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Wolfgang Bruno Gustav Küntscher 27 Mai 1902 in Zwickau 21 Mai 1966 in Rostock war ein deutscher Eisenhütteningenieur und

Wolfgang Küntscher

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Wolfgang Bruno Gustav Küntscher (* 27. Mai 1902 in Zwickau; † 21. Mai 1966 in Rostock) war ein deutscher Eisenhütteningenieur und Hochschullehrer. Er war zeitweise Inhaber des Lehrstuhls für Eisenhüttenkunde an der Bergakademie Freiberg, Entwickler einer Stahlsorte und Mitverfasser eines Standardwerkes zu Baustählen.

Leben

Küntscher war der Sohn von Gustav Hermann Küntscher (Direktor in der Webstuhlfabrik Schönherr in Chemnitz) und dessen Ehefrau Marie Therese geb. Gottschaldt. Der Chirurg Gerhard Küntscher war sein älterer Bruder.

Nach der Volksschule und dem Besuch eines Reformgymnasiums in Chemnitz nahm Küntscher von April bis September 1921 ein sechsmonatiges Betriebspraktikum in einem Lübecker Hochofenwerk wahr. Danach nahm er ab dem 10. Oktober 1921 ein Studium der Eisenhüttenkunde in seiner sächsischen Heimat an der Freiberger Bergakademie auf. Dieses Studium konnte er durch sein hohes Engagement bereits nach 7 Semestern weitestgehend abschließen. Zeugnis für seinen Studienfleiß war unter anderem die Bearbeitung einer von der Bergakademie für das Studienjahr 1922/23 gestellten Preisaufgabe über Die festen Lösungen, ihr Wesen und ihre allgemeine Bedeutung in der Metallkunde. Für diese auch als Diplomarbeit anerkannte Ausarbeitung erhielt Küntscher das Prädikat vorzüglich und als Preis 300 Goldmark. Bereits während des 8. Semesters begann er mit Untersuchungen für seine Dissertation, die er im Februar 1926 mit dem Thema „Der Einfluss verschiedener Mittel beim Glühen des Stahls“ einreichte. Die dazu erforderliche mündliche Prüfung legte er am 20. November 1926 ab. Die Promotionskommission würdigte seine Arbeit mit dem Prädikat mit Auszeichnung bestanden (summa cum laude).

Küntscher als Praktiker

Schon während des Studiums arbeitete Küntscher als Jungingenieur ab 1924 zunächst bei der Firma Meier & Weissel in Leipzig, später, im Rahmen seiner Dissertationsforschungen, im Riesaer Stahlwerk. Zum 1. Juni 1926 fand er eine Anstellung als Mitarbeiter der Materialprüfstelle der Ammoniakwerke Merseburg GmbH, einem Ammoniak-Synthesewerk der BASF AG. Nach einer Einarbeitung im Ludwigshafener Stammwerk nahm Küntscher zum 1. Oktober 1926 seine Arbeit im Leunawerk auf, wo er bis 1940 das metallurgische Laboratorium leitete. Zum 1. August 1930 trat Küntscher in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 282.317). Zum 1. August 1940 wurde Küntscher kriegsdienstverpflichtet und mit seiner Familie nach Oberschlesien versetzt. In den Vereinigten Oberschlesischen Hüttenwerken arbeitete er zunächst als und Leiter der Qualitätsstelle des Kattowitzer Edelstahlwerks Baildonhütte. Später wechselte Küntscher in gleicher Funktion zum Presswerk Laband. Nach der Besetzung Italiens im Sommer 1943 wurde Küntscher mit der Werkleitung des Stahlwerks Cogne im Aostatal beauftragt. Danach folgten 1944 zwei weitere bedeutende Dienststellungen: zunächst wurde Küntscher Chefmetallurge der Reichswerke Hermann Göring in Lothringen, später Chefmetallurge der Reichswerke im österreichischen Linz und Donawitz. Das Kriegsende erlebte er in Österreich, wo er bis Ende 1945 als stellvertretender Leiter der Versuchsanstalt der Vereinigten Österreichischen Stahlwerke AG (VÖEST), dem Nachfolger der Reichswerke, in Linz tätig war. Die Entnazifizierung überstand Küntscher offenbar problemlos.

Zu Beginn des Jahres 1946 musste Küntscher als Reichsdeutscher Österreich verlassen, obwohl seitens seines Arbeitgebers großes Interesse an einer Weiterbeschäftigung bestand. Nach einer arbeitsfreien Zeit kehrte er Ende 1946 wieder an seine alte Arbeitsstelle in den Leunawerken zurück und hatte Anteil an der Wiederinbetriebnahme der stark zerstörten Werksanlagen. Gleichzeitig wurde er von der SMAD als Mitarbeiter zweier Russischer technischer Büros verpflichtet, Behälter und Apparate Leuna sowie Eisen an seinem alten Studienstandort in Freiberg. Schon da zeigte sich der Pragmatismus der sowjetischen Stellen, die Küntschers Fachwissen über seine NS-Vergangenheit stellten. Im März 1949 wurde Küntscher unter drei Bewerbern und mit Empfehlung des Präsidiums der Kammer der Technik als Chefmetallurge und Technischer Direktor für das Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf ausgewählt. Anlass waren die nicht erreichten Zielstellungen in der Rohstahlproduktion und der Fertigung von Walzerzeugnissen, die in dem damals üblichen Ursachendiskussionen teilweise Küntschers Vorgänger angelastet wurden. Küntscher konnte durch elementare Änderungen im Produktions- und Reparaturablauf schnell messbare Erfolge erreichen und sich einen guten Ruf erarbeiten. 1951 wurden im Stahlwerk bereits wieder Vorkriegswerte in der Stahlproduktion erreicht, was für die damaligen Verhältnisse einen großen Erfolg bedeutete. In die Hennigsdorfer Zeit fällt auch die Verleihung des Nationalpreises III. Klasse für Wissenschaft und Technik als Ehrung für die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens für einen neuen Qualitätsstahl, für sein wissenschaftliches Standardwerk zu technischen Baustählen und für seinen Anteil am Wiederaufbau des Hennigsdorfer Stahl- und Walzwerkes.

Professor an der Bergakademie Freiberg

Schon 1951 erhielt Küntscher von der Freiberger Bergakademie einen Lehrauftrag für das Fach Sonderstahlkunde, welchen er mit Vorlesungen ab dem Frühjahrssemester 1952 umsetzte. Mit Wirkung vom 15. Juni 1953 erfolgte mit der Ernennung zum Lehrstuhlinhaber für Eisenkunde und zum Direktor des Eisenhütteninstituts, beides in der Nachfolge von Ernst Diepschlag, der noch im gleichen Jahr starb, der endgültige Wechsel nach Freiberg. Küntscher übernahm die Professur in einer Zeit, die vom Aufbau der Eisen- und Stahlindustrie geprägt war und dementsprechend ausreichend Fachleute benötigte. So wurde gleich zu Beginn seiner Lehrstuhlzeit im Wintersemester 1953 mit 76 Studenten der zahlenmäßig stärkste Jahrgang an Eisenhüttenleuten immatrikuliert und 1954 nochmals 67 Studenten. Das Eisenhütteninstitut beschäftigte jedoch bei Küntschers Amtsantritt inklusive seiner Person 4 Mitarbeiter und war diesem Ansturm in keiner Weise gewachsen. Zudem hatte die Bergakademie von der DDR-Regierung den Auftrag erhalten, die Entwicklung der Montanindustrie in der DDR mit einer Erhöhung der Kapazität und einer Verbesserung der Qualität der Lehre und Forschung mit zu unterstützen. Unter Küntscher entwickelte sich nun das Eisenhütteninstitut zu einem leistungsfähigen Institut. In relativ kurzer Zeit setzte er eine Institutserweiterung durch einen Neubau mit Hörsaal und Laboratorien durch, der 1956 übergeben werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt zählte das Eisenhütteninstitut nunmehr 33 Beschäftigte. Im Juli 1956 regte Küntscher in einem Brief an den Rektor Otto Meißner die Errichtung eines Instituts für Sonderstahlkunde an und beantragte dementsprechende eine Professur mit Lehrstuhl für Sonderstahlkunde. Bereits einen Monat später lag die Genehmigung vom zuständigen Minister Steinwand vor und Küntscher übernahm zum 1. September 1956 die Leitung des neuen Instituts nebst der angegliederten Stahlberatungsstelle. 1957 delegierte man den Eisenhüttenfachmann für zwei Jahre als Regierungsberater in die Volksrepublik China, um dort beim Aufbau einer modernen chinesischen Stahlindustrie zu helfen.

Letzte Jahre am Eisenforschungsinstitut

Ende April 1959 beendete Küntscher seine Beratertätigkeit und kehrte wieder an den Standort Hennigsdorf zurück, wo er am dortigen Eisenforschungsinstitut zunächst zum Stellvertreter von Direktor Eduard Maurer ernannt wurde. Am 1. November 1959 schied er auch offiziell aus dem Lehrkörper der Bergakademie aus. Mit der Verabschiedung von Maurer übernahm Küntscher am 5. Januar 1960 die Leitung des Eisenforschungsinstituts. Unter seiner Führung entwickelte sich das Institut in den nächsten Jahren zu einem wissenschaftlich-technischen Zentrum der Metallurgie der DDR. In Zusammenarbeit mit Manfred von Ardenne wurden in dieser Zeit zum Beispiel die technologischen Grundlagen für den Aufbau eines Vakuumstahlwerks im Edelstahlwerk Freital entwickelt. 1964 musste Küntscher wegen einer Erkrankung die Leitung des Instituts aufgeben und starb kurz vor seinem 64. Geburtstag in seinem Ruhesitz im Rostocker Stadtteil Warnemünde.

Weblinks

  • Literatur von und über Wolfgang Küntscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Literatur von und über Wolfgang Küntscher in der Sächsischen Bibliografie
  • Nachlass Bundesarchiv N 2505

Literatur

  • Marcel Boldorf: Governance in der Planwirtschaft. Industrielle Führungskräfte in der Stahl- und der Textilbranche der SBZ/DDR (1945–1958). de Gruyter/ Oldenbourg, 2015, ISBN 978-3-11-035519-2.
  • , W. Krüger: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Küntscher. In: Zeitschrift für Freunde und Förderer der TU Bergakademie Freiberg. 18, 2011, S. 152–158.

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/23930196
Normdaten (Person): GND: 10621215X (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | VIAF: 42322871 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Küntscher, Wolfgang
ALTERNATIVNAMEN Küntscher, Wolfgang Bruno Gustav (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Eisenhütteningenieur und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 27. Mai 1902
GEBURTSORT Zwickau
STERBEDATUM 21. Mai 1966
STERBEORT Rostock

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 18 Jul 2025 / 22:04

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Wolfgang Bruno Gustav Kuntscher 27 Mai 1902 in Zwickau 21 Mai 1966 in Rostock war ein deutscher Eisenhutteningenieur und Hochschullehrer Er war zeitweise Inhaber des Lehrstuhls fur Eisenhuttenkunde an der Bergakademie Freiberg Entwickler einer Stahlsorte und Mitverfasser eines Standardwerkes zu Baustahlen LebenKuntscher war der Sohn von Gustav Hermann Kuntscher Direktor in der Webstuhlfabrik Schonherr in Chemnitz und dessen Ehefrau Marie Therese geb Gottschaldt Der Chirurg Gerhard Kuntscher war sein alterer Bruder Nach der Volksschule und dem Besuch eines Reformgymnasiums in Chemnitz nahm Kuntscher von April bis September 1921 ein sechsmonatiges Betriebspraktikum in einem Lubecker Hochofenwerk wahr Danach nahm er ab dem 10 Oktober 1921 ein Studium der Eisenhuttenkunde in seiner sachsischen Heimat an der Freiberger Bergakademie auf Dieses Studium konnte er durch sein hohes Engagement bereits nach 7 Semestern weitestgehend abschliessen Zeugnis fur seinen Studienfleiss war unter anderem die Bearbeitung einer von der Bergakademie fur das Studienjahr 1922 23 gestellten Preisaufgabe uber Die festen Losungen ihr Wesen und ihre allgemeine Bedeutung in der Metallkunde Fur diese auch als Diplomarbeit anerkannte Ausarbeitung erhielt Kuntscher das Pradikat vorzuglich und als Preis 300 Goldmark Bereits wahrend des 8 Semesters begann er mit Untersuchungen fur seine Dissertation die er im Februar 1926 mit dem Thema Der Einfluss verschiedener Mittel beim Gluhen des Stahls einreichte Die dazu erforderliche mundliche Prufung legte er am 20 November 1926 ab Die Promotionskommission wurdigte seine Arbeit mit dem Pradikat mit Auszeichnung bestanden summa cum laude Kuntscher als Praktiker Schon wahrend des Studiums arbeitete Kuntscher als Jungingenieur ab 1924 zunachst bei der Firma Meier amp Weissel in Leipzig spater im Rahmen seiner Dissertationsforschungen im Riesaer Stahlwerk Zum 1 Juni 1926 fand er eine Anstellung als Mitarbeiter der Materialprufstelle der Ammoniakwerke Merseburg GmbH einem Ammoniak Synthesewerk der BASF AG Nach einer Einarbeitung im Ludwigshafener Stammwerk nahm Kuntscher zum 1 Oktober 1926 seine Arbeit im Leunawerk auf wo er bis 1940 das metallurgische Laboratorium leitete Zum 1 August 1930 trat Kuntscher in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 282 317 Zum 1 August 1940 wurde Kuntscher kriegsdienstverpflichtet und mit seiner Familie nach Oberschlesien versetzt In den Vereinigten Oberschlesischen Huttenwerken arbeitete er zunachst als und Leiter der Qualitatsstelle des Kattowitzer Edelstahlwerks Baildonhutte Spater wechselte Kuntscher in gleicher Funktion zum Presswerk Laband Nach der Besetzung Italiens im Sommer 1943 wurde Kuntscher mit der Werkleitung des Stahlwerks Cogne im Aostatal beauftragt Danach folgten 1944 zwei weitere bedeutende Dienststellungen zunachst wurde Kuntscher Chefmetallurge der Reichswerke Hermann Goring in Lothringen spater Chefmetallurge der Reichswerke im osterreichischen Linz und Donawitz Das Kriegsende erlebte er in Osterreich wo er bis Ende 1945 als stellvertretender Leiter der Versuchsanstalt der Vereinigten Osterreichischen Stahlwerke AG VOEST dem Nachfolger der Reichswerke in Linz tatig war Die Entnazifizierung uberstand Kuntscher offenbar problemlos Zu Beginn des Jahres 1946 musste Kuntscher als Reichsdeutscher Osterreich verlassen obwohl seitens seines Arbeitgebers grosses Interesse an einer Weiterbeschaftigung bestand Nach einer arbeitsfreien Zeit kehrte er Ende 1946 wieder an seine alte Arbeitsstelle in den Leunawerken zuruck und hatte Anteil an der Wiederinbetriebnahme der stark zerstorten Werksanlagen Gleichzeitig wurde er von der SMAD als Mitarbeiter zweier Russischer technischer Buros verpflichtet Behalter und Apparate Leuna sowie Eisen an seinem alten Studienstandort in Freiberg Schon da zeigte sich der Pragmatismus der sowjetischen Stellen die Kuntschers Fachwissen uber seine NS Vergangenheit stellten Im Marz 1949 wurde Kuntscher unter drei Bewerbern und mit Empfehlung des Prasidiums der Kammer der Technik als Chefmetallurge und Technischer Direktor fur das Stahl und Walzwerk Hennigsdorf ausgewahlt Anlass waren die nicht erreichten Zielstellungen in der Rohstahlproduktion und der Fertigung von Walzerzeugnissen die in dem damals ublichen Ursachendiskussionen teilweise Kuntschers Vorganger angelastet wurden Kuntscher konnte durch elementare Anderungen im Produktions und Reparaturablauf schnell messbare Erfolge erreichen und sich einen guten Ruf erarbeiten 1951 wurden im Stahlwerk bereits wieder Vorkriegswerte in der Stahlproduktion erreicht was fur die damaligen Verhaltnisse einen grossen Erfolg bedeutete In die Hennigsdorfer Zeit fallt auch die Verleihung des Nationalpreises III Klasse fur Wissenschaft und Technik als Ehrung fur die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens fur einen neuen Qualitatsstahl fur sein wissenschaftliches Standardwerk zu technischen Baustahlen und fur seinen Anteil am Wiederaufbau des Hennigsdorfer Stahl und Walzwerkes Professor an der Bergakademie Freiberg Schon 1951 erhielt Kuntscher von der Freiberger Bergakademie einen Lehrauftrag fur das Fach Sonderstahlkunde welchen er mit Vorlesungen ab dem Fruhjahrssemester 1952 umsetzte Mit Wirkung vom 15 Juni 1953 erfolgte mit der Ernennung zum Lehrstuhlinhaber fur Eisenkunde und zum Direktor des Eisenhutteninstituts beides in der Nachfolge von Ernst Diepschlag der noch im gleichen Jahr starb der endgultige Wechsel nach Freiberg Kuntscher ubernahm die Professur in einer Zeit die vom Aufbau der Eisen und Stahlindustrie gepragt war und dementsprechend ausreichend Fachleute benotigte So wurde gleich zu Beginn seiner Lehrstuhlzeit im Wintersemester 1953 mit 76 Studenten der zahlenmassig starkste Jahrgang an Eisenhuttenleuten immatrikuliert und 1954 nochmals 67 Studenten Das Eisenhutteninstitut beschaftigte jedoch bei Kuntschers Amtsantritt inklusive seiner Person 4 Mitarbeiter und war diesem Ansturm in keiner Weise gewachsen Zudem hatte die Bergakademie von der DDR Regierung den Auftrag erhalten die Entwicklung der Montanindustrie in der DDR mit einer Erhohung der Kapazitat und einer Verbesserung der Qualitat der Lehre und Forschung mit zu unterstutzen Unter Kuntscher entwickelte sich nun das Eisenhutteninstitut zu einem leistungsfahigen Institut In relativ kurzer Zeit setzte er eine Institutserweiterung durch einen Neubau mit Horsaal und Laboratorien durch der 1956 ubergeben werden konnte Zu diesem Zeitpunkt zahlte das Eisenhutteninstitut nunmehr 33 Beschaftigte Im Juli 1956 regte Kuntscher in einem Brief an den Rektor Otto Meissner die Errichtung eines Instituts fur Sonderstahlkunde an und beantragte dementsprechende eine Professur mit Lehrstuhl fur Sonderstahlkunde Bereits einen Monat spater lag die Genehmigung vom zustandigen Minister Steinwand vor und Kuntscher ubernahm zum 1 September 1956 die Leitung des neuen Instituts nebst der angegliederten Stahlberatungsstelle 1957 delegierte man den Eisenhuttenfachmann fur zwei Jahre als Regierungsberater in die Volksrepublik China um dort beim Aufbau einer modernen chinesischen Stahlindustrie zu helfen Letzte Jahre am Eisenforschungsinstitut Ende April 1959 beendete Kuntscher seine Beratertatigkeit und kehrte wieder an den Standort Hennigsdorf zuruck wo er am dortigen Eisenforschungsinstitut zunachst zum Stellvertreter von Direktor Eduard Maurer ernannt wurde Am 1 November 1959 schied er auch offiziell aus dem Lehrkorper der Bergakademie aus Mit der Verabschiedung von Maurer ubernahm Kuntscher am 5 Januar 1960 die Leitung des Eisenforschungsinstituts Unter seiner Fuhrung entwickelte sich das Institut in den nachsten Jahren zu einem wissenschaftlich technischen Zentrum der Metallurgie der DDR In Zusammenarbeit mit Manfred von Ardenne wurden in dieser Zeit zum Beispiel die technologischen Grundlagen fur den Aufbau eines Vakuumstahlwerks im Edelstahlwerk Freital entwickelt 1964 musste Kuntscher wegen einer Erkrankung die Leitung des Instituts aufgeben und starb kurz vor seinem 64 Geburtstag in seinem Ruhesitz im Rostocker Stadtteil Warnemunde WeblinksLiteratur von und uber Wolfgang Kuntscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Wolfgang Kuntscher in der Sachsischen Bibliografie Nachlass Bundesarchiv N 2505LiteraturMarcel Boldorf Governance in der Planwirtschaft Industrielle Fuhrungskrafte in der Stahl und der Textilbranche der SBZ DDR 1945 1958 de Gruyter Oldenbourg 2015 ISBN 978 3 11 035519 2 W Kruger Prof Dr Ing Wolfgang Kuntscher In Zeitschrift fur Freunde und Forderer der TU Bergakademie Freiberg 18 2011 S 152 158 EinzelnachweiseBundesarchiv R 9361 IX KARTEI 23930196Normdaten Person GND 10621215X lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 42322871 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuntscher WolfgangALTERNATIVNAMEN Kuntscher Wolfgang Bruno Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Eisenhutteningenieur und HochschullehrerGEBURTSDATUM 27 Mai 1902GEBURTSORT ZwickauSTERBEDATUM 21 Mai 1966STERBEORT Rostock

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