Als Megadiversität wird eine extrem hohe Artenvielfalt bzw Biodiversität bezeichnet die sich weltweit auf eine kleine An
Megadiversitätsländer

Als Megadiversität wird eine extrem hohe Artenvielfalt bzw. Biodiversität bezeichnet, die sich weltweit auf eine kleine Anzahl von Gebieten beschränkt.
Megadiversity-Länder
Die Naturschutzorganisation Conservation International entwickelte 1988 das Konzept der Megadiversity-Länder (englisch megadiverse countries). Das erstrangige Kriterium für die Einstufung als Megadiversitätsland war der Endemismus auf der Ebene von Arten, Gattungen und Familien: Es müssen mindestens 5.000 Arten endemischer Pflanzen vorkommen; das heißt ausschließlich in einen bestimmten Gebiet entstandene und nur dort existierende, räumlich eng begrenzte und damit potentiell gefährdete Pflanzenpopulationen. Das zweite Kriterium ist die Existenz von Meeresökosystemen. Neben diesen beiden Kriterien wurde grundsätzlich auch die Zahl endemischer Tiere, die allgemeine Artenvielfalt und die Biodiversität auf höherer Ebene (also auch die Vielfalt der Ökosysteme und insbesondere das Vorhandensein von Ökosystemen des tropischen Regenwaldes) betrachtet.
Die 17 zu Megadiversity-Ländern erklärten Staaten beherbergen über 70 % der auf dem Land lebenden Arten. Die meisten dieser Länder befinden sich in den Tropen. Am 17. Februar 2002 trafen sich in Cancún Vertreter von zwölf Megadiversityländern. Diese unterzeichneten die Erklärung von Cancún (engl. Like-Minded Megadiverse Countries, LMMC). Der Erklärung schlossen sich bis 2003 zwei weitere Staaten an.
Kontinent | Land | bekannte endemische Tierart/Tiergruppe |
---|---|---|
Afrika | Demokratische Republik Kongo | Bonobo |
Afrika | Südafrika | Kappapagei |
Afrika | Madagaskar | Lemuren |
Asien | Indonesien | Orang-Utan |
Asien | Indien | Nilgauantilope |
Asien | Malaysia | Malaysia-Tiger |
Asien | Volksrepublik China | Großer Panda |
Asien | Philippinen | Tamarau, Philippinen-Koboldmaki |
Ozeanien/Australien | Papua-Neuguinea | Riesenbaumratten |
Ozeanien/Australien | Australien | Koala |
Nordamerika | Mexiko (inkl. der karibischen Inseln) | Dreifarben-Kaiserfisch |
Nordamerika | Vereinigte Staaten | Wald-Klapperschlange |
Südamerika | Brasilien | Nördliches Kugelgürteltier |
Südamerika | Kolumbien | Türkiskronkolibri |
Südamerika | Ecuador inkl. der Galápagos-Inseln | Darwinfinken |
Südamerika | Peru | Kotosh-Graslandmaus |
Südamerika | Venezuela | Méridazaunkönig |
Megadiversitätszentren
Bezogen auf die Artenzahl von Gefäßpflanzen weist Wilhelm Barthlott fünf Megadiversitätszentren aus, in denen mehr als 5.000 Arten auf 10.000 km² vorkommen (Deutschland hat zum Vergleich je nach Region 500 bis 2.000 Arten pro 10.000 km²):
- über 12.500 Arten (44 % endemisch) – Costa Rica bis Chocó (78.000 km² in Costa-Rica und Kolumbien von 0 bis 3.800 m ü. d. M.)
- rund 10.000 Arten (30 % endemisch) – Tropische Ost-Anden in Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru (62.000 km² von 250 bis 3.500 m ü. d. M.)
- rund 9.000 Arten (39 % endemisch) – Nord-Borneo (57.000 km² in Malaysia und Indonesien von 0 bis 4.100 m ü. d. M.)
- über 6.000 Arten (75 % endemisch) – Mata Atlantica Brasiliens (50.000 km² von 0 bis 2.800 m ü. d. M.)
- über 6.000 Arten (33 % endemisch) – Neuguinea (87.000 km² in Indonesien und Papua-Neuguinea von 0 bis 4.500 m ü. d. M.)
Alle genannten Zentren liegen im Bergwald tropischer Hochgebirge und reichen daher von den Randgebieten der Tieflandregenwälder bis hinauf in die Zone der Wolken- und Nebelwälder. Aufgrund der großen Höhenunterschiede in feuchtheißen humiden Klimata kommt zwangsläufig eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Lebensräume auf geringer Fläche vor. Dies gilt in abgeschwächter Form auch für Bergländer in den Subtropen und der kühlgemäßigten Klimazone, wie man gut an der Weltkarte der Pflanzendiversität erkennen kann.
Siehe auch
- Biodiversitätskonvention (1992), Biodiversitäts-Hotspot, Biodiversität der Philippinen
- Cartagena-Protokoll (2000)
- Ökoton
Weblinks
- Enquete-Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten (1999–2002): Schlussbericht, Kapitel 7.3.1.4: Ungleiche Verteilung der Biologischen Vielfalt, Bundestagsdrucksache 17/9200 vom 12. Juni 2002
Einzelnachweise
- Megadiverse Countries Biodiversity A-Z, abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Russell A. Mittermeier, Patricio Robles Gil, Cristina Goettsch Mittermeier (Hrsg.): Megadiversity: Earth’s Biologically Wealthiest Nations. Cemex, Mexiko 1997. Sowie: Biodiversity Hotspots. Australische Regierung
- How can biotechnology benefit Latin America and the Caribbean? ( des vom 12. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 28 kB) United Nations Industrial Development Organization, 25. Juni 2003
- Wilhelm Barthlott et al.: Geographische Muster der Gefäßpflanzenvielfalt im kontinentalen und globalen Maßstab. Erschienen in Erdkunde Bd. 61, H. 4 (Oktober bis Dezember 2007) S. 305–315, Tabelle S. 308, Online-Version.
Autor: www.NiNa.Az
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Als Megadiversitat wird eine extrem hohe Artenvielfalt bzw Biodiversitat bezeichnet die sich weltweit auf eine kleine Anzahl von Gebieten beschrankt Die hochste Vielfalt auf der Erde Megadiversitat kommt an den Hangen tropischer Gebirge wie hier in den montanen Regen Wolken und Nebelwaldern der Ostanden Ecuadors vorMegadiversity LanderDiese Karte zeigt die siebzehn Megadiversity Lander Die Naturschutzorganisation Conservation International entwickelte 1988 das Konzept der Megadiversity Lander englisch megadiverse countries Das erstrangige Kriterium fur die Einstufung als Megadiversitatsland war der Endemismus auf der Ebene von Arten Gattungen und Familien Es mussen mindestens 5 000 Arten endemischer Pflanzen vorkommen das heisst ausschliesslich in einen bestimmten Gebiet entstandene und nur dort existierende raumlich eng begrenzte und damit potentiell gefahrdete Pflanzenpopulationen Das zweite Kriterium ist die Existenz von Meeresokosystemen Neben diesen beiden Kriterien wurde grundsatzlich auch die Zahl endemischer Tiere die allgemeine Artenvielfalt und die Biodiversitat auf hoherer Ebene also auch die Vielfalt der Okosysteme und insbesondere das Vorhandensein von Okosystemen des tropischen Regenwaldes betrachtet Die 17 zu Megadiversity Landern erklarten Staaten beherbergen uber 70 der auf dem Land lebenden Arten Die meisten dieser Lander befinden sich in den Tropen Am 17 Februar 2002 trafen sich in Cancun Vertreter von zwolf Megadiversitylandern Diese unterzeichneten die Erklarung von Cancun engl Like Minded Megadiverse Countries LMMC Der Erklarung schlossen sich bis 2003 zwei weitere Staaten an Kontinent Land bekannte endemische Tierart TiergruppeAfrika Demokratische Republik Kongo BonoboAfrika Sudafrika KappapageiAfrika Madagaskar LemurenAsien Indonesien Orang UtanAsien Indien NilgauantilopeAsien Malaysia Malaysia TigerAsien Volksrepublik China Grosser PandaAsien Philippinen Tamarau Philippinen KoboldmakiOzeanien Australien Papua Neuguinea RiesenbaumrattenOzeanien Australien Australien KoalaNordamerika Mexiko inkl der karibischen Inseln Dreifarben KaiserfischNordamerika Vereinigte Staaten Wald KlapperschlangeSudamerika Brasilien Nordliches KugelgurteltierSudamerika Kolumbien TurkiskronkolibriSudamerika Ecuador inkl der Galapagos Inseln DarwinfinkenSudamerika Peru Kotosh GraslandmausSudamerika Venezuela MeridazaunkonigMegadiversitatszentrenDie funf artenreichsten Regionen der Erde Bezogen auf die Artenzahl von Gefasspflanzen weist Wilhelm Barthlott funf Megadiversitatszentren aus in denen mehr als 5 000 Arten auf 10 000 km vorkommen Deutschland hat zum Vergleich je nach Region 500 bis 2 000 Arten pro 10 000 km uber 12 500 Arten 44 endemisch Costa Rica bis Choco 78 000 km in Costa Rica und Kolumbien von 0 bis 3 800 m u d M rund 10 000 Arten 30 endemisch Tropische Ost Anden in Venezuela Kolumbien Ecuador und Peru 62 000 km von 250 bis 3 500 m u d M rund 9 000 Arten 39 endemisch Nord Borneo 57 000 km in Malaysia und Indonesien von 0 bis 4 100 m u d M uber 6 000 Arten 75 endemisch Mata Atlantica Brasiliens 50 000 km von 0 bis 2 800 m u d M uber 6 000 Arten 33 endemisch Neuguinea 87 000 km in Indonesien und Papua Neuguinea von 0 bis 4 500 m u d M Alle genannten Zentren liegen im Bergwald tropischer Hochgebirge und reichen daher von den Randgebieten der Tieflandregenwalder bis hinauf in die Zone der Wolken und Nebelwalder Aufgrund der grossen Hohenunterschiede in feuchtheissen humiden Klimata kommt zwangslaufig eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Lebensraume auf geringer Flache vor Dies gilt in abgeschwachter Form auch fur Berglander in den Subtropen und der kuhlgemassigten Klimazone wie man gut an der Weltkarte der Pflanzendiversitat erkennen kann Siehe auchBiodiversitatskonvention 1992 Biodiversitats Hotspot Biodiversitat der Philippinen Cartagena Protokoll 2000 OkotonWeblinksWikisource Erklarung von Cancun original spanisch Enquete Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft Herausforderungen und Antworten 1999 2002 Schlussbericht Kapitel 7 3 1 4 Ungleiche Verteilung der Biologischen Vielfalt Bundestagsdrucksache 17 9200 vom 12 Juni 2002EinzelnachweiseMegadiverse Countries Biodiversity A Z abgerufen am 30 Dezember 2018 Russell A Mittermeier Patricio Robles Gil Cristina Goettsch Mittermeier Hrsg Megadiversity Earth s Biologically Wealthiest Nations Cemex Mexiko 1997 Sowie Biodiversity Hotspots Australische Regierung How can biotechnology benefit Latin America and the Caribbean Memento des Originals vom 12 Dezember 2011 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 PDF 28 kB United Nations Industrial Development Organization 25 Juni 2003 Wilhelm Barthlott et al Geographische Muster der Gefasspflanzenvielfalt im kontinentalen und globalen Massstab Erschienen in Erdkunde Bd 61 H 4 Oktober bis Dezember 2007 S 305 315 Tabelle S 308 Online Version