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Die Hohe Schule Herborn Academia Nassauensis war eine universitätsähnliche deutsche Hochschule in Herborn die von 1584 b

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Die Hohe Schule Herborn (Academia Nassauensis) war eine universitätsähnliche deutsche Hochschule in Herborn, die von 1584 bis 1817 bestand. Die Theologische Fakultät der Hochschule existiert im „Theologischen Seminar der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau“ in veränderter Form weiter.

Überblick

Die Academia Nassauensis, eine Hohe Schule, wurde von Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg auf Drängen seines Bruders Wilhelm von Oranien in dessen Sterbejahr 1584 gegründet. Der Landesherr gewährte seinen Studenten zwei warme Mahlzeiten und drei Liter Dünnbier am Tag. Die Anfänge der Hohen Schule (Pädagogium) lagen im Schloss Herborn. 1588 kaufte Graf Johann der Stadt Herborn das alte Rathaus ab und ließ es durch Erweiterungsbauten zur Hohen Schule umfunktionieren. Die später reformierte universitätsähnliche Hochschule war mit vier Fakultäten ausgestattet. Sie wurde bald eine der wichtigsten Bildungsstätten der calvinistisch Reformierten in Europa. In den Niederlanden bestand mit der Universität Franeker eine vergleichbare Hochschule.

Trotz wiederholter Bemühungen und der unbestritten hohen Qualität der Lehre wurde der Hohen Schule kein kaiserliches Privileg für die Führung der Bezeichnung „Universität“ erteilt, eventuell weil es sich um eine calvinistische Gründung handelte. Die Hohe Schule hatte daher nie ein Promotionsrecht.

In der ersten Blütezeit, die bis 1626 andauerte, waren über 300 Studenten in Herborn eingeschrieben, z. B. im Jahr 1603 etwa 400. Abgesehen von einer Nachblüte in der Zeit von 1685 bis 1725, gingen die Zahlen nach 1626 stark zurück. Im Schnitt waren seither etwa 100 Studenten bzw. Schüler in Herborn eingeschrieben. Starke Schwankungen der Schüler- und Studentenzahlen weist die Geschichte immer wieder aus, so waren z. B. im Jahr 1745 insgesamt weniger als fünf Studenten in der Stadt. Von ihrer Gründung im Jahre 1584 bis zu ihrer Schließung im Jahre 1817 studierten hier etwa 5700 Studenten aus ganz Europa. Viele kamen aus der Schweiz, Böhmen, Mähren, Ungarn oder Schottland; allein 1000 stammten aus Herborn.

Am 17. Dezember 1811 erließ Napoleon ein Dekret, für das Herzogtum Berg (an das Herborn 1806 gefallen war) in Düsseldorf eine Landesuniversität zu errichten und zu deren Gunsten unter anderem die Hohe Schule Herborn zu schließen. Infolge des Endes der napoleonischen Herrschaft kam es zwar nicht mehr zur Umsetzung dieser Anordnung, aber auch das 1806 entstandene Herzogtum Nassau konnte oder wollte die Hohe Schule nicht weiterführen. Die Hochschule wurde 1817 aufgehoben, nur die theologische Fakultät wurde als theologisches Seminar der Evangelischen Landeskirche in Nassau weitergeführt.

Der Nachfolger der Hohen Schule, das Theologische Seminar der heutigen Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), wurde im Herborner Schloss angesiedelt.

Die ursprünglichen Gebäude sind Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und stehen außerdem unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Sie werden heute als Hotel und Restaurant genutzt.

In den Obergeschossen befindet sich heute das städtische Museum mit Sammlungen aus der Vor- und Frühgeschichte des Dillgebietes, vielen Exponaten zur Geschichte der Hohen Schule (dazu befindet sich im ehemaligen Hörsaal, der Aula, ein seltenes Disputationsgestühl), ihrer Einrichtungen, Professoren und Studenten sowie viele weitere Abteilungen mit Exponaten aus der bewegten Stadtgeschichte. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen regelmäßig einzelne Themengebiete.

Fakultäten

Bei ihrer Gründung hatte die Hohe Schule vier Fakultäten:

  • Theologie
  • Medizin
  • Jura
  • Philosophie

Diese Reihenfolge spiegelt die damals übliche Prestigereihung der Fakultäten wider.

Das Gebäude

Das Gebäude der Schule mit Adresse Schulhofstraße 3–5 steht heute unter Denkmalschutz. Es handelt sich um das Alte Rathaus von Herborn. In der U-förmigen geschlossenen Hofanlage befindet sich heute das Heimatmuseum mit Bibliothek sowie eine Gaststätte. Der Eingang in den Hof erfolgt durch ein korbbogig abgeschlossenes Portal. Das Hauptgebäude ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau. An der Giebelfront wurde 1645 ein Erker angefügt. Der Fachwerkgiebel des Dachgeschosses mit profilierten Versätzen der vorderen Dachgeschossbalken und durchgehenden Reihen von Zierformen in den Brüstungsgefachen stammt aus dem Jahr 1591. Die hofseitige Längsseite verfügt über drei Zwerchhäuser. An der südwestlichen Gebäudeecke ist ein runder Treppenturm angebaut. Im Erdgeschoss befindet sich die frühere Aula, eine große Halle, deren auf Konsolen ruhende Balkendecke das Erdgeschoss in Querrichtung stützenfrei überspannt. Die ehemalige Mensa aus dem frühen 17. Jahrhundert mit einem oktogonalen Eckturm steht im Winkel zum Hauptgebäude. Das ehemalige Brauhaus wurde später als Wohnhaus der Professoren der Hohen Schule genutzt. Es handelt sich um ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert auf der westlichen Seite des Hofes. Im Hof steht ein gusseiserner Brunnen des 19. Jahrhunderts. Südlich des Anwesens liegt der Mühlbach.

Persönlichkeiten

Lehrer

Name Zeit Anmerkung
Caspar Olevian (1536–1587) 1584–1587 Gründungsrektor, Dogmatiker und Theologieprofessor
Johannes Piscator (1546–1625) 1584–1625 Professor für Theologie, bedeutender Bibelübersetzer
Johannes Pincier (1556–1624) 1584–1607/1619 Mediziner, Professor für Physik, dreimal Rektor
Johannes Althusius (1563–1638) 1586–1604 Professor der Rechtswissenschaft, calvinistischer Staatstheoretiker, 1599/1600 und 1602 Rektor
Johann Heinrich Alsted (1588–1638) 1610–1628 Professor für Philosophie und Theologie, schrieb die erste deutsche Enzyklopädie
Justus Reifenberg († 1631) 1616–1621 Professor der Rechte
Zacharias Rosenbach (1595–1638) 1623–1638 Professor der Medizin und der alten Sprachen
Matthias Pasor (1599–1658) 1623–1624 Professor
Johann Heinrich Bisterfeld (1605–1655) 1629 Professor der Philosophie
Johann Jacob Gantesweiler (1631–1691) 1649–1654 Professor der Beredsamkeit
Matthias Nethenus (1618–1686) 1669–1686 Professor der Theologie
Johann Melchior Steinberg (1625–1670) 1655–1669 Professor der Theologie
Johann Lorenz Crollius (1641–1709) 1674–1681 Professor der Rhetorik, der praktischen Philosophie und Pädagogiarch
Johannes Voet (1647–1713) 1670–1674 Professor für Römisches Recht
Johannes Melchior (1646–1689) 1682–1689 Professor für Theologie, Autor der ersten reformierten Kinderbibel
Nicolaus Gürtler (1654–1711) 1685–1688 Professor der Philosophie und Beredsamkeit sowie Leiter des Pädagogiums
Johann Heinrich Florin (1650–1700) 1688–1700 Lehrer am Pädagogium und ab 1691 Professor der Theologie
Heinrich Horch (1652–1729) 1690–1698 Professor für Kirchenrecht und Kirchenkritiker, 1698 wurde er seiner Ämter enthoben: Er hatte die Hochschulen als Teufelswerk bezeichnet.
Ernst Alexander Otto Cornelius Pagenstecher (1697–1753) 1722–1753? Professor der Rechte, Rektor der Hohen Schule 1725, nassau-oranischer Rat seit 1733
Wilhelm Bernhard Nebel (1699–1748) 1700–1728 Professor der Mathematik, Physik und Medizin
Karl Andreas Duker (1670–1752) 1701–1704 Lehrer für Geschichte und Rhetorik am Pädagogium Herborn
Johann Heinrich Schramm (1676–1753) 1701–1707 Professor der Rhetorik, der Geschichte und der griechischen Sprache
Johann Matthias Florin (1680–1751) 1707–1751 Professor der Rhetorik, der Geschichte und der griechischen Sprache
Johann Eberhard Rau (1695–1770) 1721–1770 Professor der Theologie sowie der griechischen und hebräischen Sprache
Valentin Arnoldi (1712–1793) 1745–1793 Professor der Theologie
Johann Kasimir Mieg (1712–1764) 1733–1743; 1757–1764 Professor der Philosophie und Theologie
Hermann Friedrich Kahrel (1719–1787) 1743–1762 Professor der Philosoph, 1760 bis 1762 Prorektor
Johann Franz Coing (1725–1792) 1749–1753 Professor der Philosophie und Mathematik
Dietrich Christoph Ihringk (1727–1781) 1750–1752 Professor der Rechtsgelehrtheit
Johann Daniel Leers (1727–1774) 1755–1774 Botaniker und Leiter der Hohe-Schul-Apotheke, Verfasser der „Flora Herbornensis“
Wolrad Burchardi (1734–1793) 1757–1793 Professor der Rechtswissenschaftler, Universitätssyndicus und Universitätsarchivar, zweimal Rektor
Johann Friedrich Fuchs (1739–1823) 1767–1818 Professor der Beredsamkeit und Geschichte, der Philosophie, dann der Theologie, Hochschulbibliothekar, Ephorus des Pädagogiums
Wilhelm Otto (1800–1871) 1828–1867 ab 1828 Professor und Dekan und ab 1837 Direktor des Theologischen Seminars in Herborn

Studenten

Name Zeit Anmerkung
Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1576–1612) 1585–1591 ab 1585 Student, 1588 am Paedagogium, 1589 Rektor der Hohen Schule und 1590 wieder als Student. Er gründete 1607 – nach dem Vorbild der Hohen Schule Herborn – die Hohe Landesschule in Hanau
Graf Albrecht von Hanau-Münzenberg (1579–1635) 1585–1591 Jüngerer Bruder von Philipp Ludwig II.
Georg Pasor (1570–1637) ab 1591 Student am Pädagogium und der Hohen Schule, später Professor für Griechisch an der Hochschule im friesischen Franeker
Georg Cruciger (1575–1637) 1595–1597 lutherischer Theologe, Philosoph und Hochschullehrer
Johann Textor (1582–1626) ab 1599 Jurist und Historiker
Johann Heinrich Alting (1583–1644) reformierter Theologe
Johann Heinrich Alsted (1588–1638) ab 1608 Später Professor an der Hohen Schule
Johann Amos Comenius (1592–1670) ab 1611 Förderer der Pädagogik
Zacharias Rosenbach (1595–1638) ab 1611 Mediziner, Philologe und Bibelforscher
Matthias Pasor (1599–1658) ab 1613 reformierter Theologe, Mathematiker und Linguist
Johann Heinrich Bisterfeld (1605–1655) 1619–1623 Später Professor der Philosophie an der Hohen Schule
Friedrich von Bawyr (um 1600–1667) ab 1622 kurfürstlich-brandenburgischer Generalleutnant, Mitglied des preußischen Generalstabs
Johann Jacob Wissenbach (1607–1665) bis 1627 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
Valentin Arnoldi (1712–1793) bis 1735 reformierter Theologe und Historiker
Johann Friedrich Fuchs (1739–1823) 1654–1657 reformierter Theologe, Geistlicher, Bibliothekar und Hochschullehrer
Johann Friedrich Mieg (1744–1819) vor 1765 reformierter Prediger, Freimaurer und Illuminat
Emil Ludwig Philipp Schröder (1764–1835) 1784 evangelischer Geistlicher und Jugendschriftsteller
Johann Hermann Steubing (1750–1827) 1756 bis 1772 Kirchenhistoriker, Topograph, Heimatforscher und evangelischer Geistlicher
Georg Wilhelm Heinrich Seippel (1788–1850) Pfarrer der reformierten Kirchen. Erzieher von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Karl Friedrich Fuchs (1776–1846) ab 1793 Arzt und Professor an der Universität Kasan
Christian Daniel Vogel (1789–1852) bis 1812 Historiker, Topograf und Pfarrer im Herzogtum Nassau
Carl Ludwig Heusler (1790–1851) 1807–1808 Unternehmer und Geheimer Bergrat
Wilhelm Otto (1800–1871) 1819 ab 1828 Professor und Dekan und ab 1837 Direktor des Theologischen Seminars in Herborn, MdL Nassau (Präsident der Deputiertenkammer), Mitglied des Vorparlaments
Friedrich Christian Vogel (1800–1882) um 1820 Pfarrer, Schriftsteller, Dichter und Politiker in Wittgenstein

Andere

Name Zeit Anmerkung
Christoph Corvin (1552–1620) ab 1585 akademischer Drucker

Wissenswert

Die Hohe Landesschule in Hanau wurde 1607 nach dem Vorbild der Hohen Schule Herborn gegründet. Sie besteht heute noch als Gymnasium.

Literatur

  • Johann Hermann Steubing: Geschichte der Hohen Schule Herborn. Im Verlage der neuen Gelehrten-Buchhandlung, Hadamar 1823. (Nachdruck: Verlag Die Wielandschmiede, Kreuztal 1983)
  • Gottfried Zedler, Hans Sommer (Hrsg.): Die Matrikel der Hohen Schule und des Paedagogiums zu Herborn (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Band 5, ISSN 0170-1568). Bergmann, Wiesbaden 1908.
  • Heinrich Schlosser: Die Hohe Schule Herborn und Caspar Olevian (= Hauptverein Wiesbaden der Gustav-Adolf-Stiftung. Flugblatt. Nr. 15). Ritter, Wiesbaden 1918.
  • Carl Heiler: Die Matrikel der Hohen Schule zu Herborn: 1725–1817. Rekonstruiert. In: Nassauische Annalen. Band 55, 1935, ISSN 0077-2887, S. 149–184.
  • Stadt Herborn und Herborner Geschichtsverein e. V.: Hohe Schule Herborn. Stadt Herborn u. a., Herborn 1972.
  • Gerhard Menk: Die Hohe Schule Herborn in ihrer Frühzeit (1584–1660). Ein Beitrag zum Hochschulwesen des deutschen Kalvinismus im Zeitalter der Gegenreformation (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Band 30). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1981, ISBN 3-922244-42-4 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1975).
  • Dieter Wessinghage: Die Hohe Schule zu Herborn und ihre Medizinische Fakultät. 1584–1817–1984. = The High School of Herborn and its Medical Faculty. Schattauer, Stuttgart u. a. 1984, ISBN 3-7945-1016-X.
  • Joachim Wienecke (Hrsg.): Von der Hohen Schule zum Theologischen Seminar Herborn. 1584–1984. Festschrift zur 400-Jahrfeier. Magistrat der Stadt, Herborn 1984.
  • Hans Haering: Die Spätzeit der Hohen Schule zu Herborn (1742–1817). Zwischen Orthodoxie und Aufklärung (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Band 615). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1994, ISBN 3-631-47632-9. (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1994)
  • Wilhelm A. Eckhardt, Gerhard Menk (Hrsg.): Christian Wolff und die hessischen Universitäten (= Beiträge zur hessischen Geschichte. Band 18). Trautvetter und Fischer, Marburg 2004, ISBN 3-87822-118-5.
  • Kai Brodersen: Johann Georg Haubach: Rede zum Lob von Herborn (1671). Zweisprachige Ausgabe. Speyer: KDV 2024, ISBN 978-3-939526-82-7.

Weblinks

Commons: Hohe Schule Herborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Archivalien zur Hohen Schule Herborn im Hessischen Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden
  • Literatur über Hohe Schule Herborn nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Theologisches Seminar Herborn
  • Theologische Dokumente der Hohen Schule Herborn

Einzelnachweise

  1. Störkel in der Festschrift 1984, S. 26.
  2. Störkel in der Festschrift 1984, S. 55.
  3. Druckausgabe der Dill-Zeitung, 8. Juni 2011.
  4. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Hohe Schule In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  5. Zedler, S. 7 (Nr. 73), 10, 11 (Nr. 179), 185 (Nr. 29).
Normdaten (Körperschaft): GND: 2041863-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n83210500 | VIAF: 148404831

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 07:03

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Die Hohe Schule Herborn Academia Nassauensis war eine universitatsahnliche deutsche Hochschule in Herborn die von 1584 bis 1817 bestand Die Theologische Fakultat der Hochschule existiert im Theologischen Seminar der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in veranderter Form weiter Hof der Hohen Schule HerbornUberblickDas Schloss Herborn der erste Sitz der Hohen Schule bis 1588Das Gebaude der Hohen Schule Herborn von 1588 bis 1817 Die Academia Nassauensis eine Hohe Schule wurde von Graf Johann VI von Nassau Dillenburg auf Drangen seines Bruders Wilhelm von Oranien in dessen Sterbejahr 1584 gegrundet Der Landesherr gewahrte seinen Studenten zwei warme Mahlzeiten und drei Liter Dunnbier am Tag Die Anfange der Hohen Schule Padagogium lagen im Schloss Herborn 1588 kaufte Graf Johann der Stadt Herborn das alte Rathaus ab und liess es durch Erweiterungsbauten zur Hohen Schule umfunktionieren Die spater reformierte universitatsahnliche Hochschule war mit vier Fakultaten ausgestattet Sie wurde bald eine der wichtigsten Bildungsstatten der calvinistisch Reformierten in Europa In den Niederlanden bestand mit der Universitat Franeker eine vergleichbare Hochschule Trotz wiederholter Bemuhungen und der unbestritten hohen Qualitat der Lehre wurde der Hohen Schule kein kaiserliches Privileg fur die Fuhrung der Bezeichnung Universitat erteilt eventuell weil es sich um eine calvinistische Grundung handelte Die Hohe Schule hatte daher nie ein Promotionsrecht In der ersten Blutezeit die bis 1626 andauerte waren uber 300 Studenten in Herborn eingeschrieben z B im Jahr 1603 etwa 400 Abgesehen von einer Nachblute in der Zeit von 1685 bis 1725 gingen die Zahlen nach 1626 stark zuruck Im Schnitt waren seither etwa 100 Studenten bzw Schuler in Herborn eingeschrieben Starke Schwankungen der Schuler und Studentenzahlen weist die Geschichte immer wieder aus so waren z B im Jahr 1745 insgesamt weniger als funf Studenten in der Stadt Von ihrer Grundung im Jahre 1584 bis zu ihrer Schliessung im Jahre 1817 studierten hier etwa 5700 Studenten aus ganz Europa Viele kamen aus der Schweiz Bohmen Mahren Ungarn oder Schottland allein 1000 stammten aus Herborn Am 17 Dezember 1811 erliess Napoleon ein Dekret fur das Herzogtum Berg an das Herborn 1806 gefallen war in Dusseldorf eine Landesuniversitat zu errichten und zu deren Gunsten unter anderem die Hohe Schule Herborn zu schliessen Infolge des Endes der napoleonischen Herrschaft kam es zwar nicht mehr zur Umsetzung dieser Anordnung aber auch das 1806 entstandene Herzogtum Nassau konnte oder wollte die Hohe Schule nicht weiterfuhren Die Hochschule wurde 1817 aufgehoben nur die theologische Fakultat wurde als theologisches Seminar der Evangelischen Landeskirche in Nassau weitergefuhrt Der Nachfolger der Hohen Schule das Theologische Seminar der heutigen Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau EKHN wurde im Herborner Schloss angesiedelt Die ursprunglichen Gebaude sind Kulturdenkmaler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und stehen ausserdem unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten Sie werden heute als Hotel und Restaurant genutzt In den Obergeschossen befindet sich heute das stadtische Museum mit Sammlungen aus der Vor und Fruhgeschichte des Dillgebietes vielen Exponaten zur Geschichte der Hohen Schule dazu befindet sich im ehemaligen Horsaal der Aula ein seltenes Disputationsgestuhl ihrer Einrichtungen Professoren und Studenten sowie viele weitere Abteilungen mit Exponaten aus der bewegten Stadtgeschichte Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen regelmassig einzelne Themengebiete FakultatenBei ihrer Grundung hatte die Hohe Schule vier Fakultaten Theologie Medizin Jura Philosophie Diese Reihenfolge spiegelt die damals ubliche Prestigereihung der Fakultaten wider Das GebaudeDas Gebaude der Schule mit Adresse Schulhofstrasse 3 5 steht heute unter Denkmalschutz Es handelt sich um das Alte Rathaus von Herborn In der U formigen geschlossenen Hofanlage befindet sich heute das Heimatmuseum mit Bibliothek sowie eine Gaststatte Der Eingang in den Hof erfolgt durch ein korbbogig abgeschlossenes Portal Das Hauptgebaude ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau An der Giebelfront wurde 1645 ein Erker angefugt Der Fachwerkgiebel des Dachgeschosses mit profilierten Versatzen der vorderen Dachgeschossbalken und durchgehenden Reihen von Zierformen in den Brustungsgefachen stammt aus dem Jahr 1591 Die hofseitige Langsseite verfugt uber drei Zwerchhauser An der sudwestlichen Gebaudeecke ist ein runder Treppenturm angebaut Im Erdgeschoss befindet sich die fruhere Aula eine grosse Halle deren auf Konsolen ruhende Balkendecke das Erdgeschoss in Querrichtung stutzenfrei uberspannt Die ehemalige Mensa aus dem fruhen 17 Jahrhundert mit einem oktogonalen Eckturm steht im Winkel zum Hauptgebaude Das ehemalige Brauhaus wurde spater als Wohnhaus der Professoren der Hohen Schule genutzt Es handelt sich um ein Fachwerkhaus aus dem 17 Jahrhundert auf der westlichen Seite des Hofes Im Hof steht ein gusseiserner Brunnen des 19 Jahrhunderts Sudlich des Anwesens liegt der Muhlbach PersonlichkeitenGedenktafel fur Johann Amos Comenius am Gebaude der ehemaligen Hohen Schule HerbornLehrer Name Zeit AnmerkungCaspar Olevian 1536 1587 1584 1587 Grundungsrektor Dogmatiker und TheologieprofessorJohannes Piscator 1546 1625 1584 1625 Professor fur Theologie bedeutender BibelubersetzerJohannes Pincier 1556 1624 1584 1607 1619 Mediziner Professor fur Physik dreimal RektorJohannes Althusius 1563 1638 1586 1604 Professor der Rechtswissenschaft calvinistischer Staatstheoretiker 1599 1600 und 1602 RektorJohann Heinrich Alsted 1588 1638 1610 1628 Professor fur Philosophie und Theologie schrieb die erste deutsche EnzyklopadieJustus Reifenberg 1631 1616 1621 Professor der RechteZacharias Rosenbach 1595 1638 1623 1638 Professor der Medizin und der alten SprachenMatthias Pasor 1599 1658 1623 1624 ProfessorJohann Heinrich Bisterfeld 1605 1655 1629 Professor der PhilosophieJohann Jacob Gantesweiler 1631 1691 1649 1654 Professor der BeredsamkeitMatthias Nethenus 1618 1686 1669 1686 Professor der TheologieJohann Melchior Steinberg 1625 1670 1655 1669 Professor der TheologieJohann Lorenz Crollius 1641 1709 1674 1681 Professor der Rhetorik der praktischen Philosophie und PadagogiarchJohannes Voet 1647 1713 1670 1674 Professor fur Romisches RechtJohannes Melchior 1646 1689 1682 1689 Professor fur Theologie Autor der ersten reformierten KinderbibelNicolaus Gurtler 1654 1711 1685 1688 Professor der Philosophie und Beredsamkeit sowie Leiter des PadagogiumsJohann Heinrich Florin 1650 1700 1688 1700 Lehrer am Padagogium und ab 1691 Professor der TheologieHeinrich Horch 1652 1729 1690 1698 Professor fur Kirchenrecht und Kirchenkritiker 1698 wurde er seiner Amter enthoben Er hatte die Hochschulen als Teufelswerk bezeichnet Ernst Alexander Otto Cornelius Pagenstecher 1697 1753 1722 1753 Professor der Rechte Rektor der Hohen Schule 1725 nassau oranischer Rat seit 1733Wilhelm Bernhard Nebel 1699 1748 1700 1728 Professor der Mathematik Physik und MedizinKarl Andreas Duker 1670 1752 1701 1704 Lehrer fur Geschichte und Rhetorik am Padagogium HerbornJohann Heinrich Schramm 1676 1753 1701 1707 Professor der Rhetorik der Geschichte und der griechischen SpracheJohann Matthias Florin 1680 1751 1707 1751 Professor der Rhetorik der Geschichte und der griechischen SpracheJohann Eberhard Rau 1695 1770 1721 1770 Professor der Theologie sowie der griechischen und hebraischen SpracheValentin Arnoldi 1712 1793 1745 1793 Professor der TheologieJohann Kasimir Mieg 1712 1764 1733 1743 1757 1764 Professor der Philosophie und TheologieHermann Friedrich Kahrel 1719 1787 1743 1762 Professor der Philosoph 1760 bis 1762 ProrektorJohann Franz Coing 1725 1792 1749 1753 Professor der Philosophie und MathematikDietrich Christoph Ihringk 1727 1781 1750 1752 Professor der RechtsgelehrtheitJohann Daniel Leers 1727 1774 1755 1774 Botaniker und Leiter der Hohe Schul Apotheke Verfasser der Flora Herbornensis Wolrad Burchardi 1734 1793 1757 1793 Professor der Rechtswissenschaftler Universitatssyndicus und Universitatsarchivar zweimal RektorJohann Friedrich Fuchs 1739 1823 1767 1818 Professor der Beredsamkeit und Geschichte der Philosophie dann der Theologie Hochschulbibliothekar Ephorus des PadagogiumsWilhelm Otto 1800 1871 1828 1867 ab 1828 Professor und Dekan und ab 1837 Direktor des Theologischen Seminars in HerbornStudenten Name Zeit AnmerkungGraf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg 1576 1612 1585 1591 ab 1585 Student 1588 am Paedagogium 1589 Rektor der Hohen Schule und 1590 wieder als Student Er grundete 1607 nach dem Vorbild der Hohen Schule Herborn die Hohe Landesschule in HanauGraf Albrecht von Hanau Munzenberg 1579 1635 1585 1591 Jungerer Bruder von Philipp Ludwig II Georg Pasor 1570 1637 ab 1591 Student am Padagogium und der Hohen Schule spater Professor fur Griechisch an der Hochschule im friesischen FranekerGeorg Cruciger 1575 1637 1595 1597 lutherischer Theologe Philosoph und HochschullehrerJohann Textor 1582 1626 ab 1599 Jurist und HistorikerJohann Heinrich Alting 1583 1644 reformierter TheologeJohann Heinrich Alsted 1588 1638 ab 1608 Spater Professor an der Hohen SchuleJohann Amos Comenius 1592 1670 ab 1611 Forderer der PadagogikZacharias Rosenbach 1595 1638 ab 1611 Mediziner Philologe und BibelforscherMatthias Pasor 1599 1658 ab 1613 reformierter Theologe Mathematiker und LinguistJohann Heinrich Bisterfeld 1605 1655 1619 1623 Spater Professor der Philosophie an der Hohen SchuleFriedrich von Bawyr um 1600 1667 ab 1622 kurfurstlich brandenburgischer Generalleutnant Mitglied des preussischen GeneralstabsJohann Jacob Wissenbach 1607 1665 bis 1627 Rechtswissenschaftler und HochschullehrerValentin Arnoldi 1712 1793 bis 1735 reformierter Theologe und HistorikerJohann Friedrich Fuchs 1739 1823 1654 1657 reformierter Theologe Geistlicher Bibliothekar und HochschullehrerJohann Friedrich Mieg 1744 1819 vor 1765 reformierter Prediger Freimaurer und IlluminatEmil Ludwig Philipp Schroder 1764 1835 1784 evangelischer Geistlicher und JugendschriftstellerJohann Hermann Steubing 1750 1827 1756 bis 1772 Kirchenhistoriker Topograph Heimatforscher und evangelischer GeistlicherGeorg Wilhelm Heinrich Seippel 1788 1850 Pfarrer der reformierten Kirchen Erzieher von Friedrich Wilhelm Raiffeisen Karl Friedrich Fuchs 1776 1846 ab 1793 Arzt und Professor an der Universitat KasanChristian Daniel Vogel 1789 1852 bis 1812 Historiker Topograf und Pfarrer im Herzogtum NassauCarl Ludwig Heusler 1790 1851 1807 1808 Unternehmer und Geheimer BergratWilhelm Otto 1800 1871 1819 ab 1828 Professor und Dekan und ab 1837 Direktor des Theologischen Seminars in Herborn MdL Nassau Prasident der Deputiertenkammer Mitglied des VorparlamentsFriedrich Christian Vogel 1800 1882 um 1820 Pfarrer Schriftsteller Dichter und Politiker in WittgensteinAndere Name Zeit AnmerkungChristoph Corvin 1552 1620 ab 1585 akademischer DruckerWissenswertDie Hohe Landesschule in Hanau wurde 1607 nach dem Vorbild der Hohen Schule Herborn gegrundet Sie besteht heute noch als Gymnasium LiteraturJohann Hermann Steubing Geschichte der Hohen Schule Herborn Im Verlage der neuen Gelehrten Buchhandlung Hadamar 1823 Nachdruck Verlag Die Wielandschmiede Kreuztal 1983 Gottfried Zedler Hans Sommer Hrsg Die Matrikel der Hohen Schule und des Paedagogiums zu Herborn Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 5 ISSN 0170 1568 Bergmann Wiesbaden 1908 Heinrich Schlosser Die Hohe Schule Herborn und Caspar Olevian Hauptverein Wiesbaden der Gustav Adolf Stiftung Flugblatt Nr 15 Ritter Wiesbaden 1918 Carl Heiler Die Matrikel der Hohen Schule zu Herborn 1725 1817 Rekonstruiert In Nassauische Annalen Band 55 1935 ISSN 0077 2887 S 149 184 Stadt Herborn und Herborner Geschichtsverein e V Hohe Schule Herborn Stadt Herborn u a Herborn 1972 Gerhard Menk Die Hohe Schule Herborn in ihrer Fruhzeit 1584 1660 Ein Beitrag zum Hochschulwesen des deutschen Kalvinismus im Zeitalter der Gegenreformation Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Band 30 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1981 ISBN 3 922244 42 4 Zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1975 Dieter Wessinghage Die Hohe Schule zu Herborn und ihre Medizinische Fakultat 1584 1817 1984 The High School of Herborn and its Medical Faculty Schattauer Stuttgart u a 1984 ISBN 3 7945 1016 X Joachim Wienecke Hrsg Von der Hohen Schule zum Theologischen Seminar Herborn 1584 1984 Festschrift zur 400 Jahrfeier Magistrat der Stadt Herborn 1984 Hans Haering Die Spatzeit der Hohen Schule zu Herborn 1742 1817 Zwischen Orthodoxie und Aufklarung Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Band 615 Lang Frankfurt am Main u a 1994 ISBN 3 631 47632 9 Zugleich Marburg Universitat Dissertation 1994 Wilhelm A Eckhardt Gerhard Menk Hrsg Christian Wolff und die hessischen Universitaten Beitrage zur hessischen Geschichte Band 18 Trautvetter und Fischer Marburg 2004 ISBN 3 87822 118 5 Kai Brodersen Johann Georg Haubach Rede zum Lob von Herborn 1671 Zweisprachige Ausgabe Speyer KDV 2024 ISBN 978 3 939526 82 7 WeblinksCommons Hohe Schule Herborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archivalien zur Hohen Schule Herborn im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Literatur uber Hohe Schule Herborn nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Theologisches Seminar Herborn Theologische Dokumente der Hohen Schule HerbornEinzelnachweiseStorkel in der Festschrift 1984 S 26 Storkel in der Festschrift 1984 S 55 Druckausgabe der Dill Zeitung 8 Juni 2011 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Hohe Schule In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Zedler S 7 Nr 73 10 11 Nr 179 185 Nr 29 Normdaten Korperschaft GND 2041863 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n83210500 VIAF 148404831

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