Dieser Artikel behandelt die Stoffeigenschaft Für eine konkrete Geometrie oder ein Bauteil siehe Wärmeübergangswiderstan
Wärmeübergangskoeffizient

Der Wärmeübergangskoeffizient (englisch h für heat transfer coefficient), auch Wärmeübergangszahl oder Wärmeübertragungskoeffizient genannt, ist ein Proportionalitätsfaktor, der die Intensität des Wärmeübergangs an einer Grenzfläche bestimmt. Der Wärmeübergangskoeffizient in W/(m²·K) ist eine spezifische Kennzahl einer Konfiguration von Materialien bzw. von einem Material zu einer Umgebung in Form eines Fluids.
Physikalische Größe | |||||||
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Name | Wärmeübergangskoeffizient | ||||||
Formelzeichen | |||||||
|
Einzelne Disziplinen, darunter die Bauphysik, nutzen europaweit seit Juli 1999 aufgrund international angepasster Normen statt das englische Formelzeichen h. Diesem Umstand wird in den entsprechenden Abschnitten Rechnung getragen.
Definition und Bedeutung
Der Wärmeübergangskoeffizient beschreibt die Fähigkeit eines Gases oder einer Flüssigkeit, Energie von der Oberfläche eines Stoffes abzuführen bzw. an die Oberfläche abzugeben. Er hängt unter anderem von der spezifischen Wärmekapazität, der Dichte und dem Wärmeleitkoeffizienten des wärmeabführenden sowie des wärmeliefernden Mediums ab. Die Berechnung des Koeffizienten für Wärmeleitung erfolgt meist über den Temperaturunterschied der beteiligten Medien.
Der Wärmeübergangskoeffizient ist im Gegensatz zur Wärmeleitfähigkeit keine reine Materialkonstante, sondern umgebungsabhängig wie von
- der Strömungsgeschwindigkeit v bzw. der Art der Strömung (laminar oder turbulent),
- den geometrischen Verhältnissen und
- der Oberflächenbeschaffenheit.
Im Bauwesen wird häufig vereinfachend mit pauschalen Werten für den Wärmeübergangskoeffizienten gerechnet. Aufgrund der Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit ist dies zwar ungenau, jedoch relativ unbedenklich, weil der Hauptwärmewiderstand bei Bauteilen mit Wärmedämmung nicht im Wärmeübergang liegt, sondern im Wärmedurchgang des Bauteils.
Berechnung bei Wärmeübertragung
mit
- : übertragene Wärmemenge
- : betrachtete Kontaktfläche / benetzte Oberfläche
- , : Temperaturen der beteiligten Medien
- : betrachtetes Zeitintervall
- : Wärmestrom
Die abgeleitete Dimension des Wärmeübergangskoeffizienten in SI-Einheiten ist .
Je nach Richtung der Wärmeübertragung wird ΔQ einen positiven oder negativen Wert annehmen.
Für Grenzschichten zwischen festen Materialien oder ruhenden Fluiden kann als absolute Größe – im Sinne einer Materialkonstante unabhängig von der Fläche – der Wärmewiderstand angegeben werden:
- in (mit – Kelvin, – Watt).
Thermodynamische Berechnungen
Lokaler Wärmeübergangskoeffizient
Lokale Werte des Wärmeübergangskoeffizienten sind für Computersimulationen und theoretische Betrachtungen wichtig. In einer dünnen Grenzschicht an der Wandoberfläche ist die Strömung laminar und der Wärmetransport erfolgt überwiegend durch Wärmeleitung. In diesem Fall ergibt sich der lokale Wärmeübergangskoeffizient zu
mit
- der Wärmeleitfähigkeit des Fluids bei der mittleren Temperatur
- der Fluidtemperatur im turbulent durchmischten Bereich, d. h. außerhalb der laminaren Grenzschicht
- der lokalen Oberflächentemperatur der Wand (S = solid, Festkörper bzw. surface, Oberfläche).
- der Dicke der thermischen Grenzschicht. Bei Gasen hat etwa die gleiche Größe wie die Dicke der Strömungsgrenzschicht. Das Grenzschichtverhältnis ist eine reine Funktion der Prandtl-Zahl und damit für das Fluid charakteristisch. In guter Näherung (Abweichung kleiner als 3 %) gilt:
Die lokale Wärmestromdichte durch die Grenzschicht ergibt sich aus
Mittlerer Wärmeübergangskoeffizient
Für technische Berechnungen werden meist mittlere Wärmeübergangskoeffizienten verwendet, die für eine gegebene Geometrie (Baugruppe) mit dem Unterschied der Fluidtemperatur am Einlauf zur mittleren Wandtemperatur definiert werden.
Der mittlere Wärmeübergangskoeffizient ist der dimensionslosen Nußelt-Zahl proportional, die bei gegebener Geometrie eine reine Funktion der Reynolds- und der Prandtl-Zahl ist:
mit
- der Wärmeleitfähigkeit des Fluids
- der charakteristischen Länge (z. B. der Durchmesser einer Düse)
- der dimensionslosen Reynolds-Zahl
- der charakteristischen Strömungsgeschwindigkeit des Fluids (z. B. die mittlere Austrittsgeschwindigkeit aus einer Düse)
- der Dichte bei der arithmetisch gemittelten Temperatur des Fluids (s. o.)
- der dynamischen Viskosität
- der dimensionslosen Prandtl-Zahl
- der isobaren spezifischen Wärmekapazität
Die Darstellung des mittleren Wärmeübergangskoeffizienten durch die Nußelt-Zahl stellt ein Ähnlichkeitsgesetz dar, bei dem stets die jeweilige Definition der charakteristischen Länge und der charakteristischen Geschwindigkeit mit angegeben werden muss.
Freie Konvektion
Ist die Strömung bedingt durch freie Konvektion, so hängen der Wärmeübergangskoeffizient und die Nußelt-Zahl von der Grashof-Zahl ab.
Näherungsweise lässt sich der Wärmeübergangskoeffizient in diesem Fall mit folgenden Zahlenwertgleichungen ermitteln:
- Medium Luft:
- Medium Wasser:
jeweils mit der Strömungsgeschwindigkeit des Mediums in Metern pro Sekunde.
Wärmestrahlung
Die Berechnung des Wärmeübergangskoeffizienten durch Wärmestrahlung gestaltet sich sehr viel schwieriger als im Falle der Konvektion.
Für den Wärmeübergangskoeffizient durch Strahlung eines schwarzen Körpers gilt:
Temperatur in °C | −10 | 0 | 10 | 20 | 30 |
---|---|---|---|---|---|
in W/(m²·K) | 4,1 | 4,6 | 5,1 | 5,7 | 6,3 |
0,24 | 0,22 | 0,20 | 0,18 | 0,16 |
Wärmeübergangskoeffizient und -widerstand im Bauwesen
Im Bauwesen wurde vor einiger Zeit die englische Symbolik eingeführt. Daher findet sich in bauphysikalischen Formeln und Berechnungen seither die von der sonst gebräuchlichen Schreibung abweichende Bezeichnung h.
h ist definiert als die Wärmemenge, die bei ruhender Luft und einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (zwischen Luft und Bauteiloberfläche) über eine Fläche von 1 m² innerhalb von 1 Sekunde übertragen wird. Sie addiert sich aus einem konvektiven hc und einem Strahlungsanteil hr; der Anteil aus Konduktion wird aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit der Luft vernachlässigt.
Ein vereinfachtes Rechenverfahren zur Ermittlung von hr und hc findet sich in EN ISO 6946, Anhang A. hr wird dort nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz aus dem Wärmeübergangskoeffizienten aufgrund der Strahlung des schwarzen Körpers und dem Emissionsgrad des jeweiligen Oberflächenmaterials berechnet; hc ist abhängig von der räumlichen Orientierung des Wärmestroms sowie bei außenliegenden Oberflächen von der Windgeschwindigkeit. Verbindliche Werte sowohl für hc als auch für die Korrekturwerte unterschiedlicher Windgeschwindigkeiten werden – ohne Angabe der Herleitung – in Anhang A der Norm als Konstanten angegeben. Auch ein stark vereinfachendes Korrekturverfahren für nicht ebene Oberflächen wird in der Norm festgelegt.
Der Kehrwert 1/h (früher: 1/α) ist hier (abweichend von der in der Physik gebräuchlichen dimensionslosen Verwendung als Materialkonstante) lt. Norm der Wärmeübergangswiderstand Rs in (m²·K)/W.
- Je höher der Wärmeübergangskoeffizient, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft der Stoffgrenze.
- Je höher der Wärmeübergangswiderstand, desto besser ist die Wärmedämmeigenschaft.
Wärmeübergangskoeffizient bei thermisch aktiven Raumumfassungen
Bei der thermischen Bauteilaktivierung – sei es als stationär wirkende Heiz-/Kühlflächen oder als instationär arbeitende Massivspeicherkörper jeweils in die Raumumfassungen (Decken, Fußböden und/oder Wänden) integriert – ist der Gesamtwärmeübergangskoeffizient (Konvektion plus Strahlung) aufgrund der relativ kleinen Temperaturdifferenzen zwischen Oberfläche und Raum für die Wärmestromdichte sehr bedeutungsvoll. Die Komplexität der Mischkonvektion (freie und erzwungene Konvektion), die Überlagerung mit dem Wärmetransport durch Strahlung und das Vorhandensein von örtlich unterschiedlichen Luft- und Strahlungstemperaturen im Raum bezogen auf die thermisch aktiven Bauteiloberflächen führen zu Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Gesamtwärmeübergangskoeffizienten und zu unterschiedlichen Ergebnisinterpretationen. Vorteilhaft gestaltet sich in der Praxis das Arbeiten mit den sogenannten Basiskennlinien, wie beispielsweise bei der normierten Leistungsberechnung für die Fußbodenheizung eingeführt und auch für die praktische Kühldeckenauslegung verwendet, da nur die Raumtemperatur als Bezugsgröße auftritt. Die Basiskennlinie gibt die Wärmestromdichte der Heiz-/Kühlfläche in Abhängigkeit von der Flächenlage im Raum an. In der Zeitschrift Gesundheitsingenieur wurde ein allgemeingültiger Zusammenhang zwischen Gesamtwärmeübergangskoeffizienten und Basiskennlinien hergestellt.
Normen
- EN ISO 6946, als DIN :2018-03 Bauteile – Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient – Berechnungsverfahren
- , als DIN :2018-07 Wärmeverhalten von Gebäuden und Baustoffen – Physikalische Größen und Definitionen
- , als DIN :2008-02 Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Gebäuden und Baustoffen – Physikalische Größen für den Stofftransport – Begriffe
Weblinks
- Overall Heat Transfer Coefficient Table Charts and Equation. Engineers Edge, abgerufen am 30. März 2020 (englisch). Formel und Tabellen technisch wichtiger Werte
Literatur
- O. Krischer, W. Kast: Die wissenschaftlichen Grundlagen der Trocknungstechnik. Springer-Verlag, ISBN 3-540-08280-8.
- H. Martin: Advances in Heat Transfer. Vol. 13. academic Press, New York/San Francisco/London 1977, S. 1–60.
- S. Polat: Drying Technology. 11, Nr. 6, 1993, S. 1147–1176.
- R. Viskanta: Experimental Thermal and Fluid Science. Band 6, 1993, S. 111–134.
- B. Glück: Wärmeübergangskoeffizienten an thermisch aktiven Bauteiloberflächen und der Übergang zu Basiskennlinien für die Wärmestromdichte. In: Gesundheitsingenieur. Heft 1, 2007, S. 1–10 (Eine Kurzfassung befindet sich im kostenlos erhältlichen Teilbericht Innovative Wärmeübertragung und Wärmespeicherung des vom PTJ betreuten Forschungsverbundkomplexes LowEx, Bericht_LowEx, 2008, S. 18 ff.; zur Website).
EN ISO 6946:
- M. Reick, S. Palecki: Auszug aus den Tabellen und Formeln der DIN EN ISO 6946. Institut für Bauphysik und Materialwissenschaft. Universität GH Essen. Stand: Oktober 1999. (Webdokument, PDF; 168 KB).
- G. Bittersmann: Wärmeübertragung durch Bauteile (k-Wert) nach ÖNORM EN ISO 6946. In: LandesEnergieVerein Steiermark LEV (Hrsg.): Wärmebilanzen und Energiekennzahlen Juli 2000. Graz Juli 2000, Wärmeübergangswiderstände, S. 2 f. (lev.at [PDF; abgerufen am 21. Januar 2010]).
Einzelnachweise
- W. Kosler: Manuskript zur E DIN 4108-3:1998-10. Deutsches Institut für Normung, 28. Oktober 1998.
- EN ISO 6946; siehe Normen und Literatur
- B. Glück: Wärmeübergangskoeffizienten an thermisch aktiven Bauteiloberflächen und der Übergang zu Basiskennlinien für die Wärmestromdichte. In: Gesundheitsingenieur. Heft 1, 2007, S. 1–10 (Eine Kurzfassung befindet sich im kostenlos erhältlichen Teilbericht Innovative Wärmeübertragung und Wärmespeicherung des vom PTJ betreuten Forschungsverbundkomplexes LowEx, Bericht_LowEx, 2008; zur Website).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Dieser Artikel behandelt die Stoffeigenschaft Fur eine konkrete Geometrie oder ein Bauteil siehe Warmeubergangswiderstand Der Warmeubergangskoeffizient a displaystyle alpha englisch h fur heat transfer coefficient auch Warmeubergangszahl oder Warmeubertragungskoeffizient genannt ist ein Proportionalitatsfaktor der die Intensitat des Warmeubergangs an einer Grenzflache bestimmt Der Warmeubergangskoeffizient in W m K ist eine spezifische Kennzahl einer Konfiguration von Materialien bzw von einem Material zu einer Umgebung in Form eines Fluids Physikalische GrosseName WarmeubergangskoeffizientFormelzeichen a h displaystyle alpha h Grossen und Einheitensystem Einheit DimensionSI W m2 K M T 3 8 1 Einzelne Disziplinen darunter die Bauphysik nutzen europaweit seit Juli 1999 aufgrund international angepasster Normen statt a displaystyle alpha das englische Formelzeichen h Diesem Umstand wird in den entsprechenden Abschnitten Rechnung getragen Definition und BedeutungDer Warmeubergangskoeffizient beschreibt die Fahigkeit eines Gases oder einer Flussigkeit Energie von der Oberflache eines Stoffes abzufuhren bzw an die Oberflache abzugeben Er hangt unter anderem von der spezifischen Warmekapazitat der Dichte und dem Warmeleitkoeffizienten des warmeabfuhrenden sowie des warmeliefernden Mediums ab Die Berechnung des Koeffizienten fur Warmeleitung erfolgt meist uber den Temperaturunterschied der beteiligten Medien Der Warmeubergangskoeffizient ist im Gegensatz zur Warmeleitfahigkeit keine reine Materialkonstante sondern umgebungsabhangig wie von der Stromungsgeschwindigkeit v bzw der Art der Stromung laminar oder turbulent den geometrischen Verhaltnissen und der Oberflachenbeschaffenheit Im Bauwesen wird haufig vereinfachend mit pauschalen Werten fur den Warmeubergangskoeffizienten gerechnet Aufgrund der Abhangigkeit von der Stromungsgeschwindigkeit ist dies zwar ungenau jedoch relativ unbedenklich weil der Hauptwarmewiderstand bei Bauteilen mit Warmedammung nicht im Warmeubergang liegt sondern im Warmedurchgang des Bauteils Berechnung bei WarmeubertragungSiehe auch Fouriersches Gesetz DQ a A T1 T2 Dt Q a A T1 T2 a DQA T1 T2 Dta Q A T1 T2 displaystyle begin alignedat 2 Delta Q amp alpha cdot A cdot T 1 T 2 cdot Delta t quad Leftrightarrow quad dot Q amp alpha cdot A cdot T 1 T 2 Leftrightarrow alpha amp frac Delta Q A cdot T 1 T 2 cdot Delta t amp alpha frac dot Q A cdot T 1 T 2 end alignedat mit DQ displaystyle Delta Q ubertragene Warmemenge A displaystyle A betrachtete Kontaktflache benetzte Oberflache T1 displaystyle T 1 T2 displaystyle T 2 Temperaturen der beteiligten Medien Dt displaystyle Delta t betrachtetes Zeitintervall Q displaystyle dot Q Warmestrom Die abgeleitete Dimension des Warmeubergangskoeffizienten in SI Einheiten ist Wm2 K kgs3 K displaystyle frac mathrm W mathrm m 2 cdot K frac mathrm kg mathrm s 3 cdot K Je nach Richtung der Warmeubertragung wird DQ einen positiven oder negativen Wert annehmen Fur Grenzschichten zwischen festen Materialien oder ruhenden Fluiden kann als absolute Grosse im Sinne einer Materialkonstante unabhangig von der Flache der Warmewiderstand Rth displaystyle R th angegeben werden Rth 1a A T1 T2 DtDQ displaystyle R th frac 1 alpha cdot A frac T 1 T 2 cdot Delta t Delta Q in KW displaystyle mathrm frac K W mit K displaystyle mathrm K Kelvin W displaystyle mathrm W Watt Thermodynamische BerechnungenLokaler Warmeubergangskoeffizient Lokale Werte a x displaystyle alpha x des Warmeubergangskoeffizienten sind fur Computersimulationen und theoretische Betrachtungen wichtig In einer dunnen Grenzschicht an der Wandoberflache ist die Stromung laminar und der Warmetransport erfolgt uberwiegend durch Warmeleitung In diesem Fall ergibt sich der lokale Warmeubergangskoeffizient zu aGS ldT displaystyle alpha mathrm GS frac lambda delta mathrm T mit der Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda des Fluids bei der mittleren Temperatur Tm TF TS2 displaystyle T mathrm m frac T 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Warmeubergangskoeffizient desto schlechter ist die Warmedammeigenschaft der Stoffgrenze Je hoher der Warmeubergangswiderstand desto besser ist die Warmedammeigenschaft Warmeubergangskoeffizient bei thermisch aktiven Raumumfassungen Bei der thermischen Bauteilaktivierung sei es als stationar wirkende Heiz Kuhlflachen oder als instationar arbeitende Massivspeicherkorper jeweils in die Raumumfassungen Decken Fussboden und oder Wanden integriert ist der Gesamtwarmeubergangskoeffizient Konvektion plus Strahlung aufgrund der relativ kleinen Temperaturdifferenzen zwischen Oberflache und Raum fur die Warmestromdichte sehr bedeutungsvoll Die Komplexitat der Mischkonvektion freie und erzwungene Konvektion die Uberlagerung mit dem Warmetransport durch Strahlung und das Vorhandensein von ortlich unterschiedlichen Luft und Strahlungstemperaturen im Raum bezogen auf die thermisch aktiven Bauteiloberflachen fuhren zu Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Gesamtwarmeubergangskoeffizienten und zu unterschiedlichen Ergebnisinterpretationen Vorteilhaft gestaltet sich in der Praxis das Arbeiten mit den sogenannten Basiskennlinien wie beispielsweise bei der normierten Leistungsberechnung fur die Fussbodenheizung eingefuhrt und auch fur die praktische Kuhldeckenauslegung verwendet da nur die Raumtemperatur als Bezugsgrosse auftritt Die Basiskennlinie gibt die Warmestromdichte der Heiz Kuhlflache in Abhangigkeit von der Flachenlage im Raum an In der Zeitschrift Gesundheitsingenieur wurde ein allgemeingultiger Zusammenhang zwischen Gesamtwarmeubergangskoeffizienten und Basiskennlinien hergestellt NormenEN ISO 6946 als DIN 2018 03 Bauteile Warmedurchlasswiderstand und Warmedurchgangskoeffizient Berechnungsverfahren als DIN 2018 07 Warmeverhalten von Gebauden und Baustoffen Physikalische Grossen und Definitionen als DIN 2008 02 Warme und feuchtetechnisches Verhalten von Gebauden und Baustoffen Physikalische Grossen fur den Stofftransport BegriffeWeblinksOverall Heat Transfer Coefficient 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GH Essen Stand Oktober 1999 Webdokument PDF 168 KB G Bittersmann Warmeubertragung durch Bauteile k Wert nach ONORM EN ISO 6946 In LandesEnergieVerein Steiermark LEV Hrsg Warmebilanzen und Energiekennzahlen Juli 2000 Graz Juli 2000 Warmeubergangswiderstande S 2 f lev at PDF abgerufen am 21 Januar 2010 EinzelnachweiseW Kosler Manuskript zur E DIN 4108 3 1998 10 Deutsches Institut fur Normung 28 Oktober 1998 EN ISO 6946 siehe Normen und Literatur B Gluck Warmeubergangskoeffizienten an thermisch aktiven Bauteiloberflachen und der Ubergang zu Basiskennlinien fur die Warmestromdichte In Gesundheitsingenieur Heft 1 2007 S 1 10 Eine Kurzfassung befindet sich im kostenlos erhaltlichen Teilbericht Innovative Warmeubertragung und Warmespeicherung des vom PTJ betreuten Forschungsverbundkomplexes LowEx Bericht LowEx 2008 zur Website