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Gewöhnliche Differentialgleichung

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Gewöhnliche Differentialgleichung
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Eine gewöhnliche Differentialgleichung (oft abgekürzt mit GDGL oder ODE, englisch ordinary differential equation) ist eine Differentialgleichung, bei der zu einer gesuchten Funktion nur Ableitungen nach genau einer Variablen auftreten.

Viele physikalische, chemische und biologische Vorgänge in der Natur lassen sich mit solchen Gleichungen mathematisch beschreiben, z. B. der radioaktive Zerfall, Bewegungsvorgänge von Körpern, viele Arten von Schwingungsvorgängen oder das Wachstumsverhalten von Tier-Populationen. In naturwissenschaftlichen Modellen werden gewöhnliche Differentialgleichungen daher häufig eingesetzt, um solche Vorgänge zu analysieren, zu simulieren oder um Vorhersagen abgeben zu können. In vielen Fällen kann die Differentialgleichung nicht analytisch gelöst werden. Man ist daher auf numerische Verfahren angewiesen. Siehe Hauptartikel: Liste numerischer Verfahren#Numerik gewöhnlicher Differentialgleichungen.

Historische Entwicklung

Die ersten Differentialgleichungen wurden verwendet, um die Bewegung von Objekten zu modellieren. Besonders hervorzuheben sind dabei die Gleichungen für die Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit bzw. konstanter Beschleunigung. Im Jahr 1590 erkannte Galileo Galilei den Zusammenhang zwischen der Fallzeit eines Körpers und seiner Fallgeschwindigkeit sowie dem Fallweg und formulierte (noch) mit geometrischen Mitteln das Gesetz des freien Falles.

Als Isaac Newton auch Bewegungen mit Reibungen betrachtete, die zum Betrag oder zum Quadrat der Geschwindigkeit proportional sind, war er genötigt, die Differentialrechnung und den heute geläufigen Formalismus der Differentialgleichungen einzuführen.

Durch die exakte Formulierung des Grenzwertbegriffes, der Ableitung und des Integrals stellte schließlich Augustin-Louis Cauchy im 19. Jahrhundert die Theorie der gewöhnlichen Differentialgleichungen auf ein festes Fundament und machte sie somit vielen Wissenschaften zugänglich.

Das wissenschaftliche Interesse an Differentialgleichungen ist im Wesentlichen darin begründet, dass mit ihnen auf Grund vergleichsweise einfacher Beobachtungen und Experimente vollständige Modelle geschaffen werden können.

Nur wenige Typen von Differentialgleichungen lassen sich analytisch lösen. Trotzdem lassen sich qualitative Aussagen wie Stabilität, Periodizität oder Bifurkation auch dann treffen, wenn die Differentialgleichung nicht explizit gelöst werden kann. Eines der wichtigsten Hilfsmittel für skalare Differentialgleichungen sind Argumente mittels eines Vergleichssatzes.

Begriffsdefinitionen der Differenzialgleichungen (DGL)

Funktion Kontra-Funktion
Gewöhnliche Differenzialgleichung (GDGL):
Gewöhnlich bedeutet, die gesuchte Funktion y(x){\displaystyle y(x)} hängt nur von einer Variablen x{\displaystyle x}
ab. Die GDGL enthält mindestens eine Ableitung y(n){\displaystyle y^{(n)}} von der gesuchten Funktion.
Partielle Differenzialgleichung: (PDGL)
Die gesuchte Funktion hängt von mehreren Variablen ab und
enthält auch Ableitungen dieser Variablen.
Lineare Differenzialgleichung:
y(x) und Ableitungen davon dürfen nur in der 1. Potenz vorkommen und keine
Winkelfunktionen enthalten. Die Koeffizienten an(x){\displaystyle a_{n}(x)} der DGL sind Funktionen.
Notation: a2(x)y″+a1(x)y′+a0(x)y=b0(x)u{\displaystyle a_{2}(x)y''+a_{1}(x)y'+a_{0}(x)y=b_{0}(x)u}
Nichtlineare Differenzialgleichung:
Die gesuchte Funktion y(x){\displaystyle y(x)} und deren Ableitungen enthalten Potenzen
höherer Ordnung oder Winkelfunktionen. Koeff. an(x){\displaystyle a_{n}(x)} der DGL sind Funktionen.
Notation: a2(x)y″+a1(x)(y′)2+a0(x)sin⁡(y)=b0(x)u{\displaystyle a_{2}(x)y''+a_{1}(x)(y')^{2}+a_{0}(x)\sin(y)=b_{0}(x)u}
Lineare GDGL mit konstanten Koeffizienten: (Spezialfall)
Die Koeffizienten an{\displaystyle a_{n}} vor y(x){\displaystyle y(x)} und den Ableitungen sind nur Konstanten.
Notation: a2y″(x)+a1y′(x)+a0y(x)=b0u(x){\displaystyle a_{2}y''(x)+a_{1}y'(x)+a_{0}y(x)=b_{0}u(x)}
Nichtlineare GDGL mit konstanten Koeffizienten:
Die Koeffizienten an{\displaystyle a_{n}} vor y(x){\displaystyle y(x)} und den Ableitungen sind nur Konstanten.
Notation: a2y″(x)+a1y′(x)+a0⋅tan⁡(y(x))=b0u(x){\displaystyle a_{2}y''(x)+a_{1}y'(x)+a_{0}\cdot \tan(y(x))=b_{0}u(x)}
Explizite (ausdrücklich, eindeutig) Darstellung der gewöhnlichen DGL:
Die höchste Ableitung y(n)(x){\displaystyle y^{(n)}(x)} links vor dem Gleichheitszeichen ist freigestellt.
Notation: y″(x)=b0/a2⋅u(x)−a1/a2⋅y′(x)−a0/a2⋅y(x){\displaystyle y''(x)=b_{0}/a_{2}\cdot u(x)-a_{1}/a_{2}\cdot y'(x)-a_{0}/a_{2}\cdot y(x)}
Implizite (indirekt formuliert) Darstellung der gewöhnlichen DGL:
Wenn die DGL nicht nach der höchsten Ableitung aufgestellt ist.
Notation: a2y″(x)+a1y′(x)+a0y(x)=b0u(x){\displaystyle a_{2}y''(x)+a_{1}y'(x)+a_{0}y(x)=b_{0}u(x)}.
Homogene Darstellung der linearen DGL:
Die rechte Seite der DGL nach dem Gleichheitszeichen ist Null.
Die homogene DGL ist für nichtlineare DGL-en nicht definiert, weil nicht sinnvoll.
Notation: a2y″(x)+a1y′(x)+a0y(x)=0{\displaystyle a_{2}y''(x)+a_{1}y'(x)+a_{0}y(x)=0}
Inhomogene Darstellung der linearen DGL:
Die rechte Seite nach dem Gleichheitszeichens ist ungleich Null (Störfunktion).
Die inhomogene DGL ist für nichtlineare DGL-en nicht definiert, weil nicht sinnvoll.
Notation: a2y″(x)+a1y′(x)+a0y(x)=b0u(x){\displaystyle a_{2}y''(x)+a_{1}y'(x)+a_{0}y(x)=b_{0}u(x)}.
Lösung der homogenen linearen DGL:
Die (Trivial)-Lösung y(x){\displaystyle y(x)} ist Null, wenn der Anfangswert y0=0{\displaystyle y_{0}=0} gewählt wird.
Die „allgemeine Lösung“ einer linearen DGL 1. O. lässt sich durch das Verfahren der „Separation“ bestimmen.
Lösung der inhomogenen linearen DGL:
Die Lösung y(x){\displaystyle y(x)} ist abhängig von der Störfunktion und dem Anfangswert y0{\displaystyle y_{0}}.
Die „partikuläre Lösung“ einer linearen DGL 1. O. lässt sich durch das Verfahren
der „Variation der Konstanten“ bestimmen.

Grundlagen der Differenzialgleichung (DGL)

Allgemein enthält eine Differenzialgleichung (DGL) außer der gesuchten Funktion z. B. y(t){\displaystyle y(t)} auch mindestens eine Ableitung der gesuchten Funktion. Die Notation einer DGL mit dem Differentialquotienten dydx{\displaystyle {\frac {dy}{dx}}} einer bestimmten Ordnung wird zur Vereinfachung nicht immer mit der unabhängigen Variablen x{\displaystyle x} oder bei zeitabhängigen Funktionen mit t{\displaystyle t} dargestellt, sondern z. B. als y′{\displaystyle y'} oder y˙{\displaystyle {\dot {y}}} für eine Ableitung 1. Ordnung. Eine DGL ist linear, wenn die gesuchte Funktion y(x){\displaystyle y(x)} und deren Ableitungen keine Winkelfunktionen, Logarithmen oder Wurzeln enthält.

Ein bekanntes Beispiel einer linearen GDGL mit konstanten Koeffizienten einer Verzögerungsfunktion 1. Ordnung (PT1-Glied) lautet in expliziter Darstellung:

y′(t)=KPT1⋅u(t)−y(t)T1{\displaystyle y'(t)={\frac {K_{PT1}\cdot u(t)-y(t)}{T_{1}}}}. (KPT1⋅u(t) ist die Störfunktion){\displaystyle \qquad ({K_{PT1}\cdot u(t)}\ {\text{ist die Störfunktion}})}
Bei dieser linearen inhomogenen DGL mit Störfunktion (u(t){\displaystyle u(t)} = Eingangssprung) bedeutet T1{\displaystyle T_{1}} die Zeitkonstante, und KPT1{\displaystyle K_{PT1}} der Proportionalitätsfaktor.
Anmerkung: Bei der expliziten Darstellung der DGL werden sämtliche Koeffizienten der übrigen Ableitungen einschließlich Störfunktion durch den Koeffizienten der höchsten Ableitung dividiert.
Prinzipiell ist die Lösung y(x){\displaystyle y(x)} einer DGL eine Funktion mit einem kontinuierlichen Werteverlauf in Abhängigkeit von der unabhängigen Variable x{\displaystyle x}. Eine DGL hat in der Regel unendlich viele Lösungen von Werteverläufen. Deshalb wird eine spezielle Lösung für eine Anfangsbedingung y0{\displaystyle y_{0}} und der unabhängigen Variablen x=0{\displaystyle x=0} bzw. bei zeitabhängigen Systemen t=0{\displaystyle t=0} gewählt. Die grafische Darstellung der Lösung einer DGL mit Berücksichtigung des Anfangswertes bezeichnet man als Trajektorie.
Die im Beispiel genannte Lösung der linearen DGL y(t){\displaystyle y(t)} stellt eine bekannte asymptotisch verlaufende e-Funktion im Zeitbereich dar.

Klassische Lösungsverfahren:

Die klassischen Lösungsverfahren von GDGL wie „Separation der Variablen“, „Exponentialansatz“, „Laplace-Transformation mit Partialbruchzerlegung“ oder „Laplace-Transformation mit Laplace-Transformationstabellen“ sind zum Teil aufwendig.

Numerische zeitdiskrete Lösungsverfahren:

Erheblich einfacher ist die Lösung von linearen und nichtlinearen DGL-en 1. O. und den meisten linearen und nichtlinearen DGL höherer Ordnung durch Anwendung numerischer zeitdiskreter Verfahren. Der Approximationsfehler gegenüber der analytischen Funktion fällt beim Einschrittverfahren linear mit reduzierter Schrittweite Δt{\displaystyle \Delta t}. Partielle Differenzialgleichungen können oft nur mit numerischen Methoden approximiert werden.
Siehe auch in diesem Artikel Übersicht Numerik: →{\displaystyle \to } #Lösung von linearen gewöhnlichen Differenzialgleichungen mittels der numerischen Berechnung.
Anmerkung: Die Begriffe „Nichtlineare DGL“ und „Nichtlineares dynamisches System“ unterscheiden sich, wobei ein dynamisches System auch nichtlineare statische Funktionen wie „Begrenzungseffekte“, Hysterese, „Nichtlineare Kennlinie“ oder „Totzone“ enthalten kann, die nicht mit DGL-en beschrieben werden können. Diese Systeme mit statischen Nichtlinearitäten können durch numerische Methoden in Verbindung mit logischen Befehlen dem tatsächlichen Systemverhalten angenähert werden.

Siehe auch →{\displaystyle \to } Differentialgleichung

Siehe auch →{\displaystyle \to } Lineare gewöhnliche Differentialgleichung

Allgemeine Definition

Seien Ω⊆R×(Rm)n+1,n∈N{\displaystyle \Omega \subseteq \mathbb {R} \times \left(\mathbb {R} ^{m}\right)^{n+1},n\in \mathbb {N} } und f:Ω→Rm{\displaystyle f\colon \Omega \to \mathbb {R} ^{m}} eine stetige Funktion. Dann heißt

f(x,y,y′,y″,…,y(n))=0{\displaystyle f\left(x,y,y',y'',\dotsc ,y^{(n)}\right)=0}

ein gewöhnliches Differentialgleichungssystem n{\displaystyle n}-ter Ordnung von m{\displaystyle m} Gleichungen (x{\displaystyle x} ist hier die unabhängige Variable, y′=dydx{\displaystyle y'={\tfrac {dy}{dx}}} usw.). Im Fall m=1{\displaystyle m=1} nennt man dies eine gewöhnliche Differentialgleichung n{\displaystyle n}-ter Ordnung.

Ihre Lösungen sind n{\displaystyle n}-mal differenzierbare Funktionen y:I→Rm{\displaystyle y\colon I\to \mathbb {R} ^{m}}, welche die Differentialgleichung auf einem zu bestimmenden Intervall I⊂R{\displaystyle I\subset \mathbb {R} } erfüllen. Sucht man eine spezielle Lösung, welche zu gegebenen x0∈I{\displaystyle x_{0}\in I} und y0,…,yn−1∈Rm{\displaystyle y_{0},\dotsc ,y_{n-1}\in \mathbb {R} ^{m}} zusätzlich

y(x0)=y0,y′(x0)=y1,…,y(n−1)(x0)=yn−1{\displaystyle y(x_{0})=y_{0},\;y'(x_{0})=y_{1},\dotsc ,y^{(n-1)}(x_{0})=y_{n-1}}

erfüllt, so bezeichnet man dies als Anfangswertproblem.

Kann die Differentialgleichung nach der höchsten vorkommenden Ableitung aufgelöst werden und hat somit die Form

y(n)=f(x,y,y′,y″,…,y(n−1)){\displaystyle y^{(n)}=f\left(x,y,y',y'',\dotsc ,y^{(n-1)}\right)},

so heißt sie explizit, andernfalls implizit; siehe auch Satz von der impliziten Funktion.

Zur Notation

In der Literatur zu gewöhnlichen Differentialgleichungen werden standardmäßig zwei unterschiedliche Notationen verwendet. In der einen Variante wird die unabhängige Variable mit x{\displaystyle x} bezeichnet und die Ableitungen der Funktion y{\displaystyle y} nach x{\displaystyle x} mit y′,y″{\displaystyle y',y''} usw. Die andere Schule verwendet eine auf Newton zurückgehende Notation. Dabei ist die unabhängige Variable t{\displaystyle t} bereits mit einem Sinn versehen; t{\displaystyle t} ist die Zeit. Lösungen werden dann oft mit x{\displaystyle x} bezeichnet und die Ableitungen nach der Zeit werden als x˙,x¨{\displaystyle {\dot {x}},{\ddot {x}}} notiert. Da dieser Artikel von Vertretern beider Schulen bearbeitet wurde, finden sich beide Notationen wieder.

Existenz und Eindeutigkeit

Ob überhaupt eine Lösung existiert, lässt sich anhand einiger Kriterien erkennen. Die Differentialgleichung selbst reicht im Allgemeinen nicht aus, um die Lösung eindeutig zu bestimmen.

Beispielsweise ist der grundsätzliche Bewegungsablauf aller schwingenden Pendel gleich und kann durch eine einzige Differentialgleichung beschrieben werden. Der konkrete Bewegungsablauf ist jedoch durch die Rand- oder Anfangsbedingung(en) (wann wurde das Pendel angestoßen, und wie groß ist die Anfangsauslenkung) bestimmt.

Die lokale Lösbarkeit von Anfangswertproblemen bei gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung wird durch den Satz von Picard-Lindelöf und den Satz von Peano beschrieben. Aus der Existenz einer lokalen Lösung kann man in einem zweiten Schritt auf die Existenz einer nicht-fortsetzbaren Lösung schließen. Mit Hilfe des Satzes vom maximalen Existenzintervall kann man darauf aufbauend von dieser nicht-fortsetzbaren Lösung dann gelegentlich Globalität nachweisen. Die Eindeutigkeit bekommt man als Anwendung der gronwallschen Ungleichung.

Reduktion von Gleichungen höherer Ordnung auf Systeme erster Ordnung

Gewöhnliche Differentialgleichungen beliebiger Ordnung lassen sich immer auf ein System von gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung zurückführen. Hat eine gewöhnliche Differentialgleichung die Ordnung n{\displaystyle n}, so führt man dazu die voneinander abhängigen Funktionen y1,y2,…,yn{\displaystyle y_{1},y_{2},\dotsc ,y_{n}} ein:

y1:=yy2:=y1′y3:=y2′⋮yn:=yn−1′{\displaystyle {\begin{aligned}y_{1}&:=y\\y_{2}&:=y'_{1}\\y_{3}&:=y'_{2}\\&\vdots \\y_{n}&:=y'_{n-1}\\\end{aligned}}}

Aus der expliziten Differentialgleichung n{\displaystyle n}-ter Ordnung für y{\displaystyle y} wird dabei:

yn′=f(x,y1,…,yn){\displaystyle y'_{n}=f(x,y_{1},\ldots ,y_{n})}

Man erhält also ein System von n{\displaystyle n} gewöhnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung:

(y1,…,yn−1,yn)′=(y2,…,yn,f(x,y1,…,yn)){\displaystyle (y_{1},\dotsc ,y_{n-1},y_{n})'=(y_{2},\dotsc ,y_{n},f(x,y_{1},\ldots ,y_{n}))}.

Umgekehrt kann man aus manchen Differentialgleichungssystemen eine einzige Differentialgleichung höherer Ordnung erzeugen.

Beispiele

  • Ein einfaches Beispiel aus der Physik ist das Zerfallsgesetz:
N˙∼N{\displaystyle {\dot {N}}\sim N}
Dieses besagt, dass bei einer Menge instabiler Atome die Anzahl der zerfallenden Atome von der gesamten Anzahl N{\displaystyle N} der vorhandenen Atome proportional abhängt.
  • Eine wichtige Klasse weiterer Differentialgleichungen bilden die newtonschen Bewegungsgleichungen:
m⋅r→¨(t)=F→(r→(t),t){\displaystyle m\cdot {\ddot {\vec {r}}}(t)={\vec {F}}\left({\vec {r}}(t),t\right)}
Durch die Kenntnis der von der Zeit t{\displaystyle t} und der Position r{\displaystyle r} eines Teilchens abhängenden Kraft F{\displaystyle F} treffen diese Gleichungen Aussagen über die Bewegung des Teilchens selbst.
  • Neben einfachen Zusammenhängen der Änderungen einer einzelnen Größe lassen sich aber auch Vorhersagen über mehrere Größen in einem System treffen. In etwa die Lotka-Volterra-Gleichungen der Ökologie:
r˙=Zrrb−Mrr{\displaystyle {\dot {r}}=Z_{r}rb-M_{r}r}
b˙=Zbb−Mbrb{\displaystyle {\dot {b}}=Z_{b}b-M_{b}rb}
Dieses System beschreibt die zeitliche Veränderung der Räuberpopulation r{\displaystyle r} und der Beutepopulation b{\displaystyle b} bei konstanten natürlichen Geburtenraten Z{\displaystyle Z} und Sterberaten M{\displaystyle M}. Einige wichtige Eigenschaften dieses Modells lassen sich in Form der sogenannten Lotka-Volterra-Regeln zusammenfassen. Dieses und ähnliche Systeme finden in der theoretischen Biologie auch zur Beschreibung von Ausbreitungsprozessen und in Epidemiemodellen breite Anwendung.

Spezielle Typen von Differentialgleichungen

Den bekanntesten Typ der gewöhnlichen Differentialgleichungen bildet die lineare Differentialgleichung n{\displaystyle n}-ter Ordnung mit:

∑i=0nai(x)y(i)(x)=b(x){\displaystyle \sum _{i=0}^{n}a_{i}(x)y^{(i)}(x)=b(x)} für stetige ai:R→R{\displaystyle a_{i}\colon \mathbb {R} \rightarrow \mathbb {R} }.

Weitere wichtige Typen von gewöhnlichen Differentialgleichungen sind die folgenden:

  • d’Alembertsche Differentialgleichung
y(x)=xg(y′(x))+f(y′(x)){\displaystyle y(x)=xg(y'(x))+f(y'(x))\,}.
  • Bernoullische Differentialgleichung
y′(x)=f(x)y(x)+g(x)yα(x){\displaystyle y'(x)=f(x)y(x)+g(x)y^{\alpha }(x)\,} mit α≠1{\displaystyle \alpha \neq 1}.
  • Exakte Differentialgleichung
p(x,y(x))+q(x,y(x))y′(x)=0{\displaystyle p\left(x,y(x)\right)+q(x,y(x))y'(x)=0\,}, worin das Vektorfeld (p,q){\displaystyle (p,q)} eine Potentialfunktion besitzt.
  • Jacobische Differentialgleichung
y′(x)=f(ax+by(x)+cαx+βy(x)+γ){\displaystyle y'(x)=f\left({\frac {ax+by(x)+c}{\alpha x+\beta y(x)+\gamma }}\right)}.
  • Lineares Differentialgleichungssystem erster Ordnung von m{\displaystyle m} Gleichungen
 y′(x)=A(x)y(x)+b(x){\displaystyle \ y'(x)=A(x)y(x)+b(x)} für stetige A:R→Rm×m{\displaystyle A\colon \mathbb {R} \rightarrow \mathbb {R} ^{m\times m}} und b:R→Rm{\displaystyle b\colon \mathbb {R} \rightarrow \mathbb {R} ^{m}\,}.
  • Riccatische Differentialgleichung
y′(x)=f(x)y2(x)+g(x)y(x)+h(x){\displaystyle y'(x)=f(x)y^{2}(x)+g(x)y(x)+h(x)\,}.
  • Separierbare Differentialgleichung
y′(x)=f(y(x))g(x){\displaystyle y'(x)=f\left(y(x)\right)g(x)\,}.

Autonome Systeme

Ein Differentialgleichungssystem heißt autonom oder zeitinvariant, falls die beschreibende Gleichung nicht von der unabhängigen Variable x{\displaystyle x} abhängt, d. h., falls das System von der Form

f(y,y′,y″,…,y(n))=0{\displaystyle f\left(y,y',y'',\dotsc ,y^{(n)}\right)=0}

ist.

Ein Differentialgleichungssystem

y′=f(y) , y(0)=y0∈Rm{\displaystyle y'=f(y)\ ,\ y(0)=y_{0}\in \mathbb {R} ^{m}}

heißt vollständig, wenn zu jedem Anfangswert y0{\displaystyle y_{0}} die globale Lösung auf ganz R{\displaystyle \mathbb {R} } definiert und eindeutig ist. Dies ist z. B. der Fall, wenn f:Rm→Rm{\displaystyle f\colon \mathbb {R} ^{m}\rightarrow \mathbb {R} ^{m}} linear beschränkt und Lipschitz-stetig ist. Es bezeichne φ(⋅,y0){\displaystyle \varphi (\cdot ,y_{0})} diese (eindeutig bestimmte globale) Lösung. Dann nennt man φ:R×Rm→Rm{\displaystyle \varphi \colon \mathbb {R} \times \mathbb {R} ^{m}\to \mathbb {R} ^{m}} den Fluss der Differentialgleichung y′=f(y){\displaystyle y'=f(y)}, und (R,Rm,φ){\displaystyle (\mathbb {R} ,\mathbb {R} ^{m},\varphi )} bildet dann ein dynamisches System.

Besonders einfach zu analysieren ist der Fall n=1, m=2{\displaystyle n=1,\ m=2} der ebenen autonomen Systeme. Mit Hilfe des Satzes von Poincaré und Bendixson kann man oft die Existenz periodischer Lösungen nachweisen. Ein wichtiges ebenes autonomes System bildet das Lotka-Volterra-Modell.

Da die Poincaré-Bendixson-Theorie zentral auf den jordanschen Kurvensatz aufbaut, sind höherdimensionale Analoga falsch. Insbesondere ist es sehr schwierig, periodische Lösungen höherdimensionaler autonomer Systeme zu finden.

Lösungsverfahren für lineare gewöhnliche Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten

Durch gewöhnliche Differentialgleichungen lassen sich viele dynamische Systeme aus der Technik, Natur und Gesellschaft beschreiben. Viele auf den ersten Blick sehr verschiedene physikalische Probleme lassen sich mit der GDGL jedoch formal identisch darstellen.

Ein dynamisches System ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung und Übertragung von Signalen, wobei die Eingangsgröße u(t){\displaystyle u(t)} als Ursache und die Ausgangsgröße y(t){\displaystyle y(t)} als Folge des zeitlichen Übertragungsverhaltens des Systems definiert ist. Ist die Eingangsgröße u(t)=0{\displaystyle u(t)=0}, so handelt es sich um eine homogene GDGL, anderenfalls um eine inhomogene GDGL.

Ein dynamisches System verhält sich linear, wenn die Wirkungen zweier linear überlagerter Eingangssignale sich am Ausgang des Systems in gleicher Weise linear überlagern. Eine lineare GDGL enthält die gesuchte Funktion und deren Ableitungen nur in der ersten Potenz. Es dürfen keine Produkte der gesuchten Funktion und ihren Ableitungen auftreten. Die gesuchte Funktion darf auch nicht in Argumenten von Winkelfunktionen, Logarithmen usw. erscheinen.

Ein bekanntes Beispiel aus der Mechanik ist die lineare GDGL zweiter Ordnung eines gedämpften Federpendels mit der Federsteifigkeit c{\displaystyle c}, Masse m{\displaystyle m} und Dämpfungskonstante d{\displaystyle d}. Dabei ist die Eingangsgröße: die Kraft F{\displaystyle F}, die Ausgangsgröße der Weg x{\displaystyle x}.

x¨(t)+dm⋅x˙(t)+cm⋅x(t)=1m⋅F(t){\displaystyle {\ddot {x}}(t)+{\frac {d}{m}}\cdot {\dot {x}}(t)+{\frac {c}{m}}\cdot x(t)={\frac {1}{m}}\cdot F(t)}.

Linear zeitinvariante Systeme können durch die nachfolgenden Verfahren berechnet werden:

  • Klassisch mit Hilfe des Exponentialansatzes,
  • Laplace-Transformation,
  • Numerisch.

Lösung mit Hilfe des Exponentialansatzes

Die Lösung einer inhomogenen GDGL besteht aus der allgemeinen Lösung der homogenen GDGL plus einer speziellen Lösung (partikuläre Lösung) der inhomogenen GDGL. Deshalb erfolgt das Lösungsverfahren der inhomogenen GDGL, unabhängig von der Ordnung, in zwei Stufen. Die Gesamtlösung ist die Summe der beiden Lösungen:

  • Die Lösung der homogenen GDGL beschreibt das Systemverhalten mit Anfangswerten der Systemspeicher zum Zeitpunkt t=0{\displaystyle t=0} und dem Eingangssignal u(t)=0{\displaystyle u(t)=0}. Dies bedeutet für das dynamische System, es ist sich selbst überlassen und hat nur ein Ausgangssignal. Die Lösung der inhomogenen GDGL ist Null, wenn alle Anfangsbedingungen von y0=0{\displaystyle y_{0}=0} und deren Ableitungen Null sind.
  • Die partikuläre Lösung der GDGL beschreibt das Übertragungsverhalten von y(t){\displaystyle y(t)} für u(t)≠0{\displaystyle u(t)\neq 0} als erzwungene Bewegung. Je nach Systemordnung müssen alle Anfangsbedingungen y0=0{\displaystyle y_{0}=0} und deren Ableitungen Null sein.
Ist die Übertragungsfunktion G(s){\displaystyle G(s)} als Laplace-transformierte GDGL gegeben, so ist die Berechnung des System-Ausgangssignals Y(s){\displaystyle Y(s)} für ein gegebenes Eingangssignal U(s){\displaystyle U(s)} bei Anwendung der inversen Laplace-Transformation immer eine partikuläre Lösung. Die partikuläre Lösung der GDGL ist in der Regelungstechnik meist von hauptsächlichem Interesse.

Mit Hilfe des Exponentialansatzes und der sich daraus ergebenden charakteristischen Gleichung lassen sich auch GDGL höherer Ordnung lösen. Dieser Exponentialansatz gilt als universelles Lösungsverfahren für homogene GDGL beliebiger Ordnungen mit konstanten Koeffizienten.

Hat eine GDGL die Ordnung n, so hat ihre Lösung n Integrationskonstanten. Dazu müssen n Anfangsbedingungen gegeben sein.

Der Exponentialansatz y(t)=eλ⋅t{\displaystyle y(t)=e^{\lambda \cdot t}} liefert Ableitungen der Form: y(n)(t)=λn⋅eλ⋅t{\displaystyle y^{(n)}(t)=\lambda ^{n}\cdot e^{\lambda \cdot t}}.

Werden diese Beziehungen in die homogene GDGL eingesetzt, entsteht die charakteristische Gleichung als Polynom n-ter Ordnung für λ{\displaystyle \lambda }. Die Lösung der homogenen zu einer inhomogenen Differenzialgleichung gehörenden Differenzialgleichung lautet damit allgemein für den Fall reeller ungleicher Nullstellen λi{\displaystyle \lambda _{i}} des charakteristischen Polynoms:

yH(t)=C1⋅eλ1⋅t+C2⋅eλ2⋅t+⋯+Cn⋅eλn⋅t{\displaystyle y_{H}(t)=C_{1}\cdot e^{{\lambda }_{1}\cdot t}+C_{2}\cdot e^{{\lambda }_{2}\cdot t}+\cdots +C_{n}\cdot e^{{\lambda }_{n}\cdot t}}

Die Lösung einer GDGL erfolgt durch Integration. Jede Integration ergibt Integrationskonstanten Ci{\displaystyle C_{i}}, deren Anzahl durch die Ordnung der GDGL bestimmt ist. Die Lösung einer GDGL n-ter Ordnung enthält n{\displaystyle n} voneinander unabhängige Integrationskonstanten. Diese sind für eine spezielle (partikuläre) Lösung der GDGL abhängig von den Eigenwerten und gegebenen Anfangsbedingungen des Übertragungssystems zu bestimmen.

Die Bestimmung der Integrationskonstanten Ci{\displaystyle C_{i}} bei Systemen höherer Ordnung (> 2) ist sehr umständlich. Weitere Informationen liefert die Fachliteratur.

Anfangswertproblem und Integrationskonstanten für eine homogene GDGL 2. Ordnung

Eine homogene GDGL n-ter Ordnung hat n{\displaystyle n} Anfangswerte. Für die homogene GDGL zweiter Ordnung mit zwei vorzugebenden Anfangswerten y0{\displaystyle y_{0}} und y˙0{\displaystyle {\dot {y}}_{0}} können die Koeffizienten C1{\displaystyle C_{1}} und C2{\displaystyle C_{2}} errechnet werden, wenn die Nullstellen des charakteristischen Polynoms bekannt sind.

Für jede Anfangsbedingung ergibt sich eine Gleichung (yH(0)=y0{\displaystyle y_{H}(0)=y_{0}}, y˙H(0)=y˙0{\displaystyle {\dot {y}}_{H}(0)={\dot {y}}_{0}}).

Beispiel für eine homogene GDGL mit zwei reellen Nullstellen λ1=−0,5{\displaystyle \lambda _{1}=-0{,}5} und λ2=−1{\displaystyle \lambda _{2}=-1} und Anfangswerten y˙0=1{\displaystyle {\dot {y}}_{0}=1}; y0=1{\displaystyle y_{0}=1}:

Lösung yH(t){\displaystyle y_{H}(t)} der homogenen DGL 2. Ordnung:

yH(t)=C1⋅e−0,5⋅t+C2⋅e−1⋅t{\displaystyle y_{H}(t)=C_{1}\cdot e^{-0{,}5\cdot t}+C_{2}\cdot e^{-1\cdot t}}

Berechnung der Koeffizienten:

y0 →t=01=C1+C2{\displaystyle y_{0}\ {\xrightarrow {t=0}}1=C_{1}+C_{2}}
y˙0→d/dt1=C1⋅−0,5⋅e−0,5⋅t+C2⋅−1⋅e−1⋅t{\displaystyle {\dot {y}}_{0}{\xrightarrow {d/dt}}1=C_{1}\cdot -0{,}5\cdot e^{-0{,}5\cdot t}+C_{2}\cdot -1\cdot e^{-1\cdot t}}
y˙0→t=01=C1⋅−0,5+C2⋅−1=−0,5⋅C1−C2{\displaystyle {\dot {y}}_{0}{\xrightarrow {t=0}}1=C_{1}\cdot -0{,}5+C_{2}\cdot -1=-0{,}5\cdot C_{1}-C_{2}}

Aus den beiden Gleichungen von y0{\displaystyle y_{0}} für t=0{\displaystyle t=0} und y˙0{\displaystyle {\dot {y}}_{0}} für t=0{\displaystyle t=0} lassen sich die Koeffizienten C1{\displaystyle C_{1}} und C2{\displaystyle C_{2}} bestimmen.

Anmerkung: Die Ableitung nach t{\displaystyle t} von e−a⋅t{\displaystyle e^{-a\cdot t}} ist −a⋅e−a⋅t{\displaystyle -a\cdot e^{-a\cdot t}}.

Tabelle: Durch die verschiedenen Arten der Lösungen der quadratischen Gleichung, bedingt durch die Größe der Diskriminante, ergeben sich drei unterschiedliche Fälle der Eigenwerte λ der GDGL wie:

Lösung der homogenen linearen Differenzialgleichung
2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
Nullstellen Anfangswertproblem
Bestimmung C1, C2
Radikand > 0: 2 reelle Nullstellen
yH(t)=C1⋅eλ1⋅t+C2⋅eλ2⋅t{\displaystyle y_{H}(t)=C_{1}\cdot e^{{\lambda }_{1}\cdot t}+C_{2}\cdot e^{{\lambda }_{2}\cdot t}}
λ1;2=−a12±a124−a0{\displaystyle {\lambda }_{1;2}=-{\frac {a_{1}}{2}}\pm {\sqrt {{\frac {{a_{1}}^{2}}{4}}-a_{0}}}} C1=y˙0−y0⋅λ2λ1−λ2{\displaystyle C_{1}={\frac {{\dot {y}}_{0}-y_{0}\cdot \lambda _{2}}{\lambda _{1}-\lambda _{2}}}\,}
C2=y0−C1{\displaystyle C_{2}=y_{0}-C_{1}\,}
Radikand = 0: 2 gleiche Nullstellen
yH(t)=C1⋅eλ1⋅t+C2⋅t⋅eλ1⋅t{\displaystyle y_{H}(t)=C_{1}\cdot e^{{\lambda }_{1}\cdot t}+C_{2}\cdot t\cdot e^{{\lambda }_{1}\cdot t}}
λ=λ1;2=−a12{\displaystyle \lambda =\lambda _{1;2}=-{\frac {a_{1}}{2}}} C1=y0{\displaystyle C_{1}=y_{0}\,}
C2=y˙0−y0⋅λ{\displaystyle C_{2}={\dot {y}}_{0}-y_{0}\cdot \lambda \,}
Radikand < 0: konjugiert komplexen Nullstellen
yH(t)=eα⋅t⋅[C1⋅cos⁡(β⋅t)+C2⋅sin⁡(β⋅t)]{\displaystyle y_{H}(t)=e^{\alpha \cdot t}\cdot [C_{1}\cdot \cos(\beta \cdot t)+C_{2}\cdot \sin(\beta \cdot t)]}
λ1;2=α±i⋅β{\displaystyle {\lambda }_{1;2}=\alpha \pm i\cdot \beta }
α=−a1/2{\displaystyle \alpha =-a_{1}/2\,}
β=a0−a124{\displaystyle \beta ={\sqrt {a_{0}-{\frac {{a_{1}}^{2}}{4}}}}}
C1=y˙0−α⋅y0β{\displaystyle C_{1}={\frac {{\dot {y}}_{0}-\alpha \cdot y_{0}}{\beta }}}
C2=y0{\displaystyle C_{2}=y_{0}\,}

Berechnungsbeispiel der Lösung einer GDGL 2. Ordnung mit reellen Nullstellen

Übertragungsfunktion eines dynamischen Systems bestehend aus zwei PT1-Gliedern
G(s)=Y(s)U(s)=1(2⋅s+1)⋅(s+1)=12⋅s2+3⋅s+1{\displaystyle G(s)={\frac {Y(s)}{U(s)}}={\frac {1}{(2\cdot s+1)\cdot (s+1)}}={\frac {1}{2\cdot s^{2}+3\cdot s+1}}}

Zugehörige systembeschreibende GDGL:

2⋅y¨(t)+3⋅y˙(t)+y(t)=u(t){\displaystyle 2\cdot {\ddot {y}}(t)+3\cdot {\dot {y}}(t)+y(t)=u(t)}

Die höchste Ableitung freigestellt:

y¨(t)+1,5⋅y˙(t)+0,5⋅y(t)=0,5⋅u(t)Koeffizienten: a1=1,5a0=0,5b0=0,5{\displaystyle {\ddot {y}}(t)+1{,}5\cdot {\dot {y}}(t)+0{,}5\cdot y(t)=0{,}5\cdot u(t)\qquad {\text{Koeffizienten:}}\ a_{1}=1{,}5\quad a_{0}=0{,}5\quad b_{0}=0{,}5}
  • Vorgegeben: Willkürlich gewählte Anfangswerte der Energiespeicher (Integratoren): y0′(t)=1{\displaystyle y'_{0}(t)=1}; y0(t)=1{\displaystyle y_{0}(t)=1};
  • Vorgegeben: Eingangsgröße u(t)=1{\displaystyle u(t)=1} ist eine normierte Sprungfunktion für t>0{\displaystyle t>0}.
  • Gesucht: Lösung der zugehörigen homogenen GDGL yH(t){\displaystyle y_{H}(t)} und partikuläre Lösung yp(t){\displaystyle y_{p}(t)}:
Für die Lösung der homogenen GDGL wird u(t)=0{\displaystyle u(t)=0} gesetzt.
  • Errechnet laut der oben dargestellten Tabelle der Lösung der homogenen GDGL
Es ergeben sich zwei reelle Nullstellen: λ1=−0,5;λ2=−1{\displaystyle {\lambda }_{1}=-0{,}5;\quad {\lambda }_{2}=-1}
  • Errechnet: Die Integrationskonstanten errechnen sich laut Tabelle mit C1=4{\displaystyle C_{1}=4}; C2=−3{\displaystyle C_{2}=-3}.
  • Analytische Lösung der homogenen GDGL laut Tabelle für zwei reelle Nullstellen:
yH(t)=C1⋅eλ1⋅t+C2⋅eλ2⋅t→{\displaystyle y_{H}(t)=C_{1}\cdot e^{{\lambda }_{1}\cdot t}+C_{2}\cdot e^{{\lambda }_{2}\cdot t}\qquad \to } daraus folgt:
Mit den eingesetzten Zahlenwerten lautet die analytische Lösung der homogenen GDGL:
yH(t)=4⋅e−0,5⋅t−3⋅e−t__{\displaystyle {\underline {\underline {y_{H}(t)=4\cdot e^{-0{,}5\cdot t}-3\cdot e^{-t}}}}}
  • Partikuläre Lösung:
Die Berechnung der Systemantwort yp(t){\displaystyle y_{p}(t)} des Eingangs-Ausgangsverhaltens über das Faltungsintegral ist aufwendig.
Einfacher ist die Lösung – wie nachfolgend dargestellt – durch die Anwendung der Laplace-Transformation.

Lösung mittels der Übertragungsfunktion

Die allgemeine Form einer Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten ai{\displaystyle a_{i}} der Ausgangsgröße y(t){\displaystyle y(t)} und mit bi{\displaystyle b_{i}} der Eingangsgröße u(t){\displaystyle u(t)} lautet:

an⋅y(n)(t)+ ⋯ +a2⋅y¨(t)+a1⋅y˙(t)+a0⋅y(t)=b0⋅u(t)+b1⋅u˙(t)+b2⋅u¨(t)+ ⋯ +bm⋅u(m)(t){\displaystyle a_{n}\cdot y^{(n)}(t)+\ \cdots \ +a_{2}\cdot {\ddot {y}}(t)+a_{1}\cdot {\dot {y}}(t)+a_{0}\cdot y(t)=b_{0}\cdot u(t)+b_{1}\cdot {\dot {u}}(t)+b_{2}\cdot {\ddot {u}}(t)+\ \cdots \ +b_{m}\cdot u^{(m)}(t)}.

Durch Anwendung des Laplace-Differentiationssatzes einer GDGL entstehen algebraische Gleichungen mit sogenannten Zähler- und Nennerpolynomen. s=δ+j⋅ω{\displaystyle s=\delta +j\cdot \omega } ist die komplexe Laplace-Variable, die mit einem Exponenten anstelle der Ordnung einer Ableitung steht. Die Übertragungsfunktion G(s){\displaystyle G(s)} ist definiert als das Verhältnis des Ausgangssignals Y(s){\displaystyle Y(s)} zum Eingangssignal U(s){\displaystyle U(s)}, wobei die Anfangswerte des Systems gleich Null sind.

G(s)=Y(s)U(s)=bmsm+⋯+b2s2+b1s+b0ansn+⋯+a2s2+a1s+a0{\displaystyle G(s)={\frac {Y(s)}{U(s)}}={\frac {b_{m}s^{m}+\dotsb +b_{2}s^{2}+b_{1}s+b_{0}}{a_{n}s^{n}+\dotsb +a_{2}s^{2}+a_{1}s+a_{0}}}}.

Die Berechnung des Zeitverhaltens eines Übertragungssystems aus der Übertragungsfunktion G(s){\displaystyle G(s)} wird üblicherweise für normierte Eingangssignale U(s){\displaystyle U(s)} durchgeführt. Zur Berechnung der Sprungantwort mit dem Eingangssignal u(t)=1(t):=U(s):=1s{\displaystyle u(t)=1(t):=U(s):={\frac {1}{s}}} wird der Übertragungsfunktion der Term 1s{\displaystyle {\frac {1}{s}}} multiplikativ angehängt. Wird letzteres nicht durchgeführt, erhält man an Stelle der Sprungantwort die Impulsantwort.

Übertragungsfunktion in Polynomdarstellung, Pol-Nullstellendarstellung und Zeitkonstantendarstellung:

Die Pole und Nullstellen der Übertragungsfunktion sind die wichtigsten Kenngrößen des Systemverhaltens. Die Pole (Nullstellen des Nennerpolynoms) sind gleichzeitig die Lösung des Systems und bestimmen das System-Zeitverhalten. Die Nullstellen des Zählerpolynoms haben nur Einfluss auf die Amplituden der Systemantwort.

G(s)=Y(s)U(s)=bmsm+⋯+b1s+b0ansn+an−1sn−1+⋯+a1s+a0=k⋅(s−sn1)(s−sn2)⋯(s−snm)(s−sp1)(s−sp2)⋯(s−spn)=K⋅(Tv1⋅s+1)(Tv2⋅s+1)⋯(T1⋅s+1)(T2⋅s+1)⋯{\displaystyle {\begin{aligned}G(s)&={\frac {Y(s)}{U(s)}}={\frac {b_{m}s^{m}+\dotsb +b_{1}s+b_{0}}{a_{n}s^{n}+a_{n-1}s^{n-1}+\dotsb +a_{1}s+a_{0}}}\\\\&=k\cdot {\frac {(s-s_{n1})(s-s_{n2})\dotsm (s-s_{nm})}{(s-s_{p1})(s-s_{p2})\dotsm (s-s_{pn})}}=K\cdot {\frac {(T_{v1}\cdot s+1)(T_{v2}\cdot s+1)\cdots }{(T_{1}\cdot s+1)(T_{2}\cdot s+1)\cdots }}\end{aligned}}}

Die Lösung erfolgt durch Partialbruch-Zerlegung der Produktdarstellung in einfache additive Terme, die sich leicht in den Zeitbereich transformieren lassen. Die Partialbruch-Zerlegung von Übertragungsfunktionen höherer Ordnung ist nicht immer einfach, insbesondere wenn konjugiert komplexe Nullstellen vorliegen.

Alternativ können Laplace-Transformationstabellen benutzt werden, welche die häufigsten korrespondierenden Gleichungen im Zeitbereich enthalten.

Partikuläre Lösung der GDGL 2. Ordnung mit Hilfe der Laplace-Transformation

Die partikuläre Lösung beschreibt das Übertragungsverhalten des Systems als Funktion des Eingangssignals u(t){\displaystyle u(t)} und ist meist von hauptsächlichem Interesse. Die Anfangsbedingungen y0{\displaystyle y_{0}} und y˙0{\displaystyle {\dot {y}}_{0}} haben dabei den Wert 0.

Lösung der gegebenen GDGL 2. Ordnung:

y¨(t)+a1⋅y˙(t)+a0⋅y(t)=b0⋅u(t){\displaystyle {\ddot {y}}(t)+a_{1}\cdot {\dot {y}}(t)+a_{0}\cdot y(t)=b_{0}\cdot u(t)}.

Die Übertragungsfunktion eines Systems entsteht nach dem Differentiationssatz durch Austausch der zeitabhängigen Terme einer GDGL mit den Laplace-Transformierten. Voraussetzung ist, dass die Anfangsbedingung des Systems Null ist. Je nach Grad der Ableitungen einer Funktion y(t) entstehen nach der Transformation folgende Laplace-Transformierte Y(s):

s2⋅Y(s)+a1⋅s⋅Y(s)+a0⋅Y(s)=b0⋅U(s){\displaystyle s^{2}\cdot Y(s)+a_{1}\cdot s\cdot Y(s)+a_{0}\cdot Y(s)=b_{0}\cdot U(s)}

Mit den transformierten Termen kann die Übertragungsfunktion des dynamischen Systems G(s) aufgestellt werden:

G(s)=YU(s)=b0s2+a1⋅s+a0{\displaystyle G(s)={\frac {Y}{U}}(s)={\frac {b_{0}}{s^{2}+a_{1}\cdot s+a_{0}}}}

Polynome einer Übertragungsfunktion werden durch Nullstellenbestimmungen in Linearfaktoren (Grundpolynome: Monom, Binom und Trinom) zerlegt. Liegen Zahlenwerte der Koeffizienten einer Übertragungsfunktion 2. Ordnung vor, können die Pole (= Nullstellen im Nenner der Übertragungsfunktion) durch die bekannte Formel zur Lösung einer gemischt-quadratischen Gleichung ermittelt werden.

Durch die verschiedenen Arten der Lösungen der Pole bedingt durch die Größe des Radikanden der quadratischen Gleichung ergeben sich drei unterschiedliche Fälle der Eigenwerte si{\displaystyle s_{i}} (der Pole spi{\displaystyle s_{pi}}) der Übertragungsfunktion. Nachfolgend ist eine Korrespondenztabelle des s-Bereichs mit Y(s)=U(s)⋅G(s){\displaystyle Y(s)=U(s)\cdot G(s)} und des Zeitbereichs für y(t){\displaystyle y(t)} für einen transformierten Eingangssprung u(t)=1(t)→ U(s):=1/s{\displaystyle u(t)=1(t)\to \ U(s):=1/s}.

Folgende Grundpolynome (Binome und Trinome bei konjugiert komplexen Polen) entstehen in Abhängigkeit von den Nullstellen. Die Lösungen der Übertragungsfunktionen als Sprungantwort im Zeitbereich sind einer Laplace-Transformationstabelle entnommen worden:

Die Laplace-Transformationstabellen können in zwei Formen der Produkt-Darstellung aufgeführt sein, wobei unterschiedliche Faktoren a0 und K berücksichtigt werden müssen. Die Umrechnung der Pole-Nullstellen-Darstellung in Zeitkonstanten-Darstellung ist einfach, sie sind algebraisch identisch. Ti=1/spi{\displaystyle T_{i}=1/{s_{pi}}}.

Pol-Nullstellen-Darstellung (Stabiles System) und Zeitkonstanten-Darstellung:

G(s)=a0(s+sp1)⋅(s+sp2)=K(T1⋅s+1)⋅(T2⋅s+1){\displaystyle G(s)={\frac {a_{0}}{(s+s_{p1})\cdot (s+s_{p2})}}={\frac {K}{(T_{1}\cdot s+1)\cdot (T_{2}\cdot s+1)}}}

Tabelle: Berechnung der Sprungantworten y(t){\displaystyle y(t)} eines Übertragungssystems 2. Ordnung in Abhängigkeit von den Polstellenarten:

f(s)
Übertragungsfunktion 2. Ordnung
Eingangssprung u(t) = 1 := Multiplikation mit 1/s
f(t)
Partikuläre Lösung
Sprungantwort im Zeitbereich
Bestimmung der Pole sp1{\displaystyle s_{p1}} und sp2{\displaystyle s_{p2}}
aus der Polynom-Darstellung
2 reelle Polstellen:

Y(s)=1s⋅(T1⋅s+1)⋅(T2⋅s+1){\displaystyle Y(s)={\frac {1}{s\cdot (T_{1}\cdot s+1)\cdot (T_{2}\cdot s+1)}}}
y(t)=1−1T1−T2⋅{\displaystyle y(t)=1-{\frac {1}{T_{1}-T_{2}}}\cdot }
⋅(T1⋅e−tT1−T2⋅e−tT2){\displaystyle \cdot \left(T_{1}\cdot e^{-{\frac {t}{T_{1}}}}-{T_{2}\cdot e^{-{\frac {t}{T_{2}}}}}\right)}
sp1;2=−a12±a124−a0{\displaystyle s_{p1;2}=-{\frac {a_{1}}{2}}\pm {\sqrt {{\frac {{a_{1}}^{2}}{4}}-a_{0}}}}
T1=−1sp1T2=−1sp2{\displaystyle T_{1}=-{\frac {1}{s_{p1}}}\quad T_{2}=-{\frac {1}{s_{p2}}}}
2 gleiche Polstellen:
Y(s)=1s⋅(T⋅s+1)2{\displaystyle Y(s)={\frac {1}{s\cdot (T\cdot s+1)^{2}}}}
y(t)=1−T+tT⋅e−tT{\displaystyle y(t)=1-{\frac {T+t}{T}}\cdot e^{-{\frac {t}{T}}}} sp1=sp2=−a12{\displaystyle s_{p1}=s_{p2}=-{\frac {a_{1}}{2}}}
T=−1sp{\displaystyle T=-{\frac {1}{s_{p}}}}
Konjugiert komplexe Polstellen:
Y(s)=ω02s⋅(s2+2⋅D⋅ω0⋅s+ω02)oder:{\displaystyle Y(s)={\frac {{\omega _{0}}^{2}}{s\cdot (s^{2}+2\cdot D\cdot \omega _{0}\cdot s+{\omega _{0}}^{2})}}\quad {\text{oder:}}}
Y(s)=1s⋅(T2⋅s2+2⋅D⋅T⋅s+1){\displaystyle Y(s)={\frac {1}{s\cdot (T^{2}\cdot s^{2}+2\cdot D\cdot T\cdot s+1)}}}
ω0=ungedämpfte Kreisfrequenz,T=1/ω0{\displaystyle \omega _{0}={\text{ungedämpfte Kreisfrequenz}},\quad T=1/\omega _{0}}
y(t)=1−11−D2⋅{\displaystyle y(t)=1-{\frac {1}{\sqrt {1-D^{2}}}}\cdot }
⋅e−D⋅ω0⋅t⋅sin⁡(ωd⋅t+ϕ){\displaystyle \cdot e^{-D\cdot \omega _{0}\cdot t}\cdot \sin(\omega _{d}\cdot t+\phi )}

ωd=ω0⋅1−D2{\displaystyle \omega _{d}=\omega _{0}\cdot {\sqrt {1-D^{2}}}}
ϕ=arccos⁡(D){\displaystyle \phi =\arccos(D)}

sp1;2=−D⋅ω0±jω0⋅1−D2{\displaystyle s_{p1;2}=-D\cdot \omega _{0}\pm j\omega _{0}\cdot {\sqrt {1-D^{2}}}}

Dämpfung D:−1<D<1{\displaystyle \quad -1<D<1}

D=a12⋅a0{\displaystyle D={\frac {a_{1}}{2\cdot {\sqrt {a_{0}}}}}}

Wird für den Fall der zwei reellen Nullstellen in die Gleichung für f(t)→T1=T2{\displaystyle f(t)\to T_{1}=T_{2}} eingesetzt, entsteht eine Division durch Null 1/(T1−T1){\displaystyle 1/(T_{1}-T_{1})}, was nicht zulässig ist. Als „verschiedene“ Nullstellen gelten bereits Nullstellen, wenn sie sich in einer theoretisch unendlichen Dezimalstelle eines Wertes unterscheiden.

Die Gesamtlösung einer GDGL ergibt sich aus der Überlagerung der Systemantworten auf die Anfangsbedingungen und auf das Eingangssignal:

y(t)=yH(t)+yP(t){\displaystyle y(t)=y_{H}(t)+y_{P}(t)}

Die partikuläre Lösung der GDGL bezieht sich darauf, dass die Anfangswerte y0; y˙0; y¨0…{\displaystyle y_{0};\ {\dot {y}}_{0};\ {\ddot {y}}_{0}\dots } gleich Null sind und das Eingangssignal u(t)≠0{\displaystyle u(t)\neq 0} ist. Sie lässt sich aus der Übertragungsfunktion G(s){\displaystyle G(s)} bestimmen, indem die Differentialgleichung einer Laplace-Transformation unterzogen wird.

Berechnungsbeispiel der partikulären Lösung einer GDGL 2. Ordnung mit der Laplace-Transformationstabelle

  • Vorgegeben:
Eingangssignal: Sprungfunktion U(s)=1/s{\displaystyle U(s)=1/s}.
Übertragungsfunktion des Systems:
G(s)=Y(s)U(s)=1(2⋅s+1)⋅(s+1)T1=2;T2=1{\displaystyle G(s)={\frac {Y(s)}{U(s)}}={\frac {1}{(2\cdot s+1)\cdot (s+1)}}\qquad T_{1}=2;\,T_{2}=1}
Gesucht: Partikuläre Lösung yP(t){\displaystyle y_{P}(t)} für die gegebene Übertragungsfunktion:
Suchbegriff für die Laplace-Transformationstabelle:
Y(s)=U(s)(2⋅s+1)⋅(s+1)=1s⋅(2⋅s+1)⋅(s+1)T1=2;T2=1{\displaystyle {Y(s)}={\frac {U(s)}{(2\cdot s+1)\cdot (s+1)}}={\frac {1}{s\cdot (2\cdot s+1)\cdot (s+1)}}\qquad T_{1}=2;\,T_{2}=1}
  • Errechnet:
Die gefundene analytische Gleichung f(t){\displaystyle f(t)} der partikulären Lösung laut Transformationstabelle durch Eingabe der Koeffizienten lautet:
yp(t)=1−1T1−T2⋅[T1⋅e−tT1−T2⋅e−tT2]{\displaystyle y_{p}(t)=1-{\frac {1}{T_{1}-T_{2}}}\cdot [T_{1}\cdot e^{-{\frac {t}{T_{1}}}}-T_{2}\cdot e^{-{\frac {t}{T_{2}}}}]}.
Zahlenwerte der Zeitkonstanten eingesetzt:
yp(t)= 1−[2⋅e−t2−e−t]__{\displaystyle {\underline {\underline {y_{p}(t)=\ 1-[2\cdot {e^{-{\frac {t}{2}}}-e^{-t}}]}}}}.

Grafische Darstellung der partikulären Lösung siehe vorletztes Bild.

Anmerkung: Enthält die Ausgangsgröße eines Übertragungssystems Schwingungsanteile, ergeben sich laut Transformationstabellen aufwendige trigonometrische Gleichungen.

Lösung von linearen gewöhnlichen Differenzialgleichungen mittels der numerischen Berechnung

Differenzenverfahren

Eine lineare gewöhnliche Differentialgleichung (GDGL) mit konstanten Koeffizienten, die ein dynamisches System mit einem Eingangssignal und einem Ausgangssignal beschreibt, wird nach dem Differenzenverfahren in eine Differenzengleichung umgeformt, indem die Differentialquotienten der GDGL durch Differenzenquotienten ausgetauscht werden.

Eine Differenzengleichung ist eine numerisch lösbare rekursive Berechnungsvorschrift für eine diskret definierte Folge von nummerierten Folgeelementen bzw. Stützstellen yk{\displaystyle y_{k}} im Abstand eines meist konstanten Intervalls Δx{\displaystyle \Delta x} oder bei zeitabhängigen Systemen Δt{\displaystyle \Delta t}.

Mit dem Austausch des Differenzialquotienten durch einen Differenzenquotienten entsteht automatisch das rekursive Verhalten der Differenzengleichung, bei der sich je nach Ordnung n{\displaystyle n} jedes aktuelle Folgeelement yk{\displaystyle y_{k}} sich auf ein oder mehrere zurückliegende Folgeelemente bezieht.

Die numerische Gesamtlösung des Systems erfolgt – bei einfachen Differenzengleichungen – rekursiv (sich selbst aufrufend) über viele Berechnungsfolgen k=(0,1,2,3,…,kmax){\displaystyle k=(0,1,2,3,\dots ,k_{\mathrm {max} })} in meist je kleinen konstanten Zeitstufen. Die Form der Gesamtlösung ist damit tabellarisch für die gesuchten Werte y(k){\displaystyle y_{(k)}} (Stützpunkt, Knoten) eines Funktionsverlaufs im zeitlichen Abstand Δt{\displaystyle \Delta t}.

Das einfachste und älteste Einschrittverfahren ist das explizite Euler-Verfahren. Zu den Einschrittverfahren gehören das Implizites Euler-Verfahren, das Differenzenverfahren, Runge-Kutta-Verfahren, Heun-Verfahren. Bei den Mehrschrittverfahren wird die Information aus den zuvor bereits errechneten Stützpunkten gebildet.

Numerische Berechnung von gewöhnlichen Differenzialgleichungen nach der Regelungsnormalform der Zustandsraumdarstellung

Bereits die Anwendung des Differenzenverfahrens für GDGL 2. Ordnung erfordert einen beträchtlichen algebraischen Aufwand. Anfangswerte y0>0{\displaystyle y_{0}>0} können nicht verarbeitet werden.

Mit Hilfe des Signalflussplanes der Regelungsnormalform lassen sich GDGL dynamischer Systeme höherer Ordnung einfach lösen. Die systembeschreibende GDGL wird in expliziter Darstellung (geordnet nach der höchsten Ableitung y(t)) in ein Signalflussdiagramm gebracht, wobei die Anzahl der Ableitungen von y(t) die Anzahl der Integratoren bestimmen.

Beispiel einer GDGL 2. Ordnung eines dynamischen Systems:

a⋅y″(t)+b⋅y′(t)+c⋅y(t)=u(t);u(t) = normierter Sprung 1(t){\displaystyle a\cdot y''(t)+b\cdot y'(t)+c\cdot y(t)=u(t);\qquad \qquad {\text{u(t) = normierter Sprung 1(t)}}}
  • Enthält die Gleichung 2 reelle negative Pole, handelt es sich um 2 Verzögerungsglieder (PT1-Glieder).
  • Enthält die Gleichung ein konjugiert komplexes Polpaar, handelt es sich um ein Schwingungsglied (PT2kk{\displaystyle PT2_{kk}}-Glied).

Für die Anwendung der Regelungsnormalform wird die höchste Ableitung der GDGL freigestellt und die Gleichung durch den Koeffizienten a dividiert.:

y″(t)=ba⋅y′(t)+ca⋅y(t)=1a⋅u(t){\displaystyle y''(t)={\frac {b}{a}}\cdot y'(t)+{\frac {c}{a}}\cdot y(t)={\frac {1}{a}}\cdot {u}(t)}

Dieser Signalflussplan der Regelungsnormalform für eine beliebige Ordnung lässt sich numerisch leicht berechnen. Für jede Ableitung der GDGL muss numerisch eine Differenzengleichung der Integration (I-Glied) mit den zugehörigen Koeffizienten berechnet werden. Jede Integration einer Ableitung wird mit den zugehörigen Koeffizienten als Zustandsvariable negativ auf den Wert der höchsten Ableitung zurückgeführt.

Sind Anfangswerte gegeben, werden die Integratoren direkt auf die Anfangswerte gesetzt, d. h. die tabellarisch geordneten Folgeglieder der numerisch berechneten Integratoren starteten mit den Anfangswerten. Normalerweise ist dabei u(t)=0{\displaystyle u(t)=0}.

→ Siehe ausführliche Details mit Anwendung Differenzengleichung (Differenzenverfahren)
→ Siehe auch Artikel Seminumerischer Algorithmus

Software

Einige CAS können Differentialgleichungen lösen, z. B.:

  • Maple: dsolve
  • SageMath: desolve
  • Xcas: desolve(y'=k*y,y)

Siehe auch

  • Partielle Differentialgleichung
  • Anfangswertproblem
  • Randwertproblem

Literatur

  • Jürgen Koch / Martin Stämpfle: Mathematik für das Ingenieurstudium 4. Auflage 2018, Carl Hanser Verlag München, ISBN 978-3-446-45166-7
  • Herbert Amann: Gewöhnliche Differentialgleichungen, 2. Auflage, Gruyter – de Gruyter Lehrbücher, Berlin New York, 1995, ISBN 3-11-014582-0
  • Bernd Aulbach: Gewöhnliche Differenzialgleichungen, Elsevier Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2004, ISBN 3-8274-1492-X
  • Harro Heuser: Gewöhnliche Differentialgleichungen, Teubner, März 2004, ISBN 3-519-32227-7
  • Edward Lincey Ince: Die Integration gewöhnlicher Differentialgleichungen, Dover Publications, 1956, ISBN 0-486-60349-0
  • Wolfgang Walter: Gewöhnliche Differentialgleichungen, Springer, 2000, ISBN 3-540-67642-2

Einzelnachweise

  1. Fachbuch: Jürgen Koch / Martin Stämpfle: „Mathematik für das Ingenieurstudium“, Kapitel: „Gewöhnliche Differenzialgleichungen“, „Lineare Differenzialgleichungen“.
  2. May-Britt Kallenrode, Universität Osnabrück, Fachbereich Physik: Vorlesungsskript „Mathematik für Physiker“, Kapitel: „Gewöhnliche Differenzialgleichungen“, 611 Seiten, ausgestellt 2007.
  3. Oliver Nelles, Universität Siegen: Vorlesungskonzept Mess- und Regelungstechnik I, Kapitel: „Laplace-Transformation“, 446 Seiten vom 8. Oktober 2009.
  4. Holger Lutz, Wolfgang Wendt: Taschenbuch der Regelungstechnik mit MATLAB und Simulink. 12. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, 2021, ISBN 978-3-8085-5870-6. Siehe Kapitel: "Normalformen von Übertragungssystemen"
  5. dsolve - Maple Programming Help. Abgerufen am 17. Mai 2020. 
  6. Basic Algebra and Calculus — Sage Tutorial v9.0. Abgerufen am 17. Mai 2020. 
  7. Symbolic algebra and Mathematics with Xcas. Abgerufen am 17. Mai 2020. 

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 03:35

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Eine gewohnliche Differentialgleichung oft abgekurzt mit GDGL oder ODE englisch ordinary differential equation ist eine Differentialgleichung bei der zu einer gesuchten Funktion nur Ableitungen nach genau einer Variablen auftreten Viele physikalische chemische und biologische Vorgange in der Natur lassen sich mit solchen Gleichungen mathematisch beschreiben z B der radioaktive Zerfall Bewegungsvorgange von Korpern viele Arten von Schwingungsvorgangen oder das Wachstumsverhalten von Tier Populationen In naturwissenschaftlichen Modellen werden gewohnliche Differentialgleichungen daher haufig eingesetzt um solche Vorgange zu analysieren zu simulieren oder um Vorhersagen abgeben zu konnen In vielen Fallen kann die Differentialgleichung nicht analytisch gelost werden Man ist daher auf numerische Verfahren angewiesen Siehe Hauptartikel Liste numerischer Verfahren Numerik gewohnlicher Differentialgleichungen Historische EntwicklungDie ersten Differentialgleichungen wurden verwendet um die Bewegung von Objekten zu modellieren Besonders hervorzuheben sind dabei die Gleichungen fur die Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit bzw konstanter Beschleunigung Im Jahr 1590 erkannte Galileo Galilei den Zusammenhang zwischen der Fallzeit eines Korpers und seiner Fallgeschwindigkeit sowie dem Fallweg und formulierte noch mit geometrischen Mitteln das Gesetz des freien Falles Als Isaac Newton auch Bewegungen mit Reibungen betrachtete die zum Betrag oder zum Quadrat der Geschwindigkeit proportional sind war er genotigt die Differentialrechnung und den heute gelaufigen Formalismus der Differentialgleichungen einzufuhren Durch die exakte Formulierung des Grenzwertbegriffes der Ableitung und des Integrals stellte schliesslich Augustin Louis Cauchy im 19 Jahrhundert die Theorie der gewohnlichen Differentialgleichungen auf ein festes Fundament und machte sie somit vielen Wissenschaften zuganglich Das wissenschaftliche Interesse an Differentialgleichungen ist im Wesentlichen darin begrundet dass mit ihnen auf Grund vergleichsweise einfacher Beobachtungen und Experimente vollstandige Modelle geschaffen werden konnen Nur wenige Typen von Differentialgleichungen lassen sich analytisch losen Trotzdem lassen sich qualitative Aussagen wie Stabilitat Periodizitat oder Bifurkation auch dann treffen wenn die Differentialgleichung nicht explizit gelost werden kann Eines der wichtigsten Hilfsmittel fur skalare Differentialgleichungen sind Argumente mittels eines Vergleichssatzes Begriffsdefinitionen der Differenzialgleichungen DGL Funktion Kontra FunktionGewohnliche Differenzialgleichung GDGL Gewohnlich bedeutet die gesuchte Funktion y x displaystyle y x hangt nur von einer Variablen x displaystyle x ab Die GDGL enthalt mindestens eine Ableitung y n displaystyle y n von der gesuchten Funktion Partielle Differenzialgleichung PDGL Die gesuchte Funktion hangt von mehreren Variablen ab und enthalt auch Ableitungen dieser Variablen Lineare Differenzialgleichung y x und Ableitungen davon durfen nur in der 1 Potenz vorkommen und keine Winkelfunktionen enthalten Die Koeffizienten an x displaystyle a n x der DGL sind Funktionen Notation a2 x y a1 x y a0 x y b0 x u displaystyle a 2 x y a 1 x y a 0 x y b 0 x u Nichtlineare Differenzialgleichung Die gesuchte Funktion y x displaystyle y x und deren Ableitungen enthalten Potenzen hoherer Ordnung oder Winkelfunktionen Koeff an x displaystyle a n x der DGL sind Funktionen Notation a2 x y a1 x y 2 a0 x sin y b0 x u displaystyle a 2 x y a 1 x y 2 a 0 x sin y b 0 x u Lineare GDGL mit konstanten Koeffizienten Spezialfall Die Koeffizienten an displaystyle a n vor y x displaystyle y x und den Ableitungen sind nur Konstanten Notation a2y x a1y x a0y x b0u x displaystyle a 2 y x a 1 y x a 0 y x b 0 u x Nichtlineare GDGL mit konstanten Koeffizienten Die Koeffizienten an displaystyle a n vor y x displaystyle y x und den Ableitungen sind nur Konstanten Notation a2y x a1y x a0 tan y x b0u x displaystyle a 2 y x a 1 y x a 0 cdot tan y x b 0 u x Explizite ausdrucklich eindeutig Darstellung der gewohnlichen DGL Die hochste Ableitung y n x displaystyle y n x links vor dem Gleichheitszeichen ist freigestellt Notation y x b0 a2 u x a1 a2 y x a0 a2 y x displaystyle y x b 0 a 2 cdot u x a 1 a 2 cdot y x a 0 a 2 cdot y x Implizite indirekt formuliert Darstellung der gewohnlichen DGL Wenn die DGL nicht nach der hochsten Ableitung aufgestellt ist Notation a2y x a1y x a0y x b0u x displaystyle a 2 y x a 1 y x a 0 y x b 0 u x Homogene Darstellung der linearen DGL Die rechte Seite der DGL nach dem Gleichheitszeichen ist Null Die homogene DGL ist fur nichtlineare DGL en nicht definiert weil nicht sinnvoll Notation a2y x a1y x a0y x 0 displaystyle a 2 y x a 1 y x a 0 y x 0 Inhomogene Darstellung der linearen DGL Die rechte Seite nach dem Gleichheitszeichens ist ungleich Null Storfunktion Die inhomogene DGL ist fur nichtlineare DGL en nicht definiert weil nicht sinnvoll Notation a2y x a1y x a0y x b0u x displaystyle a 2 y x a 1 y x a 0 y x b 0 u x Losung der homogenen linearen DGL Die Trivial Losung y x displaystyle y x ist Null wenn der Anfangswert y0 0 displaystyle y 0 0 gewahlt wird Die allgemeine Losung einer linearen DGL 1 O lasst sich durch das Verfahren der Separation bestimmen Losung der inhomogenen linearen DGL Die Losung y x displaystyle y x ist abhangig von der Storfunktion und dem Anfangswert y0 displaystyle y 0 Die partikulare Losung einer linearen DGL 1 O lasst sich durch das Verfahren der Variation der Konstanten bestimmen Grundlagen der Differenzialgleichung DGL Allgemein enthalt eine Differenzialgleichung DGL ausser der gesuchten Funktion z B y t displaystyle y t auch mindestens eine Ableitung der gesuchten Funktion Die Notation einer DGL mit dem Differentialquotienten dydx displaystyle frac dy dx einer bestimmten Ordnung wird zur Vereinfachung nicht immer mit der unabhangigen Variablen x displaystyle x oder bei zeitabhangigen Funktionen mit t displaystyle t dargestellt sondern z B als y displaystyle y oder y displaystyle dot y fur eine Ableitung 1 Ordnung Eine DGL ist linear wenn die gesuchte Funktion y x displaystyle y x und deren Ableitungen keine Winkelfunktionen Logarithmen oder Wurzeln enthalt Sprungantwort T1 2 displaystyle T 1 2 s Anfangswert y0 0 u t 1 t displaystyle y 0 0 u t 1 t Ein bekanntes Beispiel einer linearen GDGL mit konstanten Koeffizienten einer Verzogerungsfunktion 1 Ordnung PT1 Glied lautet in expliziter Darstellung y t KPT1 u t y t T1 displaystyle y t frac K PT1 cdot u t y t T 1 KPT1 u t ist die Storfunktion displaystyle qquad K PT1 cdot u t text ist die Storfunktion Bei dieser linearen inhomogenen DGL mit Storfunktion u t displaystyle u t Eingangssprung bedeutet T1 displaystyle T 1 die Zeitkonstante und KPT1 displaystyle K PT1 der Proportionalitatsfaktor Anmerkung Bei der expliziten Darstellung der DGL werden samtliche Koeffizienten der ubrigen Ableitungen einschliesslich Storfunktion durch den Koeffizienten der hochsten Ableitung dividiert Prinzipiell ist die Losung y x displaystyle y x einer DGL eine Funktion mit einem kontinuierlichen Werteverlauf in Abhangigkeit von der unabhangigen Variable x displaystyle x Eine DGL hat in der Regel unendlich viele Losungen von Werteverlaufen Deshalb wird eine spezielle Losung fur eine Anfangsbedingung y0 displaystyle y 0 und der unabhangigen Variablen x 0 displaystyle x 0 bzw bei zeitabhangigen Systemen t 0 displaystyle t 0 gewahlt Die grafische Darstellung der Losung einer DGL mit Berucksichtigung des Anfangswertes bezeichnet man als Trajektorie Die im Beispiel genannte Losung der linearen DGL y t displaystyle y t stellt eine bekannte asymptotisch verlaufende e Funktion im Zeitbereich dar Klassische Losungsverfahren Die klassischen Losungsverfahren von GDGL wie Separation der Variablen Exponentialansatz Laplace Transformation mit Partialbruchzerlegung oder Laplace Transformation mit Laplace Transformationstabellen sind zum Teil aufwendig Numerische zeitdiskrete Losungsverfahren Erheblich einfacher ist die Losung von linearen und nichtlinearen DGL en 1 O und den meisten linearen und nichtlinearen DGL hoherer Ordnung durch Anwendung numerischer zeitdiskreter Verfahren Der Approximationsfehler gegenuber der analytischen Funktion fallt beim Einschrittverfahren linear mit reduzierter Schrittweite Dt displaystyle Delta t Partielle Differenzialgleichungen konnen oft nur mit numerischen Methoden approximiert werden Siehe auch in diesem Artikel Ubersicht Numerik displaystyle to Losung von linearen gewohnlichen Differenzialgleichungen mittels der numerischen Berechnung Anmerkung Die Begriffe Nichtlineare DGL und Nichtlineares dynamisches System unterscheiden sich wobei ein dynamisches System auch nichtlineare statische Funktionen wie Begrenzungseffekte Hysterese Nichtlineare Kennlinie oder Totzone enthalten kann die nicht mit DGL en beschrieben werden konnen Diese Systeme mit statischen Nichtlinearitaten konnen durch numerische Methoden in Verbindung mit logischen Befehlen dem tatsachlichen Systemverhalten angenahert werden Siehe auch displaystyle to Differentialgleichung Siehe auch displaystyle to Lineare gewohnliche DifferentialgleichungAllgemeine DefinitionSeien W R Rm n 1 n N displaystyle Omega subseteq mathbb R times left mathbb R m right n 1 n in mathbb N und f W Rm displaystyle f colon Omega to mathbb R m eine stetige Funktion Dann heisst f x y y y y n 0 displaystyle f left x y y y dotsc y n right 0 ein gewohnliches Differentialgleichungssystem n displaystyle n ter Ordnung von m displaystyle m Gleichungen x displaystyle x ist hier die unabhangige Variable y dydx displaystyle y tfrac dy dx usw Im Fall m 1 displaystyle m 1 nennt man dies eine gewohnliche Differentialgleichung n displaystyle n ter Ordnung Ihre Losungen sind n displaystyle n mal differenzierbare Funktionen y I Rm displaystyle y colon I to mathbb R m welche die Differentialgleichung auf einem zu bestimmenden Intervall I R displaystyle I subset mathbb R erfullen Sucht man eine spezielle Losung welche zu gegebenen x0 I displaystyle x 0 in I und y0 yn 1 Rm displaystyle y 0 dotsc y n 1 in mathbb R m zusatzlich y x0 y0 y x0 y1 y n 1 x0 yn 1 displaystyle y x 0 y 0 y x 0 y 1 dotsc y n 1 x 0 y n 1 erfullt so bezeichnet man dies als Anfangswertproblem Kann die Differentialgleichung nach der hochsten vorkommenden Ableitung aufgelost werden und hat somit die Form y n f x y y y y n 1 displaystyle y n f left x y y y dotsc y n 1 right so heisst sie explizit andernfalls implizit siehe auch Satz von der impliziten Funktion Zur Notation In der Literatur zu gewohnlichen Differentialgleichungen werden standardmassig zwei unterschiedliche Notationen verwendet In der einen Variante wird die unabhangige Variable mit x displaystyle x bezeichnet und die Ableitungen der Funktion y displaystyle y nach x displaystyle x mit y y displaystyle y y usw Die andere Schule verwendet eine auf Newton zuruckgehende Notation Dabei ist die unabhangige Variable t displaystyle t bereits mit einem Sinn versehen t displaystyle t ist die Zeit Losungen werden dann oft mit x displaystyle x bezeichnet und die Ableitungen nach der Zeit werden als x x displaystyle dot x ddot x notiert Da dieser Artikel von Vertretern beider Schulen bearbeitet wurde finden sich beide Notationen wieder Existenz und Eindeutigkeit Ob uberhaupt eine Losung existiert lasst sich anhand einiger Kriterien erkennen Die Differentialgleichung selbst reicht im Allgemeinen nicht aus um die Losung eindeutig zu bestimmen Beispielsweise ist der grundsatzliche Bewegungsablauf aller schwingenden Pendel gleich und kann durch eine einzige Differentialgleichung beschrieben werden Der konkrete Bewegungsablauf ist jedoch durch die Rand oder Anfangsbedingung en wann wurde das Pendel angestossen und wie gross ist die Anfangsauslenkung bestimmt Die lokale Losbarkeit von Anfangswertproblemen bei gewohnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung wird durch den Satz von Picard Lindelof und den Satz von Peano beschrieben Aus der Existenz einer lokalen Losung kann man in einem zweiten Schritt auf die Existenz einer nicht fortsetzbaren Losung schliessen Mit Hilfe des Satzes vom maximalen Existenzintervall kann man darauf aufbauend von dieser nicht fortsetzbaren Losung dann gelegentlich Globalitat nachweisen Die Eindeutigkeit bekommt man als Anwendung der gronwallschen Ungleichung Reduktion von Gleichungen hoherer Ordnung auf Systeme erster Ordnung Gewohnliche Differentialgleichungen beliebiger Ordnung lassen sich immer auf ein System von gewohnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung zuruckfuhren Hat eine gewohnliche Differentialgleichung die Ordnung n displaystyle n so fuhrt man dazu die voneinander abhangigen Funktionen y1 y2 yn displaystyle y 1 y 2 dotsc y n ein y1 yy2 y1 y3 y2 yn yn 1 displaystyle begin aligned y 1 amp y y 2 amp y 1 y 3 amp y 2 amp vdots y n amp y n 1 end aligned Aus der expliziten Differentialgleichung n displaystyle n ter Ordnung fur y displaystyle y wird dabei yn f x y1 yn displaystyle y n f x y 1 ldots y n Man erhalt also ein System von n displaystyle n gewohnlichen Differentialgleichungen erster Ordnung y1 yn 1 yn y2 yn f x y1 yn displaystyle y 1 dotsc y n 1 y n y 2 dotsc y n f x y 1 ldots y n Umgekehrt kann man aus manchen Differentialgleichungssystemen eine einzige Differentialgleichung hoherer Ordnung erzeugen BeispieleEin einfaches Beispiel aus der Physik ist das Zerfallsgesetz N N displaystyle dot N sim N dd Dieses besagt dass bei einer Menge instabiler Atome die Anzahl der zerfallenden Atome von der gesamten Anzahl N displaystyle N der vorhandenen Atome proportional abhangt Eine wichtige Klasse weiterer Differentialgleichungen bilden die newtonschen Bewegungsgleichungen m r t F r t t displaystyle m cdot ddot vec r t vec F left vec r t t right dd Durch die Kenntnis der von der Zeit t displaystyle t und der Position r displaystyle r eines Teilchens abhangenden Kraft F displaystyle F treffen diese Gleichungen Aussagen uber die Bewegung des Teilchens selbst Neben einfachen Zusammenhangen der Anderungen einer einzelnen Grosse lassen sich aber auch Vorhersagen uber mehrere Grossen in einem System treffen In etwa die Lotka Volterra Gleichungen der Okologie r Zrrb Mrr displaystyle dot r Z r rb M r r b Zbb Mbrb displaystyle dot b Z b b M b rb dd Dieses System beschreibt die zeitliche Veranderung der Rauberpopulation r displaystyle r und der Beutepopulation b displaystyle b bei konstanten naturlichen Geburtenraten Z displaystyle Z und Sterberaten M displaystyle M Einige wichtige Eigenschaften dieses Modells lassen sich in Form der sogenannten Lotka Volterra Regeln zusammenfassen Dieses und ahnliche Systeme finden in der theoretischen Biologie auch zur Beschreibung von Ausbreitungsprozessen und in Epidemiemodellen breite Anwendung Spezielle Typen von DifferentialgleichungenDen bekanntesten Typ der gewohnlichen Differentialgleichungen bildet die lineare Differentialgleichung n displaystyle n ter Ordnung mit i 0nai x y i x b x displaystyle sum i 0 n a i x y i x b x fur stetige ai R R displaystyle a i colon mathbb R rightarrow mathbb R Weitere wichtige Typen von gewohnlichen Differentialgleichungen sind die folgenden d Alembertsche Differentialgleichungy x xg y x f y x displaystyle y x xg y x f y x dd Bernoullische Differentialgleichungy x f x y x g x ya x displaystyle y x f x y x g x y alpha x mit a 1 displaystyle alpha neq 1 dd Exakte Differentialgleichungp x y x q x y x y x 0 displaystyle p left x y x right q x y x y x 0 worin das Vektorfeld p q displaystyle p q eine Potentialfunktion besitzt dd Jacobische Differentialgleichungy x f ax by x cax by x g displaystyle y x f left frac ax by x c alpha x beta y x gamma right dd Lineares Differentialgleichungssystem erster Ordnung von m displaystyle m Gleichungen y x A x y x b x displaystyle y x A x y x b x fur stetige A R Rm m displaystyle A colon mathbb R rightarrow mathbb R m times m und b R Rm displaystyle b colon mathbb R rightarrow mathbb R m dd Riccatische Differentialgleichungy x f x y2 x g x y x h x displaystyle y x f x y 2 x g x y x h x dd Separierbare Differentialgleichungy x f y x g x displaystyle y x f left y x right g x dd Autonome SystemeEin Differentialgleichungssystem heisst autonom oder zeitinvariant falls die beschreibende Gleichung nicht von der unabhangigen Variable x displaystyle x abhangt d h falls das System von der Form f y y y y n 0 displaystyle f left y y y dotsc y n right 0 ist Ein Differentialgleichungssystem y f y y 0 y0 Rm displaystyle y f y y 0 y 0 in mathbb R m heisst vollstandig wenn zu jedem Anfangswert y0 displaystyle y 0 die globale Losung auf ganz R displaystyle mathbb R definiert und eindeutig ist Dies ist z B der Fall wenn f Rm Rm displaystyle f colon mathbb R m rightarrow mathbb R m linear beschrankt und Lipschitz stetig ist Es bezeichne f y0 displaystyle varphi cdot y 0 diese eindeutig bestimmte globale Losung Dann nennt man f R Rm Rm displaystyle varphi colon mathbb R times mathbb R m to mathbb R m den Fluss der Differentialgleichung y f y displaystyle y f y und R Rm f displaystyle mathbb R mathbb R m varphi bildet dann ein dynamisches System Besonders einfach zu analysieren ist der Fall n 1 m 2 displaystyle n 1 m 2 der ebenen autonomen Systeme Mit Hilfe des Satzes von Poincare und Bendixson kann man oft die Existenz periodischer Losungen nachweisen Ein wichtiges ebenes autonomes System bildet das Lotka Volterra Modell Da die Poincare Bendixson Theorie zentral auf den jordanschen Kurvensatz aufbaut sind hoherdimensionale Analoga falsch Insbesondere ist es sehr schwierig periodische Losungen hoherdimensionaler autonomer Systeme zu finden Losungsverfahren fur lineare gewohnliche Differentialgleichungen mit konstanten KoeffizientenDurch gewohnliche Differentialgleichungen lassen sich viele dynamische Systeme aus der Technik Natur und Gesellschaft beschreiben Viele auf den ersten Blick sehr verschiedene physikalische Probleme lassen sich mit der GDGL jedoch formal identisch darstellen Ein dynamisches System ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung und Ubertragung von Signalen wobei die Eingangsgrosse u t displaystyle u t als Ursache und die Ausgangsgrosse y t displaystyle y t als Folge des zeitlichen Ubertragungsverhaltens des Systems definiert ist Ist die Eingangsgrosse u t 0 displaystyle u t 0 so handelt es sich um eine homogene GDGL anderenfalls um eine inhomogene GDGL Ein dynamisches System verhalt sich linear wenn die Wirkungen zweier linear uberlagerter Eingangssignale sich am Ausgang des Systems in gleicher Weise linear uberlagern Eine lineare GDGL enthalt die gesuchte Funktion und deren Ableitungen nur in der ersten Potenz Es durfen keine Produkte der gesuchten Funktion und ihren Ableitungen auftreten Die gesuchte Funktion darf auch nicht in Argumenten von Winkelfunktionen Logarithmen usw erscheinen Ein bekanntes Beispiel aus der Mechanik ist die lineare GDGL zweiter Ordnung eines gedampften Federpendels mit der Federsteifigkeit c displaystyle c Masse m displaystyle m und Dampfungskonstante d displaystyle d Dabei ist die Eingangsgrosse die Kraft F displaystyle F die Ausgangsgrosse der Weg x displaystyle x x t dm x t cm x t 1m F t displaystyle ddot x t frac d m cdot dot x t frac c m cdot x t frac 1 m cdot F t Linear zeitinvariante Systeme konnen durch die nachfolgenden Verfahren berechnet werden Klassisch mit Hilfe des Exponentialansatzes Laplace Transformation Numerisch Losung mit Hilfe des Exponentialansatzes Die Losung einer inhomogenen GDGL besteht aus der allgemeinen Losung der homogenen GDGL plus einer speziellen Losung partikulare Losung der inhomogenen GDGL Deshalb erfolgt das Losungsverfahren der inhomogenen GDGL unabhangig von der Ordnung in zwei Stufen Die Gesamtlosung ist die Summe der beiden Losungen Die Losung der homogenen GDGL beschreibt das Systemverhalten mit Anfangswerten der Systemspeicher zum Zeitpunkt t 0 displaystyle t 0 und dem Eingangssignal u t 0 displaystyle u t 0 Dies bedeutet fur das dynamische System es ist sich selbst uberlassen und hat nur ein Ausgangssignal Die Losung der inhomogenen GDGL ist Null wenn alle Anfangsbedingungen von y0 0 displaystyle y 0 0 und deren Ableitungen Null sind Die partikulare Losung der GDGL beschreibt das Ubertragungsverhalten von y t displaystyle y t fur u t 0 displaystyle u t neq 0 als erzwungene Bewegung Je nach Systemordnung mussen alle Anfangsbedingungen y0 0 displaystyle y 0 0 und deren Ableitungen Null sein Ist die Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s als Laplace transformierte GDGL gegeben so ist die Berechnung des System Ausgangssignals Y s displaystyle Y s fur ein gegebenes Eingangssignal U s displaystyle U s bei Anwendung der inversen Laplace Transformation immer eine partikulare Losung Die partikulare Losung der GDGL ist in der Regelungstechnik meist von hauptsachlichem Interesse Mit Hilfe des Exponentialansatzes und der sich daraus ergebenden charakteristischen Gleichung lassen sich auch GDGL hoherer Ordnung losen Dieser Exponentialansatz gilt als universelles Losungsverfahren fur homogene GDGL beliebiger Ordnungen mit konstanten Koeffizienten Hat eine GDGL die Ordnung n so hat ihre Losung n Integrationskonstanten Dazu mussen n Anfangsbedingungen gegeben sein Der Exponentialansatz y t el t displaystyle y t e lambda cdot t liefert Ableitungen der Form y n t ln el t displaystyle y n t lambda n cdot e lambda cdot t Werden diese Beziehungen in die homogene GDGL eingesetzt entsteht die charakteristische Gleichung als Polynom n ter Ordnung fur l displaystyle lambda Die Losung der homogenen zu einer inhomogenen Differenzialgleichung gehorenden Differenzialgleichung lautet damit allgemein fur den Fall reeller ungleicher Nullstellen li displaystyle lambda i des charakteristischen Polynoms yH t C1 el1 t C2 el2 t Cn eln t displaystyle y H t C 1 cdot e lambda 1 cdot t C 2 cdot e lambda 2 cdot t cdots C n cdot e lambda n cdot t Die Losung einer GDGL erfolgt durch Integration Jede Integration ergibt Integrationskonstanten Ci displaystyle C i deren Anzahl durch die Ordnung der GDGL bestimmt ist Die Losung einer GDGL n ter Ordnung enthalt n displaystyle n voneinander unabhangige Integrationskonstanten Diese sind fur eine spezielle partikulare Losung der GDGL abhangig von den Eigenwerten und gegebenen Anfangsbedingungen des Ubertragungssystems zu bestimmen Die Bestimmung der Integrationskonstanten Ci displaystyle C i bei Systemen hoherer Ordnung gt 2 ist sehr umstandlich Weitere Informationen liefert die Fachliteratur Anfangswertproblem und Integrationskonstanten fur eine homogene GDGL 2 Ordnung Eine homogene GDGL n ter Ordnung hat n displaystyle n Anfangswerte Fur die homogene GDGL zweiter Ordnung mit zwei vorzugebenden Anfangswerten y0 displaystyle y 0 und y 0 displaystyle dot y 0 konnen die Koeffizienten C1 displaystyle C 1 und C2 displaystyle C 2 errechnet werden wenn die Nullstellen des charakteristischen Polynoms bekannt sind Fur jede Anfangsbedingung ergibt sich eine Gleichung yH 0 y0 displaystyle y H 0 y 0 y H 0 y 0 displaystyle dot y H 0 dot y 0 Beispiel fur eine homogene GDGL mit zwei reellen Nullstellen l1 0 5 displaystyle lambda 1 0 5 und l2 1 displaystyle lambda 2 1 und Anfangswerten y 0 1 displaystyle dot y 0 1 y0 1 displaystyle y 0 1 Losung yH t displaystyle y H t der homogenen DGL 2 Ordnung yH t C1 e 0 5 t C2 e 1 t displaystyle y H t C 1 cdot e 0 5 cdot t C 2 cdot e 1 cdot t Berechnung der Koeffizienten y0 t 01 C1 C2 displaystyle y 0 xrightarrow t 0 1 C 1 C 2 y 0 d dt1 C1 0 5 e 0 5 t C2 1 e 1 t displaystyle dot y 0 xrightarrow d dt 1 C 1 cdot 0 5 cdot e 0 5 cdot t C 2 cdot 1 cdot e 1 cdot t y 0 t 01 C1 0 5 C2 1 0 5 C1 C2 displaystyle dot y 0 xrightarrow t 0 1 C 1 cdot 0 5 C 2 cdot 1 0 5 cdot C 1 C 2 Aus den beiden Gleichungen von y0 displaystyle y 0 fur t 0 displaystyle t 0 und y 0 displaystyle dot y 0 fur t 0 displaystyle t 0 lassen sich die Koeffizienten C1 displaystyle C 1 und C2 displaystyle C 2 bestimmen Anmerkung Die Ableitung nach t displaystyle t von e a t displaystyle e a cdot t ist a e a t displaystyle a cdot e a cdot t Tabelle Durch die verschiedenen Arten der Losungen der quadratischen Gleichung bedingt durch die Grosse der Diskriminante ergeben sich drei unterschiedliche Falle der Eigenwerte l der GDGL wie Losung der homogenen linearen Differenzialgleichung 2 Ordnung mit konstanten Koeffizienten Nullstellen Anfangswertproblem Bestimmung C1 C2Radikand gt 0 2 reelle Nullstellen yH t C1 el1 t C2 el2 t displaystyle y H t C 1 cdot e lambda 1 cdot t C 2 cdot e lambda 2 cdot t l1 2 a12 a124 a0 displaystyle lambda 1 2 frac a 1 2 pm sqrt frac a 1 2 4 a 0 C1 y 0 y0 l2l1 l2 displaystyle C 1 frac dot y 0 y 0 cdot lambda 2 lambda 1 lambda 2 C2 y0 C1 displaystyle C 2 y 0 C 1 Radikand 0 2 gleiche Nullstellen yH t C1 el1 t C2 t el1 t displaystyle y H t C 1 cdot e lambda 1 cdot t C 2 cdot t cdot e lambda 1 cdot t l l1 2 a12 displaystyle lambda lambda 1 2 frac a 1 2 C1 y0 displaystyle C 1 y 0 C2 y 0 y0 l displaystyle C 2 dot y 0 y 0 cdot lambda Radikand lt 0 konjugiert komplexen Nullstellen yH t ea t C1 cos b t C2 sin b t displaystyle y H t e alpha cdot t cdot C 1 cdot cos beta cdot t C 2 cdot sin beta cdot t l1 2 a i b displaystyle lambda 1 2 alpha pm i cdot beta a a1 2 displaystyle alpha a 1 2 b a0 a124 displaystyle beta sqrt a 0 frac a 1 2 4 C1 y 0 a y0b displaystyle C 1 frac dot y 0 alpha cdot y 0 beta C2 y0 displaystyle C 2 y 0 Berechnungsbeispiel der Losung einer GDGL 2 Ordnung mit reellen Nullstellen Losung der homogenen GDGL einer Reihenschaltung von zwei PT1 Gliedern mit Anfangswerten Partikulare Losung der GDGL fur einen Eingangssprung Ubertragungsfunktion eines dynamischen Systems bestehend aus zwei PT1 Gliedern G s Y s U s 1 2 s 1 s 1 12 s2 3 s 1 displaystyle G s frac Y s U s frac 1 2 cdot s 1 cdot s 1 frac 1 2 cdot s 2 3 cdot s 1 Zugehorige systembeschreibende GDGL 2 y t 3 y t y t u t displaystyle 2 cdot ddot y t 3 cdot dot y t y t u t Die hochste Ableitung freigestellt y t 1 5 y t 0 5 y t 0 5 u t Koeffizienten a1 1 5a0 0 5b0 0 5 displaystyle ddot y t 1 5 cdot dot y t 0 5 cdot y t 0 5 cdot u t qquad text Koeffizienten a 1 1 5 quad a 0 0 5 quad b 0 0 5 Vorgegeben Willkurlich gewahlte Anfangswerte der Energiespeicher Integratoren y0 t 1 displaystyle y 0 t 1 y0 t 1 displaystyle y 0 t 1 Vorgegeben Eingangsgrosse u t 1 displaystyle u t 1 ist eine normierte Sprungfunktion fur t gt 0 displaystyle t gt 0 Gesucht Losung der zugehorigen homogenen GDGL yH t displaystyle y H t und partikulare Losung yp t displaystyle y p t Fur die Losung der homogenen GDGL wird u t 0 displaystyle u t 0 gesetzt Errechnet laut der oben dargestellten Tabelle der Losung der homogenen GDGLEs ergeben sich zwei reelle Nullstellen l1 0 5 l2 1 displaystyle lambda 1 0 5 quad lambda 2 1 Errechnet Die Integrationskonstanten errechnen sich laut Tabelle mit C1 4 displaystyle C 1 4 C2 3 displaystyle C 2 3 Analytische Losung der homogenen GDGL laut Tabelle fur zwei reelle Nullstellen yH t C1 el1 t C2 el2 t displaystyle y H t C 1 cdot e lambda 1 cdot t C 2 cdot e lambda 2 cdot t qquad to daraus folgt Mit den eingesetzten Zahlenwerten lautet die analytische Losung der homogenen GDGL yH t 4 e 0 5 t 3 e t displaystyle underline underline y H t 4 cdot e 0 5 cdot t 3 cdot e t Partikulare Losung Die Berechnung der Systemantwort yp t displaystyle y p t des Eingangs Ausgangsverhaltens uber das Faltungsintegral ist aufwendig Einfacher ist die Losung wie nachfolgend dargestellt durch die Anwendung der Laplace Transformation Losung mittels der Ubertragungsfunktion Die allgemeine Form einer Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten ai displaystyle a i der Ausgangsgrosse y t displaystyle y t und mit bi displaystyle b i der Eingangsgrosse u t displaystyle u t lautet an y n t a2 y t a1 y t a0 y t b0 u t b1 u t b2 u t bm u m t displaystyle a n cdot y n t cdots a 2 cdot ddot y t a 1 cdot dot y t a 0 cdot y t b 0 cdot u t b 1 cdot dot u t b 2 cdot ddot u t cdots b m cdot u m t Durch Anwendung des Laplace Differentiationssatzes einer GDGL entstehen algebraische Gleichungen mit sogenannten Zahler und Nennerpolynomen s d j w displaystyle s delta j cdot omega ist die komplexe Laplace Variable die mit einem Exponenten anstelle der Ordnung einer Ableitung steht Die Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s ist definiert als das Verhaltnis des Ausgangssignals Y s displaystyle Y s zum Eingangssignal U s displaystyle U s wobei die Anfangswerte des Systems gleich Null sind G s Y s U s bmsm b2s2 b1s b0ansn a2s2 a1s a0 displaystyle G s frac Y s U s frac b m s m dotsb b 2 s 2 b 1 s b 0 a n s n dotsb a 2 s 2 a 1 s a 0 Die Berechnung des Zeitverhaltens eines Ubertragungssystems aus der Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s wird ublicherweise fur normierte Eingangssignale U s displaystyle U s durchgefuhrt Zur Berechnung der Sprungantwort mit dem Eingangssignal u t 1 t U s 1s displaystyle u t 1 t U s frac 1 s wird der Ubertragungsfunktion der Term 1s displaystyle frac 1 s multiplikativ angehangt Wird letzteres nicht durchgefuhrt erhalt man an Stelle der Sprungantwort die Impulsantwort Ubertragungsfunktion in Polynomdarstellung Pol Nullstellendarstellung und Zeitkonstantendarstellung Die Pole und Nullstellen der Ubertragungsfunktion sind die wichtigsten Kenngrossen des Systemverhaltens Die Pole Nullstellen des Nennerpolynoms sind gleichzeitig die Losung des Systems und bestimmen das System Zeitverhalten Die Nullstellen des Zahlerpolynoms haben nur Einfluss auf die Amplituden der Systemantwort G s Y s U s bmsm b1s b0ansn an 1sn 1 a1s a0 k s sn1 s sn2 s snm s sp1 s sp2 s spn K Tv1 s 1 Tv2 s 1 T1 s 1 T2 s 1 displaystyle begin aligned G s amp frac Y s U s frac b m s m dotsb b 1 s b 0 a n s n a n 1 s n 1 dotsb a 1 s a 0 amp k cdot frac s s n1 s s n2 dotsm s s nm s s p1 s s p2 dotsm s s pn K cdot frac T v1 cdot s 1 T v2 cdot s 1 cdots T 1 cdot s 1 T 2 cdot s 1 cdots end aligned Die Losung erfolgt durch Partialbruch Zerlegung der Produktdarstellung in einfache additive Terme die sich leicht in den Zeitbereich transformieren lassen Die Partialbruch Zerlegung von Ubertragungsfunktionen hoherer Ordnung ist nicht immer einfach insbesondere wenn konjugiert komplexe Nullstellen vorliegen Alternativ konnen Laplace Transformationstabellen benutzt werden welche die haufigsten korrespondierenden Gleichungen im Zeitbereich enthalten Partikulare Losung der GDGL 2 Ordnung mit Hilfe der Laplace Transformation Die partikulare Losung beschreibt das Ubertragungsverhalten des Systems als Funktion des Eingangssignals u t displaystyle u t und ist meist von hauptsachlichem Interesse Die Anfangsbedingungen y0 displaystyle y 0 und y 0 displaystyle dot y 0 haben dabei den Wert 0 Losung der gegebenen GDGL 2 Ordnung y t a1 y t a0 y t b0 u t displaystyle ddot y t a 1 cdot dot y t a 0 cdot y t b 0 cdot u t Die Ubertragungsfunktion eines Systems entsteht nach dem Differentiationssatz durch Austausch der zeitabhangigen Terme einer GDGL mit den Laplace Transformierten Voraussetzung ist dass die Anfangsbedingung des Systems Null ist Je nach Grad der Ableitungen einer Funktion y t entstehen nach der Transformation folgende Laplace Transformierte Y s s2 Y s a1 s Y s a0 Y s b0 U s displaystyle s 2 cdot Y s a 1 cdot s cdot Y s a 0 cdot Y s b 0 cdot U s Mit den transformierten Termen kann die Ubertragungsfunktion des dynamischen Systems G s aufgestellt werden G s YU s b0s2 a1 s a0 displaystyle G s frac Y U s frac b 0 s 2 a 1 cdot s a 0 Polynome einer Ubertragungsfunktion werden durch Nullstellenbestimmungen in Linearfaktoren Grundpolynome Monom Binom und Trinom zerlegt Liegen Zahlenwerte der Koeffizienten einer Ubertragungsfunktion 2 Ordnung vor konnen die Pole Nullstellen im Nenner der Ubertragungsfunktion durch die bekannte Formel zur Losung einer gemischt quadratischen Gleichung ermittelt werden Durch die verschiedenen Arten der Losungen der Pole bedingt durch die Grosse des Radikanden der quadratischen Gleichung ergeben sich drei unterschiedliche Falle der Eigenwerte si displaystyle s i der Pole spi displaystyle s pi der Ubertragungsfunktion Nachfolgend ist eine Korrespondenztabelle des s Bereichs mit Y s U s G s displaystyle Y s U s cdot G s und des Zeitbereichs fur y t displaystyle y t fur einen transformierten Eingangssprung u t 1 t U s 1 s displaystyle u t 1 t to U s 1 s Folgende Grundpolynome Binome und Trinome bei konjugiert komplexen Polen entstehen in Abhangigkeit von den Nullstellen Die Losungen der Ubertragungsfunktionen als Sprungantwort im Zeitbereich sind einer Laplace Transformationstabelle entnommen worden Die Laplace Transformationstabellen konnen in zwei Formen der Produkt Darstellung aufgefuhrt sein wobei unterschiedliche Faktoren a0 und K berucksichtigt werden mussen Die Umrechnung der Pole Nullstellen Darstellung in Zeitkonstanten Darstellung ist einfach sie sind algebraisch identisch Ti 1 spi displaystyle T i 1 s pi Pol Nullstellen Darstellung Stabiles System und Zeitkonstanten Darstellung G s a0 s sp1 s sp2 K T1 s 1 T2 s 1 displaystyle G s frac a 0 s s p1 cdot s s p2 frac K T 1 cdot s 1 cdot T 2 cdot s 1 Tabelle Berechnung der Sprungantworten y t displaystyle y t eines Ubertragungssystems 2 Ordnung in Abhangigkeit von den Polstellenarten Sprungantworten PT2 Glied 1 2 reelle Polstellen 2 2 konjugiert komplexe Polstellen f s Ubertragungsfunktion 2 Ordnung Eingangssprung u t 1 Multiplikation mit 1 s f t Partikulare Losung Sprungantwort im Zeitbereich Bestimmung der Pole sp1 displaystyle s p1 und sp2 displaystyle s p2 aus der Polynom Darstellung2 reelle Polstellen Y s 1s T1 s 1 T2 s 1 displaystyle Y s frac 1 s cdot T 1 cdot s 1 cdot T 2 cdot s 1 y t 1 1T1 T2 displaystyle y t 1 frac 1 T 1 T 2 cdot T1 e tT1 T2 e tT2 displaystyle cdot left T 1 cdot e frac t T 1 T 2 cdot e frac t T 2 right sp1 2 a12 a124 a0 displaystyle s p1 2 frac a 1 2 pm sqrt frac a 1 2 4 a 0 T1 1sp1T2 1sp2 displaystyle T 1 frac 1 s p1 quad T 2 frac 1 s p2 2 gleiche Polstellen Y s 1s T s 1 2 displaystyle Y s frac 1 s cdot T cdot s 1 2 y t 1 T tT e tT displaystyle y t 1 frac T t T cdot e frac t T sp1 sp2 a12 displaystyle s p1 s p2 frac a 1 2 T 1sp displaystyle T frac 1 s p Konjugiert komplexe Polstellen Y s w02s s2 2 D w0 s w02 oder displaystyle Y s frac omega 0 2 s cdot s 2 2 cdot D cdot omega 0 cdot s omega 0 2 quad text oder Y s 1s T2 s2 2 D T s 1 displaystyle Y s frac 1 s cdot T 2 cdot s 2 2 cdot D cdot T cdot s 1 w0 ungedampfte Kreisfrequenz T 1 w0 displaystyle omega 0 text ungedampfte Kreisfrequenz quad T 1 omega 0 y t 1 11 D2 displaystyle y t 1 frac 1 sqrt 1 D 2 cdot e D w0 t sin wd t ϕ displaystyle cdot e D cdot omega 0 cdot t cdot sin omega d cdot t phi wd w0 1 D2 displaystyle omega d omega 0 cdot sqrt 1 D 2 ϕ arccos D displaystyle phi arccos D sp1 2 D w0 jw0 1 D2 displaystyle s p1 2 D cdot omega 0 pm j omega 0 cdot sqrt 1 D 2 Dampfung D 1 lt D lt 1 displaystyle quad 1 lt D lt 1 D a12 a0 displaystyle D frac a 1 2 cdot sqrt a 0 Wird fur den Fall der zwei reellen Nullstellen in die Gleichung fur f t T1 T2 displaystyle f t to T 1 T 2 eingesetzt entsteht eine Division durch Null 1 T1 T1 displaystyle 1 T 1 T 1 was nicht zulassig ist Als verschiedene Nullstellen gelten bereits Nullstellen wenn sie sich in einer theoretisch unendlichen Dezimalstelle eines Wertes unterscheiden Die Gesamtlosung einer GDGL ergibt sich aus der Uberlagerung der Systemantworten auf die Anfangsbedingungen und auf das Eingangssignal y t yH t yP t displaystyle y t y H t y P t Die partikulare Losung der GDGL bezieht sich darauf dass die Anfangswerte y0 y 0 y 0 displaystyle y 0 dot y 0 ddot y 0 dots gleich Null sind und das Eingangssignal u t 0 displaystyle u t neq 0 ist Sie lasst sich aus der Ubertragungsfunktion G s displaystyle G s bestimmen indem die Differentialgleichung einer Laplace Transformation unterzogen wird Berechnungsbeispiel der partikularen Losung einer GDGL 2 Ordnung mit der Laplace Transformationstabelle Vorgegeben Eingangssignal Sprungfunktion U s 1 s displaystyle U s 1 s Ubertragungsfunktion des Systems G s Y s U s 1 2 s 1 s 1 T1 2 T2 1 displaystyle G s frac Y s U s frac 1 2 cdot s 1 cdot s 1 qquad T 1 2 T 2 1 Gesucht Partikulare Losung yP t displaystyle y P t fur die gegebene Ubertragungsfunktion Suchbegriff fur die Laplace Transformationstabelle Y s U s 2 s 1 s 1 1s 2 s 1 s 1 T1 2 T2 1 displaystyle Y s frac U s 2 cdot s 1 cdot s 1 frac 1 s cdot 2 cdot s 1 cdot s 1 qquad T 1 2 T 2 1 Errechnet Die gefundene analytische Gleichung f t displaystyle f t der partikularen Losung laut Transformationstabelle durch Eingabe der Koeffizienten lautet yp t 1 1T1 T2 T1 e tT1 T2 e tT2 displaystyle y p t 1 frac 1 T 1 T 2 cdot T 1 cdot e frac t T 1 T 2 cdot e frac t T 2 Zahlenwerte der Zeitkonstanten eingesetzt yp t 1 2 e t2 e t displaystyle underline underline y p t 1 2 cdot e frac t 2 e t Grafische Darstellung der partikularen Losung siehe vorletztes Bild Anmerkung Enthalt die Ausgangsgrosse eines Ubertragungssystems Schwingungsanteile ergeben sich laut Transformationstabellen aufwendige trigonometrische Gleichungen Losung von linearen gewohnlichen Differenzialgleichungen mittels der numerischen BerechnungDifferenzenverfahren Sprungantworten eines PT1 Gliedes der Methoden Ruckwarts und Vorwarts Differenzenquotienten Eine lineare gewohnliche Differentialgleichung GDGL mit konstanten Koeffizienten die ein dynamisches System mit einem Eingangssignal und einem Ausgangssignal beschreibt wird nach dem Differenzenverfahren in eine Differenzengleichung umgeformt indem die Differentialquotienten der GDGL durch Differenzenquotienten ausgetauscht werden Eine Differenzengleichung ist eine numerisch losbare rekursive Berechnungsvorschrift fur eine diskret definierte Folge von nummerierten Folgeelementen bzw Stutzstellen yk displaystyle y k im Abstand eines meist konstanten Intervalls Dx displaystyle Delta x oder bei zeitabhangigen Systemen Dt displaystyle Delta t Mit dem Austausch des Differenzialquotienten durch einen Differenzenquotienten entsteht automatisch das rekursive Verhalten der Differenzengleichung bei der sich je nach Ordnung n displaystyle n jedes aktuelle Folgeelement yk displaystyle y k sich auf ein oder mehrere zuruckliegende Folgeelemente bezieht Die numerische Gesamtlosung des Systems erfolgt bei einfachen Differenzengleichungen rekursiv sich selbst aufrufend uber viele Berechnungsfolgen k 0 1 2 3 kmax displaystyle k 0 1 2 3 dots k mathrm max in meist je kleinen konstanten Zeitstufen Die Form der Gesamtlosung ist damit tabellarisch fur die gesuchten Werte y k displaystyle y k Stutzpunkt Knoten eines Funktionsverlaufs im zeitlichen Abstand Dt displaystyle Delta t Das einfachste und alteste Einschrittverfahren ist das explizite Euler Verfahren Zu den Einschrittverfahren gehoren das Implizites Euler Verfahren das Differenzenverfahren Runge Kutta Verfahren Heun Verfahren Bei den Mehrschrittverfahren wird die Information aus den zuvor bereits errechneten Stutzpunkten gebildet Numerische Berechnung von gewohnlichen Differenzialgleichungen nach der Regelungsnormalform der Zustandsraumdarstellung Signalflussplan der Regelungsnormalform fur ein PT2 Schwingungsglied Bereits die Anwendung des Differenzenverfahrens fur GDGL 2 Ordnung erfordert einen betrachtlichen algebraischen Aufwand Anfangswerte y0 gt 0 displaystyle y 0 gt 0 konnen nicht verarbeitet werden Mit Hilfe des Signalflussplanes der Regelungsnormalform lassen sich GDGL dynamischer Systeme hoherer Ordnung einfach losen Die systembeschreibende GDGL wird in expliziter Darstellung geordnet nach der hochsten Ableitung y t in ein Signalflussdiagramm gebracht wobei die Anzahl der Ableitungen von y t die Anzahl der Integratoren bestimmen Beispiel einer GDGL 2 Ordnung eines dynamischen Systems a y t b y t c y t u t u t normierter Sprung 1 t displaystyle a cdot y t b cdot y t c cdot y t u t qquad qquad text u t normierter Sprung 1 t Enthalt die Gleichung 2 reelle negative Pole handelt es sich um 2 Verzogerungsglieder PT1 Glieder Enthalt die Gleichung ein konjugiert komplexes Polpaar handelt es sich um ein Schwingungsglied PT2kk displaystyle PT2 kk Glied Fur die Anwendung der Regelungsnormalform wird die hochste Ableitung der GDGL freigestellt und die Gleichung durch den Koeffizienten a dividiert y t ba y t ca y t 1a u t displaystyle y t frac b a cdot y t frac c a cdot y t frac 1 a cdot u t Dieser Signalflussplan der Regelungsnormalform fur eine beliebige Ordnung lasst sich numerisch leicht berechnen Fur jede Ableitung der GDGL muss numerisch eine Differenzengleichung der Integration I Glied mit den zugehorigen Koeffizienten berechnet werden Jede Integration einer Ableitung wird mit den zugehorigen Koeffizienten als Zustandsvariable negativ auf den Wert der hochsten Ableitung zuruckgefuhrt Sind Anfangswerte gegeben werden die Integratoren direkt auf die Anfangswerte gesetzt d h die tabellarisch geordneten Folgeglieder der numerisch berechneten Integratoren starteten mit den Anfangswerten Normalerweise ist dabei u t 0 displaystyle u t 0 Siehe ausfuhrliche Details mit Anwendung Differenzengleichung Differenzenverfahren Siehe auch Artikel Seminumerischer AlgorithmusSoftwareEinige CAS konnen Differentialgleichungen losen z B Maple dsolve SageMath desolve Xcas desolve y k y y Siehe auchPartielle Differentialgleichung Anfangswertproblem RandwertproblemLiteraturJurgen Koch Martin Stampfle Mathematik fur das Ingenieurstudium 4 Auflage 2018 Carl Hanser Verlag Munchen ISBN 978 3 446 45166 7 Herbert Amann Gewohnliche Differentialgleichungen 2 Auflage Gruyter de Gruyter Lehrbucher Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014582 0 Bernd Aulbach Gewohnliche Differenzialgleichungen Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2004 ISBN 3 8274 1492 X Harro Heuser Gewohnliche Differentialgleichungen Teubner Marz 2004 ISBN 3 519 32227 7 Edward Lincey Ince Die Integration gewohnlicher Differentialgleichungen Dover Publications 1956 ISBN 0 486 60349 0 Wolfgang Walter Gewohnliche Differentialgleichungen Springer 2000 ISBN 3 540 67642 2EinzelnachweiseFachbuch Jurgen Koch Martin Stampfle Mathematik fur das Ingenieurstudium Kapitel Gewohnliche Differenzialgleichungen Lineare Differenzialgleichungen May Britt Kallenrode Universitat Osnabruck Fachbereich Physik Vorlesungsskript Mathematik fur Physiker Kapitel Gewohnliche Differenzialgleichungen 611 Seiten ausgestellt 2007 Oliver Nelles Universitat Siegen Vorlesungskonzept Mess und Regelungstechnik I Kapitel Laplace Transformation 446 Seiten vom 8 Oktober 2009 Holger Lutz Wolfgang Wendt Taschenbuch der Regelungstechnik mit MATLAB und Simulink 12 Auflage Verlag Europa Lehrmittel 2021 ISBN 978 3 8085 5870 6 Siehe Kapitel Normalformen von Ubertragungssystemen dsolve Maple Programming Help Abgerufen am 17 Mai 2020 Basic Algebra and Calculus Sage Tutorial v9 0 Abgerufen am 17 Mai 2020 Symbolic algebra and Mathematics with Xcas Abgerufen am 17 Mai 2020

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