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Düsseldorfer Platt Düsseldorwer Platt oder Düsseldorferisch zählt ursprünglich zu den niederfränkischen Dialekten auch N

Düsseldorfer Platt

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Düsseldorfer Platt (Düsseldorwer Platt) oder Düsseldorferisch zählt ursprünglich zu den niederfränkischen Dialekten (auch Niederrheinisch genannt), die in der Stadt Düsseldorf und ihren Stadtteilen in unterschiedlichen Varianten gesprochen werden. Es zählt dabei sprachhistorisch zum Südniederfränkischen, das sich mit der Benrather Linie (maken-machen-Unterscheidung) zum Mittelfränkischen (Ripuarischen im Raume Köln-Bonn-Aachen) abgrenzt. In neuerer Zeit wird Platt immer mehr durch einen Rheinisch genannten Regiolekt verdrängt, der auch Spracheigentümlichkeiten des Kölner Dialektes aufgenommen hat.

Herkunft

→ Hauptartikel: Niederfränkisch#Herkunft der Mundarten

Die Bezeichnung „Platt“

Die Bezeichnung „Platt“ hat nichts damit zu tun, dass es auf dem „platten Lande“ gesprochen wird; vielmehr bedeutet „plat“ im Niederländischen außer „flach“ auch „direkt, geradeheraus“. Es gibt einen rheinischen Spruch: „esch säg et dech platt för de Kopp“ – ich sage es dir unverblümt ins Gesicht. Platt war die Umgangssprache des Volkes.

Benrather Linie (maken-machen)

Mit der Benrather Linie (auch maken-machen-Linie) grenzt sich das im Großraum Düsseldorf/Mönchengladbach/Krefeld gesprochene Südniederfränkische (limburgisch) vom südlich gesprochenen Ripuarischen ab. Kennzeichnend ist dabei u. a., dass man

  • in Düsseldorf das Wörtchen „lassen“ als „loate“ und „machen“ als „maake“ ausspricht
lot os mar en Päuske maake; lot os noch en Altbier drenke
  • im Raume Köln aber „losse“ und „maache“ spricht
loss ons noch en Päus-che maache, losse mer dr Dom in Kölle

Die maken-machen-Linie ist aber „durchlässig“. In den südlichen Düsseldorfer Ortsteilen, insbesondere im Raume Benrath, überwiegen bereits ripuarische Einflüsse; auch sind aus dem Kölschen Idiome in das traditionelle Düsseldorfer Platt eingewandert, so dass immer häufiger ein gemischter Dialekt dabei herauskommt. Zu erwähnen ist auch das in Gerresheim früher gesprochene Hötter Platt – eine spezielle Mundart zugewanderter Glashüttenarbeiter, die „op de Glashött“ Arbeit gefunden hatten.

Der Vergleich des Düsseldorfer Platts mit den Mundarten in Krefeld, in Duisburg und mit dem Kölschen zeigt seinen Charakter als Übergangsmundart zwischen dem Nordniederfränkischem und dem Ripuarischen:

  • Duisburg (nordniederfränkisch): De Füht duhn mi arech weh, ek chläuw [çlɶʏ̯v], ek häbb se dorgelaupe [doɘçɘlɒɔpə].
  • Krefeld (südniederfränkisch): De Föit dont mech erch wih, ech [eɧ] glöf [ɡløˑf], ech häbb se dorgelope [dɔrjɘloˑpə].
  • Düsseldorf: De Föß dont mech ärg wih, ech glöw ([løˑv]), ech ([eɧ]) hann se durchgelofe ([dʊrɧɘloˑfə]).
  • Kölsch: De Föß dunn mer ärg wieh, ich [ɪɕ] jläuv [jlɶʏ̯v], ich hann se durchjelaufe [ˈdʊʁəɕɘˌloʊ̯fə].

Rezeption

Seine Beobachtungen über die Ähnlichkeit des Düsseldorfer Platts mit den Sprachen im niederländischen Raum kleidete der Dichter Heinrich Heine in folgende Worte: „In der Sprache der Düsseldorfer merkt man schon das Froschgequäke der holländischen Sümpfe.“

Sprache im Mittelalter – Rheinmaasländisch

Über die im Mittelalter in Düsseldorf verwendete Sprache (der gehobenen Stände) gibt es eine Reihe von schriftlichen Dokumenten, die man dem Rhein-Maasländischen zuordnet. Diese ab dem 13. Jahrhundert am Niederrhein beiderseits der heutigen Landesgrenzen benutzte Schreib- und Kanzleisprache (ohne einheitliche Orthographie) löste allmählich Latein als Schriftsprache ab.

Im Düsseldorfer Stadtmuseum sind verschiedene Texte aus dieser Periode erhalten, u. a.:

  • eine Druckschrift des in Düsseldorf residierenden Herzoges Johann III. zur Kirchenordnung
  • ein Erlass des Herzoges Wilhelm V. Obwohl die gemeine Bevölkerung sicher ein von der Kanzleisprache abweichendes Idiom sprach, lässt der folgende Text eine gewisse Nähe der damals verwendeten Sprache zur Mundart erkennen:
An dyn gheswaren des verbunts der hertoghen van Brabant, van Guilighe ind der stat van Aken onsen gůeden vrynden. Wi Greve van Cleve begheren u teweten, gůede vrynde, op uwen brief in den ghii ons scryvet van den verbonde, dat uwe heren die … hertoghen van … Brabant end van Guiligh, dye stat van Aicken end die ridderscaff ghemaickt hebben omme noytsaken (nötige Angelegenheiten) wille van alrehande unbescheit, die in den landen gheschien, end mede van heren Walraven onsen neve, heren van Borne, dat her Walraven, onse neve, in langhen tiiden by ons niet gheweest en is, doch soe wovere he by ons queme, woude wi gerne oen berichten end onderwiisen nae onsen vermoeghen, dat he bescheit neme end gheve van onsen lieven heren den hertoghe van Brabant… (etc.)

Zukunft des Düsseldorfer Platt

Die Sprachwissenschaftler und Autoren Georg Cornelissen, Peter Honnen und Fritz Langensiepen haben bereits 1989 in ihren Veröffentlichungen darauf hingewiesen, dass Mundarten auf „dem Rückzug“ sind. Der Rückgang der Düsseldorfer Mundart hat verschiedene Gründe. Platt war bis zum Zweiten Weltkrieg noch die Umgangssprache einer breiten Bevölkerungsschicht. Die Kinder (de „Blaagen“) lernten Platt beim Spielen auf der Straße, beim „Radschlagen“ oder von den Großeltern – und im Karneval. Seither hat sich – durch Zugezogene, kulturell andere Schwerpunkte und gewandeltes Sprechverhalten der Eingesessenen – die Situation verändert: nur noch ältere Düsseldorfer pflegen Platt, die jüngere Generation versteht es kaum noch. Selbst im Düsseldorfer Karneval treten immer weniger Plattsprecher auf. (Anders als in Köln, wo Kölsch, wenn auch in abgemilderter Form, weiterhin im Alltag präsent ist.) Über die weit verbreiteten und beliebten Kölner Mundart-Lieder haben Merkmale des Kölner Idioms auch Einzug in die nördlicheren Umgangssprachen gefunden.

Regiolekt

Sprachhistoriker nennen die „neuen“ Umgangssprachen Regiolekt, im Rheinland auch Rheinisches Deutsch. Vom Hochdeutschen unterscheidet sich dieses „Alltagsdeutsch“ durch ein eigenes Substrat aus der überkommenen Mundart sowie durch einen charakteristischen Akzent. Vom „Platt“ unterscheidet es sich ebenfalls, da die meisten Eigenheiten der Mundart bezüglich Vokabular und Grammatik abgeschliffen sind. Es werden aber Ähnlichkeiten im Vokabelgebrauch, in der Satzstellung und in der Aussprache beibehalten.

  • Hasse dat Spiel von Fortuna jesehn, nä wat woar dat wier en Jedöns, dä Ball wollde einfach nit int Tor
  • Sommer heut abend nit ens zusammen inne Altstadt jonn? Sarenmermal so um fünf Uhr?

In ungezwungener Umgebung, zum Beispiel am Biertisch in der Altstadt, wird gelegentlich ein Gemisch aus Hochdeutsch und Mundart gesprochen. Am Tonfall erkennt man, aus welcher Gegend der Sprecher stammen könnte. So gesehen hat Düsseldorfer Platt seine Spuren im Düsseldorfer Alltagsdeutsch hinterlassen.

Retematäng?

Alteingesessenen Düsseldorfern ist die heutzutage nur kurz „Ratinger“ genannte Ratinger Straße als „De Retematäng“ bekannt. Das Düsseldorfer Altstadtoriginal und erster Nachkriegs-Hoppeditz Jupp Schäfers erklärte die Entstehung des Begriffs: Napoleon Bonaparte habe sich bei seinem frühmorgendlichen Einzug nach Düsseldorf über 20 offene Gaststätten auf der Ratinger Straße gewundert und verblüfft ausgerufen: „Rue du Matin“ (Straße des Morgens). Daraus machten die Düsseldorfer „Retematäng“.

Erhaltung der Mundart

Auf Düsseldorfer Platt existiert eine Mundartliteratur, die über reine Karnevalslieder hinausgeht. Beispiele:

  • Eigene Werke und Übersetzungen von Monika Voss. Darunter als Übersetzungen:
    • Asterix: Mundart Book 40. Asterix op Düsseldorwer Platt. Dat Köschemetz us Jold. 2001
    • Dä kleene Prenz. Op Düsseldorfer Platt. 2015
  • Hans Ludwig Möhker († 2018): Ons Stadtjeschecht op Platt verzällt. 2019

Literatur

  • Georg Cornelissen: Meine Oma spricht noch Platt. Verlag Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0417-8.

Siehe auch

  • Dialekte in Wuppertal

Einzelnachweise

  1. Georg Cornelissen: Meine Oma spricht noch Platt. Verlag Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0417-8, S. 10 ff., 25 ff.
  2. Georg Cornelissen: Meine Oma spricht noch Platt. Verlag Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0417-8, S. 25–27, S. 43 ff.
  3. LVR: Inseldialekte im Rheinland (Memento vom 12. März 2016 im Internet Archive)
  4. Zitiert nach: Walter Krämer, Eva Krämer: Lexikon der Stadtbeschimpfungen. Boshafte Berichte und Schmähungen von Aachen bis Zürich. Eichborn AG, Frankfurt, 2002, ISBN 3-8218-1689-9, S. 80.
  5. Irmgard Hantsche: Atlas zur Geschichte des Niederrheins, Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie Band 4, ISBN 3-89355-200-6, S. 66.
  6. Stadtarchiv Düsseldorf, Archiv-Verzeichnis – Herzöge von Kleve, Jülich, Berg – Beilage IV
  7. Georg Cornelissen, Peter Honnen, Fritz Langensiepen (Hrsg.): Das Rheinische Platt: Eine Bestandsaufnahme – Rheinische Mundarten. Rheinland-Verlag, Köln 1989, ISBN 3-7927-0689-X, Rubrik Niederrhein.
  8. Zukunft des Düsseldorfer Platt Interview 2007
  9. LVR: Regiolekt im Rheinland (Memento vom 20. Juni 2012 im Internet Archive)
  10. Georg Cornelissen: „Rheinisches Deutsch. Wer spricht wie mit wem und warum.“ Greven-Verlag, Köln, 2005, ISBN 3-7743-0367-3.
  11. Theo Lücker: Die Düsseldorfer Altstadt Wie sie keiner kennt. I. Band Vom Ratinger Tor bis Kurze Straße. 2. Aufl. Verlag der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1985, ISBN 3-924331-06-5, S. 63ff.
  12. Monika Voss: Publikationen

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 14:01

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Dusseldorfer Platt Dusseldorwer Platt oder Dusseldorferisch zahlt ursprunglich zu den niederfrankischen Dialekten auch Niederrheinisch genannt die in der Stadt Dusseldorf und ihren Stadtteilen in unterschiedlichen Varianten gesprochen werden Es zahlt dabei sprachhistorisch zum Sudniederfrankischen das sich mit der Benrather Linie maken machen Unterscheidung zum Mittelfrankischen Ripuarischen im Raume Koln Bonn Aachen abgrenzt In neuerer Zeit wird Platt immer mehr durch einen Rheinisch genannten Regiolekt verdrangt der auch Spracheigentumlichkeiten des Kolner Dialektes aufgenommen hat Herkunft Hauptartikel Niederfrankisch Herkunft der MundartenDie Bezeichnung Platt Die Bezeichnung Platt hat nichts damit zu tun dass es auf dem platten Lande gesprochen wird vielmehr bedeutet plat im Niederlandischen ausser flach auch direkt geradeheraus Es gibt einen rheinischen Spruch esch sag et dech platt for de Kopp ich sage es dir unverblumt ins Gesicht Platt war die Umgangssprache des Volkes Benrather Linie maken machen Rheinischer Facher Frankische Mundarten und Isoglossen im Rheinland Sprachlinien im Raume Dusseldorf und Krefeld Mit der Benrather Linie auch maken machen Linie grenzt sich das im Grossraum Dusseldorf Monchengladbach Krefeld gesprochene Sudniederfrankische limburgisch vom sudlich gesprochenen Ripuarischen ab Kennzeichnend ist dabei u a dass man in Dusseldorf das Wortchen lassen als loate und machen als maake aussprichtlot os mar en Pauske maake lot os noch en Altbier drenkeim Raume Koln aber losse und maache sprichtloss ons noch en Paus che maache losse mer dr Dom in Kolle Die maken machen Linie ist aber durchlassig In den sudlichen Dusseldorfer Ortsteilen insbesondere im Raume Benrath uberwiegen bereits ripuarische Einflusse auch sind aus dem Kolschen Idiome in das traditionelle Dusseldorfer Platt eingewandert so dass immer haufiger ein gemischter Dialekt dabei herauskommt Zu erwahnen ist auch das in Gerresheim fruher gesprochene Hotter Platt eine spezielle Mundart zugewanderter Glashuttenarbeiter die op de Glashott Arbeit gefunden hatten Der Vergleich des Dusseldorfer Platts mit den Mundarten in Krefeld in Duisburg und mit dem Kolschen zeigt seinen Charakter als Ubergangsmundart zwischen dem Nordniederfrankischem und dem Ripuarischen Duisburg nordniederfrankisch De Fuht duhn mi arech weh ek chlauw clɶʏ v ek habb se dorgelaupe doɘcɘlɒɔpe Krefeld sudniederfrankisch De Foit dont mech erch wih ech eɧ glof ɡloˑf ech habb se dorgelope dɔrjɘloˑpe Dusseldorf De Foss dont mech arg wih ech glow loˑv ech eɧ hann se durchgelofe dʊrɧɘloˑfe Kolsch De Foss dunn mer arg wieh ich ɪɕ jlauv jlɶʏ v ich hann se durchjelaufe ˈdʊʁeɕɘˌloʊ fe RezeptionSeine Beobachtungen uber die Ahnlichkeit des Dusseldorfer Platts mit den Sprachen im niederlandischen Raum kleidete der Dichter Heinrich Heine in folgende Worte In der Sprache der Dusseldorfer merkt man schon das Froschgequake der hollandischen Sumpfe Sprache im Mittelalter RheinmaaslandischLage des Rhein Maaslandischen Uber die im Mittelalter in Dusseldorf verwendete Sprache der gehobenen Stande gibt es eine Reihe von schriftlichen Dokumenten die man dem Rhein Maaslandischen zuordnet Diese ab dem 13 Jahrhundert am Niederrhein beiderseits der heutigen Landesgrenzen benutzte Schreib und Kanzleisprache ohne einheitliche Orthographie loste allmahlich Latein als Schriftsprache ab Im Dusseldorfer Stadtmuseum sind verschiedene Texte aus dieser Periode erhalten u a eine Druckschrift des in Dusseldorf residierenden Herzoges Johann III zur KirchenordnungDruckschrift anno 1533 Herzog Johann III von Kleveein Erlass des Herzoges Wilhelm V Obwohl die gemeine Bevolkerung sicher ein von der Kanzleisprache abweichendes Idiom sprach lasst der folgende Text eine gewisse Nahe der damals verwendeten Sprache zur Mundart erkennen An dyn gheswaren des verbunts der hertoghen van Brabant van Guilighe ind der stat van Aken onsen gueden vrynden Wi Greve van Cleve begheren u teweten guede vrynde op uwen brief in den ghii ons scryvet van den verbonde dat uwe heren die hertoghen van Brabant end van Guiligh dye stat van Aicken end die ridderscaff ghemaickt hebben omme noytsaken notige Angelegenheiten wille van alrehande unbescheit die in den landen gheschien end mede van heren Walraven onsen neve heren van Borne dat her Walraven onse neve in langhen tiiden by ons niet gheweest en is doch soe wovere he by ons queme woude wi gerne oen berichten end onderwiisen nae onsen vermoeghen dat he bescheit neme end gheve van onsen lieven heren den hertoghe van Brabant etc Zukunft des Dusseldorfer PlattDie Sprachwissenschaftler und Autoren Georg Cornelissen Peter Honnen und Fritz Langensiepen haben bereits 1989 in ihren Veroffentlichungen darauf hingewiesen dass Mundarten auf dem Ruckzug sind Der Ruckgang der Dusseldorfer Mundart hat verschiedene Grunde Platt war bis zum Zweiten Weltkrieg noch die Umgangssprache einer breiten Bevolkerungsschicht Die Kinder de Blaagen lernten Platt beim Spielen auf der Strasse beim Radschlagen oder von den Grosseltern und im Karneval Seither hat sich durch Zugezogene kulturell andere Schwerpunkte und gewandeltes Sprechverhalten der Eingesessenen die Situation verandert nur noch altere Dusseldorfer pflegen Platt die jungere Generation versteht es kaum noch Selbst im Dusseldorfer Karneval treten immer weniger Plattsprecher auf Anders als in Koln wo Kolsch wenn auch in abgemilderter Form weiterhin im Alltag prasent ist Uber die weit verbreiteten und beliebten Kolner Mundart Lieder haben Merkmale des Kolner Idioms auch Einzug in die nordlicheren Umgangssprachen gefunden RegiolektSprachhistoriker nennen die neuen Umgangssprachen Regiolekt im Rheinland auch Rheinisches Deutsch Vom Hochdeutschen unterscheidet sich dieses Alltagsdeutsch durch ein eigenes Substrat aus der uberkommenen Mundart sowie durch einen charakteristischen Akzent Vom Platt unterscheidet es sich ebenfalls da die meisten Eigenheiten der Mundart bezuglich Vokabular und Grammatik abgeschliffen sind Es werden aber Ahnlichkeiten im Vokabelgebrauch in der Satzstellung und in der Aussprache beibehalten Hasse dat Spiel von Fortuna jesehn na wat woar dat wier en Jedons da Ball wollde einfach nit int Tor Sommer heut abend nit ens zusammen inne Altstadt jonn Sarenmermal so um funf Uhr In ungezwungener Umgebung zum Beispiel am Biertisch in der Altstadt wird gelegentlich ein Gemisch aus Hochdeutsch und Mundart gesprochen Am Tonfall erkennt man aus welcher Gegend der Sprecher stammen konnte So gesehen hat Dusseldorfer Platt seine Spuren im Dusseldorfer Alltagsdeutsch hinterlassen Retematang Alteingesessenen Dusseldorfern ist die heutzutage nur kurz Ratinger genannte Ratinger Strasse als De Retematang bekannt Das Dusseldorfer Altstadtoriginal und erster Nachkriegs Hoppeditz Jupp Schafers erklarte die Entstehung des Begriffs Napoleon Bonaparte habe sich bei seinem fruhmorgendlichen Einzug nach Dusseldorf uber 20 offene Gaststatten auf der Ratinger Strasse gewundert und verblufft ausgerufen 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und Schmahungen von Aachen bis Zurich Eichborn AG Frankfurt 2002 ISBN 3 8218 1689 9 S 80 Irmgard Hantsche Atlas zur Geschichte des Niederrheins Schriftenreihe der Niederrhein Akademie Band 4 ISBN 3 89355 200 6 S 66 Stadtarchiv Dusseldorf Archiv Verzeichnis Herzoge von Kleve Julich Berg Beilage IV Georg Cornelissen Peter Honnen Fritz Langensiepen Hrsg Das Rheinische Platt Eine Bestandsaufnahme Rheinische Mundarten Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 0689 X Rubrik Niederrhein Zukunft des Dusseldorfer Platt Interview 2007 LVR Regiolekt im Rheinland Memento vom 20 Juni 2012 im Internet Archive Georg Cornelissen Rheinisches Deutsch Wer spricht wie mit wem und warum Greven Verlag Koln 2005 ISBN 3 7743 0367 3 Theo Lucker Die Dusseldorfer Altstadt Wie sie keiner kennt I Band Vom Ratinger Tor bis Kurze Strasse 2 Aufl Verlag der Goethe Buchhandlung Dusseldorf 1985 ISBN 3 924331 06 5 S 63ff Monika Voss Publikationen

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