Ulrich Dürrenmatt 20 April 1849 in Schwandacker Gemeinde Guggisberg 27 Juli 1908 in Herzogenbuchsee war ein schweizerisc
Ulrich Dürrenmatt

Ulrich Dürrenmatt (* 20. April 1849 in Schwandacker, Gemeinde Guggisberg; † 27. Juli 1908 in Herzogenbuchsee) war ein schweizerischer konservativer Journalist und Politiker im Kanton Bern. Er ist der Vater von Hugo Dürrenmatt sowie der Grossvater von Peter Dürrenmatt und Friedrich Dürrenmatt.
Leben
Ulrich Dürrenmatt war ein Sohn von Christian Dürrenmatt (* 17. Oktober 1802 in Krachen, Gemeinde Guggisberg) und dessen Ehefrau Anna Zbinden (* 25. April 1808).
Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Münchenbuchsee war Dürrenmatt zunächst als Lehrer in Rüschegg und Bern tätig, bildete sich dann zum Sekundarlehrer weiter und wirkte als solcher in Delsberg, Frauenfeld und Thun. Von 1880 bis 1908 war er Redaktor der konservativen Berner Volkszeitung mit Sitz in Herzogenbuchsee, der so genannten «Buchsizeitung».
1882 half er bei der Gründung der konservativen , die er von 1899 bis 1905 im Gemeinderat von Herzogenbuchsee, von 1886 bis 1908 im Kantonsparlament und von 1902 bis 1908 im Schweizerischen Nationalrat vertrat. 1874 bekämpfte er in einem Referendum ein geplantes liberales Schulkonzept. Er war 1893 führend an der Kampagne zugunsten der Volksinitiative für das Verbot des Schächtens beteiligt. Im selben Jahr lehnte er einen Artikel zur Sozialpolitik im Rahmen einer neuen kantonalen Verfassung mit dem Argument ab, das hiesse, die sozialistische Theorie, nach der Eigentum Diebstahl sei, in der Verfassung festzuschreiben.
In Dürrenmatts konservativem Weltbild bildete der Antisemitismus eine feste Grösse. Er sah in den Juden eine «Race, … die im Kleinsten wie im Größten nur zwei Triebe kennt: den Christenhaß und den Goldhunger» und vertrat die Ansicht: «Wenn Rothschild und Konsorten wollen, dann marschieren die Armeen und dampfen die Flotten.»
Dürrenmatt war ein Vorkämpfer für den öffentlichen Gebrauch der berndeutschen Mundart und wurde bekannt für seine zum Teil in Mundart gehaltenen politischen Gedichte. Jede Nummer der Buchsizeitung versah er mit einem aktuellen «Titelgedicht». Diese Gedichte trugen wesentlich zu der u. a. von Gottfried Strasser vorbereiteten Berndeutschbewegung nach der Wende zum 20. Jahrhundert bei.
Friedrich Dürrenmatt charakterisierte seinen Großvater in Mondfinsternis folgendermassen:
«Ein seltsamer, einsamer und eigensinniger Rebell: klein, gebückt, bärtig, bebrillt, mit scharfen Augen, ein Berner, der eine eigene Zeitung herausgab; der den Freisinn, den Sozialismus und die Juden hasste; auf den kein politisches Klischee passte und der für eine christliche, föderalistische, bäuerliche Schweiz kämpfte, zu einer Zeit, als sie sich anschickte, ein moderner Industriestaat zu werden, ein politisches Unikum, dessen Titelgedichte berühmt waren und von einer Schärfe, die man heute selten wagte.»
Literatur
- Theres Maurer: Ulrich Dürrenmatt 1849–1908. Ein schweizerischer Oppositionspolitiker. Bern 1975.
- Peter Stettler: Dürrenmatt, Ulrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Ernst Bollinger: Berner Volkszeitung. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Otto Widmer: Dürrenmatt, Ulrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 175 f. (Digitalisat).
- Hans Ulrich Jost: Dürrenmatt, Ulrich. In: Handbuch des Antisemitismus, Band 2/1, 2009, S. 191f.
Weblinks
- Publikationen von und über Ulrich Dürrenmatt im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Ulrich Dürrenmatt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gedichte von Ulrich Dürrenmatt
Einzelnachweise
- Zur antisemitischen und antifreimaurerischen Tendenz der Zeitung siehe: Theres Maurer: Die «Berner Volkszeitung» von Ulrich Dürrenmatt. In: Aram Mattioli (Hrsg.): Antisemitismus in der Schweiz 1848–1960. Zürich 1998, S. 241–277.
- Ingrid Kaufmann: Von der Ächtung der Juden zur Achtung der Tiere? Geschichte und Hintergründe des Schächtverbots in der Schweiz. Seminararbeit an der Universität Luzern, Wintersemester 2005/2006.
- Caspar Battegay, Naomi Lubrich: Jüdische Schweiz: 50 Objekte erzählen Geschichte. Hrsg.: Jüdisches Museum der Schweiz. Christoph Merian, Basel 2022, ISBN 978-3-85616-847-6, S. 98–101.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dürrenmatt, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerischer konservativer Journalist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 20. April 1849 |
GEBURTSORT | Schwandacker, Gemeinde Guggisberg |
STERBEDATUM | 27. Juli 1908 |
STERBEORT | Herzogenbuchsee |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Ulrich Dürrenmatt, Was ist Ulrich Dürrenmatt? Was bedeutet Ulrich Dürrenmatt?
Ulrich Durrenmatt 20 April 1849 in Schwandacker Gemeinde Guggisberg 27 Juli 1908 in Herzogenbuchsee war ein schweizerischer konservativer Journalist und Politiker im Kanton Bern Er ist der Vater von Hugo Durrenmatt sowie der Grossvater von Peter Durrenmatt und Friedrich Durrenmatt Ulrich DurrenmattLebenUlrich Durrenmatt war ein Sohn von Christian Durrenmatt 17 Oktober 1802 in Krachen Gemeinde Guggisberg und dessen Ehefrau Anna Zbinden 25 April 1808 Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Munchenbuchsee war Durrenmatt zunachst als Lehrer in Ruschegg und Bern tatig bildete sich dann zum Sekundarlehrer weiter und wirkte als solcher in Delsberg Frauenfeld und Thun Von 1880 bis 1908 war er Redaktor der konservativen Berner Volkszeitung mit Sitz in Herzogenbuchsee der so genannten Buchsizeitung 1882 half er bei der Grundung der konservativen die er von 1899 bis 1905 im Gemeinderat von Herzogenbuchsee von 1886 bis 1908 im Kantonsparlament und von 1902 bis 1908 im Schweizerischen Nationalrat vertrat 1874 bekampfte er in einem Referendum ein geplantes liberales Schulkonzept Er war 1893 fuhrend an der Kampagne zugunsten der Volksinitiative fur das Verbot des Schachtens beteiligt Im selben Jahr lehnte er einen Artikel zur Sozialpolitik im Rahmen einer neuen kantonalen Verfassung mit dem Argument ab das hiesse die sozialistische Theorie nach der Eigentum Diebstahl sei in der Verfassung festzuschreiben In Durrenmatts konservativem Weltbild bildete der Antisemitismus eine feste Grosse Er sah in den Juden eine Race die im Kleinsten wie im Grossten nur zwei Triebe kennt den Christenhass und den Goldhunger und vertrat die Ansicht Wenn Rothschild und Konsorten wollen dann marschieren die Armeen und dampfen die Flotten Durrenmatt war ein Vorkampfer fur den offentlichen Gebrauch der berndeutschen Mundart und wurde bekannt fur seine zum Teil in Mundart gehaltenen politischen Gedichte Jede Nummer der Buchsizeitung versah er mit einem aktuellen Titelgedicht Diese Gedichte trugen wesentlich zu der u a von Gottfried Strasser vorbereiteten Berndeutschbewegung nach der Wende zum 20 Jahrhundert bei Friedrich Durrenmatt charakterisierte seinen Grossvater in Mondfinsternis folgendermassen Ein seltsamer einsamer und eigensinniger Rebell klein gebuckt bartig bebrillt mit scharfen Augen ein Berner der eine eigene Zeitung herausgab der den Freisinn den Sozialismus und die Juden hasste auf den kein politisches Klischee passte und der fur eine christliche foderalistische bauerliche Schweiz kampfte zu einer Zeit als sie sich anschickte ein moderner Industriestaat zu werden ein politisches Unikum dessen Titelgedichte beruhmt waren und von einer Scharfe die man heute selten wagte LiteraturTheres Maurer Ulrich Durrenmatt 1849 1908 Ein schweizerischer Oppositionspolitiker Bern 1975 Peter Stettler Durrenmatt Ulrich In Historisches Lexikon der Schweiz Ernst Bollinger Berner Volkszeitung In Historisches Lexikon der Schweiz Otto Widmer Durrenmatt Ulrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 175 f Digitalisat Hans Ulrich Jost Durrenmatt Ulrich In Handbuch des Antisemitismus Band 2 1 2009 S 191f WeblinksPublikationen von und uber Ulrich Durrenmatt im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Ulrich Durrenmatt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gedichte von Ulrich DurrenmattEinzelnachweiseZur antisemitischen und antifreimaurerischen Tendenz der Zeitung siehe Theres Maurer Die Berner Volkszeitung von Ulrich Durrenmatt In Aram Mattioli Hrsg Antisemitismus in der Schweiz 1848 1960 Zurich 1998 S 241 277 Ingrid Kaufmann Von der Achtung der Juden zur Achtung der Tiere Geschichte und Hintergrunde des Schachtverbots in der Schweiz Seminararbeit an der Universitat Luzern Wintersemester 2005 2006 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Basel 2022 ISBN 978 3 85616 847 6 S 98 101 Normdaten Person GND 105369934 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 326149066572665601695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Durrenmatt UlrichKURZBESCHREIBUNG schweizerischer konservativer Journalist und PolitikerGEBURTSDATUM 20 April 1849GEBURTSORT Schwandacker Gemeinde GuggisbergSTERBEDATUM 27 Juli 1908STERBEORT Herzogenbuchsee