Wasja Götze 1941 in Altmügeln bei Oschatz in Sachsen ist ein deutscher Maler Dichter Grafiker und Liedermacher LebenGötz
Wasja Götze

Wasja Götze (* 1941 in Altmügeln bei Oschatz in Sachsen) ist ein deutscher Maler, Dichter, Grafiker und Liedermacher.
Leben
Götze absolvierte bis 1956 die Erweiterte Oberschule und machte das Abitur. Nachdem er den Grundwehrdienst in der NVA geleistet hatte, studierte er von 1962 bis 1968 bei Friedrich Engemann, Walter Funkat und Lothar Zitzmann in der Fachrichtung Innenarchitektur und Gebrauchsgrafik bzw. Gebrauchsgrafik der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein. Danach arbeitete er bis 1976 als Bühnenbildner und Kostümbildner für die Volksbühne Berlin, das Deutsche Theater Ostberlin und das Landestheater Halle.
1969 veranstaltete Götze die I. Hallesche Hofgalerie, eine im eigenen Auftrag organisierte Ausstellung auf dem Grundstück der Familie, die auf staatlichen Druck vorzeitig geschlossen wird. 1976 folgte in Halle/Saale die erste Einzelausstellung in der Galerie Marktschlößchen, die ebenfalls abgebrochen wurde. Nach der Unterschrift unter die Protestnote gegen die Biermann-Ausbürgerung 1976, weiteren Einzelausstellungen, u. a. 1982 in der Erfurter Galerie erph, und teilweise durch staatliche Organe verbotenen Konzerten als Liedermacher wird ihm 1982 die Ausbürgerung aus der DDR angedroht, die er jedoch umgeht. An seinen ausgereisten Freund Kurt Bartsch schreibt er später, im Sommer 1989: „Wer jetzt aus der DDR abhaut, ist bekloppt! Hoffnungslosigkeit? Nicht die Spur! Wir wissen, dass wir dabei sein werden, wenn diese absurde Gesellschaft ihre letzte absurde Pirouette drehen und auf Arsch und Schnauze zugleich landen wird.“. In den 1980er Jahren hatte er sich zunehmend aus dem gegenkulturellen Leben zurückgezogen. „Obwohl Wasja Götze ahnte, vom Staatssicherheitsdienst beobachtet zu werden, ließ er keine Gelegenheit aus, unter seinen Berufskolleginnen und Kollegen, darüber hinaus unter Personen seines Umfeldes, den Reformdruck zu stärken, für den er in Halle (Saale) zum herausragenden Repräsentanten wurde.“
1990 wurde Götze Stadtverordneter in Halle.
Götze ist der Vater des Malers Moritz Götze.
Werk
Götze gilt als eine der originellsten Figuren der DDR-Gegenkultur der 1960er und 1970er Jahre. Er malte, schrieb Gedichte, komponierte, musizierte und agierte gegen staatlich verordnete kommunistische Engstirnigkeit. Die Petersberg-Rallye, eine künstlerisch inspirierte Fahrradrallye, die über Jahrzehnte ein subversiver Ausdruck gegen staatlichen Einheits-Druck darstellte, geht auf seine Initiative zurück. In seinen Bildern arbeitet er schon früh, neben Willy Wolff und Hans Ticha als einer der wenigen Künstler in der DDR, mit Stilelementen der der westlichen Pop Art. Diese kombiniert er oft mit Versatzstücken realsozialistischer Phänomene und persönlichen Erfahrungen und war deswegen schon staatlichen Organen ein Dorn im Auge. Insgesamt wurde er von 15 Inoffiziellen Mitarbeitern des MfS überwacht, die bei deren regelmäßigen „Walz-Touren“ mit seinem Freund Matthias Griebel in den Wäldern der DDR teilweise in Handlungsnot gerieten. Seit den 1980er Jahren sind nur noch in unregelmäßigen Abständen Werke von ihm entstanden. In den 1990er Jahren folgten einige Ausstellungen; im Herbst 2008 die Veröffentlichung eines von ihm illustrierten Kinderbuches.
Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der Zeit der DDR
- 1974 und 1979: Halle/Saale, Bezirkskunstausstellungen
- 1978: Halle, Galerie Roter Turm („Das Plakat im Bezirk Halle“)
- 1979: Berlin, Altes Museum („Jugend in der Kunst“)
- 1979/1980: Hannover, Kunstverein Hannover („Kunst aus der DDR. Bezirk Halle“)
- 1984: Halle/Saale, Staatliche Galerie Moritzburg („Walter Funkat und Schüler“)
Literatur
- Götze, Wasja Bernd. In Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 266
- „Wasja Götze INMITTEN AM RANDE“ (Ausstellungskatalog, Halle/S. 2016), 260 Seiten incl. DVD und LP, ISBN 978-3-945377-46-8
- „Wasja Götze beziehungsweise Moritz Götze“ (Ausstellungskatalog, 1998), ISBN 3-931509-76-1
- „Das Hupon“ (Kinderbuch, 2008), ISBN 978-3-939468-30-1
- „Forum Kunst und Forschung, Avantgarde '95“ (Ausstellungskatalog, 1995), ISBN 3-89336-152-9
- Wolfgang Hütt: Gefördert. Überwacht. Reformdruck bildender Künstler der DDR. Das Beispiel Halle, Stekovics, Wettin, 2004, ISBN 3-89923-073-6
- Irene Böhme (Hrsg.): Kurt Bartsch/Wasja Götze »In all dem herrlichen Chaos«. Briefe von 1982 bis 1989. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale, 2017, ISBN 978-3-95462-881-0
Weblinks
- Literatur von und über Wasja Götze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- https://www.zeitkunstgalerie.de/wasja-goetze/
Einzelnachweise
- zitiert nach: Horch und Guck, Heft 11. 1/1994. (Seite 5)
- Wolfgang Hütt: Eulenspiegeleien zwischen Burg Giebichenstein und Petersberg, in: Wolfgang Hütt: Gefördert. Überwacht. Reformdruck bildender Künstler der DDR. Das Beispiel Halle, Stekovics, Wettin, 2004, S. 159–167.
- vgl. Paul Kaiser, Claudia Petzold: Boheme und Diktatur in der DDR. Berlin 1997, S. 238ff
Personendaten | |
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NAME | Götze, Wasja |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Dichter, Grafiker und Liedermacher |
GEBURTSDATUM | 1941 |
GEBURTSORT | Altmügeln bei Oschatz in Sachsen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Wasja Gotze 1941 in Altmugeln bei Oschatz in Sachsen ist ein deutscher Maler Dichter Grafiker und Liedermacher LebenGotze absolvierte bis 1956 die Erweiterte Oberschule und machte das Abitur Nachdem er den Grundwehrdienst in der NVA geleistet hatte studierte er von 1962 bis 1968 bei Friedrich Engemann Walter Funkat und Lothar Zitzmann in der Fachrichtung Innenarchitektur und Gebrauchsgrafik bzw Gebrauchsgrafik der Hochschule fur industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein Danach arbeitete er bis 1976 als Buhnenbildner und Kostumbildner fur die Volksbuhne Berlin das Deutsche Theater Ostberlin und das Landestheater Halle 1969 veranstaltete Gotze die I Hallesche Hofgalerie eine im eigenen Auftrag organisierte Ausstellung auf dem Grundstuck der Familie die auf staatlichen Druck vorzeitig geschlossen wird 1976 folgte in Halle Saale die erste Einzelausstellung in der Galerie Marktschlosschen die ebenfalls abgebrochen wurde Nach der Unterschrift unter die Protestnote gegen die Biermann Ausburgerung 1976 weiteren Einzelausstellungen u a 1982 in der Erfurter Galerie erph und teilweise durch staatliche Organe verbotenen Konzerten als Liedermacher wird ihm 1982 die Ausburgerung aus der DDR angedroht die er jedoch umgeht An seinen ausgereisten Freund Kurt Bartsch schreibt er spater im Sommer 1989 Wer jetzt aus der DDR abhaut ist bekloppt Hoffnungslosigkeit Nicht die Spur Wir wissen dass wir dabei sein werden wenn diese absurde Gesellschaft ihre letzte absurde Pirouette drehen und auf Arsch und Schnauze zugleich landen wird In den 1980er Jahren hatte er sich zunehmend aus dem gegenkulturellen Leben zuruckgezogen Obwohl Wasja Gotze ahnte vom Staatssicherheitsdienst beobachtet zu werden liess er keine Gelegenheit aus unter seinen Berufskolleginnen und Kollegen daruber hinaus unter Personen seines Umfeldes den Reformdruck zu starken fur den er in Halle Saale zum herausragenden Reprasentanten wurde 1990 wurde Gotze Stadtverordneter in Halle Gotze ist der Vater des Malers Moritz Gotze WerkGotze gilt als eine der originellsten Figuren der DDR Gegenkultur der 1960er und 1970er Jahre Er malte schrieb Gedichte komponierte musizierte und agierte gegen staatlich verordnete kommunistische Engstirnigkeit Die Petersberg Rallye eine kunstlerisch inspirierte Fahrradrallye die uber Jahrzehnte ein subversiver Ausdruck gegen staatlichen Einheits Druck darstellte geht auf seine Initiative zuruck In seinen Bildern arbeitet er schon fruh neben Willy Wolff und Hans Ticha als einer der wenigen Kunstler in der DDR mit Stilelementen der der westlichen Pop Art Diese kombiniert er oft mit Versatzstucken realsozialistischer Phanomene und personlichen Erfahrungen und war deswegen schon staatlichen Organen ein Dorn im Auge Insgesamt wurde er von 15 Inoffiziellen Mitarbeitern des MfS uberwacht die bei deren regelmassigen Walz Touren mit seinem Freund Matthias Griebel in den Waldern der DDR teilweise in Handlungsnot gerieten Seit den 1980er Jahren sind nur noch in unregelmassigen Abstanden Werke von ihm entstanden In den 1990er Jahren folgten einige Ausstellungen im Herbst 2008 die Veroffentlichung eines von ihm illustrierten Kinderbuches Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der Zeit der DDR1974 und 1979 Halle Saale Bezirkskunstausstellungen 1978 Halle Galerie Roter Turm Das Plakat im Bezirk Halle 1979 Berlin Altes Museum Jugend in der Kunst 1979 1980 Hannover Kunstverein Hannover Kunst aus der DDR Bezirk Halle 1984 Halle Saale Staatliche Galerie Moritzburg Walter Funkat und Schuler LiteraturGotze Wasja Bernd In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 266 Wasja Gotze INMITTEN AM RANDE Ausstellungskatalog Halle S 2016 260 Seiten incl DVD und LP ISBN 978 3 945377 46 8 Wasja Gotze beziehungsweise Moritz Gotze Ausstellungskatalog 1998 ISBN 3 931509 76 1 Das Hupon Kinderbuch 2008 ISBN 978 3 939468 30 1 Forum Kunst und Forschung Avantgarde 95 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Grafiker und LiedermacherGEBURTSDATUM 1941GEBURTSORT Altmugeln bei Oschatz in Sachsen