Ursula März 1957 in Herzogenaurach ist eine deutsche Literaturkritikerin und Autorin Ursula März auf dem Erlanger Poeten
Ursula März

Ursula März (* 1957 in Herzogenaurach) ist eine deutsche Literaturkritikerin und Autorin.
Leben
Ursula März ging in Erlangen zur Schule. Das Abitur legte sie dort am humanistischen Gymnasium Fridericianum ab. Dort fühlte sie sich „als Nichtakademikerkind keineswegs benachteiligt“, wie sie in einem Essay über ihren ersten Urlaub an der Nordsee schrieb. Ihr Interesse für die Literatur wurde durch die Literaturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer beeinflusst, die während März’ Schulzeit zeitweise als Referendarin am Gymnasium Fridericianum unterrichtete. Als Jugendliche war März Mitglied des Schülerkaders der KPD/ML, aus dem sie nach eigener Aussage „wegen der Lektüre der Romane Franz Kafkas geworfen“ wurde.
März studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Köln und Berlin. Sie absolvierte ein Volontariat bei der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel. Sie war zunächst als Autorin für den Rundfunk tätig. Sie schrieb Reportagen, Features und Hörspiele. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitete März als Literaturkritikerin und Feuilletonistin unter anderem für die Kulturzeitschrift Kursbuch, für die Frankfurter Rundschau und für die Wochenzeitung Die Zeit.
Für die Frankfurter Rundschau schrieb sie ein vielbeachtetes literarisches Porträt über den zum Zeitpunkt des Erscheinens fast vergessenen Schweizer Autor Paul Nizon. 1999 veröffentlichte März den biografischen Essay Du lebst wie im Hotel über die Fotografin Ré Soupault.
Seit 2002 ist März Jury-Mitglied für die SWR-Bestenliste. Von 2003 bis 2008 war sie außerdem Jurorin beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Außerdem gehört März der Jury des Clemens-Brentano-Preises an.
März’ literaturwissenschaftliches Interesse gilt hauptsächlich der zeitgenössischen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, insbesondere dem Werk von Wolfgang Hilbig, Wilhelm Genazino, Thomas Hürlimann, Ralf Rothmann, Lutz Seiler und Uwe Tellkamp. Literaturtheoretisch befasste sich März in ihren Kritiken und Veröffentlichungen mit Einflüssen des Feminismus, mit Gender Studies und dem Verhältnis von Literaturkritik und Gesellschaft.
Für ihre Tätigkeit als Kritikerin und Publizistin wurde März mehrfach ausgezeichnet. 1990 erhielt sie beim Klagenfurter Publizistik-Wettbewerb den Preis für Essayistik. 2005 wurde sie für ihre „Interpretationsintelligenz und ihr umfassendes Verständnis für die Literatur und die Welt, in der sie entsteht“, mit dem „Berliner Preis für Literaturkritik“ ausgezeichnet.
2005 war sie Laudatorin bei der Verleihung der Goethe-Medaille an die Lyrikerin Yoko Tawada. 2006 hielt sie in Zürich die Laudatio bei der Verleihung des Max Frisch-Preises an den deutschen Schriftsteller Ralf Rothmann.
Mit Verena Auffermann, Gunhild Kübler und Elke Schmitter veröffentlichte März 2009 den literaturwissenschaftlichen Sammelband Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur. In kurzen literarischen Essays porträtiert März darin 24 Schriftstellerinnen der Weltliteratur, ordnet deren Werk literaturgeschichtlich ein und zieht Verbindungslinien zwischen verschiedenen Nationalliteraturen. März schreibt darin unter anderem über Sappho, Nelly Sachs, Christa Wolf, Marguerite Yourcenar und Joanne K. Rowling.
März arbeitete in Berlin auch als Gerichtskolumnistin am Kriminalgericht Moabit. Ihre Erfahrungen als Zuschauerin und Journalistin in zahlreichen Prozessen fanden ihren literarischen Niederschlag in ihrem im August 2011 veröffentlichten Erzählungsband Fast schon kriminell: Geschichten aus dem Alltag.
Über ihre 1925 in Zweibrücken geborene Patentante schrieb sie den Roman Tante Martl.
März lebt (Stand: 2025) in Berlin und hat eine Tochter.
Auszeichnungen
- 1991: Preis der Casinos Austria beim Internationalen Publizistikpreis
- 2005: Berliner Preis für Literaturkritik
Buchveröffentlichungen
- Du lebst wie im Hotel. Die Welt der Ré Soupault. Wunderhorn, Heidelberg 1999, ISBN 978-3-88423-155-5.
- mit Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Elke Schmitter: Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur. Bertelsmann, München 2009, ISBN 978-3-570-01048-8.
- überarbeitete und erweiterte Neuausgabe: 100 Autorinnen in Porträts. Von Atwood bis Sappho, von Adichie bis Zeh. Piper, München 2021, ISBN 978-3-492-07086-7.
- Fast schon kriminell: Geschichten aus dem Alltag. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23749-0.
- Für eine Nacht oder fürs ganze Leben. Fünf Dates. Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24907-3.
- Tante Martl. Piper Verlag, München 2019, ISBN 978-3-492-05981-7.
- mit Luzia Braun: Sich sehen. Gespräche über das Gesicht. Galiani, Berlin 2022, ISBN 978-3-869-71248-2.
Weblinks
- Literatur von und über Ursula März im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ursula März: Der 70er-Jahre-Feminismus ist passé Profil von Ursula März bei www.single-generation.de
Einzelnachweise
- Ursula März: Ein Mädchen geht baden. In: Die Zeit. Nr. 28, 4. Juli 2013, S. 53 f.
- Porträt Ursula März. On: Die Welt. 16. Oktober 2005.
- Kurzporträt Ursula März Homepage des SWR, abgerufen am 8. November 2009.
- Preis für Ursula März. In: Hamburger Abendblatt. 24. Mai 2005.
- Verleihung der Goethe-Medaille 2005 Pressemitteilung des Goethe-Instituts vom 18. Februar 2005.
Personendaten | |
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NAME | März, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Literaturwissenschaftlerin, Literaturkritikerin und Journalistin |
GEBURTSDATUM | 1957 |
GEBURTSORT | Herzogenaurach |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ursula Marz 1957 in Herzogenaurach ist eine deutsche Literaturkritikerin und Autorin Ursula Marz auf dem Erlanger Poetenfest 2015LebenUrsula Marz ging in Erlangen zur Schule Das Abitur legte sie dort am humanistischen Gymnasium Fridericianum ab Dort fuhlte sie sich als Nichtakademikerkind keineswegs benachteiligt wie sie in einem Essay uber ihren ersten Urlaub an der Nordsee schrieb Ihr Interesse fur die Literatur wurde durch die Literaturwissenschaftlerin Hannelore Schlaffer beeinflusst die wahrend Marz Schulzeit zeitweise als Referendarin am Gymnasium Fridericianum unterrichtete Als Jugendliche war Marz Mitglied des Schulerkaders der KPD ML aus dem sie nach eigener Aussage wegen der Lekture der Romane Franz Kafkas geworfen wurde Marz studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Koln und Berlin Sie absolvierte ein Volontariat bei der Hessisch Niedersachsischen Allgemeinen in Kassel Sie war zunachst als Autorin fur den Rundfunk tatig Sie schrieb Reportagen Features und Horspiele Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitete Marz als Literaturkritikerin und Feuilletonistin unter anderem fur die Kulturzeitschrift Kursbuch fur die Frankfurter Rundschau und fur die Wochenzeitung Die Zeit Fur die Frankfurter Rundschau schrieb sie ein vielbeachtetes literarisches Portrat uber den zum Zeitpunkt des Erscheinens fast vergessenen Schweizer Autor Paul Nizon 1999 veroffentlichte Marz den biografischen Essay Du lebst wie im Hotel uber die Fotografin Re Soupault Seit 2002 ist Marz Jury Mitglied fur die SWR Bestenliste Von 2003 bis 2008 war sie ausserdem Jurorin beim Ingeborg Bachmann Wettbewerb in Klagenfurt Ausserdem gehort Marz der Jury des Clemens Brentano Preises an Marz literaturwissenschaftliches Interesse gilt hauptsachlich der zeitgenossischen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur insbesondere dem Werk von Wolfgang Hilbig Wilhelm Genazino Thomas Hurlimann Ralf Rothmann Lutz Seiler und Uwe Tellkamp Literaturtheoretisch befasste sich Marz in ihren Kritiken und Veroffentlichungen mit Einflussen des Feminismus mit Gender Studies und dem Verhaltnis von Literaturkritik und Gesellschaft Fur ihre Tatigkeit als Kritikerin und Publizistin wurde Marz mehrfach ausgezeichnet 1990 erhielt sie beim Klagenfurter Publizistik Wettbewerb den Preis fur Essayistik 2005 wurde sie fur ihre Interpretationsintelligenz und ihr umfassendes Verstandnis fur die Literatur und die Welt in der sie entsteht mit dem Berliner Preis fur Literaturkritik ausgezeichnet 2005 war sie Laudatorin bei der Verleihung der Goethe Medaille an die Lyrikerin Yoko Tawada 2006 hielt sie in Zurich die Laudatio bei der Verleihung des Max Frisch Preises an den deutschen Schriftsteller Ralf Rothmann Mit Verena Auffermann Gunhild Kubler und Elke Schmitter veroffentlichte Marz 2009 den literaturwissenschaftlichen Sammelband Leidenschaften 99 Autorinnen der Weltliteratur In kurzen literarischen Essays portratiert Marz darin 24 Schriftstellerinnen der Weltliteratur ordnet deren Werk literaturgeschichtlich ein und zieht Verbindungslinien zwischen verschiedenen Nationalliteraturen Marz schreibt darin unter anderem uber Sappho Nelly Sachs Christa Wolf Marguerite Yourcenar und Joanne K Rowling Marz arbeitete in Berlin auch als Gerichtskolumnistin am Kriminalgericht Moabit Ihre Erfahrungen als Zuschauerin und Journalistin in zahlreichen Prozessen fanden ihren literarischen Niederschlag in ihrem im August 2011 veroffentlichten Erzahlungsband Fast schon kriminell Geschichten aus dem Alltag Uber ihre 1925 in Zweibrucken geborene Patentante schrieb sie den Roman Tante Martl Marz lebt Stand 2025 in Berlin und hat eine Tochter Auszeichnungen1991 Preis der Casinos Austria beim Internationalen Publizistikpreis 2005 Berliner Preis fur LiteraturkritikBuchveroffentlichungenDu lebst wie im Hotel Die Welt der Re Soupault Wunderhorn Heidelberg 1999 ISBN 978 3 88423 155 5 mit Verena Auffermann Gunhild Kubler Elke Schmitter Leidenschaften 99 Autorinnen der Weltliteratur Bertelsmann 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