Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

York Höller auch in der Schreibweise York Hoeller 11 Januar 1944 in Leverkusen als Hans Georg Höller ist ein deutscher K

York Höller

  • Startseite
  • York Höller
York Höller
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

York Höller (auch in der Schreibweise York Hoeller; * 11. Januar 1944 in Leverkusen als Hans Georg Höller) ist ein deutscher Komponist und Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Leben

Zwischen 1963 und 1970 studierte Höller an der Musikhochschule Köln bei Bernd Alois Zimmermann und Herbert Eimert Komposition sowie Klavier (u. a. bei Else Schmitz-Gohr und Alfons Kontarsky), Schulmusik und Orchesterleitung. Parallel dazu belegte er Vorlesungen in Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Köln. Prägende musikalische Erkenntnisse gewann er 1965 bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik durch die Vorträge von Pierre Boulez. Im gleichen Jahr erlebte er die Uraufführung der Oper „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann, die einen nachhaltigen Eindruck bei ihm und deutliche Spuren in seinem ersten großen Orchesterwerk „Topic“ hinterließ. 1967 legte Höller das Staatsexamen im Fach Schulmusik ab. Danach war er ein Jahr lang als Solorepetitor am von Hans Zender geleiteten Stadttheater Bonn tätig.

Von 1969 bis 1972 war er Mitglied der Komponistenvereinigung Gruppe 8 Köln. 1971 folgte er einer Einladung Karlheinz Stockhausens, eine elektronische Komposition im Studio für elektronische Musik des WDR zu realisieren. In diesem Kontext lernte Höller auch die elektronischen Werke Stockhausens gründlich kennen, was gewisse Einflüsse auf seine weiteren kompositorischen Projekte ausübte.

Mit seinen Werken erlangte er schnell internationale Bekanntheit. Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitete Höller auf Einladung von Pierre Boulez auch am Pariser Forschungsinstitut IRCAM, anlässlich dessen offizieller Eröffnung im Oktober 1978 sein instrumental/elektronisches Ensemblewerk „Arcus“ uraufgeführt wurde. Dieses und weitere instrumentale und elektronische Klänge verbindende Werke prägten in den nachfolgenden Jahren Höllers Stil und wurden an vielen Spielstätten in Europa und den USA aufgeführt. Internationale Spitzenorchester und -ensembles (u. a. in Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Chicago, den Haag, Florenz, Hamburg, Helsinki, Kopenhagen, Lissabon, London, Los Angeles, Montreal, München, New York, Oslo, Paris, Prag, Rom, Saratow, Seoul, Stockholm, St. Petersburg, Venedig, Warschau und Wien) sowie renommierte Dirigenten wie Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Semyon Bychkov, Peter Eötvös, Michael Gielen, Ingo Metzmacher, Francois Xavier Roth, Markus Stenz, Lothar Zagrosek und Hans Zender nahmen sich seiner Musik an.

Besonderes Aufsehen erregte 1989 die Uraufführung seiner Oper Der Meister und Margarita nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow an der Pariser Oper. Auch die nachfolgenden Produktionen in Köln und Hamburg präsentierten erneut sein Opus maximum, das laut „Opernwelt“ zu einem „Meisterwerk der Moderne herangereift“ sei, und für das er den renommierten Rolf-Liebermann-Preis der Hamburger Körber-Stiftung erhielt.

Zwischen 1976 und 1990 lehrte Höller als Dozent für Analyse und Musiktheorie an der Musikhochschule Köln. Danach war er von 1990 bis 1999 künstlerischer Leiter des Studios für elektronische Musik am WDR. Auf seine Initiative hin wurde das Studio weitgehend digitalisiert und eine Reihe namhafter Komponisten aus dem In- und Ausland zur Arbeit in das Studio eingeladen (dessen Betrieb allerdings räumungsbedingt im Jahr 2001 eingestellt wurde).

1993 folgte er einem Ruf der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin als Professor für Komposition. Als Nachfolger Hans Werner Henzes wechselte er 1995 in gleicher Funktion an die Musikhochschule Köln., wo er im Jahre 2009 emeritiert wurde. Außerdem hielt Höller an einigen europäischen und amerikanischen Hochschulen Gastvorträge und Kompositionskurse. Dies ist ihm heutzutage allerdings nicht mehr möglich, da seine Mobilität – bedingt durch ein seit vielen Jahren existierendes Augenleiden, das schließlich die Erblindung zur Folge hatte – stark eingeschränkt ist.

Seit 1991 ist York Höller Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Stilistische Merkmale

Höllers Kompositionsstil hat sich seit seinen als „Opus eins“ titulierten „Fünf Stücken für Klavier“ aus dem Jahr 1964 kontinuierlich entwickelt und gewandelt. Die ersten „Fünf Stücke für Klavier“ stehen in der Tradition von und Auseinandersetzung mit Schönberg und Webern. Eine einzige Zwölftonreihe liegt allen fünf Stücken zugrunde. Sein erstes Orchesterwerk Topic aus dem Jahr 1967 weist noch starke Einflüsse seines Lehrers Bernd Alois Zimmermann auf, zeigt aber eine virtuose Handschrift in der Beherrschung des großen Orchesterapparates.

Aber bereits mit seiner „Sonate für Klavier“ (Sonate informelle) aus dem Jahr 1968 entwickelte Höller einen eigenen Personalstil. Nach der Lektüre von Theodor W. Adornos Essay vers une musique informelle wandte sich Höller mit diesem Werk von der seriellen Musik ab und der freien Atonalität zu. Mit Tangens (1973) schrieb Höller ein richtungsweisendes Werk zur Verwendung von „Live-Elektronik“. Er kombinierte den natürlichen Klang von Instrumenten (Klavier, Violoncello) mit den elektronischen Klängen zweier analoger Synthesizer.

Bei seinem Studienaufenthalt 1974/75 in Paris fand Höller Anregung zu einer eigenen Kompositionstheorie. Initiiert durch das Anhören Gregorianischer Gesänge bei einem Besuch der Kathedrale Notre Dame entwickelte er die Idee der „Klanggestalt“. Wie in einem „genetischen Code“ ist in Höllers Klanggestalt mitunter bereits die gesamte Disposition eines Werkes enthalten. „Die 12 Halbtöne der Oktave sind nur noch als Ausgangspunkte für die Bildung komplexer Gestalten zu betrachten. Diese wiederum sollten nicht als starre, geschlossene und unveränderliche, sondern als flexible, offene und transformierbare Gebilde verstanden werden. Um solche handelt es sich bei meinen ‚Klanggestalten‘“.

In der Folge sind zahlreiche Werke Höllers nach der Idee der Klanggestalt entstanden. Typisch für diese lange Schaffensperiode ist das Werk Mythos für 13 Instrumente, Schlagzeug und elektronische Klänge (4-Kanal-Tonband). Der Titel bezieht sich nicht auf irgendeine Begebenheit aus dem weiten Feld der überlieferten Mythologien, sondern ist durchaus im ursprünglichen Sinn als „Rede“ oder „Erzählung“ zu verstehen. Die Musik selbst, so der Komponist, soll durchweg als absolute Musik gehört werden. Das 4-Kanal-Tonband ist ein mitkomponierter, integraler Teil des Ganzen. Der Klang der Instrumente wird durch die elektronischen Klänge ins sagenhaft Mythische überhöht.

Höller hat fünf Kriterien für sein Schaffen aufgestellt: Echtheit, Unverwechselbarkeit, Klischeefreiheit, Prägnanz und Schlüssigkeit. In den letzten Jahren wendet sich der Komponist, bedingt auch durch den fast vollständigen Verlust seiner Sehkraft, wieder der rein instrumentalen Komposition zu.

Auszeichnungen

York Höller erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a.

  • 1979: Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln,
  • 1979: Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
  • 1984 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo
  • den Preis des Internationalen Komponistenforums der UNESCO und
  • den Rolf Liebermann-Preis für Opernkomponisten.
  • den Grawemeyer Award for Music Composition 2010 für das Orchesterwerk Sphären
  • 2011: Deutscher Musikautorenpreis für den Bereich Komposition Instrumentalmusik

Der französische Kulturminister ernannte ihn 1986 zum Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres.

Werkauszug

Kompositionen

1964 Fünf Stücke für Klavier –
1965 (rev. 1974) Diaphonie (Hommage à Béla Bartók) für zwei Klaviere
1966 Drei Fragmente für Streichquartett
1966 Herbsttag nach Rainer Maria Rilke für Sopran, Flöte, Harfe, Cembalo, Celesta und Streichquartett
1967 (rev. 1970) Topic für großes Orchester
1968 1. Sonate für Klavier (Sonate informelle)
1968/69 Sonate für Violoncello solo –
1969 Epitaph für Jan Palach für Violine und Klavier
1970/1984 1. Konzert für Klavier und Orchester
1971/72 Horizont quadrophone elektronische Musik (4-Kanal-Tonband)
1972/74 Chroma für großes Orchester und analoge Live-Elektronik
1973 Tangens für Violoncello, elektrische Gitarre, elektronische Orgel/Klavier und zwei Analog-Synthesizer
1975/76 Klanggitter für Violoncello, Klavier, Synthesizer und Tonband
1977 Antiphon (1. Streichquartett) für Streichquartett und quadrophones Tonband (4-Kanal-Tonband)
1978 Arcus für 17 Instrumente, Schlagzeug und quadrophones Tonband
1979/80 (rev. 1989/1995/2003) Mythos Klanggedicht für 13 Instrumente, Schlagzeug und quadrophones Tonband
1979 Moments Musicaux für Flöte und Klavier
1979/80 (rev. 1983) Umbra für großes Orchester und quadrophones Tonband
1981 Résonance für kleines Orchester und Computerklänge (quadrophones Tonband)
1982 Bartokiana 6 kleine Klavierstücke für junge Spieler
1982 Pas de trois für Viola, Violoncello und Kontrabass
1982 Schwarze Halbinseln für großes Orchester, vokale und elektronische Klänge (auf quadrophonem Tonband)
1983 Traumspiel Klanggedicht für Sopran, großes Orchester und elektronische Klänge auf 8-Kanal-Tonband, nach dem gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg
1983/84 1. Klavierkonzert in zwei Sätzen für Klavier und Orchester
1984 Improvisation sur le nom de Pierre Boulez für 15 Instrumente
1984 Magische Klanggestalt für großes Orchester
1984–89 Der Meister und Margarita Oper in zwei Akten nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow
1986 2. Sonate für Klavier (Hommage à Franz Liszt) in zwei Sätzen
1989 (rev. 1997) Fanal für Trompete und kleines Orchester
1990–92 Pensées 2. Konzert für Klavier, großes Orchester, digitale Live-Elektronik und Tonband
1991 Margaritas Traum konzertante Szenenfolge aus der Oper „Der Meister und Margarita“ nach Michail Bulgakow für Sopran, großes Orchester und quadrophones Tonband
1991–93 Aura für großes Orchester
1993 Pas de deux für Violoncello und Klavier
1994/95 Tagträume sieben Klanggedichte für Violine, Violoncello und Klavier
1995–2003 Monogramme 14 Charakterstücke für Klavier
1996 Partita für zwei Klaviere
1996 Double für großes Orchester und zwei MIDI-Harfen
1996 Gegenklänge für 18 Instrumente
1996 (rev. 2015) Widerspiel Konzert für zwei Klaviere und Orchester
1997 2. Streichquartett –
1998/99 Aufbruch für großes Orchester
1999–2000 Der ewige Tag für gemischten Chor, großes Orchester und Live-Elektronik
2000/01 Ex Tempore für neun Instrumente
2001 Trias für Altsaxophon, Klavier und Schlagzeug
2001–2006 Sphären sechs Klangbilder für großes Orchester und Live-Elektronik
2002/03 Klangzeichen für Bläserquintett und Klavier
2003 Widmung zum 60. Geburtstag von Daniel Barenboim für Violine und Klavier (unveröffentlicht)
2004 Scan für Flöte solo
2005 Feuerwerk für 16 Instrumente
2006 Fluchtpunkte für fünf Instrumente
2007/08 Zwiegestalt für Klavier und Streichquartett
2009/10 Mouvements für Violoncello und Klavier
2010 3. Sonate für Klavier
2010 Solo Play / Duo Pla ein Stück für Klavier zu zwei oder zu vier Händen
2011 Doppelspiel 5 Stücke für Klavier zu 4 Händen
2011 Aufschwung con tenuto für Klarinette, Viola und Klavier
2011/12 Konzert für Violoncello und Orchester –
2012 Für Tamara für Klavier
2012 Crossing für Ensemble und Live-Elektronik
2013 Voyage für großes Orchester und Live-Elektronik
2013 Mikroludien 5 Klavierstücke für junge Spieler
2014/15 Ausklang und Nachtecho für kleines Orchester
2015 Weit entfernt und doch so nah Hommage an Ludwig van Beethoven für Klavier
2016/17 Konzert für Viola und Orchester
2018 Kondukt zum Andenken an Bernd Alois Zimmermann, für 8 Instrumente
2018/19 Assonanzen-Quintett für Bassettklarinette und Streichquartett
2018/19 Beethoven-Paraphrase für kleines Orchester
2019 3. Streichquartett -
2020 Entree für 11 Blechbläser
2020/21 Doppelkonzert für Violoncello, Klavier und kleines Orchester

Schriften

  • Gestaltkomposition oder Die Konstruktion des Organischen. In: Neuland II, 1981/82, S. 140–143.
  • Fortschritt oder Sackgasse? Kritische Betrachtungen zum frühen Serialismus. Saarbrücken 1994.
  • Reinhold Dusella (Hrsg.): Klanggestalt – Zeitgestalt. Texte und Kommentare 1964–2003. Boosey und Hawkes (Texte), Bote und Bock (Noten), Berlin 2004, ISBN 3-7931-1697-2 und ISMN M-2025-2231-8

Literatur

  • Ralf Gerhard Ehlert: Die Verwendung elektronischer Klänge in der Musik York Höllers. Magisterarbeit. Köln 1989, 2001: Musikwissenschaftliches Institut der Universität Köln.
  • Rainer Nonnenmann: York Höller. In: Hans-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sperrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart. München, 2005, yorkhoeller.de (PDF; 126 KB)

Weblinks

  • Werke von und über York Höller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Ein Kosmos aus Klanggestalten. In: FAZ, 11. Januar 2014; anlässlich seines 70. Geburtstages
  • Porträt und Charakteristik. kulturstadtlev.de (PDF)
  • Internetpräsenz York Höller incl. Diskografie
  • Ralf Gerhard Ehlert: Die Verwendung elektronischer Klänge in der Musik York Höllers.

Einzelnachweise

  1. York Höller in einem Vortrag 1998, veröffentlicht in: York Höller: Klanggestalt – Zeitgestalt. Boosey & Hawkes, S. 119.
  2. Villa Massimo | Stipendien. Abgerufen am 22. August 2019. 
  3. York Höller wins 2010 Grawemeyer Award for Sphären- boosey.com (englisch)
  4. York Höller Biographie. York Höller, abgerufen am 31. Juli 2010. 
Normdaten (Person): GND: 12873860X (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n84230203 | VIAF: 267520305 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Höller, York
ALTERNATIVNAMEN Hoeller, York
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Musikprofessor
GEBURTSDATUM 11. Januar 1944
GEBURTSORT Leverkusen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 01:55

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu York Höller, Was ist York Höller? Was bedeutet York Höller?

York Holler auch in der Schreibweise York Hoeller 11 Januar 1944 in Leverkusen als Hans Georg Holler ist ein deutscher Komponist und Professor fur Komposition an der Hochschule fur Musik und Tanz Koln LebenZwischen 1963 und 1970 studierte Holler an der Musikhochschule Koln bei Bernd Alois Zimmermann und Herbert Eimert Komposition sowie Klavier u a bei Else Schmitz Gohr und Alfons Kontarsky Schulmusik und Orchesterleitung Parallel dazu belegte er Vorlesungen in Musikwissenschaft und Philosophie an der Universitat Koln Pragende musikalische Erkenntnisse gewann er 1965 bei den Darmstadter Ferienkursen fur Neue Musik durch die Vortrage von Pierre Boulez Im gleichen Jahr erlebte er die Urauffuhrung der Oper Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann die einen nachhaltigen Eindruck bei ihm und deutliche Spuren in seinem ersten grossen Orchesterwerk Topic hinterliess 1967 legte Holler das Staatsexamen im Fach Schulmusik ab Danach war er ein Jahr lang als Solorepetitor am von Hans Zender geleiteten Stadttheater Bonn tatig Von 1969 bis 1972 war er Mitglied der Komponistenvereinigung Gruppe 8 Koln 1971 folgte er einer Einladung Karlheinz Stockhausens eine elektronische Komposition im Studio fur elektronische Musik des WDR zu realisieren In diesem Kontext lernte Holler auch die elektronischen Werke Stockhausens grundlich kennen was gewisse Einflusse auf seine weiteren kompositorischen Projekte ausubte Mit seinen Werken erlangte er schnell internationale Bekanntheit Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitete Holler auf Einladung von Pierre Boulez auch am Pariser Forschungsinstitut IRCAM anlasslich dessen offizieller Eroffnung im Oktober 1978 sein instrumental elektronisches Ensemblewerk Arcus uraufgefuhrt wurde Dieses und weitere instrumentale und elektronische Klange verbindende Werke pragten in den nachfolgenden Jahren Hollers Stil und wurden an vielen Spielstatten in Europa und den USA aufgefuhrt Internationale Spitzenorchester und ensembles u a in Amsterdam Berlin Bordeaux Chicago den Haag Florenz Hamburg Helsinki Kopenhagen Lissabon London Los Angeles Montreal Munchen New York Oslo Paris Prag Rom Saratow Seoul Stockholm St Petersburg Venedig Warschau und Wien sowie renommierte Dirigenten wie Daniel Barenboim Pierre Boulez Semyon Bychkov Peter Eotvos Michael Gielen Ingo Metzmacher Francois Xavier Roth Markus Stenz Lothar Zagrosek und Hans Zender nahmen sich seiner Musik an Besonderes Aufsehen erregte 1989 die Urauffuhrung seiner Oper Der Meister und Margarita nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow an der Pariser Oper Auch die nachfolgenden Produktionen in Koln und Hamburg prasentierten erneut sein Opus maximum das laut Opernwelt zu einem Meisterwerk der Moderne herangereift sei und fur das er den renommierten Rolf Liebermann Preis der Hamburger Korber Stiftung erhielt Zwischen 1976 und 1990 lehrte Holler als Dozent fur Analyse und Musiktheorie an der Musikhochschule Koln Danach war er von 1990 bis 1999 kunstlerischer Leiter des Studios fur elektronische Musik am WDR Auf seine Initiative hin wurde das Studio weitgehend digitalisiert und eine Reihe namhafter Komponisten aus dem In und Ausland zur Arbeit in das Studio eingeladen dessen Betrieb allerdings raumungsbedingt im Jahr 2001 eingestellt wurde 1993 folgte er einem Ruf der Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin als Professor fur Komposition Als Nachfolger Hans Werner Henzes wechselte er 1995 in gleicher Funktion an die Musikhochschule Koln wo er im Jahre 2009 emeritiert wurde Ausserdem hielt Holler an einigen europaischen und amerikanischen Hochschulen Gastvortrage und Kompositionskurse Dies ist ihm heutzutage allerdings nicht mehr moglich da seine Mobilitat bedingt durch ein seit vielen Jahren existierendes Augenleiden das schliesslich die Erblindung zur Folge hatte stark eingeschrankt ist Seit 1991 ist York Holler Mitglied der Akademie der Kunste in Berlin und seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Kunste Hamburg Stilistische MerkmaleHollers Kompositionsstil hat sich seit seinen als Opus eins titulierten Funf Stucken fur Klavier aus dem Jahr 1964 kontinuierlich entwickelt und gewandelt Die ersten Funf Stucke fur Klavier stehen in der Tradition von und Auseinandersetzung mit Schonberg und Webern Eine einzige Zwolftonreihe liegt allen funf Stucken zugrunde Sein erstes Orchesterwerk Topic aus dem Jahr 1967 weist noch starke Einflusse seines Lehrers Bernd Alois Zimmermann auf zeigt aber eine virtuose Handschrift in der Beherrschung des grossen Orchesterapparates Aber bereits mit seiner Sonate fur Klavier Sonate informelle aus dem Jahr 1968 entwickelte Holler einen eigenen Personalstil Nach der Lekture von Theodor W Adornos Essay vers une musique informelle wandte sich Holler mit diesem Werk von der seriellen Musik ab und der freien Atonalitat zu Mit Tangens 1973 schrieb Holler ein richtungsweisendes Werk zur Verwendung von Live Elektronik Er kombinierte den naturlichen Klang von Instrumenten Klavier Violoncello mit den elektronischen Klangen zweier analoger Synthesizer Bei seinem Studienaufenthalt 1974 75 in Paris fand Holler Anregung zu einer eigenen Kompositionstheorie Initiiert durch das Anhoren Gregorianischer Gesange bei einem Besuch der Kathedrale Notre Dame entwickelte er die Idee der Klanggestalt Wie in einem genetischen Code ist in Hollers Klanggestalt mitunter bereits die gesamte Disposition eines Werkes enthalten Die 12 Halbtone der Oktave sind nur noch als Ausgangspunkte fur die Bildung komplexer Gestalten zu betrachten Diese wiederum sollten nicht als starre geschlossene und unveranderliche sondern als flexible offene und transformierbare Gebilde verstanden werden Um solche handelt es sich bei meinen Klanggestalten In der Folge sind zahlreiche Werke Hollers nach der Idee der Klanggestalt entstanden Typisch fur diese lange Schaffensperiode ist das Werk Mythos fur 13 Instrumente Schlagzeug und elektronische Klange 4 Kanal Tonband Der Titel bezieht sich nicht auf irgendeine Begebenheit aus dem weiten Feld der uberlieferten Mythologien sondern ist durchaus im ursprunglichen Sinn als Rede oder Erzahlung zu verstehen Die Musik selbst so der Komponist soll durchweg als absolute Musik gehort werden Das 4 Kanal Tonband ist ein mitkomponierter integraler Teil des Ganzen Der Klang der Instrumente wird durch die elektronischen Klange ins sagenhaft Mythische uberhoht Holler hat funf Kriterien fur sein Schaffen aufgestellt Echtheit Unverwechselbarkeit Klischeefreiheit Pragnanz und Schlussigkeit In den letzten Jahren wendet sich der Komponist bedingt auch durch den fast vollstandigen Verlust seiner Sehkraft wieder der rein instrumentalen Komposition zu AuszeichnungenYork Holler erhielt zahlreiche Auszeichnungen u a 1979 Bernd Alois Zimmermann Stipendium der Stadt Koln 1979 Forderpreis des Landes Nordrhein Westfalen 1984 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo den Preis des Internationalen Komponistenforums der UNESCO und den Rolf Liebermann Preis fur Opernkomponisten den Grawemeyer Award for Music Composition 2010 fur das Orchesterwerk Spharen 2011 Deutscher Musikautorenpreis fur den Bereich Komposition Instrumentalmusik Der franzosische Kulturminister ernannte ihn 1986 zum Chevalier dans l Ordre des Arts et des Lettres WerkauszugKompositionen 1964 Funf Stucke fur Klavier 1965 rev 1974 Diaphonie Hommage a Bela Bartok fur zwei Klaviere1966 Drei Fragmente fur Streichquartett1966 Herbsttag nach Rainer Maria Rilke fur Sopran Flote Harfe Cembalo Celesta und Streichquartett1967 rev 1970 Topic fur grosses Orchester1968 1 Sonate fur Klavier Sonate informelle 1968 69 Sonate fur Violoncello solo 1969 Epitaph fur Jan Palach fur Violine und Klavier1970 1984 1 Konzert fur Klavier und Orchester1971 72 Horizont quadrophone elektronische Musik 4 Kanal Tonband 1972 74 Chroma fur grosses Orchester und analoge Live Elektronik1973 Tangens fur Violoncello elektrische Gitarre elektronische Orgel Klavier und zwei Analog Synthesizer1975 76 Klanggitter fur Violoncello Klavier Synthesizer und Tonband1977 Antiphon 1 Streichquartett fur Streichquartett und quadrophones Tonband 4 Kanal Tonband 1978 Arcus fur 17 Instrumente Schlagzeug und quadrophones Tonband1979 80 rev 1989 1995 2003 Mythos Klanggedicht fur 13 Instrumente Schlagzeug und quadrophones Tonband1979 Moments Musicaux fur Flote und Klavier1979 80 rev 1983 Umbra fur grosses Orchester und quadrophones Tonband1981 Resonance fur kleines Orchester und Computerklange quadrophones Tonband 1982 Bartokiana 6 kleine Klavierstucke fur junge Spieler1982 Pas de trois fur Viola Violoncello und Kontrabass1982 Schwarze Halbinseln fur grosses Orchester vokale und elektronische Klange auf quadrophonem Tonband 1983 Traumspiel Klanggedicht fur Sopran grosses Orchester und elektronische Klange auf 8 Kanal Tonband nach dem gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg1983 84 1 Klavierkonzert in zwei Satzen fur Klavier und Orchester1984 Improvisation sur le nom de Pierre Boulez fur 15 Instrumente1984 Magische Klanggestalt fur grosses Orchester1984 89 Der Meister und Margarita Oper in zwei Akten nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow1986 2 Sonate fur Klavier Hommage a Franz Liszt in zwei Satzen1989 rev 1997 Fanal fur Trompete und kleines Orchester1990 92 Pensees 2 Konzert fur Klavier grosses Orchester digitale Live Elektronik und Tonband1991 Margaritas Traum konzertante Szenenfolge aus der Oper Der Meister und Margarita nach Michail Bulgakow fur Sopran grosses Orchester und quadrophones Tonband1991 93 Aura fur grosses Orchester1993 Pas de deux fur Violoncello und Klavier1994 95 Tagtraume sieben Klanggedichte fur Violine Violoncello und Klavier1995 2003 Monogramme 14 Charakterstucke fur Klavier1996 Partita fur zwei Klaviere1996 Double fur grosses Orchester und zwei MIDI Harfen1996 Gegenklange fur 18 Instrumente1996 rev 2015 Widerspiel Konzert fur zwei Klaviere und Orchester1997 2 Streichquartett 1998 99 Aufbruch fur grosses Orchester1999 2000 Der ewige Tag fur gemischten Chor grosses Orchester und Live Elektronik2000 01 Ex Tempore fur neun Instrumente2001 Trias fur Altsaxophon Klavier und Schlagzeug2001 2006 Spharen sechs Klangbilder fur grosses Orchester und Live Elektronik2002 03 Klangzeichen fur Blaserquintett und Klavier2003 Widmung zum 60 Geburtstag von Daniel Barenboim fur Violine und Klavier unveroffentlicht 2004 Scan fur Flote solo2005 Feuerwerk fur 16 Instrumente2006 Fluchtpunkte fur funf Instrumente2007 08 Zwiegestalt fur Klavier und Streichquartett2009 10 Mouvements fur Violoncello und Klavier2010 3 Sonate fur Klavier2010 Solo Play Duo Pla ein Stuck fur Klavier zu zwei oder zu vier Handen2011 Doppelspiel 5 Stucke fur Klavier zu 4 Handen2011 Aufschwung con tenuto fur Klarinette Viola und Klavier2011 12 Konzert fur Violoncello und Orchester 2012 Fur Tamara fur Klavier2012 Crossing fur Ensemble und Live Elektronik2013 Voyage fur grosses Orchester und Live Elektronik2013 Mikroludien 5 Klavierstucke fur junge Spieler2014 15 Ausklang und Nachtecho fur kleines Orchester2015 Weit entfernt und doch so nah Hommage an Ludwig van Beethoven fur Klavier2016 17 Konzert fur Viola und Orchester2018 Kondukt zum Andenken an Bernd Alois Zimmermann fur 8 Instrumente2018 19 Assonanzen Quintett fur Bassettklarinette und Streichquartett2018 19 Beethoven Paraphrase fur kleines Orchester2019 3 Streichquartett 2020 Entree fur 11 Blechblaser2020 21 Doppelkonzert fur Violoncello Klavier und kleines OrchesterSchriften Gestaltkomposition oder Die Konstruktion des Organischen In Neuland II 1981 82 S 140 143 Fortschritt oder Sackgasse Kritische Betrachtungen zum fruhen Serialismus Saarbrucken 1994 Reinhold Dusella Hrsg Klanggestalt Zeitgestalt Texte und Kommentare 1964 2003 Boosey und Hawkes Texte Bote und Bock Noten Berlin 2004 ISBN 3 7931 1697 2 und ISMN M 2025 2231 8LiteraturRalf Gerhard Ehlert Die Verwendung elektronischer Klange in der Musik York Hollers Magisterarbeit Koln 1989 2001 Musikwissenschaftliches Institut der Universitat Koln Rainer Nonnenmann York Holler In Hans Werner Heister Walter Wolfgang Sperrer Hrsg Komponisten der Gegenwart Munchen 2005 yorkhoeller de PDF 126 KB WeblinksWerke von und uber York Holler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ein Kosmos aus Klanggestalten In FAZ 11 Januar 2014 anlasslich seines 70 Geburtstages Portrat und Charakteristik kulturstadtlev de PDF Internetprasenz York Holler incl Diskografie Ralf Gerhard Ehlert Die Verwendung elektronischer Klange in der Musik York Hollers EinzelnachweiseYork Holler in einem Vortrag 1998 veroffentlicht in York Holler Klanggestalt Zeitgestalt Boosey amp Hawkes S 119 Villa Massimo Stipendien Abgerufen am 22 August 2019 York Holler wins 2010 Grawemeyer Award for Spharen boosey com englisch York Holler Biographie York Holler abgerufen am 31 Juli 2010 Normdaten Person GND 12873860X lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n84230203 VIAF 267520305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holler YorkALTERNATIVNAMEN Hoeller YorkKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und MusikprofessorGEBURTSDATUM 11 Januar 1944GEBURTSORT Leverkusen

Neueste Artikel
  • Juli 20, 2025

    Kebnekaise fjällstation

  • Juli 20, 2025

    Ketogene Diät

  • Juli 20, 2025

    Kartäuserkantorei Köln

  • Juli 20, 2025

    Karl Wüstefeld

  • Juli 20, 2025

    Karl Weishäupl

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.