Der Truppenübungsplatz Königsbrück wurde 1906 für das XII I Königlich Sächsisches Armee Korps als größter Truppenübungsp
Truppenübungsplatz Königsbrück

Der Truppenübungsplatz Königsbrück wurde 1906 für das XII. (I. Königlich Sächsisches) Armee-Korps als größter Truppenübungsplatz in Sachsen angelegt. Er befand sich nordwestlich von Königsbrück an der Pulsnitz und dem Otterbach in der Krakauischen und Königsbrücker Heide im heutigen Landkreis Bautzen. Vorher (bis 1906) war der Truppenübungsplatz Zeithain der größte Platz seiner Art für Übungen und Artillerieschießen der Königlich-Sächsischen Armee in Sachsen.
Geschichte
Die Umgebung der Oberlausitzer Garnisonsstadt Königsbrück bot sich für die Anlegung eines Truppenübungsplatzes der Sächsischen Armee an, da vor allem die Heidegebiete recht dünn besiedelt waren. 1906 wurden die kleinen Dörfer Quosdorf (63 Einwohner), Otterschütz (198 Einwohner) und Zietsch (116 Einwohner) vom Deutschen Reich aufgekauft und im Folgejahr wurde mit der Errichtung des Neuen Lagers der Übungsbetrieb aufgenommen.
Nachdem das Neue Lager im Ersten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager diente, wurde im September 1914 in der Heide zwischen Schmorkau und Königsbrück der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück angelegt.
1938 erweiterte die Wehrmacht das Areal und die Dörfer Bohra (215 Einwohner), Krakau (478 Einwohner), Naundorf (142 Einwohner), Rohna (302 Einwohner), Sella (120 Einwohner), Steinborn (402 Einwohner) und Zochau (143 Einwohner) wurden geräumt und abgesiedelt.
Aufstellungen auf dem Truppenübungsplatz
Während des Zweiten Weltkriegs wurden immer wieder neue Verbände auf dem Truppenübungsgelände aufgestellt und gingen später von hier aus in den Einsatz.
Beispielhaft aufzuzählen sind:
- 27.11.1939 - 164. Infanterie-Division
Zeit ab 1945
Nach Kriegsende wurde das Gelände durch die sowjetische Besatzungsmacht in Beschlag genommen und vergrößert. Die am 25. Juni 1945 erfolgte Freigabe der Orte Bohra, Steinborn, Krakau und Naundorf zur Wiederbesiedlung mit Umsiedlern wurde durch die SMAD wieder aufgehoben. Die Dörfer wurden teils sofort oder bis 1947 wieder geräumt und später zerstört. Lediglich Naundorf wurde wieder besiedelt.
Ein 2,1 Quadratkilometer großes Areal bei Röhrsdorf am westlichen Rand des Truppenübungsplatzes wurde ab 1983 zur Raketenbasis für SS-12 umgebaut. Auf der Operationsbasis Königsbrück befanden sich 11 Abschussrampen und 19 Träger-Raketen in den Händen der der GSSD.
Am Rand des Truppenübungsplatzes existierten auch außerhalb von Königsbrück umfangreiche militärische Einrichtungen, so in Schwepnitz und Schmorkau, das Standort eines Lazaretts war.
Der nächtliche Schießbetrieb, welcher oft durch die Druckwellen zu zerbrochenen Fensterscheiben führte, erzeugte in den Nachbargemeinden Proteste. Der damalige Königsbrücker Pfarrer Lothar Anys suchte daraufhin Ende der 1980er Jahre das Gespräch mit den Sowjets. Er erreichte, dass ein Protokoll erstellt wurde, in dem festgelegt wurde, dass nun nachts kein Übungsbetrieb mehr stattfinden sollte.
1990 bis 1992 zog die Sowjetarmee aus Ostdeutschland und Königsbrück ab. Am 10. Oktober 1992 fand auf der nun wieder zugänglichen Königshöhe ein großer Dankgottesdienst mit den Pfarrern der umliegenden Gemeinden und Hunderten Teilnehmern statt. Dabei wurde das auf Initiative des Königsbrücker Küsters Werner Lindner geschaffene große Holzkreuz geweiht, das zum friedlichen Zusammenleben mahnen soll.
Zeit ab 1992
Aufgrund der im Gelände hinterlassenen militärischen Altlasten blieb das Gelände gesperrt. Der „Ausschluss“ des Menschen aus dem Gebiet wurde als Chance begriffen, es 1996 als größtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet Sachsens zu sichern. Es erhielt die Bezeichnung „Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide“.
Der Freistaat Sachsen als Rechtsnachfolger übergab den größten Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes einschließlich 25 Millionen DM als Lastenausgleich der Stiftung Wald für Sachsen. Mit diesen Mitteln wurden bisher 4,1 Mio. Stück Kampfmittel, 30.000 Tonnen Schrott und eine nicht näher benannte Menge Chlorgas beseitigt. Fast alle oberirdischen Gebäude wurden abgetragen.
Auf einem Teil des Geländes wurde 2007 eine Photovoltaikanlage errichtet. Seit 2007 wird das Gebiet durch die NSG-Verwaltung Königsbrücker Heide und Gohrischheide betreut, die dem Staatsbetrieb Sachsenforst untersteht.
Literatur
- Landon K. Davis Site documentation: Führungsbunker bei Schwepnitz, Königsbruch, Germany, US Army Corps of Engineers, Engineer Research and Development Center, Geotechnical and Structures Laboratory, Technical Report ERDC/GSL-TR-02-5, Vicksburg/Miss., USA, 2002
- Christof Schuster/Matthias Karthe/Thomas Petzold Tarnname „Kolybel“: sowjetische Atomraketen in der Oberlausitz; eine geschichtliche Aufarbeitung der Stationierung der 119. Raketenbrigade und der 2454. Beweglichen Raketentechnischen Basis in den Jahren 1984 bis 1988 in Königsbrück und Bischofswerda, Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e. V., Königsbrück 2016
Einzelnachweise
- Olaf Kaube: Militärhistorie rund um Zeithain. In: Homepage des Elbe-Röder-Dreieck e. V.
- Ralph-Klaus Winkler: Der Kriegsgefangenenfriedhof Königsbrück. Geschichtsverein Truppenübungsplatz Königsbrück e. V., Dezember 2017, abgerufen am 1. November 2020.
- Birgit Ulbricht: In der Heide lagerten Atomraketen. In: Sächsische Zeitung. 23. Mai 2009, abgerufen am 1. November 2020.
- Peter Hall: Lageplan Operationsbasis Königsbrück. 2007, abgerufen am 1. November 2020.
- Morgenpost am Sonntag, 9. Juli 2006, Seite 11
Weblinks
Detaillierte Darstellung der Geschichte des Truppenübungsplatzes auf der Homepage der Stadt Königsbrück:
- Naturraum, Besiedlung, historische Nutzung (abgerufen am 29. Dezember 2015)
- Militärische Nutzung bis 1919 (abgerufen am 29. Dezember 2015)
- Militärische Nutzung ab 1919 (abgerufen am 29. Dezember 2015)
Koordinaten: 51° 20′ 0″ N, 13° 53′ 0″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Truppenubungsplatz Konigsbruck wurde 1906 fur das XII I Koniglich Sachsisches Armee Korps als grosster Truppenubungsplatz in Sachsen angelegt Er befand sich nordwestlich von Konigsbruck an der Pulsnitz und dem Otterbach in der Krakauischen und Konigsbrucker Heide im heutigen Landkreis Bautzen Vorher bis 1906 war der Truppenubungsplatz Zeithain der grosste Platz seiner Art fur Ubungen und Artillerieschiessen der Koniglich Sachsischen Armee in Sachsen Truppenubungsplatz Konigsbruck Wache und Kaiserliches Postamt um 1910GeschichteDie Umgebung der Oberlausitzer Garnisonsstadt Konigsbruck bot sich fur die Anlegung eines Truppenubungsplatzes der Sachsischen Armee an da vor allem die Heidegebiete recht dunn besiedelt waren 1906 wurden die kleinen Dorfer Quosdorf 63 Einwohner Otterschutz 198 Einwohner und Zietsch 116 Einwohner vom Deutschen Reich aufgekauft und im Folgejahr wurde mit der Errichtung des Neuen Lagers der Ubungsbetrieb aufgenommen Nachdem das Neue Lager im Ersten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager diente wurde im September 1914 in der Heide zwischen Schmorkau und Konigsbruck der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck angelegt 1938 erweiterte die Wehrmacht das Areal und die Dorfer Bohra 215 Einwohner Krakau 478 Einwohner Naundorf 142 Einwohner Rohna 302 Einwohner Sella 120 Einwohner Steinborn 402 Einwohner und Zochau 143 Einwohner wurden geraumt und abgesiedelt Aufstellungen auf dem Truppenubungsplatz Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden immer wieder neue Verbande auf dem Truppenubungsgelande aufgestellt und gingen spater von hier aus in den Einsatz Beispielhaft aufzuzahlen sind 27 11 1939 164 Infanterie DivisionZeit ab 1945 Nach Kriegsende wurde das Gelande durch die sowjetische Besatzungsmacht in Beschlag genommen und vergrossert Die am 25 Juni 1945 erfolgte Freigabe der Orte Bohra Steinborn Krakau und Naundorf zur Wiederbesiedlung mit Umsiedlern wurde durch die SMAD wieder aufgehoben Die Dorfer wurden teils sofort oder bis 1947 wieder geraumt und spater zerstort Lediglich Naundorf wurde wieder besiedelt Ein 2 1 Quadratkilometer grosses Areal bei Rohrsdorf am westlichen Rand des Truppenubungsplatzes wurde ab 1983 zur Raketenbasis fur SS 12 umgebaut Auf der Operationsbasis Konigsbruck befanden sich 11 Abschussrampen und 19 Trager Raketen in den Handen der der GSSD Am Rand des Truppenubungsplatzes existierten auch ausserhalb von Konigsbruck umfangreiche militarische Einrichtungen so in Schwepnitz und Schmorkau das Standort eines Lazaretts war Der nachtliche Schiessbetrieb welcher oft durch die Druckwellen zu zerbrochenen Fensterscheiben fuhrte erzeugte in den Nachbargemeinden Proteste Der damalige Konigsbrucker Pfarrer Lothar Anys suchte daraufhin Ende der 1980er Jahre das Gesprach mit den Sowjets Er erreichte dass ein Protokoll erstellt wurde in dem festgelegt wurde dass nun nachts kein Ubungsbetrieb mehr stattfinden sollte 1990 bis 1992 zog die Sowjetarmee aus Ostdeutschland und Konigsbruck ab Am 10 Oktober 1992 fand auf der nun wieder zuganglichen Konigshohe ein grosser Dankgottesdienst mit den Pfarrern der umliegenden Gemeinden und Hunderten Teilnehmern statt Dabei wurde das auf Initiative des Konigsbrucker Kusters Werner Lindner geschaffene grosse Holzkreuz geweiht das zum friedlichen Zusammenleben mahnen soll Zeit ab 1992 Eingangsgebaude der Kaserne ehemaliges Postamt Stand 2010 Aufgrund der im Gelande hinterlassenen militarischen Altlasten blieb das Gelande gesperrt Der Ausschluss des Menschen aus dem Gebiet wurde als Chance begriffen es 1996 als grosstes zusammenhangendes Naturschutzgebiet Sachsens zu sichern Es erhielt die Bezeichnung Naturschutzgebiet Konigsbrucker Heide Der Freistaat Sachsen als Rechtsnachfolger ubergab den grossten Teil des ehemaligen Truppenubungsplatzes einschliesslich 25 Millionen DM als Lastenausgleich der Stiftung Wald fur Sachsen Mit diesen Mitteln wurden bisher 4 1 Mio Stuck Kampfmittel 30 000 Tonnen Schrott und eine nicht naher benannte Menge Chlorgas beseitigt Fast alle oberirdischen Gebaude wurden abgetragen Auf einem Teil des Gelandes wurde 2007 eine Photovoltaikanlage errichtet Seit 2007 wird das Gebiet durch die NSG Verwaltung Konigsbrucker Heide und Gohrischheide betreut die dem Staatsbetrieb Sachsenforst untersteht LiteraturLandon K Davis Site documentation Fuhrungsbunker bei Schwepnitz Konigsbruch Germany US Army Corps of Engineers Engineer Research and Development Center Geotechnical and Structures Laboratory Technical Report ERDC GSL TR 02 5 Vicksburg Miss USA 2002 Christof Schuster Matthias Karthe Thomas Petzold Tarnname Kolybel sowjetische Atomraketen in der Oberlausitz eine geschichtliche Aufarbeitung der Stationierung der 119 Raketenbrigade und der 2454 Beweglichen Raketentechnischen Basis in den Jahren 1984 bis 1988 in Konigsbruck und Bischofswerda Geschichtsverein Truppenubungsplatz Konigsbruck e V Konigsbruck 2016EinzelnachweiseOlaf Kaube Militarhistorie rund um Zeithain In Homepage des Elbe Roder Dreieck e V Ralph Klaus Winkler Der 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