Die Familie Hinüber 1765 bzw 1775 geadelte von Hinüber lässt sich seit dem 16 Jahrhundert in Deutschland nachweisen Die
Von Hinüber

Die Familie Hinüber, 1765 bzw. 1775 geadelte von Hinüber, lässt sich seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland nachweisen. Die bedeutendsten Zeugnisse ihres Wirkens finden sich in Niedersachsen.
Geschichte
Heiligenhaus und Breslau
Die Familie stammt ursprünglich aus dem Herzogtum Berg und erscheint erstmals urkundlich 1398 mit Heyne Daerover zu Hetterscheidt bei Heiligenhaus. Die Familie bewirtschaftete im Mittelalter als freie Landsassen über mehrere Generationen „einen nicht unbedeutenden Hof“, ein „sogenanntes Behandigungsgut“ der Reichsabtei Werden, die sich heute im Stadtgebiet von Essen findet.(→ Karte ) Lewe Henover (Heynover) zu Hetterscheidt ist 1434 bis 1437 urkundlich belegt. Die sichere Stammreihe beginnt mit Neveld (Arnold) Hen Oever, der 1554 nach dem Tode des Dietrich ten Oever vom Abt von Werden mit dem Gut Henoever zu Hetterscheidt belehnt wird.
Nach einem Erbfall wurde zwischen den Söhnen ein Vergleich geschlossen; die beiden Nachgeborenen verließen daraufhin das Gut Hinüber und wanderten aus; einer davon nach Breslau. (→ Karte )
Niedersachsen
Hannoversches Postwesen
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wanderte ein Zweig der Familie nach Niedersachsen ein. Von Hildesheim aus (→ Karte ) gründete sie – mitten im Dreißigjährigen Krieg – 1640 „die erste Landespost des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, aus der etwa hundert Jahre später die kurfürstlich hannoversche Staatspost hervorging.“
Die Familie betrieb eine eigene Heiratspolitik: Durch Einheiratung in befreundete Postmeisterfamilien sollte zunächst der Berufsstand und das Familienunternehmen geschützt werden. Spätere Einheiratungen in Amtmann-Familien festigten die Teilhabe am Bildungsbürgertum. So gehörte die Hinübersche Familie schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts in den engeren Kreis der sogenannten „Hübschen Familien“ von Hannover.
Inzwischen war Mitte des 17. Jahrhunderts der Hinüber’sche Posthof vor dem Steintor von Hannover zum Stammsitz der Familie geworden – und blieb dies für bald drei Jahrhunderte.(→ Karte )
Seit Beginn des 18. Jahrhunderts war das Amt des Hannoverschen Postmeisters über Generationen innerhalb der Familie weitergegeben worden, darunter an
- Rütger Hinüber (um 1600–1665), begründete von Hildesheim aus das hannoversche Postwesen
- Hans Hinüber (1618–1680), „Fürstlich Osnabrücker-Braunschweiger-Lüneburger Postmeister“
- Ernst Andreas Hinüber (1693–1758), den Vater von
- Jobst Anton von Hinüber (1718–1784), Jurist, Postmeister, Amtmann, Wegebauintendant sowie Landwirtschaftsreformer
- Gerhard von Hinüber (1752–1815), Postmeister und Amtmann
Landwirtschaft
- Jobst Anton von Hinüber war 1764 Gründungsmitglied der „Königlich großbritannische kurfürstlich braunschweig-lüneburgische Landwirtschaftsgesellschaft“, erprobte die englischen Bewirtschaftungsmethoden „und galt als Multiplikator dieses modernen Gedankengutes […] insbesondere […] bei den Anfängen der Gemeinheitsteilungen 1766“. Nach Hinübers Tod folgte der mit der Hinüberschen Familie befreundete Albrecht Daniel Thaer in die Leitung der Landwirtschaftsgesellschaft.
Chausseebau und Hinüberscher Garten
Jobst Anton von Hinüber und später sein Sohn Gerhard von Hinüber waren – „nach heutigem Sprachgebrauch“ – die ersten Präsidenten der hannoverschen Straßenbauverwaltung. Bis zum Jahr 1815 leiteten sie, während das hannoversche Ingenieurscorps, anfangs unter dem Kapitänleutnant Anton Heinrich du Plat, für die Vermessung und den Bau der Chausseen zuständig war, „die erste zentrale Straßenbauverwaltung im nordwestdeutschen Raum“. So entstanden beispielsweise „40 Jahre vor Napoleon, der gemeinhin als Initiator des Chausseebaus gilt, […] die Chausseen von Hannover nach Hameln, Göttingen, Nienburg-Osnabrück und Celle“.
Darüber hinaus schuf Jobst Anton von Hinüber – nach der Anlage des Gartens rund um den Hinüber’schen Posthof – den noch heute erhaltenen Hinüber’schen Garten bei Hannover-Marienwerder.(→ Karte ). Er ist einer der ersten Landschaftsgärten im englischen Stil und beging in 2017 sein 250-jähriges Bestehen. Die Stadt Hannover hat hierzu 2017 eine Broschüre herausgegeben.
Rechtswissenschaftler
Seit der „Mitte des 18. Jahrhunderts wandelte sich das Berufsbild der Familie“: Nun brachte sie überwiegend juristisch ausgebildete Amt- oder Oberamtmänner, Legations- oder Geheime Legationsräte, Hofräte, Geheime Kabinetts-, Oberappellations- bzw. Oberlandesgerichtsräte, Kanzleidirektoren, Geheime Kanzleisekretäre, Geheime Justizräte und ähnliche hervor. Zu den herausragenden Juristen zählten:
- Johann Heinrich von Hinüber (1695–1775), Oberamtmann zu Wildeshausen;
- Carl Heinrich von Hinüber (1723–1792), Geheimer Sekretär der Deutschen Kanzlei zu London;
- Georg Charlotte von Hinüber (1764–1828), Geheimer Kabinettsrat;
- Adolph Friedrich von Hinüber (1769–1845), Kanzleidirektor;
- Wilhelm Justus Julius von Hinüber (1797–1889), deutscher Jurist, Amtmann, Oberamtsrichter und Obstbaumkundler;
- Franz von Hinüber (1854–1929), Fürstlich reußischer Staatsminister zu Gera;
- Oskar Leuer von Hinüber (1892–1961), Senatspräsident am Oberlandesgericht Celle.
Militärs
- Heinrich von Hinüber (1767–1833), der spätere Generalleutnant, war 1803 maßgeblich an der Bildung der Kings German Legion beteiligt; „Sir Henry“ erhielt unter anderem die Auszeichnung als „Knight Commander des Bath-Ordens“.
Nobilitierung
Am 21. März 1765 wurden Jobst-Anton Hinüber, Königlich großbritannischer und Kurfürstlich braunschweigischer Legationsrat, und am 31. August 1775 Johann Heinrich Hinüber, Königlich großbritannischer und Kurfürstlich braunschweigischer Oberamtmann zu Wildeshausen, in Wien in den Reichsadelsstand erhoben.
Wappen
Das Wappen von 1765 zeigt in von Blau und Rot schrägrechts-geteiltem Schild ein springendes goldenes Reh. Auf dem Helm mit rechts blau-goldenen und links rot-goldenen Decken das Reh wachsend vor drei blauen, einer goldenen und drei roten Straußenfedern. - Der Wappenspruch lautet: „Et Amor et Fides“ (und Liebe und Treue).
Hinübersches Erbgewölbe
Das Hinübersche Erbgewölbe ist eine Erbbegräbnis-Einrichtung der Familie von Hinüber. Die Gruft wurde – mit einem Gewölbe überdacht – „unter der Kapelle des St. Nikolaifriedhofs“ in Hannover errichtet, worin dann etwa Jobst Anton von Hinüber beigesetzt wurde.
Darüber hinaus findet sich an der Nikolaikapelle ein Wandmal für Hans Hinüber (1618–1680) und dessen Ehefrau Juliane Margarethe Hinüber (→ Karte ).
Im Rahmen des innerstädtischen Umbaukonzeptes Hannover City 2020 + wurden die nach dem Zweiten Weltkrieg über den Alter St.-Nikolai-Friedhof geführten Straßenzüge Goseriede und Celler Straße seit 2012 teilweise wieder verkleinert. Für die Anlage eines Radboulevards sowie eines gepflasterten Platzes fanden im November 2012 am Südende des heutigen Gartendenkmals nahe der Nikolaikapelle weitere Bauarbeiten statt, wobei es durch unsachgemäßen Aushub mit einem Bagger zur Eröffnung mehrerer Grabstätten und dadurch zur Freilegung menschlicher Gebeine kam. Eine vorher unbekannte Gruft an der Nikolaikapelle wurde zerstört und anschließend mit Bausand verfüllt. Nach Protesten von Bürgern und einer kritischen Berichterstattung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wurde im Beisein des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege ein sofortiger Baustopp verfügt und gravierende Planungsfehler bemängelt. Vor einer Fortsetzung der Arbeiten soll, da Hannover keinen eigenen städtischen Archäologen beschäftigt, ein auf archäologische Arbeiten spezialisiertes Unternehmen hinzugezogen werden, das dann die weiteren Arbeiten begleiten soll. Die freigelegten Gebeine wurden im Rahmen einer kleinen Zeremonie wieder beigesetzt.
- Wandmal (ganz rechts) für Hans Hinüber und Juliane Margarethe Hinüber vor den Umbauarbeiten
- Gebeine an einer freigelegten Gruft
- Notdürftig wieder verschlossene Öffnung unterhalb des Wandmals von Hans von Hinüber
- Baudezernent Uwe Bodemann bei der erneuten Beisetzung von Knochen
- Nikolaikapelle Anfang Juni 2014
- Wandmal Zustand Anfang Juni 2014
Hinüberstraße
Die 1853 angelegte Hinüberstraße in Hannover, Stadtteil Mitte, wurde nach der Familie Hinüber benannt, die hier ein großes Grundstück besaß. (→ Karte )
Exponate im Historischen Museum Hannover
Das Historische Museum Hannover ist im Besitz von mehreren Erinnerungsstücken aus der Familie von Hinüber. Mitte 2007 wurde im Museum eine kleine Ausstellung gezeigt, die sich speziell dieser hannoverschen Familie widmete.(→ Karte )
Die Familie von Hinüber in der Gegenwart
Die Familie ist heute in mehreren Zweigen in ganz Deutschland präsent. Sie hält alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland ein Familientreffen ab und publiziert seit 1903 ein eigenes Periodikum, die von Hinüber’sche Familienzeitung, herausgegeben durch den „von Hinüber’scher Familienverband“, Burgdorf, sowie eine eigene Internet-Seite, auf der im öffentlichen Teil mehrere Publikationen zu finden sind.
Literatur
- Hartmut von Hinüber: „… die wahre Intention unsers allergnädigsten Königs“ – Das Profil der hannoverschen Familie v. Hinüber. (PDF) In: Berichte aus dem Heimatland, hrsg. vom Heimatbund Niedersachsen, 2007.
- H. Hampe: Postgeschichtliche Sippenkunde. In: Deutsche Postgeschichte, 1941, Heft 1. Hrsg. im Auftrage des Reichspostministeriums, Leipzig, 1941.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, S. 228–229, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
- Hartmut von Hinüber: Jobst Anton von Hinüber – der Schöpfer des Englischen Gartens zu Hannover-Marienwerder. In: Hartmut von Hinüber, Peter Krüger, Siegfried Schildmacher: Der Hinübersche Garten in Hannover-Marienwerder. Eine freimaurerische Gartenanlage, hrsg. von der Freimaurerloge „Friedrich zum weißen Pferde“ Hannover. Hannover 2011, Selbstverlag, S. 6–19.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1909, Dritter Jahrgang, S.345 f.
Weblinks
- Internetseite des v. Hinüber’schen Familienverbandes
- Familie Hinüber. Das Frankfurter Patriziat.
- Arne Hoffrichter (Bearb.): Familie von Hinüber, Beschreibung der als Depositum im Niedersächsischen Landesarchiv (Abteilung Hannover) unter der Archivsignatur NLA HA Dep. 116 aufbewahrten Archivalien für die Laufzeit von 1682 bis 1923
Einzelnachweise
- Hartmut von Hinüber: „Jobst Anton von Hinüber – der Schöpfer …“ (siehe Literatur)
- Hartmut von Hinüber: „… die wahre Intention …“ (siehe Literatur)
- Kötzschke: Die Urbare der Abtei Werden. Band 3, S. 81
- Staatsarchiv Düsseldorf, Werden IXa, Blatt 130
- Henrike Schwarz (Text), Silke Beck, Klaus Bonk, Klaus Helmer, Claudia Wollkopf (Redaktion): Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof. Broschüre der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, März 2003, S. 23; hannover.de (PDF; 2,4 MB)
- Der Hinübersche Garten. Abgerufen am 22. Juni 2024.
- Nikolaifriedhof / Bagger öffnet etliche Gräber in der City. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 19. November 2012 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover Teil 1, Band 10.1. Hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 57 ff.; hier: S. 58; sowie Mitte im Addendum zu Band 10.2, Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 3 ff.
- Landesamt ordnet Baustopp an der Goseriede an ( des vom 14. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 20. November 2012.
- Conrad von Meding: Können sie nicht oder wollen sie nicht? In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24. November 2012, S. 16.
- Knochen wieder zur Ruhe gebettet. ( des vom 6. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24. November 2012.
- Helmut Zimmermann: Hinüberstraße. In: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 118
- Vergleiche diese GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- von-hinueber.org – Startseite. Abgerufen am 22. Juni 2024.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Von Hinüber, Was ist Von Hinüber? Was bedeutet Von Hinüber?
Die Familie Hinuber 1765 bzw 1775 geadelte von Hinuber lasst sich seit dem 16 Jahrhundert in Deutschland nachweisen Die bedeutendsten Zeugnisse ihres Wirkens finden sich in Niedersachsen Das Wappen derer von HinuberGeschichteHeiligenhaus und Breslau Die Familie stammt ursprunglich aus dem Herzogtum Berg und erscheint erstmals urkundlich 1398 mit Heyne Daerover zu Hetterscheidt bei Heiligenhaus Die Familie bewirtschaftete im Mittelalter als freie Landsassen uber mehrere Generationen einen nicht unbedeutenden Hof ein sogenanntes Behandigungsgut der Reichsabtei Werden die sich heute im Stadtgebiet von Essen findet Karte 51 327315 6 965596 Lewe Henover Heynover zu Hetterscheidt ist 1434 bis 1437 urkundlich belegt Die sichere Stammreihe beginnt mit Neveld Arnold Hen Oever der 1554 nach dem Tode des Dietrich ten Oever vom Abt von Werden mit dem Gut Henoever zu Hetterscheidt belehnt wird Nach einem Erbfall wurde zwischen den Sohnen ein Vergleich geschlossen die beiden Nachgeborenen verliessen daraufhin das Gut Hinuber und wanderten aus einer davon nach Breslau Karte 51 107885 17 038538 Niedersachsen Hannoversches Postwesen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wanderte ein Zweig der Familie nach Niedersachsen ein Von Hildesheim aus Karte 52 140954 9 965868 grundete sie mitten im Dreissigjahrigen Krieg 1640 die erste Landespost des Herzogtums Braunschweig Luneburg aus der etwa hundert Jahre spater die kurfurstlich hannoversche Staatspost hervorging Die Familie betrieb eine eigene Heiratspolitik Durch Einheiratung in befreundete Postmeisterfamilien sollte zunachst der Berufsstand und das Familienunternehmen geschutzt werden Spatere Einheiratungen in Amtmann Familien festigten die Teilhabe am Bildungsburgertum So gehorte die Hinubersche Familie schon zu Beginn des 18 Jahrhunderts in den engeren Kreis der sogenannten Hubschen Familien von Hannover Inzwischen war Mitte des 17 Jahrhunderts der Hinuber sche Posthof vor dem Steintor von Hannover zum Stammsitz der Familie geworden und blieb dies fur bald drei Jahrhunderte Karte 52 379522 9 734048 Seit Beginn des 18 Jahrhunderts war das Amt des Hannoverschen Postmeisters uber Generationen innerhalb der Familie weitergegeben worden darunter an Rutger Hinuber um 1600 1665 begrundete von Hildesheim aus das hannoversche Postwesen Hans Hinuber 1618 1680 Furstlich Osnabrucker Braunschweiger Luneburger Postmeister Ernst Andreas Hinuber 1693 1758 den Vater von Jobst Anton von Hinuber 1718 1784 Jurist Postmeister Amtmann Wegebauintendant sowie Landwirtschaftsreformer Gerhard von Hinuber 1752 1815 Postmeister und AmtmannLandwirtschaft Jobst Anton von Hinuber war 1764 Grundungsmitglied der Koniglich grossbritannische kurfurstlich braunschweig luneburgische Landwirtschaftsgesellschaft erprobte die englischen Bewirtschaftungsmethoden und galt als Multiplikator dieses modernen Gedankengutes insbesondere bei den Anfangen der Gemeinheitsteilungen 1766 Nach Hinubers Tod folgte der mit der Hinuberschen Familie befreundete Albrecht Daniel Thaer in die Leitung der Landwirtschaftsgesellschaft Chausseebau und Hinuberscher Garten Jobst Anton von Hinuber und spater sein Sohn Gerhard von Hinuber waren nach heutigem Sprachgebrauch die ersten Prasidenten der hannoverschen Strassenbauverwaltung Bis zum Jahr 1815 leiteten sie wahrend das hannoversche Ingenieurscorps anfangs unter dem Kapitanleutnant Anton Heinrich du Plat fur die Vermessung und den Bau der Chausseen zustandig war die erste zentrale Strassenbauverwaltung im nordwestdeutschen Raum So entstanden beispielsweise 40 Jahre vor Napoleon der gemeinhin als Initiator des Chausseebaus gilt die Chausseen von Hannover nach Hameln Gottingen Nienburg Osnabruck und Celle Daruber hinaus schuf Jobst Anton von Hinuber nach der Anlage des Gartens rund um den Hinuber schen Posthof den noch heute erhaltenen Hinuber schen Garten bei Hannover Marienwerder Karte 52 407222222222 9 6308333333333 Er ist einer der ersten Landschaftsgarten im englischen Stil und beging in 2017 sein 250 jahriges Bestehen Die Stadt Hannover hat hierzu 2017 eine Broschure herausgegeben Rechtswissenschaftler Seit der Mitte des 18 Jahrhunderts wandelte sich das Berufsbild der Familie Nun brachte sie uberwiegend juristisch ausgebildete Amt oder Oberamtmanner Legations oder Geheime Legationsrate Hofrate Geheime Kabinetts Oberappellations bzw Oberlandesgerichtsrate Kanzleidirektoren Geheime Kanzleisekretare Geheime Justizrate und ahnliche hervor Zu den herausragenden Juristen zahlten Johann Heinrich von Hinuber 1695 1775 Oberamtmann zu Wildeshausen Carl Heinrich von Hinuber 1723 1792 Geheimer Sekretar der Deutschen Kanzlei zu London Georg Charlotte von Hinuber 1764 1828 Geheimer Kabinettsrat Adolph Friedrich von Hinuber 1769 1845 Kanzleidirektor Wilhelm Justus Julius von Hinuber 1797 1889 deutscher Jurist Amtmann Oberamtsrichter und Obstbaumkundler Franz von Hinuber 1854 1929 Furstlich reussischer Staatsminister zu Gera Oskar Leuer von Hinuber 1892 1961 Senatsprasident am Oberlandesgericht Celle Militars Heinrich von Hinuber 1767 1833 der spatere Generalleutnant war 1803 massgeblich an der Bildung der Kings German Legion beteiligt Sir Henry erhielt unter anderem die Auszeichnung als Knight Commander des Bath Ordens NobilitierungAm 21 Marz 1765 wurden Jobst Anton Hinuber Koniglich grossbritannischer und Kurfurstlich braunschweigischer Legationsrat und am 31 August 1775 Johann Heinrich Hinuber Koniglich grossbritannischer und Kurfurstlich braunschweigischer Oberamtmann zu Wildeshausen in Wien in den Reichsadelsstand erhoben WappenDas Wappen von 1765 zeigt in von Blau und Rot schragrechts geteiltem Schild ein springendes goldenes Reh Auf dem Helm mit rechts blau goldenen und links rot goldenen Decken das Reh wachsend vor drei blauen einer goldenen und drei roten Straussenfedern Der Wappenspruch lautet Et Amor et Fides und Liebe und Treue Hinubersches ErbgewolbeDas Hinubersche Erbgewolbe ist eine Erbbegrabnis Einrichtung der Familie von Hinuber Die Gruft wurde mit einem Gewolbe uberdacht unter der Kapelle des St Nikolaifriedhofs in Hannover errichtet worin dann etwa Jobst Anton von Hinuber beigesetzt wurde Daruber hinaus findet sich an der Nikolaikapelle ein Wandmal fur Hans Hinuber 1618 1680 und dessen Ehefrau Juliane Margarethe Hinuber Karte 52 377949 9 732072 Im Rahmen des innerstadtischen Umbaukonzeptes Hannover City 2020 wurden die nach dem Zweiten Weltkrieg uber den Alter St Nikolai Friedhof gefuhrten Strassenzuge Goseriede und Celler Strasse seit 2012 teilweise wieder verkleinert Fur die Anlage eines Radboulevards sowie eines gepflasterten Platzes fanden im November 2012 am Sudende des heutigen Gartendenkmals nahe der Nikolaikapelle weitere Bauarbeiten statt wobei es durch unsachgemassen Aushub mit einem Bagger zur Eroffnung mehrerer Grabstatten und dadurch zur Freilegung menschlicher Gebeine kam Eine vorher unbekannte Gruft an der Nikolaikapelle wurde zerstort und anschliessend mit Bausand verfullt Nach Protesten von Burgern und einer kritischen Berichterstattung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wurde im Beisein des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege ein sofortiger Baustopp verfugt und gravierende Planungsfehler bemangelt Vor einer Fortsetzung der Arbeiten soll da Hannover keinen eigenen stadtischen Archaologen beschaftigt ein auf archaologische Arbeiten spezialisiertes Unternehmen hinzugezogen werden das dann die weiteren Arbeiten begleiten soll Die freigelegten Gebeine wurden im Rahmen einer kleinen Zeremonie wieder beigesetzt Wandmal ganz rechts fur Hans Hinuber und Juliane Margarethe Hinuber vor den Umbauarbeiten Gebeine an einer freigelegten Gruft Notdurftig wieder verschlossene Offnung unterhalb des Wandmals von Hans von Hinuber Baudezernent Uwe Bodemann bei der erneuten Beisetzung von Knochen Nikolaikapelle Anfang Juni 2014 Wandmal Zustand Anfang Juni 2014HinuberstrasseDie 1853 angelegte Hinuberstrasse in Hannover Stadtteil Mitte wurde nach der Familie Hinuber benannt die hier ein grosses Grundstuck besass Karte 52 375298 9 74807 Exponate im Historischen Museum HannoverDas Historische Museum Hannover ist im Besitz von mehreren Erinnerungsstucken aus der Familie von Hinuber Mitte 2007 wurde im Museum eine kleine Ausstellung gezeigt die sich speziell dieser hannoverschen Familie widmete Karte 52 3718 9 732149 Die Familie von Hinuber in der GegenwartDie Familie ist heute in mehreren Zweigen in ganz Deutschland prasent Sie halt alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland ein Familientreffen ab und publiziert seit 1903 ein eigenes Periodikum die von Hinuber sche Familienzeitung herausgegeben durch den von Hinuber scher Familienverband Burgdorf sowie eine eigene Internet Seite auf der im offentlichen Teil mehrere Publikationen zu finden sind LiteraturHartmut von Hinuber die wahre Intention unsers allergnadigsten Konigs Das Profil der hannoverschen Familie v Hinuber PDF In Berichte aus dem Heimatland hrsg vom Heimatbund Niedersachsen 2007 H Hampe Postgeschichtliche Sippenkunde In Deutsche Postgeschichte 1941 Heft 1 Hrsg im Auftrage des Reichspostministeriums Leipzig 1941 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe S 228 229 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1984 ISSN 0435 2408 Hartmut von Hinuber Jobst Anton von Hinuber der Schopfer des Englischen Gartens zu Hannover Marienwerder In Hartmut von Hinuber Peter Kruger Siegfried Schildmacher Der Hinubersche Garten in Hannover Marienwerder Eine freimaurerische Gartenanlage hrsg von der Freimaurerloge Friedrich zum weissen Pferde Hannover Hannover 2011 Selbstverlag S 6 19 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1909 Dritter Jahrgang S 345 f WeblinksCommons Hinuber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite des v Hinuber schen Familienverbandes Familie Hinuber Das Frankfurter Patriziat Arne Hoffrichter Bearb Familie von Hinuber Beschreibung der als Depositum im Niedersachsischen Landesarchiv Abteilung Hannover unter der Archivsignatur NLA HA Dep 116 aufbewahrten Archivalien fur die Laufzeit von 1682 bis 1923EinzelnachweiseHartmut von Hinuber Jobst Anton von Hinuber der Schopfer siehe Literatur Hartmut von Hinuber die wahre Intention siehe Literatur Kotzschke Die Urbare der Abtei Werden Band 3 S 81 Staatsarchiv Dusseldorf Werden IXa Blatt 130 Henrike Schwarz Text Silke Beck Klaus Bonk Klaus Helmer Claudia Wollkopf Redaktion Der St Nikolai Friedhof und der Neustadter Friedhof Broschure der Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Umwelt und Stadtgrun Marz 2003 S 23 hannover de PDF 2 4 MB Der Hinubersche Garten Abgerufen am 22 Juni 2024 Nikolaifriedhof Bagger offnet etliche Graber in der City In Hannoversche Allgemeine Zeitung 19 November 2012 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Gerd Weiss Marianne Zehnpfennig Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover Teil 1 Band 10 1 Hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1983 ISBN 3 528 06203 7 S 57 ff hier S 58 sowie Mitte im Addendum zu Band 10 2 Verzeichnis der Baudenkmale gem 4 NDSchG ausgenommen Baudenkmale der archaologischen Denkmalpflege Stand 1 Juli 1985 Stadt Hannover S 3 ff Landesamt ordnet Baustopp an der Goseriede an Memento des Originals vom 14 Dezember 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Hannoversche Allgemeine Zeitung 20 November 2012 Conrad von Meding Konnen sie nicht oder wollen sie nicht In Hannoversche Allgemeine Zeitung 24 November 2012 S 16 Knochen wieder zur Ruhe gebettet Memento des Originals vom 6 November 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 In Hannoversche Allgemeine Zeitung 24 November 2012 Helmut Zimmermann Hinuberstrasse In Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1992 ISBN 3 7752 6120 6 S 118 Vergleiche diese GND Nummer der Deutschen Nationalbibliothek von hinueber org Startseite Abgerufen am 22 Juni 2024 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Normdaten Korperschaft GND 5018720 X GND Explorer lobid OGND AKS