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Der Volkseigene Betrieb VEB Traktorenwerk Schönebeck 1984 bis 1990 VEB Traktoren und Dieselmotorenwerk Schönebeck war ab

Traktorenwerk Schönebeck

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Traktorenwerk Schönebeck
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Der Volkseigene Betrieb VEB Traktorenwerk Schönebeck, 1984 bis 1990 VEB Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck, war ab Mitte der 1960er Jahre der einzige Traktorenhersteller in der DDR.

VEB Traktorenwerk Schönebeck
(ab 1984 VEB Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck)
Rechtsform Volkseigener Betrieb
Gründung Anfang 1945 (als FAMO-Fahrzeugbau Schönebeck)
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Umfirmierung in Landtechnik AG Schönebeck
Sitz Schönebeck, Deutsche Demokratische Republik
Mitarbeiterzahl etwa 7.300 (Ende der 1980er)
Branche Landtechnikhersteller, Traktorenhersteller, Motorenhersteller

Lage

Das Werksgelände lag am östlichen Stadtrand von Schönebeck und reichte im Norden bis an die Röthe, ein Auwaldgebiet am Ufer der Elbe. Für die Unterbringung der zusätzlich benötigten Arbeitskräfte entstand seit den 1960er Jahren am südlichen Stadtrand von Schönebeck, etwa einen Kilometer westlich vom Werk eine Werkssiedlung und in den 1980er Jahren eine Plattenbausiedlung.

Unternehmensgeschichte

Ursprünge

Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf die 1885 gegründete Firma Hoyer & Glahn (ab 1897 Fahrradwerke „“ vormals Hoyer & Glahn, ab 1900 ), die FAMO Fahrzeug- und Motorenwerke Breslau und die Junkerswerke in Schönebeck (Elbe) zurück. Die FAMO-Werke hatten Anfang 1945 die Produktion von Traktoren in die Junkerswerke nach Schönebeck verlagert. Dieser Betrieb wurde nach dem Krieg demontiert.

Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Auf dem Gelände der Fahrradfabrik wurde 1945 mit der Produktion von Handwagen, Fahrrädern und Kinderwagen und in den Folgejahren auf der Grundlage des FAMO-Erzeugnisprogrammes mit der Produktion von Ersatzteilen und später mit der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen für die Landwirtschaft begonnen.

1948 gab es die beiden Betriebe Metallindustrie Schönebeck und FAMO-Fahrzeugbau Schönebeck, die im gleichen Jahr zusammengeschlossen und unter dem Namen „IFA-Fahrzeugwerke Schönebeck/Elbe“ der Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke IFA zugeordnet wurden. Später änderte sich der Name zunächst in Schlepperwerk und dann in Traktorenwerk Schönebeck, das 1956 zusammen mit den beiden anderen Traktorenwerken der DDR in Nordhausen und Brandenburg der Hauptverwaltung der Volkseigenen Betriebe des Landmaschinenbaus zugeordnet wurde. Aus der Hauptverwaltung entstand 1958 die VVB Landmaschinen- und Traktorenbau.

1964 kamen die Traktorenbetriebe und mit ihm das Traktorenwerk Schönebeck wieder zur VVB Automobilbau. Im Jahre 1970, als es nur noch in Schönebeck eine Traktorenproduktion gab, wurde der Betrieb erneut der VVB Land- und Nahrungsgütertechnik zugeordnet. 1973 wurde er Bestandteil des Kombinates Fortschritt Landmaschinen.

1984 erfolgte der Zusammenschluss mit dem ebenfalls zum Kombinat Fortschritt Landmaschinen gehörenden, 1955 gebildeten Dieselmotorenwerk Schönebeck zum Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck. Dieses Unternehmen hatte Ende der 1980er Jahre einen Umsatz von etwa 1.200 Millionen DDR-Mark und etwa 7.300 Beschäftigte, davon 4.600 im Traktorenwerk, 2.300 im Dieselmotorenwerk sowie 400 in verschiedenen Betriebsteilen.

Entwicklung nach der Wiedervereinigung

1990 verließ das Unternehmen den Verband des Kombinates Fortschritt und wurde aufgeteilt. Die Landmaschinenfertigung kam als Landtechnik AG Schönebeck unter Treuhandverwaltung, daneben entstanden auch die DMS Dieselmotoren- und Gerätebau GmbH und die Ringstanzwerk GmbH Staßfurt. 1993 wurde das Traktorenprogramm der zum gleichen Zeitpunkt liquidierten Firma Anton Schlüter München übernommen und vorübergehend der Name Landtechnik-Schlüter GmbH geführt. Bereits 1995 wurde dieser Geschäftszweig wieder abgegeben. Im Ergebnis mehrerer Privatisierungsversuche übernahm 1999 die Firma Doppstadt das Unternehmen. Die Doppstadt GmbH Schönebeck existierte bis zum Jahre 2006.

Erzeugnisse

Traktoren und Schlepper

Aus dem FAMO-Erzeugnis-Programm stammte ein 40 PS-Traktor, aus dem später der RS 01/40-Pionier entstand, der zunächst in Zwickau und dann in Nordhausen produziert wurde. Auch die ersten in Brandenburg produzierten Kettentraktoren basierten auf FAMO-Erzeugnissen. Eine Neuentwicklung in Schönebeck war der 30 PS-Traktor RS 04/30, der dann wegen unzureichender Fertigungsbedingungen ab 1953 in Nordhausen produziert wurde. Der Betrieb Schönebeck war Anfang der 1950er Jahre als zentrale Entwicklungsstelle für Traktoren festgelegt worden.

Schwerpunkt für den Betrieb Schönebeck wurden in den 1950er und 1960er Jahren die Einholm-Geräteträger, deren Entwicklung 1951 begann und auf dem von Scheuch Ende der 1940er Jahre entwickelten Geräteträger „Maulwurf“ aufbaute. Dazu gehörten folgende Erzeugnisse:

  • RS 08 mit Zweizylinder-Zweitaktmotor (1953 bis 1956)
  • RS 09 mit Zweizylinder-Dieselmotor (1957 bis 1962)
  • GT 122/124 mit Vierzylinder-Dieselmotor (1963 bis 1972)

Insgesamt wurden von diesen Geräteträgern etwa 120.000 Stück produziert.

  • Rad-Schlepper/Traktor RS08 „Maulwurf“ im Mai 1955
  • RS09 im Oktober 1957

Mitte der 1960er Jahre liefen Entwicklungsarbeiten an einer Traktorenbaureihe, von der jedoch nur das größere Modell mit 100 PS in die Serienproduktion gelangte. Auf dieser Basis entstanden folgende Erzeugnisse:

  • ZT 300 (Standardtraktor, 1967 bis 1982)
  • ZT 303 (Standardtraktor mit Allradantrieb, 1972 bis 1982)
  • ZT 320 (Standardtraktor, 1983 bis 1990)
  • ZT 323 (Standardtraktor mit Allradantrieb, 1983 bis 1990)
  • 1967 – Vorbereitung zur Serienproduktion des ZT 300
  • ZT 300
  • ZT 303
  • ZT 323

Bei der Vorstellung des ZT 300 im September 1967 hatte dieser vorne rechts einen platten Reifen, was sich wie ein Lauffeuer bei den Mitarbeitern verbreitete. Der ZT 300 war zu schwer und zu teuer in der Produktion, weshalb er zunächst schlecht abzusetzen war. Immer wieder traten Probleme auf, da erforderliche Teile für die Produktion nicht vorhanden waren. Dies führte dazu, dass von bereits gefertigten Traktoren Teile abgebaut wurden und wieder in die Produktion flossen, um die geforderten Stückzahlen zu erreichen.

Motoren

1954 wurde die Produktion des wassergekühlten Sechszylinder-Dieselmotors aus dem IFA-Horch-Werk übernommen. Dieser wurde unter anderem im IFA H6 eingebaut. Eine Weiterentwicklung ermöglichte 1956 eine Leistungssteigerung auf 150 PS. Ab 1957 wurde zusätzlich eine luftgekühlte Variante hergestellt. In der Folge wurde in dieser Baureihe noch ein Zwölfzylindermotor mit 20 Liter Hubraum entwickelt, bei dem es sich seinerzeit um den weltweit größten luftgekühlten Dieselmotor handelte. Dessen Produktion erfolgte dann ab 1962 im Dieselmotorenwerk Roßlau, verwendet wurde der Motor für den Bagger UB 162.

Ab 1958 wurde der Zweizylinder-Diesel-V-Motor FD 21 von Warchalowski in Lizenz produziert und unter anderem im Geräteträger RS09 verwendet. Nach Ablauf der Lizenz, wurde der Motor umfassend weiterentwickelt (später als 2 KVD 9 SVL bezeichnet). Dieser Motor ist nicht zu verwechseln mit dem 2 KVD 8 SVL vom Motorenwerk Cunewalde, der unter anderem im Multicar 22 Verwendung fand.

Die seit den späten 1950ern produzierte Dieselmotorenbaureihe VD 14,5/12 arbeitete anfangs nach dem Wirbelkammerprinzip, im Laufe der 1960er Jahre wurde auf das M-Verfahren nach MAN-Lizenz umgestellt. Die Baureihe umfasste sowohl wasser- als auch luftgekühlte Varianten mit 2 bis 6 Zylindern in Ausführungen für Landfahrzeuge, stationären Betrieb und als Schiffsmotor, die vom 4 VD 14,5/12-1 SRW abgesehen alle im Traktorenwerk Schönebeck produziert wurden. Der 4 VD 14,5/12-1 wurde in der Variante SRL parallel dazu auch im Dieselmotorenwerk Roßlau produziert.

Messegold gab es 1977 auf der Leipziger Herbstmesse für den neuen Achtzylinder-Dieselmotor 8 VD 14,5/12,5-1 SVW, dessen Serienfertigung 1978 einsetzte. Er wurde unter anderem im Mähdrescher Fortschritt E 516 verwendet.

Die in Schönebeck hergestellten Dieselmotoren fanden vielseitige Verwendung, unter anderem in Seil- und Hydraulikbaggern des VEB Schwermaschinenbau NOBAS Nordhausen und ZEMAG, sowie in Mähdreschern von Fortschritt.

Sonstiges

Im Rahmen der Konsumgüterproduktion in der DDR wurden ab den 1970er Jahren auch Pkw-Anhänger gebaut, Sattelstützen für Fahrräder und anderes mehr. 1973 wurde die Produktion des selbstfahrenden Feldhäckslers E 281 und seiner Weiterentwicklungen vom Betrieb Fortschritt Erntemaschinen Neustadt in Sachsen übernommen.

Erzeugnisse nach 1990

Schwerpunkte des Erzeugnisprogramms nach 1990 waren:

  • Baureihe selbstfahrende Feldhäcksler „Maral“ als Weiterentwicklung der Fortschritt-Feldhäcksler
  • Produktion und Entwicklung der Feldhäcksler Deutz Gigant
  • Systemtraktoren Systra 40 und 53 sowie deren Weiterentwicklung Systra 550 und 750, später Doppstadt trac 80 und 900k
  • Ab 1993 bis 1995 vorübergehend einige Traktoren aus dem Schlüter-Programm (Eurotrac 1400LS, 1700LS, 2000LS, Supertrac 2200LS)
  • Ab 1996 bis 1999 LTS trac 160, später Doppstadt trac 160
  • Ab 1999 bis 2006 die auf dem MB-trac aufbauenden Doppstadt-Trac-Schlepper (100, 160, 130, 150, 180, 200)

Trivia

  • Die Produktion erfolgte im Dreischichtenbetrieb. In der Kantine bereiteten 100 Personen das Essen für die Arbeiter zu. In Spitzenzeiten wurden bis zu 600 Lehrlinge gleichzeitig ausgebildet.
  • Die Produkte wurden zum kleinen Teil ins westliche Ausland, aber prozentual in größeren Margen in Junge Nationalstaaten (sprich afrikanische Entwicklungsländer, die dem sozialistischen Lager zugerechnet wurden) ausgeführt.
  • Beim jährlichen Sportfest wurde auch mit dem Luftgewehr geschossen und ein Übungswerfen mit Handgranaten veranstaltet.
  • Es wurde eine betriebseigene Zeitung herausgegeben: Der Traktorenwerker.

Literatur

  • Klaus Krombholz: Landmaschinenbau der DDR – Licht und Schatten. DLG-Verlag, Frankfurt/Main 2008, ISBN 978-3-7690-0717-6. 
  • Autorenkollektiv: Das Volkseigene Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt in Sachsen und seine Betriebe 1945 – 1990. Druckschrift des Traditionsvereins KOFO Neustadt/Sa. e. V., Neustadt in Sachsen 2005. 
  • Betriebsparteiorganisation des VEB Traktorenwerk Schönbeck (Hrsg.): Betriebsgeschichte des VEB Traktorenwerk Schönebeck, Teil I 1885–1945, Teil II 1945–1961. Bearbeitet von Wilhelm Lohoff, Magdeburg 1983. 
  • Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft: Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2005, ISBN 3-89479-259-0. 

Film

  • Die Traktorenbauer von Schönebeck, MDR-Dokumentation aus der Reihe Spurensuche in Ruinen, 2007

Weblinks

Commons: Traktorenwerk Schönebeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • www.ddr-landmaschinen.de

Einzelnachweise

  1. Gemeinsames Registerportal der Länder. Handelsregister.de, abgerufen am 1. Januar 2025 (deutsch). 
  2. Aus dem Heft 4/99: LandTechnik Schönebeck (LTS): Die Privatisierung ist greifbar nah. profi.de, 1999, abgerufen am 1. Januar 2025 (deutsch). 
  3. Aus dem Heft 3/2020: Was wurde eigentlich aus... ...LandTechnik Schönebeck (LTS)? profi.de, 2020, abgerufen am 1. Januar 2025 (deutsch). 
  4. Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft: die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. 1. Auflage. Nicolai, Berlin 2000, ISBN 3-87584-027-5, S. 279–285. 
  5. Geräteträger Typ RS 09. In: Kraftfahrzeugtechnik. 10, 1958, S. 376–379 und 6, 1959, S. 237.
  6. Geräteträger RS 09 – eine universelle Arbeitsmaschine. In: Kraftfahrzeugtechnik. 6/1967, S. 172.
  7. IFA-Dieselmotoren für die energetische Basis der Landwirtschaft. In: Kraftfahrzeugtechnik 7/1968, S. 193–201.
  8. Weiterentwicklungen im IFA-Dieselmotorenbau. In: Kraftfahrzeugtechnik 10/1969, S. 291–297.
  9. Der Dieselmotor 8 VD 14,5/12,5-1 SVW – ein neues Erzeugnis aus dem VEB Dieselmotorenwerk Schönebeck. In: Kraftfahrzeugtechnik 8/1978, S. 234–239.
Deutsche Traktoren- und Schleppermarken ab 1945

 | Agria | AHWI | Allgaier | Alpenland |  |  |  | Bautz |  |  | Bischoff |  | Boehringer | Borgward |  |  |  |  |  | Claas |  | Daimler-Benz |  |  | Demmler |  |  | Deutz AG | Dexheimer |  | Dolmar |  | Eicher | Enser | Ensinger |  |  | Fahr |  | Faun-Werke | Fendt | FMR |  |  | Frisch |  |  | Granich |  |  |  | GTZ | Güldner | Gutbrod |  |  | Hagedorn | Hako |  | Hanomag |  | Hatz |  |  |  |  |  | Holder | Horsch |  |  | IHC |  | Kaelble | Kämper |  |  | Kiefel |  |  | Kögel | Köppl | Kramer |  |  | Krümpel |  | Kulmus |  | LTS | Lanz | HeLa | LHB |  |  | MAN |  |  | MIAG | MULAG Fahrzeugwerk |  |  | Nordtrak | Normag | Normag-Zorge | Orenstein & Koppel |  |  | Pekazett | Pfanzelt |  | Porsche | Primus |  |  | Rathgeber | Ritscher | Röhr | RMW | Ruhrstahl |  | Sauerburger |  |  |  | Schlepperwerk Nordhausen | Schlüter |  | Schmotzer |  |  | Sendling |  | Stihl |  |  | Sulzer |  | Titan |  |  | Tractortecnic Unitrac | Traktorenwerk Schönebeck | Tröster |  |  | Ursus |  |  |  | Wahl |  |  |  |  | Welte | Werner | Wesseler |  |  | Wimmer |  |  | WUMAG | Zanker | Zettelmeyer |

52.01555555555611.759444444444Koordinaten: 52° 0′ 56″ N, 11° 45′ 34″ O

Normdaten (Körperschaft): GND: 5055428-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 239259342

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 02:02

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Der Volkseigene Betrieb VEB Traktorenwerk Schonebeck 1984 bis 1990 VEB Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck war ab Mitte der 1960er Jahre der einzige Traktorenhersteller in der DDR VEB Traktorenwerk Schonebeck ab 1984 VEB Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck LogoRechtsform Volkseigener BetriebGrundung Anfang 1945 als FAMO Fahrzeugbau Schonebeck Auflosung 1990Auflosungsgrund Umfirmierung in Landtechnik AG SchonebeckSitz Schonebeck Deutsche Demokratische RepublikMitarbeiterzahl etwa 7 300 Ende der 1980er Branche Landtechnikhersteller Traktorenhersteller Motorenhersteller Der FAMO Dieselraupenschlepper KS07 Rubezahl im Traktorenwerk Schonebeck im Jahr 1948Technisches Buro im Mai 1948Maschinenhalle im Mai 1948LageDas Werksgelande lag am ostlichen Stadtrand von Schonebeck und reichte im Norden bis an die Rothe ein Auwaldgebiet am Ufer der Elbe Fur die Unterbringung der zusatzlich benotigten Arbeitskrafte entstand seit den 1960er Jahren am sudlichen Stadtrand von Schonebeck etwa einen Kilometer westlich vom Werk eine Werkssiedlung und in den 1980er Jahren eine Plattenbausiedlung UnternehmensgeschichteUrsprunge Die Ursprunge des Unternehmens gehen auf die 1885 gegrundete Firma Hoyer amp Glahn ab 1897 Fahrradwerke vormals Hoyer amp Glahn ab 1900 die FAMO Fahrzeug und Motorenwerke Breslau und die Junkerswerke in Schonebeck Elbe zuruck Die FAMO Werke hatten Anfang 1945 die Produktion von Traktoren in die Junkerswerke nach Schonebeck verlagert Dieser Betrieb wurde nach dem Krieg demontiert Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg Auf dem Gelande der Fahrradfabrik wurde 1945 mit der Produktion von Handwagen Fahrradern und Kinderwagen und in den Folgejahren auf der Grundlage des FAMO Erzeugnisprogrammes mit der Produktion von Ersatzteilen und spater mit der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen fur die Landwirtschaft begonnen 1948 gab es die beiden Betriebe Metallindustrie Schonebeck und FAMO Fahrzeugbau Schonebeck die im gleichen Jahr zusammengeschlossen und unter dem Namen IFA Fahrzeugwerke Schonebeck Elbe der Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke IFA zugeordnet wurden Spater anderte sich der Name zunachst in Schlepperwerk und dann in Traktorenwerk Schonebeck das 1956 zusammen mit den beiden anderen Traktorenwerken der DDR in Nordhausen und Brandenburg der Hauptverwaltung der Volkseigenen Betriebe des Landmaschinenbaus zugeordnet wurde Aus der Hauptverwaltung entstand 1958 die VVB Landmaschinen und Traktorenbau 1964 kamen die Traktorenbetriebe und mit ihm das Traktorenwerk Schonebeck wieder zur VVB Automobilbau Im Jahre 1970 als es nur noch in Schonebeck eine Traktorenproduktion gab wurde der Betrieb erneut der VVB Land und Nahrungsgutertechnik zugeordnet 1973 wurde er Bestandteil des Kombinates Fortschritt Landmaschinen 1984 erfolgte der Zusammenschluss mit dem ebenfalls zum Kombinat Fortschritt Landmaschinen gehorenden 1955 gebildeten Dieselmotorenwerk Schonebeck zum Traktoren und Dieselmotorenwerk Schonebeck Dieses Unternehmen hatte Ende der 1980er Jahre einen Umsatz von etwa 1 200 Millionen DDR Mark und etwa 7 300 Beschaftigte davon 4 600 im Traktorenwerk 2 300 im Dieselmotorenwerk sowie 400 in verschiedenen Betriebsteilen Entwicklung nach der Wiedervereinigung 1990 verliess das Unternehmen den Verband des Kombinates Fortschritt und wurde aufgeteilt Die Landmaschinenfertigung kam als Landtechnik AG Schonebeck unter Treuhandverwaltung daneben entstanden auch die DMS Dieselmotoren und Geratebau GmbH und die Ringstanzwerk GmbH Stassfurt 1993 wurde das Traktorenprogramm der zum gleichen Zeitpunkt liquidierten Firma Anton Schluter Munchen ubernommen und vorubergehend der Name Landtechnik Schluter GmbH gefuhrt Bereits 1995 wurde dieser Geschaftszweig wieder abgegeben Im Ergebnis mehrerer Privatisierungsversuche ubernahm 1999 die Firma Doppstadt das Unternehmen Die Doppstadt GmbH Schonebeck existierte bis zum Jahre 2006 ErzeugnisseTraktoren und Schlepper Aus dem FAMO Erzeugnis Programm stammte ein 40 PS Traktor aus dem spater der RS 01 40 Pionier entstand der zunachst in Zwickau und dann in Nordhausen produziert wurde Auch die ersten in Brandenburg produzierten Kettentraktoren basierten auf FAMO Erzeugnissen Eine Neuentwicklung in Schonebeck war der 30 PS Traktor RS 04 30 der dann wegen unzureichender Fertigungsbedingungen ab 1953 in Nordhausen produziert wurde Der Betrieb Schonebeck war Anfang der 1950er Jahre als zentrale Entwicklungsstelle fur Traktoren festgelegt worden Schwerpunkt fur den Betrieb Schonebeck wurden in den 1950er und 1960er Jahren die Einholm Geratetrager deren Entwicklung 1951 begann und auf dem von Scheuch Ende der 1940er Jahre entwickelten Geratetrager Maulwurf aufbaute Dazu gehorten folgende Erzeugnisse RS 08 mit Zweizylinder Zweitaktmotor 1953 bis 1956 RS 09 mit Zweizylinder Dieselmotor 1957 bis 1962 GT 122 124 mit Vierzylinder Dieselmotor 1963 bis 1972 Insgesamt wurden von diesen Geratetragern etwa 120 000 Stuck produziert Rad Schlepper Traktor RS08 Maulwurf im Mai 1955 RS09 im Oktober 1957 Mitte der 1960er Jahre liefen Entwicklungsarbeiten an einer Traktorenbaureihe von der jedoch nur das grossere Modell mit 100 PS in die Serienproduktion gelangte Auf dieser Basis entstanden folgende Erzeugnisse ZT 300 Standardtraktor 1967 bis 1982 ZT 303 Standardtraktor mit Allradantrieb 1972 bis 1982 ZT 320 Standardtraktor 1983 bis 1990 ZT 323 Standardtraktor mit Allradantrieb 1983 bis 1990 1967 Vorbereitung zur Serienproduktion des ZT 300 ZT 300 ZT 303 ZT 323 Bei der Vorstellung des ZT 300 im September 1967 hatte dieser vorne rechts einen platten Reifen was sich wie ein Lauffeuer bei den Mitarbeitern verbreitete Der ZT 300 war zu schwer und zu teuer in der Produktion weshalb er zunachst schlecht abzusetzen war Immer wieder traten Probleme auf da erforderliche Teile fur die Produktion nicht vorhanden waren Dies fuhrte dazu dass von bereits gefertigten Traktoren Teile abgebaut wurden und wieder in die Produktion flossen um die geforderten Stuckzahlen zu erreichen Motoren Schnittmodell des 120 PS Motors EM 6 von 1954 im Verkehrsmuseum Dresden 1954 wurde die Produktion des wassergekuhlten Sechszylinder Dieselmotors aus dem IFA Horch Werk ubernommen Dieser wurde unter anderem im IFA H6 eingebaut Eine Weiterentwicklung ermoglichte 1956 eine Leistungssteigerung auf 150 PS Ab 1957 wurde zusatzlich eine luftgekuhlte Variante hergestellt In der Folge wurde in dieser Baureihe noch ein Zwolfzylindermotor mit 20 Liter Hubraum entwickelt bei dem es sich seinerzeit um den weltweit grossten luftgekuhlten Dieselmotor handelte Dessen Produktion erfolgte dann ab 1962 im Dieselmotorenwerk Rosslau verwendet wurde der Motor fur den Bagger UB 162 Ab 1958 wurde der Zweizylinder Diesel V Motor FD 21 von Warchalowski in Lizenz produziert und unter anderem im Geratetrager RS09 verwendet Nach Ablauf der Lizenz wurde der Motor umfassend weiterentwickelt spater als 2 KVD 9 SVL bezeichnet Dieser Motor ist nicht zu verwechseln mit dem 2 KVD 8 SVL vom Motorenwerk Cunewalde der unter anderem im Multicar 22 Verwendung fand Die seit den spaten 1950ern produzierte Dieselmotorenbaureihe VD 14 5 12 arbeitete anfangs nach dem Wirbelkammerprinzip im Laufe der 1960er Jahre wurde auf das M Verfahren nach MAN Lizenz umgestellt Die Baureihe umfasste sowohl wasser als auch luftgekuhlte Varianten mit 2 bis 6 Zylindern in Ausfuhrungen fur Landfahrzeuge stationaren Betrieb und als Schiffsmotor die vom 4 VD 14 5 12 1 SRW abgesehen alle im Traktorenwerk Schonebeck produziert wurden Der 4 VD 14 5 12 1 wurde in der Variante SRL parallel dazu auch im Dieselmotorenwerk Rosslau produziert Messegold gab es 1977 auf der Leipziger Herbstmesse fur den neuen Achtzylinder Dieselmotor 8 VD 14 5 12 5 1 SVW dessen Serienfertigung 1978 einsetzte Er wurde unter anderem im Mahdrescher Fortschritt E 516 verwendet Die in Schonebeck hergestellten Dieselmotoren fanden vielseitige Verwendung unter anderem in Seil und Hydraulikbaggern des VEB Schwermaschinenbau NOBAS Nordhausen und ZEMAG sowie in Mahdreschern von Fortschritt Sonstiges Im Rahmen der Konsumguterproduktion in der DDR wurden ab den 1970er Jahren auch Pkw Anhanger gebaut Sattelstutzen fur Fahrrader und anderes mehr 1973 wurde die Produktion des selbstfahrenden Feldhackslers E 281 und seiner Weiterentwicklungen vom Betrieb Fortschritt Erntemaschinen Neustadt in Sachsen ubernommen Erzeugnisse nach 1990 Schwerpunkte des Erzeugnisprogramms nach 1990 waren Baureihe selbstfahrende Feldhacksler Maral als Weiterentwicklung der Fortschritt Feldhacksler Produktion und Entwicklung der Feldhacksler Deutz Gigant Systemtraktoren Systra 40 und 53 sowie deren Weiterentwicklung Systra 550 und 750 spater Doppstadt trac 80 und 900k Ab 1993 bis 1995 vorubergehend einige Traktoren aus dem Schluter Programm Eurotrac 1400LS 1700LS 2000LS Supertrac 2200LS Ab 1996 bis 1999 LTS trac 160 spater Doppstadt trac 160 Ab 1999 bis 2006 die auf dem MB trac aufbauenden Doppstadt Trac Schlepper 100 160 130 150 180 200 TriviaDie Produktion erfolgte im Dreischichtenbetrieb In der Kantine bereiteten 100 Personen das Essen fur die Arbeiter zu In Spitzenzeiten wurden bis zu 600 Lehrlinge gleichzeitig ausgebildet Die Produkte wurden zum kleinen Teil ins westliche Ausland aber prozentual in grosseren Margen in Junge Nationalstaaten sprich afrikanische Entwicklungslander die dem sozialistischen Lager zugerechnet wurden ausgefuhrt Beim jahrlichen Sportfest wurde auch mit dem Luftgewehr geschossen und ein Ubungswerfen mit Handgranaten veranstaltet Es wurde eine betriebseigene Zeitung herausgegeben Der Traktorenwerker LiteraturKlaus Krombholz Landmaschinenbau der DDR Licht und Schatten DLG Verlag Frankfurt Main 2008 ISBN 978 3 7690 0717 6 Autorenkollektiv Das Volkseigene Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt in Sachsen und seine Betriebe 1945 1990 Druckschrift des Traditionsvereins KOFO Neustadt Sa e V Neustadt in Sachsen 2005 Betriebsparteiorganisation des VEB Traktorenwerk Schonbeck Hrsg Betriebsgeschichte des VEB Traktorenwerk Schonebeck Teil I 1885 1945 Teil II 1945 1961 Bearbeitet von Wilhelm Lohoff Magdeburg 1983 Peter Kirchberg Plaste Blech und Planwirtschaft Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2005 ISBN 3 89479 259 0 FilmDie Traktorenbauer von Schonebeck MDR Dokumentation aus der Reihe Spurensuche in Ruinen 2007WeblinksCommons Traktorenwerk Schonebeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www ddr landmaschinen deEinzelnachweiseGemeinsames Registerportal der Lander Handelsregister de abgerufen am 1 Januar 2025 deutsch Aus dem Heft 4 99 LandTechnik Schonebeck LTS Die Privatisierung ist greifbar nah profi de 1999 abgerufen am 1 Januar 2025 deutsch Aus dem Heft 3 2020 Was wurde eigentlich aus LandTechnik Schonebeck LTS profi de 2020 abgerufen am 1 Januar 2025 deutsch Peter Kirchberg Plaste Blech und Planwirtschaft die Geschichte des Automobilbaus in der DDR 1 Auflage Nicolai Berlin 2000 ISBN 3 87584 027 5 S 279 285 Geratetrager Typ RS 09 In Kraftfahrzeugtechnik 10 1958 S 376 379 und 6 1959 S 237 Geratetrager RS 09 eine universelle Arbeitsmaschine In Kraftfahrzeugtechnik 6 1967 S 172 IFA Dieselmotoren fur die energetische Basis der Landwirtschaft In Kraftfahrzeugtechnik 7 1968 S 193 201 Weiterentwicklungen im IFA Dieselmotorenbau In Kraftfahrzeugtechnik 10 1969 S 291 297 Der Dieselmotor 8 VD 14 5 12 5 1 SVW ein neues Erzeugnis aus dem VEB Dieselmotorenwerk Schonebeck In Kraftfahrzeugtechnik 8 1978 S 234 239 Deutsche Traktoren und Schleppermarken ab 1945 Agria AHWI Allgaier Alpenland Bautz Bischoff Boehringer Borgward Claas Daimler Benz Demmler Deutz AG Dexheimer Dolmar Eicher Enser Ensinger Fahr Faun Werke Fendt FMR Frisch Granich GTZ Guldner Gutbrod Hagedorn Hako Hanomag Hatz Holder Horsch IHC Kaelble Kamper Kiefel Kogel Koppl Kramer Krumpel Kulmus LTS Lanz HeLa LHB MAN MIAG MULAG Fahrzeugwerk Nordtrak Normag Normag Zorge Orenstein amp Koppel Pekazett Pfanzelt Porsche Primus Rathgeber Ritscher Rohr RMW Ruhrstahl Sauerburger Schlepperwerk Nordhausen Schluter Schmotzer Sendling Stihl Sulzer Titan Tractortecnic Unitrac Traktorenwerk Schonebeck Troster Ursus Wahl Welte Werner Wesseler Wimmer WUMAG Zanker Zettelmeyer 52 015555555556 11 759444444444 Koordinaten 52 0 56 N 11 45 34 O Normdaten Korperschaft GND 5055428 1 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 239259342

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