Das Universitätsarchiv Bielefeld ist eine Einrichtung der Universität Bielefeld Es verwahrt die bei den Einrichtungen de
Universitätsarchiv Bielefeld

Das Universitätsarchiv Bielefeld ist eine Einrichtung der Universität Bielefeld. Es verwahrt die bei den Einrichtungen der Universität entstandenen Akten und sonstigen archivwürdigen Unterlagen und macht sie für die Benutzung zugänglich. Ergänzend sammelt das Bielefelder Hochschularchiv Druckschriften, Plakate, Bild- und Tondokumente sowie Nachlässe und unterhält eine kleine Handbibliothek zur Universitätsgeschichte. Das Archivgut umfasst ca. 1.600 laufende Regalmeter, von denen ca. 50 % erschlossen sind. Im Oktober 2024 erfolgte der Umzug des Archivs aus einer Interimslösung in die neuen Büro- und Magazinräume im modernisierten Universitätshauptgebäude. Damit verfügt das Universitätsarchiv erstmals über archivwissenschaftlichen Anforderungen genügende Magazinräume.
Universitätsarchiv Bielefeld | |
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Archivtyp | Hochschularchiv |
Ort | Bielefeld |
Besucheradresse | Universitätsstr. 25 33615 Bielefeld |
Gründung | 1996 |
Umfang | etwa 1.600 Regalmeter |
Laufzeit des Archivguts | 19. Jahrhundert bis heute |
ISIL | DE-2260 (Universitätsarchiv Bielefeld) |
Träger | Universität Bielefeld |
Webseite | www.uni-bielefeld.de/Archiv/ |
Geschichte
Archivplanungen an der im September 1969 mit weitreichenden Reformansprüchen unter maßgeblichem Einfluss Helmut Schelskys gegründeten Universität waren fast so alt wie die Universität selbst. Bereits 1972 war die Etablierung eines „hochschulpolitischen Archivs“ als reiner Materialsammlung angedacht worden. Anlässlich des bevorstehenden 20-jährigen Universitätsjubiläums beabsichtigte das Rektorat 1987 die Einrichtung einer Veröffentlichungsreihe „Universitätsarchiv“, die – jährlich erscheinend – die Geschichte der Universität und Personenporträts zum Inhalt haben sollte. Schließlich drängte der ehemalige Kanzler und Ehrensenator der Universität, Dr. Eberhard Firnhaber, Ende 1994 auf die Einrichtung eines dauerhaft fachlich geführten Universitätsarchivs. Er argumentierte, dass die in die Jahre gekommene Universität dabei sei, das Wissen um ihre Gründung, das Gründungskonzept und ihre Realisierung zu verlieren. Durch den Aufbau des Universitätsarchivs ab 1996 wurde der Universität eine den gesetzlichen Erfordernissen entsprechende Archivpflege ermöglicht.
Das zunächst mit einem über das Arbeitsamt finanzierten Historiker unter Begleitung des Archivbeauftragten ausgestattete Archiv ist dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Universität als Arbeitsstelle des Rektorats zugeordnet. Dem Aufbaukonzept folgend wurde zunächst eine 14 Abteilungen umfassende Archivtektonik erarbeitet. In enger Kooperation mit dem Bielefelder Stadtarchiv wurde ein datenbankgestütztes Archivierungssystem erstellt, das Benutzern und Mitarbeitern einen leichteren Zugriff auf die Archivalien als über herkömmliche Findmittel ermöglichen sollte. Während der Aufbauphase konnten bereits Bestände der wichtigsten Universitätsgremien und Einrichtungen übernommen werden. Gleichzeitig musste viel Zeit darauf verwandt werden, den Bekanntheitsgrad des Archivs zu steigern und Bewusstsein für die Aufgaben des als Zentralarchiv für die gesamte Universität geplanten Universitätsarchivs zu wecken. Die Unterstützung durch die Universitätsleitung, u. a. durch eine Rundverfügung des Kanzlers („Vorläufige Regelung zur Sicherung archivwürdigen Materials“), trug erheblich zur Steigerung der Akzeptanz, zur Durchsetzung der Anbietungs- und Ablieferungspflicht sowie zur Verminderung von „wilden“ Kassationen bei. Über die Person des Aufbaubeauftragten, als Universitätskanzler seit Juni 1968 selbst Zeitzeuge von Gründung und Aufbau der „Reformuniversität“ Bielefeld, wurde der Kontakt zu Zeitzeugen aus Gründungsausschuss, Wissenschaftlichem Beirat, Politik und Verwaltung hergestellt. Daraus resultierende Interviews ergänzten die Überlieferung zur Universitätsgeschichte ebenso wie Aktenübernahmen aus dem Umfeld der Universität, z. B. durch den ersten Vorsitzenden der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, Rudolf-August Oetker. Allerdings zeigen beträchtliche Aktenverluste aus der Gründungszeit auch, dass bis zur Einrichtung des Archivs ein fast schon zu großer Zeitraum vergangen war.
Im Jahr 2002 wurde eine Vollzeitstelle für den Archivar, der bereits den Aufbauprozess fachlich begleitete, eingerichtet. Den Verlust einer weiteren – 2014 eingerichteten – Stelle im gehobenen Dienst im Jubiläumsjahr 2019, konnte das Archiv zum Teil durch eine Projektstelle „Digitalisierung“, die eine Folge der zunehmenden Digitalisierungsmaßnahmen an der Universität war, ausgleichen. Seit 2015 betreut das Universitätsarchiv die Erschließung des Nachlasses von Niklas Luhmann fachlich mit. Der Nachlass wird in einem von der DFG geförderten Projekt gesichtet, erschlossen, verzeichnet und für die Öffentlichkeit präsentiert. Über das Projekt kann man sich auf den Webseiten des Luhmann-Projektes informieren.
Bestände
Ende 2024 befanden sich 119 verzeichnete Bestände mit ca. 25.000 Archiveinheiten im Universitätsarchiv. Einen Anteil von gut 10 Prozent davon weist die Bestandsgruppe „Zentrale Organe / Universitätskommissionen“ (u. a. Gründungsausschuss / Wissenschaftlicher Beirat, Konvent, Senat, Rektorat und Referat für Öffentlichkeitsarbeit) auf. Darüber hinaus ist die Bestandsgruppe „Aufbau und Planung“, die in erster Linie Fremdprovenienzen enthält, für die Planungs- und Gründungsphase der Universität Bielefeld besonders aussagekräftig, wie auch der bereits erwähnte Bestand der Universitätsgesellschaft. Neben Beständen aus der Abteilung „Verwaltung“ und Abgaben der einzelnen Fakultäten sowie Unterlagen der Vorgängereinrichtungen Pädagogische Akademie Bielefeld und Pädagogische Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Bielefeld (1980 in die Universität integriert), befinden sich noch wichtige (Teil-)Nachlässe von Personen der Universitätsgeschichte im Archiv, u. a. von Helmut Schelsky und von Karl Peter Grotemeyer. Weiterhin verwahrt das Universitätsarchiv einige Nachlässe, die man hier nicht vermuten würde, u. a. von Mathilde Vaerting, Georg Simmel oder Gottfried Salomon-Delatour. Ferner existieren laufend erweiterte universitätsgeschichtliche Sammlungen, wie Druckschriften, biographische Sammlung, Zeitungsausschnitte, Plakate, Flugblätter, Fotos und Filme, die ungefähr ein Drittel der Archiveinheiten ausmachen. Eine ausführliche Beständeübersicht ist online verfügbar.
Siehe auch
- Liste von Archiven in Nordrhein-Westfalen
Literatur
- Martin Löning: Aufbauphase des Universitätsarchivs Bielefeld abgeschlossen. In: Der Archivar. Jahrgang 52, 1999, S. 137 f.
Weblinks
- Website des Universitätsarchivs
- Beständeübersicht des Universitätsarchivs
- Seiten des Universitätsarchivs auf Archive.NRW
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Universitatsarchiv Bielefeld ist eine Einrichtung der Universitat Bielefeld Es verwahrt die bei den Einrichtungen der Universitat entstandenen Akten und sonstigen archivwurdigen Unterlagen und macht sie fur die Benutzung zuganglich Erganzend sammelt das Bielefelder Hochschularchiv Druckschriften Plakate Bild und Tondokumente sowie Nachlasse und unterhalt eine kleine Handbibliothek zur Universitatsgeschichte Das Archivgut umfasst ca 1 600 laufende Regalmeter von denen ca 50 erschlossen sind Im Oktober 2024 erfolgte der Umzug des Archivs aus einer Interimslosung in die neuen Buro und Magazinraume im modernisierten Universitatshauptgebaude Damit verfugt das Universitatsarchiv erstmals uber archivwissenschaftlichen Anforderungen genugende Magazinraume Universitatsarchiv BielefeldArchivtyp HochschularchivOrt BielefeldBesucheradresse Universitatsstr 25 33615 BielefeldGrundung 1996Umfang etwa 1 600 RegalmeterLaufzeit des Archivguts 19 Jahrhundert bis heuteISIL DE 2260 Universitatsarchiv Bielefeld Trager Universitat BielefeldLeitung Leitung OrganisationsformWebseite www uni bielefeld de Archiv GeschichteArchivplanungen an der im September 1969 mit weitreichenden Reformanspruchen unter massgeblichem Einfluss Helmut Schelskys gegrundeten Universitat waren fast so alt wie die Universitat selbst Bereits 1972 war die Etablierung eines hochschulpolitischen Archivs als reiner Materialsammlung angedacht worden Anlasslich des bevorstehenden 20 jahrigen Universitatsjubilaums beabsichtigte das Rektorat 1987 die Einrichtung einer Veroffentlichungsreihe Universitatsarchiv die jahrlich erscheinend die Geschichte der Universitat und Personenportrats zum Inhalt haben sollte Schliesslich drangte der ehemalige Kanzler und Ehrensenator der Universitat Dr Eberhard Firnhaber Ende 1994 auf die Einrichtung eines dauerhaft fachlich gefuhrten Universitatsarchivs Er argumentierte dass die in die Jahre gekommene Universitat dabei sei das Wissen um ihre Grundung das Grundungskonzept und ihre Realisierung zu verlieren Durch den Aufbau des Universitatsarchivs ab 1996 wurde der Universitat eine den gesetzlichen Erfordernissen entsprechende Archivpflege ermoglicht Das zunachst mit einem uber das Arbeitsamt finanzierten Historiker unter Begleitung des Archivbeauftragten ausgestattete Archiv ist dem Referat fur Offentlichkeitsarbeit der Universitat als Arbeitsstelle des Rektorats zugeordnet Dem Aufbaukonzept folgend wurde zunachst eine 14 Abteilungen umfassende Archivtektonik erarbeitet In enger Kooperation mit dem Bielefelder Stadtarchiv wurde ein datenbankgestutztes Archivierungssystem erstellt das Benutzern und Mitarbeitern einen leichteren Zugriff auf die Archivalien als uber herkommliche Findmittel ermoglichen sollte Wahrend der Aufbauphase konnten bereits Bestande der wichtigsten Universitatsgremien und Einrichtungen ubernommen werden Gleichzeitig musste viel Zeit darauf verwandt werden den Bekanntheitsgrad des Archivs zu steigern und Bewusstsein fur die Aufgaben des als Zentralarchiv fur die gesamte Universitat geplanten Universitatsarchivs zu wecken Die Unterstutzung durch die Universitatsleitung u a durch eine Rundverfugung des Kanzlers Vorlaufige Regelung zur Sicherung archivwurdigen Materials trug erheblich zur Steigerung der Akzeptanz zur Durchsetzung der Anbietungs und Ablieferungspflicht sowie zur Verminderung von wilden Kassationen bei Uber die Person des Aufbaubeauftragten als Universitatskanzler seit Juni 1968 selbst Zeitzeuge von Grundung und Aufbau der Reformuniversitat Bielefeld wurde der Kontakt zu Zeitzeugen aus Grundungsausschuss Wissenschaftlichem Beirat Politik und Verwaltung hergestellt Daraus resultierende Interviews erganzten die Uberlieferung zur Universitatsgeschichte ebenso wie Aktenubernahmen aus dem Umfeld der Universitat z B durch den ersten Vorsitzenden der Westfalisch Lippischen Universitatsgesellschaft Rudolf August Oetker Allerdings zeigen betrachtliche Aktenverluste aus der Grundungszeit auch dass bis zur Einrichtung des Archivs ein fast schon zu grosser Zeitraum vergangen war Im Jahr 2002 wurde eine Vollzeitstelle fur den Archivar der bereits den Aufbauprozess fachlich begleitete eingerichtet Den Verlust einer weiteren 2014 eingerichteten Stelle im gehobenen Dienst im Jubilaumsjahr 2019 konnte das Archiv zum Teil durch eine Projektstelle Digitalisierung die eine Folge der zunehmenden Digitalisierungsmassnahmen an der Universitat war ausgleichen Seit 2015 betreut das Universitatsarchiv die Erschliessung des Nachlasses von Niklas Luhmann fachlich mit Der Nachlass wird in einem von der DFG geforderten Projekt gesichtet erschlossen verzeichnet und fur die Offentlichkeit prasentiert Uber das Projekt kann man sich auf den Webseiten des Luhmann Projektes informieren BestandeEnde 2024 befanden sich 119 verzeichnete Bestande mit ca 25 000 Archiveinheiten im Universitatsarchiv Einen Anteil von gut 10 Prozent davon weist die Bestandsgruppe Zentrale Organe Universitatskommissionen u a Grundungsausschuss Wissenschaftlicher Beirat Konvent Senat Rektorat und Referat fur Offentlichkeitsarbeit auf Daruber hinaus ist die Bestandsgruppe Aufbau und Planung die in erster Linie Fremdprovenienzen enthalt fur die Planungs und Grundungsphase der Universitat Bielefeld besonders aussagekraftig wie auch der bereits erwahnte Bestand der Universitatsgesellschaft Neben Bestanden aus der Abteilung Verwaltung und Abgaben der einzelnen Fakultaten sowie Unterlagen der Vorgangereinrichtungen Padagogische Akademie Bielefeld und Padagogische Hochschule Westfalen Lippe Abteilung Bielefeld 1980 in die Universitat integriert befinden sich noch wichtige Teil Nachlasse von Personen der Universitatsgeschichte im Archiv u a von Helmut Schelsky und von Karl Peter Grotemeyer Weiterhin verwahrt das Universitatsarchiv einige Nachlasse die man hier nicht vermuten wurde u a von Mathilde Vaerting Georg Simmel oder Gottfried Salomon Delatour Ferner existieren laufend erweiterte universitatsgeschichtliche Sammlungen wie Druckschriften biographische Sammlung Zeitungsausschnitte Plakate Flugblatter Fotos und Filme die ungefahr ein Drittel der Archiveinheiten ausmachen Eine ausfuhrliche Bestandeubersicht ist online verfugbar Siehe auchListe von Archiven in Nordrhein WestfalenLiteraturMartin Loning Aufbauphase des Universitatsarchivs Bielefeld abgeschlossen In Der Archivar Jahrgang 52 1999 S 137 f WeblinksWebsite des Universitatsarchivs Bestandeubersicht des Universitatsarchivs Seiten des Universitatsarchivs auf Archive NRWNormdaten Korperschaft GND 7764786 5 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 232082504