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Völkerverständigung

Unter Völkerverständigung und Kulturaustausch versteht man eine tief greifende Kommunikation zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Kulturkreisen oder anderen vergleichbaren großen Gruppen auf allen Ebenen.
Grundlegendes
Dabei gilt als Ziel, dass durch die Verständigung, Begegnung und interkulturelles Lernen Vorurteile und Grenzen zwischen den verschiedenen Gruppen abgebaut und ein kultureller (und auch wissenschaftlicher) Austausch ermöglicht wird. Dieses Ziel wird von Privatpersonen, Vereinen (UEA) oder auch staatlichen und internationalen Institutionen (UNESCO) verfolgt.
Die Völkerverständigung wird auch als Lösungsansatz für lang andauernde Konflikte verschiedener Ethnien oder religiöser Gruppen gesehen, so zum Beispiel im Bosnien-Herzegowina-Konflikt oder in verschiedenen afrikanischen Konflikten. In solchen Regionen erhofft man sich durch den Abbau des Konfliktpotentials eine stabilisierende Wirkung, die auf Dauer ein friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen ermöglicht. Dabei werden der Völkerverständigung dienende Projekte meist aus dem Ausland gefördert und unterstützt.
Als gegen die Völkerverständigung gerichtet fasst man demnach Organisationen und Institutionen auf, die ein friedliches Zusammenleben oft mit gewalttätigen Mitteln zu verhindern versuchen. Dazu zählen vor allem rechtspopulistische und fremdenfeindliche Gruppierungen und Parteien als auch terroristisch eingestufte Organisationen.
Rechtlicher Kontext in Deutschland
In Deutschland ist die Förderung des Gedankens der Völkerverständigung ein anerkannter gemeinnütziger Zweck (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 13 AO), was auch steuerliche Bedeutung hat. Der Art. 9 Abs. 2 des Grundgesetzes nennt als Grund, eine Vereinigung zu verbieten, ihre Ausrichtung gegen die Verfassung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Die Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen nennt den Begriff dreimal (Art. 55 Abs. 1 LV HB, Art. 65 Abs. 1 LV HB und Art. 17 Abs. 2 LV HB). Im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen heißt es im Art. 2 Abs. 1, dass Schulen die Aufgabe haben, „im Geist der Völkerverständigung zu erziehen und die Integrationsbemühungen von Migrantinnen und Migranten sowie die interkulturelle Kompetenz aller Schülerinnen und Schüler zu unterstützen“.
Kritik
Der Begriff der Völkerverständigung wird in verschiedenen Kontexten kritisch hinterfragt. Für den Bereich der Internationalen Jugendarbeit wird der Begriff von Thimmel als überholt betrachtet, da das dahinterliegende Konzept von einer starren Konstruktion von Völkern oder Nationen ausgeht, welche nicht mehr zeitgemäß sei. Darüber hinaus werde „mit den Zielen der Völkerverständigung und guter Nachbarschaft ein direkter Zusammenhang zwischen der individuellen Begegnung bzw. Interaktion von Personen oder Personengruppen aus zwei Staaten einerseits und der außenpolitischen Ebene andererseits suggeriert“. Tatsächlich sind diese Zusammenhänge jedoch deutlich komplexer und eher mit interkulturellem Lernen verbunden.
Literatur
- Peter Frieß, Andreas Fickers (Hrsg.): Heinz A. Staab und Michael Sela sprechen über die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland als Grundlage für die Völkerverständigung (= TechnikDialog, Heft 4), Deutsches Museum, Bonn 1995, OCLC 3924183937 (die ISBN 3-924183-93-7 wurde zweimal vergeben).
- Ropers, Norbert (1990): Vom anderen her denken. Empathie als paradigmatischer Beitrag zur Völkerverständigung. In: Friedensanalysen 24, Suhrkamp, Frankfurt/Main, S. 114–150.
- Andreas Thimmel (2014): Von der Völkerverständigung zur reflexiven Internationalität: Internationale Jugendarbeit der Jugendverbände.
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Rath: Begriff der Völkerverständigung: Juristisch unter Wert. In: Legal Tribune Online. 25. Dezember 2020, abgerufen am 2. August 2021.
- Andreas Thimmel: Pädagogik der internationalen Jugendarbeit: Geschichte, Praxis und Konzepte des interkulturellen Lernens. Wochenschau, Schwalbach/Ts. 2001, ISBN 3-87920-471-3.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Kulturaustausch ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Die politische Zeitschrift siehe Kulturaustausch Magazin Unter Volkerverstandigung und Kulturaustausch versteht man eine tief greifende Kommunikation zwischen verschiedenen Bevolkerungsgruppen Kulturkreisen oder anderen vergleichbaren grossen Gruppen auf allen Ebenen Volkerverstandigung als Mittel zum Weltfrieden hier als Slogan auf einem Plakat bei einer Versammlung am 22 Juni 1950 in LeipzigGrundlegendesDabei gilt als Ziel dass durch die Verstandigung Begegnung und interkulturelles Lernen Vorurteile und Grenzen zwischen den verschiedenen Gruppen abgebaut und ein kultureller und auch wissenschaftlicher Austausch ermoglicht wird Dieses Ziel wird von Privatpersonen Vereinen UEA oder auch staatlichen und internationalen Institutionen UNESCO verfolgt Die Volkerverstandigung wird auch als Losungsansatz fur lang andauernde Konflikte verschiedener Ethnien oder religioser Gruppen gesehen so zum Beispiel im Bosnien Herzegowina Konflikt oder in verschiedenen afrikanischen Konflikten In solchen Regionen erhofft man sich durch den Abbau des Konfliktpotentials eine stabilisierende Wirkung die auf Dauer ein friedliches Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen ermoglicht Dabei werden der Volkerverstandigung dienende Projekte meist aus dem Ausland gefordert und unterstutzt Als gegen die Volkerverstandigung gerichtet fasst man demnach Organisationen und Institutionen auf die ein friedliches Zusammenleben oft mit gewalttatigen Mitteln zu verhindern versuchen Dazu zahlen vor allem rechtspopulistische und fremdenfeindliche Gruppierungen und Parteien als auch terroristisch eingestufte Organisationen Rechtlicher Kontext in DeutschlandIn Deutschland ist die Forderung des Gedankens der Volkerverstandigung ein anerkannter gemeinnutziger Zweck 52 Abs 2 Satz 1 Nr 13 AO was auch steuerliche Bedeutung hat Der Art 9 Abs 2 des Grundgesetzes nennt als Grund eine Vereinigung zu verbieten ihre Ausrichtung gegen die Verfassung oder gegen den Gedanken der Volkerverstandigung Die Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen nennt den Begriff dreimal Art 55 Abs 1 LV HB Art 65 Abs 1 LV HB und Art 17 Abs 2 LV HB Im Bayerischen Gesetz uber das Erziehungs und Unterrichtswesen heisst es im Art 2 Abs 1 dass Schulen die Aufgabe haben im Geist der Volkerverstandigung zu erziehen und die Integrationsbemuhungen von Migrantinnen und Migranten sowie die interkulturelle Kompetenz aller Schulerinnen und Schuler zu unterstutzen KritikDer Begriff der Volkerverstandigung wird in verschiedenen Kontexten kritisch hinterfragt Fur den Bereich der Internationalen Jugendarbeit wird der Begriff von Thimmel als uberholt betrachtet da das dahinterliegende Konzept von einer starren Konstruktion von Volkern oder Nationen ausgeht welche nicht mehr zeitgemass sei Daruber hinaus werde mit den Zielen der Volkerverstandigung und guter Nachbarschaft ein direkter Zusammenhang zwischen der individuellen Begegnung bzw Interaktion von Personen oder Personengruppen aus zwei Staaten einerseits und der aussenpolitischen Ebene andererseits suggeriert Tatsachlich sind diese Zusammenhange jedoch deutlich komplexer und eher mit interkulturellem Lernen verbunden LiteraturPeter Friess Andreas Fickers Hrsg Heinz A Staab und Michael Sela sprechen uber die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland als Grundlage fur die Volkerverstandigung TechnikDialog Heft 4 Deutsches Museum Bonn 1995 OCLC 3924183937 die ISBN 3 924183 93 7 wurde zweimal vergeben Ropers Norbert 1990 Vom anderen her denken Empathie als paradigmatischer Beitrag zur Volkerverstandigung In Friedensanalysen 24 Suhrkamp Frankfurt Main S 114 150 Andreas Thimmel 2014 Von der Volkerverstandigung zur reflexiven Internationalitat Internationale Jugendarbeit der Jugendverbande WeblinksWiktionary Volkerverstandigung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseMartin Rath Begriff der Volkerverstandigung Juristisch unter Wert In Legal Tribune Online 25 Dezember 2020 abgerufen am 2 August 2021 Andreas Thimmel Padagogik der internationalen Jugendarbeit Geschichte Praxis und Konzepte des interkulturellen Lernens Wochenschau Schwalbach Ts 2001 ISBN 3 87920 471 3 Normdaten Sachbegriff GND 4284503 8 GND Explorer lobid OGND AKS