Die Universität Altdorf auch Altdorfina oder Academia norica war die Hochschule der Reichsstadt Nürnberg in Altdorf bei
Universität Altdorf

Die Universität Altdorf, auch Altdorfina oder Academia norica, war die Hochschule der Reichsstadt Nürnberg in Altdorf bei Nürnberg, die 1575 als Akademie eingeweiht und 1622 zur Universität erhoben wurde. 1809 wurde sie vom bayerischen König Maximilian I. aufgelöst.
Academia norica Altdorfina Universität Altdorf | |
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Aktivität | 1622 bis 1809 |
Ort | Altdorf bei Nürnberg |
Land | Reichsstadt Nürnberg (Heiliges Römisches Reich) |
Geschichte
Vorgeschichte
Im Mai 1526 wurde in Nürnberg unter Beteiligung einer Reihe bekannter Humanisten und Reformatoren, unter ihnen Philipp Melanchthon und Martin Luther, das Gymnasium St. Egidien gegründet, das jedoch nur neun Jahre Bestand hatte. Im 19. Jahrhundert wurde es in Nürnberg als Königliches Altes Gymnasium neu gegründet und 1933 in Melanchthon-Gymnasium umbenannt.
1565 gab Joachim Camerarius, der ehemalige Gründungsrektor des Gymnasiums St. Egidien, mit einem Schreiben an den Nürnberger Rat den Anstoß für einen neuen Gründungsversuch. Nach der Besichtigung mehrerer infrage kommender Standorte in der Nähe von Nürnberg entschied sich eine Delegation des Nürnberger Rats für Altdorf. Am 30. September 1571 erfolgte die Grundsteinlegung für das durch Spenden des wohlhabenden Nürnberger Patriziats finanzierte Kollegiengebäude; im Gegenzug erwarben die Spender ein Wohnrecht für ihre studierenden Söhne. Nach knapp vierjähriger Bauzeit fand am 29. Juni 1575 die feierliche Einweihung statt. Im Jahre 1582 wurde der durch Sebald Welser finanzierte Ostflügel mit dem größten Hörsaal, ein Jahr später das Torhaus mit einem Buchladen und der Wohnung des Pedells fertiggestellt. Die räumlichen Ausmaße des Gebäudekomplexes lassen vermuten, dass die Nürnberger schon früh über ein einfaches Gymnasium hinausdachten. So erreichte der Vertreter des Nürnberger Rates am kaiserlichen Hof in Prag schließlich die Erhebung zur Akademie. Im Jahre 1581 wurden an der nun nicht mehr nach Klassen, sondern nach Fakultäten gegliederten Einrichtung die ersten Magistertitel verliehen. Edo Hildericus war 1582 der erste Rektor der Akademie.
Erhebung zur Universität und Dreißigjähriger Krieg
Da die Altdorfer Akademie florierte und sich eines großen Zustroms von Studenten erfreute, erhob sie Kaiser Ferdinand II. am 3. Oktober 1622 auf Drängen des Nürnberger Rates zur Universität. Im Gegenzug musste Nürnberg aus der Protestantischen Union ausscheiden und 25.000 Gulden Hilfsgelder an den Kaiser entrichten. Das offizielle Gründungsdatum wurde auf den 29. Juni 1623 gelegt, den Tag, an dem 1575 die Einweihung des ehemaligen Gymnasiums stattgefunden hatte. Die evangelische St. Laurentiuskirche wurde zur Universitätskirche ernannt. Dort wurden bis 1809 über 1100 junge protestantische Geistliche ordiniert. Acht Jahre nach der Universitätsgründung hatte der Dreißigjährige Krieg auch Altdorf erreicht, als Tillys Truppen im November 1631 Stadt und Universität besetzten und mit Plünderung drohten. Nach einer Zahlung von 1000 Reichstalern zogen die Truppen schließlich ab. Im Juni 1632 wurden Angehörige der Universität auf ihrem Weg von Nürnberg nach Altdorf von kroatischen Reitern überfallen. Der Universitätsrektor Georg Nößler musste als Arzt im Heer Wallensteins bleiben. Erst nach der Schlacht bei Lützen am 6. November 1632 konnte er nach Altdorf zurückkehren. Die Einschreibungen an der Universität erreichen in dieser Zeit ihren Tiefstand; Studenten und Professoren suchten Schutz im benachbarten Nürnberg.
Blütezeit, Niedergang und Auflösung
Nach Kriegsende hatte die Universität Altdorf bis ins erste Viertel des 18. Jahrhunderts eine Zeit der Blüte und ständigen Erweiterung. 1650 wurde die Anatomie eingerichtet, 1657 die Sternwarte, 1682 das chemische Laboratorium. Das theologische Promotionsrecht erhielt Altdorf durch ein kaiserliches Privileg vom 10. Dezember 1696, nachdem ein Vorstoß der Stadt noch 1690 gescheitert war. Die Rangerhöhung zur Volluniversität wurde am akademischen Jahrtag 1697 feierlich verkündet.
Am 29. Juni 1723 wurde die Hundertjahrfeier mit großem Pomp gefeiert. Doch die jährlichen Neueinschreibungen gingen immer weiter zurück. Eine zur Verbesserung der Universität im Jahr 1729 eingesetzte Kommission mahnte eine höhere Disziplin bei Studenten und Professoren an und erwog erstmals eine Verlegung der Universität nach Nürnberg. Die Studentenzahlen fielen nach 1740 deutlich ab und verringerten sich nach 1770 stetig weiter bis auf zeitweilig nur gut 20 Neuimmatrikulationen.
Mit der Übernahme Nürnbergs fiel 1806 auch die Reichsstädtische Universität Altdorf an das Königreich Bayern. Infolge der neu gegründeten bayerischen Landesuniversitäten musste an anderen Stellen gespart werden. Weil die finanziellen Mittel fehlten, wurde – wie schon 1803 die Universität Dillingen – auch die Altdorfina am 24. September 1809 von König Maximilian I. Joseph aufgelöst. Die Bestände der Bibliothek mitsamt den Bücherschränken gelangten auf Betreiben Friedrich Immanuel Niethammers in die Universitätsbibliothek Erlangen.
Von 1824 bis 1924 bestand ein Schullehrer-Seminar. 1925 wurden im Seminargebäude durch den Landesverband für Innere Mission Einrichtungen für Körperbehinderte geschaffen.
Die „Affäre Wallenstein“
Am 29. August 1599 schrieb sich der damals sechzehnjährige Albrecht von Waldstein, der Sohn eines protestantischen Gutsbesitzers und später unter dem Namen „Wallenstein“ berühmt gewordene Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, in die Altdorfer Matrikel ein. Nur wenige Wochen später war er auch schon in den Skandal um die Ermordung von Wolff Fuchs, einem Fähnrich der Altdorfer Bürgerwehr, verwickelt, der kurz vor Weihnachten nach einem Streit von dem Studenten Johann Hartmann von Steinau erstochen wurde. Die Vorwürfe, die daraufhin gegenüber Wallenstein erhoben wurden, betrafen nicht allein seine Anwesenheit bei der Tat selbst, sondern auch, dass er in der kurtzen Zeit her, so er zu Altorff gewesen und studirn sollen, sich in mancherley weiß allerley unruhe und muetwillens unterstanden habe, wie ein Brief des Nürnberger Rats an den Rektor der Altdorfina vom 12. Januar 1600 bezeugt. Die Bestrafung fiel ungewöhnlich milde aus; Wallenstein wurde nur mit einem kurzen Hausarrest belegt. Wenig später, am 14. Januar, kam es zu einem weiteren Vorfall, als Wallenstein seinen Diener mit Peitschenhieben schwer misshandelte, weil dieser untätig aus dem Fenster auf den Markt hinausgeschaut hatte. Das daraufhin eingeleitete Verfahren endete damit, dass Wallenstein die Arztkosten für die Behandlung seines Dieners übernehmen und eine Strafe von 30 Gulden zahlen musste. Mitte März 1600 taucht sein Name zum letzten Mal in den Universitätsannalen auf. Wallenstein verschwand aus Altdorf und unternahm eine Grand Tour nach Frankreich und Italien, wo er sein Studium an den Universitäten in Padua und Bologna fortsetzte.
Bedeutende Gelehrte
In Klammern ist jeweils das Jahr der Berufung nach Altdorf angegeben oder die Lebensdauer
- Edo Hildericus (1533–1599) 1582 der erste Rektor der Akademie und ab 1584 Professor für hebräische Sprache
- Obertus Giphanius (1534–1604), Rechtsprofessor (1583–1590)
- Johannes Praetorius oder Johann Richter (1537–1616), Mathematiker, Astronom und Techniker (1576)
- Johann Piccart (1540–1584), Professor für Katechetik
- Jakob Schopper (1545–1616), Professor der Theologie, Rektor
- Nicolaus Taurellus (1547–1606), Prof. für Rhetorik, Ethik und ab 1579 der Medizin und Physik und viermal Rektor
- Johannes Busereuth (1548–1610), Rechtsprofessor von 1580 bis 1592, 1586 Rektor
- Julius Konrad Otto (* 1562; † 1649 oder um 1655/56), ursprünglich Naphthali Margolith, 1603–1607 Professor für Hebräisch
- Michael Virdung (1575–1637), Professor für Beredsamkeit und Geschichte (1605)
- Aegidius Agricola (1578–1646), Jurist, promoviert 1609 in Basel, 1613 Professor der Jurisprudenz
- Konrad Rittershausen (1560–1613), deutscher Jurist (1591)
- Arnold Klapmeier (1574–1604), Staatsrechtler, Professor für Geschichte und Politik
- Michael Piccart (1574–1620), Professor der Logik, Poesie und Metaphysik, Rektor der Universität
- Johann Caspar Odontius (1580–1626), Astronom, Mathematiker und Kalendermacher, Professor für niedere Mathematik
- Christoph Crinesius (1584–1629), deutscher Orientalist und Hochschullehrer
- Hugo Donellus (1527–1591), Jurist (1588)
- Petrus Wesenbeck (1556–1603), Jurist (1592)
- Christoph Coler (um 1572–um 1651), Professor für Geschichte und Politik (1598–1600)
- Johann Weinmann (1599–1672), Professor der Theologie ab 1628 bis 1672
- Ernst Soner (1572–1612), Medizinprofessor, Professor der Naturheilkunde, Unitarier und (1607–1608) Rektor
- Daniel Schwenter (1585–1636), Mathematiker und Philosoph (1608)
- Georg Nößler (1591–1650), Mediziner (1618)
- Ludwig Jungermann (1572–1653), Botaniker (1625)
- Theodor Hackspan (1607–1659), Orientalist, Theologe und Hochschullehrer (1636)
- Jakob Pancraz Bruno (1629–1709), Anatom und Chirurg, Lehrstuhlinhaber bis 1709
- Abdias Trew (1597–1669), Mathematiker und Astronom (1636)
- Johann Conrad Dürr (1625–1677), Theologe und Moralphilosoph (1651, 1654)
- Johannes Saubert der Jüngere (1638–1688), Orientalist und lutherischer Theologe (1673)
- Heinrich Linck (1642–1696), Rechtswissenschaftler, ab 1674 Professor der Rechte, zweimal Rektor
- Moritz Hofmann (1621–1698), Mediziner (1648/49)
- Lukas Friedrich Reinhard (1623–1688), Professor der Theologie ab 1649, Rektor 1668/1669
- Johann Christoph Wagenseil (1633–1705), Historiker, Jurist und Orientalist (1667)
- Johann Christoph Sturm (1635–1703), Physiker und Mathematiker (1669)
- Magnus Daniel Omeis (1646–1708), Professor für Rhetorik, Poesie und Moral (1674), ab 1697 Präses des Pegnesischen Blumenordens
- Christian Gottlieb Schwarz (1675–1751), Professor für Rhetorik, Poesie und Moral, Präses des Pegnesischen Blumenordens
- Johann Moritz Hofmann (1653–1727), Mediziner, Lehrstühle für Anatomie, Chemie und Botanik (1677)
- Johann Jakob Baier (1677–1735), Mediziner, Historiker und Fossilienkundler (1704)
- Erhard Reusch (1678–1740), Philologe, Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, Privatdozent von 1715 bis 1723
- Georg Heinrich Linck (1692–1739), Professor der Rechte, zweimal Rektor der Hochschule
- Michael Kelsch (1693–1742), Mathematiker, Philosoph und Astronom, ab 1720 Dozent der Philosophie und Mathematik, ab 1731 Professor der Mathematik und Physik
- Gustav Georg Zeltner (1672–1738), Theologe (1706)
- Lorenz Heister (1683–1758), Mediziner und Botaniker, Lehrstuhlinhaber für Anatomie und Chirurgie (1710)
- Georg Friedrich Deinlein (1696–1757), Rechtswissenschaften und Philosophie, Privatdozent (1719), Professor (1730), Rektor
- Johann Heinrich Schulze (1687–1744), Mediziner, Philologe und Numismatiker (1720)
- Johann David Köhler (1684–1755), Bibliothekar und Numismatiker
- Christian Heinrich Freiesleben (1696–1741), deutscher Autor, Jurist und ab 1730 „Professor der Institutionen“
- Johann Heumann von Teutschenbrunn (1711–1760), ordentlicher Professor für Rechtswissenschaften (1744)
- Johann Augustin Dietelmair (1746–1785), Theologie-Professor und fünfmaliger Rektor
- Georg Wilhelm Sigismund Beigel (1753–1837), Diplomat, Bibliothekar, Naturforscher und Mathematiker
- Johann Christian Siebenkees (1753–1841), Rechtswissenschaftler (1776), achtmal Dekan der Juristischen Fakultät, fünfmal Rektor der Universität
- Konrad Mannert (1756–1834), Historiker und Geograph (1778, 1797)
- Julius Friedrich von Malblanc (1752–1828), Rechtswissenschaftler (1779), 1785 Rektor der Universität
- Georg Andreas Will (1727–1798), Historiker und Philosoph (1757), Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
- Wolfgang Jäger (1734–1795), Philologe und Historiker, ab 1773 außerordentlicher Professor der abendländischen Sprachen, 1786 ordentlicher Professor und zudem Professor der Poesie sowie ab 1788 außerdem Professor der Beredsamkeit
- Christoph David Anton Martini (1761–1815), evangelischer Theologe, von 1807 bis 1809 Professor der Theologie
- Johann Philipp Siebenkees (1759–1796), außerplanmäßiger Professor für Philosophie (1791), ordentlicher Professor für Sprachen (1795)
- Jacob Friedrich Georg Emmrich (1766–1839), Jurist, 1802 Rektor der Universität
- Gottlob Wilhelm Meyer (1768–1816), Professor der Theologie von 1804 bis 1813
Bedeutende Studenten
- Michael Piccart (1574–1620), Philosoph, Philologe und Historiker
- Melchior Goldast von Haiminsfeld (1578–1635), Schweizer Altphilologe, wurde 1597 promoviert
- Aegidius Agricola (1578–1646), Jurist, promoviert 1609 in Basel
- Johann Caspar Odontius (1580–1626), Astronom, Mathematiker und Kalendermacher
- Albrecht von Waldstein, genannt Wallenstein (1583–1634), späterer kaiserlicher General, war Student von 1599 bis 1600
- Christoph Schindler (1596–1669), deutscher Jurist und Geistlicher
- Johann Hering (1599–1658), Jurist und Oldenburgischer Staatsmann
- Georg Achatz Heher (1601–1667), Jurist, Diplomat und Kanzler
- Andreas Goldmayer (1602–1665), Mathematiker, Astronom und Kalendermacher
- Johann Michael Dilherr (1604–1669), Professor für Beredsamkeit, für Geschichte und Poesie und für Theologie, stand in enger Verbindung zum Pegnesischen Blumenorden
- Theodor Hackspan (1607–1659), Orientalist, Theologe und Hochschullehrer
- Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658), 1623 bis 1626 immatrikuliert, gründete 1644 den Pegnesischen Blumenorden
- Lukas Friedrich Reinhard (1623–1688), lutherischer Theologe
- Johann Conrad Dürr (1625–1677), Theologe und Hochschullehrer
- Christoph Peller von und zu Schoppershof (1630–1711), Jurist und Diplomat, Prokanzler der Universität
- Wolfgang Gundling (1637–1689), lutherischer Theologe
- Johann Pachelbel (1653–1706), deutscher Komponist und Organist
- Johann Adam Schertzer (1628–1683), deutscher lutherischer Theologe und Hochschullehrer
- Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), Philosoph und Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Rechtsgelehrter, Physiker, Historiker und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts, wurde 1666 promoviert
- Heinrich Arnold Stockfleth (1643–1708), studierte Theologie, 1666 Magister, 1668 Dichter im Pegnesischen Blumenorden
- Johann Michael Lang (1664–1731), Theologe, Geistlicher und Hochschullehrer
- Hermann Dietrich Meibom (1671–1745), Jurist, Historiker und Hochschullehrer
- Wilhelm Ludwig von Maskowsky (1675–1731), Staatsmann
- Erhard Reusch (1678–1740), Philologe, Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, Magister 1704
- Polycarp Müller (1685–1747), evangelischer Bischof, Rhetoriker und Philosoph
- Georg Christoph Munz (1691–1768), Geistlicher, Gymnasiallehrer und Kirchenlieddichter
- Michael Kulenkamp (1678–1743), 1702 Promotion zum Lizenziaten beider Rechte
- Johann Georg Volckamer (1616–1693), 1643 Promotion, 1646 elftes Mitglied des Pegnesischen Blumenordens
- Johann Alexander Döderlein (1675–1745), ab 1693
- Jacob Paul von Gundling (1673–1731), Historiker (1695)
- Georg Heinrich Linck (1692–1739), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Michael Kelsch (1693–1742), studierte 1713/1714 und von 1717 bis 1720
- Nikolaus Hieronymus Gundling (1671–1729), studierte Theologie und Philosophie, später Prorektor in Halle
- Christoph Fürer von Haimendorf (1663–1732), Präses des Pegnesischen Blumenordens von 1709 bis 1732
- Christoph Jacob Trew (1695–1769), Arzt und Botaniker von 1711 bis 1712
- Johann Georg Schelhorn (1694–1773), deutscher Theologe studierte von 1714 bis 1716 in Altdorf
- Karl Christian Hirsch (1704–1754), Kirchenhistoriker und Geistlicher
- Johann Carl König (1705–1753), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, studierte 1724 bis 1726, 1736 Promotion
- Christoph Friedrich Geiger (1712–1767), Jurist und Hochschullehrer der Universität Marburg
- Johann Heinrich Bocris (1713–1776), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Nicolaus Schwebel (1713–1773), Philologe, Dichter und Pädagoge
- Christoph August Reichel (1715–1774), Kirchenlieddichter, Geistlicher und Gymnasiallehrer
- Andreas Rehberger (1716–1769), Geistlicher und Kirchenlieddichter
- Andreas Würfel (1718–1769), Geistlicher und Historiker
- Johann Gottlieb Schäffer (1720–1795), Arzt und Naturforscher
- Erhard Andreas Frommann (1722–1774), Abt von Kloster Berge und Generalsuperintendent des Herzogtums Magdeburg
- Johann Christoph Gatterer (1727–1799), Historiker, Professor an der Universität Göttingen, war Student ab 1747
- Wolfgang Jäger (1734–1795), Philologe und Historiker, studierte dort von 1752 bis 1758
- Johann Georg Schlosser (1739–1799), Jurist, Historiker und Staatsmann
- Johann Friedrich Bauder (1741–1831), Jurist und Beamter
- Jacob Christian Gottlieb von Schäffer (1752–1826), deutscher Arzt
- Johann Christian Siebenkees (1753–1841), Rechtswissenschaftler, Dichter und Hochschullehrer
- Johann Karl Osterhausen (1765–1839), Mediziner
- Gerhard Adam Neuhofer (1773–1816), Schriftsteller
- Johann Simon Erhardt (1776–1829), Philosoph und Hochschullehrer
- Johann Gottfried Pahl (1768–1839), ab 1784 protestantischer Theologie, 1807 wurde Pahl Ehrenmitglied des Pegnesischen Blumenordens
Nachklang
Das 1575 im Renaissance-Stil erbaute Universitätsgebäude ist heute Teil des Wichernhauses, eines Internates für Körperbehinderte und Altersheim. Die dortigen Gebäude sind als typische Hochschulanlage als Baudenkmal geschützt und ist ein anschauliches Zeugnis deutscher Hochschulgeschichte, da sie weitgehend unverändert im Zustand des 18. Jahrhunderts erhalten blieben (wie ansonsten nur noch die ebenfalls aufgelassene Universität Helmstedt).
Die Evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius war die frühere Universitätskirche und ist ebenfalls als Baudenkmal geschützt.
Zur Erinnerung an Wallensteins Studienzeit finden in Altdorf in regelmäßigem Abstand die sogenannten „Wallensteinfestspiele“ statt, bei denen über 600 Bürger Altdorfs in historischen Kostümen Szenen aus dem Studentenleben zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachspielen. Das nächste Festspieljahr ist 2025.
Weniger als hundert Meter neben dem Universitätsgebäude befindet sich heute in den Räumen der alten Universitätsdruckerei ein .
Seit September 2002 setzt sich die Initiative „Internationales Netzwerk Universität Altdorf“ (INUA) für eine Wiederbelebung der Universität Altdorf ein.
Literatur
Quellen
- Ludwig Krauß: Die Altdorfer Gedächtnisrede auf Sebald Welser (gest. 1589). Der lateinische Text mit Übersetzung, Einleitung und Erläuterungen. Nürnberg: Melanchthon-Gymnasium, 1976, 53 Seiten (Einheitssachtitel: Oratio in obitum et memoriam domini Sebaldi Welseri senatoris consularis Norimbergensis)
- Johann Martin Trechsel: Amoenitates Altdorfinae oder Eigentliche nach dem Leben gezeichnete Prospecten der Löblichen Nürnbergischen Universität Altdorf, Nürnberg, ca. 1720
- Johann Georg Puschner: Natürliche Abschilderung des academischen Lebens in gegenwärtigen Vierzehn schönen Figuren ans Licht gestellt von D. Nürnberg ca. 1725
- Die Matrikel der Universität Altdorf. Stürtz : Würzburg (Digitalisat)
- 1. Text.1912
- 2. Register.1912
Darstellungen
- Georg Andreas Will: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf. Neudruck der 2. Ausgabe Altdorf 1801, mit Nachtrag von Christian Conrad Nopitsch, Aalen 1975, ISBN 3-511-10095-X. (Google-Books)
- Horst Claus Recktenwald (Hrsg.): Gelehrte der Universität Altdorf. Nürnberg 1966.
- Horst Claus Recktenwald: Die fränkische Universität Altdorf, 2. Auflage, Nürnberg 1990, ISBN 3-88929-073-6.
- Hans Recknagel: Die Nürnbergische Universität Altdorf, Altdorf bei Nürnberg 1993.
- Hans Recknagel: Die Nürnbergische Universität Altdorf und ihre großen Gelehrten, Altdorf 1998, ISBN 3-00-003737-3.
- Wolfgang Mährle: Academia Norica. Wissenschaft und Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575-1623). (Contubernium. Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 54). Franz Steiner, Stuttgart 2000. (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
- Hanns Christof Brennecke / Dirk Niefanger / Werner Wilhelm Schnabel (Hrsg.): Akademie und Universität Altdorf, Studien zur Hochschulgeschichte Nürnbergs, Köln, Weimar, Wien 2011 (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 69), ISBN 978-3-412-20640-6.
- Werner Wilhelm Schnabel (Hg.): Athena Norica. Bilder und Daten zur Geschichte der Universität Altdorf, Nürnberg 2012 (gff digital – Reihe A: Digitalisierte Quellen, 3), ISBN 978-3-929865-93-6 (DVD-ROM)
Weblinks
- Historisches Lexikon Bayerns mit ausführlicher Literaturliste
- Professoren- und Studentenverzeichnis Album Academicum Altorphinum. Personendatenbank zur Akademie und Universität Altdorf 1578–1809.
Einzelnachweise
- Paul Tschackert: Varel, Edo Hilderich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 485 f.
- Nößler, Georg. In: ALBUM ACADEMICUM ALTORPHINUM. Abgerufen am 29. Juni 2025.
- Karl Wittich: Wallenstein, Albrecht Wenzel Eusebius von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 582–641.
- Datenbasis und Erschließungstiefe. In: ALBUM ACADEMICUM ALTORPHINUM. Abgerufen am 29. Juni 2025.
- Denkmalliste für Altdorf bei Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- Universitätsmuseum, Nürnbergische Universität Altdorf (seit 1809 geschlossen). In: Universitätssammlungen in Deutschland. Abgerufen am 29. Juni 2025.
Koordinaten: 49° 23′ 5,5″ N, 11° 21′ 24,5″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Universitat Altdorf auch Altdorfina oder Academia norica war die Hochschule der Reichsstadt Nurnberg in Altdorf bei Nurnberg die 1575 als Akademie eingeweiht und 1622 zur Universitat erhoben wurde 1809 wurde sie vom bayerischen Konig Maximilian I aufgelost Academia norica Altdorfina Universitat AltdorfAktivitat 1622 bis 1809Ort Altdorf bei NurnbergLand Reichsstadt Nurnberg Heiliges Romisches Reich GeschichteVorgeschichte Die Nurnbergische Universitat Altdorf 1714 Aussenansicht des Universitatsgebaudes 2020 Johann Georg Puschner Der fleissige Student um 1725 im Hintergrund die charakteristische Architektur des Altdorfer Universitatsgebaudes mit Innenhof und TorhausJohann Georg Puschner Der rauffende Student Kupferstich um 1725 im Hintergrund ist der Universitatsfechtboden von Altdorf zu erkennen Im Mai 1526 wurde in Nurnberg unter Beteiligung einer Reihe bekannter Humanisten und Reformatoren unter ihnen Philipp Melanchthon und Martin Luther das Gymnasium St Egidien gegrundet das jedoch nur neun Jahre Bestand hatte Im 19 Jahrhundert wurde es in Nurnberg als Konigliches Altes Gymnasium neu gegrundet und 1933 in Melanchthon Gymnasium umbenannt 1565 gab Joachim Camerarius der ehemalige Grundungsrektor des Gymnasiums St Egidien mit einem Schreiben an den Nurnberger Rat den Anstoss fur einen neuen Grundungsversuch Nach der Besichtigung mehrerer infrage kommender Standorte in der Nahe von Nurnberg entschied sich eine Delegation des Nurnberger Rats fur Altdorf Am 30 September 1571 erfolgte die Grundsteinlegung fur das durch Spenden des wohlhabenden Nurnberger Patriziats finanzierte Kollegiengebaude im Gegenzug erwarben die Spender ein Wohnrecht fur ihre studierenden Sohne Nach knapp vierjahriger Bauzeit fand am 29 Juni 1575 die feierliche Einweihung statt Im Jahre 1582 wurde der durch Sebald Welser finanzierte Ostflugel mit dem grossten Horsaal ein Jahr spater das Torhaus mit einem Buchladen und der Wohnung des Pedells fertiggestellt Die raumlichen Ausmasse des Gebaudekomplexes lassen vermuten dass die Nurnberger schon fruh uber ein einfaches Gymnasium hinausdachten So erreichte der Vertreter des Nurnberger Rates am kaiserlichen Hof in Prag schliesslich die Erhebung zur Akademie Im Jahre 1581 wurden an der nun nicht mehr nach Klassen sondern nach Fakultaten gegliederten Einrichtung die ersten Magistertitel verliehen Edo Hildericus war 1582 der erste Rektor der Akademie Erhebung zur Universitat und Dreissigjahriger Krieg Da die Altdorfer Akademie florierte und sich eines grossen Zustroms von Studenten erfreute erhob sie Kaiser Ferdinand II am 3 Oktober 1622 auf Drangen des Nurnberger Rates zur Universitat Im Gegenzug musste Nurnberg aus der Protestantischen Union ausscheiden und 25 000 Gulden Hilfsgelder an den Kaiser entrichten Das offizielle Grundungsdatum wurde auf den 29 Juni 1623 gelegt den Tag an dem 1575 die Einweihung des ehemaligen Gymnasiums stattgefunden hatte Die evangelische St Laurentiuskirche wurde zur Universitatskirche ernannt Dort wurden bis 1809 uber 1100 junge protestantische Geistliche ordiniert Acht Jahre nach der Universitatsgrundung hatte der Dreissigjahrige Krieg auch Altdorf erreicht als Tillys Truppen im November 1631 Stadt und Universitat besetzten und mit Plunderung drohten Nach einer Zahlung von 1000 Reichstalern zogen die Truppen schliesslich ab Im Juni 1632 wurden Angehorige der Universitat auf ihrem Weg von Nurnberg nach Altdorf von kroatischen Reitern uberfallen Der Universitatsrektor Georg Nossler musste als Arzt im Heer Wallensteins bleiben Erst nach der Schlacht bei Lutzen am 6 November 1632 konnte er nach Altdorf zuruckkehren Die Einschreibungen an der Universitat erreichen in dieser Zeit ihren Tiefstand Studenten und Professoren suchten Schutz im benachbarten Nurnberg Blutezeit Niedergang und Auflosung Nach Kriegsende hatte die Universitat Altdorf bis ins erste Viertel des 18 Jahrhunderts eine Zeit der Blute und standigen Erweiterung 1650 wurde die Anatomie eingerichtet 1657 die Sternwarte 1682 das chemische Laboratorium Das theologische Promotionsrecht erhielt Altdorf durch ein kaiserliches Privileg vom 10 Dezember 1696 nachdem ein Vorstoss der Stadt noch 1690 gescheitert war Die Rangerhohung zur Volluniversitat wurde am akademischen Jahrtag 1697 feierlich verkundet Am 29 Juni 1723 wurde die Hundertjahrfeier mit grossem Pomp gefeiert Doch die jahrlichen Neueinschreibungen gingen immer weiter zuruck Eine zur Verbesserung der Universitat im Jahr 1729 eingesetzte Kommission mahnte eine hohere Disziplin bei Studenten und Professoren an und erwog erstmals eine Verlegung der Universitat nach Nurnberg Die Studentenzahlen fielen nach 1740 deutlich ab und verringerten sich nach 1770 stetig weiter bis auf zeitweilig nur gut 20 Neuimmatrikulationen Mit der Ubernahme Nurnbergs fiel 1806 auch die Reichsstadtische Universitat Altdorf an das Konigreich Bayern Infolge der neu gegrundeten bayerischen Landesuniversitaten musste an anderen Stellen gespart werden Weil die finanziellen Mittel fehlten wurde wie schon 1803 die Universitat Dillingen auch die Altdorfina am 24 September 1809 von Konig Maximilian I Joseph aufgelost Die Bestande der Bibliothek mitsamt den Bucherschranken gelangten auf Betreiben Friedrich Immanuel Niethammers in die Universitatsbibliothek Erlangen Von 1824 bis 1924 bestand ein Schullehrer Seminar 1925 wurden im Seminargebaude durch den Landesverband fur Innere Mission Einrichtungen fur Korperbehinderte geschaffen Die Affare Wallenstein Am 29 August 1599 schrieb sich der damals sechzehnjahrige Albrecht von Waldstein der Sohn eines protestantischen Gutsbesitzers und spater unter dem Namen Wallenstein beruhmt gewordene Feldherr des Dreissigjahrigen Krieges in die Altdorfer Matrikel ein Nur wenige Wochen spater war er auch schon in den Skandal um die Ermordung von Wolff Fuchs einem Fahnrich der Altdorfer Burgerwehr verwickelt der kurz vor Weihnachten nach einem Streit von dem Studenten Johann Hartmann von Steinau erstochen wurde Die Vorwurfe die daraufhin gegenuber Wallenstein erhoben wurden betrafen nicht allein seine Anwesenheit bei der Tat selbst sondern auch dass er in der kurtzen Zeit her so er zu Altorff gewesen und studirn sollen sich in mancherley weiss allerley unruhe und muetwillens unterstanden habe wie ein Brief des Nurnberger Rats an den Rektor der Altdorfina vom 12 Januar 1600 bezeugt Die Bestrafung fiel ungewohnlich milde aus Wallenstein wurde nur mit einem kurzen Hausarrest belegt Wenig spater am 14 Januar kam es zu einem weiteren Vorfall als Wallenstein seinen Diener mit Peitschenhieben schwer misshandelte weil dieser untatig aus dem Fenster auf den Markt hinausgeschaut hatte Das daraufhin eingeleitete Verfahren endete damit dass Wallenstein die Arztkosten fur die Behandlung seines Dieners ubernehmen und eine Strafe von 30 Gulden zahlen musste Mitte Marz 1600 taucht sein Name zum letzten Mal in den Universitatsannalen auf Wallenstein verschwand aus Altdorf und unternahm eine Grand Tour nach Frankreich und Italien wo er sein Studium an den Universitaten in Padua und Bologna fortsetzte Bedeutende GelehrteIn Klammern ist jeweils das Jahr der Berufung nach Altdorf angegeben oder die Lebensdauer Edo Hildericus 1533 1599 1582 der erste Rektor der Akademie und ab 1584 Professor fur hebraische Sprache Obertus Giphanius 1534 1604 Rechtsprofessor 1583 1590 Johannes Praetorius oder Johann Richter 1537 1616 Mathematiker Astronom und Techniker 1576 Johann Piccart 1540 1584 Professor fur Katechetik Jakob Schopper 1545 1616 Professor der Theologie Rektor Nicolaus Taurellus 1547 1606 Prof fur Rhetorik Ethik und ab 1579 der Medizin und Physik und viermal Rektor Johannes Busereuth 1548 1610 Rechtsprofessor von 1580 bis 1592 1586 Rektor Julius Konrad Otto 1562 1649 oder um 1655 56 ursprunglich Naphthali Margolith 1603 1607 Professor fur Hebraisch Michael Virdung 1575 1637 Professor fur Beredsamkeit und Geschichte 1605 Aegidius Agricola 1578 1646 Jurist promoviert 1609 in Basel 1613 Professor der Jurisprudenz Konrad Rittershausen 1560 1613 deutscher Jurist 1591 Arnold Klapmeier 1574 1604 Staatsrechtler Professor fur Geschichte und Politik Michael Piccart 1574 1620 Professor der Logik Poesie und Metaphysik Rektor der Universitat Johann Caspar Odontius 1580 1626 Astronom Mathematiker und Kalendermacher Professor fur niedere Mathematik Christoph Crinesius 1584 1629 deutscher Orientalist und Hochschullehrer Hugo Donellus 1527 1591 Jurist 1588 Petrus Wesenbeck 1556 1603 Jurist 1592 Christoph Coler um 1572 um 1651 Professor fur Geschichte und Politik 1598 1600 Johann Weinmann 1599 1672 Professor der Theologie ab 1628 bis 1672 Ernst Soner 1572 1612 Medizinprofessor Professor der Naturheilkunde Unitarier und 1607 1608 Rektor Daniel Schwenter 1585 1636 Mathematiker und Philosoph 1608 Georg Nossler 1591 1650 Mediziner 1618 Ludwig Jungermann 1572 1653 Botaniker 1625 Theodor Hackspan 1607 1659 Orientalist Theologe und Hochschullehrer 1636 Jakob Pancraz Bruno 1629 1709 Anatom und Chirurg Lehrstuhlinhaber bis 1709 Abdias Trew 1597 1669 Mathematiker und Astronom 1636 Johann Conrad Durr 1625 1677 Theologe und Moralphilosoph 1651 1654 Johannes Saubert der Jungere 1638 1688 Orientalist und lutherischer Theologe 1673 Heinrich Linck 1642 1696 Rechtswissenschaftler ab 1674 Professor der Rechte zweimal Rektor Moritz Hofmann 1621 1698 Mediziner 1648 49 Lukas Friedrich Reinhard 1623 1688 Professor der Theologie ab 1649 Rektor 1668 1669 Johann Christoph Wagenseil 1633 1705 Historiker Jurist und Orientalist 1667 Johann Christoph Sturm 1635 1703 Physiker und Mathematiker 1669 Magnus Daniel Omeis 1646 1708 Professor fur Rhetorik Poesie und Moral 1674 ab 1697 Prases des Pegnesischen Blumenordens Christian Gottlieb Schwarz 1675 1751 Professor fur Rhetorik Poesie und Moral Prases des Pegnesischen Blumenordens Johann Moritz Hofmann 1653 1727 Mediziner Lehrstuhle fur Anatomie Chemie und Botanik 1677 Johann Jakob Baier 1677 1735 Mediziner Historiker und Fossilienkundler 1704 Erhard Reusch 1678 1740 Philologe Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Privatdozent von 1715 bis 1723 Georg Heinrich Linck 1692 1739 Professor der Rechte zweimal Rektor der Hochschule Michael Kelsch 1693 1742 Mathematiker Philosoph und Astronom ab 1720 Dozent der Philosophie und Mathematik ab 1731 Professor der Mathematik und Physik Gustav Georg Zeltner 1672 1738 Theologe 1706 Lorenz Heister 1683 1758 Mediziner und Botaniker Lehrstuhlinhaber fur Anatomie und Chirurgie 1710 Georg Friedrich Deinlein 1696 1757 Rechtswissenschaften und Philosophie Privatdozent 1719 Professor 1730 Rektor Johann Heinrich Schulze 1687 1744 Mediziner Philologe und Numismatiker 1720 Johann David Kohler 1684 1755 Bibliothekar und Numismatiker Christian Heinrich Freiesleben 1696 1741 deutscher Autor Jurist und ab 1730 Professor der Institutionen Johann Heumann von Teutschenbrunn 1711 1760 ordentlicher Professor fur Rechtswissenschaften 1744 Johann Augustin Dietelmair 1746 1785 Theologie Professor und funfmaliger Rektor Georg Wilhelm Sigismund Beigel 1753 1837 Diplomat Bibliothekar Naturforscher und Mathematiker Johann Christian Siebenkees 1753 1841 Rechtswissenschaftler 1776 achtmal Dekan der Juristischen Fakultat funfmal Rektor der Universitat Konrad Mannert 1756 1834 Historiker und Geograph 1778 1797 Julius Friedrich von Malblanc 1752 1828 Rechtswissenschaftler 1779 1785 Rektor der Universitat Georg Andreas Will 1727 1798 Historiker und Philosoph 1757 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens Wolfgang Jager 1734 1795 Philologe und Historiker ab 1773 ausserordentlicher Professor der abendlandischen Sprachen 1786 ordentlicher Professor und zudem Professor der Poesie sowie ab 1788 ausserdem Professor der Beredsamkeit Christoph David Anton Martini 1761 1815 evangelischer Theologe von 1807 bis 1809 Professor der Theologie Johann Philipp Siebenkees 1759 1796 ausserplanmassiger Professor fur Philosophie 1791 ordentlicher Professor fur Sprachen 1795 Jacob Friedrich Georg Emmrich 1766 1839 Jurist 1802 Rektor der Universitat Gottlob Wilhelm Meyer 1768 1816 Professor der Theologie von 1804 bis 1813Bedeutende StudentenMichael Piccart 1574 1620 Philosoph Philologe und Historiker Melchior Goldast von Haiminsfeld 1578 1635 Schweizer Altphilologe wurde 1597 promoviert Aegidius Agricola 1578 1646 Jurist promoviert 1609 in Basel Johann Caspar Odontius 1580 1626 Astronom Mathematiker und Kalendermacher Albrecht von Waldstein genannt Wallenstein 1583 1634 spaterer kaiserlicher General war Student von 1599 bis 1600 Christoph Schindler 1596 1669 deutscher Jurist und Geistlicher Johann Hering 1599 1658 Jurist und Oldenburgischer Staatsmann Georg Achatz Heher 1601 1667 Jurist Diplomat und Kanzler Andreas Goldmayer 1602 1665 Mathematiker Astronom und Kalendermacher Johann Michael Dilherr 1604 1669 Professor fur Beredsamkeit fur Geschichte und Poesie und fur Theologie stand in enger Verbindung zum Pegnesischen Blumenorden Theodor Hackspan 1607 1659 Orientalist Theologe und Hochschullehrer Georg Philipp Harsdorffer 1607 1658 1623 bis 1626 immatrikuliert grundete 1644 den Pegnesischen Blumenorden Lukas Friedrich Reinhard 1623 1688 lutherischer Theologe Johann Conrad Durr 1625 1677 Theologe und Hochschullehrer Christoph Peller von und zu Schoppershof 1630 1711 Jurist und Diplomat Prokanzler der Universitat Wolfgang Gundling 1637 1689 lutherischer Theologe Johann Pachelbel 1653 1706 deutscher Komponist und Organist Johann Adam Schertzer 1628 1683 deutscher lutherischer Theologe und Hochschullehrer Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 Philosoph und Wissenschaftler Mathematiker Diplomat Rechtsgelehrter Physiker Historiker und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts wurde 1666 promoviert Heinrich Arnold Stockfleth 1643 1708 studierte Theologie 1666 Magister 1668 Dichter im Pegnesischen Blumenorden Johann Michael Lang 1664 1731 Theologe Geistlicher und Hochschullehrer Hermann Dietrich Meibom 1671 1745 Jurist Historiker und Hochschullehrer Wilhelm Ludwig von Maskowsky 1675 1731 Staatsmann Erhard Reusch 1678 1740 Philologe Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Magister 1704 Polycarp Muller 1685 1747 evangelischer Bischof Rhetoriker und Philosoph Georg Christoph Munz 1691 1768 Geistlicher Gymnasiallehrer und Kirchenlieddichter Michael Kulenkamp 1678 1743 1702 Promotion zum Lizenziaten beider Rechte Johann Georg Volckamer 1616 1693 1643 Promotion 1646 elftes Mitglied des Pegnesischen Blumenordens Johann Alexander Doderlein 1675 1745 ab 1693 Jacob Paul von Gundling 1673 1731 Historiker 1695 Georg Heinrich Linck 1692 1739 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Michael Kelsch 1693 1742 studierte 1713 1714 und von 1717 bis 1720 Nikolaus Hieronymus Gundling 1671 1729 studierte Theologie und Philosophie spater Prorektor in Halle Christoph Furer von Haimendorf 1663 1732 Prases des Pegnesischen Blumenordens von 1709 bis 1732 Christoph Jacob Trew 1695 1769 Arzt und Botaniker von 1711 bis 1712 Johann Georg Schelhorn 1694 1773 deutscher Theologe studierte von 1714 bis 1716 in Altdorf Karl Christian Hirsch 1704 1754 Kirchenhistoriker und Geistlicher Johann Carl Konig 1705 1753 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer studierte 1724 bis 1726 1736 Promotion Christoph Friedrich Geiger 1712 1767 Jurist und Hochschullehrer der Universitat Marburg Johann Heinrich Bocris 1713 1776 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Nicolaus Schwebel 1713 1773 Philologe Dichter und Padagoge Christoph August Reichel 1715 1774 Kirchenlieddichter Geistlicher und Gymnasiallehrer Andreas Rehberger 1716 1769 Geistlicher und Kirchenlieddichter Andreas Wurfel 1718 1769 Geistlicher und Historiker Johann Gottlieb Schaffer 1720 1795 Arzt und Naturforscher Erhard Andreas Frommann 1722 1774 Abt von Kloster Berge und Generalsuperintendent des Herzogtums Magdeburg Johann Christoph Gatterer 1727 1799 Historiker Professor an der Universitat Gottingen war Student ab 1747 Wolfgang Jager 1734 1795 Philologe und Historiker studierte dort von 1752 bis 1758 Johann Georg Schlosser 1739 1799 Jurist Historiker und Staatsmann Johann Friedrich Bauder 1741 1831 Jurist und Beamter Jacob Christian Gottlieb von Schaffer 1752 1826 deutscher Arzt Johann Christian Siebenkees 1753 1841 Rechtswissenschaftler Dichter und Hochschullehrer Johann Karl Osterhausen 1765 1839 Mediziner Gerhard Adam Neuhofer 1773 1816 Schriftsteller Johann Simon Erhardt 1776 1829 Philosoph und Hochschullehrer Johann Gottfried Pahl 1768 1839 ab 1784 protestantischer Theologie 1807 wurde Pahl Ehrenmitglied des Pegnesischen BlumenordensNachklangEhemalige Universitat Altdorf im Jahr 2014 Turmuhr von Isaak Habrecht im Hof der Springbrunnen mit der Figur der Pallas Athene von Georg Labenwolf Das 1575 im Renaissance Stil erbaute Universitatsgebaude ist heute Teil des Wichernhauses eines Internates fur Korperbehinderte und Altersheim Die dortigen Gebaude sind als typische Hochschulanlage als Baudenkmal geschutzt und ist ein anschauliches Zeugnis deutscher Hochschulgeschichte da sie weitgehend unverandert im Zustand des 18 Jahrhunderts erhalten blieben wie ansonsten nur noch die ebenfalls aufgelassene Universitat Helmstedt Die Evangelisch lutherische Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius war die fruhere Universitatskirche und ist ebenfalls als Baudenkmal geschutzt Zur Erinnerung an Wallensteins Studienzeit finden in Altdorf in regelmassigem Abstand die sogenannten Wallensteinfestspiele statt bei denen uber 600 Burger Altdorfs in historischen Kostumen Szenen aus dem Studentenleben zu Beginn des 17 Jahrhunderts nachspielen Das nachste Festspieljahr ist 2025 Weniger als hundert Meter neben dem Universitatsgebaude befindet sich heute in den Raumen der alten Universitatsdruckerei ein Seit September 2002 setzt sich die Initiative Internationales Netzwerk Universitat Altdorf INUA fur eine Wiederbelebung der Universitat Altdorf ein LiteraturWills Geschichte und Beschreibung der Nurnbergischen Universitat Altdorf Altdorf 1795 Quellen Ludwig Krauss Die Altdorfer Gedachtnisrede auf Sebald Welser gest 1589 Der lateinische Text mit Ubersetzung Einleitung und Erlauterungen Nurnberg Melanchthon Gymnasium 1976 53 Seiten Einheitssachtitel Oratio in obitum et memoriam domini Sebaldi Welseri senatoris consularis Norimbergensis Johann Martin Trechsel Amoenitates Altdorfinae oder Eigentliche nach dem Leben gezeichnete Prospecten der Loblichen Nurnbergischen Universitat Altdorf Nurnberg ca 1720 Johann Georg Puschner Naturliche Abschilderung des academischen Lebens in gegenwartigen Vierzehn schonen Figuren ans Licht gestellt von D Nurnberg ca 1725 Die Matrikel der Universitat Altdorf Sturtz Wurzburg Digitalisat 1 Text 1912 2 Register 1912 Darstellungen Georg Andreas Will Geschichte und Beschreibung der Nurnbergischen Universitat Altdorf Neudruck der 2 Ausgabe Altdorf 1801 mit Nachtrag von Christian Conrad Nopitsch Aalen 1975 ISBN 3 511 10095 X Google Books Horst Claus Recktenwald Hrsg Gelehrte der Universitat Altdorf Nurnberg 1966 Horst Claus Recktenwald Die frankische Universitat Altdorf 2 Auflage Nurnberg 1990 ISBN 3 88929 073 6 Hans Recknagel Die Nurnbergische Universitat Altdorf Altdorf bei Nurnberg 1993 Hans Recknagel Die Nurnbergische Universitat Altdorf und ihre grossen Gelehrten Altdorf 1998 ISBN 3 00 003737 3 Wolfgang Mahrle Academia Norica Wissenschaft und Bildung an der Nurnberger Hohen Schule in Altdorf 1575 1623 Contubernium Tubinger Beitrage zur Universitats und Wissenschaftsgeschichte 54 Franz Steiner Stuttgart 2000 Google Books eingeschrankte Vorschau Hanns Christof Brennecke Dirk Niefanger Werner Wilhelm Schnabel Hrsg Akademie und Universitat Altdorf Studien zur Hochschulgeschichte Nurnbergs Koln Weimar Wien 2011 Beihefte zum Archiv fur Kulturgeschichte 69 ISBN 978 3 412 20640 6 Werner Wilhelm Schnabel Hg Athena Norica Bilder und Daten zur Geschichte der Universitat Altdorf Nurnberg 2012 gff digital Reihe A Digitalisierte Quellen 3 ISBN 978 3 929865 93 6 DVD ROM WeblinksCommons Wichernhaus Altdorf Sammlung von Bildern Videos und 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O Normdaten Korperschaft GND 2113335 9 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80023634 VIAF 157100520