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Volker Lösch 1963 in Worms ist ein deutscher Theaterregisseur Volker Lösch 2016 Große Bekanntheit erlangte er vor allem

Volker Lösch

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Volker Lösch (* 1963 in Worms) ist ein deutscher Theaterregisseur.

Große Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Inszenierungen, in denen er Texte aus dem bürgerlichen Bildungskanon auf der Bühne mit Laienchören kontrastiert, die dokumentarisches Material und Erfahrungsberichte vortragen. Die Texte und Gesänge der Chöre thematisieren soziopolitische Missstände und spiegeln die Probleme der – häufig unterprivilegierten – gesellschaftlichen Gruppe wider.

Vom Schauspieler zum Regisseur

Lösch wuchs in Uruguays Hauptstadt Montevideo auf. Kurz vor dem Militärputsch 1973 kehrte seine Familie nach Deutschland zurück.

Von 1986 bis 1989 ließ Lösch sich in Kiel und Hamburg zum Schauspieler ausbilden und spielte unter anderem am Nationaltheater Weimar, am Deutschen Theater Göttingen und am Theater am Neumarkt Zürich. Seine Debüt als Regisseur gab Lösch 1995 mit einer Inszenierung von Edward Bonds Gerettet in der Züricher Roten Fabrik. Er wandte sich von der Schauspielerei ab und war als Regisseur an zahlreichen Stadt- und Staatstheatern tätig.

Für seine Inszenierung der Orestie am Staatsschauspiel Dresden 2004 arbeitete Lösch erstmals mit einem Sprechchor, der die „außertheatrale Wirklichkeit“ unmittelbar in das Bühnengeschehen integrierte. Seitdem steht in seinen Inszenierungen dem Schauspielerensemble regelmäßig ein Chor von Laiendarstellern gegenüber. Die Laienchöre, die er mit Einar Schleefs vormaligem Choristen Bernd Freytag einstudiert, besetzt Lösch meist mit Vertretern verschiedenster sozialer Schichten, wie Erwerbslosen, Unternehmern, Migranten oder verurteilten Straftätern, die biografisch grundierte Texte vortragen. Die Auseinandersetzung mit sozialen Fragen und gesellschaftlichen Konflikten zählt zum Kern von Löschs ästhetischer Programmatik: „Kunst ohne Anbindung an das Draußen, an die Zeit, in der ich lebe, finde ich sinnlos.“

Für Aufsehen sorgte Lösch mit seiner Inszenierung des naturalistischen „Kampfstücks“ Die Weber nach Gerhart Hauptmann am Staatsschauspiel Dresden im Oktober 2004. Aufgrund von provokativen Texte des aus 33 Dresdner Bürger bestehenden Laienchores, in denen verschiedene Politiker und personen des öffentlichen Lebens beschimpft wurden, erwirkte der Bühnenverlag Felix Bloch Erben eine einstweilige Verfügung am Landgericht Berlin. Die Produktion musste stark gekürzt und umbenannt werden (Die Dresdner Weber). Auch die Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen ging rechtlich gegen die Inszenierung vor, da eine Textpassage eine implizite Morddrohung gegen sie enthielt. Die Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne kürte Löschs Inszenierung 2005 zur „Inszenierung des Jahres“.

Hausregisseur am Schauspiel Stuttgart

Von 2005 bis 2013 war Volker Lösch Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Schauspiel Stuttgart. Dort inszenierte er 2007 Euripides’ Medea mit einem Migrantinnenchor. Zu dieser Stuttgarter Inszenierung produzierte der Filmregisseur Thomas Lauterbach 2007 den Dokumentarfilm Hochburg der Sünden, der bei dem Dok-Festival Leipzig 2008 als „Bester deutscher Dokumentarfilm“ mit der Goldenen Taube ausgezeichnet wurde.

Im Oktober 2008 warf Lösch gemeinsam mit Beate Seidel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der umstrittenen Inszenierung Marat, was ist aus unserer Revolution geworden? frei nach Marat/Sade von Peter Weiss abermals Fragen nach sozialer Gerechtigkeit auf. Für Kontroversen sorgte die namentliche Nennung zahlreicher lokaler Vermögensmillionäre auf der Bühne. Die Inszenierung wurde zum Berliner Theatertreffen 2009 eingeladen.

An der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz zeigte Lösch im Dezember 2009 eine moderne Adaption von Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz. Lösch verband die Geschichte des aus der Haft entlassenen Kleinverbrechers Franz Biberkopf mit den Erfahrungen von heutigen Gefangenen und Haftentlassenen unter der Leitfrage, wie der einzelne in einer kriminalisierten Gesellschaft (Bankenskandale, Schmiergeld- und Parteispendenaffären) „anständig“ bleiben könne.

Löschs Inszenierung von Schillers Die Räuber am Theater Bremen vom Februar 2010 wurde durch das Online-Magazin Nachtkritik.de zu einer der zehn besten Inszenierungen deutschsprachiger Theater im Jahr 2010 gewählt. Die Inszenierung arbeitete mit einem Chor aus jungen Bremerinnen und Bremern, die sich dem radikal linken Spektrum zugehörig fühlen, und ließ diese auf die 68er-Generation ihrer Eltern und Großeltern treffen.

Nachdem Lösch bereits für die Stuttgarter Inszenierung Endstation Stammheim 2007 nach Zeugnissen aktuellen Widerstands gesucht hatte, schloss er sich 2010 dem Protest gegen das umstrittene Verkehrs- und Städtebauprojekt Stuttgart 21 an. Im Juli 2010 regte er gemeinsam mit dem Schauspieler Walter Sittler den Stuttgarter „Schwabenstreich“ an: „Jeden Abend um 19 Uhr ertönt ein neuer Schwabenstreich: Eine Minute Krach mit allem, was laut ist, es kann auch die eigene Stimme sein.“ Lösch beteiligte sich mit einem Stuttgarter Bürgerchor, der Texte von Peter Weiss und Bürgerparolen skandierte, an den Stuttgarter Montagsdemonstrationen.

Am 11. Dezember 2010 hatte in der Berliner Schaubühne Löschs Arbeit Lulu – Die Nuttenrepublik Premiere. In der Produktion verband der Autor Versatzstücke aus den Wedekind-Stücken Erdgeist und Die Büchse der Pandora mit „Texten von Berliner Sexarbeiterinnen“. Im Januar 2012 inszenierte Lösch auf Einladung des Goethe-Instituts im Teatro Solís in Montevideo in einer freien Produktion die Antigona Oriental, in der er einstige politische Gefangene der uruguayischen Militärdiktatur zu Wort kommen und die Namen bekannter Folterer vortragen ließ, die später unbehelligt in der uruguayischen Gesellschaft lebten.

Löschs Inszenierung der Heimkehrertragödie Draußen vor der Tür an der Berliner Schaubühne verknüpfte Borcherts Vorlage im Januar 2013 mit Auszügen aus Abhörprotokollen deutscher Kriegsgefangener in britischer und amerikanischer Haft, die dokumentieren, dass einfache Wehrmachtsoldaten an der Ermordung der Zivilbevölkerung und der Juden beteiligt waren. Ausgewertet hatten die Protokolle der Historiker Sönke Neitzel und der Sozialpsychologe Harald Welzer (Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben, 2011). Eva Behrendt bezeichnete es als „Coup, dass Volker Lösch und Stefan Schnabel das viel gespielte Nachkriegsdrama [...] mit dem konfrontieren, was deutsche Soldaten im Krieg tatsächlich getan bzw. welchen Taten sie beigewohnt haben“ und dass Lösch das Stück als Verdrängungsdrama neu akzentuiert habe.

Freier Regisseur

Mit einer stark bearbeiteten Fassung von Max Frischs Biedermann und die Brandstifter bescherte Lösch dem Theater Basel im Februar 2014 den „ersten nennenswerten Aufreger seit Jahren.“ Löschs „Chor der Feuerwehrleute“, der sich aus Studenten der Berner Hochschule der Künste zusammensetzte, rappte und skandierte „galliges Gedankengut aus der Populistenecke: Elsässer besetzen alle Supermarktkassen, deutsche Beamte die Schweizer Bundesämter! Ägypter verbauen die Alpen! Kosovaren stechen arglose Omas ab! Auf Cartoons im Hintergrund sieht das Publikum drastische Parodien auf SVP-Wahlplakate: Alpenkühe tragen Burka. Eine arabische Schlepper-Vagina kommt mit Flüchtlingsbarken über der Schweizer Landkarte nieder.“ Lösch traf dabei offenbar „ins Schwarze. Was daran zu erkennen ist, dass ein SVP-naher Lokalredakteur der ‚Basler Zeitung‘ kurz nach der Premiere drauflos bellt, Lösch missachte ‚in krasser Weise den Volkswillen‘ und zeige ‚sein wahres Gesicht, nämlich das eines Antidemokraten‘, was keinen aufrechten Schweizer wundern dürfe, Lösch sei ja Deutscher.“ Die Inszenierung endete damit, dass der Feuerwehrchor eine Gruppe von Ausländern mit Benzin übergoss und Zündhölzer anriss. In einer überraschenden Wende „sind es am Ende die Schweizer, die Fluchtkorridore aus ihrem zerrütteten Staat gen Norden suchen. Doch die Deutschen haben die Grenzen dicht gemacht.“

Mit der Premiere des neuen Stücks Das Blaue Wunder von Thomas Freyer und Ulf Schmidt, an dem der Regisseur Lösch auch mitgeschrieben hat, kam das Staatsschauspiel Dresden am 26. Januar 2019 heraus. Die Inszenierung bietet „ein Sketch- und Typenkabarett“ zwischen Groteske und Satire, bei dem die AfD in Zitaten aus Parteiprogrammen, Aufsätzen und Reden durch den Kakao gezogen wird. Die Wochenzeitung Die Zeit veröffentlichte im Vorfeld ein Dossier mit Schlaglichtern aus den Proben. Die zehn Schauspieler turnen über ein imposantes Bühnenbild von , das zuvorderst aus einem echten metallenen Schiffsrumpf besteht. Um in den rasanten Rollen- und Szenenwechseln die Übersicht zu wahren, hat Ausstatterin „je nach Klasse strahlend blaue Uniformen für die Kapitänsebene, Lodenjacken für die bessere Gesellschaft und Matrosenanzug für die Malocher entworfen“. Im Schlussbild treten sie als Chor auf, rufen: „Mischt euch ein!“.

2021 inszenierte Lösch mit Stadt der Arbeit am Musiktheater im Revier einen weiteren Text von Ulf Schmidt. Das Stück basiert auf Interviews mit fünfzehn arbeitslosen Gelsenkirchenern und thematisiert die Hürden und Schwachstellen des deutschen Arbeitsmarktes und des Jobcenters. In der Inszenierung stehen die Gelsenkirchener Bürger gemeinsam mit Ensemblemitgliedern auf der Bühne stehen und konfrontieren das Theaterpublikum mit ihren Lebensrealitäten. Der Rahmen des Stückes wird durch Ensemblemitglieder des Theaters gegeben.

Im Jahr 2022 wurde sein Stück Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Politisches Engagement

Volker Lösch nimmt immer wieder in den Tagesmedien und an anderen Orten zu fach- und allgemeinpolitischen Fragen Stellung, so in den Tageszeitungen taz oder junge Welt. Er ist einer der Teilnehmer des Künstlerforums der der jungen Welt eng verbundenen Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus im Juni 2019.

Zur Europawahl 2024 war Lösch Erstunterzeichner der Kampagne Wir wählen links.

Auszeichnungen

  • 2009: Berliner Theatertreffen für Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?
  • 2013: Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
  • 2022: Berliner Theatertreffen für Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie

Schriften

  • Hermann G. Abmayr, Volker Lösch, Gangolf Stocker, Sabine Leidig, Winfried Wolf (Hrsg.): Stuttgart 21 oder: Wem gehört die Stadt? (In Zusammenarbeit mit Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie). PapyRossa, Köln 2011.
  • Volker Lösch, Gangolf Stocker, Sabine Leidig, Winfried Wolf (Hrsg.): Oben bleiben! – Die Antwort auf Heiner Geißler. PapyRossa, Köln 2011.
  • Christoph Engelhardt, Egon Hopfenzitz, Sabine Leidig, Volker Lösch, Walter Sittler, Winfried Wolf: Empört Euch – weiter! Neue Argumente gegen Stuttgart 21. An einen Ministerpräsidenten und eine Kanzlerin. PapyRossa, Köln 2013.
  • Volker Lösch: Macht endlich was! In: Haus Bartleby (Hg.): , Zur Revolution der ökonomischen Rechte (Das rote Buch). Herausgegeben von Alix Faßmann, Anselm Lenz und . Übersetzt von Corinna Popp, Viktor Kucharski, Anselm Lenz. Haus Bartleby e. V., Passagen Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-7092-0220-3, S. 117–120

Literatur

  • Christian Engelbrecht: Weber, Woyzeck, Wunde Dresden. Ein Versuch über Volker Löschs chorische Theaterarbeiten am Staatsschauspiel Dresden. Tectum, Marburg 2013.
  • Stefan Schnabel: Volkstheater der Zukunft. Die Gruppe Volker Lösch und der Dresdner Bürgerchor. Vorwerk 8, Berlin 2024.

Filme

  • Thomas Lauterbach: Hochburg der Sünden. BRD: INDI-Film/SWR 2007/08 (79 Min.).
  • Johanna Schickentanz: Abgeschminkt: Volker Lösch. BRD: ZDF Theaterkanal 2010 (15 Min.).

Weblinks

Commons: Volker Lösch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Volker Lösch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Lösch-Portrait des Schauspiels Stuttgart
  • Lösch-Portrait des Goethe-Instituts
  • WDR 3 (Westdeutscher Rundfunk) Mosaik Samstagsgespräch vom 6. November 2021: Theaterregisseur Volker Lösch inszeniert „Angst“ in Bonn

Einzelnachweise

  1. Munzinger: Volker Lösch
  2. „Für mich ist kein Roman und kein Theaterstück heilig“ (Interview: Stefan Kirschner). In: Berliner Morgenpost, 10. Dezember 2009.
  3. Stern: Die Weber – subversiv oder volksverhetzend?
  4. Spiegel: Gericht stoppt Dresdner „Weber“-Inszenierung
  5. Ulrike Kahle-Steinweh: Von der Lust, auf Topfdeckel zu schlagen, in: Theater heute, Nr. 11, November 2010, S. 47–51, hier S. 49.
  6. Eva Behrendt: Tod und Meisterschaft, in: Theater heute, Nr. 3, März 2013, S. 14–17, hier S. 16.
  7. Stephan Reuter: Der verkrampfte Volkswille, in: Theater heute, Nr. 4, April 2014, S. 18–21, hier S. 18.
  8. Stephan Reuter: Der verkrampfte Volkswille, in: Theater heute, Nr. 4, April 2014, S. 18–21, hier S. 18–20.
  9. Stephan Reuter: Der verkrampfte Volkswille, in: Theater heute, Nr. 4, April 2014, S. 18–21, hier S. 20, mit Zitaten aus: Aaron Agnolazza: Bühne frei für einen Brandstifter, in: Basler Zeitung, 5. März 2014.
  10. Das Blaue Wunder – In Dresden lässt Volker Lösch zusammen mit Thomas Freyer und Ulf Schmidt die AfD zu Wasser, nachtkritik.de vom 26. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019.
  11. Neues Deutschland: Hamster in Käfigen. Theaterkritik
  12. Sarah Heppekausen: Stadt der Arbeit – Musiktheater im Revier Gelsenkirchen – Volker Lösch lässt Arbeitslose in einem Stück Wachrütteltheater zwischen Wut-Gebrüll und Musical-Attitüde ihre Biografie erzählen. Abgerufen am 29. September 2022 (deutsch). 
  13. Siehe etwa: „Ich bin zur See gefahren“. Kapitalismuskritik. Sein Theater polarisiert – der Regisseur Volker Lösch im Gespräch, 16. Mai 2009.
  14. Siehe etwa: "Ziel ist, mit dem Stück in die Kieze zu gehen." Ein Theaterstück thematisiert die Ursachen des Notstands an deutschen Krankenhäusern. Ein Gespräch mit Volker Lösch.
  15. http://www.melodieundrhythmus.com/.
  16. Wir wählen links! |. Abgerufen am 23. Mai 2024 (deutsch). 
  17. Lessing-Preis für Regisseur Volker Lösch, focus.de, 22. Juli 2012, abgerufen am 23. Juli 2012
Normdaten (Person): GND: 1025727770 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n2011037035 | VIAF: 22846003 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lösch, Volker
KURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterregisseur
GEBURTSDATUM 1963
GEBURTSORT Worms, Rheinland-Pfalz

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 03:31

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Volker Losch 1963 in Worms ist ein deutscher Theaterregisseur Volker Losch 2016 Grosse Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine Inszenierungen in denen er Texte aus dem burgerlichen Bildungskanon auf der Buhne mit Laienchoren kontrastiert die dokumentarisches Material und Erfahrungsberichte vortragen Die Texte und Gesange der Chore thematisieren soziopolitische Missstande und spiegeln die Probleme der haufig unterprivilegierten gesellschaftlichen Gruppe wider Vom Schauspieler zum RegisseurLosch wuchs in Uruguays Hauptstadt Montevideo auf Kurz vor dem Militarputsch 1973 kehrte seine Familie nach Deutschland zuruck Von 1986 bis 1989 liess Losch sich in Kiel und Hamburg zum Schauspieler ausbilden und spielte unter anderem am Nationaltheater Weimar am Deutschen Theater Gottingen und am Theater am Neumarkt Zurich Seine Debut als Regisseur gab Losch 1995 mit einer Inszenierung von Edward Bonds Gerettet in der Zuricher Roten Fabrik Er wandte sich von der Schauspielerei ab und war als Regisseur an zahlreichen Stadt und Staatstheatern tatig Fur seine Inszenierung der Orestie am Staatsschauspiel Dresden 2004 arbeitete Losch erstmals mit einem Sprechchor der die aussertheatrale Wirklichkeit unmittelbar in das Buhnengeschehen integrierte Seitdem steht in seinen Inszenierungen dem Schauspielerensemble regelmassig ein Chor von Laiendarstellern gegenuber Die Laienchore die er mit Einar Schleefs vormaligem Choristen Bernd Freytag einstudiert besetzt Losch meist mit Vertretern verschiedenster sozialer Schichten wie Erwerbslosen Unternehmern Migranten oder verurteilten Straftatern die biografisch grundierte Texte vortragen Die Auseinandersetzung mit sozialen Fragen und gesellschaftlichen Konflikten zahlt zum Kern von Loschs asthetischer Programmatik Kunst ohne Anbindung an das Draussen an die Zeit in der ich lebe finde ich sinnlos Fur Aufsehen sorgte Losch mit seiner Inszenierung des naturalistischen Kampfstucks Die Weber nach Gerhart Hauptmann am Staatsschauspiel Dresden im Oktober 2004 Aufgrund von provokativen Texte des aus 33 Dresdner Burger bestehenden Laienchores in denen verschiedene Politiker und personen des offentlichen Lebens beschimpft wurden erwirkte der Buhnenverlag Felix Bloch Erben eine einstweilige Verfugung am Landgericht Berlin Die Produktion musste stark gekurzt und umbenannt werden Die Dresdner Weber Auch die Fernsehmoderatorin Sabine Christiansen ging rechtlich gegen die Inszenierung vor da eine Textpassage eine implizite Morddrohung gegen sie enthielt Die Theaterzeitschrift Die Deutsche Buhne kurte Loschs Inszenierung 2005 zur Inszenierung des Jahres Hausregisseur am Schauspiel StuttgartVon 2005 bis 2013 war Volker Losch Hausregisseur und Mitglied der kunstlerischen Leitung am Schauspiel Stuttgart Dort inszenierte er 2007 Euripides Medea mit einem Migrantinnenchor Zu dieser Stuttgarter Inszenierung produzierte der Filmregisseur Thomas Lauterbach 2007 den Dokumentarfilm Hochburg der Sunden der bei dem Dok Festival Leipzig 2008 als Bester deutscher Dokumentarfilm mit der Goldenen Taube ausgezeichnet wurde Im Oktober 2008 warf Losch gemeinsam mit Beate Seidel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der umstrittenen Inszenierung Marat was ist aus unserer Revolution geworden frei nach Marat Sade von Peter Weiss abermals Fragen nach sozialer Gerechtigkeit auf Fur Kontroversen sorgte die namentliche Nennung zahlreicher lokaler Vermogensmillionare auf der Buhne Die Inszenierung wurde zum Berliner Theatertreffen 2009 eingeladen An der Berliner Schaubuhne am Lehniner Platz zeigte Losch im Dezember 2009 eine moderne Adaption von Alfred Doblins Roman Berlin Alexanderplatz Losch verband die Geschichte des aus der Haft entlassenen Kleinverbrechers Franz Biberkopf mit den Erfahrungen von heutigen Gefangenen und Haftentlassenen unter der Leitfrage wie der einzelne in einer kriminalisierten Gesellschaft Bankenskandale Schmiergeld und Parteispendenaffaren anstandig bleiben konne Loschs Inszenierung von Schillers Die Rauber am Theater Bremen vom Februar 2010 wurde durch das Online Magazin Nachtkritik de zu einer der zehn besten Inszenierungen deutschsprachiger Theater im Jahr 2010 gewahlt Die Inszenierung arbeitete mit einem Chor aus jungen Bremerinnen und Bremern die sich dem radikal linken Spektrum zugehorig fuhlen und liess diese auf die 68er Generation ihrer Eltern und Grosseltern treffen Nachdem Losch bereits fur die Stuttgarter Inszenierung Endstation Stammheim 2007 nach Zeugnissen aktuellen Widerstands gesucht hatte schloss er sich 2010 dem Protest gegen das umstrittene Verkehrs und Stadtebauprojekt Stuttgart 21 an Im Juli 2010 regte er gemeinsam mit dem Schauspieler Walter Sittler den Stuttgarter Schwabenstreich an Jeden Abend um 19 Uhr ertont ein neuer Schwabenstreich Eine Minute Krach mit allem was laut ist es kann auch die eigene Stimme sein Losch beteiligte sich mit einem Stuttgarter Burgerchor der Texte von Peter Weiss und Burgerparolen skandierte an den Stuttgarter Montagsdemonstrationen Am 11 Dezember 2010 hatte in der Berliner Schaubuhne Loschs Arbeit Lulu Die Nuttenrepublik Premiere In der Produktion verband der Autor Versatzstucke aus den Wedekind Stucken Erdgeist und Die Buchse der Pandora mit Texten von Berliner Sexarbeiterinnen Im Januar 2012 inszenierte Losch auf Einladung des Goethe Instituts im Teatro Solis in Montevideo in einer freien Produktion die Antigona Oriental in der er einstige politische Gefangene der uruguayischen Militardiktatur zu Wort kommen und die Namen bekannter Folterer vortragen liess die spater unbehelligt in der uruguayischen Gesellschaft lebten Loschs Inszenierung der Heimkehrertragodie Draussen vor der Tur an der Berliner Schaubuhne verknupfte Borcherts Vorlage im Januar 2013 mit Auszugen aus Abhorprotokollen deutscher Kriegsgefangener in britischer und amerikanischer Haft die dokumentieren dass einfache Wehrmachtsoldaten an der Ermordung der Zivilbevolkerung und der Juden beteiligt waren Ausgewertet hatten die Protokolle der Historiker Sonke Neitzel und der Sozialpsychologe Harald Welzer Soldaten Protokolle vom Kampfen Toten und Sterben 2011 Eva Behrendt bezeichnete es als Coup dass Volker Losch und Stefan Schnabel das viel gespielte Nachkriegsdrama mit dem konfrontieren was deutsche Soldaten im Krieg tatsachlich getan bzw welchen Taten sie beigewohnt haben und dass Losch das Stuck als Verdrangungsdrama neu akzentuiert habe Freier RegisseurMit einer stark bearbeiteten Fassung von Max Frischs Biedermann und die Brandstifter bescherte Losch dem Theater Basel im Februar 2014 den ersten nennenswerten Aufreger seit Jahren Loschs Chor der Feuerwehrleute der sich aus Studenten der Berner Hochschule der Kunste zusammensetzte rappte und skandierte galliges Gedankengut aus der Populistenecke Elsasser besetzen alle Supermarktkassen deutsche Beamte die Schweizer Bundesamter Agypter verbauen die Alpen Kosovaren stechen arglose Omas ab Auf Cartoons im Hintergrund sieht das Publikum drastische Parodien auf SVP Wahlplakate Alpenkuhe tragen Burka Eine arabische Schlepper Vagina kommt mit Fluchtlingsbarken uber der Schweizer Landkarte nieder Losch traf dabei offenbar ins Schwarze Was daran zu erkennen ist dass ein SVP naher Lokalredakteur der Basler Zeitung kurz nach der Premiere drauflos bellt Losch missachte in krasser Weise den Volkswillen und zeige sein wahres Gesicht namlich das eines Antidemokraten was keinen aufrechten Schweizer wundern durfe Losch sei ja Deutscher Die Inszenierung endete damit dass der Feuerwehrchor eine Gruppe von Auslandern mit Benzin ubergoss und Zundholzer anriss In einer uberraschenden Wende sind es am Ende die Schweizer die Fluchtkorridore aus ihrem zerrutteten Staat gen Norden suchen Doch die Deutschen haben die Grenzen dicht gemacht Mit der Premiere des neuen Stucks Das Blaue Wunder von Thomas Freyer und Ulf Schmidt an dem der Regisseur Losch auch mitgeschrieben hat kam das Staatsschauspiel Dresden am 26 Januar 2019 heraus Die Inszenierung bietet ein Sketch und Typenkabarett zwischen Groteske und Satire bei dem die AfD in Zitaten aus Parteiprogrammen Aufsatzen und Reden durch den Kakao gezogen wird Die Wochenzeitung Die Zeit veroffentlichte im Vorfeld ein Dossier mit Schlaglichtern aus den Proben Die zehn Schauspieler turnen uber ein imposantes Buhnenbild von das zuvorderst aus einem echten metallenen Schiffsrumpf besteht Um in den rasanten Rollen und Szenenwechseln die Ubersicht zu wahren hat Ausstatterin je nach Klasse strahlend blaue Uniformen fur die Kapitansebene Lodenjacken fur die bessere Gesellschaft und Matrosenanzug fur die Malocher entworfen Im Schlussbild treten sie als Chor auf rufen Mischt euch ein 2021 inszenierte Losch mit Stadt der Arbeit am Musiktheater im Revier einen weiteren Text von Ulf Schmidt Das Stuck basiert auf Interviews mit funfzehn arbeitslosen Gelsenkirchenern und thematisiert die Hurden und Schwachstellen des deutschen Arbeitsmarktes und des Jobcenters In der Inszenierung stehen die Gelsenkirchener Burger gemeinsam mit Ensemblemitgliedern auf der Buhne stehen und konfrontieren das Theaterpublikum mit ihren Lebensrealitaten Der Rahmen des Stuckes wird durch Ensemblemitglieder des Theaters gegeben Im Jahr 2022 wurde sein Stuck Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie zum Berliner Theatertreffen eingeladen Politisches EngagementVolker Losch nimmt immer wieder in den Tagesmedien und an anderen Orten zu fach und allgemeinpolitischen Fragen Stellung so in den Tageszeitungen taz oder junge Welt Er ist einer der Teilnehmer des Kunstlerforums der der jungen Welt eng verbundenen Kulturzeitschrift Melodie amp Rhythmus im Juni 2019 Zur Europawahl 2024 war Losch Erstunterzeichner der Kampagne Wir wahlen links Auszeichnungen2009 Berliner Theatertreffen fur Marat was ist aus unserer Revolution geworden 2013 Lessing Preis des Freistaates Sachsen 2022 Berliner Theatertreffen fur Der Tartuffe oder Kapital und IdeologieSchriftenHermann G Abmayr Volker Losch Gangolf Stocker Sabine Leidig Winfried Wolf Hrsg Stuttgart 21 oder Wem gehort die Stadt In Zusammenarbeit mit Lunapark21 Zeitschrift zur Kritik der globalen Okonomie PapyRossa Koln 2011 Volker Losch Gangolf Stocker Sabine Leidig Winfried Wolf Hrsg Oben bleiben Die Antwort auf Heiner Geissler PapyRossa Koln 2011 Christoph Engelhardt Egon Hopfenzitz Sabine Leidig Volker Losch Walter Sittler Winfried Wolf Emport Euch weiter Neue Argumente gegen Stuttgart 21 An einen Ministerprasidenten und eine Kanzlerin PapyRossa Koln 2013 Volker Losch Macht endlich was In Haus Bartleby Hg Zur Revolution der okonomischen Rechte Das rote Buch Herausgegeben von Alix Fassmann Anselm Lenz und Ubersetzt von Corinna Popp Viktor Kucharski Anselm Lenz Haus Bartleby e V Passagen Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 7092 0220 3 S 117 120LiteraturChristian Engelbrecht Weber Woyzeck Wunde Dresden Ein Versuch uber Volker Loschs chorische Theaterarbeiten am Staatsschauspiel Dresden Tectum Marburg 2013 Stefan Schnabel Volkstheater der Zukunft Die Gruppe Volker Losch und der Dresdner Burgerchor Vorwerk 8 Berlin 2024 FilmeThomas Lauterbach Hochburg der Sunden BRD INDI Film SWR 2007 08 79 Min Johanna Schickentanz Abgeschminkt Volker Losch BRD ZDF Theaterkanal 2010 15 Min WeblinksCommons Volker Losch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Volker Losch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Losch Portrait des Schauspiels Stuttgart Losch Portrait des Goethe Instituts WDR 3 Westdeutscher Rundfunk Mosaik Samstagsgesprach vom 6 November 2021 Theaterregisseur Volker Losch inszeniert Angst in BonnEinzelnachweiseMunzinger Volker Losch Fur mich ist kein Roman und kein Theaterstuck heilig Interview Stefan Kirschner In Berliner Morgenpost 10 Dezember 2009 Stern Die Weber subversiv oder volksverhetzend Spiegel Gericht stoppt Dresdner Weber Inszenierung Ulrike Kahle Steinweh Von der Lust auf Topfdeckel zu schlagen in Theater heute Nr 11 November 2010 S 47 51 hier S 49 Eva Behrendt Tod und Meisterschaft in Theater heute Nr 3 Marz 2013 S 14 17 hier S 16 Stephan Reuter Der verkrampfte Volkswille in Theater heute Nr 4 April 2014 S 18 21 hier S 18 Stephan Reuter Der verkrampfte Volkswille in Theater heute Nr 4 April 2014 S 18 21 hier S 18 20 Stephan Reuter Der verkrampfte Volkswille in Theater heute Nr 4 April 2014 S 18 21 hier S 20 mit Zitaten aus Aaron Agnolazza Buhne frei fur einen Brandstifter in Basler Zeitung 5 Marz 2014 Das Blaue Wunder In Dresden lasst Volker Losch zusammen mit Thomas Freyer und Ulf Schmidt die AfD zu Wasser nachtkritik de vom 26 Januar 2019 abgerufen am 28 Januar 2019 Neues Deutschland Hamster in Kafigen Theaterkritik Sarah Heppekausen Stadt der Arbeit Musiktheater im Revier Gelsenkirchen Volker Losch lasst Arbeitslose in einem Stuck Wachrutteltheater zwischen Wut Gebrull und Musical Attitude ihre Biografie erzahlen Abgerufen am 29 September 2022 deutsch Siehe etwa Ich bin zur See gefahren Kapitalismuskritik Sein Theater polarisiert der Regisseur Volker Losch im Gesprach 16 Mai 2009 Siehe etwa Ziel ist mit dem Stuck in die Kieze zu gehen Ein Theaterstuck thematisiert die Ursachen des Notstands an deutschen Krankenhausern Ein Gesprach mit Volker Losch http www melodieundrhythmus com Wir wahlen links Abgerufen am 23 Mai 2024 deutsch Lessing Preis fur Regisseur Volker Losch focus de 22 Juli 2012 abgerufen am 23 Juli 2012Normdaten Person GND 1025727770 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n2011037035 VIAF 22846003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Losch VolkerKURZBESCHREIBUNG deutscher TheaterregisseurGEBURTSDATUM 1963GEBURTSORT Worms Rheinland Pfalz

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