Willi Rudolf Heinrich Dusenschön 1 März 1909 in Hamburg 6 März 1977 ebenda war als SS Führer bei der Bewachung mehrerer
Willi Dusenschön

Willi Rudolf Heinrich Dusenschön (* 1. März 1909 in Hamburg; † 6. März 1977 ebenda) war als SS-Führer bei der Bewachung mehrerer Konzentrationslager und später als Bataillonskommandant der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ eingesetzt.
Leben
Dusenschön trat zum 1. Februar 1928 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 75.582) und im selben Jahr in die SA ein. Er wechselte 1931 zur SS (SS-Nummer 10.984) und wurde nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit hauptamtlicher SS-Führer in Altona, das damals noch nicht zu Hamburg gehörte.
Dusenschön wurde am 4. September 1933 im Alter von 24 Jahren förmlich als Führer der Wachmannschaft des neu errichteten Konzentrationslagers Fuhlsbüttel (Kola-Fu) eingesetzt und wurde zum Schrecken der politischen Häftlinge. Stundenlanges Stehen, Schläge und Fußtritte, Verhöhnungen und Drohungen gehörten dort zum Alltag. Nachts wurden einzelne Opfer in den Zellen mit Peitschen, Koppeln und Stuhlbeinen bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Dusenschön beteiligte sich an diesen Übergriffen.
Mehrere Häftlinge verstarben nach schwerer Misshandlung, einige verübten Suizid. Der Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann deckte die Übergriffe und verhinderte Ermittlungsverfahren, indem er rechtswidrig die Einäscherung der Toten anordnete und eine rechtlich vorgeschriebene Obduktion damit umging.
Erst als ein Arzt im Lazarett des Untersuchungsgefängnisses im März 1934 Anzeige erstattete, sah sich die Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen genötigt. Kaufmann schlug das Verfahren im Oktober 1934 rechtswidrig nieder und gab seinen innerparteilichen Gegnern damit eine Angriffsfläche. Dusenschön hatte sich schon vorher aus der Schusslinie gezogen und sich Ende Juni 1934 zur SS-Verfügungstruppe versetzen lassen.
Vom Sommer 1935 bis Frühjahr 1941 stand er im Dienst der SS-Totenkopfstandarte und war zunächst im KZ Esterwegen, danach ab 1937 im KZ Sachsenhausen tätig. 1941 wechselte er zur Waffen-SS. Zuletzt war er als Bataillonskommandeur bei der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ in Frankreich eingesetzt.
Nach Kriegsende
Dusenschön geriet in britische Kriegsgefangenschaft und wurde nach Frankreich ausgeliefert. Ein Militärgericht verurteilte ihn am 27. Oktober 1951 wegen Kriegsverbrechen zu lebenslanger Zwangsarbeit, doch Dusenschön wurde schon im Januar 1956 entlassen.
Im Herbst 1962 stand Dusenschön unter Mordanklage vor dem Hamburger Landgericht. Zur Last gelegt wurden ihm brutale Misshandlungen des damals 39-jährigen Sozialdemokraten Fritz Solmitz, der sich als Redakteur jüdischer Herkunft des Lübecker Volksboten bei den Nationalsozialisten verhasst gemacht hatte. Solmitz war im Kola-Fu durch die Misshandlungen zu Tode gekommen oder in den Suizid getrieben worden. Seine genauen Aufzeichnungen, die in einer Taschenuhr verborgen waren, lagen dem Gericht als Beweismittel vor.
Dusenschön kam ohne Strafe davon. Eine Ermordung sah das Schwurgericht beim Landgericht Hamburg als nicht nachweisbar. Andere Straftatbestände waren verjährt.
Weblinks
- Biografien-Datenbank: NS‑Dabeigewesene
Belege
- Sterberegister des Standesamtes Hamburg-Uhlenhorst Nr. 785/1977.
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/7081285
- Alle Daten zu „Leben“ aus: Werner Johe: Neuengamme. Zur Geschichte der Konzentrationslager in Hamburg. Hamburg 1986 (Veröff. der LZ für Politische Bildung), S. 11f.
- Henning Timpke: Das KL Fuhlsbüttel. In: Martin Broszat (Hrsg.): Studien zur Geschichte der Konzentrationslager. Stuttgart 1970, S. 19 f. Anm. 31.
- Die Zeit, 1962 Nr. 42: Der Selbstmord war eine „Panne“
- Christian Jürgens, Fritz Solmitz. Kommunalpolitiker, Journalist, Widerstandskämpfer und NS-Verfolgter aus Lübeck, Lübeck 1996, S. 71ff.
- Aufzeichnungen abgedr. bei Johe und bei Timpke.
- Verjährt nach Rolf Richter: Willi Bredel in Mecklenburg-Vorpommern 1945–1949. (PDF; 357 kB) In: bredelgesellschaft.de. Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e. V., 2001 . / nach anderen Darstellungen wegen „Mangels an Beweisen“ Braunbuch ( vom 28. März 2007 im Internet Archive) sowie Timpke, S. 19.
Personendaten | |
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NAME | Dusenschön, Willi |
ALTERNATIVNAMEN | Dusenschön, Willi Rudolf Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 1. März 1909 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 6. März 1977 |
STERBEORT | Hamburg |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Willi Rudolf Heinrich Dusenschon 1 Marz 1909 in Hamburg 6 Marz 1977 ebenda war als SS Fuhrer bei der Bewachung mehrerer Konzentrationslager und spater als Bataillonskommandant der 2 SS Panzer Division Das Reich eingesetzt LebenDusenschon trat zum 1 Februar 1928 in die NSDAP Mitgliedsnummer 75 582 und im selben Jahr in die SA ein Er wechselte 1931 zur SS SS Nummer 10 984 und wurde nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit hauptamtlicher SS Fuhrer in Altona das damals noch nicht zu Hamburg gehorte Dusenschon wurde am 4 September 1933 im Alter von 24 Jahren formlich als Fuhrer der Wachmannschaft des neu errichteten Konzentrationslagers Fuhlsbuttel Kola Fu eingesetzt und wurde zum Schrecken der politischen Haftlinge Stundenlanges Stehen Schlage und Fusstritte Verhohnungen und Drohungen gehorten dort zum Alltag Nachts wurden einzelne Opfer in den Zellen mit Peitschen Koppeln und Stuhlbeinen bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen Dusenschon beteiligte sich an diesen Ubergriffen Mehrere Haftlinge verstarben nach schwerer Misshandlung einige verubten Suizid Der Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann deckte die Ubergriffe und verhinderte Ermittlungsverfahren indem er rechtswidrig die Einascherung der Toten anordnete und eine rechtlich vorgeschriebene Obduktion damit umging Erst als ein Arzt im Lazarett des Untersuchungsgefangnisses im Marz 1934 Anzeige erstattete sah sich die Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen genotigt Kaufmann schlug das Verfahren im Oktober 1934 rechtswidrig nieder und gab seinen innerparteilichen Gegnern damit eine Angriffsflache Dusenschon hatte sich schon vorher aus der Schusslinie gezogen und sich Ende Juni 1934 zur SS Verfugungstruppe versetzen lassen Vom Sommer 1935 bis Fruhjahr 1941 stand er im Dienst der SS Totenkopfstandarte und war zunachst im KZ Esterwegen danach ab 1937 im KZ Sachsenhausen tatig 1941 wechselte er zur Waffen SS Zuletzt war er als Bataillonskommandeur bei der 2 SS Panzer Division Das Reich in Frankreich eingesetzt Nach KriegsendeDusenschon geriet in britische Kriegsgefangenschaft und wurde nach Frankreich ausgeliefert Ein Militargericht verurteilte ihn am 27 Oktober 1951 wegen Kriegsverbrechen zu lebenslanger Zwangsarbeit doch Dusenschon wurde schon im Januar 1956 entlassen Im Herbst 1962 stand Dusenschon unter Mordanklage vor dem Hamburger Landgericht Zur Last gelegt wurden ihm brutale Misshandlungen des damals 39 jahrigen Sozialdemokraten Fritz Solmitz der sich als Redakteur judischer Herkunft des Lubecker Volksboten bei den Nationalsozialisten verhasst gemacht hatte Solmitz war im Kola Fu durch die Misshandlungen zu Tode gekommen oder in den Suizid getrieben worden Seine genauen Aufzeichnungen die in einer Taschenuhr verborgen waren lagen dem Gericht als Beweismittel vor Dusenschon kam ohne Strafe davon Eine Ermordung sah das Schwurgericht beim Landgericht Hamburg als nicht nachweisbar Andere Straftatbestande waren verjahrt WeblinksBiografien Datenbank NS DabeigeweseneBelegeSterberegister des Standesamtes Hamburg Uhlenhorst Nr 785 1977 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7081285 Alle Daten zu Leben aus Werner Johe Neuengamme Zur Geschichte der Konzentrationslager in Hamburg Hamburg 1986 Veroff der LZ fur Politische Bildung S 11f Henning Timpke Das KL Fuhlsbuttel In Martin Broszat Hrsg Studien zur Geschichte der Konzentrationslager Stuttgart 1970 S 19 f Anm 31 Die Zeit 1962 Nr 42 Der Selbstmord war eine Panne Christian Jurgens Fritz Solmitz Kommunalpolitiker Journalist Widerstandskampfer und NS Verfolgter aus Lubeck Lubeck 1996 S 71ff Aufzeichnungen abgedr bei Johe und bei Timpke Verjahrt nach Rolf Richter Willi Bredel in Mecklenburg Vorpommern 1945 1949 PDF 357 kB In bredelgesellschaft de Willi Bredel Gesellschaft Geschichtswerkstatt e V 2001 abgerufen am 10 Juli 2025 nach anderen Darstellungen wegen Mangels an Beweisen Braunbuch Memento vom 28 Marz 2007 im Internet Archive sowie Timpke S 19 Normdaten Person GND 1099925177 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 5146332908718731770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dusenschon WilliALTERNATIVNAMEN Dusenschon Willi Rudolf Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 1 Marz 1909GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 6 Marz 1977STERBEORT Hamburg