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Die Villa Schöningen ist ein historisches Wohngebäude im Potsdamer Stadtteil Berliner Vorstadt Berliner Straße 86 an der

Villa Schöningen

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Die Villa Schöningen ist ein historisches Wohngebäude im Potsdamer Stadtteil Berliner Vorstadt, Berliner Straße 86, an der Ecke Berliner Straße und Schwanenallee, wenige Meter westlich von der Glienicker Brücke entfernt.

Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. entwarf Ludwig Persius 1843 für Kurd Wolfgang von Schöning, den Hofmarschall des Prinzen Carl von Preußen, ein Haus im italienischen Villenstil. Im selben Jahr erfolgte auch die Namensgebung nach der östlich von Braunschweig gelegenen Stadt Schöningen, dem Herkunftsort der Familie von Schöning.

Nach mehreren Besitzerwechseln und zunehmender Verwahrlosung nach 1945 wurde das Gebäude denkmalgerecht saniert und im November 2009 ein Ausstellungshaus eröffnet, das zeitgenössische Kunst zeigt. Seit 1977 ist die Villa Schöningen als Baudenkmal in die Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Zudem liegt sie inmitten der als Weltkulturerbe unter Schutz gestellten Stätte Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin.

Geschichte

Vorgängerbau und Grundstücksverhandlungen

An Stelle der Villa Schöningen stand zuvor ein erst 17 Jahre altes Wohnhaus, das der Potsdamer Maurermeister Christian Friedrich Fimmel 1826 für den Schiffbauer Martin Friedrich Nüssoll errichtete. An das Haus grenzte nördlich ein mit einem Bretterzaun umfriedeter Hof und ein Abort. Dieses Bild bot sich dem drittältesten Sohn Friedrich Wilhelms III., Carl von Preußen, der zur selben Zeit auf der anderen Seite des Jungfernsees das Landhaus Glienicke zu einem klassizistischen Sommerschloss umbauen ließ. Das direkt gegenüberliegende Haus des Schiffbauers störte den Blick von der Schlossanlage in die Havellandschaft durch seine unangenehme äußere Gestalt, die Jedem, der nach dem gern besuchten Glienicke wanderte, auffiel. 1832 erwarb der Zimmermeister Friedrich Wilhelm van den Bosch (1799–1855), auch van der Bosch, das Wohnhaus im Zuge einer Zwangsversteigerung für 2.550 Reichstaler. Ihm gehörte bereits das im Norden an das Grundstück des Schiffbauers grenzende Gartenland, das er als Zimmerplatz nutzte.

Nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. 1840 bekam der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné den Auftrag; die Landschaft um Potsdam zu verschönern. In die Planung waren ebenfalls Gebäude einbezogen, die an den Havelufern oder an Verbindungswegen zwischen den königlichen Gartenanlagen standen und deren vernachlässigtes Äußere hier oder bei einem weiteren Überblick der Gegend von einem Höhepunkte aus, störend einwirken. In diesem Zusammenhang wurde privaten Eigentümern solcher Häuser ein Umbau nach den architektonischen Vorstellungen des Königs vorgeschlagen oder bebaute Grundstücke angekauft und die Gebäude mit vorgegebenen Umgestaltungswünschen an Bedienstete des preußischen Königshofes übergeben. Zur Finanzierung des Projekts stand mit Kabinettsorder vom 14. Dezember 1841 ein eigens dafür eingerichteter Immediatbaufonds mit einem jährlichen Etat von 20.000 Reichstalern zur Verfügung.

Der durch Friedrich Wilhelm IV. angestrebte Kauf des Grundstücks an der Schwanenallee und die anschließende Übergabe an den Hofmarschall Kurd Wolfgang von Schöning scheiterte zunächst an einer überhöhten Forderung des Zimmermeisters van den Bosch. Ludwig Persius vermerkte dazu in seinem Arbeitstagebuch am 2. Mai 1843: Ich trage die v. d. Boschsche Angel[egenheit] vor. S. M. sind unwillig über die Handlungsweise des Mannes u[nd] erkennen sehr wohl, dass derselbe einen hohen Kaufpreis oder die Bauunterst[ützung] des Königs urgiren will. Nicht zuletzt aus der Tatsache heraus, dass das Haus durch ungenaue Grundstücksabsteckung zu nah am Ufer des Jungfernsees errichtet wurde und somit zum Teil auf königlichem Besitz stand, kam es letztendlich zu einer Einigung. Auf Order Friedrich Wilhelms IV. wurde am 26. Mai 1843 beim Potsdamer Stadtgericht ein Kaufvertrag vereinbart und am 1. Juni 1843 von Kurd Wolfgang von Schöning und Friedrich Wilhelm van den Bosch unterzeichnet. Der Kaufpreis betrug 5.500 Taler Courant, wovon Schöning 3.000 Taler aufzuwenden hatte, die er als Hypothek nach Übergabe am 8. Oktober 1843 im Grundbuch am 10. November des Jahres eintragen ließ, ebenso ein Vorkaufsrecht des Königs. 2.500 Taler erhielt er aus dem Immediatbaufond.

Bereits ein Jahr zuvor bekam Ludwig Persius den Auftrag, der italienisierenden Schlossanlage Glienicke ein würdiges Gegenüber zu schaffen und das ehemalige Haus des Schiffbauers ebenfalls im italienischen Villenstil zu gestalten. Bei der abschließenden Besprechung bewilligte Friedrich Wilhelm IV. am 29. September 1843 die Finanzierung des Umbaus. Die reinen Baukosten betrugen 8.020 Taler. Durch den nachträglichen Zukauf des nördlich gelegenen van-den-Bosch’schen Zimmerplatzes für die Anlage eines Hofs, Gartens und vor allem einer von Schöning benötigten Wagenremise erhöhten sich die Kosten auf 12.273 Taler. Die Gartenanlage mit architektonisch-geometrischen Grundzügen gestaltete vermutlich der Gartenkondukteur und spätere Berliner Gartendirektor Gustav Meyer, ein Schüler und enger Mitarbeiter des Gartendirektors Peter Joseph Lenné.

Die Villa im Besitz der Familien Wallich

Nach dem Tod Kurd Wolfgang von Schönings am 2. April 1859 erbten dessen Kinder die Villa und verkauften sie später an den Prinzen Carl. Dieser veräußerte den Besitz 1864 an den Königlichen Appellationsgerichtsrat a. D. Eduard Gustav Louis Bonseri aus Stettin, der das Haus mit seiner Frau bis 1871 bewohnte. Von dem kinderlosen Ehepaar erwarb es im selben Jahr der Rentier Moritz Jacoby für 13.000 Reichstaler, und nach dessen Tod 1878 ging es in das Eigentum seiner drei Kinder über, von denen die Tochter Anna, Ehefrau des Bankiers Hermann Wallich, einem der ersten Direktoren der Deutschen Bank, 1882 als Besitzerin in das Grundbuch der Stadt Potsdam eingetragen wurde. Die in Berlin wohnende Familie nutzte die Villa vor allem in den Sommermonaten. Der zunehmende Verkehrslärm auf der Verbindungsstraße zwischen Berlin und Potsdam, die Bebauung der Nachbargrundstücke und in Folge die Einschränkung der Aussicht in die Havellandschaft waren unter anderem Gründe, die Villa ab 1890 nicht mehr zu nutzen. Nach zwanzig Jahren Leerstand wurde 1910 schließlich der Verkauf in Betracht gezogen. Trotz der Widrigkeiten zog Hermann Wallichs Sohn, der Bankier und spätere Mitinhaber des Frankfurter Bankhauses J. Dreyfus & Co., Paul Wallich, 1913 in das Haus, das seine Familie in den ersten Jahren nur in den Sommermonaten und ab den 1920er Jahren ganzjährig bewohnte. Am 14. Dezember 1931 überschrieb er den Besitz seiner nichtjüdischen Ehefrau Hildegard, die von dem im holländischen Exil lebenden Wilhelm II. 1932 und 1935 Ufergrundstücke am Jungfernsee kaufte.

Am 30. April 1928 starb Hermann Wallich 94-jährig in Berlin. Der 1882 geborene Paul Wallich wählte nach der Reichskristallnacht am 11. November 1938 in Köln die Selbsttötung. Seine erwachsenen Kinder lebten zu dieser Zeit bereits im Ausland, und seine Frau Hildegard verließ die Villa 1939 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, um ihre Familie zu besuchen. Sie blieb für immer in den Vereinigten Staaten, wo sie 1989 im Alter von 101 Jahren in Kalifornien starb. Während des Zweiten Weltkriegs war das Haus ab 1940 von der ehemaligen Köchin der Familie Wallich bewohnt und diente einige Zeit […] als Bibliothek für die Nazis und irgendeine militärische Dienststelle.

Nutzung der Villa von 1945 bis in die heutige Zeit

Die Rote Armee beschlagnahmte die nahezu unbeschädigte Villa 1945, um ein Lazarett für verwundete sowjetische Soldaten einzurichten. Dem Militär folgte 1950 der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB), der im Parterre für kurze Zeit Büroräume und im Obergeschoss ein Kinderwochenheim einrichtete, das nach Auszug der Gewerkschaft auch die unteren Räume bezog. Als 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde, führte ein Teilstück der befestigten Grenzanlage die Schwanenallee entlang. Der hohe Stacheldrahtzaun, den später eine Mauer aus Betonelementen ersetzte, verlief auf der Ostseite des Hauses in etwa fünfzehn Meter Entfernung von der Haustür parallel zum Grundstück, wodurch die Villa Schöningen innerhalb des Grenzsperrgebietes lag. Obwohl einige Gebäude in diesem politisch sensiblen Bereich abgerissen wurden, um das ›Schußfeld‹ der Soldaten zu erweitern, blieb die nur wenige Meter vom Grenzübergang an der Glienicker Brücke stehende Villa erhalten und wurde weiterhin als Kinderwochenheim genutzt, das im Lauf der Zeit auch einige Tageskinder aufnahm. Die Einrichtung betreute beispielsweise Anfang der 1980er Jahre ungefähr 40 Kinder, von denen mehr als zwei Drittel Wochenkinder waren, die von Montag bis Freitag im Heim blieben.

Nach der Wende bemühten sich die Wallich-Erben um eine Rückübertragung des seit 1983 im Volkseigentum geführten Hauses, das ihnen das Potsdamer „Amt zur Regelung offener Vermögensfragen“ am 20. November 1992 in einer vorläufigen Entscheidung verkündete. Gleichzeitig deutete sich die Schließung des Kinderwochenheims an, die endgültig am 31. Dezember 1994 erfolgte, nachdem die letzten dreizehn Kinder in einer Kindertagesstätte in der nahegelegenen Menzelstraße untergebracht worden waren. Mit dem Potsdamer Haus schloss das letzte Kinderwochenheim, von denen es in der ehemaligen DDR zur Zeit der Wende 1989 noch 65 gab, von ehemals 126 Mitte der 1970er Jahre.

Die Wallich-Erbengemeinschaft verkaufte das Haus 1997 an den Berliner Bauunternehmer und Architekten Dieter Graalfs, der die Villa sanieren und auf dem insgesamt 7.400 m² großen Grundstück fünf weitere Häuser errichten wollte. Nach Ablehnung des Bebauungsplans durch die Potsdamer Stadtverordneten aufgrund der Nähe zum Welterbe, stellte der Bauunternehmer einen Abrissantrag, der ebenfalls abgelehnt wurde.

Das durch Leerstand und Vandalismus verwahrloste Haus erwarben Ende März 2007 der Vorstandschef der Axel Springer AG Mathias Döpfner und der Bankier Leonhard H. Fischer, CEO des Finanzinvestors Ripplewood (RHJ International). Nach einer denkmalgerechten Sanierung wurde dort am Vorabend des 20. Jahrestags des Mauerfalls, dem 8. November 2009, in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski, dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger und dem letzten Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow das „Freiheitsmuseum Villa Schöningen“ eröffnet.

Heute wird die Villa Schöningen privat finanziert und als Ausstellungshaus für wechselnde zeitgenössische Kunstausstellungen genutzt. Der Garten der Villa, angelegt von Lenné, wird im Sommer meist mit wechselnden Skulpturenausstellungen bespielt. Im Erdgeschoss befindet sich das Café Pedales in welchem monatlich Jazzkonzerte stattfinden.

Architektur

Persius’ Entwurfsprinzipien für Umbauten

Als Vorbild der von Ludwig Persius im italienischen Stil entworfenen Gebäude diente die Bauweise oberitalienischer oder in der Umgebung Roms gelegener Villen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Durch Anbauten, die im Laufe der Zeit an das Haupthaus gesetzt wurden, folgte die Architektur der Villen keiner regelmäßigen Symmetrie, sondern wirkte durch die Quer- und Hochstellung der verschieden großen Baukörper wie zusammengesetzte Teile aus einem Baukasten. Dieser Gestaltung folgte Persius bei seinen Umbauten zudem mit möglicher Benutzung der vorgefundenen Substanz, mit Befriedigung der etwa hinzutretenden Bedingungen für eine gewünschte Vergrößerung der Anlage und mit Beachtung der möglichen Ökonomie von Geldmitteln, in einem einfachen, aber befriedigendem Baustyl, und zugleich mit Rücksicht für die malerische Einwirkung auf die Gegend. Außerdem wich Persius von der Hervorhebung einer Schaufassade ab und entwarf Gebäude mit sparsamer Fassadengestaltung, die von allen Seiten gleichermaßen ausgebildet waren. Um dieses Konzept und das architektonische Aussehen der Villentypen anderen Bauherren und Architekten als Vorbild nahezubringen, veranlasste Friedrich Wilhelm 1843 die Publikation der Persius-Zeichnungen unter dem Titel „Architektonische Entwürfe für den Umbau vorhandener Gebäude“.

Umbau durch Ludwig Persius

Nach diesem Entwurfsprinzip plante Persius den Umbau des Schiffbauer-Hauses. Die ersten Baumaßnahmen erfolgten im Oktober 1843 und der Teilabriss des Hauses im Frühjahr 1844, dessen Bauaufsicht der Baukondukteur Albert Julius Laucken erhielt. Von dem zweigeschossigen, nach Süden fünf Fensterachsen langen und nach Osten zwei Fensterachsen breiten Haus wurde nur das Keller- und Erdgeschoss behalten. Der Hauseingang auf der Südseite, an der Berliner Straße, bekam einen zweigeschossigen Vorbau mit Rundbogenöffnung im oberen Bereich und flachem Satteldach, dessen Ecken Akroter schmückten. Die vom Eingangsbereich westlich gelegene Gebäudehälfte mit Satteldach wurde niedriger gehalten als die Ostseitige mit flachem Walmdach. Der zweiachsigen Frontseite nach Osten zur Schwanenallee gab Persius einen dekorativen Akzent durch eine blau ausgemalte Rundbogennische zwischen den Fenstern im Obergeschoss, in der eine weiß gefasste Zinkgussfigur der Minerva aus der Berliner Eisengießerei Moritz Geiß zu stehen kam. Die römische Göttin der Weisheit und Kriegskunst weist auf den Bewohner Kurd Wolfgang von Schöning als Militärexperten hin, der 1856 durch Friedrich Wilhelm IV. den Titel „Historiograph der Armee“ erhielt. Als Vorbild für die Skulptur diente die marmorne Minerva aus der Sammlung des Kardinals Alessandro Albani, die heute zum Bestand der Dresdner Skulpturensammlung gehört. Die Figur an der Villa Schöningen wurde im Sommer 1999 stark beschädigt als Unbekannte versuchten sie gewaltsam zu entfernen. Nach der Restaurierung steht das Original mit einer Kopie des Kopfes und der Speerspitze seit 2009 in der Ausstellung und eine Figurenkopie in der Rundbogennische. An den Mittelstützen über den Kämpfern der süd- und ostseitigen Fenster sind als weitere dezente Verzierung Frauenfiguren aus gesandeltem Zinkguss angebracht. Im Norden setzte Persius dem Haus als Pendant ein kleineres einachsiges Gebäudeteil hinzu und verband die Bauten mit einem etwas niedriger gehaltenen Zwischenbau, in den er den Haupteingang legte. Das Obergeschoss gestaltete er mit einer rundbogigen Loggia. Die Säulengalerie wiederholte sich im Belvedere eines im Zwischenbau integrierten Turms.

Dieser war weniger für die schöne Aussicht gedacht, sondern sollte in der gestaffelten Gebäudegruppe als vertikales Bauteil einen Akzent setzen. Durch die Neugestaltung gelang es Persius dem Wohnhaus nach Süden und Osten zwei Schaufassaden zu geben, wodurch die Villa sowohl von der gegenüberliegenden Schlossanlage Glienicke, als auch vom weiter südlich gelegenen Schloss Babelsberg als Blickpunkt am Ufer des Jungfernsees in alle Richtungen wirkte. Aufgrund seiner Italienreise übertrug Ludwig Persius die künstlerische Bauaufsicht im Januar 1845 an Ferdinand von Arnim und die Oberaufsicht an Friedrich August Stüler, die diese Aufgaben auch nach der Rückkehr und Persius’ plötzlichem Tod weiterführten. Im Oktober 1845 waren die Umbaumaßnahmen abgeschlossen.

Umgestaltungen durch die Familien Wallich

1881/82 kam es erstmals seit dem Umbau durch Persius zu baulichen Veränderungen auf dem Grundstück der Familie Wallich. Nach dem Ankauf einer nördlich angrenzenden Obstwiese und dem Abbruch der verputzten Wagenremise, wurde ein größeres Stallgebäude aus rot-gelb gestreiftem Ziegelmauerwerk mit Kutscherwohnung im Obergeschoss errichtet. Das Grundstück erhielt eine Umfriedung durch eine ebenfalls rot-gelb gestreifte Ziegelmauer, die mit einem Zinkgusslöwen geschmückt war. Es ist nicht sicher von wem die Entwürfe für das Stallgebäude stammten. Ein Berliner Architekt namens H. Richter reichte den Bauantrag ein, war aber vermutlich nur für die Bauausführung verantwortlich. In Frage käme einer der damaligen Oberhofbauräte, entweder Reinhold Persius oder Moritz Gottgetreu. Einhundert Jahre später, 1982, wurde das Stallgebäude wieder abgerissen. Der Zinkgusslöwe ist seit 1992 verschollen.

Ein erster Umbau der Villa nach Persius erfolgte 1888/89, als Hermann und Anna Wallich das Wohnhaus im Innern nach ihren Bedürfnissen umgestalten ließen. Den Auftrag bekam der kurz zuvor von Kaiser Friedrich III. zum Hofarchitekten ernannte Ernst Eberhard von Ihne. Um mehr Wohnfläche zu schaffen, vergrößerte Ihne den ursprünglich zurückliegenden Zwischenbau nach Osten zur Schwanenallee und zog ihn über das nördlich gelegene Gebäudeteil hinaus, sodass die Ostfassade eine von Süd nach Nord abgestufte Front bekam. Das Untergeschoss erhielt einen Hauseingang mit vierstufigem Treppenvorsatz und die ehemals offene Loggia im Obergeschoss eine durch zwei Säulen unterteilte Fensteröffnung, die über die gesamte Breite des Bauteils ging. Zudem erfuhr die Villa Schöningen beim Neubau der Glienicker Brücke in den Jahren 1905 bis 1907 eine veränderte Position zum Jungfernsee. Durch Erdaufschüttungen kam das ursprünglich nahe am Ufer gelegene Haus weiter entfernt zu stehen und verlor somit den direkten Bezug zum Wasser.

Der letzte größere Umbau erfolgte 1922, als Paul und Hildegard Wallich die Villa Schöningen um ein Gebäudeteil erweitern ließen. Mit den Umbaumaßnahmen beauftragen sie das Berliner Architekturbüro Breslauer & Salinger. Alfred Breslauer entwarf Pläne für einen Anbau, den er an die Nordwestecke setzte. Den Turm ausgenommen, überragte der dreigeschossige Baukubus die von Persius entworfenen zweigeschossigen Bauteile. Im Erdgeschoss legte Breslauer die Hauswirtschaftsräume an und im südlichen Bereich ein großes Speisezimmer von dem eine Terrasse betreten werden konnte. In den zwei Obergeschossen wurden Schlafräume und moderne Bäder eingerichtet.

Literatur

  • Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Ludwig Persius. Architekt des Königs. 1. Auflage. Potsdam 2003, ISBN 3-7954-1586-1, S. 46–54.
  • Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. Die Villa Schöningen in Potsdam und ihre Bewohner. Märkischer Verlag, Wilhelmshorst 2004, ISBN 3-931329-36-4.
  • Mathias Döpfner, Lena Maculan: Villa Schöningen an der Glienicker Brücke. Ein deutsch-deutsches Museum. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2009, ISBN 978-3-89479-601-3.
  • Dirk Heydemann: Die Villa Schöningen und die Potsdamer Kulturlandschaft. Überlegungen zur gartendenkmalpflegerischen Behandlung des Gartens. Diplomarbeit, Technische Fachhochschule, FB Landespflege. Berlin 1991, OCLC 180453671.
  • Klaus Kürvers: Villa Schöningen: Potsdam, Berliner Straße 86. Die Baugeschichte einer Turmvilla von Ludwig Persius. Unveröffentlichtes Gutachten für das Amt für Denkmalpflege Potsdam, Berlin/Potsdam 1999.

Weblinks

Commons: Villa Schöningen – Album mit Bildern
Commons: Villa Schöningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09155716 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  • Webpräsenz des privaten Museums Villa Schöningen

Einzelnachweise

  1. Ludwig Persius: Architektonische Entwürfe für den Umbau vorhandener Gebäude. Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Königs von Preussen herausgegeben von Persius. 3. Lieferung: Die Villa Schöningen an der Glienicker Brücke. Potsdam 1845, o. S.
  2. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Grundbucharchiv Potsdam, Grundakte betr. das zu Potsdam gelegene, im Grundbuche von Potsdam Bd. 31, Bl. Nr. 1596 (vorm.: Berliner Vorstadt, Bd. 2, Bl. Nr. 82) verz. Grundstück
  3. Döpfner, Maculan: Villa Schöningen an der Glienicker Brücke, S. 120.
  4. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA, Rep. 89 Geheimes Civil-Cabinet, Nr. 28684, Bl. 1
  5. Ludwig Persius: Architektonische Entwürfe für den Umbau vorhandener Gebäude. Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Königs von Preußen herausgegeben von Persius. 1. Lieferung: Das königl. Civil-Cabinetshaus b. Sanssouci. 2. Lieferung: Die Hofgärtner Sello’sche Dienstwohnung zu Sanssouci. Potsdam 1843, S. 5.
  6. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA, Rep. 89, Geheimes Civil-Cabinet, Nr. 28684, Bl. 69
  7. Eva Börsch-Supan (Hrsg.): Ludwig Persius. Das Tagebuch des Architekten Friedrich Wilhelms IV. 1840-1845. München 1980 (Kunstwissenschaftliche Studien, Bd. 51, fol. 79)
  8. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 2 A Regierung Potsdam I HB, Nr. 1116, Bl. 197
  9. Stadtverwaltung Potsdam, Grundbucharchiv, Grundakte betr. das zu Potsdam gelegene, im Grundbuch von Potsdam Band 31, Bl. 1596 verz. Grundstück, Bl. 4
  10. Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 2 A Regierung Potsdam I HB, Nr. 1122, Bl. 49/50
  11. Jörg Limberg: Villa Schöningen. In: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Ludwig Persius. Architekturführer . Potsdam 2003, S. 70.
  12. Döpfner, Maculan: Villa Schöningen an der Glienicker Brücke, S. 121.
  13. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 213.
  14. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 59.
  15. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 145.
  16. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 87.
  17. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 92.
  18. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 208.
  19. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 221.
  20. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 185.
  21. Katie Hafner: Das Haus an der Brücke. S. 223.
  22. Die gesamte Grundstücksfläche von rund 7.400 m² ergibt sich aus dem Flurstück 197 (historisches Villa-Schöningen-Grundstück) mit rund 2.500 m² sowie den später zugekauften Flurstücken 198 und 202 mit zusammen rund 4.900 m². Bebauungsplan Nr. 35–3 „Schwanenallee/Berliner Straße“ der Landeshauptstadt Potsdam vom 27. Mai 2008, S. 16.
  23. Sabine Schicketanz: Villa Schöningen wird Kulturzentrum. In: Potsdam am Sonntag vom 8. April 2007, S. 5, hrsg. von der Potsdamer Zeitungsverlagsgesellschaft mbH & Co., Potsdam und Katrin Lange: Villa Schöningen wird kulturelles Zentrum. In: Welt online am 2. April 2007.
  24. Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Eröffnung des Freiheitsmuseums „Villa Schöningen“. bundesregierung.de, 8. November 2009, abgerufen am 19. April 2023.
  25. Märkische Allgemeine (Memento vom 14. März 2012 im Internet Archive) vom 9. November 2009, abgerufen am 6. Dezember 2015.
  26. Harry Nehls: Die Minervastatue der Villa Schöningen. In: SPSG (Hrsg.): Jahrbuch 2003, S. 49.
  27. Klaus Kürvers: Der Umbau vorhandener Gebäude zur Verschönerung der Landschaft. Theorie und Praxis eines »romantischen Funktionalismus« am Beispiel der Villa Schöningen. In: SPSG (Hrsg.): Ludwig Persius. Architekt des Königs. Potsdam 2003, S. 54.
Normdaten (Körperschaft): GND: 16077017-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

52.41356575370213.087681962086Koordinaten: 52° 24′ 48,8″ N, 13° 5′ 15,7″ O

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 04:13

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Die Villa Schoningen ist ein historisches Wohngebaude im Potsdamer Stadtteil Berliner Vorstadt Berliner Strasse 86 an der Ecke Berliner Strasse und Schwanenallee wenige Meter westlich von der Glienicker Brucke entfernt Villa Schoningen 2009Rekonstruierte Minerva an der Villa Schoningen 2009 Im Auftrag des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm IV entwarf Ludwig Persius 1843 fur Kurd Wolfgang von Schoning den Hofmarschall des Prinzen Carl von Preussen ein Haus im italienischen Villenstil Im selben Jahr erfolgte auch die Namensgebung nach der ostlich von Braunschweig gelegenen Stadt Schoningen dem Herkunftsort der Familie von Schoning Nach mehreren Besitzerwechseln und zunehmender Verwahrlosung nach 1945 wurde das Gebaude denkmalgerecht saniert und im November 2009 ein Ausstellungshaus eroffnet das zeitgenossische Kunst zeigt Seit 1977 ist die Villa Schoningen als Baudenkmal in die Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg aufgenommen Zudem liegt sie inmitten der als Weltkulturerbe unter Schutz gestellten Statte Schlosser und Parks von Potsdam und Berlin GeschichteVorgangerbau und Grundstucksverhandlungen An Stelle der Villa Schoningen stand zuvor ein erst 17 Jahre altes Wohnhaus das der Potsdamer Maurermeister Christian Friedrich Fimmel 1826 fur den Schiffbauer Martin Friedrich Nussoll errichtete An das Haus grenzte nordlich ein mit einem Bretterzaun umfriedeter Hof und ein Abort Dieses Bild bot sich dem drittaltesten Sohn Friedrich Wilhelms III Carl von Preussen der zur selben Zeit auf der anderen Seite des Jungfernsees das Landhaus Glienicke zu einem klassizistischen Sommerschloss umbauen liess Das direkt gegenuberliegende Haus des Schiffbauers storte den Blick von der Schlossanlage in die Havellandschaft durch seine unangenehme aussere Gestalt die Jedem der nach dem gern besuchten Glienicke wanderte auffiel 1832 erwarb der Zimmermeister Friedrich Wilhelm van den Bosch 1799 1855 auch van der Bosch das Wohnhaus im Zuge einer Zwangsversteigerung fur 2 550 Reichstaler Ihm gehorte bereits das im Norden an das Grundstuck des Schiffbauers grenzende Gartenland das er als Zimmerplatz nutzte Sudfassade und Lageplan Sammlung Architektonischer Entwurfe 1845 Bl XIV Nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV 1840 bekam der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenne den Auftrag die Landschaft um Potsdam zu verschonern In die Planung waren ebenfalls Gebaude einbezogen die an den Havelufern oder an Verbindungswegen zwischen den koniglichen Gartenanlagen standen und deren vernachlassigtes Aussere hier oder bei einem weiteren Uberblick der Gegend von einem Hohepunkte aus storend einwirken In diesem Zusammenhang wurde privaten Eigentumern solcher Hauser ein Umbau nach den architektonischen Vorstellungen des Konigs vorgeschlagen oder bebaute Grundstucke angekauft und die Gebaude mit vorgegebenen Umgestaltungswunschen an Bedienstete des preussischen Konigshofes ubergeben Zur Finanzierung des Projekts stand mit Kabinettsorder vom 14 Dezember 1841 ein eigens dafur eingerichteter Immediatbaufonds mit einem jahrlichen Etat von 20 000 Reichstalern zur Verfugung Der durch Friedrich Wilhelm IV angestrebte Kauf des Grundstucks an der Schwanenallee und die anschliessende Ubergabe an den Hofmarschall Kurd Wolfgang von Schoning scheiterte zunachst an einer uberhohten Forderung des Zimmermeisters van den Bosch Ludwig Persius vermerkte dazu in seinem Arbeitstagebuch am 2 Mai 1843 Ich trage die v d Boschsche Angel egenheit vor S M sind unwillig uber die Handlungsweise des Mannes u nd erkennen sehr wohl dass derselbe einen hohen Kaufpreis oder die Bauunterst utzung des Konigs urgiren will Nicht zuletzt aus der Tatsache heraus dass das Haus durch ungenaue Grundstucksabsteckung zu nah am Ufer des Jungfernsees errichtet wurde und somit zum Teil auf koniglichem Besitz stand kam es letztendlich zu einer Einigung Auf Order Friedrich Wilhelms IV wurde am 26 Mai 1843 beim Potsdamer Stadtgericht ein Kaufvertrag vereinbart und am 1 Juni 1843 von Kurd Wolfgang von Schoning und Friedrich Wilhelm van den Bosch unterzeichnet Der Kaufpreis betrug 5 500 Taler Courant wovon Schoning 3 000 Taler aufzuwenden hatte die er als Hypothek nach Ubergabe am 8 Oktober 1843 im Grundbuch am 10 November des Jahres eintragen liess ebenso ein Vorkaufsrecht des Konigs 2 500 Taler erhielt er aus dem Immediatbaufond Blick von Norden auf die Villa Schoningen mit der von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Glienicker Brucke aus Stein und dem Aussichtspavillon Grosse Neugierde der Schlossanlage Glienicke Sammlung Architektonischer Entwurfe 1845 Bl XIII Bereits ein Jahr zuvor bekam Ludwig Persius den Auftrag der italienisierenden Schlossanlage Glienicke ein wurdiges Gegenuber zu schaffen und das ehemalige Haus des Schiffbauers ebenfalls im italienischen Villenstil zu gestalten Bei der abschliessenden Besprechung bewilligte Friedrich Wilhelm IV am 29 September 1843 die Finanzierung des Umbaus Die reinen Baukosten betrugen 8 020 Taler Durch den nachtraglichen Zukauf des nordlich gelegenen van den Bosch schen Zimmerplatzes fur die Anlage eines Hofs Gartens und vor allem einer von Schoning benotigten Wagenremise erhohten sich die Kosten auf 12 273 Taler Die Gartenanlage mit architektonisch geometrischen Grundzugen gestaltete vermutlich der Gartenkondukteur und spatere Berliner Gartendirektor Gustav Meyer ein Schuler und enger Mitarbeiter des Gartendirektors Peter Joseph Lenne Die Villa im Besitz der Familien Wallich Nach dem Tod Kurd Wolfgang von Schonings am 2 April 1859 erbten dessen Kinder die Villa und verkauften sie spater an den Prinzen Carl Dieser verausserte den Besitz 1864 an den Koniglichen Appellationsgerichtsrat a D Eduard Gustav Louis Bonseri aus Stettin der das Haus mit seiner Frau bis 1871 bewohnte Von dem kinderlosen Ehepaar erwarb es im selben Jahr der Rentier Moritz Jacoby fur 13 000 Reichstaler und nach dessen Tod 1878 ging es in das Eigentum seiner drei Kinder uber von denen die Tochter Anna Ehefrau des Bankiers Hermann Wallich einem der ersten Direktoren der Deutschen Bank 1882 als Besitzerin in das Grundbuch der Stadt Potsdam eingetragen wurde Die in Berlin wohnende Familie nutzte die Villa vor allem in den Sommermonaten Der zunehmende Verkehrslarm auf der Verbindungsstrasse zwischen Berlin und Potsdam die Bebauung der Nachbargrundstucke und in Folge die Einschrankung der Aussicht in die Havellandschaft waren unter anderem Grunde die Villa ab 1890 nicht mehr zu nutzen Nach zwanzig Jahren Leerstand wurde 1910 schliesslich der Verkauf in Betracht gezogen Trotz der Widrigkeiten zog Hermann Wallichs Sohn der Bankier und spatere Mitinhaber des Frankfurter Bankhauses J Dreyfus amp Co Paul Wallich 1913 in das Haus das seine Familie in den ersten Jahren nur in den Sommermonaten und ab den 1920er Jahren ganzjahrig bewohnte Am 14 Dezember 1931 uberschrieb er den Besitz seiner nichtjudischen Ehefrau Hildegard die von dem im hollandischen Exil lebenden Wilhelm II 1932 und 1935 Ufergrundstucke am Jungfernsee kaufte Am 30 April 1928 starb Hermann Wallich 94 jahrig in Berlin Der 1882 geborene Paul Wallich wahlte nach der Reichskristallnacht am 11 November 1938 in Koln die Selbsttotung Seine erwachsenen Kinder lebten zu dieser Zeit bereits im Ausland und seine Frau Hildegard verliess die Villa 1939 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs um ihre Familie zu besuchen Sie blieb fur immer in den Vereinigten Staaten wo sie 1989 im Alter von 101 Jahren in Kalifornien starb Wahrend des Zweiten Weltkriegs war das Haus ab 1940 von der ehemaligen Kochin der Familie Wallich bewohnt und diente einige Zeit als Bibliothek fur die Nazis und irgendeine militarische Dienststelle Nutzung der Villa von 1945 bis in die heutige Zeit Zustand 1987 die Villa ist links zum Teil von einem Gebaude des Grenz uber gangs und einer Balustrade der Glienicker Brucke verdeckt Die Rote Armee beschlagnahmte die nahezu unbeschadigte Villa 1945 um ein Lazarett fur verwundete sowjetische Soldaten einzurichten Dem Militar folgte 1950 der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund FDGB der im Parterre fur kurze Zeit Buroraume und im Obergeschoss ein Kinderwochenheim einrichtete das nach Auszug der Gewerkschaft auch die unteren Raume bezog Als 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde fuhrte ein Teilstuck der befestigten Grenzanlage die Schwanenallee entlang Der hohe Stacheldrahtzaun den spater eine Mauer aus Betonelementen ersetzte verlief auf der Ostseite des Hauses in etwa funfzehn Meter Entfernung von der Haustur parallel zum Grundstuck wodurch die Villa Schoningen innerhalb des Grenzsperrgebietes lag Obwohl einige Gebaude in diesem politisch sensiblen Bereich abgerissen wurden um das Schussfeld der Soldaten zu erweitern blieb die nur wenige Meter vom Grenzubergang an der Glienicker Brucke stehende Villa erhalten und wurde weiterhin als Kinderwochenheim genutzt das im Lauf der Zeit auch einige Tageskinder aufnahm Die Einrichtung betreute beispielsweise Anfang der 1980er Jahre ungefahr 40 Kinder von denen mehr als zwei Drittel Wochenkinder waren die von Montag bis Freitag im Heim blieben Villa Schoningen 2006 Ansicht von Sudwesten Nach der Wende bemuhten sich die Wallich Erben um eine Ruckubertragung des seit 1983 im Volkseigentum gefuhrten Hauses das ihnen das Potsdamer Amt zur Regelung offener Vermogensfragen am 20 November 1992 in einer vorlaufigen Entscheidung verkundete Gleichzeitig deutete sich die Schliessung des Kinderwochenheims an die endgultig am 31 Dezember 1994 erfolgte nachdem die letzten dreizehn Kinder in einer Kindertagesstatte in der nahegelegenen Menzelstrasse untergebracht worden waren Mit dem Potsdamer Haus schloss das letzte Kinderwochenheim von denen es in der ehemaligen DDR zur Zeit der Wende 1989 noch 65 gab von ehemals 126 Mitte der 1970er Jahre Die Wallich Erbengemeinschaft verkaufte das Haus 1997 an den Berliner Bauunternehmer und Architekten Dieter Graalfs der die Villa sanieren und auf dem insgesamt 7 400 m grossen Grundstuck funf weitere Hauser errichten wollte Nach Ablehnung des Bebauungsplans durch die Potsdamer Stadtverordneten aufgrund der Nahe zum Welterbe stellte der Bauunternehmer einen Abrissantrag der ebenfalls abgelehnt wurde Das durch Leerstand und Vandalismus verwahrloste Haus erwarben Ende Marz 2007 der Vorstandschef der Axel Springer AG Mathias Dopfner und der Bankier Leonhard H Fischer CEO des Finanzinvestors Ripplewood RHJ International Nach einer denkmalgerechten Sanierung wurde dort am Vorabend des 20 Jahrestags des Mauerfalls dem 8 November 2009 in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel dem polnischen Aussenminister Radoslaw Sikorski dem ehemaligen US Aussenminister Henry Kissinger und dem letzten Prasidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow das Freiheitsmuseum Villa Schoningen eroffnet Heute wird die Villa Schoningen privat finanziert und als Ausstellungshaus fur wechselnde zeitgenossische Kunstausstellungen genutzt Der Garten der Villa angelegt von Lenne wird im Sommer meist mit wechselnden Skulpturenausstellungen bespielt Im Erdgeschoss befindet sich das Cafe Pedales in welchem monatlich Jazzkonzerte stattfinden ArchitekturPersius Entwurfsprinzipien fur Umbauten Als Vorbild der von Ludwig Persius im italienischen Stil entworfenen Gebaude diente die Bauweise oberitalienischer oder in der Umgebung Roms gelegener Villen aus dem 15 und 16 Jahrhundert Durch Anbauten die im Laufe der Zeit an das Haupthaus gesetzt wurden folgte die Architektur der Villen keiner regelmassigen Symmetrie sondern wirkte durch die Quer und Hochstellung der verschieden grossen Baukorper wie zusammengesetzte Teile aus einem Baukasten Dieser Gestaltung folgte Persius bei seinen Umbauten zudem mit moglicher Benutzung der vorgefundenen Substanz mit Befriedigung der etwa hinzutretenden Bedingungen fur eine gewunschte Vergrosserung der Anlage und mit Beachtung der moglichen Okonomie von Geldmitteln in einem einfachen aber befriedigendem Baustyl und zugleich mit Rucksicht fur die malerische Einwirkung auf die Gegend Ausserdem wich Persius von der Hervorhebung einer Schaufassade ab und entwarf Gebaude mit sparsamer Fassadengestaltung die von allen Seiten gleichermassen ausgebildet waren Um dieses Konzept und das architektonische Aussehen der Villentypen anderen Bauherren und Architekten als Vorbild nahezubringen veranlasste Friedrich Wilhelm 1843 die Publikation der Persius Zeichnungen unter dem Titel Architektonische Entwurfe fur den Umbau vorhandener Gebaude Umbau durch Ludwig Persius Frontansichten von der Villa Schoningen und dem Schiffbauerhaus nach Ludwig Persius 1844 Sammlung Architektonischer Entwurfe 1845 Bl XVI Nach diesem Entwurfsprinzip plante Persius den Umbau des Schiffbauer Hauses Die ersten Baumassnahmen erfolgten im Oktober 1843 und der Teilabriss des Hauses im Fruhjahr 1844 dessen Bauaufsicht der Baukondukteur Albert Julius Laucken erhielt Von dem zweigeschossigen nach Suden funf Fensterachsen langen und nach Osten zwei Fensterachsen breiten Haus wurde nur das Keller und Erdgeschoss behalten Der Hauseingang auf der Sudseite an der Berliner Strasse bekam einen zweigeschossigen Vorbau mit Rundbogenoffnung im oberen Bereich und flachem Satteldach dessen Ecken Akroter schmuckten Die vom Eingangsbereich westlich gelegene Gebaudehalfte mit Satteldach wurde niedriger gehalten als die Ostseitige mit flachem Walmdach Der zweiachsigen Frontseite nach Osten zur Schwanenallee gab Persius einen dekorativen Akzent durch eine blau ausgemalte Rundbogennische zwischen den Fenstern im Obergeschoss in der eine weiss gefasste Zinkgussfigur der Minerva aus der Berliner Eisengiesserei Moritz Geiss zu stehen kam Die romische Gottin der Weisheit und Kriegskunst weist auf den Bewohner Kurd Wolfgang von Schoning als Militarexperten hin der 1856 durch Friedrich Wilhelm IV den Titel Historiograph der Armee erhielt Als Vorbild fur die Skulptur diente die marmorne Minerva aus der Sammlung des Kardinals Alessandro Albani die heute zum Bestand der Dresdner Skulpturensammlung gehort Die Figur an der Villa Schoningen wurde im Sommer 1999 stark beschadigt als Unbekannte versuchten sie gewaltsam zu entfernen Nach der Restaurierung steht das Original mit einer Kopie des Kopfes und der Speerspitze seit 2009 in der Ausstellung und eine Figurenkopie in der Rundbogennische An den Mittelstutzen uber den Kampfern der sud und ostseitigen Fenster sind als weitere dezente Verzierung Frauenfiguren aus gesandeltem Zinkguss angebracht Im Norden setzte Persius dem Haus als Pendant ein kleineres einachsiges Gebaudeteil hinzu und verband die Bauten mit einem etwas niedriger gehaltenen Zwischenbau in den er den Haupteingang legte Das Obergeschoss gestaltete er mit einer rundbogigen Loggia Die Saulengalerie wiederholte sich im Belvedere eines im Zwischenbau integrierten Turms Frauenfigur an einem Fenster an der Ostfassade Dieser war weniger fur die schone Aussicht gedacht sondern sollte in der gestaffelten Gebaudegruppe als vertikales Bauteil einen Akzent setzen Durch die Neugestaltung gelang es Persius dem Wohnhaus nach Suden und Osten zwei Schaufassaden zu geben wodurch die Villa sowohl von der gegenuberliegenden Schlossanlage Glienicke als auch vom weiter sudlich gelegenen Schloss Babelsberg als Blickpunkt am Ufer des Jungfernsees in alle Richtungen wirkte Aufgrund seiner Italienreise ubertrug Ludwig Persius die kunstlerische Bauaufsicht im Januar 1845 an Ferdinand von Arnim und die Oberaufsicht an Friedrich August Stuler die diese Aufgaben auch nach der Ruckkehr und Persius plotzlichem Tod weiterfuhrten Im Oktober 1845 waren die Umbaumassnahmen abgeschlossen Umgestaltungen durch die Familien Wallich 1881 82 kam es erstmals seit dem Umbau durch Persius zu baulichen Veranderungen auf dem Grundstuck der Familie Wallich Nach dem Ankauf einer nordlich angrenzenden Obstwiese und dem Abbruch der verputzten Wagenremise wurde ein grosseres Stallgebaude aus rot gelb gestreiftem Ziegelmauerwerk mit Kutscherwohnung im Obergeschoss errichtet Das Grundstuck erhielt eine Umfriedung durch eine ebenfalls rot gelb gestreifte Ziegelmauer die mit einem Zinkgusslowen geschmuckt war Es ist nicht sicher von wem die Entwurfe fur das Stallgebaude stammten Ein Berliner Architekt namens H Richter reichte den Bauantrag ein war aber vermutlich nur fur die Bauausfuhrung verantwortlich In Frage kame einer der damaligen Oberhofbaurate entweder Reinhold Persius oder Moritz Gottgetreu Einhundert Jahre spater 1982 wurde das Stallgebaude wieder abgerissen Der Zinkgusslowe ist seit 1992 verschollen Gartenmauer auf der Ostseite Ein erster Umbau der Villa nach Persius erfolgte 1888 89 als Hermann und Anna Wallich das Wohnhaus im Innern nach ihren Bedurfnissen umgestalten liessen Den Auftrag bekam der kurz zuvor von Kaiser Friedrich III zum Hofarchitekten ernannte Ernst Eberhard von Ihne Um mehr Wohnflache zu schaffen vergrosserte Ihne den ursprunglich zuruckliegenden Zwischenbau nach Osten zur Schwanenallee und zog ihn uber das nordlich gelegene Gebaudeteil hinaus sodass die Ostfassade eine von Sud nach Nord abgestufte Front bekam Das Untergeschoss erhielt einen Hauseingang mit vierstufigem Treppenvorsatz und die ehemals offene Loggia im Obergeschoss eine durch zwei Saulen unterteilte Fensteroffnung die uber die gesamte Breite des Bauteils ging Zudem erfuhr die Villa Schoningen beim Neubau der Glienicker Brucke in den Jahren 1905 bis 1907 eine veranderte Position zum Jungfernsee Durch Erdaufschuttungen kam das ursprunglich nahe am Ufer gelegene Haus weiter entfernt zu stehen und verlor somit den direkten Bezug zum Wasser Der letzte grossere Umbau erfolgte 1922 als Paul und Hildegard Wallich die Villa Schoningen um ein Gebaudeteil erweitern liessen Mit den Umbaumassnahmen beauftragen sie das Berliner Architekturburo Breslauer amp Salinger Alfred Breslauer entwarf Plane fur einen Anbau den er an die Nordwestecke setzte Den Turm ausgenommen uberragte der dreigeschossige Baukubus die von Persius entworfenen zweigeschossigen Bauteile Im Erdgeschoss legte Breslauer die Hauswirtschaftsraume an und im sudlichen Bereich ein grosses Speisezimmer von dem eine Terrasse betreten werden konnte In den zwei Obergeschossen wurden Schlafraume und moderne Bader eingerichtet LiteraturStiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Ludwig Persius Architekt des Konigs 1 Auflage Potsdam 2003 ISBN 3 7954 1586 1 S 46 54 Katie Hafner Das Haus an der Brucke Die Villa Schoningen in Potsdam und ihre Bewohner Markischer Verlag Wilhelmshorst 2004 ISBN 3 931329 36 4 Mathias Dopfner Lena Maculan Villa Schoningen an der Glienicker Brucke Ein deutsch deutsches Museum Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2009 ISBN 978 3 89479 601 3 Dirk Heydemann Die Villa Schoningen und die Potsdamer Kulturlandschaft Uberlegungen zur gartendenkmalpflegerischen Behandlung des Gartens Diplomarbeit Technische Fachhochschule FB Landespflege Berlin 1991 OCLC 180453671 Klaus Kurvers Villa Schoningen Potsdam Berliner Strasse 86 Die Baugeschichte einer Turmvilla von Ludwig Persius Unveroffentlichtes Gutachten fur das Amt fur Denkmalpflege Potsdam Berlin Potsdam 1999 WeblinksCommons Villa Schoningen Album mit Bildern Commons Villa Schoningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09155716 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Webprasenz des privaten Museums Villa SchoningenEinzelnachweiseLudwig Persius Architektonische Entwurfe fur den Umbau vorhandener Gebaude Auf Allerhochsten Befehl Seiner Majestat des Konigs von Preussen herausgegeben von Persius 3 Lieferung Die Villa Schoningen an der Glienicker Brucke Potsdam 1845 o S Brandenburgisches Landeshauptarchiv Grundbucharchiv Potsdam Grundakte betr das zu Potsdam gelegene im Grundbuche von Potsdam Bd 31 Bl Nr 1596 vorm Berliner Vorstadt Bd 2 Bl Nr 82 verz Grundstuck Dopfner Maculan Villa Schoningen an der Glienicker Brucke S 120 Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz I HA Rep 89 Geheimes Civil Cabinet Nr 28684 Bl 1 Ludwig Persius Architektonische Entwurfe fur den Umbau vorhandener Gebaude Auf Allerhochsten Befehl Seiner Majestat des Konigs von Preussen herausgegeben von Persius 1 Lieferung Das konigl Civil Cabinetshaus b Sanssouci 2 Lieferung Die Hofgartner Sello sche Dienstwohnung zu Sanssouci Potsdam 1843 S 5 Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz I HA Rep 89 Geheimes Civil Cabinet Nr 28684 Bl 69 Eva Borsch Supan Hrsg Ludwig Persius Das Tagebuch des Architekten Friedrich Wilhelms IV 1840 1845 Munchen 1980 Kunstwissenschaftliche Studien Bd 51 fol 79 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 2 A Regierung Potsdam I HB Nr 1116 Bl 197 Stadtverwaltung Potsdam Grundbucharchiv Grundakte betr das zu Potsdam gelegene im Grundbuch von Potsdam Band 31 Bl 1596 verz Grundstuck Bl 4 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 2 A Regierung Potsdam I HB Nr 1122 Bl 49 50 Jorg Limberg Villa Schoningen In Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Ludwig Persius Architekturfuhrer Potsdam 2003 S 70 Dopfner Maculan Villa Schoningen an der Glienicker Brucke S 121 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 213 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 59 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 145 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 87 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 92 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 208 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 221 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 185 Katie Hafner Das Haus an der Brucke S 223 Die gesamte Grundstucksflache von rund 7 400 m ergibt sich aus dem Flurstuck 197 historisches Villa Schoningen Grundstuck mit rund 2 500 m sowie den spater zugekauften Flurstucken 198 und 202 mit zusammen rund 4 900 m Bebauungsplan Nr 35 3 Schwanenallee Berliner Strasse der Landeshauptstadt Potsdam vom 27 Mai 2008 S 16 Sabine Schicketanz Villa Schoningen wird Kulturzentrum In Potsdam am Sonntag vom 8 April 2007 S 5 hrsg von der Potsdamer Zeitungsverlagsgesellschaft mbH amp Co Potsdam und Katrin Lange Villa Schoningen wird kulturelles Zentrum In Welt online am 2 April 2007 Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlasslich der Eroffnung des Freiheitsmuseums Villa Schoningen bundesregierung de 8 November 2009 abgerufen am 19 April 2023 Markische Allgemeine Memento vom 14 Marz 2012 im Internet Archive vom 9 November 2009 abgerufen am 6 Dezember 2015 Harry Nehls Die Minervastatue der Villa Schoningen In SPSG Hrsg Jahrbuch 2003 S 49 Klaus Kurvers Der Umbau vorhandener Gebaude zur Verschonerung der Landschaft Theorie und Praxis eines romantischen Funktionalismus am Beispiel der Villa Schoningen In SPSG Hrsg Ludwig Persius Architekt des Konigs Potsdam 2003 S 54 Normdaten Korperschaft GND 16077017 8 GND Explorer lobid OGND AKS 52 413565753702 13 087681962086 Koordinaten 52 24 48 8 N 13 5 15 7 O

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