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Walther Schröder

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Walther Schröder
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Walther Schröder. Für andere Personen siehe Walter Schröder.

Walther Schröder, auch Walter Schröder (* 26. November 1902 in Lübeck; † 31. Oktober 1973 ebenda), war ein deutscher Politiker (NSDAP), SS-Brigadeführer sowie Polizeipräsident in Lübeck und als SS- und Polizeiführer in Lettland einer der Hauptverantwortlichen für den Mord an den Juden im Reichskommissariat Ostland.

Leben

Ausbildung und Arbeit

Schröder besuchte von 1909 bis 1918 die St.-Lorenz-Knabenmittelschule und bis 1919 die Oberrealschule zum Dom in Lübeck, es folgte eine dreijährige praktische Ausbildung im Maschinenbau bei der Lübecker Maschinenbaugesellschaft. Ab 1922 studierte er an den Technischen Staatslehranstalten zu Hamburg. Im selben Jahr trat er in das Freikorps Oberland ein (Mitglied bis 1925). Im Herbst 1924 machte er sein Staatsexamen. Bis 1932 war er als Konstrukteur und Ingenieur bei der Schiffswerft von Henry Koch AG und der Lübecker Maschinenbaugesellschaft tätig.

Politische Anfänge

Schröder trat am 5. Mai 1925 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 6.288) und im selben Jahr in die SA ein. Von 1927 bis 1929 war er SA-Sturmführer 1 des Gausturms Mecklenburg-Süd. Er war politischer Leiter der Ortsgruppe Lübeck. Von 1926 bis 1928 fungierte er als Propaganda-Obmann der Ortsgruppe Lübeck. Von Juni 1928 bis 1930 war er Ortsgruppenleiter in Lübeck. 1930 trat er aus der SA aus und war anschließend bis 1934 Bezirksleiter, Untergauleiter, Kreisleiter und bis zum 1. April 1937 Gauinspekteur bzw. Gaubeauftragter. Außerdem war er seit 1934 Bezirksgruppenführer des Reichsluftschutzbundes Schleswig-Holstein sowie Leiter des Lübecker Beobachters (in dieser Eigenschaft wurde er mehrmals zu dreistelligen Geldstrafen verurteilt). Aufgrund seiner parteipolitischen Tätigkeiten erhielt Schröder später u. a. den Ehrenwinkel der Alten Kämpfer und das Goldene Parteiabzeichen.

1929 zog Schröder in die Lübecker Bürgerschaft ein und war dort bis zur Auflösung des Landesparlaments 1933 Mitglied. Im Juli 1932 wurde Schröder für den Wahlkreis 35 (Mecklenburg) in den Reichstag gewählt. Das Mandat behielt er auch nach den folgenden drei Wahlen. Bei der Reichstagswahl vom 29. März 1936 kandidierte er allerdings erfolglos und zog erst 1938 wieder in den nationalsozialistischen Reichstag ein.

Seit 6. März 1933 war Schröder kommissarischer Polizeiherr in Lübeck. Am 31. Mai wurde er durch den Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt zum Senator der inneren Verwaltung und Polizeiherrn ernannt.

Am 6. Oktober 1933 heiratete Schröder, aus der Ehe gingen eine Tochter (* 1937) und zwei Söhne (* 1935, * 1942) hervor. Schröder und seine Frau waren Mitglieder im Lebensborn.

Am 8. September 1936 trat Schröder als Standartenführer im Stabe der Motorobergruppe Nord in Hamburg in das NSKK ein, am 30. Januar 1938 wurde er zum NSKK-Oberführer befördert. Am 20. April des Jahres wurde er als SS-Oberführer bzw. SS-Führer (Mitglieds-Nr. 290.797) in die Schutzstaffel (SS) beim SD-Hauptamt übernommen.

Nach der Eingliederung Lübecks in Preußen durch das Groß-Hamburg-Gesetz am 1. April 1937 war Schröder Polizeipräsident sowie ehrenamtlicher Beigeordneter für das Bauwesen von Lübeck. Als solcher war er auch stellvertretender Vorsitzender der Städtischen Verwaltungswerke Lübeck und Vorsitzender der Kühlhaus Lübeck AG.

Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg

Bei seiner Wehrerfassung im August 1940 machte Schröder schwere Verletzungen geltend, darunter eine Armverletzung, die er sich 1928 bei einer Saalschlacht in der Lübecker Zentralhalle zugezogen hatte, sowie einen doppelten Armbruch durch einen Autounfall 1932, wodurch er in Folge an einem Schlottergelenk litt. So wurde er am 4. September als lediglich arbeitsverwendungsfähig eingestuft. Dennoch wurde ihm am 23. September 1940 das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen. Bis Mitte 1941 war er in den Niederlanden als Polizeipräsident eingesetzt.

Am 4. August 1941 wurde Schröder von Heinrich Himmler zum SS- und Polizeiführer (SSPF) in Riga und am 11. August zum SS- und Polizeistandortführer für den Generalbezirk Lettland im Reichskommissariat Ostland mit Dienstsitz in Riga ernannt. Ende August richtete Schröder den von ihm selbst besetzten Posten des Kommandanten für die Lettische Ordnungspolizei ein, durch den er die Aktivitäten der lettischen Schutzmannschaften steuerte. Am 27. September 1941 wurde er durch Hitler zum SS-Brigadeführer befördert und zum Generalmajor der Polizei ernannt. In dieser Funktion arbeitete er mit dem Generalkommissar Otto-Heinrich Drechsler zusammen und half dem BdS und Einsatzgruppenleiter Walter Stahlecker bei dessen Aufgaben.

Wegen des Luftangriffs auf Lübeck in der Nacht auf den 29. März 1942 wurde Schröder von Gauleiter Hinrich Lohse nach Lübeck zurückbeordert, traf dort in der Nacht auf den 31. März ein und war vom 4. bis 17. April stellvertretender Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis X und danach bis 6. Mai wieder als Polizeipräsident und Beigeordneter für die Lübecker Bauverwaltung tätig. Zur Hebung der Moral gab es Lieferungen von begehrten und sonst kaum erhältlichen Waren an die Lübecker Bevölkerung. Davon zweigte der Lübecker Vorsitzende der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, , für sich große Bestände ab. Aber er ließ auch umfangreiche Lebensmittelpakete an Freunde verteilen. Auch Schröder gehörte zu den Empfängern solcher Pakete. Im Falle Schröder gab es keine Gerichtsverhandlung. Die Angelegenheit wurde vertuscht. Janowsky wurde durch Urteil des Sondergerichts in Kiel am 28. August 1942 zum Tode verurteilt. Er wurde am 15. Dezember 1942 in Hamburg hingerichtet.

Am 10. April 1942 ordnete der Amtsgruppenleiter im Hauptamt Ordnungspolizei Wilhelm von Grolman die Rückversetzung Schröders als Polizeipräsident und SSPF mit Sonderauftrag in Lübeck an. Die Rückversetzung kam jedoch aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten in Riga nicht zustande, und so wurde die Rückversetzung am 23. Juni 1942 von Grolman auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Am 24. August 1942 sandte Himmler eine „letzte Mahnung“ an Schröder (mit Durchschriften an Friedrich Jeckeln, Wolff und das Personalhauptamt). Darin rügte er dessen „Sucht, dauernd in der Zeitung genannt zu werden“, und eröffnete ihm, dass er „bei der nächsten Erwähnung in einem Zeitungsartikel in deutscher oder lettischer Sprache“ abgesetzt würde.

Ab Januar 1943 war Schröder an den politischen Verhandlungen zur Aufstellung der Lettischen Legion beteiligt.

In einer geheimen Beurteilung vom 26. Juni 1944 beschrieb Jeckeln Schröder als „SS-Führer mit sehr guten charakterlichen Eigenschaften“, ihm fehle es aber „manchmal an der notwendigen Härte“ und dass er „auch etwas zur Bequemlichkeit“ neige. „Sein in- und außerdienstliches Auftreten“ sei „sehr gut“, das soldatische lasse aber „zu wünschen übrig“, er sei „also nicht der Typ des harten SS-Mannes“, politische Aufgaben würden ihm mehr als soldatische liegen. Eine Verwendung Schröders als HSSPF hielt Jeckeln für unangebracht, „da bei ihm hierzu die kompromisslose Einstellung und die Härte, die für eine solche Dienststellung erforderlich sind, nicht in ausreichendem Maße vorhanden“ seien.

Am 19. Oktober 1944 meldete sich Schröder beim Hauptamt Ordnungspolizei in Lübeck zurück, um die Geschäfte des SSPF Lettland abzuwickeln. Im November bat er dort beim HSSPF Bassewitz um Verwendung als Polizeipräsident in Lübeck sowie als Nachfolger des Bremer Bürgermeisters Johann Heinrich Böhmcker. Er wurde jedoch von Himmler am 21. November 1944 als Nachfolger des in Oberschlesien gefallenen SS-Brigadeführers Kurt Hintze bestimmt. Im Januar 1945 wurde Schröder allerdings auf Betreiben von Bassewitz wieder als Polizeipräsident nach Lübeck zurückversetzt.

Kapitulation und Nachkriegszeit

Bei Kriegsende stimmte er mit dem Lübecker Kampfkommandanten Generalmajor Kurt Lottner, weiteren Offizieren des Standorts sowie Bürgermeister Otto-Heinrich Drechsler und Kreisleiter Otto Bernhard Clausen dahin überein, dass eine Verteidigung der Stadt gegen die von der Elbe heranrückenden nicht sinnvoll sei. Die in den Brücken rund um die Stadt angebrachten Sprengladungen wurden wieder entfernt. Die Stadt konnte daher am 2. Mai 1945 weitgehend kampffrei und ohne weitere Schäden besetzt werden.

Nachdem die Briten unter Major Coolay zunächst im Lübecker Rathaus den Oberbürgermeister Drechsler festgenommen hatten, begab sich Coolay zum Lübecker Polizeipräsidium im Zeughaus, wo er Schröder und die Lübecker Polizei arretierte. Während die Polizei schon am Folgetag unbewaffnet den Dienst wieder aufnahm, wurde Schröder durch die am 3. Mai eingetroffene Militärregierung in Person des Kreis-Resident-Officer A. J. R. Munro verhaftet.

Das Spruchgericht Bergedorf verurteilte Schröder zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis. Die Kammer stellte bei ihm „wahrheitswidriges Leugnen“ und „Mangel an Einsicht“ fest. Schröder wollte weder vom Holocaust noch von unbilligen Härten im KZ etwas erfahren haben.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde Schröder nur als „Mitläufer“ eingestuft. Danker und Schwabe bezeichnen diese Einstufung vor dem Hintergrund der Führungsrolle von Schröder in Schleswig-Holstein und im Reichskommissariat Ostland als „absurd“.

Nach Kriegsende wurde Schröders Dienstvilla am Lübecker Burgfeld von den Besatzungsbehörden beschlagnahmt. Im Januar 1956 forderte Schröder, der eine monatliche Pension von 1.100 Mark bezog, deswegen aufgrund des Schadensersatz in Höhe von 53.000 Mark von der Stadt Lübeck. Mangels Beweisen wurden zwei Ermittlungsverfahren 1955 und 1956 bei der Lübecker Staatsanwaltschaft eingestellt.

Literatur

  • Ernst Klee: Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 561.
  • Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. Wachholtz, Neumünster 2005, ISBN 3-529-02810-X (Zeit + Geschichte 5).
  • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeckische Geschichte. 2., überarbeitete Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 705 ff.
  • Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen. Schmidt-Römhild, Lübeck 1986, ISBN 3-7950-0452-7, S. 79–82 (zu 1933).
  • Karl-Ernst Sinner: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918–2007. Band 46 der Reihe B der Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2008, S. 220 ff.
  • Jörg Fligge: Lübecker Schulen im „Dritten Reich“: eine Studie zum Bildungswesen in der NS-Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet. Schmidt-Römhild, Lübeck 2014, S. 983 ff. (Biographische Hinweise)

Weblinks

  • Literatur von und über Walther Schröder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Walther Schröder in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  • Tôviyyā Friedman (Hg.): Die drei SS- und Polizeiführer im Ostland, in Lettland-Riga: SS-Brigadeführer Schröder, in Litau-Kowno: SS-Brigadeführer Wysocki, in Estonien-Reval: SS-Brigadeführer Möller, die verantwortlich waren für die Ermordung der Juden im Ostland 1941–1944 : Dokumentensammlung. 209 Originaldokumente über die mörderische Tätigkeit von Hinrich Lohse, Walther Schröder und Lucian Wysocki im „Ostland“, Simon Wiesenthal Center L.A.
  • Uwe Danker (Institut für Zeit- und Regionalgeschichte): Der Judenmord im Reichskommissariat Ostland. In: Gegenwind. 128, Mai 1999, Magazin Verlag

Einzelnachweise

  1. Valdis Lumans: Latvia in World War II (World War II: the Global, Human, and Ethical Dimension). Fordham University Press 2006, ISBN 0-8232-2627-1, S. 176, 179, 267.
  2. Frank Bajohr: Parvenüs und Profiteure. Korruption in der NS-Zeit. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-004812-1, S. 168.
  3. Die Drei SS- und Poliseifuhrer im Ostland. Document 49 of 209 (Memento vom 7. Januar 2009 im Internet Archive).
  4. Vgl. die Darstellung in Gerhard P. Bassler: Alfred Valdmanis and the Politics of Survival. University of Toronto Press, 2000, ISBN 0-8020-4413-1.
  5. Die Drei SS- und Poliseifuhrer im Ostland. Document 67 of 209 (Memento vom 7. Januar 2009 im Internet Archive); Die Drei SS- und Poliseifuhrer im Ostland. Document 69 of 209 (Memento vom 7. Januar 2009 im Internet Archive).
  6. Gerhard Meyer (Hrsg.): Lübeck 1945 – Tagebuchauszüge von Arthur Geoffrey Dickens. Lübeck 1986, ISBN 3-7950-3000-5, S. 96.
  7. Graßmann: Lübeckische Geschichte. 1989, S. 730.
  8. Meyer: Lübeck 1945. 1986, S. 98.
  9. Meyer: Lübeck 1945. 1986, S. 101.
  10. Danker, Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. 2005, S. 174.
  11. Danker, Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. 2005, S. 176.
  12. Küßt die Faschisten. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1956 (online). 
  13. Andreas Eichmüller: Keine Generalamnestie: die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in der frühen Bundesrepublik. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70412-9, S. 409, Fn. 225.
Normdaten (Person): GND: 12071423X (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: nr98014289 | VIAF: 22979281 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schröder, Walther
ALTERNATIVNAMEN Schröder, Walter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (NSDAP), MdR, Verantwortlicher für den Judenmord im Reichskommissariat Ostland, SS-Brigadeführer
GEBURTSDATUM 26. November 1902
GEBURTSORT Lübeck
STERBEDATUM 31. Oktober 1973
STERBEORT Lübeck

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 19 Jul 2025 / 17:42

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Walther Schroder Fur andere Personen siehe Walter Schroder Walther Schroder auch Walter Schroder 26 November 1902 in Lubeck 31 Oktober 1973 ebenda war ein deutscher Politiker NSDAP SS Brigadefuhrer sowie Polizeiprasident in Lubeck und als SS und Polizeifuhrer in Lettland einer der Hauptverantwortlichen fur den Mord an den Juden im Reichskommissariat Ostland Walther Schroder um 1933LebenAusbildung und Arbeit Schroder besuchte von 1909 bis 1918 die St Lorenz Knabenmittelschule und bis 1919 die Oberrealschule zum Dom in Lubeck es folgte eine dreijahrige praktische Ausbildung im Maschinenbau bei der Lubecker Maschinenbaugesellschaft Ab 1922 studierte er an den Technischen Staatslehranstalten zu Hamburg Im selben Jahr trat er in das Freikorps Oberland ein Mitglied bis 1925 Im Herbst 1924 machte er sein Staatsexamen Bis 1932 war er als Konstrukteur und Ingenieur bei der Schiffswerft von Henry Koch AG und der Lubecker Maschinenbaugesellschaft tatig Politische Anfange Schroder trat am 5 Mai 1925 in die NSDAP Mitgliedsnummer 6 288 und im selben Jahr in die SA ein Von 1927 bis 1929 war er SA Sturmfuhrer 1 des Gausturms Mecklenburg Sud Er war politischer Leiter der Ortsgruppe Lubeck Von 1926 bis 1928 fungierte er als Propaganda Obmann der Ortsgruppe Lubeck Von Juni 1928 bis 1930 war er Ortsgruppenleiter in Lubeck 1930 trat er aus der SA aus und war anschliessend bis 1934 Bezirksleiter Untergauleiter Kreisleiter und bis zum 1 April 1937 Gauinspekteur bzw Gaubeauftragter Ausserdem war er seit 1934 Bezirksgruppenfuhrer des Reichsluftschutzbundes Schleswig Holstein sowie Leiter des Lubecker Beobachters in dieser Eigenschaft wurde er mehrmals zu dreistelligen Geldstrafen verurteilt Aufgrund seiner parteipolitischen Tatigkeiten erhielt Schroder spater u a den Ehrenwinkel der Alten Kampfer und das Goldene Parteiabzeichen 1929 zog Schroder in die Lubecker Burgerschaft ein und war dort bis zur Auflosung des Landesparlaments 1933 Mitglied Im Juli 1932 wurde Schroder fur den Wahlkreis 35 Mecklenburg in den Reichstag gewahlt Das Mandat behielt er auch nach den folgenden drei Wahlen Bei der Reichstagswahl vom 29 Marz 1936 kandidierte er allerdings erfolglos und zog erst 1938 wieder in den nationalsozialistischen Reichstag ein Seit 6 Marz 1933 war Schroder kommissarischer Polizeiherr in Lubeck Am 31 Mai wurde er durch den Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt zum Senator der inneren Verwaltung und Polizeiherrn ernannt Am 6 Oktober 1933 heiratete Schroder aus der Ehe gingen eine Tochter 1937 und zwei Sohne 1935 1942 hervor Schroder und seine Frau waren Mitglieder im Lebensborn Am 8 September 1936 trat Schroder als Standartenfuhrer im Stabe der Motorobergruppe Nord in Hamburg in das NSKK ein am 30 Januar 1938 wurde er zum NSKK Oberfuhrer befordert Am 20 April des Jahres wurde er als SS Oberfuhrer bzw SS Fuhrer Mitglieds Nr 290 797 in die Schutzstaffel SS beim SD Hauptamt ubernommen Nach der Eingliederung Lubecks in Preussen durch das Gross Hamburg Gesetz am 1 April 1937 war Schroder Polizeiprasident sowie ehrenamtlicher Beigeordneter fur das Bauwesen von Lubeck Als solcher war er auch stellvertretender Vorsitzender der Stadtischen Verwaltungswerke Lubeck und Vorsitzender der Kuhlhaus Lubeck AG Tatigkeit im Zweiten Weltkrieg Schroder 1941 als Polizeiprasident in den Niederlanden Bei seiner Wehrerfassung im August 1940 machte Schroder schwere Verletzungen geltend darunter eine Armverletzung die er sich 1928 bei einer Saalschlacht in der Lubecker Zentralhalle zugezogen hatte sowie einen doppelten Armbruch durch einen Autounfall 1932 wodurch er in Folge an einem Schlottergelenk litt So wurde er am 4 September als lediglich arbeitsverwendungsfahig eingestuft Dennoch wurde ihm am 23 September 1940 das Kriegsverdienstkreuz II Klasse mit Schwertern verliehen Bis Mitte 1941 war er in den Niederlanden als Polizeiprasident eingesetzt Am 4 August 1941 wurde Schroder von Heinrich Himmler zum SS und Polizeifuhrer SSPF in Riga und am 11 August zum SS und Polizeistandortfuhrer fur den Generalbezirk Lettland im Reichskommissariat Ostland mit Dienstsitz in Riga ernannt Ende August richtete Schroder den von ihm selbst besetzten Posten des Kommandanten fur die Lettische Ordnungspolizei ein durch den er die Aktivitaten der lettischen Schutzmannschaften steuerte Am 27 September 1941 wurde er durch Hitler zum SS Brigadefuhrer befordert und zum Generalmajor der Polizei ernannt In dieser Funktion arbeitete er mit dem Generalkommissar Otto Heinrich Drechsler zusammen und half dem BdS und Einsatzgruppenleiter Walter Stahlecker bei dessen Aufgaben Wegen des Luftangriffs auf Lubeck in der Nacht auf den 29 Marz 1942 wurde Schroder von Gauleiter Hinrich Lohse nach Lubeck zuruckbeordert traf dort in der Nacht auf den 31 Marz ein und war vom 4 bis 17 April stellvertretender Reichsverteidigungskommissar fur den Wehrkreis X und danach bis 6 Mai wieder als Polizeiprasident und Beigeordneter fur die Lubecker Bauverwaltung tatig Zur Hebung der Moral gab es Lieferungen von begehrten und sonst kaum erhaltlichen Waren an die Lubecker Bevolkerung Davon zweigte der Lubecker Vorsitzende der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt fur sich grosse Bestande ab Aber er liess auch umfangreiche Lebensmittelpakete an Freunde verteilen Auch Schroder gehorte zu den Empfangern solcher Pakete Im Falle Schroder gab es keine Gerichtsverhandlung Die Angelegenheit wurde vertuscht Janowsky wurde durch Urteil des Sondergerichts in Kiel am 28 August 1942 zum Tode verurteilt Er wurde am 15 Dezember 1942 in Hamburg hingerichtet Am 10 April 1942 ordnete der Amtsgruppenleiter im Hauptamt Ordnungspolizei Wilhelm von Grolman die Ruckversetzung Schroders als Polizeiprasident und SSPF mit Sonderauftrag in Lubeck an Die Ruckversetzung kam jedoch aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten in Riga nicht zustande und so wurde die Ruckversetzung am 23 Juni 1942 von Grolman auf unbestimmte Zeit aufgeschoben Am 24 August 1942 sandte Himmler eine letzte Mahnung an Schroder mit Durchschriften an Friedrich Jeckeln Wolff und das Personalhauptamt Darin rugte er dessen Sucht dauernd in der Zeitung genannt zu werden und eroffnete ihm dass er bei der nachsten Erwahnung in einem Zeitungsartikel in deutscher oder lettischer Sprache abgesetzt wurde Ab Januar 1943 war Schroder an den politischen Verhandlungen zur Aufstellung der Lettischen Legion beteiligt In einer geheimen Beurteilung vom 26 Juni 1944 beschrieb Jeckeln Schroder als SS Fuhrer mit sehr guten charakterlichen Eigenschaften ihm fehle es aber manchmal an der notwendigen Harte und dass er auch etwas zur Bequemlichkeit neige Sein in und ausserdienstliches Auftreten sei sehr gut das soldatische lasse aber zu wunschen ubrig er sei also nicht der Typ des harten SS Mannes politische Aufgaben wurden ihm mehr als soldatische liegen Eine Verwendung Schroders als HSSPF hielt Jeckeln fur unangebracht da bei ihm hierzu die kompromisslose Einstellung und die Harte die fur eine solche Dienststellung erforderlich sind nicht in ausreichendem Masse vorhanden seien Am 19 Oktober 1944 meldete sich Schroder beim Hauptamt Ordnungspolizei in Lubeck zuruck um die Geschafte des SSPF Lettland abzuwickeln Im November bat er dort beim HSSPF Bassewitz um Verwendung als Polizeiprasident in Lubeck sowie als Nachfolger des Bremer Burgermeisters Johann Heinrich Bohmcker Er wurde jedoch von Himmler am 21 November 1944 als Nachfolger des in Oberschlesien gefallenen SS Brigadefuhrers Kurt Hintze bestimmt Im Januar 1945 wurde Schroder allerdings auf Betreiben von Bassewitz wieder als Polizeiprasident nach Lubeck zuruckversetzt Kapitulation und Nachkriegszeit Bei Kriegsende stimmte er mit dem Lubecker Kampfkommandanten Generalmajor Kurt Lottner weiteren Offizieren des Standorts sowie Burgermeister Otto Heinrich Drechsler und Kreisleiter Otto Bernhard Clausen dahin uberein dass eine Verteidigung der Stadt gegen die von der Elbe heranruckenden nicht sinnvoll sei Die in den Brucken rund um die Stadt angebrachten Sprengladungen wurden wieder entfernt Die Stadt konnte daher am 2 Mai 1945 weitgehend kampffrei und ohne weitere Schaden besetzt werden Nachdem die Briten unter Major Coolay zunachst im Lubecker Rathaus den Oberburgermeister Drechsler festgenommen hatten begab sich Coolay zum Lubecker Polizeiprasidium im Zeughaus wo er Schroder und die Lubecker Polizei arretierte Wahrend die Polizei schon am Folgetag unbewaffnet den Dienst wieder aufnahm wurde Schroder durch die am 3 Mai eingetroffene Militarregierung in Person des Kreis Resident Officer A J R Munro verhaftet Das Spruchgericht Bergedorf verurteilte Schroder zu zwei Jahren und neun Monaten Gefangnis Die Kammer stellte bei ihm wahrheitswidriges Leugnen und Mangel an Einsicht fest Schroder wollte weder vom Holocaust noch von unbilligen Harten im KZ etwas erfahren haben Im Entnazifizierungsverfahren wurde Schroder nur als Mitlaufer eingestuft Danker und Schwabe bezeichnen diese Einstufung vor dem Hintergrund der Fuhrungsrolle von Schroder in Schleswig Holstein und im Reichskommissariat Ostland als absurd Nach Kriegsende wurde Schroders Dienstvilla am Lubecker Burgfeld von den Besatzungsbehorden beschlagnahmt Im Januar 1956 forderte Schroder der eine monatliche Pension von 1 100 Mark bezog deswegen aufgrund des Schadensersatz in Hohe von 53 000 Mark von der Stadt Lubeck Mangels Beweisen wurden zwei Ermittlungsverfahren 1955 und 1956 bei der Lubecker Staatsanwaltschaft eingestellt LiteraturErnst Klee Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Aktualisierte Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 561 Uwe Danker Astrid Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus Wachholtz Neumunster 2005 ISBN 3 529 02810 X Zeit Geschichte 5 Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 2 uberarbeitete Auflage Schmidt Romhild Lubeck 1989 ISBN 3 7950 3203 2 S 705 ff Gerhard Schneider Gefahrdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lubeck und seine Folgen Schmidt Romhild Lubeck 1986 ISBN 3 7950 0452 7 S 79 82 zu 1933 Karl Ernst Sinner Tradition und Fortschritt Senat und Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1918 2007 Band 46 der Reihe B der Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Lubeck 2008 S 220 ff Jorg Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 S 983 ff Biographische Hinweise WeblinksLiteratur von und uber Walther Schroder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walther Schroder in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Toviyya Friedman Hg Die drei SS und Polizeifuhrer im Ostland in Lettland Riga SS Brigadefuhrer Schroder in Litau Kowno SS Brigadefuhrer Wysocki in Estonien Reval SS Brigadefuhrer Moller die verantwortlich waren fur die Ermordung der Juden im Ostland 1941 1944 Dokumentensammlung 209 Originaldokumente uber die morderische Tatigkeit von Hinrich Lohse Walther Schroder und Lucian Wysocki im Ostland Simon Wiesenthal Center L A Uwe Danker Institut fur Zeit und Regionalgeschichte Der Judenmord im Reichskommissariat Ostland In Gegenwind 128 Mai 1999 Magazin VerlagEinzelnachweiseValdis Lumans Latvia in World War II World War II the Global Human and Ethical Dimension Fordham University Press 2006 ISBN 0 8232 2627 1 S 176 179 267 Frank Bajohr Parvenus und Profiteure Korruption in der NS Zeit Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 004812 1 S 168 Die Drei SS und Poliseifuhrer im Ostland Document 49 of 209 Memento vom 7 Januar 2009 im Internet Archive Vgl die Darstellung in Gerhard P Bassler Alfred Valdmanis and the Politics of Survival University of Toronto Press 2000 ISBN 0 8020 4413 1 Die Drei SS und Poliseifuhrer im Ostland Document 67 of 209 Memento vom 7 Januar 2009 im Internet Archive Die Drei SS und Poliseifuhrer im Ostland Document 69 of 209 Memento vom 7 Januar 2009 im Internet Archive Gerhard Meyer Hrsg Lubeck 1945 Tagebuchauszuge von Arthur Geoffrey Dickens Lubeck 1986 ISBN 3 7950 3000 5 S 96 Grassmann Lubeckische Geschichte 1989 S 730 Meyer Lubeck 1945 1986 S 98 Meyer Lubeck 1945 1986 S 101 Danker Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus 2005 S 174 Danker Schwabe Schleswig Holstein und der Nationalsozialismus 2005 S 176 Kusst die Faschisten In Der Spiegel Nr 8 1956 online Andreas Eichmuller Keine Generalamnestie die strafrechtliche Verfolgung von NS Verbrechen in der fruhen Bundesrepublik Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70412 9 S 409 Fn 225 Normdaten Person GND 12071423X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN nr98014289 VIAF 22979281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroder WaltherALTERNATIVNAMEN Schroder WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR Verantwortlicher fur den Judenmord im Reichskommissariat Ostland SS BrigadefuhrerGEBURTSDATUM 26 November 1902GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 31 Oktober 1973STERBEORT Lubeck

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