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Waldemar Klingelhöfer geboren als Woldemar Klingelhöfer 4 April 1900 in Moskau 18 Januar 1977 in Villingen war ein deuts

Waldemar Klingelhöfer

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Waldemar Klingelhöfer
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Waldemar Klingelhöfer, geboren als Woldemar Klingelhöfer (* 4. April 1900 in Moskau; † 18. Januar 1977 in Villingen) war ein deutscher SS-Sturmbannführer, der in der Einsatzgruppe B am Mord an den Juden in den durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten der Nordukraine und Belarus beteiligt war. Klingelhöfer wurde 1948 im Einsatzgruppen-Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Mitglied einer verbrecherischen Organisation zum Tode verurteilt, jedoch 1956 freigelassen.

Leben

Klingelhöfer wurde in Russland als Sohn deutschstämmiger Eltern geboren. Er besuchte das Wilhelmsgymnasium Kassel und nahm von Juni bis Dezember 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Klingelhöfer kehrte nach Kriegsende nach Kassel zurück und erhielt dort 1919 am Wilhelmsgymnasium Kassel das Abitur. 1923 schloss er eine Ausbildung zum Gesangslehrer an einer Musikakademie ab. Er gab Gesangskonzerte an einer Reihe von Aufführungsorten in Deutschland und arbeitete ab 1935 auch als Opernsänger.

Klingelhöfer trat zum 1. Juni 1930 im Alter von 30 Jahren in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 258.951). Im Februar 1933 trat er auch der SS bei (SS-Mitgliedsnr. 52.744), 1934 auch dem Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD).

Ab Juni 1941 war er als Stellvertreter von Günther Rausch im Sonderkommando 7b tätig, ab Juli 1941 gehörte er zum „Vorkommando Moskau“, einem Sonderkommando der Einsatzgruppe B, das er auf Befehl von Arthur Nebe zeitweise führte. Im September des Jahres gehörte er dem Stab der Gruppe B an, als Kommandeur des Sonderkommandos löste ihn Erich Körting ab. Zuletzt war sein Rang SS-Sturmbannführer.

Von 1947 bis 1948 war Klingelhöfer einer von 24 Angeklagten im Einsatzgruppen-Prozess, sein Verteidiger war Rechtsanwalt Erich Mayer unter Assistenz von Ferdinand Leis. Der Richter war Michael A. Musmanno. Die Staatsanwaltschaft unter Leitung von Benjamin Ferencz klagte Klingelhöfer auf Basis der offiziellen Meldungen der Einsatzgruppen an, als Kommandeur des „Vorkommandos Moskau“ die Verantwortung für die Ermordung von mindestens 100 Personen bis zum 13. September 1941, von weiteren 1.885 Personen bis 28. September 1941, und eines Teils der 572 bis zum 26. Oktober 1941 ermordeten Personen zu tragen. Am 9. April 1948 wurde Klingelhöfer in allen drei Anklagepunkten – (1) Verbrechen gegen die Menschlichkeit, (2) Kriegsverbrechen, (3) Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation – für schuldig befunden. Er wurde zum Tode verurteilt.

Das im Frühjahr 1950 gebildete Advisory Board on Clemency (dt.: Beirat für Gnadengesuche, nach seinem Vorsitzenden auch Peck Panel genannt) empfahl am 28. August 1950 im Fall Klingelhöfer eine Ablehnung des Gnadengesuchs und die Vollstreckung der Todesstrafe. Der amerikanische Hochkommissar John McCloy folgte dieser Empfehlung nicht, und reduzierte Klingelhöfers Strafmaß am 31. Januar 1951 auf lebenslange Haft. Im Zuge weiterer Haftverkürzungen wurde Klingelhöfer schließlich im Dezember 1956 auf Bewährung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen. Wieder in Freiheit, wohnte er in Villingen und arbeitete als Angestellter.

Literatur

  • Jeffry M. Diefenforf, Axel Frohn, Hermann-Josef Rupieper: American Policy and the Reconstruction of West Germany, 1945–1955. Cambridge University Press, 1994, ISBN 0521431204.
  • Hilary Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, 1945–1958: Atrocity, Law, and History. Cambridge University Press, Cambridge 2009, ISBN 978-0-521-45608-1.
  • Norbert Frei: Vergangenheitspolitik: die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. Beck, München 1996, ISBN 3-406-41310-2.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
  • Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals Under Control Council Law No. 10, Vol. 4: United States of America vs. Otto Ohlendorf, et al. (Case 9: „Einsatzgruppen Case“). US Government Printing Office, District of Columbia 1950. In: „National Archives Microfilm Publications“, NM Series 1874–1946, Microfilm Publication M936. National Archives and Record Service, Washington 1973. (Auszüge aus der Urteilsbegründung zu Waldemar Klingelhöfer: S. 568–570.)

Weblinks

Commons: Waldemar Klingelhöfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Waldemar Klingelhöfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Biographie (italienisch) mit Fotos

Einzelnachweise

  1. Klaus-Michael Mallmann, Andrej Angrick, Jürgen Matthäus und Martin Cüppers: Die "Ereignismeldungen UdSSR" 1941. Dokumente der Einsatzgruppen in der Sowjetunion, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24468-3, S. 381.
  2. Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials, Vol. 4, United States Government Printing Office, District of Columbia 1950, S. 568–570.
  3. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 108–109.
  4. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 121, „Table 3 – Education of the Defendants“.
  5. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/20880144
  6. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 126, „Table 4 – Joining Date of Defendants“.
  7. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 129, „Table 5 – Joining Date of the SA, SS, SD and Gestapo“.
  8. Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials, Vol. 4, US Government Printing Office, District of Columbia 1950, S. 11.
  9. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 280–285, insbesondere „Table 9 – Recommendations of the Advisory Board on Clemency (Peck Panel), August 28, 1950“.
  10. Earl: The Nuremberg SS-Einsatzgruppen Trial, S. 293, „Table 11 – Sentence Modifications of the Einsatzgruppen Leaders between 1948 and 1958“.
  11. Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, S. 316. (Personeneintrag zu Klingelhöfer).
Normdaten (Person): GND: 127576134 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 67493083 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Klingelhöfer, Waldemar
ALTERNATIVNAMEN Klingelhöfer, Woldemar
KURZBESCHREIBUNG deutscher SS-Sturmbannführer und verurteilter Kriegsverbrecher
GEBURTSDATUM 4. April 1900
GEBURTSORT Moskau, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 18. Januar 1977
STERBEORT Villingen-Schwenningen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 09:10

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Waldemar Klingelhofer geboren als Woldemar Klingelhofer 4 April 1900 in Moskau 18 Januar 1977 in Villingen war ein deutscher SS Sturmbannfuhrer der in der Einsatzgruppe B am Mord an den Juden in den durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten der Nordukraine und Belarus beteiligt war Klingelhofer wurde 1948 im Einsatzgruppen Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Mitglied einer verbrecherischen Organisation zum Tode verurteilt jedoch 1956 freigelassen Waldemar Klingelhofer beim Einsatzgruppen ProzessLebenKlingelhofer wurde in Russland als Sohn deutschstammiger Eltern geboren Er besuchte das Wilhelmsgymnasium Kassel und nahm von Juni bis Dezember 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Klingelhofer kehrte nach Kriegsende nach Kassel zuruck und erhielt dort 1919 am Wilhelmsgymnasium Kassel das Abitur 1923 schloss er eine Ausbildung zum Gesangslehrer an einer Musikakademie ab Er gab Gesangskonzerte an einer Reihe von Auffuhrungsorten in Deutschland und arbeitete ab 1935 auch als Opernsanger Klingelhofer trat zum 1 Juni 1930 im Alter von 30 Jahren in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 258 951 Im Februar 1933 trat er auch der SS bei SS Mitgliedsnr 52 744 1934 auch dem Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS SD Ab Juni 1941 war er als Stellvertreter von Gunther Rausch im Sonderkommando 7b tatig ab Juli 1941 gehorte er zum Vorkommando Moskau einem Sonderkommando der Einsatzgruppe B das er auf Befehl von Arthur Nebe zeitweise fuhrte Im September des Jahres gehorte er dem Stab der Gruppe B an als Kommandeur des Sonderkommandos loste ihn Erich Korting ab Zuletzt war sein Rang SS Sturmbannfuhrer Von 1947 bis 1948 war Klingelhofer einer von 24 Angeklagten im Einsatzgruppen Prozess sein Verteidiger war Rechtsanwalt Erich Mayer unter Assistenz von Ferdinand Leis Der Richter war Michael A Musmanno Die Staatsanwaltschaft unter Leitung von Benjamin Ferencz klagte Klingelhofer auf Basis der offiziellen Meldungen der Einsatzgruppen an als Kommandeur des Vorkommandos Moskau die Verantwortung fur die Ermordung von mindestens 100 Personen bis zum 13 September 1941 von weiteren 1 885 Personen bis 28 September 1941 und eines Teils der 572 bis zum 26 Oktober 1941 ermordeten Personen zu tragen Am 9 April 1948 wurde Klingelhofer in allen drei Anklagepunkten 1 Verbrechen gegen die Menschlichkeit 2 Kriegsverbrechen 3 Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation fur schuldig befunden Er wurde zum Tode verurteilt Das im Fruhjahr 1950 gebildete Advisory Board on Clemency dt Beirat fur Gnadengesuche nach seinem Vorsitzenden auch Peck Panel genannt empfahl am 28 August 1950 im Fall Klingelhofer eine Ablehnung des Gnadengesuchs und die Vollstreckung der Todesstrafe Der amerikanische Hochkommissar John McCloy folgte dieser Empfehlung nicht und reduzierte Klingelhofers Strafmass am 31 Januar 1951 auf lebenslange Haft Im Zuge weiterer Haftverkurzungen wurde Klingelhofer schliesslich im Dezember 1956 auf Bewahrung aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg entlassen Wieder in Freiheit wohnte er in Villingen und arbeitete als Angestellter LiteraturJeffry M Diefenforf Axel Frohn Hermann Josef Rupieper American Policy and the Reconstruction of West Germany 1945 1955 Cambridge University Press 1994 ISBN 0521431204 Hilary Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial 1945 1958 Atrocity Law and History Cambridge University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 521 45608 1 Norbert Frei Vergangenheitspolitik die Anfange der Bundesrepublik und die NS Vergangenheit Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 41310 2 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals Under Control Council Law No 10 Vol 4 United States of America vs Otto Ohlendorf et al Case 9 Einsatzgruppen Case US Government Printing Office District of Columbia 1950 In National Archives Microfilm Publications NM Series 1874 1946 Microfilm Publication M936 National Archives and Record Service Washington 1973 Auszuge aus der Urteilsbegrundung zu Waldemar Klingelhofer S 568 570 WeblinksCommons Waldemar Klingelhofer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Waldemar Klingelhofer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie italienisch mit FotosEinzelnachweiseKlaus Michael Mallmann Andrej Angrick Jurgen Matthaus und Martin Cuppers Die Ereignismeldungen UdSSR 1941 Dokumente der Einsatzgruppen in der Sowjetunion Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 24468 3 S 381 Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials Vol 4 United States Government Printing Office District of Columbia 1950 S 568 570 Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 108 109 Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 121 Table 3 Education of the Defendants Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 20880144 Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 126 Table 4 Joining Date of Defendants Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 129 Table 5 Joining Date of the SA SS SD and Gestapo Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials Vol 4 US Government Printing Office District of Columbia 1950 S 11 Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 280 285 insbesondere Table 9 Recommendations of the Advisory Board on Clemency Peck Panel August 28 1950 Earl The Nuremberg SS Einsatzgruppen Trial S 293 Table 11 Sentence Modifications of the Einsatzgruppen Leaders between 1948 and 1958 Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich S 316 Personeneintrag zu Klingelhofer Normdaten Person GND 127576134 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 67493083 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klingelhofer WaldemarALTERNATIVNAMEN Klingelhofer WoldemarKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Sturmbannfuhrer und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 4 April 1900GEBURTSORT Moskau Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 18 Januar 1977STERBEORT Villingen Schwenningen

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