Dieser Artikel behandelt das Bergwerk in Nordrhein Westfalen Siehe auch Preußengrube Schlesien Die Zeche Preußen war ein
Zeche Preußen

Die Zeche Preußen war ein Steinkohlebergwerk in den Lüner Ortsteilen Horstmar und Gahmen (Westfalen). Das Bergwerk ging im Jahre 1887 infolge Besitzerwechsels aus der Zeche Vereinigte Nordsee hervor.
Zeche Preußen | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Zeche Preußen II um 1910 | |||
Förderung/Jahr | max. 771.858 t | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Beschäftigte | bis zu 3258 | ||
Betriebsbeginn | 1895 | ||
Betriebsende | 1929 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 35′ 18,2″ N, 7° 30′ 42,7″ O | ||
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Standort | Gahmen | ||
Gemeinde | Lünen | ||
Kreis (NUTS3) | Unna | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Ruhrrevier |
Geschichte
Die Anfänge
Im Jahr 1872 wurde in Lünen-Gahmen mit den ersten Arbeiten für den Schacht Gustav begonnen. Der Schacht war als erster Schacht der Zeche Vaterland geplant. Im 3. Juli des Jahres 1873 konsolidierten die Grubenfelder Vaterland I, Vaterland II, Vaterland III und Vaterland IV zu Gustav Adolph. Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht Gustav Adolph begonnen. Die Berechtsame umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Fläche von 15 km2. In der Zeit vom 19. Dezember des Jahres 1874 bis zum 16. Februar des Jahres 1875 erfolgte die Umbenennung des Bergwerks in Zeche Nordsee. Im Jahr 1874 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 250 Metern das Karbon. Im April des Jahres 1875 kam es im Schacht zu einem Wassereinbruch, pro Minute flossen bis zu 2,9 m3 Wasser in den Schacht. Dies führte dazu, dass die Teufarbeiten bei einer Teufe von 275 Metern eingestellt wurden. In der Zeit vom 15. Oktober bis zum 17. März des Jahres 1876 konsolidierte die Zeche Nordsee mit der Zeche Berta Wilhelmine zur Zeche Vereinigte Nordsee. Die Zeche Berta Wilhelmine hatte zuvor begonnen, den Schacht Berta Wilhelmine abzuteufen, aber auch hier wurden bei einer Teufe von 120 Metern die Teufarbeiten gestundet.
Die weitere Errichtung des Bergwerks
Im Jahr 1877 wurden die Arbeiten an den Schächten weiter fortgesetzt. Zunächst einmal wurde im Mai des Jahres 1877 der Schacht Bertha Wilhelmine gesümpft. Nachdem der Schacht gesümpft war, wurden die Teufarbeiten weiter fortgesetzt. Kurze Zeit später erreichte der Schacht bei einer Teufe von 230 Metern das Karbon. Im Februar des Jahres 1878 kam es im Schacht Berta Wilhelmine bei einer Teufe von 234 Metern zu einem erneuten Wassereinbruch. Aufgrund der starken Wasserzuflüsse wurden beide Schächte aufgegeben. In der Zeit vom 31. Mai 1878 bis zum 1. August des Jahres 1879 wurden die Felder Berta Wilhelmine I, IV, VIII, XVI, XVII und Schlägel & Eisen VII erworben. Anschließend wurden die Felder konsolidiert. Die gesamte Berechtsame umfasste nun eine Fläche von 17 km2, hinzu kam das Solefeld Vereinigte Nordsee mit einer Fläche von 2,2 km2. Im Jahr 1887 wechselte der Besitzer der Zeche. Neuer Besitzer war die belgische Gewerkschaft Nordsee. Noch im gleichen Jahr wurde das Bergwerk umbenannt in Zeche Preußen, auch die Schächte wurden umbenannt. Schacht Gustav Adolph wurde umbenannt in Schacht Prinz Heinrich und Schacht Berta Wilhelmine erhielt den Namen Schacht Prinz Wilhelm. Im Jahr 1888 wurden die Schächte weiter gesümpft.
Im Jahr 1889 wurden die Schächte erneut umbenannt. Schacht Prinz Heinrich erhielt den Namen Preußen I/1 und Schacht Prinz Wilhelm erhielt den Namen Preußen II/1. Auf Beschluss der Generalversammlung der Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft vom 28. Februar des Jahres 1891 wurde die Zeche Preußen von der Harpener Bergbau AG übernommen. Die Gewerkschaft Preußen wurde nach Übernahme des Bergwerks durch die Harpener Bergbau AG aufgelöst. Das Bergwerk wurde in die beiden Betriebsteile Preußen I und Preußen II aufgeteilt. Der Betriebsteil Preußen I befand sich in Gahmen an Gahmener Straße und Preußen II in Horstmar an der Preußenstraße. Im Laufe des Jahres 1891 wurden die Teufarbeiten an Schacht Preußen I/1 weiter durchgeführt. Bei den Teufarbeiten kam es erneut zur erheblichen Wasserzuflüssen. Im Jahr 1892 wurde mit den Teufarbeiten für den Schacht Preußen I/2 begonnen. Der Schacht wurde neben Preußen I/1 angesetzt. Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 347 Metern das Karbon. Im Jahr 1894 wurde im Schacht Preußen I/2 bei einer Teufe von 439 Metern (- 380 m NN) die 1. Sohle und bei einer Teufe von 549 Metern (- 489 m NN) die 2. Sohle angesetzt.
Die ersten Betriebsjahre
Im Jahr 1895 wurden die beiden Schächte in Betrieb genommen. Schacht 1 wurde für die Bewetterung und die Seilfahrt genutzt, Schacht 2 übernahm die Förderung. Im Jahr 1896 erhielt das Bergwerk einen Eisenbahnanschluss. Außerdem wurde der Schacht Preußen II/1 im Abbohrverfahren weiter geteuft. Im Jahr 1897 wurde mit der regelmäßigen Förderung begonnen. Noch im selben Jahr wurde in Horstmar mit den Teufarbeiten für den Schacht Preußen II/2 begonnen. Der Schacht wurde neben Schacht Preußen II/1 angesetzt. Im Jahr 1898 kam es im Schacht Preußen II/2 bei einer Teufe von 260 Metern zu einem starken Wassereinbruch, pro Minute flossen 27 m3 Wasser in den Schacht. Dadurch soff der Schacht in kurzer Zeit ab. Der Schacht wurde im Abbohrverfahren weitergeteuft. Im Jahr 1899 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 367 Metern das Karbon. Im Herbst des Jahres 1900 wurde auf Preußen I eine Kokerei in Betrieb genommen. Im Jahr 1901 wurde im Schacht II/2 bei einer Teufe von 558 Metern (- 496 m NN) die 2. Sohle angesetzt. Im Jahr 1902 erhielt der Schacht II/2 eine elektrisch getriebene Fördermaschine. Diese Maschine war die erste mit Drehstrom angetriebene Fördermaschine im Ruhrbergbau. Im Jahr 1903 begann man auf Preußen II mit der Eigenbedarfsförderung. Im selben Jahr kam es auf der Zeche Preußen zu einem Grubenbrand. Im Jahr 1904 wurde auf Preußen II mit der regelmäßigen Förderung begonnen. Im Jahr 1905 wurde bei einer Teufe von 418 Metern (- 356 m NN) eine neue 1. Sohle angesetzt. Im Herbst des Jahres 1906 wurde auf Preußen II eine Kokerei in Betrieb genommen. Am 3. April des Jahres 1907 kam es bei einer verbotenen Seilfahrt zu einem Seilbruch. Bei diesem Ereignis wurden sieben Bergleute getötet.
Ausbau der Schachtanlage
Im Jahr 1912 wurde auf der 2. Sohle zwischen Preußen I und Preußen II ein Durchschlag erstellt. Im Jahr 1919 wurde begonnen, über Gesenke die 3. Sohle anzusetzen. Diese Sohle wurde bei einer Teufe von 620 Metern (- 559 m NN) aufgefahren. Im gleichen Jahr wurde begonnen, über Gesenke bei einer Teufe von 642 Metern (- 580 m NN) eine Unterwerkssohle anzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Berechtsame eine Fläche von 17 km2. Im Jahr 1924 wurde auf Preußen II die Kokerei stillgelegt. Im Jahr 1925 wurde begonnen, den zu Preußen II gehörigen Wetterschacht Grevel in Grevel abzuteufen. Dieser Schacht wurde auch als Luftschacht Rote Fuhr bezeichnet. Am 3. April des Jahres wurde der Betriebsteil Preußen I in Gahmen stillgelegt. Die Schächte wurden jedoch nicht verfüllt, sondern nur abgedeckt. Am 1. Mai desselben Jahres wurde die Kokerei auf dem Betriebsteil Preußen I stillgelegt. Im Jahr 1927 ging der Wetterschacht Grevel in Betrieb.
Die letzten Jahre bis zur Stilllegung
Im Jahr 1928 wurde der Schacht Preußen II/1 bis zu einer Teufe von 690 Metern tiefer geteuft. Kurz nach danach kam der Stilllegungsbeschluß für die Zeche Preußen. Am 30. Juni des Jahres 1929 wurde die Zeche Preußen II stillgelegt. Die Schächte wurden ebenfalls nur abgedeckt. Die Tagesanlagen wurden überwiegend abgerissen. Die Stilllegung des Bergwerks war für die Stadt Lünen wirtschaftlich ein herber Rückschlag. Von den auf dem Bergwerk beschäftigten Mitarbeitern wurden die meisten arbeitslos. Im Jahr 1931 wurde der Schacht Grevel der Zeche Gneisenau zugeschlagen. Im restlichen Grubenfeld wurden von der Victoria Aufschlussarbeiten durchgeführt. Weitere Aktivitäten fanden nicht statt. Im Jahr 1940 wurde die Berechtsame aufgeteilt: das Feld Preußen Nord fiel mit den Anlagen von Preußen I und den beiden Schächten als spätere Victoria 3/4 an die Zeche Victoria und das Feld Preußen Süd an die Zeche Gneisenau.
Förderung und Belegschaft
Die ersten Förder- und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1895, in diesem Jahr wurden mit 337 Beschäftigten rund 7500 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1900 wurden 348.013 Tonnen Steinkohle gefördert, die Belegschaftsstärke betrug 1761 Mann. Im Jahr 1905 wurden mit 2085 Beschäftigten 356.980 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1910 wurden mit 2854 Beschäftigten 667.310 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1913 wurde die maximale Förderung des Bergwerks erzielt. Mit 2883 Beschäftigten wurden 771.858 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1915 lag die Förderung bei 600.444 Tonnen Steinkohle, die Belegschaftsstärke betrug 2392 Beschäftigte. Im Jahr 1920 wurden mit 3258 Beschäftigten eine Förderung von 615.119 Tonnen Steinkohle erzielt. Die letzten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1928, in diesem Jahr wurden 451.440 Tonnen Steinkohle gefördert, die Belegschaftsstärke betrug 1605 Beschäftigte.
Heutiger Zustand
Von der Schachtanlage ist nur das ehemalige Verwaltungsgebäude mit Teilen der Zechenmauer in Lünen-Horstmar erhalten geblieben. Außerdem existiert noch die Preußenhalde. Die an den Schächten in Gahmen aufgeschüttete Bergehalde ist mit einem Wegenetz erschlossen. Die für die Bergarbeiter der Zeche Preußen in Lünen-Süd errichtete Zechensiedlung „Siedlung Ziethenstraße“, Teil der Route der Industriekultur, aber auch die errichtete Zechensiedlung in Lünen-Horstmar, zeugen noch heute von der Bergbaugeschichte in Lünen. Von der Schachtanlage Preußen II sind nach Abbruch der Tagesanlagen im Jahre 1932 noch einige zinnenbekrönte Betriebsgebäude im Tudorstil erhalten. Zwischen dem heutigen Gewerbepark und der Halde verläuft die „Gneisenau-Trasse“, ein Rad- und Wanderweg auf der Strecke der ehemaligen Zechenbahn, die von der Zeche Gneisenau in Dortmund-Derne bis zum Preußenhafen führte.
An die Zeche Preußen erinnern heute, neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude und Resten der Zechenmauer, noch der Bahnhof Lünen Preußen (Strecke Dortmund–Münster/Enschede), die Preußenstraße, der Sportverein SV Preußen 07 in Lünen-Horstmar, der Preußenhafen in Lünen-Süd (in der Gemarkung Horstmar), die Preußenhalde und die ehemalige Zechensiedlung.
Um das ehemalige Betriebsgelände des Verwaltungsgebäudes entstehen derzeit neue Wohnungen. Ebenfalls in dem Verwaltungsgebäude sind Wohnungen und Gewerbebetriebe geplant. Die Bausubstanz des alten Verwaltungsgebäudes ist nicht verwertbar, jedoch soll die Fassade renoviert und als Erinnerung an die Bergbauzeit stehenbleiben. Fertigstellung geplant Ende 2023.
Lage
- Preußen I: 51° 35′ 18,2″ N, 7° 30′ 42,7″ O
- Preußen II: 51° 35′ 33,5″ N, 7° 32′ 48,9″ O
Einzelnachweise
- Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144) 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage. Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7.
- Peter Voss: Die Zechen im Kreis Unna. Bildchronik der Bergwerke Freiberg, Caroline, Massener Tiefbau, Alter Hellweg, Königsborn, Monopol, Haus Aden, Preußen, Victoria, Minister Achenbach, Hermann, Werne, Stollen- und Kleinzechen. Regio-Verlag, Werne 1995, ISBN 3-929158-05-1.
- Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen. Verlag Glückauf GmbH, Essen 1957
- Die Preußenstraße. In: Correctum Verlag. (Hrsg.): StadtMagazin Lünen, Nr. 61, Druckerei Schmitt (Lünen), Lünen Oktober 2011, S. 5–8
Weblinks
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt das Bergwerk in Nordrhein Westfalen Siehe auch Preussengrube Schlesien Die Zeche Preussen war ein Steinkohlebergwerk in den Luner Ortsteilen Horstmar und Gahmen Westfalen Das Bergwerk ging im Jahre 1887 infolge Besitzerwechsels aus der Zeche Vereinigte Nordsee hervor Zeche PreussenAllgemeine Informationen zum BergwerkZeche Preussen II um 1910Forderung Jahr max 771 858 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 3258Betriebsbeginn 1895Betriebsende 1929Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 35 18 2 N 7 30 42 7 O 51 58838 7 511852 Koordinaten 51 35 18 2 N 7 30 42 7 OZeche Preussen Regionalverband Ruhr Lage Zeche PreussenStandort GahmenGemeinde LunenKreis NUTS3 UnnaLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier RuhrrevierGeschichteDie Anfange Im Jahr 1872 wurde in Lunen Gahmen mit den ersten Arbeiten fur den Schacht Gustav begonnen Der Schacht war als erster Schacht der Zeche Vaterland geplant Im 3 Juli des Jahres 1873 konsolidierten die Grubenfelder Vaterland I Vaterland II Vaterland III und Vaterland IV zu Gustav Adolph Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht Gustav Adolph begonnen Die Berechtsame umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Flache von 15 km2 In der Zeit vom 19 Dezember des Jahres 1874 bis zum 16 Februar des Jahres 1875 erfolgte die Umbenennung des Bergwerks in Zeche Nordsee Im Jahr 1874 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 250 Metern das Karbon Im April des Jahres 1875 kam es im Schacht zu einem Wassereinbruch pro Minute flossen bis zu 2 9 m3 Wasser in den Schacht Dies fuhrte dazu dass die Teufarbeiten bei einer Teufe von 275 Metern eingestellt wurden In der Zeit vom 15 Oktober bis zum 17 Marz des Jahres 1876 konsolidierte die Zeche Nordsee mit der Zeche Berta Wilhelmine zur Zeche Vereinigte Nordsee Die Zeche Berta Wilhelmine hatte zuvor begonnen den Schacht Berta Wilhelmine abzuteufen aber auch hier wurden bei einer Teufe von 120 Metern die Teufarbeiten gestundet Die weitere Errichtung des Bergwerks Im Jahr 1877 wurden die Arbeiten an den Schachten weiter fortgesetzt Zunachst einmal wurde im Mai des Jahres 1877 der Schacht Bertha Wilhelmine gesumpft Nachdem der Schacht gesumpft war wurden die Teufarbeiten weiter fortgesetzt Kurze Zeit spater erreichte der Schacht bei einer Teufe von 230 Metern das Karbon Im Februar des Jahres 1878 kam es im Schacht Berta Wilhelmine bei einer Teufe von 234 Metern zu einem erneuten Wassereinbruch Aufgrund der starken Wasserzuflusse wurden beide Schachte aufgegeben In der Zeit vom 31 Mai 1878 bis zum 1 August des Jahres 1879 wurden die Felder Berta Wilhelmine I IV VIII XVI XVII und Schlagel amp Eisen VII erworben Anschliessend wurden die Felder konsolidiert Die gesamte Berechtsame umfasste nun eine Flache von 17 km2 hinzu kam das Solefeld Vereinigte Nordsee mit einer Flache von 2 2 km2 Im Jahr 1887 wechselte der Besitzer der Zeche Neuer Besitzer war die belgische Gewerkschaft Nordsee Noch im gleichen Jahr wurde das Bergwerk umbenannt in Zeche Preussen auch die Schachte wurden umbenannt Schacht Gustav Adolph wurde umbenannt in Schacht Prinz Heinrich und Schacht Berta Wilhelmine erhielt den Namen Schacht Prinz Wilhelm Im Jahr 1888 wurden die Schachte weiter gesumpft Im Jahr 1889 wurden die Schachte erneut umbenannt Schacht Prinz Heinrich erhielt den Namen Preussen I 1 und Schacht Prinz Wilhelm erhielt den Namen Preussen II 1 Auf Beschluss der Generalversammlung der Harpener Bergbau Aktien Gesellschaft vom 28 Februar des Jahres 1891 wurde die Zeche Preussen von der Harpener Bergbau AG ubernommen Die Gewerkschaft Preussen wurde nach Ubernahme des Bergwerks durch die Harpener Bergbau AG aufgelost Das Bergwerk wurde in die beiden Betriebsteile Preussen I und Preussen II aufgeteilt Der Betriebsteil Preussen I befand sich in Gahmen an Gahmener Strasse und Preussen II in Horstmar an der Preussenstrasse Im Laufe des Jahres 1891 wurden die Teufarbeiten an Schacht Preussen I 1 weiter durchgefuhrt Bei den Teufarbeiten kam es erneut zur erheblichen Wasserzuflussen Im Jahr 1892 wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht Preussen I 2 begonnen Der Schacht wurde neben Preussen I 1 angesetzt Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 347 Metern das Karbon Im Jahr 1894 wurde im Schacht Preussen I 2 bei einer Teufe von 439 Metern 380 m NN die 1 Sohle und bei einer Teufe von 549 Metern 489 m NN die 2 Sohle angesetzt Die ersten Betriebsjahre Ehemalige Verwaltung Im Jahr 1895 wurden die beiden Schachte in Betrieb genommen Schacht 1 wurde fur die Bewetterung und die Seilfahrt genutzt Schacht 2 ubernahm die Forderung Im Jahr 1896 erhielt das Bergwerk einen Eisenbahnanschluss Ausserdem wurde der Schacht Preussen II 1 im Abbohrverfahren weiter geteuft Im Jahr 1897 wurde mit der regelmassigen Forderung begonnen Noch im selben Jahr wurde in Horstmar mit den Teufarbeiten fur den Schacht Preussen II 2 begonnen Der Schacht wurde neben Schacht Preussen II 1 angesetzt Im Jahr 1898 kam es im Schacht Preussen II 2 bei einer Teufe von 260 Metern zu einem starken Wassereinbruch pro Minute flossen 27 m3 Wasser in den Schacht Dadurch soff der Schacht in kurzer Zeit ab Der Schacht wurde im Abbohrverfahren weitergeteuft Im Jahr 1899 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 367 Metern das Karbon Im Herbst des Jahres 1900 wurde auf Preussen I eine Kokerei in Betrieb genommen Im Jahr 1901 wurde im Schacht II 2 bei einer Teufe von 558 Metern 496 m NN die 2 Sohle angesetzt Im Jahr 1902 erhielt der Schacht II 2 eine elektrisch getriebene Fordermaschine Diese Maschine war die erste mit Drehstrom angetriebene Fordermaschine im Ruhrbergbau Im Jahr 1903 begann man auf Preussen II mit der Eigenbedarfsforderung Im selben Jahr kam es auf der Zeche Preussen zu einem Grubenbrand Im Jahr 1904 wurde auf Preussen II mit der regelmassigen Forderung begonnen Im Jahr 1905 wurde bei einer Teufe von 418 Metern 356 m NN eine neue 1 Sohle angesetzt Im Herbst des Jahres 1906 wurde auf Preussen II eine Kokerei in Betrieb genommen Am 3 April des Jahres 1907 kam es bei einer verbotenen Seilfahrt zu einem Seilbruch Bei diesem Ereignis wurden sieben Bergleute getotet Ausbau der Schachtanlage Luftschacht Rote Fuhr Preussen II Im Jahr 1912 wurde auf der 2 Sohle zwischen Preussen I und Preussen II ein Durchschlag erstellt Im Jahr 1919 wurde begonnen uber Gesenke die 3 Sohle anzusetzen Diese Sohle wurde bei einer Teufe von 620 Metern 559 m NN aufgefahren Im gleichen Jahr wurde begonnen uber Gesenke bei einer Teufe von 642 Metern 580 m NN eine Unterwerkssohle anzusetzen Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Berechtsame eine Flache von 17 km2 Im Jahr 1924 wurde auf Preussen II die Kokerei stillgelegt Im Jahr 1925 wurde begonnen den zu Preussen II gehorigen Wetterschacht Grevel in Grevel abzuteufen Dieser Schacht wurde auch als Luftschacht Rote Fuhr bezeichnet Am 3 April des Jahres wurde der Betriebsteil Preussen I in Gahmen stillgelegt Die Schachte wurden jedoch nicht verfullt sondern nur abgedeckt Am 1 Mai desselben Jahres wurde die Kokerei auf dem Betriebsteil Preussen I stillgelegt Im Jahr 1927 ging der Wetterschacht Grevel in Betrieb Die letzten Jahre bis zur Stilllegung Im Jahr 1928 wurde der Schacht Preussen II 1 bis zu einer Teufe von 690 Metern tiefer geteuft Kurz nach danach kam der Stilllegungsbeschluss fur die Zeche Preussen Am 30 Juni des Jahres 1929 wurde die Zeche Preussen II stillgelegt Die Schachte wurden ebenfalls nur abgedeckt Die Tagesanlagen wurden uberwiegend abgerissen Die Stilllegung des Bergwerks war fur die Stadt Lunen wirtschaftlich ein herber Ruckschlag Von den auf dem Bergwerk beschaftigten Mitarbeitern wurden die meisten arbeitslos Im Jahr 1931 wurde der Schacht Grevel der Zeche Gneisenau zugeschlagen Im restlichen Grubenfeld wurden von der Victoria Aufschlussarbeiten durchgefuhrt Weitere Aktivitaten fanden nicht statt Im Jahr 1940 wurde die Berechtsame aufgeteilt das Feld Preussen Nord fiel mit den Anlagen von Preussen I und den beiden Schachten als spatere Victoria 3 4 an die Zeche Victoria und das Feld Preussen Sud an die Zeche Gneisenau Forderung und BelegschaftDie ersten Forder und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1895 in diesem Jahr wurden mit 337 Beschaftigten rund 7500 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1900 wurden 348 013 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 1761 Mann Im Jahr 1905 wurden mit 2085 Beschaftigten 356 980 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1910 wurden mit 2854 Beschaftigten 667 310 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1913 wurde die maximale Forderung des Bergwerks erzielt Mit 2883 Beschaftigten wurden 771 858 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1915 lag die Forderung bei 600 444 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 2392 Beschaftigte Im Jahr 1920 wurden mit 3258 Beschaftigten eine Forderung von 615 119 Tonnen Steinkohle erzielt Die letzten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1928 in diesem Jahr wurden 451 440 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 1605 Beschaftigte Heutiger ZustandVon der Schachtanlage ist nur das ehemalige Verwaltungsgebaude mit Teilen der Zechenmauer in Lunen Horstmar erhalten geblieben Ausserdem existiert noch die Preussenhalde Die an den Schachten in Gahmen aufgeschuttete Bergehalde ist mit einem Wegenetz erschlossen Die fur die Bergarbeiter der Zeche Preussen in Lunen Sud errichtete Zechensiedlung Siedlung Ziethenstrasse Teil der Route der Industriekultur aber auch die errichtete Zechensiedlung in Lunen Horstmar zeugen noch heute von der Bergbaugeschichte in Lunen Von der Schachtanlage Preussen II sind nach Abbruch der Tagesanlagen im Jahre 1932 noch einige zinnenbekronte Betriebsgebaude im Tudorstil erhalten Zwischen dem heutigen Gewerbepark und der Halde verlauft die Gneisenau Trasse ein Rad und Wanderweg auf der Strecke der ehemaligen Zechenbahn die von der Zeche Gneisenau in Dortmund Derne bis zum Preussenhafen fuhrte An die Zeche Preussen erinnern heute neben dem ehemaligen Verwaltungsgebaude und Resten der Zechenmauer noch der Bahnhof Lunen Preussen Strecke Dortmund Munster Enschede die Preussenstrasse der Sportverein SV Preussen 07 in Lunen Horstmar der Preussenhafen in Lunen Sud in der Gemarkung Horstmar die Preussenhalde und die ehemalige Zechensiedlung Um das ehemalige Betriebsgelande des Verwaltungsgebaudes entstehen derzeit neue Wohnungen Ebenfalls in dem Verwaltungsgebaude sind Wohnungen und Gewerbebetriebe geplant Die Bausubstanz des alten Verwaltungsgebaudes ist nicht verwertbar jedoch soll die Fassade renoviert und als Erinnerung an die Bergbauzeit stehenbleiben Fertigstellung geplant Ende 2023 LagePreussen I 51 35 18 2 N 7 30 42 7 O 51 58838 7 511852 Preussen II 51 35 33 5 N 7 32 48 9 O 51 592651 7 546929Karte mit allen Koordinaten der Schachte OSMEinzelnachweiseJoachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 Peter Voss Die Zechen im Kreis Unna Bildchronik der Bergwerke Freiberg Caroline Massener Tiefbau Alter Hellweg Konigsborn Monopol Haus Aden Preussen Victoria Minister Achenbach Hermann Werne Stollen und Kleinzechen Regio Verlag Werne 1995 ISBN 3 929158 05 1 Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 Die Preussenstrasse In Correctum Verlag Hrsg StadtMagazin Lunen Nr 61 Druckerei Schmitt Lunen Lunen Oktober 2011 S 5 8WeblinksCommons Zeche Preussen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien