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Unitärer Raum

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In der linearen Algebra und in der Funktionalanalysis wird ein reeller oder komplexer Vektorraum, auf dem ein inneres Produkt (Skalarprodukt) definiert ist, als Prähilbertraum (auch Prä-Hilbertraumoder prähilbertscher Raum) oder Skalar/- Innenproduktraum (auch Vektorraum mit Skalarprodukt/ innerem Produkt) bezeichnet. Man unterscheidet dabei zwischen euklidischen (Vektor-)Räumen im reellen und unitären (Vektor-)Räumen im komplexen Fall. Die endlichdimensionalen (n-dimensionalen) euklidischen Vektorräume sind Modelle für den n-dimensionalen euklidischen Raum. Die Nomenklatur ist aber nicht einheitlich. Manche Autoren schließen beim unitären Vektorraum den reellen Fall (der ja als Einschränkung aufgefasst werden kann) mit ein, und manchmal ist es auch umgekehrt, das heißt auch die komplexen Vektorräume heißen euklidisch.

Die Bedeutung der Prähilberträume liegt darin, dass das Skalarprodukt in Analogie zur analytischen Geometrie die Einführung der Begriffe Länge (über die induzierte Norm) und Winkel gestattet. Jeder Prähilbertraum induziert daher einen normierten Vektorraum. Durch die Länge (Norm) wird auch ein Abstand (Metrik) definiert. Ist der Raum bezüglich dieser Metrik vollständig, so ist er ein Hilbertraum. Hilberträume sind die direkte Verallgemeinerung der euklidischen Geometrie auf unendlichdimensionale Räume.

Formale Definition

Ein wesentlicher Aspekt der klassischen (euklidischen) Geometrie ist die Möglichkeit, Längen und Winkel zu messen. In der axiomatischen Begründung der Geometrie wird dies durch die Axiome der Kongruenz gesichert. Führt man ein kartesisches Koordinatensystem ein, so können die Längen und Winkel mit Hilfe des Skalarprodukts aus den Koordinaten berechnet werden. Um nun Längen und Winkel vom euklidischen Raum auf allgemeine Vektorräume zu übertragen, lässt man den Bezug auf eine bestimmte Basis fallen und charakterisiert abstrakte innere Produkte durch die für die Längenmessung entscheidenden Eigenschaften. Das führt zu folgender Definition:

Skalarprodukt

→ Hauptartikel: Skalarprodukt

Sei V{\displaystyle V} ein Vektorraum über dem Körper K{\displaystyle \mathbb {K} } der reellen oder komplexen Zahlen. Ein Skalarprodukt oder inneres Produkt ist eine positiv definite hermitesche Sesquilinearform, das heißt eine Abbildung

⟨⋅,⋅⟩:V×V→K{\displaystyle \langle \cdot ,\cdot \rangle \colon V\times V\to {\mathbb {K} }},

die für alle x{\displaystyle x}, y{\displaystyle y}, z{\displaystyle z} aus V{\displaystyle V} und für alle λ∈K{\displaystyle \lambda \in {\mathbb {K} }} die folgenden axiomatischen Bedingungen erfüllt:

  • (1)    ⟨x,x⟩≥0{\displaystyle \langle {x},{x}\rangle \geq 0}   (nicht negativ);
  • (2)    ⟨x,x⟩=0⇔x=0{\displaystyle \langle {x},{x}\rangle =0\Leftrightarrow {x}={0}}   (definit);
  • (3)    ⟨x,y⟩=⟨y,x⟩¯{\displaystyle \langle {x},{y}\rangle ={\overline {\langle {y},{x}\rangle }}}   (hermitesch);
  • (4a)  ⟨x,λy⟩=λ⟨x,y⟩{\displaystyle \langle {x},\lambda {y}\rangle =\lambda \langle {x},{y}\rangle }   und
    (4b)  ⟨x,y+z⟩=⟨x,y⟩+⟨x,z⟩{\displaystyle \langle {x},{y}+{z}\rangle =\langle {x},{y}\rangle +\langle {x},{z}\rangle }   (linear im zweiten Argument).

Aus den Bedingungen (3) und (4) folgt

  • (5a)  ⟨λx,y⟩=λ¯⟨x,y⟩{\displaystyle \langle \lambda {x},{y}\rangle ={\overline {\lambda }}\langle {x},{y}\rangle }   und
    (5b)  ⟨x+z,y⟩=⟨x,y⟩+⟨z,y⟩{\displaystyle \langle {x}+{z},{y}\rangle =\langle {x},{y}\rangle +\langle {z},{y}\rangle }   (semilinear im ersten Argument)

Wegen (4) und (5) ist ⟨⋅,⋅⟩{\displaystyle \langle \cdot ,\cdot \rangle } eine Sesquilinearform.

Bemerkungen:

  • Der Überstrich im dritten Axiom bedeutet komplexe Konjugation. In einem reellen Vektorraum (also wenn K=R{\displaystyle {\mathbb {K} }=\mathbb {R} } ist) hat die komplexe Konjugation keine Auswirkung. Es folgt:
In einem reellen Vektorraum ist (3) gleichbedeutend mit
  • (3')  ⟨x,y⟩=⟨y,x⟩{\displaystyle \langle {x},{y}\rangle =\langle {y},{x}\rangle }   (symmetrisch)
und das Skalarprodukt ist eine symmetrische Bilinearform.
  • Diese Definition, nach der das Skalarprodukt semilinear im ersten Argument und linear im zweiten ist, herrscht in der theoretischen Physik vor. Häufig wird jedoch Bedingung (4a) für das erste statt für das zweite Argument gewählt:
  • (4a')  ⟨λx,y⟩=λ⟨x,y⟩{\displaystyle \langle \lambda {x},{y}\rangle =\lambda \langle {x},{y}\rangle }   (Linearität im ersten Argument) und daher
  • (5a')  ⟨x,λy⟩=λ¯⟨x,y⟩{\displaystyle \langle {x},\lambda {y}\rangle ={\overline {\lambda }}\langle {x},{y}\rangle }   (Semilinearität im zweiten Argument)
Man muss also aufpassen, ob das innere Produkt in einem gegebenen Text linear im ersten oder im zweiten Argument ist.

Prähilbertraum

Ein Prähilbertraum ist dann ein reeller oder komplexer Vektorraum zusammen mit einem Skalarprodukt.

Notation

Das innere Produkt wird manchmal auch mit einem Punkt als Multiplikationszeichen geschrieben: x⋅y{\displaystyle x\cdot y}. In der französischen Literatur ist ein tiefgestellter Punkt gebräuchlich: x.y{\displaystyle x.y}. In der Funktionalanalysis, oder wann immer sonst der Zusammenhang des inneren Produkts mit linearen Funktionen (und insbesondere die Dualität zwischen x{\displaystyle x} und y{\displaystyle y}) betont werden soll, bevorzugt man die Notation ⟨x,y⟩{\displaystyle \langle x,y\rangle }. Davon abgeleitet ist die Bra-Ket-Notation, die in der Quantenmechanik gerne verwendet wird: ⟨x∣y⟩{\displaystyle \langle x\mid y\rangle }.

Wie bei der normalen Multiplikation kann das Multiplikationszeichen auch ganz weggelassen werden, wenn keine Missverständnisse zu befürchten sind; das ist insbesondere in Texten der Fall, in denen Vektoren durch Vektorpfeile, durch Fettdruck oder durch Unterstreichen kenntlich gemacht sind und daher nicht mit Skalaren verwechselt werden können:

x⋅y=xy{\displaystyle \mathbf {x} \cdot \mathbf {y} =\mathbf {xy} } ist ein inneres Produkt,
ax{\displaystyle a\mathbf {x} } dagegen ist die Multiplikation des Vektors x{\displaystyle \mathbf {x} } mit dem Skalar a{\displaystyle a}.

Beispiele

Reelle und komplexe Zahlen

Der Vektorraum der reellen Zahlen R{\displaystyle \mathbb {R} } mit dem Skalarprodukt ⟨x,y⟩=xy{\displaystyle \langle x,y\rangle =xy} und der Vektorraum der komplexen Zahlen C{\displaystyle \mathbb {C} } mit dem Skalarprodukt ⟨x,y⟩=x¯y{\displaystyle \langle x,y\rangle ={\bar {x}}{y}} sind einfache Beispiele für Prähilberträume.

Vektoren endlicher Dimension

Für x,y∈Kn{\displaystyle x,y\in {\mathbb {K} }^{n}} wird durch

⟨x,y⟩=∑j=1nxj¯yj{\displaystyle \langle x,y\rangle =\sum _{j=1}^{n}{\overline {x_{j}}}y_{j}}

das Standardskalarprodukt definiert, das den Vektorraum Kn{\displaystyle {\mathbb {K} }^{n}} nicht nur zu einem Prähilbertraum, sondern auch zu einem Hilbertraum macht, da dann Vollständigkeit vorliegt.

Stetige Funktionen

Ein anderes Beispiel für einen reellen Prähilbertraum ist der Raum aller stetigen Funktionen von einem reellen Intervall [a,b]{\displaystyle [a,b]} nach R{\displaystyle \mathbb {R} } mit dem inneren Produkt

⟨f,g⟩=∫abp(x)f(x)g(x) dx{\displaystyle \langle f,g\rangle =\int _{a}^{b}p(x)f(x)g(x)\ {\rm {d}}x},

wobei p{\displaystyle p} eine stetige positive Gewichtsfunktion (oder „Belegung“) ist (statt p(x)>0{\displaystyle p(x)>0} genügt es, p(x)≥0{\displaystyle p(x)\geq 0} mit schwachen Zusatzbedingungen zu fordern). Eine orthogonale Basis dieses Raums heißt orthogonales Funktionensystem; Beispiele für solche Funktionensysteme sind die trigonometrischen Funktionen, die in Fourier-Reihen verwendet werden, die Legendre-Polynome, die Tschebyschow-Polynome, die Laguerre-Polynome, die Hermite-Polynome usw.

Hilbertraum

Jeder Hilbertraum ist ein Prähilbertraum.

Induzierte Norm

→ Hauptartikel: Skalarproduktnorm

Jedes innere Produkt induziert auf dem zugrunde liegenden Vektorraum eine Norm

‖x‖=⟨x,x⟩{\displaystyle \|x\|={\sqrt {\langle {x},{x}\rangle }}}.

Der Beweis der Dreiecksungleichung für die so definierte Abbildung erfordert dabei als nichttrivialen Zwischenschritt die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung

|⟨x,y⟩|≤‖x‖⋅‖y‖{\displaystyle |\langle x,y\rangle |\leq \|x\|\cdot \|y\|}.

Mit der induzierten Norm ist jeder Prähilbertraum ein normierter Raum, in dem die Parallelogrammgleichung

2(‖x‖2+‖y‖2)=‖x+y‖2+‖x−y‖2{\displaystyle 2\left(\|x\|^{2}+\|y\|^{2}\right)=\|x+y\|^{2}+\|x-y\|^{2}}.

gilt. Umgekehrt gilt mit dem Satz von Jordan-von Neumann, dass jeder normierte Raum, in dem die Parallelogrammgleichung erfüllt ist, ein Prähilbertraum ist. Das zugehörige Skalarprodukt kann dabei durch eine Polarisationsformel definiert werden, im reellen Fall beispielsweise über

⟨x,y⟩=14(‖x+y‖2−‖x−y‖2){\displaystyle \langle x,y\rangle ={1 \over 4}\left({\|x+y\|}^{2}-{\|x-y\|}^{2}\right)}.

Einordnung in die Hierarchie mathematischer Strukturen

Mit der durch das innere Produkt induzierten Norm ist jeder Innenproduktraum ein normierter Raum, damit auch ein metrischer Raum, damit auch ein topologischer Raum; er besitzt also sowohl eine geometrische als auch eine topologische Struktur.

Ein vollständiger Innenproduktraum heißt Hilbertraum. Jeder Prähilbertraum lässt sich auf eindeutige Weise (bis auf isometrische Isomorphie) zu einem Hilbertraum vervollständigen.

Verallgemeinerungen: metrischer Tensor, Bilinearräume, Relativitätstheorie

Vom Standpunkt der Tensoralgebra aus kann das innere Produkt

g:V×V→K{\displaystyle g\colon V\times V\to {\mathbb {K} }}

mit der Notation g(x,x):=⟨x,x⟩{\displaystyle g({x},{x}):=\langle {x},{x}\rangle } als ein Tensor zweiter Stufe

g∈V∗⊗V∗{\displaystyle g\in V^{*}\otimes V^{*}}

aufgefasst werden, wobei ⊗{\displaystyle \otimes } das Tensorprodukt und V∗{\displaystyle V^{\ast }} den Dualraum von V{\displaystyle V} bezeichnet; g{\displaystyle g} heißt metrischer Tensor oder kurz Metrik. Die Anforderung, dass das innere Produkt positiv definit sein muss, bedeutet, dass in jedem beliebigen Koordinatensystem die zu g{\displaystyle g} gehörige Matrix gik{\displaystyle g_{ik}} positiv definit ist, also nur positive Eigenwerte besitzt.

Eine Verallgemeinerung von Innenprodukträumen sind , bei denen das innere Produkt ersetzt ist durch eine Hermitesche Form oder Bilinearform, die nicht notwendig positiv definit ist. Ein wichtiges Beispiel ist der Minkowski-Raum der speziellen Relativitätstheorie, dessen Metrik Eigenwerte mit den Vorzeichen (−,+,+,+){\displaystyle (-,+,+,+)} oder (+,−,−,−){\displaystyle (+,-,-,-)} hat.

Literatur

  • Dirk Werner: Funktionalanalysis, Springer-Verlag, Berlin, 2007, ISBN 978-3-540-72533-6.

Einzelnachweise

  1. I. N. Bronstein, K. A. Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik. 5. Auflage. Verlag Harri Deutsch, Thun Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8171-2005-2, S. 635. 
  2. Lexikon der Mathematik: Band 4: Moo bis Sch. 2. Auflage. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-53499-1, S. 245. 
  3. Arens, Hettlich, Karpfinger, Kockelkorn, Lichtenegger, Stachel: Mathematik. 5. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2022, ISBN 978-3-662-64388-4, S. 1177. 
  4. Günter Grosche, Viktor Ziegler, Eberhard Zeidler und Dorothea Ziegler: Teubner-Taschenbuch der Mathematik 2. 8. Auflage. B. G. Teubner Verlag, 2003, ISBN 3-519-21008-8, Kapitel 11.2, S. 354 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 21 Jul 2025 / 05:03

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In der linearen Algebra und in der Funktionalanalysis wird ein reeller oder komplexer Vektorraum auf dem ein inneres Produkt Skalarprodukt definiert ist als Prahilbertraum auch Pra Hilbertraumoder prahilbertscher Raum oder Skalar Innenproduktraum auch Vektorraum mit Skalarprodukt innerem Produkt bezeichnet Man unterscheidet dabei zwischen euklidischen Vektor Raumen im reellen und unitaren Vektor Raumen im komplexen Fall Die endlichdimensionalen n dimensionalen euklidischen Vektorraume sind Modelle fur den n dimensionalen euklidischen Raum Die Nomenklatur ist aber nicht einheitlich Manche Autoren schliessen beim unitaren Vektorraum den reellen Fall der ja als Einschrankung aufgefasst werden kann mit ein und manchmal ist es auch umgekehrt das heisst auch die komplexen Vektorraume heissen euklidisch Die Bedeutung der Prahilbertraume liegt darin dass das Skalarprodukt in Analogie zur analytischen Geometrie die Einfuhrung der Begriffe Lange uber die induzierte Norm und Winkel gestattet Jeder Prahilbertraum induziert daher einen normierten Vektorraum Durch die Lange Norm wird auch ein Abstand Metrik definiert Ist der Raum bezuglich dieser Metrik vollstandig so ist er ein Hilbertraum Hilbertraume sind die direkte Verallgemeinerung der euklidischen Geometrie auf unendlichdimensionale Raume Formale DefinitionEin wesentlicher Aspekt der klassischen euklidischen Geometrie ist die Moglichkeit Langen und Winkel zu messen In der axiomatischen Begrundung der Geometrie wird dies durch die Axiome der Kongruenz gesichert Fuhrt man ein kartesisches Koordinatensystem ein so konnen die Langen und Winkel mit Hilfe des Skalarprodukts aus den Koordinaten berechnet werden Um nun Langen und Winkel vom euklidischen Raum auf allgemeine Vektorraume zu ubertragen lasst man den Bezug auf eine bestimmte Basis fallen und charakterisiert abstrakte innere Produkte durch die fur die Langenmessung entscheidenden Eigenschaften Das fuhrt zu folgender Definition Skalarprodukt Hauptartikel Skalarprodukt Sei V displaystyle V ein Vektorraum uber dem Korper K displaystyle mathbb K der reellen oder komplexen Zahlen Ein Skalarprodukt oder inneres Produkt ist eine positiv definite hermitesche Sesquilinearform das heisst eine Abbildung V V K displaystyle langle cdot cdot rangle colon V times V to mathbb K die fur alle x displaystyle x y displaystyle y z displaystyle z aus V displaystyle V und fur alle l K displaystyle lambda in mathbb K die folgenden axiomatischen Bedingungen erfullt 1 x x 0 displaystyle langle x x rangle geq 0 nicht negativ 2 x x 0 x 0 displaystyle langle x x rangle 0 Leftrightarrow x 0 definit 3 x y y x displaystyle langle x y rangle overline langle y x rangle hermitesch 4a x ly l x y displaystyle langle x lambda y rangle lambda langle x y rangle und 4b x y z x y x z displaystyle langle x y z rangle langle x y rangle langle x z rangle linear im zweiten Argument Aus den Bedingungen 3 und 4 folgt 5a lx y l x y displaystyle langle lambda x y rangle overline lambda langle x y rangle und 5b x z y x y z y displaystyle langle x z y rangle langle x y rangle langle z y rangle semilinear im ersten Argument Wegen 4 und 5 ist displaystyle langle cdot cdot rangle eine Sesquilinearform Bemerkungen Der Uberstrich im dritten Axiom bedeutet komplexe Konjugation In einem reellen Vektorraum also wenn K R displaystyle mathbb K mathbb R ist hat die komplexe Konjugation keine Auswirkung Es folgt In einem reellen Vektorraum ist 3 gleichbedeutend mit 3 x y y x displaystyle langle x y rangle langle y x rangle symmetrisch und das Skalarprodukt ist eine symmetrische Bilinearform Diese Definition nach der das Skalarprodukt semilinear im ersten Argument und linear im zweiten ist herrscht in der theoretischen Physik vor Haufig wird jedoch Bedingung 4a fur das erste statt fur das zweite Argument gewahlt 4a lx y l x y displaystyle langle lambda x y rangle lambda langle x y rangle Linearitat im ersten Argument und daher 5a x ly l x y displaystyle langle x lambda y rangle overline lambda langle x y rangle Semilinearitat im zweiten Argument Man muss also aufpassen ob das innere Produkt in einem gegebenen Text linear im ersten oder im zweiten Argument ist Prahilbertraum Ein Prahilbertraum ist dann ein reeller oder komplexer Vektorraum zusammen mit einem Skalarprodukt NotationDas innere Produkt wird manchmal auch mit einem Punkt als Multiplikationszeichen geschrieben x y displaystyle x cdot y In der franzosischen Literatur ist ein tiefgestellter Punkt gebrauchlich x y displaystyle x y In der Funktionalanalysis oder wann immer sonst der Zusammenhang des inneren Produkts mit linearen Funktionen und insbesondere die Dualitat zwischen x displaystyle x und y displaystyle y betont werden soll bevorzugt man die Notation x y displaystyle langle x y rangle Davon abgeleitet ist die Bra Ket Notation die in der Quantenmechanik gerne verwendet wird x y displaystyle langle x mid y rangle Wie bei der normalen Multiplikation kann das Multiplikationszeichen auch ganz weggelassen werden wenn keine Missverstandnisse zu befurchten sind das ist insbesondere in Texten der Fall in denen Vektoren durch Vektorpfeile durch Fettdruck oder durch Unterstreichen kenntlich gemacht sind und daher nicht mit Skalaren verwechselt werden konnen x y xy displaystyle mathbf x cdot mathbf y mathbf xy ist ein inneres Produkt ax displaystyle a mathbf x dagegen ist die Multiplikation des Vektors x displaystyle mathbf x mit dem Skalar a displaystyle a BeispieleReelle und komplexe Zahlen Der Vektorraum der reellen Zahlen R displaystyle mathbb R mit dem Skalarprodukt x y xy displaystyle langle x y rangle xy und der Vektorraum der komplexen Zahlen C displaystyle mathbb C mit dem Skalarprodukt x y x y displaystyle langle x y rangle bar x y sind einfache Beispiele fur Prahilbertraume Vektoren endlicher Dimension Fur x y Kn displaystyle x y in mathbb K n wird durch x y j 1nxj yj displaystyle langle x y rangle sum j 1 n overline x j y j das Standardskalarprodukt definiert das den Vektorraum Kn displaystyle mathbb K n nicht nur zu einem Prahilbertraum sondern auch zu einem Hilbertraum macht da dann Vollstandigkeit vorliegt Stetige Funktionen Ein anderes Beispiel fur einen reellen Prahilbertraum ist der Raum aller stetigen Funktionen von einem reellen Intervall a b displaystyle a b nach R displaystyle mathbb R mit dem inneren Produkt f g abp x f x g x dx displaystyle langle f g rangle int a b p x f x g x rm d x wobei p displaystyle p eine stetige positive Gewichtsfunktion oder Belegung ist statt p x gt 0 displaystyle p x gt 0 genugt es p x 0 displaystyle p x geq 0 mit schwachen Zusatzbedingungen zu fordern Eine orthogonale Basis dieses Raums heisst orthogonales Funktionensystem Beispiele fur solche Funktionensysteme sind die trigonometrischen Funktionen die in Fourier Reihen verwendet werden die Legendre Polynome die Tschebyschow Polynome die Laguerre Polynome die Hermite Polynome usw Hilbertraum Jeder Hilbertraum ist ein Prahilbertraum Induzierte Norm Hauptartikel Skalarproduktnorm Jedes innere Produkt induziert auf dem zugrunde liegenden Vektorraum eine Norm x x x displaystyle x sqrt langle x x rangle Der Beweis der Dreiecksungleichung fur die so definierte Abbildung erfordert dabei als nichttrivialen Zwischenschritt die Cauchy Schwarzsche Ungleichung x y x y displaystyle langle x y rangle leq x cdot y Mit der induzierten Norm ist jeder Prahilbertraum ein normierter Raum in dem die Parallelogrammgleichung 2 x 2 y 2 x y 2 x y 2 displaystyle 2 left x 2 y 2 right x y 2 x y 2 gilt Umgekehrt gilt mit dem Satz von Jordan von Neumann dass jeder normierte Raum in dem die Parallelogrammgleichung erfullt ist ein Prahilbertraum ist Das zugehorige Skalarprodukt kann dabei durch eine Polarisationsformel definiert werden im reellen Fall beispielsweise uber x y 14 x y 2 x y 2 displaystyle langle x y rangle 1 over 4 left x y 2 x y 2 right Einordnung in die Hierarchie mathematischer StrukturenUberblick uber abstrakte Raume der Mathematik Ein Pfeil ist als Implikation zu verstehen das heisst ein Raum am Pfeilanfang ist auch ein Raum am Pfeilende Mit der durch das innere Produkt induzierten Norm ist jeder Innenproduktraum ein normierter Raum damit auch ein metrischer Raum damit auch ein topologischer Raum er besitzt also sowohl eine geometrische als auch eine topologische Struktur Ein vollstandiger Innenproduktraum heisst Hilbertraum Jeder Prahilbertraum lasst sich auf eindeutige Weise bis auf isometrische Isomorphie zu einem Hilbertraum vervollstandigen Verallgemeinerungen metrischer Tensor Bilinearraume RelativitatstheorieVom Standpunkt der Tensoralgebra aus kann das innere Produkt g V V K displaystyle g colon V times V to mathbb K mit der Notation g x x x x displaystyle g x x langle x x rangle als ein Tensor zweiter Stufe g V V displaystyle g in V otimes V aufgefasst werden wobei displaystyle otimes das Tensorprodukt und V displaystyle V ast den Dualraum von V displaystyle V bezeichnet g displaystyle g heisst metrischer Tensor oder kurz Metrik Die Anforderung dass das innere Produkt positiv definit sein muss bedeutet dass in jedem beliebigen Koordinatensystem die zu g displaystyle g gehorige Matrix gik displaystyle g ik positiv definit ist also nur positive Eigenwerte besitzt Eine Verallgemeinerung von Innenproduktraumen sind bei denen das innere Produkt ersetzt ist durch eine Hermitesche Form oder Bilinearform die nicht notwendig positiv definit ist Ein wichtiges Beispiel ist der Minkowski Raum der speziellen Relativitatstheorie dessen Metrik Eigenwerte mit den Vorzeichen displaystyle oder displaystyle hat LiteraturDirk Werner Funktionalanalysis Springer Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 540 72533 6 EinzelnachweiseI N Bronstein K A Semendjajew Taschenbuch der Mathematik 5 Auflage Verlag Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 8171 2005 2 S 635 Lexikon der Mathematik Band 4 Moo bis Sch 2 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2017 ISBN 978 3 662 53499 1 S 245 Arens Hettlich Karpfinger Kockelkorn Lichtenegger Stachel Mathematik 5 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2022 ISBN 978 3 662 64388 4 S 1177 Gunter Grosche Viktor Ziegler Eberhard Zeidler und Dorothea Ziegler Teubner Taschenbuch der Mathematik 2 8 Auflage B G Teubner Verlag 2003 ISBN 3 519 21008 8 Kapitel 11 2 S 354 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche

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