Gustav Adolf Täve Schur 23 Februar 1931 in Biederitz Heyrothsberge ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer Er war neu
Täve Schur

Gustav Adolf „Täve“ Schur (* 23. Februar 1931 in Biederitz-Heyrothsberge) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. Er war neunmal Sportler des Jahres in der DDR, so häufig wie kein anderer Sportler. Als jeweils erster Deutscher gewann er die Weltmeisterschaft der Amateure und die Internationale Friedensfahrt.
„Täve“ Schur bei der Friedensfahrt 1955 | |
Zur Person | |
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Spitzname | Täve |
Geburtsdatum | 23. Februar 1931 |
Nation | DDR |
Disziplin | Straße, Querfeldein |
Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
bis 1951 1951–1954 1954–1964 | BSG Grün-Rot Magdeburg BSG Aufbau Börde Magdeburg SC (Wissenschaft) DHfK Leipzig |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 23. Februar 2016 |
Schur war von 1958 bis 1990 Volkskammerabgeordneter für die FDJ, SED bzw. PDS. Von 1998 bis 2002 gehörte Schur der PDS-Fraktion im Deutschen Bundestag an.
Leben
Der unter seinem Spitznamen Täve (abgeleitet von Gustav) bekannt gewordene Gustav Adolf Schur ist der Sohn eines Ziegeleiarbeiters, wuchs in Heyrothsberge in der Nähe von Magdeburg auf und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1945 bis 1948 eine Lehrausbildung zum Maschinenmechaniker.
Sportkarriere
Mit dem Radsport begann er mit 19 Jahren bei BSG Grün-Rot Magdeburg, die 1951 der Radsportsektion der BSG Aufbau Börde Magdeburg angeschlossen wurde. Sein erstes Rennen hatte er allerdings noch als Tourenfahrer 1950 absolviert. In dieser Klasse gewann er drei Rennen in Serie und wurde von den Trainern der BSG Aufbau Börde Magdeburg für den Radsport entdeckt. Er begann in der Allgemeinen Klasse und qualifizierte sich innerhalb eines Jahres über die Leistungsklasse II in die oberste Leistungsklasse des DDR-Radsports. Schur gewann am 23. September 1951 das DDR-Eintagesrennen Rund um Berlin. Im Jahr darauf gehörte Schur erstmals der DDR-Auswahl für die Internationale Friedensfahrt an, die er mit drei Podiumsplätzen nach zwölf Etappen auf dem zehnten Gesamtrang abschloss. Bei der Friedensfahrt 1953 belegte Schur in der Gesamteinzelwertung den dritten Platz und war maßgeblich daran beteiligt, dass die DDR-Mannschaft unter Kapitän Paul Dinter zum ersten Mal das Blaue Trikot der besten Mannschaft gewinnen konnte. Auf nationaler Ebene folgten Siege bei der DDR-Rundfahrt mit zwei Etappensiegen und der DDR-Meisterschaft im Querfeldein. Am Ende des Jahres 1953 gewann Schur die unter der Bevölkerung erstmals durchgeführte Umfrage zum DDR-Sportler des Jahres.
1954 errang Schur bei den DDR-Straßen-Radmeisterschaften seinen ersten nationalen Meistertitel auf der Straße. Am 1. August siegte er im Rennen der Studenten-Weltmeisterschaften in Budapest. 1954 gewann er auch den Großen Conti-Straßenpreis in Hannover. Des Weiteren verteidigte er erfolgreich seinen Titel bei der DDR-Rundfahrt und war bei den Weltmeisterschaften in Solingen mit Rang sechs in der Amateur-Klasse der bestplatzierte deutsche Teilnehmer. Die Harzrundfahrt konnte er 1955, 1956, 1959 und 1960 gewinnen, die erste Ausgabe des Tribüne Bergpreises 1956. Er gewann den Großen Diamant-Preis, wie auch später 1956 und 1961. Am Jahresende wurde er erneut DDR-Sportler des Jahres. 1955 schied er im Weltmeisterschaftsrennen aus.
In der Folgezeit etablierte sich Schur – mittlerweile Mitglied im Sportclub SC Wissenschaft DHfK Leipzig – endgültig als Aushängeschild des DDR-Radsports und feierte bis 1961 weitere fünf Meistertitel im Straßen-Einzelrennen sowie vier Gesamtsiege bei der DDR-Rundfahrt. Seinen internationalen sportlichen Durchbruch erlebte Schur 1955 bei der Friedensfahrt, als er den ersten Sieg eines DDR-Fahrers in der Gesamteinzelwertung erreichte. 1959 gewann er darüber hinaus als erster Teilnehmer in der Friedensfahrthistorie ein weiteres Mal das Gelbe Trikot. Schur wurde zwölfmal in das DDR-Aufgebot für die Friedensfahrt berufen, wo er zwei Gesamt- und neun Etappensiege erreichte.
Bei den Weltmeisterschaften hatte Schur bis 1957 Edelmetall nur knapp verpasst, bevor er schließlich 1958 Weltmeister wurde und sich als erster DDR-Fahrer und als zweiter Deutscher das Regenbogentrikot sicherte.Im Jahr darauf gelang ihm als erstem Amateur-Weltmeister die Titelverteidigung, womit er auch für die Titelkämpfe 1960 in der DDR als Favorit galt. Doch trotz des Heimvorteils blieb Schur der WM-Hattrick verwehrt, als er hinter Überraschungssieger Bernhard Eckstein als Zweiter die Ziellinie überquerte. Dennoch avancierte Täve Schur an jenem 13. August 1960 endgültig zur Sportlerlegende, da seine taktische Entscheidung, die eigenen Siegchancen dem möglichen Erfolg des Teamkameraden zu opfern, in den DDR-Medien besonders beachtet und entsprechend gewürdigt wurde. Schur gewann 1960 zum achten Mal in Folge die Umfrage zum Sportler des Jahres.
Sowohl 1956 als auch 1960 nahm Schur als Mitglied der gesamtdeutschen Mannschaft an den Olympischen Sommerspielen teil. 1956 in Melbourne belegte er im Einzelrennen den fünften Rang und hatte damit wesentlichen Anteil am Gewinn der Bronzemedaille in der Mannschaftswertung. Zuvor hatte er zwei der vier Olympiaausscheidungsrennen im Straßenradsport 1956 gewonnen.
1960 gehörte Schur in Rom zum silberdekorierten Vierer im erstmals ausgetragenen Mannschaftszeitfahren.
Nachdem er 1960 bei der Friedensfahrt ein letztes Mal Etappensieger und nur 16. im Endklassement werden konnte, rangierte er 1961 auf Rang 8 mit rund 20 Minuten Rückstand auf Gesamtsieger Melichow. Im selben Jahr verbesserte er dann bei der DDR-Rundfahrt einen besonderen Rekord, als er fünf Etappen in Folge als Sieger beendete. Anschließend wurde er zum sechsten Mal DDR-Straßenmeister und nahm in der Schweiz letztmals an der UCI-Straßenweltmeisterschaft teil, wo er im Hauptfeld als 23. ins Ziel kam.
Im Jahr 1963 schloss Schur mit dem Erwerb des Trainerdiploms sein DHfK-Studium in Leipzig ab und bestritt nach einjähriger Pause erneut die Friedensfahrt als Kapitän der siegreichen DDR-Mannschaft. Im Gesamtklassement rangierte er auf Platz 10. Im Juni 1963 konnte er bei einem Rundstreckenrennen in Torgau letztmals als Sieger über den Zielstrich fahren. In der Schweden-Rundfahrt belegte er als Kapitän der DDR-Mannschaft den 4. Platz. Ein Jahr später nahm er zum zwölften Mal am Course de la Paix teil und blieb bis zuletzt Inhaber dieses Rekordes. 1964 konnte er nur einmal Etappendritter und 17. der Gesamtwertung werden, jedoch erneut das DDR-Sextett zum Mannschaftssieg führen. Nach den deutsch-deutschen Olympia-Qualifikationsrennen für Tokio beendete Schur die aktive Laufbahn im Alter von 33 Jahren und wechselte ins Traineramt, wo er bis 1973 tätig war. Anschließend war Schur Stellvertretender Vorsitzender des DTSB-Bezirksvorstandes Magdeburg.
Am 29. September 1969 wurde vom DDR-Fernsehen, genauer von der Unterhaltungssendung Spiel mit, ein Treffen von 13 prominenten früheren Teilnehmern der Internationalen Friedensfahrt organisiert. 12 von ihnen starteten zu einem Prominentenrennen in Schurs Heimatort Heyrothsberge. Das Rennen führte nach Magdeburg, wo mehr als 20.000 Zuschauer die Fahrer erwarteten. Unter den Startern waren u. a. Stan Brittain, Romeo Venturelli, Louis Proost, Piet Damen, Wiktor Kapitonow, Livio Trape, Vagn Bangsborg und Stanislaw Gazda.
Noch zu seiner aktiven Zeit wurde ein Sportstadion in Tangerhütte in „Gustav-Adolf-Schur-Kampfbahn“ umbenannt.
Neben dem Sport
Mit seinem ältesten Sohn Jan Schur, Olympiasieger 1988 und Weltmeister 1989 im 100-km-Mannschaftszeitfahren sowie Friedensfahrt-Teilnehmer 1988, kann eines seiner Kinder ebenfalls auf eine erfolgreiche Radsport-Karriere verweisen.
Bei einer anlässlich des 30. Jahrestages der DDR durchgeführten Umfrage nach den besten und populärsten DDR-Sportlern aller Zeiten belegte er 1979 den ersten Platz. Auch bei einer ähnlichen Wahl zum 40-jährigen Staatsjubiläum 1989 wurde Schur, 25 Jahre nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn, mit fast der Hälfte aller Stimmen auf Platz eins gewählt.
Aufgrund seiner Volksverbundenheit und Linientreue kam Schur in der DDR-Propaganda auch die Rolle eines heldenhaften Musterbürgers zu. Schur besaß bereits zu seiner Zeit als Aktiver ein Abgeordnetenmandat für die Volkskammer, welches er von 1958 bis 1990 zuerst für die FDJ und später für die SED und die PDS wahrnahm. Über die Landesliste der PDS Sachsen zog er 1998 in den 14. Deutschen Bundestag ein, dem er bis 2002 angehörte. Für die Fraktion fungierte er als sportpolitischer Sprecher und setzte sich insbesondere für den Breitensport ein. Auch wenn er ein Sportstar war, so sah er sich gerade als Radrennfahrer immer als Teil der Mannschaft, des Kollektivs.
Schur war Vorsitzender des Kuratoriums Friedensfahrt Course de la Paix e. V. für den Erhalt und die Fortsetzung des gleichnamigen Radrennens und das Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen (Sachsen-Anhalt), wo Exponate zur Friedensfahrt – Preise, Trikots, Bilder und anderes – besichtigt werden können.
1963 spielte Schur in dem Kinderfilm Daniel und der Weltmeister mit. 1990 hatte er eine Nebenrolle im Spielfilm Letztes aus der Da Da eR.
Seit 1992 betreibt Schur ein Fahrradgeschäft in Magdeburg. Der Inhaber ist sein Sohn , der ebenfalls erfolgreich Radrennen bestritt. Täves Radladen & Manufaktur unterstützt den Radsportverein RC Lostau, dessen Mitglieder unter dem Namen Team Täves Radladen europaweit an Radrennen teilnehmen. Zudem hat Täve Schur zahlreiche Ehrenämter inne und hält Vorträge.
2005 wurde der am 16. Oktober 2000 in der Volkssternwarte Drebach (Erzgebirge) entdeckte Asteroid 2000 UR nach Schur benannt. Er bewegt sich im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne und trägt die offizielle Bezeichnung (38976) Taeve.
Schur bekannte sich auch nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zu den Ideen des Sozialismus und gehört der Partei Die Linke an.
Familiäres
Er war von 1962 bis zu ihrem Tod mit Renate Schur, geborene Drasdo, (1932–2020) verheiratet und hat mit ihr zwei Söhne und zwei Töchter. Neben seinem Sohn Jan, der 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul die Goldmedaille im Mannschaftszeitfahren gewann, waren auch sein Sohn Gus-Erik und seine Tochter Susanna einige Jahre beim SC DHfK Leipzig als Radsportler aktiv. Auch sein jüngerer Bruder Heinz (* 1937) fuhr einige Jahre für den Leipziger Sportclub Radrennen. Schur hat zwei Schwestern und zwei Brüder. Er wohnt zeitlebens bis heute in seinem Geburtsort Heyrothsberge, einer kleinen Gemeinde östlich von Magdeburg.
Kritik
Schur gehörte neben 22 weiteren Personen zu den Kandidaten für eine Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports. Schurs Nominierung stieß beim Verein für Doping-Opfer-Hilfe auf Widerstand. So kritisierten Ines Geipel, Andreas Krieger und andere DDR-Dopingopfer in einem Offenen Brief, dass Schur eine „zentrale Propagandafigur des kriminellen DDR-Sports gewesen sei, der mehr als 30 Jahre Abgeordneter in der Volkskammer der DDR war“. Darüber hinaus warfen sie Schur, der 2002 gegen das Dopingopfer-Hilfegesetz gestimmt hatte, vor, im Bundestag gegen die Aufklärung des „Körperlaboratoriums DDR“ sowie gegen eine Entschädigung der Opfer des DDR-Sports votiert zu haben und bezeichneten ihn als „notorischen Geschichtsverleugner, der das missbräuchliche Tun im DDR-Sport banalisiert und die Opfer kalt diskreditiert.“ In einer öffentlichen Stellungnahme verteidigten die Verantwortlichen der Stiftung Deutsche Sporthilfe ihre Entscheidung zu Schur, da „nach heutigem Kenntnisstand keine personifizierte, justiziable Belege für Verfehlungen existieren, die einer Kandidatur widersprochen hätten“. Im August 2011 bestritt Schur bei einer Buchpräsentation das staatliche Zwangsdoping im DDR-Sport.
Bereits in den Jahren zuvor wurde Schur von Kritikern wiederholt eine Verklärung des DDR-Unrechts, mit dem Hinweis auf seine Äußerungen zum ostdeutschen Dopingnetzwerk, seinen Ansichten zur Legitimation des Mauerbaus und des Schießbefehls an der Innerdeutschen Grenze, vorgeworfen. Letztlich wurde Schur nicht in die Hall of Fame aufgenommen, was ebenfalls auf Kritik stieß.
Veröffentlichungen
- Täve, die Autobiografie. Gustav Adolf Schur erzählt sein Leben. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-355-01783-1.
- Der Ruhm und ich. Spotless-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-360-02054-3.
- Täve, die Autobiografie. Gustav Adolf Schur erzählt sein Leben. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-355-01783-1.
- Was mir wichtig ist. Neues Leben, Berlin 2020, ISBN 978-3-355-01893-7.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1957: Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
- 1959: Vaterländischer Verdienstorden in Silber
- 1960: Vaterländischer Verdienstorden in Gold
- vor 1964: Verdienstmedaille der DDR
- 1969: Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold
Literatur
- Gustav-Adolf Schur in Internationales Sportarchiv 19/2005 vom 14. Mai 2005 (ph), im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Klaus Gallinat, Olaf W. Reimann: Schur, Gustav-Adolf (genannt Täve). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Bücher (in chronologischer Reihenfolge):
- Adolf Klimanschewsky: Täve. Das Lebensbild eines Sportlers unserer Zeit. Sportverlag, Berlin 1955.
- Klaus Ullrich: Unser Täve. Ein Buch über Gustav Adolf Schur. Sportverlag, Berlin 1959.
- Klaus Ullrich: Unser Weltmeister. Sportverlag, Berlin 1959.
- Uwe Johnson: Das dritte Buch über Achim. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1962.
- Klaus Huhn: Das vierte Buch über Täve. Spotless-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-928999-04-4.
- : Der Favorit fuhr Kowalit. Täve Schur und die Friedensfahrt. Kiepenheuer, Leipzig 1997, ISBN 3-378-01015-0.
- Klaus Huhn: Der Kandidat. Spotless-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-928999-93-1.
- Andreas Ciesielski: Täve. Eine Legende wurde 70. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2001, ISBN 3-934301-47-9.
- Gustav-Adolf Schur: Die Autobiographie. Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft, Berlin 2001, ISBN 3-360-00948-7.
- Klaus Ullrich, Klaus Köste: Das 9. (neunte) Buch über Schur. Spotless-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-933544-60-2.
- Andreas Ciesielski: Typisch Täve. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2006, ISBN 3-938398-22-1.
Weitere Artikel:
- Stefan Schweizer: Täve Schur und das Bild der „Diplomaten im Trainingsanzug“. In: Karin Hartewig, Alf Lüdtke (Hrsg.): Die DDR im Bild. Zum Gebrauch der Fotografie im anderen deutschen Staat. Wallstein-Verlag, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-790-X, S. 69–86.
- Norbert Rossbach: Täve. Der Radsportler Gustav-Adolf Schur. In: Silke Satjukow, Rainer Gries (Hrsg.): Sozialistische Helden. Eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und in der DDR. Links-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-86153-271-9, S. 133–146.
- Alexander Osang: Ein brauchbarer Held. In: Berliner Zeitung. 4. April 1998
Weblinks
- Täve Schur in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Täve Schur in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Täve Schur in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Gustav-Adolf Schur in der Datenbank von FirstCycling.com
- Gustav-Adolf Schur in der Datenbank Mémoire du cyclisme (französisch)
- Schur, Gustav Adolf. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
- Täve Schur bei IMDb
- Literatur von und über Täve Schur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie beim Deutschen Bundestag
- Christoph Richter: Die umstrittene Legende www.deutschlandradiokultur.de, 21. Februar 2016
- Täve Schur bei filmportal.de
- AK-Sport: Weltmeisterschaft im Bahnradsport in Karl-Marx-Stadt Deutscher Fernsehfunk, 11. August 1960 (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek).
Einzelnachweise
- Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr. 15/1955. Sportverlag, Berlin 1955, S. 9.
- Volker Kluge: Lexikon Sportler in der DDR. Verlag Das Neue Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01759-6, S. 423 ff.
- Deutsches Sportecho: Sport-Almanach 1958. Sportverlag Berlin, 1957, S. 212.
- Deutsches Sport-Echo: Sport-Almanach 1959. Sportverlag Berlin, 1958, S. 187.
- Deutsches Sport-Echo: Sport-Almanach 1960. Sportverlag Berlin, 1959, S. 179.
- Deutsches Sportecho: Sport-Almanach 1961. Sportverlag Berlin, 1960, S. 134.
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 392.
- Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7, S. 555.
- Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 41/1969. Berlin 1969, S. 16.
- Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr. 24/1954. Sportverlag, Berlin 1954, S. 8.
- Volker Kluge: Lexikon Sportler in der DDR. Verlag Das Neue Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01759-6, S. 543.
- Klaus Ulrich Huhn: Gustav-Adolf Schur - der Star und das Kollektiv. In: Arnd Krüger, Swantje Scharenberg: Zeiten für Helden - Zeiten für Berühmtheiten im Sport. (= Schriftenreihe des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte. Band 22). Lit, Münster 2014, ISBN 978-3-643-12498-2.
- Die Kleine Friedensfahrt hält Erinnerung wach. ( vom 28. Mai 2014 im Internet Archive) auf: friedensfahrt-museum.de, 25. September 2009. Interview mit Gustav-Adolf Schur.
- Ein Magdeburger Radsportidol. In: Landeshauptstadt Magdeburg: Radverkehrskonzeption. S. 4–7. Interview mit Schur; abgerufen am 4. Februar 2010. (PDF; 4,7 MB)
- Der rastlose Täve. ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) In: Superillu. 22. Februar 2006, abgerufen am 11. Februar 2010.
- Die Linke: Wir gratulieren unserem Genossen Täve Schur zu seinem 85. Geburtstag
- Traueranzeigen von Renate Schur (geb. Drasdo) | www.abschied-nehmen.de. Abgerufen am 8. November 2023 (deutsch).
- Neues Deutschland (Hrsg.): XII. Internationale Friedensfahrt Berlin-Prag-Warschau 1959. Berlin 1959, S. 20.
- »Bewegt euch!« 20. Februar 2021, abgerufen am 28. Februar 2021.
- Beratungen zum Dopingopfer-Hilfegesetz bzw. zur Errichtung eines Fonds zur Unterstützung der Doping-Opfer der DDR (PDF; 1,3 MB, S. 24501), Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 243. Sitzung. Berlin, 14. Juni 2002.
- Banalisierung des Missbrauchs. Deutschland Radio, 27. April 2011.
- Dopingopfer kritisieren Hall of Fame. In: Der Spiegel.
- Die Brüche der Geschichte treffen auch den Sport. In: Badische Zeitung.
- Frank Bachner: Ein Musterland an sportlicher Gesundheit. In: Der Tagesspiegel. 6. August 2011.
- DDR-Legende Gustav-Adolf Schur Genannt „Täve“. auf: faz.net, 25. November 2011.
Personendaten | |
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NAME | Schur, Täve |
ALTERNATIVNAMEN | Schur, Gustav Adolf (Geburtsname); Schur, Gustav-Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer und Politiker (PDS), MdV, MdB |
GEBURTSDATUM | 23. Februar 1931 |
GEBURTSORT | Heyrothsberge, Kreis Jerichow I, Provinz Sachsen, Preußen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gustav Adolf Tave Schur 23 Februar 1931 in Biederitz Heyrothsberge ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer Er war neunmal Sportler des Jahres in der DDR so haufig wie kein anderer Sportler Als jeweils erster Deutscher gewann er die Weltmeisterschaft der Amateure und die Internationale Friedensfahrt Tave Schur Tave Schur bei der Friedensfahrt 1955Zur PersonSpitzname TaveGeburtsdatum 23 Februar 1931Nation Deutschland Demokratische Republik 1949 DDRDisziplin Strasse QuerfeldeinVerein e Renngemeinschaft en bis 1951 1951 1954 1954 1964 BSG Grun Rot Magdeburg BSG Aufbau Borde Magdeburg SC Wissenschaft DHfK LeipzigWichtigste ErfolgeEtappenrennen Internationale Friedensfahrt 1955 1959 Olympische Spiele Mannschaftszeitfahren 1960 Mannschaftswertung 1956 Weltmeisterschaften Strassenrennen 1958 1959 DDR Meister Strassenrennen 1954 1957 1958 1959 1960 1961 Mannschaftszeitfahren 1957 1958 Querfeldeinfahren 1953Letzte Aktualisierung 23 Februar 2016 Schur war von 1958 bis 1990 Volkskammerabgeordneter fur die FDJ SED bzw PDS Von 1998 bis 2002 gehorte Schur der PDS Fraktion im Deutschen Bundestag an LebenDer unter seinem Spitznamen Tave abgeleitet von Gustav bekannt gewordene Gustav Adolf Schur ist der Sohn eines Ziegeleiarbeiters wuchs in Heyrothsberge in der Nahe von Magdeburg auf und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1945 bis 1948 eine Lehrausbildung zum Maschinenmechaniker Sportkarriere Sports Walk of Fame in MagdeburgSchur mit seinem Trainer Herbert Weisbrodt 1957Schur bei der ersten Etappe der Friedensfahrt 1960 Mit dem Radsport begann er mit 19 Jahren bei BSG Grun Rot Magdeburg die 1951 der Radsportsektion der BSG Aufbau Borde Magdeburg angeschlossen wurde Sein erstes Rennen hatte er allerdings noch als Tourenfahrer 1950 absolviert In dieser Klasse gewann er drei Rennen in Serie und wurde von den Trainern der BSG Aufbau Borde Magdeburg fur den Radsport entdeckt Er begann in der Allgemeinen Klasse und qualifizierte sich innerhalb eines Jahres uber die Leistungsklasse II in die oberste Leistungsklasse des DDR Radsports Schur gewann am 23 September 1951 das DDR Eintagesrennen Rund um Berlin Im Jahr darauf gehorte Schur erstmals der DDR Auswahl fur die Internationale Friedensfahrt an die er mit drei Podiumsplatzen nach zwolf Etappen auf dem zehnten Gesamtrang abschloss Bei der Friedensfahrt 1953 belegte Schur in der Gesamteinzelwertung den dritten Platz und war massgeblich daran beteiligt dass die DDR Mannschaft unter Kapitan Paul Dinter zum ersten Mal das Blaue Trikot der besten Mannschaft gewinnen konnte Auf nationaler Ebene folgten Siege bei der DDR Rundfahrt mit zwei Etappensiegen und der DDR Meisterschaft im Querfeldein Am Ende des Jahres 1953 gewann Schur die unter der Bevolkerung erstmals durchgefuhrte Umfrage zum DDR Sportler des Jahres 1954 errang Schur bei den DDR Strassen Radmeisterschaften seinen ersten nationalen Meistertitel auf der Strasse Am 1 August siegte er im Rennen der Studenten Weltmeisterschaften in Budapest 1954 gewann er auch den Grossen Conti Strassenpreis in Hannover Des Weiteren verteidigte er erfolgreich seinen Titel bei der DDR Rundfahrt und war bei den Weltmeisterschaften in Solingen mit Rang sechs in der Amateur Klasse der bestplatzierte deutsche Teilnehmer Die Harzrundfahrt konnte er 1955 1956 1959 und 1960 gewinnen die erste Ausgabe des Tribune Bergpreises 1956 Er gewann den Grossen Diamant Preis wie auch spater 1956 und 1961 Am Jahresende wurde er erneut DDR Sportler des Jahres 1955 schied er im Weltmeisterschaftsrennen aus In der Folgezeit etablierte sich Schur mittlerweile Mitglied im Sportclub SC Wissenschaft DHfK Leipzig endgultig als Aushangeschild des DDR Radsports und feierte bis 1961 weitere funf Meistertitel im Strassen Einzelrennen sowie vier Gesamtsiege bei der DDR Rundfahrt Seinen internationalen sportlichen Durchbruch erlebte Schur 1955 bei der Friedensfahrt als er den ersten Sieg eines DDR Fahrers in der Gesamteinzelwertung erreichte 1959 gewann er daruber hinaus als erster Teilnehmer in der Friedensfahrthistorie ein weiteres Mal das Gelbe Trikot Schur wurde zwolfmal in das DDR Aufgebot fur die Friedensfahrt berufen wo er zwei Gesamt und neun Etappensiege erreichte Bei den Weltmeisterschaften hatte Schur bis 1957 Edelmetall nur knapp verpasst bevor er schliesslich 1958 Weltmeister wurde und sich als erster DDR Fahrer und als zweiter Deutscher das Regenbogentrikot sicherte Im Jahr darauf gelang ihm als erstem Amateur Weltmeister die Titelverteidigung womit er auch fur die Titelkampfe 1960 in der DDR als Favorit galt Doch trotz des Heimvorteils blieb Schur der WM Hattrick verwehrt als er hinter Uberraschungssieger Bernhard Eckstein als Zweiter die Ziellinie uberquerte Dennoch avancierte Tave Schur an jenem 13 August 1960 endgultig zur Sportlerlegende da seine taktische Entscheidung die eigenen Siegchancen dem moglichen Erfolg des Teamkameraden zu opfern in den DDR Medien besonders beachtet und entsprechend gewurdigt wurde Schur gewann 1960 zum achten Mal in Folge die Umfrage zum Sportler des Jahres Sowohl 1956 als auch 1960 nahm Schur als Mitglied der gesamtdeutschen Mannschaft an den Olympischen Sommerspielen teil 1956 in Melbourne belegte er im Einzelrennen den funften Rang und hatte damit wesentlichen Anteil am Gewinn der Bronzemedaille in der Mannschaftswertung Zuvor hatte er zwei der vier Olympiaausscheidungsrennen im Strassenradsport 1956 gewonnen 1960 gehorte Schur in Rom zum silberdekorierten Vierer im erstmals ausgetragenen Mannschaftszeitfahren Nachdem er 1960 bei der Friedensfahrt ein letztes Mal Etappensieger und nur 16 im Endklassement werden konnte rangierte er 1961 auf Rang 8 mit rund 20 Minuten Ruckstand auf Gesamtsieger Melichow Im selben Jahr verbesserte er dann bei der DDR Rundfahrt einen besonderen Rekord als er funf Etappen in Folge als Sieger beendete Anschliessend wurde er zum sechsten Mal DDR Strassenmeister und nahm in der Schweiz letztmals an der UCI Strassenweltmeisterschaft teil wo er im Hauptfeld als 23 ins Ziel kam Im Jahr 1963 schloss Schur mit dem Erwerb des Trainerdiploms sein DHfK Studium in Leipzig ab und bestritt nach einjahriger Pause erneut die Friedensfahrt als Kapitan der siegreichen DDR Mannschaft Im Gesamtklassement rangierte er auf Platz 10 Im Juni 1963 konnte er bei einem Rundstreckenrennen in Torgau letztmals als Sieger uber den Zielstrich fahren In der Schweden Rundfahrt belegte er als Kapitan der DDR Mannschaft den 4 Platz Ein Jahr spater nahm er zum zwolften Mal am Course de la Paix teil und blieb bis zuletzt Inhaber dieses Rekordes 1964 konnte er nur einmal Etappendritter und 17 der Gesamtwertung werden jedoch erneut das DDR Sextett zum Mannschaftssieg fuhren Nach den deutsch deutschen Olympia Qualifikationsrennen fur Tokio beendete Schur die aktive Laufbahn im Alter von 33 Jahren und wechselte ins Traineramt wo er bis 1973 tatig war Anschliessend war Schur Stellvertretender Vorsitzender des DTSB Bezirksvorstandes Magdeburg Am 29 September 1969 wurde vom DDR Fernsehen genauer von der Unterhaltungssendung Spiel mit ein Treffen von 13 prominenten fruheren Teilnehmern der Internationalen Friedensfahrt organisiert 12 von ihnen starteten zu einem Prominentenrennen in Schurs Heimatort Heyrothsberge Das Rennen fuhrte nach Magdeburg wo mehr als 20 000 Zuschauer die Fahrer erwarteten Unter den Startern waren u a Stan Brittain Romeo Venturelli Louis Proost Piet Damen Wiktor Kapitonow Livio Trape Vagn Bangsborg und Stanislaw Gazda Noch zu seiner aktiven Zeit wurde ein Sportstadion in Tangerhutte in Gustav Adolf Schur Kampfbahn umbenannt Neben dem Sport Volkskammer Abgeordneter Gustav Adolf Schur vorn bei einer Sondersitzung 1988 Mit seinem altesten Sohn Jan Schur Olympiasieger 1988 und Weltmeister 1989 im 100 km Mannschaftszeitfahren sowie Friedensfahrt Teilnehmer 1988 kann eines seiner Kinder ebenfalls auf eine erfolgreiche Radsport Karriere verweisen Bei einer anlasslich des 30 Jahrestages der DDR durchgefuhrten Umfrage nach den besten und popularsten DDR Sportlern aller Zeiten belegte er 1979 den ersten Platz Auch bei einer ahnlichen Wahl zum 40 jahrigen Staatsjubilaum 1989 wurde Schur 25 Jahre nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn mit fast der Halfte aller Stimmen auf Platz eins gewahlt Aufgrund seiner Volksverbundenheit und Linientreue kam Schur in der DDR Propaganda auch die Rolle eines heldenhaften Musterburgers zu Schur besass bereits zu seiner Zeit als Aktiver ein Abgeordnetenmandat fur die Volkskammer welches er von 1958 bis 1990 zuerst fur die FDJ und spater fur die SED und die PDS wahrnahm Uber die Landesliste der PDS Sachsen zog er 1998 in den 14 Deutschen Bundestag ein dem er bis 2002 angehorte Fur die Fraktion fungierte er als sportpolitischer Sprecher und setzte sich insbesondere fur den Breitensport ein Auch wenn er ein Sportstar war so sah er sich gerade als Radrennfahrer immer als Teil der Mannschaft des Kollektivs Schur war Vorsitzender des Kuratoriums Friedensfahrt Course de la Paix e V fur den Erhalt und die Fortsetzung des gleichnamigen Radrennens und das Friedensfahrtmuseum in Kleinmuhlingen Sachsen Anhalt wo Exponate zur Friedensfahrt Preise Trikots Bilder und anderes besichtigt werden konnen 1963 spielte Schur in dem Kinderfilm Daniel und der Weltmeister mit 1990 hatte er eine Nebenrolle im Spielfilm Letztes aus der Da Da eR Taves Radladen amp Manufaktur in Magdeburg Seit 1992 betreibt Schur ein Fahrradgeschaft in Magdeburg Der Inhaber ist sein Sohn der ebenfalls erfolgreich Radrennen bestritt Taves Radladen amp Manufaktur unterstutzt den Radsportverein RC Lostau dessen Mitglieder unter dem Namen Team Taves Radladen europaweit an Radrennen teilnehmen Zudem hat Tave Schur zahlreiche Ehrenamter inne und halt Vortrage 2005 wurde der am 16 Oktober 2000 in der Volkssternwarte Drebach Erzgebirge entdeckte Asteroid 2000 UR nach Schur benannt Er bewegt sich im Asteroidengurtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne und tragt die offizielle Bezeichnung 38976 Taeve Schur bekannte sich auch nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR zu den Ideen des Sozialismus und gehort der Partei Die Linke an FamiliaresTave Schur 2014 Er war von 1962 bis zu ihrem Tod mit Renate Schur geborene Drasdo 1932 2020 verheiratet und hat mit ihr zwei Sohne und zwei Tochter Neben seinem Sohn Jan der 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul die Goldmedaille im Mannschaftszeitfahren gewann waren auch sein Sohn Gus Erik und seine Tochter Susanna einige Jahre beim SC DHfK Leipzig als Radsportler aktiv Auch sein jungerer Bruder Heinz 1937 fuhr einige Jahre fur den Leipziger Sportclub Radrennen Schur hat zwei Schwestern und zwei Bruder Er wohnt zeitlebens bis heute in seinem Geburtsort Heyrothsberge einer kleinen Gemeinde ostlich von Magdeburg KritikSchur gehorte neben 22 weiteren Personen zu den Kandidaten fur eine Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports Schurs Nominierung stiess beim Verein fur Doping Opfer Hilfe auf Widerstand So kritisierten Ines Geipel Andreas Krieger und andere DDR Dopingopfer in einem Offenen Brief dass Schur eine zentrale Propagandafigur des kriminellen DDR Sports gewesen sei der mehr als 30 Jahre Abgeordneter in der Volkskammer der DDR war Daruber hinaus warfen sie Schur der 2002 gegen das Dopingopfer Hilfegesetz gestimmt hatte vor im Bundestag gegen die Aufklarung des Korperlaboratoriums DDR sowie gegen eine Entschadigung der Opfer des DDR Sports votiert zu haben und bezeichneten ihn als notorischen Geschichtsverleugner der das missbrauchliche Tun im DDR Sport banalisiert und die Opfer kalt diskreditiert In einer offentlichen Stellungnahme verteidigten die Verantwortlichen der Stiftung Deutsche Sporthilfe ihre Entscheidung zu Schur da nach heutigem Kenntnisstand keine personifizierte justiziable Belege fur Verfehlungen existieren die einer Kandidatur widersprochen hatten Im August 2011 bestritt Schur bei einer Buchprasentation das staatliche Zwangsdoping im DDR Sport Bereits in den Jahren zuvor wurde Schur von Kritikern wiederholt eine Verklarung des DDR Unrechts mit dem Hinweis auf seine Ausserungen zum ostdeutschen Dopingnetzwerk seinen Ansichten zur Legitimation des Mauerbaus und des Schiessbefehls an der Innerdeutschen Grenze vorgeworfen Letztlich wurde Schur nicht in die Hall of Fame aufgenommen was ebenfalls auf Kritik stiess VeroffentlichungenTave die Autobiografie Gustav Adolf Schur erzahlt sein Leben Verlag Das Neue Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 355 01783 1 Der Ruhm und ich Spotless Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 360 02054 3 Tave die Autobiografie Gustav Adolf Schur erzahlt sein Leben 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Verlag Das Neue Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 355 01783 1 Was mir wichtig ist Neues Leben Berlin 2020 ISBN 978 3 355 01893 7 Auszeichnungen Auswahl 1957 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1959 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1960 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold vor 1964 Verdienstmedaille der DDR 1969 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in GoldLiteraturBucher uber Tave SchurGustav Adolf Schur in Internationales Sportarchiv 19 2005 vom 14 Mai 2005 ph im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Klaus Gallinat Olaf W Reimann Schur Gustav Adolf genannt Tave In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Bucher in chronologischer Reihenfolge Adolf Klimanschewsky Tave Das Lebensbild eines Sportlers unserer Zeit Sportverlag Berlin 1955 Klaus Ullrich Unser Tave Ein Buch uber Gustav Adolf Schur Sportverlag Berlin 1959 Klaus Ullrich Unser Weltmeister Sportverlag Berlin 1959 Uwe Johnson Das dritte Buch uber Achim Suhrkamp Frankfurt am Main 1962 Klaus Huhn Das vierte Buch uber Tave Spotless Verlag Berlin 1992 ISBN 3 928999 04 4 Der Favorit fuhr Kowalit Tave Schur und die Friedensfahrt Kiepenheuer Leipzig 1997 ISBN 3 378 01015 0 Klaus Huhn Der Kandidat Spotless Verlag Berlin 1998 ISBN 3 928999 93 1 Andreas Ciesielski Tave Eine Legende wurde 70 Scheunen Verlag Kuckenshagen 2001 ISBN 3 934301 47 9 Gustav Adolf Schur Die Autobiographie Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft Berlin 2001 ISBN 3 360 00948 7 Klaus Ullrich Klaus Koste Das 9 neunte Buch uber Schur Spotless Verlag Berlin 2002 ISBN 3 933544 60 2 Andreas Ciesielski Typisch Tave Scheunen Verlag Kuckenshagen 2006 ISBN 3 938398 22 1 Weitere Artikel Stefan Schweizer Tave Schur und das Bild der Diplomaten im Trainingsanzug In Karin Hartewig Alf Ludtke Hrsg Die DDR im Bild Zum Gebrauch der Fotografie im anderen deutschen Staat Wallstein Verlag Gottingen 2004 ISBN 3 89244 790 X S 69 86 Norbert Rossbach Tave Der Radsportler Gustav Adolf Schur In Silke Satjukow Rainer Gries Hrsg Sozialistische Helden Eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und in der DDR Links Verlag Berlin 2002 ISBN 3 86153 271 9 S 133 146 Alexander Osang Ein brauchbarer Held In Berliner Zeitung 4 April 1998WeblinksCommons Tave Schur Sammlung von Bildern Tave Schur in der Datenbank von Radsportseiten com Tave Schur in der Datenbank von Olympedia org englisch Tave Schur in der Datenbank von ProCyclingStats com Gustav Adolf Schur in der Datenbank von FirstCycling com Gustav Adolf Schur in der Datenbank Memoire du cyclisme franzosisch Schur Gustav Adolf In Deutsche Biographie Index Eintrag Tave Schur bei IMDb Literatur von und uber Tave Schur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie beim Deutschen Bundestag Christoph Richter Die umstrittene Legende www deutschlandradiokultur de 21 Februar 2016 Tave Schur bei filmportal de AK Sport Weltmeisterschaft im Bahnradsport in Karl Marx Stadt Deutscher Fernsehfunk 11 August 1960 Video im ARD Retro Angebot der ARD Mediathek EinzelnachweisePrasidium der Sektion Radsport der DDR Hrsg Radsport Woche Nr 15 1955 Sportverlag Berlin 1955 S 9 Volker Kluge Lexikon Sportler in der DDR Verlag Das Neue Leben Berlin 2009 ISBN 978 3 355 01759 6 S 423 ff Deutsches Sportecho Sport Almanach 1958 Sportverlag Berlin 1957 S 212 Deutsches Sport Echo Sport Almanach 1959 Sportverlag Berlin 1958 S 187 Deutsches Sport Echo Sport Almanach 1960 Sportverlag Berlin 1959 S 179 Deutsches Sportecho Sport Almanach 1961 Sportverlag Berlin 1960 S 134 Volker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik II London 1948 Tokio 1964 Sportverlag Berlin Berlin 1998 ISBN 3 328 00740 7 S 392 Volker Kluge Olympische Sommerspiele Die Chronik II London 1948 Tokio 1964 Sportverlag Berlin Berlin 1998 ISBN 3 328 00740 7 S 555 Deutscher Radsport Verband der DDR Hrsg Der Radsportler Nr 41 1969 Berlin 1969 S 16 Prasidium der Sektion Radsport der DDR Hrsg Radsport Woche Nr 24 1954 Sportverlag Berlin 1954 S 8 Volker Kluge Lexikon Sportler in der DDR Verlag Das Neue Leben Berlin 2009 ISBN 978 3 355 01759 6 S 543 Klaus Ulrich Huhn Gustav Adolf Schur der Star und das Kollektiv In Arnd Kruger Swantje Scharenberg Zeiten fur Helden Zeiten fur Beruhmtheiten im Sport Schriftenreihe des Niedersachsischen Instituts fur Sportgeschichte Band 22 Lit Munster 2014 ISBN 978 3 643 12498 2 Die Kleine Friedensfahrt halt Erinnerung wach Memento vom 28 Mai 2014 im Internet Archive auf friedensfahrt museum de 25 September 2009 Interview mit Gustav Adolf Schur Ein Magdeburger Radsportidol In Landeshauptstadt Magdeburg Radverkehrskonzeption S 4 7 Interview mit Schur abgerufen am 4 Februar 2010 PDF 4 7 MB Der rastlose Tave Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today In Superillu 22 Februar 2006 abgerufen am 11 Februar 2010 Die Linke Wir gratulieren unserem Genossen Tave Schur zu seinem 85 Geburtstag Traueranzeigen von Renate Schur geb Drasdo www abschied nehmen de Abgerufen am 8 November 2023 deutsch Neues Deutschland Hrsg XII Internationale Friedensfahrt Berlin Prag Warschau 1959 Berlin 1959 S 20 Bewegt euch 20 Februar 2021 abgerufen am 28 Februar 2021 Beratungen zum Dopingopfer Hilfegesetz bzw zur Errichtung eines Fonds zur Unterstutzung der Doping Opfer der DDR PDF 1 3 MB S 24501 Deutscher Bundestag 14 Wahlperiode 243 Sitzung Berlin 14 Juni 2002 Banalisierung des Missbrauchs Deutschland Radio 27 April 2011 Dopingopfer kritisieren Hall of Fame In Der Spiegel Die Bruche der Geschichte treffen auch den Sport In Badische Zeitung Frank Bachner Ein Musterland an sportlicher Gesundheit In Der Tagesspiegel 6 August 2011 DDR Legende Gustav Adolf Schur Genannt Tave auf faz net 25 November 2011 Weltmeister im Strassenrennen Amateure 1921 Gunnar Skold 1922 Dave Marsh 1923 Libero Ferrario 1924 Andre Leducq 1925 Rik Hoevenaers 1926 Octave Dayen 1927 Jean Aerts 1928 Allegro Grandi 1929 Pierino Bertolazzo 1930 1932 Giuseppe Martano 1931 Henry Hansen 1933 Paul Egli 1934 Kees Pellenaars 1935 Ivo Mancini 1936 Edgar Buchwalder 1937 Adolfo Leoni 1938 Hans Knecht 1946 Henri Aubry 1947 Alfo Ferrari 1948 Harry Snell 1949 Henk Faanhof 1950 Jack Hoobin 1952 Luciano Ciancola 1953 Riccardo Filippi 1954 Emiel Van Cauter 1955 Sante Ranucci 1956 Frans Mahn 1957 Louis Proost 1958 1959 Tave Schur 1960 Bernhard Eckstein 1961 Jean Jourden 1962 Renato Bongioni 1963 Flaviano Vicentini 1964 Eddy Merckx 1965 Jacques Botherel 1966 Evert Dolman 1967 Graham Webb 1968 Vittorio Marcelli 1969 Leif Mortensen 1970 Jorgen Schmidt 1971 Regis Ovion 1972 Hennie Kuiper 1973 Ryszard Szurkowski 1974 Janusz Kowalski 1975 Andre Gevers 1976 Bernt Johansson 1977 Claudio Corti 1978 Gilbert Glaus 1979 Gianni Giacomini 1980 Sergei Suchorutschenkow 1981 Andrei Wedernikow 1982 Bernd Drogan 1983 Uwe Raab 1984 Alexi Grewal 1985 Lech Piasecki 1986 Uwe Ampler 1987 Richard Vivien 1988 Olaf Ludwig 1989 Joachim Halupczok 1990 Mirco Gualdi 1991 Wiktor Rschaksynskyj 1992 Fabio Casartelli 1993 Jan Ullrich 1994 Alex Pedersen 1995 Danny NelissenGesamtsieger der Internationalen Friedensfahrt 1948 August Prosenik 1948 Aleksandar Zoric 1949 Jan Vesely 1950 Willy Emborg 1951 Kaj Allan Olsen 1952 Ian Steel 1953 Christian Pedersen 1954 Eluf Dalgaard 1955 1959 Tave Schur 1956 Stanislaw Krolak 1957 Nentscho Christow 1958 Piet Damen 1960 Erich Hagen 1961 Juri Melichow 1962 Gainan Saidchushin 1963 Klaus Ampler 1964 Jan Smolik 1965 Gennadi Lebedew 1966 Bernard Guyot 1967 Marcel Maes 1968 Axel Peschel 1969 Jean Pierre Danguillaume 1970 1971 1973 1975 Ryszard Szurkowski 1972 Vlastimil Moravec 1974 Stanislaw Szozda 1976 Hans Joachim Hartnick 1977 Aavo Pikkuus 1978 Alexander Awerin 1979 1984 Sergei Suchorutschenkow 1980 Juri Barinow 1981 Schachid Sagretdinow 1982 1986 Olaf Ludwig 1983 Falk Boden 1985 Lech Piasecki 1987 1988 1989 1998 Uwe Ampler 1990 Jan Svorada 1991 Wiktor Rschaksynskyj 1992 1996 1997 1999 2003 Steffen Wesemann 1993 Jaroslav Bilek 1994 Jens Voigt 1995 Pavel Padrnos 2000 Piotr Wadecki 2001 Jakob Piil 2002 Ondrej Sosenka 2004 Michele Scarponi 2006 Giampaolo CheulaGewinner der DDR Rundfahrt 1949 Max Bartoskiewicz 1950 Bernhard Trefflich 1951 Bernhard Wille 1952 Erich Schulz 1953 1954 1959 1961 Tave Schur 1955 Dieter Luder 1956 Alfons Hermans 1957 Eddy Pauwels 1962 1963 Klaus Ampler 1965 1967 Axel Peschel 1966 1968 Dieter Grabe 1971 Wolfgang Wesemann 1972 Fedor den Hertog 1973 Dieter Gonschorek 1974 1975 Hans Joachim Hartnick 1976 Siegbert Schmeisser 1977 1979 1982 Bernd Drogan 1980 1984 Falk Boden 1981 Lutz Lotzsch 1983 1985 Olaf Ludwig 1986 1987 1989 Uwe Ampler 1988 Uwe Raab Die DDR Tour wurde nicht durchgangig ausgetragen und nur bis 1989 DDR Meister im Strassenrennen 1949 Georg Sternberg 1950 Edgar Schatz 1951 Werner Gallinge 1952 Lothar Meister I 1953 Bernhard Trefflich 1954 1957 1961 Tave Schur 1955 Horst Tuller 1956 Erich Hagen 1962 1963 Klaus Ampler 1964 Rudiger Tanneberger 1965 1966 Siegfried Huster 1967 Dieter Grabe 1968 Bernd Patzig 1969 Dieter Mickein 1970 Axel Peschel 1971 Manfred Radochla 1972 Wolfgang Wesemann 1973 Dieter Gonschorek 1974 1975 Hans Joachim Hartnick 1976 Detlef Kletzin 1977 1978 Thilo Fuhrmann 1979 1980 1985 1988 Martin Goetze 1981 Olaf Jentzsch 1982 Falk Boden 1983 Bodo Straubel 1984 1987 Uwe Ampler 1986 1989 Olaf Ludwig 1990 Jens Heppner 1949 firmierte der Wettbewerb als Ostzonenmeisterschaft DDR Meister im Querfeldeinrennen 1953 Tave Schur 1954 1957 Gunter Oldenburg 1955 Rolf Topfer 1956 Roland Henning 1958 Heinz Zimmermann 1959 Manfred Bruning 1960 Wilhelm Klink 1961 Gustav Peuker 1962 1965 Wolfgang Stamm 1963 1973 1974 Gunter Mosch 1964 Josef Jahn 1966 1968 Gunter Liebold 1967 Werner Kleinig 1969 1971 1975 Michael Kaltofen 1970 Klaus Pedd 1972 Gunter Bertram 1976 1978 1979 Uwe Freese 1977 Holger Kickeritz 1980 Hans Joachim Hartnick 1981 1982 1984 Wolfgang Lotzsch 1983 Peter Hentschel 1985 Reinhard Runge 1986 1988 Erik Becker 1987 Frank Herzog 1989 Thomas FischerSportler des Jahres in der DDR 1953 61 Tave Schur 1962 Helmut Recknagel 1963 Klaus Ampler 1964 Klaus Urbanczyk 1965 Jurgen May 1966 Frank Wiegand 1967 71 Roland Matthes 1972 Wolfgang Nordwig 1973 Roland Matthes 1974 Hans Georg Aschenbach 1975 Roland Matthes 1976 Waldemar Cierpinski 1977 Rolf Beilschmidt 1978 Udo Beyer 1979 Bernd Drogan 1980 Waldemar Cierpinski 1981 Lothar Thoms 1982 Bernd Drogan 1983 Uwe Raab 1984 Uwe Hohn 1985 Jens Weissflog 1986 Olaf Ludwig 1987 Torsten Voss 1988 Olaf Ludwig 1989 Andreas Wecker Normdaten Person GND 118762680 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN no2011053727 VIAF 59879780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schur TaveALTERNATIVNAMEN Schur Gustav Adolf Geburtsname Schur Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer und Politiker PDS MdV MdBGEBURTSDATUM 23 Februar 1931GEBURTSORT Heyrothsberge Kreis Jerichow I Provinz Sachsen Preussen