergeschoss eine Dauerausstellung des Seefahrers Reinhold Kasten zu sehen Neuer Sanierungsbedarf 2018 Friedemann Kunz der Eigentumer des Teepotts und Gesellschafter des Fertighaus Herstellers ScanHaus Marlow gab 2017 ein Baugutachten in Auftrag Die Untersuchung ergab 2018 dass bei der Sanierung um die Jahrtausendwende wichtige Trager durchtrennt worden waren Daruber hinaus rosteten Metallteile und sei das Dach an mehreren Stellen undicht sowie Stromleitungen nicht ausreichend gesichert Eine Vollsanierung wurde rund 20 Millionen Euro kosten Kunz erklarte sich zur Sanierung bereit doch machte er dafur zur Bedingung das ihm auch der bisher nur gepachtete Grund und Boden uberlassen werden wurde 1996 hatte die Rostocker Burgerschaft einen Grundsatzbeschluss gefasst dass keine stadtischen Flachen im ufernahen Bereich verkauft werden durfen Dessen ungeachtet ist auch der Bau einer Tiefgarage unter den Dunen in Warnemunde im Gesprach Wegen der Anziehung eines neuen Verkehrsaufkommens lehnt der Warnemunder Ortsbeirat nach wie vor ein Dunenparkhaus ab Nach einer Uberprufung der Bausubstanz stellte die Denkmalschutzbehorde der Stadt 2018 fest dass die bauliche Grundstruktur keine Schaden aufweist und damit die konstruktive Sicherheit fur das Gebaude gegeben ist Es handele sich hauptsachlich um einen normale n Verschleiss gleichwohl wolle man die Entwicklung weiter im Auge behalten Ein Grundstucksverkauf komme auch deshalb nicht in Frage Ehrung Am 18 Oktober 2018 haben die Bundesingenieurkammer und die Ingenieurkammer Mecklenburg Vorpommern das Gebaude als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet Seit 2007 ehrt die Bundesingenieurkammer historisch bedeutende Ingenieurbauwerke bisher wurden damit 22 deutsche Bauwerke gewurdigt NamensherkunftFur den Namen Teepott gibt es mehrere Grunde Der bekannteste ist dass der Name dem Volksmund entspringt Bereits 1928 stand an der gleichen Stelle der Teepavillon Dieser bekam den Namen Teepott wegen seiner Topfform Auch ist der Name Teepott fur die mecklenburgische Zunge etwas leichter auszusprechen Fur den Neubau im Jahr 1968 wurde der im Volksmund gebrauchliche Name einfach ubernommen LiteraturErich Kaufmann und Ulrich Muther Teepott Rostock Warnemunde In Deutsche Architektur Jg 18 1969 H 2 S 80 83 Andreas Denk Der Teepott von Erich Kaufmann und Ulrich Muether in Rostock Warnemuende 1968 In Deutsche Architektur 18 H 3 1969 S 157f Tl 44 Wiederabdruck in der architekt Heft 10 1999 S 14 ISSN 0003 875X Rudersdorfer Zement GmbH Hrsg Der Teepott Warnemunde Kontrast zum Plattenbau In Forum 2003 H 2 S 14 f Ulrich Muther Kuhne Solitare Betonschalenbauten in Spritzbeton In DiB Special Deutsches IngenieurBlatt 2005 Jg 12 H 6 S 3 6 Bezugsquelle Tanja Seebock Beispiele der Sanierung Der Teepott In dies Schwunge in Beton Die Schalenbauten von Ulrich Muther Thomas Helms Verlag Schwerin 2016 ISBN 978 3 944033 02 0 S 256 260 323 Inhaltsverzeichnis Matthias Ludwig Johannes Liess Asko Fromm Andreas Schatzke Antje Diebermann Der Teepott in Rostock Warnemunde Hrsg von der Bundesingenieurkammer Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland Bd 23 Berlin 2018 ISBN 978 3 941867 32 1 Kascha Lemke Teepott In Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar Bauhaus 100 Orte der Moderne eine Grand Tour Hatje Cantz Berlin 2019 ISBN 978 3 7757 4613 7 S 40f FilmSchwung statt Platte Die Hyparschale in Magdeburg Dokumentarfilm Deutschland 2019 45 12 Min Buch und Regie Andre Strobel Produktion MDR Reihe Der Osten Entdecke wo Du lebst Erstsendung 7 Mai 2019 bei MDR Fernsehen Inhaltsangabe von MDR Memento vom 1 Mai 2019 im Internet Archive Neben der Hyparschale und anderen Schalenbauten Muthers wird auch der Teepott vorgestellt von 17 36 Min bis 22 24 Min WeblinksCommons Teepott Warnemunde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos Die Geschichte des Teepotts in Bildern In Ostsee Zeitung 30 Marz 2018 Der Teepott von Warnemunde In warnemuende infos de Jurgen Tietz Swingende Strandarchitektur In Neue Zurcher Zeitung 8 Oktober 2002 Lageplan In Stadt 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