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Friedrich Hölderlin

Johann Christian Friedrich Hölderlin (* 20. März 1770 in Lauffen am Neckar, Herzogtum Württemberg; † 7. Juni 1843 in Tübingen, Königreich Württemberg) war ein deutscher Dichter, der zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Zeit zählt. Sein Werk lässt sich innerhalb der deutschen Literatur um 1800 weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuordnen.
Leben
Lauffen am Neckar
Friedrich Hölderlin war der Sohn des Klosterhofmeisters Heinrich Friedrich Hölderlin (1736–1772) und dessen Ehefrau, der Johanna Christiana Hölderlin, geb. Heyn (1748–1828). Die Herkunftsfamilien der Eltern gehörten dem gesellschaftlichen Stand der Ehrbarkeit an. Hölderlins Mutter stammte aus einer württembergischen Pfarrersfamilie, die sich auf Regina Bardili, geb. Burckhardt (1599–1669), zurückführen lässt.
Als Klosterhofmeister verwaltete der Vater seit 1762 in landesherrlichem Auftrag die Güter des ehemaligen Dominikanerinnenklosters in Lauffen am Neckar. Seine Amtswohnung befand sich im Amtshaus des Klosterhofmeisters. Hier lebte er mit seiner Frau bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1772. Der Sohn Friedrich, der 1770 als erstes Kind geboren wurde, erlebte seine ersten beiden Lebensjahre in diesem Haus. Während man früher glaubte, dass Hölderlin in dem Amtshaus geboren wurde, gilt dies heute als unsicher.
Am 7. April 1771 wurde Friedrichs nächstjüngere Schwester Johanna Christiana Friderica geboren, die am 16. November 1775 verstarb. Am 5. Juli 1772, im Alter von zwei Jahren, verlor er seinen Vater durch einen Schlaganfall. Sechs Wochen nach dessen Tod kam seine Schwester Maria Eleonora Heinrica (* 15. August 1772) zur Welt, in Hölderlins Briefen „Rike“ genannt.
Nach dem Tod des Vaters musste die Mutter vom Amtshaus in das private Wohnhaus der Familie Hölderlin umziehen, das sich ganz in der Nähe befand. In diesem privaten Wohnhaus lebte sie als Witwe von 1772 bis 1774 mit ihren Kindern und mit zwei Tanten Hölderlins. Möglicherweise war es auch Hölderlins Geburtshaus. Zur Zeit seiner Geburt wohnten dort seine beiden Tanten. Da bei Geburten nur Frauen anwesend sein durften, könnte es sein, dass Hölderlins Mutter zu den Tanten ging, um dort zu entbinden. Heute ist dieses Hölderlinhaus in Lauffen ein Hölderlin-Museum und Veranstaltungszentrum.
Nürtingen
Hölderlins verwitwete Mutter heiratete im Oktober 1774 Johann Christoph Gok (1748–1779), Weinhändler und später auch Bürgermeister in Nürtingen. Die Familie zog in den „Schweizerhof“ in Nürtingen, ein repräsentatives Anwesen mit ländlichem Umgriff in der Neckarsteige, das Gok bereits vor der Heirat gekauft und renoviert hatte, aber nur mit Geld seiner Frau im Lauf der Zeit abzahlen konnte. Friedrich und seine Schwester Heinrike bekamen hier einen Halbbruder, Karl Gok (1776–1849). Johann Christoph Gok starb schon am 13. März 1779 durch eine Lungenentzündung, als Hölderlin knapp neun Jahre alt war, so dass seine erst 30-jährige Mutter zum zweiten Mal Witwe wurde.
In Nürtingen besuchte Hölderlin von 1776 bis 1784 die Lateinschule, außerdem bekam er Klavier- und Flötenunterricht. In der Stadtkirche St. Laurentius wurde er am 18. April 1784 konfirmiert.
In dem Haus in Nürtingen wohnte Hölderlin durchgehend für rund zehn Jahre bis 1784 und seine Mutter bis 1798. Während seiner Studienjahre hielt sich Hölderlin in den Ferien oft hier auf. Das Haus in Nürtingen war auch in den darauf folgenden Jahren immer wieder Zufluchtsort für den nach einer Stellung in der Gesellschaft suchenden Dichter. Hölderlin beschrieb das Gefühl der Heimkehr nach Nürtingen in seinem Gedicht Die Heimath (1798); in der erweiterten Fassung (1800) ist auch von „der Mutter Haus“ die Rede. In Nürtingen schrieb er auch an seinem Briefroman Hyperion, wobei ihn sein Bruder Karl unterstützte.
Ausbildung zum Theologen
Hölderlin folgte zunächst dem Wunsch seiner Mutter, die sich für ihn den Beruf des Pfarrers vorstellte. Zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an einer Klosterschule erhielt er ab 1782 in Nürtingen bei Nathanael Köstlin Privatunterricht in Griechisch, Hebräisch, Latein und Rhetorik. In dieser Zeit lernte er den fünf Jahre jüngeren Friedrich Wilhelm Joseph Schelling kennen, der 1783/84 ebenfalls die Lateinschule in Nürtingen besuchte.
Nach bestandenem Landexamen im September 1783 besuchte Hölderlin ab Oktober 1784 die evangelische Klosterschule in Denkendorf (1784–1786) und ab Oktober 1786 das Seminar in Maulbronn (1786–1788). In Maulbronn erlebte er eine erste Liebe zu Louise Nast (1768–1839), der Tochter des Klosterverwalters Johann Conrad Nast. Die Verlobung mit ihr löste Hölderlin jedoch 1790 wieder auf. In einem Brief an Louise Nast schreibt er Anfang 1790 aus Tübingen: „Es ist und bleibt mein unerschütterlicher Vorsatz, Dich nicht um Deine Hand zu bitten, bis ich einen Deiner würdigen Stand erreicht habe. […] ich will heiter Dir Glück wünschen, wenn Du einen Würdigen wählst, und Du wirst dann erst einsehen, daß Du mit Deinem mürrischen, mißmutigen, kränkelnden Freunde nie hättest glücklich werden können.“
Während des anschließenden Theologiestudiums an der Universität Tübingen (1788–1793) war er Stipendiat im Tübinger Stift. Zu seinen Lehrern zählte Karl Philipp Conz. Hölderlin schloss in Tübingen Freundschaft mit den späteren Philosophen Hegel und Schelling, mit denen er sich intensiv austauschte. Mit seinen Freunden Rudolf Magenau und Christian Ludwig Neuffer gründete er einen „Dichterbund“. Eine Liebesbeziehung verband ihn mit Elise Lebret, der Tochter des Universitätskanzlers Johann Friedrich Lebret. 1792 erschienen erste Gedichte Hölderlins in Gotthold Stäudlins Musenalmanach. Hölderlin schloss das Studium erfolgreich ab, entschied sich dann aber – nach seiner Entlassung aus dem Tübinger Stift im September 1793 – nicht Pfarrer, sondern Dichter zu werden. Bereits im November 1791 hatte er in einem Brief an seinen Freund Christian Ludwig Neuffer herausgestellt: „Daß ich noch im Kloster bin, ist Ursache die Bitte meiner Mutter. Ihr zu lieb kann man wohl ein paar Jahre versauren.“
Hauslehrerjahre
Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war Hölderlin nach dem Studium zunächst als Hauslehrer für Kinder wohlhabender Familien tätig. Nur über die Vermittlung von Freunden und Bekannten gelang es ihm, an solche „Hofmeisterstellen“ zu kommen.
Waltershausen
Am 23. Mai 1793 hatte sich die Majorsgattin Charlotte von Kalb (1761–1843) in einem Brief an Friedrich Schiller gewandt und ihn gebeten, ihr bei der Suche nach einem neuen Hofmeister für ihren zehnjährigen Sohn Fritz behilflich zu sein. Charlotte von Kalb galt als enge Vertraute und Freundin Friedrich Schillers. Am 20. September 1793 hatte Hölderlins Förderer Gotthold Stäudlin in einem Brief an Friedrich Schiller Hölderlin als neuen Hofmeister empfohlen. Nach einem kurzen Besuch Hölderlins bei Schiller in Ludwigsburg am 1. Oktober 1793 und der Zustimmung durch Charlotte von Kalb am 23. Oktober 1793 reiste Hölderlin schließlich am 20. Dezember 1793 zunächst zu Fuß nach Stuttgart und von dort mit der Postkutsche weiter nach Nürnberg. Über Erlangen, Coburg gelangte er nach Waltershausen im Grabfeld. Dort traf er am 28. Dezember 1793 ein und begann seine Stellung als Hauslehrer. Für seinen Zögling Fritz gab sich Hölderlin zwar Mühe, kam aber mit ihm nicht zurecht, wie vor ihm schon der Dorfpfarrer und der vorige Hauslehrer. Zu der Hausgemeinschaft gehörte auch Wilhelmine Kirms, die Gesellschafterin der Frau von Kalb. Über die 22 Jahre alte Frau schrieb Hölderlin in einem Brief an seine Schwester: „Die Gesellschafterin der Majorin, eine Wittwe aus der Lausiz, ist eine Dame von seltnem Geist und Herzen, spricht französisch und Englisch, und hat so eben die neuste Schrift von Kant bei mir gehohlt. Überdiß hat sie eine ser interessante Figur.“ Als Wilhelmine Kirms im Dezember 1794 in ihren Heimatort Meiningen zurückkehrte, war sie schwanger; im Juli 1795 gebar sie eine Tochter, die am 20. September 1796 starb. Dass Hölderlin der Vater des Kindes war, liegt nahe, ist aber nur eine unbelegte Vermutung; auch andere Männer kamen als Vater in Frage.
Hölderlins Dienstverhältnis bei Charlotte von Kalb wurde am 16. Januar 1795 gekündigt. Er ging nach Jena und besuchte die Universität Jena, um dort Vorlesungen von Johann Gottlieb Fichte zu hören. Er lernte während dieses Aufenthaltes Johann Wolfgang von Goethe und den von ihm besonders verehrten Friedrich Schiller kennen. Ab November 1794 war Hölderlin häufig zu Gast bei Schiller. Auch machte er die Bekanntschaft Friedrich von Hardenbergs (Novalis) und Isaac von Sinclairs, mit dem er ab April 1795 ein Gartenhäuschen in Jena bewohnte. Ende Mai 1795 verließ Hölderlin die Universitätsstadt fluchtartig, weil er glaubte, sein großes Vorbild Schiller enttäuscht zu haben, und sich neben ihm nichtig wie ein kleiner Schüler fühlte. Im August 1797 beschrieb Hölderlin dieses schwierige Verhältnis zu seinem Vorbild in einem Brief an Schiller: „So lang ich vor Ihnen war, war mir das Herz fast zu klein, und wenn ich weg war, konnt ich es gar nicht mehr zusammenhalten. Ich bin vor Ihnen wie eine Pflanze, die man erst in den Boden gesetzt hat. Man muß sie zudecken um Mittag.“ Verwirrt und mit Zeichen der Verwahrlosung tauchte er im Juni 1795 wieder in Nürtingen auf und verbrachte dort einen unglücklichen Sommer.
Frankfurt am Main und Driburg
Durch die Vermittlung seines guten Freundes Isaac von Sinclair und dessen Freund Johann Gottfried Ebel, den Hölderlin zuvor auf seinem Weg von Jena nach Nürtingen in Heidelberg besucht hatte, erhielt Hölderlin eine neue Hauslehrerstelle. Ebel hatte als Hausfreund des Frankfurter Bankiers Jakob Friedrich Gontard (1764–1843) das Stellenangebot an Hölderlin weitergeleitet und ihm empfohlen, dieses anzunehmen. Diese Empfehlung nahm Hölderlin gern an, da er befürchten musste, dass er ansonsten durch das Konsistorium zum Pfarrdienst eingezogen würde. Am 28. Dezember 1795 traf Hölderlin in Frankfurt ein und wurde dort ab Anfang Januar 1796 Hauslehrer der vier Kinder von Jakob Friedrich Gontard. Hölderlin sollte sich vor allem um den 1787 geborenen Sohn Friedrich Heinrich, auch bekannt als Henry Gontard (1787–1816), kümmern. Hier begegnete er Jakob Friedrich Gontards intelligenter, kultivierter, kunstsinniger und literarisch interessierter Ehefrau Susette (1769–1802), deren Schönheit zudem berühmt war. Hölderlin empfand rasch eine große Zuneigung zu dieser Hausherrin und sie wurde seine große Liebe. Die Begegnung mit Susette Gontard ist als das eigentlich wesentliche Schlüsselelement im Leben Hölderlins zu verstehen. Susette, die 1786 als Siebzehnjährige mit ihrem Cousin zweiten Grades verheiratet wurde, ist das Modell für die Diotima in Hölderlins Briefroman Hyperion.
Da Frankfurt im Sommer 1796 bedroht war, von französischen Truppen besetzt zu werden, schickte Jakob Friedrich Gontard seine Mutter Susanne Maria Gontard geborene d’Orville (1735–1800), seine ledige Schwester Margarethe Gontard (1769–1814), seine Frau Susette zusammen mit ihren vier Kindern, einer Gouvernante und dem Hauslehrer Hölderlin auf eine Reise über Kassel Richtung Hamburg zu Verwandten. In Kassel angelangt, kam es zu einem Treffen mit Wilhelm Heinse. Als neues Ziel wurde Driburg (heute Bad Driburg) gewählt, wohin Heinse die Familie Gontard zusammen mit Hölderlin begleitete. Sie hielten sich dann im Driburger Kurpark bis zum September 1796 auf. Hölderlin beschrieb die Zeit in Driburg später als glücklichste seines Lebens.
Zurück in Frankfurt war Hölderlin noch weitere zwei Jahre bis zum September 1798 Hofmeister bei der Familie Gontard. Im Januar 1797 traf Hegel in Frankfurt ein, dem Hölderlin eine Hofmeisterstelle im Haus des Weinhändlers Gogel vermitteln konnte. Mit Hegel stand Hölderlin in regem Gedankenaustausch und besuchte im August 1797 auch nochmals Goethe während dessen Aufenthalt in Frankfurt. Als Gontard von der Beziehung seiner Ehefrau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden. Er flüchtete Mitte September 1798 nach Homburg zu seinem Studienfreund Isaac von Sinclair. Hölderlin befand sich in einer schwierigen finanziellen Situation (obwohl einige seiner Gedichte mit Hilfe seines Gönners Schiller veröffentlicht wurden) und war auf die materielle Unterstützung durch seine Mutter angewiesen. Schon damals wurde bei ihm das Leiden an einer schweren „Hypochondrie“ festgestellt; ein Zustand, der sich nach seinem letzten Treffen mit Susette Gontard 1800 verschlechterte. Anfang Juni 1800 kehrte er erneut zurück in seine Heimat und verbrachte den Sommer und Herbst im Kreise seiner Freunde in Stuttgart. Im Herbst 1800 hatte er an seine Familie geschrieben: „Nur Glauben und Liebe und Hoffnung soll nie aus meinem Herzen weichen, dann gehe ich, wohin es soll, und werde gewiß am Ende sagen: ich habe gelebt!“
Hauptwil (St. Gallen)
Im Januar 1801 reiste Hölderlin von Stuttgart in die Schweiz nach Hauptwil, um dort die jüngere Schwester des Kaufmanns Emanuel von Gonzenbach zu unterrichten. Er fühlte sich zunächst sehr wohl und schrieb in einem Brief an seinen Freund Christian Landauer (1769–1845): „Dann kannst du wohl auch denken, wie mir jetzt im Frühlingsanfang alle Elemente wohltun, und wie ich die Augen weide an den Hügeln und Bächen und Seen herum, da dies seit drei Jahren der erste Frühling ist, den ich mit freier Seele und frischen Sinnen genieße.“ Hölderlin blieb jedoch nur drei Monate dort, bis ihm am 11. April 1801 gekündigt wurde. Als Grund gab von Gonzenbach an, dass zwei junge Knaben, „welche zu mir kommen sollten, und die eigentlich Hauptgegenstand meines Erziehungsplans waren“, doch nicht zu ihm kommen würden und er dadurch Hölderlins Unterricht nicht mehr benötige. „Ich bedaure von Herzen, dass uns das Schicksal so bald wieder trennen soll.“ Noch im April 1801 musste Hölderlin die Heimreise nach Nürtingen antreten. Vergeblich versuchte er anschließend, in Jena Vorlesungen halten zu können.
Bordeaux
Am 28. Januar 1802 traf Hölderlin nach einer gefährlichen Fußreise über die Auvergne in Bordeaux ein, um dort eine Tätigkeit als Hauslehrer der Kinder des Hamburger Konsuls und Weinhändlers Daniel Christoph Meyer zu beginnen. Nach wenigen Monaten kehrte er aus ungeklärten Gründen zurück nach Württemberg. Gemäß dem Eintrag in seinem Pass überquerte er am 7. Juni 1802 die Rheinbrücke bei Kehl, erreichte Stuttgart aber erst Ende des Monats und in angeblich so verwahrlostem und verwirrtem Zustand, dass Freunde ihn zunächst kaum wiedererkannten. Spätestens hier erreichte ihn auch die Nachricht vom Tod Susettes, die am 22. Juni 1802 in Frankfurt an den Röteln gestorben war. In einem Brief vom 30. Juni 1802 schrieb Isaac von Sinclair an Hölderlin: „Der edle Gegenstand deiner Liebe ist nicht mehr.(...) Am 22. dieses Monats ist die G. gestorben an den Röteln, am zehnten Tage ihrer Krankheit. Ihre Kinder hatten sie mit ihr und überstanden sie glücklich. (...) Es hat mich tief gerührt und ich weine, indem ich dies schreibe.“ Die Ereignisse in diesem Juni 1802 sind historisch unklar und Gegenstand divergierender Interpretationen (so von Adolf Beck, Pierre Bertaux und D. E. Sattler).
Hölderlin kehrte 1803 zur Mutter nach Nürtingen zurück und stürzte sich in Arbeit. Er übersetzte Sophokles und Pindar, nach dessen Vorbild er auch seine eigenen Gesänge (oder Hymnen) konzipierte. Hölderlins Sophokles-Übersetzung erschien 1804 bei Friedrich Wilmans in Frankfurt am Main.
Hofbibliothekar in Homburg
Hölderlins Freund Sinclair, der inzwischen Hessen-Homburger Regierungschef geworden war, verschaffte ihm 1804 eine Stelle als Hofbibliothekar; das Gehalt zahlte Sinclair aus eigener Tasche. Für den Homburger Landgrafen Friedrich V. entstand unter anderem der Gesang Patmos, eine Komposition „von überirdischem Maß“, wie der Kunsthistoriker Fried Lübbecke urteilt. Dieser war Teil eines großangelegten Zyklus vaterländischer Gesänge, von dem das berühmte Homburger Folioheft zeugt (darin unter anderem Entwürfe zu Der Ister, Griechenland, Die Titanen, Kolomb, Mnemosyne). 1805 wurde mit seinen Nachtgesängen auch das berühmte kurze Gedicht Hälfte des Lebens veröffentlicht.
Im Februar 1805 wurde Sinclair auf Antrag des Kurfürsten Friedrich II. von Württemberg verhaftet und ein Hochverratsprozess gegen ihn angestrengt, der ergebnislos verlief. Die Ermittlungen gegen den angeblich darin verwickelten „württembergischen Untertanen“ Hölderlin wurden bald eingestellt. Der Homburger Arzt und Hof-Apotheker Müller berichtete in einem Gutachten vom 9. April 1805, Hölderlin sei zerrüttet und sein Wahnsinn in Raserei übergegangen. Im August 1806 schrieb Sinclair an Hölderlins Mutter, er könne für seinen Freund nicht mehr sorgen.
Zwangsbehandlung am Universitätsklinikum Tübingen
Am 11. September 1806 verfrachtete man Hölderlin in Homburg mit Gewalt in eine Kutsche, um ihn nach Tübingen zu bringen. Er wehrte sich heftig, schlug auf seine Begleiter ein und versuchte mehrmals aus dem Wagen zu springen. In Tübingen wurde er in das von Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth geleitete Universitätsklinikum eingewiesen. Am Tübinger Klinikum wurde er 231 Tage lang festgehalten. Spätestens seit dieser Zeit galt Hölderlin seinen Zeitgenossen als wahnsinnig.
Autenrieth diagnostizierte eine „Manie als Nachkrankheit der Krätze“. Er beauftragte den Medizinstudenten und späteren Dichter Justinus Kerner mit der Durchführung der Behandlung. Die Krankengeschichte, die Kerner im Auftrag Autenrieths geführt haben muss, ist verschollen, so dass über den Verlauf der Behandlung wenig bekannt ist. Wilhelm Lange fand im Jahr 1908 immerhin das Rezeptbüchlein wieder. Daraus geht hervor, dass Hölderlin Abführmittel verabreicht wurden. Er musste mindestens einmal, vermutlich aber wiederholt vierwöchige Zyklen medikamentöser Behandlungen über sich ergehen lassen. Diese provozierten intensive und anhaltende, zum Teil blutige Durchfälle, neben möglichen Phasen von Sedierung und Beruhigung.
Die Zwangsbehandlung Hölderlins war für damalige Verhältnisse fortschrittlich, weil es zu dieser Zeit noch eine neuartige Idee war, Wahnsinnige medizinisch zu behandeln, statt sie nur einzusperren. Die Behandlung scheint aber in vielen Phasen eine geradezu traumatische Qualität gehabt zu haben; man kann kaum annehmen, dass das psychische Befinden Hölderlins sich dadurch verbessert hat.
Zweite Lebenshälfte im Turmzimmer
1807 kam Hölderlin, am 3. Mai von Autenrieth als „unheilbar“ und mit der Aussicht auf nur wenige weitere Lebensjahre entlassen, zur Pflege in den Haushalt Ernst Zimmers, eines Tübinger Tischlers und Bewunderers des Hyperion. Hier bewohnte er als Mitglied des Haushalts und mit familiär-fürsorglicher Unterstützung, zuletzt durch Lotte Zimmer, eine Turmstube oberhalb des Neckars (Hölderlinturm). Hermann Hesse schrieb 1913 mit der Erzählung Im Presselschen Gartenhaus eine schöne Anekdote aus diesem Lebensabschnitt Hölderlins.
Zudem bestand eine Vormundschaft durch die Mutter, nach deren Tod 1828 durch den Oberamtspfleger Burk. Hölderlin war finanziell sowohl durch ein privates Erbe als auch durch eine Sonderrente vom württembergischen Hof abgesichert.
Zwar nahm Hölderlin in den ersten Jahren nach dem Klinikaufenthalt das dichterische Schaffen wieder auf, jedoch zeigten sich häufig starke und länger andauernde Erregungszustände mit einer danach folgenden Apathie. Ein Hinweis darauf, dass ihm seine Situation bewusst war und wie er sie empfand, ist ein oft zitiertes Gedicht vom Januar 1811:
Das Angenehme dieser Welt hab ich genossen,
Die Jugendstunden sind, wie lang! wie lang! verflossen,
April und Mai und Julius sind ferne
Ich bin nichts mehr; ich lebe nicht mehr gerne!
Seit April 1812, als er eine schwere körperliche Erkrankung unklarer Diagnose durchmachte, wurden die Erregungszustände seltener und milder. Hölderlin dehnte seine soziale und künstlerische Aktivität aus, spielte beispielsweise viel Klavier. Auch nahm er die Korrespondenz mit der Mutter wieder auf, wenn er auch in seinen Briefen eigentümlich formelhaft blieb. Im Jahr 1813 erlebte er die Geburt von Lotte Zimmer, seiner späteren Pflegerin.
Nachdem sich Hölderlin in den Jahren ab 1816 stärker auf die Hausgemeinschaft zurückgezogen hatte, wurde er, offenbar unter dem Eindruck der Besuche Wilhelm Waiblingers ab 1822 (bis 1826), wieder vermehrt künstlerisch produktiv. Er unternahm mit Waiblinger lange und ausgedehnte Spaziergänge. Waiblinger überlieferte später Hölderlins apokryphen, vielleicht den Gesängen zuzuordnenden Prosatext In lieblicher Bläue. 1826 erfolgte die Publikation einer ersten Werksammlung durch Gustav Schwab und Ludwig Uhland, jedoch ohne direkte Mitwirkung Hölderlins an der Herausgabe des Buches.
Zwischen 1829 und 1837 wurde Hölderlin als „Tübinger Attraktion“ zunehmend Opfer zahlreicher, von ihm nicht selten als störend empfundener Besuche von Fremden und Reisenden. Insbesondere diesen Fremden gegenüber verhielt er sich oftmals sehr befremdlich und in geradezu schauspielerischer Weise „verrückt“. Ansonsten begrenzte er seine Kontakte auf die Hausgemeinschaft, brach den Kontakt mit seiner eigenen Familie ab und widmete sich seiner dichterischen Aktivität, wobei sich seine Gedichte dieser spätesten Jahre durch eine hohe formale Ordnung, eine gewisse Vereinfachung der Themenwahl (etwa „Jahreszeiten“) sowie einen Verlust des dichterischen „Ich“ auszeichnen. Ab 1837 verwendete er dann auch – wie bereits 1789/1799 („D.“, „Hillmar“) – Pseudonyme: „Buonarotti“, „Scardanelli“ (u. a. im dichterischen Schaffen). Ferner datierte er Gedichte teils Jahrzehnte bis Jahrhunderte in die Vergangenheit oder Zukunft.
Nach dem Tod von Ernst Zimmer 1838 übernahm Lotte Zimmer die Verantwortung für die Pflege. Sie begleitete Hölderlin in seinen letzten Lebensjahren. Zwischen 1841 und 1843 kam , der dann 1846 eine erste Hölderlin-Biografie schrieb, mehrmals zu Besuch und regte Hölderlin zu neuer poetischer Tätigkeit an: In diesen Jahren entstand der Scardanelli-Liederzyklus.
Hölderlin starb am 7. Juni 1843 um Mitternacht bei weitgehender körperlicher Gesundheit. Die Grabstätte Friedrich Hölderlins ist auf dem Tübinger Stadtfriedhof erhalten.
Das Grabmal wurde 1844 auf Veranlassung von Hölderlins Halbbruder Karl Gok gesetzt. Hölderlins Vorname ist auf dem Grabmal falsch geschrieben (Friederich statt Friedrich), zudem ist das Geburtsdatum falsch angegeben (29. statt 20. März). Auf einer Seite des Grabmals ist eine Widmung eingemeißelt: „Dem Andenken seines theuren Bruders von Carl F. v. Gok.“ Hölderlins Schwester Heinrike Breunlin hatte sich gewünscht, ebenfalls genannt zu werden, was Karl Gok ihr verweigerte. Eine weitere Seite enthält in Großbuchstaben Zeilen aus Hölderlins Gedicht Das Schicksal: „Im Heiligsten der Stürme falle zusammen meine Kerkerwand. Und herrlicher und freier walle mein Geist ins unbekannte Land.“
Werk
Das lyrische Werk
Hölderlins Bedeutung als Dichter beruht auf seinem lyrischen Werk. Er bevorzugte die hohen Formen der Poesie (Hymne, Ode, Elegie).
Jugendgedichte (1784–1788)
Die Schülergedichte lassen den Geist des Pietismus erkennen. Hölderlin beklagt die lebensfeindliche Enge der Klosterschulen; seine Gedichte sind von Melancholie, Einsamkeit und Rückzug in die Innerlichkeit geprägt. Vorbilder sind die Dichter der Empfindsamkeit, Klopstock und der junge Schiller.
Die Tübinger Hymnen (1790–1793)
Der Bruch mit der Jugenddichtung erfolgte erst im Jahre 1790, als Hölderlin bereits zwei Jahre im Stift war. Hölderlin begrüßte begeistert die französische Revolution, begann sich mit Kants kritischer Philosophie auseinanderzusetzen und las intensiv griechische Literatur und Philosophie. Das antike Griechenland stellte das Leitbild dar, das Hölderlin der feudalabsolutistischen Unterdrückung seiner Gegenwart entgegensetzte. Die frühen Tübinger Hymnen feiern die Befreiung der Menschheit und bleiben doch an die Harmonievorstellungen des 18. Jahrhunderts gebunden. Jochen Schmidt urteilte: „Getragen sind alle diese Reimhymnen von einer idealistisch-abstrakten Emphase, die das Konkrete und Reale überhöht und verflüchtigt.“ In Menschenbeifall (1796) kritisiert Hölderlin das leere Pathos der frühen Hymnen selbst.
Die Frankfurter Odendichtung (1796–1798)
In den Jahren 1794–1798 konzentrierte sich Hölderlin auf seinen Roman, den Hyperion. Das lyrische Werk trat dem gegenüber zurück. Hölderlin bildet dennoch in dieser Zeit seine Meisterschaft in der Oden-Dichtung aus. Die meisten Oden der Frankfurter Zeit sind Kurzoden mit zwei oder drei Strophen, die zum Teil später weiter ausgearbeitet werden. Verglichen mit dem Hymnus erfordert die strenge Form der Ode Konzentration und große geistige Disziplin. In den Oden findet Hölderlins pantheistische Weltanschauung ihren Ausdruck, die sich am antiken Pantheismus, an Spinoza, am spinozistischen Schrifttum seiner Zeit und am Naturkult Rousseaus orientiert.
Zur Odendichtung zu zählen ist auch der in zwei Fassungen entstandene Dichtermut aus der Zeit um 1800 sowie dessen 1805 erschienene Überarbeitung unter dem Namen Blödigkeit.
Die lyrische Dichtung der Homburger Zeit (1798–1800)
Nach der Trennung von Susette Gontard steht zunächst die Elegiendichtung im Vordergrund. Hölderlin wird von einem tragischen Lebensgefühl ergriffen. Parallel zu den Homburger Fragmenten über Ästhetik und Poetologie nimmt die dichterische Selbstreflexion in Hölderlins lyrischen Arbeiten breiten Raum ein.
Hölderlins Spätlyrik (1800–1806)
Die späten Hymnen haben Hölderlins Ruhm im 20. Jahrhundert begründet. Da viele von ihnen aus mehreren Bearbeitungsschichten bestehen, ist die Edition schwierig. Vorbild für Hölderlin ist Pindar, ein griechischer Lyriker aus dem 6./5. Jahrhundert v. u. Z., den Hölderlin im Jahre 1800 intensiv las. Die freien Rhythmen und den Strophenbau hat Hölderlin von ihm übernommen. Das zentrale Motiv Hölderlins ist durch die hymnische Gattungstradition vorgegeben. Es ist Aufgabe des Hymnus, die Epiphanie (Erscheinung) des Gottes zu rufen. Hölderlin will das Wesen des Göttlichen, dessen Verhältnis zum Wirklichen und zur Poesie verstehen. Das Absolute muss sich im Irdischen ausdrücken, da sich das Göttliche nicht selbst fühlt. Hölderlin wähnte sich nach der französischen Revolution in einer Zeit der Götterferne. Während der „heiligen Nacht“ (Brot und Wein, V. 123) sei es Aufgabe des Dichters, den Gedanken der Menschen an ein höheres Leben wachzuhalten.
Eine wichtige Rolle spielen die Halbgötter in Hölderlins Spätwerk, Dionysos, Herakles und Prometheus. Sie sind menschlich-göttliche Zwischenwesen, Vermittler von Gott und Mensch. Dionysos ist der Sohn des Zeus und der thebanischen Königstochter Semele (Wie wenn am Feiertage, V. 45–49). In Brot und Wein wandert der kulturstiftende Weingott Dionysos von Osten nach Westen. In Hesperien, dem Abendland, wird die griechische Kultur vollendet. Deutschland soll dabei eine wichtige Rolle zukommen (Gesang des Deutschen, Germanien).
Die Dichter sind Priester und Seher. Ihre Aufgabe ist ehrenvoll, aber gefährlich. Sie können der Versuchung erliegen, sich nicht mit dem irdischen Zeichen der Erscheinung zu begnügen, sondern Gott unmittelbar erfahren zu wollen. Die Strafe der Götter für diesen Frevel wird durch die Metapher des Feuers (Patmos, V. 89–93) ausgedrückt. Wer die Ungleichheit von Göttlichem und Menschlichem nicht dulden will, wird von den Göttern vernichtet. Wer das Göttliche mit dem Menschlichen vermischt, ist ein falscher Priester (Wie wenn am Feiertage, V. 70–73). Das Gegengewicht zum dichterischen Enthusiasmus Hölderlins bildet die Anerkennung der objektiven Ordnung der Welt.
Ein großer Teil der späten Lyrik Hölderlins ist von der geschichtlichen und mythischen Erinnerung getragen. Hölderlin geht in seiner Spätdichtung vom antik-zyklischen Denken, Geschichte als Wiederkehr des Gleichen zu begreifen, zum teleologischen Geschichtsmodell über (Friedensfeier, Der Einzige, Patmos). Die göttlichen Mächte der antiken und christlichen Welt, Herakles, Dionysos und Christus, vereinigen sich. Die Geschichte wird als Prozess der Vergeistigung begriffen. Die Hymne Friedensfeier betrachtet den Friede von Lunéville, der den ersten Koalitionskrieg beendete, nicht primär als historisches Ereignis, sondern im Sinne des Chiliasmus, der ein Reich innerweltlicher Gerechtigkeit vor dem jüngsten Gericht voraussah.
In seiner späten Lyrik bestimmt Hölderlin das Verhältnis von griechischer und christlicher Religiosität neu. Dabei gewinnt das Christentum an Bedeutung. In Brot und Wein tritt Christus als letzter der antiken Halbgötter in Erscheinung. Den glanzvollen Göttergestalten der Antike, sichtbar an der Plastik, wird die christliche Innerlichkeit, die Vergeistigung des Äußeren, entgegengestellt. Dionysos wird als Friedens- und Heilsbringer Christus angenähert. Die synkretistischen Vorstellungen Hölderlins lassen einen eindeutigen Vorrang Christi gegenüber den griechischen Halbgöttern jedoch nicht erkennen. Andererseits erscheint Gott aber als „Vater der Erde“ (Der Einzige, 2. Fassung, V. 90). Am Ende des Geschichtsprozesses, der mit dem klassischen Griechenland begonnen hat, hebt sich auch das Christliche im Allgemeinen des Vaterländischen, d. h. einer säkularisierten Gesellschaft, auf.
In einigen Gedichten kündigt sich Hölderlins Krankheit an. Nach der Trennung von Susette Gontard wird Hölderlin von einem Gefühl der Heimatlosigkeit ergriffen. In Hölderlins Spätlyrik wird ein bedrohlicher Entgrenzungsdrang sichtbar (Mnemosyne, V. 13–17, 22–34). In Chiron widersetzt sich Hölderlin dieser Tendenz zum Ekstatischen und Selbstzerstörerischen.
Auch in formaler Hinsicht ist Hölderlins Spätdichtung durch extreme Widersprüche geprägt. Schmidt nennt als Merkmale „kühne Metaphorik und zugleich abstrakte Härte, glühende Bildfülle und schlichtes Sagen, weitgespannte, rhythmisch stark bewegte Großperioden und lapidare Kürze“. Schwer verständlich ist Hölderlins mythologisch und historisch aufgeladene Bildersprache. Der Ton seiner Hymnen ist feierlich, prophetisch und visionär. Hölderlins Dichtung strebt zum Göttlichen; seine Imagination überwindet, den Wanderungen des Dionysos vergleichbar, Länder und Meere.
Der Roman Hyperion
Die Entstehung des Romans Hyperion reicht bis 1792 zurück; er erschien 1797 und 1799 in zwei Bänden. Der Hyperion ist der letzte der empfindsamen Briefromane des 18. Jahrhunderts, zu denen auch Goethes Die Leiden des jungen Werthers (1774) zählt. Er gilt als das „am meisten lyrische von allen deutschen Prosawerken“. Der Protagonist Hyperion schildert sein Leben rückblickend in Briefen an seinen deutschen Freund Bellarmin. Die Gedanken und Empfindungen Hyperions und seine Suche nach der eigenen Bestimmung sind mindestens so sehr das Thema wie seine äußere Lebensbahn.
Auf einer kleinen griechischen Insel aufgewachsen, zieht Hyperion in die Welt, um die Sitten und Gebräuche der Völker kennenzulernen. In Smyrna schließt er Freundschaft mit dem Tatmenschen Alabanda, der einen revolutionären Umsturz plant. Mit ihm entwirft er schwärmerisch das Bild einer freien Gesellschaft. Ihre Wege trennen sich jedoch bald. Resigniert und melancholisch zieht sich Hyperion auf seine heimatliche Insel zurück. Dort begegnet er der schönen Diotima, die Selbstgenügsamkeit und Einklang mit der Natur verkörpert. Durch sie gewinnt er wieder Kraft und Selbstbewusstsein. In den Ruinen von Athen beschließt er unter dem Einfluss Diotimas, Erzieher seines Volkes zu werden. Zu Beginn des zweiten Bandes schließt sich Hyperion Alabanda und dem griechischen Aufstand gegen die Türken an. Er fühlt sich abgestoßen, als die Freischärler zu plündern beginnen. Nach dem Tode Alabandas und Diotimas geht der enttäuschte Hyperion vorübergehend nach Deutschland. Er wirft den Deutschen Barbarei, sklavische Gesinnung und Unverständnis für das Genie vor. Am Ende lebt er als Eremit in Griechenland und findet in der Harmonie der Natur seinen Frieden.
Das Drama Der Tod des Empedokles
Von Ende 1797 bis zum Frühjahr 1800 arbeitete Hölderlin an seinem Drama Der Tod des Empedokles. Überliefert sind drei fragmentarische Fassungen, von denen keine zu Ende geführt wurde. Das Drama behandelt die letzten Lebenstage des antiken griechischen Philosophen Empedokles. Der aktuelle historische Hintergrund war die Französische Revolution in der Zeit des Direktoriums.
Etwa zeitgleich mit den Entwürfen zum Empedokles entstanden die Fragmente Grund zum Empedokles und Das untergehende Vaterland. Der erste Text enthält Überlegungen zur Dialektik von Natur und Kunst im Empedokles; der zweite bezieht sich auf die durch die Französische Revolution entstandene Umbruchsituation.
Hölderlin als Übersetzer
1804 erschienen Hölderlins Übersetzungen zweier Werke des griechischen Dichters Sophokles – Antigonae und Oedipus der Tyrann. Er veröffentlichte sie in zwei Bänden, jeweils mit Anmerkungen zum Werk und beide unter dem Titel Trauerspiele des Sophokles. Jochen Schmidt sah in dem gemeinsamen Titel eine Bestätigung für die Vermutung, dass Hölderlin möglicherweise vorhatte, alle erhaltenen Tragödien des Sophokles zu übersetzen. Dass Hölderlin als Titel nicht König Oedipus, sondern Oedipus der Tyrann wählte, angelehnt an den Titel Oidipous tyrannos bei Sophokles, wurde schon von Zeitgenossen kritisiert und ist missverständlich. Bei Hölderlin bedeutet Tyrann so viel wie „Herrscher“.
Hölderlin hatte sich schon als Schüler in Denkendorf und Maulbronn mit antiken Dichtern beschäftigt. In Maulbronn übersetzte er die ersten eineinhalb Bücher der Ilias. Später übersetzte er aus dem Lateinischen und aus dem Griechischen, aber keine vollständigen Werke, da er nicht vorhatte, die Übersetzungen zu veröffentlichen. Beispielsweise übersetzte er von Lukans De bello civili nur das erste Buch. Weitere lateinische Werke, aus denen er Passagen übersetzte, waren die Metamorphosen und die Heroides von Ovid und Vergils Aeneis; von Horaz übersetzte er zwei Oden. Von den griechischen Dichtern Sophokles, Euripides und Pindar übersetzte er Bruchstücke aus einzelnen Werken. Ab 1800 übersetzte er nur noch Pindar und Sophokles. Seine Pindar-Übersetzungen haben wiederum einen eher fragmentarischen Charakter. Ab 1802 übersetzte Hölderlin die beiden Sophokles-Tragödien mit der Absicht der Veröffentlichung. Es blieben die einzigen Werke, die er vollständig übersetzte.
Hölderlin als Philosoph
Die Bedeutung Hölderlins für die frühidealistische Philosophie nach Kant in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts ist erst seit den 1970er Jahren in vollem Umfang erkannt und gewürdigt worden. Hölderlins philosophische Grundposition kann durch den All-Einheits-Gedanken charakterisiert werden, d. h. durch die Einheit der Natur und des Menschen mit der Natur. Hölderlin orientierte sich am antiken Pantheismus und an der Philosophie Spinozas, für den es nur eine Substanz, Gott oder die Natur, gab. Der wichtigste Denker für Hölderlin war Platon. Für Hölderlins Platon-Rezeption waren der Renaissancephilosoph Ficino (1433–1499) und die Vertreter der Vereinigungsphilosophie, einer platonisierenden Nebenströmung im Denken des 18. Jahrhunderts, Hemsterhuis (1721–1790) und Herder (1744–1803), richtungsweisend. Die Vereinigungsphilosophie stellte einen Versuch dar, die Trennungen, unter denen der Mensch denkt und lebt, aufzuheben.
Hölderlins Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Subjektivitätsphilosophie Kants und Fichtes war teils affirmativ, teils kritisch. Den Ansatz Fichtes, sein System aus einem obersten evidenten Prinzip, dem absoluten Ich, herzuleiten, lehnte Hölderlin ab. Selbstbezüglichkeit (Ichheit) und Absolutheit schließen sich für ihn aus. Das Ich beruht bereits auf einer Trennung, derjenigen von Subjekt und Objekt. Daher kann es nicht höchstes Prinzip der Philosophie sein. Andererseits stand Hölderlin Fichtes Dialektik der Wechselbestimmung (Ich und Nicht-Ich bestimmen sich gegenseitig) positiv gegenüber. Dies gilt auch für den Begriff des Strebens, der für Fichtes praktische Philosophie zentral ist. Nach Hölderlin muss der Mensch einerseits nach dem Unendlichen streben, andererseits aber nach Beschränkung. Der Mensch kann nicht gottähnlich sein, darf aber auch nicht zum Tier herabsinken.
Von November 1794 bis Mai/Juni 1795 hielt sich Hölderlin in Jena auf, wo er Fichtes Vorlesungen hörte. Die Auseinandersetzung mit Fichtes Denken mündete in eine grundsatzphilosophische Skizze, die in der Großen Stuttgarter Hölderlin Ausgabe den Titel Urteil und Sein trägt. Urteil bezeichnet nach Hölderlin die ursprüngliche Trennung von Subjekt und Objekt, Sein hingegen das ursprüngliche Ganze. Dieses Sein stellt keine Letztbegründung der Philosophie (wie Fichtes absolutes Ich) dar, sondern eine notwendige Voraussetzung der Subjekt-Objekt-Beziehung. Es ist nur in unendlicher Annäherung erkennbar, dem Menschen als einem endlichen Wesen aber im Schönen anschaubar. Bei Platon ist das Schöne diejenige Idee, die den Sinnen am ehesten zugänglich ist (Phaidros 250d).
Für Kant und Fichte gilt der Primat der praktischen Philosophie der Ethik, für Hölderlin ist die Ästhetik die Königsdisziplin der Philosophie. Bei den Vorbereitungen zu einer literarischen Zeitschrift (das Projekt scheiterte) entfaltet Hölderlin seine Ästhetik und Poetologie in mehreren Manuskripten in systematischer Form. Diese sog. Homburger Fragmente entstanden im Jahre 1799. Grundlegend für diese Fragmente war Hölderlins Lehre vom Wechsel der Töne. Hölderlin scheint dabei Schillers Unterscheidung von naiver und sentimentalischer Dichtung weiterentwickeln zu wollen. Er wendet die Lehre vom naiven, heroischen und idealischen Ton zunächst auf die literarischen Gattungen Lyrik, Epik und Dramatik (Tragik) an. Der Wechsel der Töne besteht im Hinblick auf die Epik im heroischen Grundton, dessen Darstellung (Erscheinung) naiv sein muss. In der Lyrik ist der Grundton naiv, die Darstellung (Hölderlin nennt diese den „Kunstcharakter“) idealisch. Die höchste Gattung ist die tragische (Grundton idealisch, Erscheinung heroisch). Die „Töne“, die man auch als Formen bezeichnen kann, werden von Hölderlin also nicht nur auf das einzelne literarische Werk bzw. auf die Gattungen angewendet. In ihnen drücken sich die drei grundsätzlichen Weltverhältnisse des Subjekts aus (naive Hingabe an die Welt, heroische Eigenmacht gegenüber der Welt, idealischer Ausgleich beider Tendenzen). Den Beziehungen des Subjekts gegenüber der Objektwelt entsprechen die Lebensalter Kindheit, Jugend und Reife.
Im Fragment Über den Unterschied der Dichtarten legt Hölderlin seine Auffassung von der Tragödie als höchster Gattung dar. Der Text Über die Verfahrungsweise des poetischen Geistes stellt das umfangreichste der Fragmente Hölderlins dar; es ist nicht nur ein poetologischer, sondern auch ein metaphysisch-spekulativer Text, der das Thema der notwendigen Vereinigung von Subjekt und Objekt im Sein variiert und zum Ausgangspunkt einer differenzierten Ästhetik und Poetik macht.
Hölderlin hat kein einziges seiner philosophischen Manuskripte ausgearbeitet und veröffentlicht. Dennoch übte er einen großen Einfluss auf seine Studienfreunde Schelling und Hegel aus. Von beiden war er als philosophischer Gesprächspartner anerkannt. Von 1797 bis 1800 war er Hegels philosophischer Mentor. Seine Vereinigungsphilosophie war von großer Bedeutung für die Dialektik Hegels. Der Text des Fragments Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus, das als Manuskript in Hegels Handschrift vorliegt, könnte nach Ansicht einiger Forscher von Hölderlin stammen oder zumindest von ihm inspiriert sein.
Rezeption
Die Mühen der Herausgeber
Siehe auch die Liste der Werkausgaben.
Zu Hölderlins Lebzeiten wurde nur ein Teil seines lyrischen Werkes veröffentlicht, und erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden einige bis dahin unbekannte Texte aus der Zeit nach 1800 herausgegeben; zuvor waren vom Spätwerk fast nur die sogenannten Nachtgesänge bekannt.
Die ersten Bemühungen um die Edition des handschriftlichen Nachlasses unternahm Wilhelm Böhm. Seine Ausgabe wurde abgelöst von den beiden historisch-kritischen Ausgaben von Norbert von Hellingrath und Franz Zinkernagel. Hellingraths Edition galt als überlegen, nicht zuletzt weil Zinkernagel seinen kritischen Apparat nicht mit veröffentlicht hatte. Im Jahr 2019 publizierte der Wallstein Verlag den Werkteil Gedichte aus Zinkernagels Gesamtausgabe erstmals zusammen mit Zinkernagels editorischen Erläuterungen.
Die besonderen Schwierigkeiten, die Hölderlins Handschriften bereiten, führten dazu, dass Friedrich Beißner 1943 einen dritten Versuch einer wissenschaftlichen Ausgabe des Gesamtwerkes unternahm (Stuttgarter Ausgabe). Die zunächst als endgültig angesehene Textgestalt, die Beißner herstellte, wurde in den 1970er Jahren Gegenstand schärfster Kritik von Seiten D. E. Sattlers, der 1975 eine vierte Gesamtausgabe begann (Frankfurter Ausgabe). Deren Herzstück, die Bände 7 und 8 mit den Gesängen, wurde einerseits begrüßt und andererseits von Hölderlinforschern und Editionsphilologen anderer Ausgaben abgelehnt.
Der Streit um den Hölderlintext entzweite die Forschung jahrelang und ist bis heute zu keinem Ende gekommen. Wegen der unterschiedlichen Entscheidungen, welche die Herausgeber trafen, existiert heute für zahlreiche Werke kein einheitlicher Text. Dies gilt vor allem für die Hymnen und Entwürfe aus dem Homburger Folioheft sowie für die Entwürfe zu dem Drama Der Tod des Empedokles und für viele weitere Gedichte. Von der Stuttgarter Ausgabe leitet sich die kommentierte Leseausgabe von Jochen Schmidt her, von der Frankfurter Ausgabe die Edition von Michael Knaupp. Da auch Schmidt und Knaupp eigenständige Entscheidungen bei der Textherstellung trafen, konkurrieren derzeit also vier Ausgaben mit zum Teil erheblich voneinander abweichenden Texten, so dass selbst der am bloßen Wortlaut interessierte Leser gezwungen ist, auf die in der Frankfurter Ausgabe wiedergegebenen Reproduktionen der Handschriften zurückzugehen.
Wirkung
Hölderlins Poesie, die heute unbestritten als ein Höhepunkt der deutschen und abendländischen Literatur gilt, war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Ausgabe der 1826 erschienenen Gedichte immerhin unter Schriftstellern nicht unbekannt. Begeisterung erregte er unter den Anhängern der Heidelberger Romantik, besonders Clemens Brentano und Achim von Arnim, die in einigen Ausgaben ihrer Zeitung für Einsiedler Hölderlins Gedichte abdruckten. Ersterer bekannte, dass Hölderlin „sein höchstes Ideal“ sei. Joseph Görres erinnerte 1804 in seiner Zeitschrift Aurora an den Dichter und lobte ein Jahr später den Roman Hyperion. Wilhelm Waiblinger, der Hölderlins Roman in seinem Phaeton nachahmte, verfasste 1827/28 die erste Hölderlin-Biographie.
Nach 1848 wurde sein lyrisches Werk aber weitgehend ignoriert; Hölderlin galt als junger romantischer Melancholiker und bloßer Nachahmer Schillers. Friedrich Nietzsche aber schätzte ihn hoch; Motive seiner Kritik an einem vereinseitigt apollinischen Bild der griechischen Kultur gehen auf Hölderlin zurück. Die große Nachwirkung im 20. Jahrhundert setzte mit Stefan George ein; die wissenschaftliche Erschließung begann im Jahr 1910 mit der Dissertation von Norbert von Hellingrath, in welcher der Stil des Hölderlinschen Spätwerks und die Eigenart seiner Übersetzungen aus Pindar erstmals in adäquater Weise beschrieben wurden. Abseits einer eher konservativen oder deutsch-nationalistischen Hölderlin-Rezeption haben sich auch dezidiert linke Leser mit dem Dichter beschäftigt. Dazu zählen neben Ernst Bloch, Georg Lukács und Peter Weiss auch Anarchisten wie Gustav Landauer und Rudolf Rocker.
Obwohl Hölderlins hymnischer Stil in der deutschen Literatur einmalig geblieben ist, hat seine prägnante und häufig fragmentarische Lyrik tiefgehenden Einfluss auf die Poesie z. B. von George, Heym, Trakl, Celan, Bachmann und auf viele weitere – von jüngeren Autoren etwa Gerhard Falkner – ausgeübt.
Seine patriotischen Gedichte (etwa die Ode Der Tod fürs Vaterland) waren während der Zeit des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege besonders populär. Ihr freiheitlich-republikanischer Hintergrund wurde in dieser Zeit jedoch verschwiegen.
Hölderlins Übersetzungen der Dramen König Ödipus und Antigone von Sophokles fanden nach deren Erscheinen nur geringe, aber zum Teil begeisterte Aufnahme, so vor allem in Bettina von Arnims Buch Die Günderode, einem Werk über Karoline von Günderrode. Von der Seite der Philologen (vor allem von Heinrich Voß, dem Sohn von Johann Heinrich Voß) und auch von Schiller sind dagegen scharf ablehnende Äußerungen überliefert. Erst im 20. Jahrhundert wurde ihre Bedeutung als Modell einer poetischen Übersetzung erkannt (beispielsweise beruht Bertolt Brechts Bearbeitung der Antigone des Sophokles auf Hölderlins Übertragung), welche die Fremdheit des griechischen Textes sichtbar macht, anstatt sie zu eliminieren.
Hölderlins philosophische Bedeutung beruht auf seiner Kritik der Fichteschen Wissenschaftslehre und auf seinem Gegenentwurf, den er in der zweiseitigen Studie Urtheil und Seyn niederlegte, die erst im Jahr 1961 veröffentlicht wurde. Auch die übrigen philosophischen und poetologischen Ausarbeitungen sind fragmentarisch und außerordentlich schwierig. Insbesondere Dieter Henrich hat in umfangreichen Studien Hölderlins philosophischen Ansatz herausgearbeitet und die Diskussionszusammenhänge beschrieben, in denen er sich ausbilden konnte. Hölderlins dominierende Rolle in der philosophischen Gemeinschaft mit Sinclair und Hegel in Frankfurt und Bad Homburg hat zur Ausbildung der Grundgedanken beigetragen, die Hegel schließlich zu seiner Philosophie des Geistes führten. Der gedankliche Gehalt des hymnischen Spätwerks wurde immer wieder zum Anlass philosophischer Auslegungen, so bei Martin Heidegger,Theodor W. Adorno,Jacques Derrida,Michel Foucault und Alain Badiou.
Auseinandersetzung mit Hölderlins Krankheit
Dem jungen Dichter Wilhelm Waiblinger, der Hölderlin bewunderte und in den 1820er Jahren wiederholt besuchte, ist eine romantische Stilisierung des wahnsinnigen Hölderlin während dieser Zeit zu verdanken. Als Wahnsinniger tritt Hölderlin auch in Maler Nolten auf, einem Roman von Eduard Mörike, der den Dichter ebenfalls in Tübingen besucht hatte. Außerdem erscheint Hölderlin als wahnsinniger „Freund Holder“ in Justinus Kerners Reiseschatten.
Ausgehend von spärlichen Überlieferungen und geprägt durch die literarisch verarbeiteten Erfahrungen von Zeitzeugen, blieb Hölderlins Wahnsinn bis 1900 eine Randnotiz im psychiatrischen Diskurs. Über die genaue medizinische Bestimmung seiner geistigen „Verrückung“ wurde insbesondere seit 1900 zwischen Literaturwissenschaftlern und Psychiatern vehement gestritten. Das Interesse an einer möglichst eindeutigen Diagnose ging dabei zunächst von Literaturwissenschaftlern aus.
Der Germanist Franz Zinkernagel stellte dem Psychiater Robert Eugen Gaupp, der von 1906 bis 1936 der Universitätsnervenklinik Tübingen vorstand, die Frage, wann genau die Erkrankung begonnen habe, weil er die als „krank“ und damit als „sinnlos“ zu wertenden Gedichte von einer Gesamtausgabe ausschließen wollte. Gaupp wiederum beauftragte seinen Assistenten Wilhelm Lange. In seiner 1909 erschienenen Arbeit Hölderlin vertrat Lange im Sinne der damals üblichen psychiatrischen Kategorien die These, dass Hölderlin ab Mai 1801 an einer Schizophrenie gelitten habe. Lange und Zinkernagel waren sich darin einig, dass die literarischen Arbeiten Hölderlins ab dem Zeitpunkt seiner schizophrenen Erkrankung als „sinnfrei“ einzuordnen seien.
Dem widersprach bereits 1915 Norbert von Hellingrath, Herausgeber der ersten historisch-kritischen Ausgabe von Hölderlins Werken. Er argumentierte, die geistigen Produkte eines „Geistesgestörten“ könnten durchaus sinnhaft sein. Ähnlich äußerte sich 1922 Karl Jaspers mit seinem berühmt gewordenen Ausspruch: „Es ist unfruchtbar, auf Hölderlin’sche Dichtungen grobe psychopathologische Kategorien anzuwenden.“ Auch der Psychiater Rudolf Treichler lehnte in seiner Dissertation über Hölderlin, die 1935 an der Tübinger Klinik entstand, eine Psychiatrisierung des künstlerischen Schaffens ab, also die Annahme, dass künstlerische Produkte eines kranken Menschen „niedriger oder auch höher eingeschätzt werden dürfen“. Von Jaspers übernahm er den Vergleich mit der kranken Muschel, die eine Perle erzeugt, und nannte dies ein „schönes Bild“. Die wachsende Ich-Verleugnung Hölderlins muss jedenfalls nicht als Symptom einer „schizophrenen Ich-Auflösung“ gedeutet werden. Eine neuere Sichtweise geht von einem bewussten „Entichungswillen“ Hölderlins aus, dessen späte Gedichte mitunter Merkmale einer parodistischen Abrechnung mit der herkömmlichen Ich-Lyrik aufscheinen lassen. Insbesondere besteht heute Einigkeit, dass eine Einschätzung der späten Gedichte Hölderlins als sinnvolle und ästhetisch anspruchsvolle Kunstwerke nicht von einer medizinischen Diagnose abhängt. Aktuelle literaturwissenschaftliche Untersuchungen belegen nachdrücklich die hohe Qualität, Sinnträchtigkeit und Eigenständigkeit der späten Gedichte Hölderlins.
1978 erschien die Biographie von Pierre Bertaux. In ihr vertrat er die These, Hölderlin habe seine Verrücktheit nur gespielt, zunächst um sich vor drohender politischer Verfolgung zu schützen, später um sich aus der äußeren Welt zurückzuziehen und sich seiner von griechischen Göttern bevölkerten Phantasiewelt ungestört hingeben zu können. Die Biographie von Bertaux wurde auch vor dem Hintergrund populär, dass in den westlichen Gesellschaften eine intensive kritische Auseinandersetzung mit der Institution „Psychiatrie“ stattfand. Sie transportierte Ansichten der Antipsychiatrie (obwohl Bertaux diese nicht explizit vertrat) und brachte damit Hölderlin in die aktuellen kulturellen Debatten. Bertaux erntete aber auch Kritik. 1978 widersprach Uwe Henrik Peters der „These vom edlen Simulanten“. Die Auffassung, Hölderlin habe seinen Wahnsinn nur simuliert, ist aus heutiger Sicht falsch. Er mag sich durch ein Übertreiben der eigenen Verrücktheit unliebsame Menschen vom Leib gehalten haben, litt aber doch an einer schweren psychischen Erkrankung. Dies zeigt sich beispielhaft in den Nürtinger Pflegschaftsakten, die eindrucksvolle Briefe von Erich und Lotte Zimmer enthalten. Sie wurden erst in den 1990er Jahren entdeckt. In jüngerer Zeit haben beispielsweise der Hölderlin-Biograf Rüdiger Safranski und Karl-Heinz Ott die von Bertaux vertretene Deutung als Legendenbildung eingestuft.
Im historischen Rückblick kann die Frage, welcher Art Hölderlins Krankheit war, wohl kaum je sicher geklärt werden. Nachträgliche Bewertungen und psychiatrische Klassifikationen sind naturgemäß grundsätzlich unsicher. Der Arzt und Pharmakologe Reinhard Horowski legte 2017 mit der Streitschrift Hölderlin war nicht verrückt eine neue Deutung vor: Hölderlin sei in der Tübinger Klinik unter anderem mit hohen Dosen von Quecksilber(I)-chlorid („Kalomel“) als Abführmittel behandelt worden und habe deshalb an einer chronischen Quecksilbervergiftung gelitten. Dies erkläre sowohl sein bizarres Verhalten als auch körperliche Symptome wie den frühzeitigen Verlust der Schneidezähne. Ferner sei bisher übersehen worden, dass Hölderlins Herzklappen laut dem Autopsiebericht völlig verkalkt waren; die Verkalkung habe zu Erstickungsangst und zu der körperlichen Unruhe geführt, die Hölderlin vor allem nachts plagte. Die vielschichtige Debatte über Hölderlins Krankheit wird bis heute kontrovers geführt.
Hölderlin-Institutionen
Das seit 1941 bestehende Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart sammelt Veröffentlichungen zu Hölderlin aus aller Welt. Dazu zählen beispielsweise auch Übersetzungen seiner Werke in mehr als 80 Sprachen oder Zeugnisse der Hölderlin-Rezeption in der Musik und der bildenden Kunst. Laut Jörg Ennen, dem Leiter des Hölderlin-Archivs, sind weltweit mehr als 100.000 Publikationen zu Hölderlin erschienen. Das Hölderlin-Archiv gibt die Internationale Hölderlin-Bibliographie heraus (seit 2001 online). Das Archiv steht Forschern und Interessierten als Arbeitsort zur Verfügung.
Die Hölderlin-Gesellschaft in Tübingen hat seit der Nachkriegszeit unter anderem mit zahlreichen Veröffentlichungen maßgeblich zur Hölderlin-Rezeption beigetragen. Sie hat heute knapp 800 Mitglieder.
Der im Jahr 2007 gegründete Verein Hölderlin-Nürtingen e. V. pflegt insbesondere das kulturelle Erbe Hölderlins in Nürtingen. Dazu zählen vielfältige Veranstaltungen (seit 2007), die Einrichtung eines Rundwanderwegs (2011), eines Radwegs (2012) und eines Stadtrundgangs (2020) mit Hölderlin-Bezug sowie das Hölderlin-Denkmal in Nürtingen (2017).
Museen und Gedenkorte
Hölderlinhaus in Lauffen
Das Hölderlinhaus in Hölderlins Geburtsstadt Lauffen am Neckar existiert mit diesem Namen und in der heutigen Gestaltung als Museum erst seit 2020. Es war das private Wohnhaus der Familie Hölderlin, das bereits Hölderlins Großvater erworben und ausgebaut hatte. Hier lebte Hölderlins verwitwete Mutter mit ihren Kindern von 1772 bis 1774. Nach dem Umzug der Familie nach Nürtingen wurde es 1775 verkauft. Im Jahr 1970 entdeckte man in Dokumenten im Lauffener Stadtarchiv, dass das private Wohnhaus der Familie Hölderlin noch existierte und weitgehend im historischen Zustand erhalten geblieben war.
2015 erwarb die Stadt das Gebäude in der Nordheimer Straße 5 vom Vorbesitzer. Danach wurde es samt Scheune saniert und als Hölderlin-Museum eingerichtet. Im Innenhof wurde ein Saal für Veranstaltungen zugebaut. Im Jahr 2020, zum 250. Geburtstag Hölderlins, wurde der neue Komplex als „Hölderlinhaus“ eröffnet. Seither wird hier in mehreren Räumen Hölderlins Leben und Werk thematisiert.
- Das Hölderlinhaus in Lauffen am Neckar,
Zustand vor der Renovierung (2009) - Zustand nach der Renovierung (2021)
Hölderlinhaus in Nürtingen
Das Hölderlinhaus in Nürtingen ist das Haus, in dem Hölderlin von 1774 bis 1784 mit seiner Familie wohnte (1779 starb der Stiefvater). Danach kam Hölderlin bis zum Auszug seiner Mutter im Jahr 1798 immer wieder zu Besuch.
Das Gebäude in der Neckarsteige 1 war seit 1811 im Besitz des Spitals und wurde vielfältig genutzt: als Schulhaus, als Suppenküche für arme Leute, als Kindergarten und Lehrerseminar. Später kam es in den Besitz der Stadt Nürtingen, die es immer als Schulgebäude nutzte. Seit langem ist die Volkshochschule im Hölderlinhaus untergebracht.
Nach langjährigen Diskussionen wurde das Hölderlinhaus ab Frühjahr 2020 saniert und umgebaut. Das neugestaltete Gebäude wurde im April 2023 eingeweiht. Seitdem gibt es im Hölderlinhaus eine multimediale Dauerausstellung zum Thema „Hölderlins Bildungswege und Nürtingen“.
- Das Hölderlinhaus in Nürtingen,
Zustand 2011, vor dem Umbau - Hölderlinhaus Nürtingen, Zustand nach dem 2023 erfolgten Umbau
Hölderlinturm in Tübingen
Der Turm, in dem Hölderlin seit 1807 lebte, ist mit dem angrenzenden Haus heute ein Hölderlin-Museum mit Ausstellungen und Bibliothek.
Hölderlin-Zentrum in Bad Homburg
In Bad Homburg befindet sich seit 2021 ein Hölderlin-Zentrum (Eigenschreibweise Hölderlin Zentrum), das in der Villa Wertheimber im Gustavsgarten eingerichtet wurde. Die Hölderlin-Gesellschaft stellte dafür die umfangreiche Forschungsbibliothek und das Editionsarchiv des Hölderlinforschers D. E. Sattler als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die Sattler-Bibliothek ist im Stadtarchiv untergebracht, das sich ebenfalls in der Villa Wertheimber befindet und in dem weitere Hölderlin-Literatur zu finden ist.
Im „Hölderlin-Kabinett“ im Foyer der Villa werden den Besuchern originale Hölderlin-Handschriften und Faksimiles als Wechselausstellung in einer Vitrine gezeigt, ergänzt durch Wandtafeln. Seit März 2023 sind hier auch zwei kurze Spielfilme zum Thema „Hölderlin in Homburg“ abrufbar.
Die Hölderlin-Wohnung, in der Träger des Bad Homburger Friedrich-Hölderlin-Preises kostenlos wohnen und arbeiten können, ist ein weiterer Bestandteil des Hölderlin-Zentrums. Sie befand sich früher in der Dorotheenstraße und wurde im Jahr 2020 in das Obergeschoss der Villa Wertheimber verlegt.
Weitere Ehrungen
Denkmale
Im Hof des ehemaligen Klosters Lauffen gibt es ein altehrwürdiges Denkmal (siehe Bild rechts), das auch als Hölderlin-Gedenkstätte bezeichnet wird. Eine Gedenktafel mit einer Hölderlin-Büste von Ernst Rau bildet das Zentrum des gemauerten Denkmals. Die Gedenktafel mit dem Relief-Porträt wurde 1873 von Wilhelm Pelargus in Zink gegossen. Sie befand sich ursprünglich über dem Eingang des Amtshauses des Klosterhofmeisters, das man früher für Hölderlins Geburtshaus hielt und das 1918 abgerissen wurde. Nach dem Abriss wurde das Denkmal errichtet und die Gedenktafel dort integriert. 2003 kam in Lauffen das moderne Kunstwerk Hölderlin im Kreisverkehr von Peter Lenk hinzu. Im Hof des Hölderlinhauses in Lauffen wurde zu Hölderlins 252. Geburtstag im Jahr 2022 eine lebensgroße Hölderlin-Bronzeplastik von Thomas Duttenhoefer enthüllt.
In Tübingen findet man ein Denkmal im Alten Botanischen Garten und eine Büste am Hölderlinturm. Weitere Hölderlin-Denkmale befinden sich am Neckarufer in Nürtingen, im Kurpark Bad Homburg, sowie im gräflichen Park Bad Driburg.
- Hölderlin-Denkmal im Alten Botanischen Garten in Tübingen
- Büste am Hölderlinturm in Tübingen
- Hölderlin-Denkmal in Nürtingen
- Hölderlin-Denkmal in Bad Homburg
- Hölderlin-Gedenkstein im Gräflichen Park von Bad Driburg
- Hölderlin-Stahlschnitt im Gräflichen Park von Bad Driburg
Zu Hölderlins 250. Geburtstag im Jahr 2020 bestückte der Künstler Ottmar Hörl die Tübinger Innenstadt kurzzeitig mit 250 gleichartigen Hölderlin-Statuetten. Die 66 Zentimeter hohen, einfarbigen Kunststoff-Figuren in Gold, Schwarz, Nachtblau und Opalgrün stellten einen sitzenden Hölderlin dar, der ein Buch mit den Armen an seine Brust drückt. Große Gruppen dieser Statuetten saßen auf der Treppe der Stiftskirche und als lange Reihe auf der Neckarmauer.
Namensgebungen
Nach Hölderlin wurde 1790 die Pflanzengattung Neck. aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae) benannt.
Nach Hölderlin sind zahlreiche Straßen und Schulen benannt. Alleine in Baden-Württemberg gibt es Stand 2022 insgesamt 439 Hölderlinstraßen, 100 Hölderlinwege, jeweils vier Friedrich-Hölderlin-Straßen und Friedrich-Hölderlin-Wege sowie zwei Hölderlinplätze und einen Hölderlinring. Damit hat in etwa jede zweite der 1101 Gemeinden eine nach Friedrich Hölderlin benannte Verkehrsfläche.
Nach Hölderlin sind folgende Auszeichnungen benannt:
- der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (seit 1983)
- der Friedrich-Hölderlin-Preis der Universität und der Stadt Tübingen (seit 1989)
- der Hölderlin-Ring des Vereins Hölderlin-Nürtingen (2010 bis 2016)
1999 wurde der Asteroid nach ihm benannt.
Vertonungen
Während im 19. Jahrhundert nur relativ wenige Hölderlin-Vertonungen entstanden, setzte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine rege Rezeption ein, die besonders das Spätwerk des Dichters aufgreift.
Bis 1950
- Peter Cornelius: Sonnenuntergang (1862)
- Johannes Brahms: Schicksalslied op. 54 auf ein Gedicht aus dem Hyperion (1868/71)
- Max Reger: Ihr, ihr Herrlichen (aus dem Gedicht Die Eichbäume), 18 Lieder op. 75, Nr. 6 für hohe Singstimme und Klavier (1903)
- Max Reger: An die Hoffnung, Lied op. 124 für Alt und Orchester (1912)
- Richard Wetz: Hyperion op. 32 für Bariton, gemischten Chor und Orchester (1912)
- Hermann Zilcher: Hölderlin, symphonischer Zyklus op. 28 für Tenor oder Bariton und Orchester (1913)
- Josef Matthias Hauer: Hölderlin-Lieder op. 6 und op. 12 für mittlere Stimme und Klavier (1914/15)
- Hans Pfitzner: Abbitte, Lied op. 29/1 für Singstimme und Klavier (1921)
- Josef Matthias Hauer: Sechs Lieder op. 32 (1924) und Fünf Lieder op. 40 (1925) für Singstimme und Klavier
- Theophil Laitenberger: Sechs Hölderlin-Gesänge für mittlere Stimme und Klavier: An Diotima (1934/1970) / Die Eichbäume (1936/1970) / Sonnenuntergang (1923/1970) / Der Frieden (1934/1970) / Der Mensch (1923/1969) / Rückkehr in die Heimat (1951/1969).
- Wolfgang Fortner: Vier Gesänge (1933)
- Paul Hindemith: Sechs Lieder nach Gedichten von Friedrich Hölderlin für Tenor und Klavier (1933/35)
- Paul Dessau: Abbitte, Lied für Singstimme und Klavier (1937)
- Viktor Ullmann komponierte im Konzentrationslager Theresienstadt seine Hölderlin-Lieder (1943/44).
- Hermann Reutter: Drei Lieder op. 56 für tiefe Stimme und Klavier (1944); Drei Lieder op. 67 für Singstimme und Klavier (1946/47); Fünf Fragmente o. Op. für Tenor und Klavier (1965)
- Carl Orff: Antigonae, Vertonung der Tragödie des Sophokles in Hölderlins Übersetzung (Salzburg 1949)
1951–1980
- Hans Werner Henze: Kammermusik 1958 über die Hymne In lieblicher Bläue (1958)
- Benjamin Britten: Sechs Hölderlin-Fragmente (deutsch) op. 61 (1958) für Tenor und Klavier
- Carl Orff: Oedipus der Tyrann, Vertonung der Tragödie des Sophokles in Hölderlins Übersetzung (Stuttgart 1959)
- Hans Werner Henze: ehmals und jetzt für Singstimme und Klavier (1961)
- Hanns Eisler: Zyklus Ernste Gesänge für Bariton und Streichorchester (1962); Vorspiel und Spruch Viele versuchten umsonst, 1. Asyl In seiner Fülle, 4. An die Hoffnung O Hoffnung!, 6. Komm ins Offene Freund
- Aribert Reimann: Hölderlin-Fragmente, für Sopran und Orchester (1963)
- Wilhelm Weismann: Drei Madrigale nach Worten von Friedrich Hölderlin (1963)
- Bruno Maderna: Aria (1964), Hyperion. Lirica in forma di spettacolo (1965), beide Werke für Sopran, Flöte und Orchester
- Jacques Wildberger: ...die Stimme, die alte schwächer werdende Stimme für Sopran, Violoncello und Tonband (1973/74)
- Heinz Holliger: Scardanelli-Zyklus (1975–1991)
- Paul-Heinz Dittrich: Kammermusik III für Bariton und Bläserquintett (1974)
- Giselher Klebe: Drei Lieder nach Hölderlin op. 74 (1975/76)
- Wolfgang Rihm: Hölderlin-Fragmente (1976/77)
- Luigi Nono: Fragmente – Stille, An Diotima. Streichquartett (1979) und Prometeo (1984) enthält einen Abschnitt, der Hölderlins Schicksalslied aus Hyperion zur textlichen Grundlage hat.
- Hans Zender: Hölderlin Lesen I/II (1979/87)
1981–2000
- György Ligeti: Drei Phantasien nach Friedrich Hölderlin für 16-stimmigen Chor a cappella (1982)
- Nicolaus A. Huber: Turmgewächse (1982/83)
- Heinz Holliger: Turm-Musik (1984)
- Juan Allende-Blin: Fragment für Sopran, Trompete und Euphonium (1984)
- Wilhelm Killmayer: Hölderlin-Lieder 1. Zyklus (1982–1985), UA: Tenor und Orch. 1986, Tenor und Klavier 1989; 2. Zyklus (1983–1987) UA: Tenor und Orch. 1987, Tenor und Klavier 1989; 3. Zyklus (1983–1991), UA: 1991
- György Kurtág: Friedrich Hölderlin: AN… op. 29 für Tenor und Klavier (1988/89)
- Walter Zimmermann: Hyperion. Briefoper nach Hölderlin für Schreibenden, 3 Sänger, Instrumentalensemble (1989/90)
- Hans Zender: Denn wiederkommen – Hölderlin Lesen III für Streichquartett und Sprecher (1991, UA: 1992)
- Jacob ter Veldhuis: Drei stille Lieder op. 50 für Singstimme und Klavier (1991)
- Nicolaus A. Huber: Offenes Fragment (1991), An Hölderlins Umnachtung (1992), Ohne Hölderlin (1992)
- Karl Ottomar Treibmann: HÖLDERLIN – Briefe und Dichtungen für Bariton, Flöte und Klavier (1992)
- Jacques Wildberger: Elegie für Sopran und Kammerensemble (1994/95)
- Jörg-Peter Mittmann: … dem All-Einen (1995), szenische Collage pantheistischer Texte
- Georg Friedrich Haas: Nacht (1996), Kammeroper in 24 Bildern
- Karl Ottomar Treibmann: Turmgesänge. Der offene Tag für Gesang und Klavier (1997)
- Warnfried Altmann Der blinde Sänger (1998), Komposition für gemischten Chor, a cappella
- Klemens Vereno: Zweite Sinfonie „Gesänge der Ferne“ nach Fragmenten von Friedrich Hölderlin für Tenor und 45 Soloinstrumente (UA: 1999)
- Uwe Nolte, Frank Machau (Orplid): Das Schicksal (1999), veröffentlicht auf gleichnamiger, limitierter 10″-Schallplatte.
- Nicolaus A. Huber: ACH, DAS ERHABENE … … betäubte Fragmente (1999)
- Rudi Spring: Heimkunft – III. Kammersymphonie op. 74 (2000-01) für Altstimme, Obligat-Instrumente und Streichorchester
- Hans Zender: Mnemosyne – Hölderlin lesen IV für Frauenstimme, 2 Violinen, Bratsche, Cello und Tonband, UA: 2000
21. Jahrhundert
- : An die Parzen für gemischter Chor und Klavier (2003)
- Wolfgang Rihm: Drei Hölderlin-Gedichte (Abbitte; Hälfte des Lebens; An Zimmern) (2004)
- Peter Ruzicka: …ins Offene … – Musik für 22 Streicher (2005/06), Parergon – Sieben Skizzen zu „Hölderlin“ für Klavier (2006), …und möchtet Ihr an mich die Hände legen … – Fünf Fragmente von Hölderlin für Bariton und Klavier (2006/07), Hölderlin – Eine Expedition (Musiktheater) (2007)
- Zuzana Mausen-Ferjenčíková: Diotima für Orgel Solo, über Texte von Hölderlin (2007)
- Hiroaki Minami: 5 Lieder.
- Walter Steffens: Gesänge auf Hölderlin für Gesangstimme und Klavier (2008), 2018 auf CD (Navona Records)
- Vicheslav Shenderovich (Svalbard): Das Schicksal (2009)
- Hans Zender: Ein Wandersmann … zornig – Hölderlin lesen V für Akkordeon und Sprechstimme, (2012, UA: 2013)
- Lucien Posman: Hälfte des Lebens für gemischten Chor (2012)
- Charlotte Seither: Botschaften aus dem Turm. Zwei Stücke für Friedrich H. für Singstimme und Klavier (2014)
- Lucien Posman Concerto-cantate für Klarinette & Chor, Klavier und Schlagzeug (Teil 1. Die Eichbäume, Teil 2. Mein Eigentum, Teil 3. Da ich ein Knabe war) (2015)
- Charlotte Seither: HörenMachen. Neun Sprechakte für Stimme solo (2020)
- Johannes Matthias Michel: Bald aber sind wir Gesang. Motette für gemischten Chor (2020)
- Die Grenzgänger: Hölderlin – komplettes Album mit 14 Vertonungen von Hölderlin-Gedichten (2020)
- Chris Jarrett: Sechs Hölderlinlieder für Bariton und Klavier (2020)
- Moritz Laßmann: Hölderlin-Zyklus für Stimme und Klavier (2024), (UA: 2025/Tübingen)
Theater und Literatur
- Peter Weiss: Hölderlin, Theaterstück, Uraufführung 1971 (eine „szenische Biografie“)
- Peter Härtling: Hölderlin. Ein Roman. Luchterhand, Darmstadt 1976 (literarische Annäherung an Hölderlins Leben und Werk, wirkmächtig, aber im Stand der Deutung veraltet)
Filme
Spielfilme
- Hälfte des Lebens. Spielfilm, DDR, 1984, 100 Min., Regie: Herrmann Zschoche. Darsteller: Ulrich Mühe, Jenny Gröllmann u. a.
- Feuerreiter. Die Lebens- und Leidensgeschichte Friedrich Hölderlins. Spielfilm, Deutschland, 1998, 130 Min., Regie: Nina Grosse. Darsteller: Martin Feifel, Marianne Denicourt, Nina Hoss, Ulrich Mühe u. a.
- Hölderlin-Trilogie. Deutschland, 1992–2000, Regie: Harald Bergmann. Drei Filme unterschiedlicher Stilart.
- Lyrische Suite. 1992, 84 Min. Darsteller: Jean-Marie Straub, Udo Samel, Otto Sander, D. E. Sattler u. a.
- Hölderlin Comics. 1994, 90 Min. Darsteller: Udo Samel, Walter Schmidinger, Otto Sander, Tina Engel, Rainer Sellien u. a.
- Scardanelli. 2000, 112 Min. Darsteller: André Wilms, Walter Schmidinger, Geno Lechner, Baki Davrak, Udo Kroschwald u. a.
- Hölderlin-Fragmente. Musikfilm, Deutschland, 2009, 2 Fassungen: 12 Min./30 Min., Regie: Ingo J. Biermann. Darsteller: Jürgen Holtz, Raphael Kübler u. a. Filmische Adaption von Hölderlins Gedichtfragmenten und Wolfgang Rihms Liedvertonung.
Dokumentarfilme
- Wohin denn ich. Der arme Hölderlin. Dokumentation. Deutschland/NDR 1984, 45 Min., Buch und Regie: Reinhold Jaretzky.
- Passion Hölderlin. Deutschland, 2003, 67 Min., Regie: Harald Bergmann. Ein „Dokumentarfilmessay“ mit Heinz Wismann, Detlef B. Linke, D. E. Sattler, Heinz Holliger u. a.
- Hölderlin. Schicksalsjahre in Homburg. Dokumentarfilm, Deutschland, 2006, 29 Min., Regie: Rolf Pflücke, Micaela Lämmle. Darsteller: Herbert Schäfer, Nadine Geyersbach, Til Beyland u. a.; Kommentar: Jochen Schmidt, Peter Härtling
- Friedrich Hölderlin. – Dichter sein. Unbedingt! Dokumentarfilm, 2019, 90 Min., Regie: Rolf Lambert, Hedwig Schmutte.
Werkausgaben
Ausgaben zu Lebzeiten
1791 | Erste Gedichte werden in Gotthold Friedrich Stäudlins Musenalmanach fürs Jahr 1792 veröffentlicht |
1797–1799 | Hyperion oder Der Eremit in Griechenland (1. Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, 2. Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv) |
1804 | Trauerspiele des Sophokles (Sophokles-Übertragung) |
1826 | Gedichte von Friedrich Hölderlin (hrsg. von Ludwig Uhland und Gustav Schwab) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv) |
Gesamtausgaben
- Friedrich Hölderlin’s sämmtliche Werke. Hrsg. von , 2 Bde., Stuttgart und Tübingen 1846 (erste Gesamtausgabe).
- Gesammelte Dichtungen. Hrsg. von Berthold Litzmann, 2 Bde., Stuttgart 1896.
- Gesammelte Werke. Hrsg. von Wilhelm Böhm, 3 Bde., Jena 1905.
- Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, begonnen durch Norbert von Hellingrath und fortgeführt durch und , 6 Bde., Berlin 1913–1923. Dritte Auflage in 4 Bänden, Berlin 1943.
- Sämtliche Werke und Briefe in 5 Bänden. Kritisch-historische Ausgabe, hrsg. von Franz Zinkernagel, Leipzig 1914–1926.
- Sämtliche Werke. Hrsg. von Friedrich Beißner und Adolf Beck, 15 Bde., Stuttgart 1943–1985 („Große Stuttgarter Ausgabe“, heute online verfügbar).
- Sämtliche Werke. Hrsg. von Friedrich Beißner, 6 Bde., Stuttgart 1944–1962 („Kleine Stuttgarter Ausgabe“).
- Sämtliche Werke und Briefe. Hrsg. von Günter Mieth, 2 Bde., Berlin und Weimar 1970.
- Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, hrsg. von D. E. Sattler, 20 Bde. und 3 Supplemente, Frankfurt a. M. 1975–2008 („Frankfurter Ausgabe“).
- Werke, Briefe, Dokumente. Hrsg. von Pierre Bertaux, 4., rev. u. erw. Aufl., München 1990.
- Sämtliche Werke und Briefe. Hrsg. von , 3 Bde., München 1992–1993 („Münchener Ausgabe“).
- Sämtliche Werke und Briefe in drei Bänden. Hrsg. von Jochen Schmidt, Frankfurt a. M. 1992–1994.
- Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente. Hrsg. von D. E. Sattler, 12 Bde., München 2004 („Bremer Ausgabe“).
Sekundärliteratur
(jeweils chronologisch)
Biografien und Einführungen
- Adolf Wohlwill: Hölderlin, Johann Christian Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 728–734.
- Martin Glaubrecht: Hölderlin, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 322–332 (Digitalisat).
- Pierre Bertaux: Friedrich Hölderlin. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978, ISBN 978-3-518-02148-4. Neuauflage: Friedrich Hölderlin. Eine Biographie. Insel, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-458-34352-0.
- Ulrich Gaier: Hölderlin. Eine Einführung. Francke, Tübingen 1993, ISBN 3-7720-2222-7.
- Stefan Wackwitz: Friedrich Hölderlin. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-12215-8.
- Gunter Martens: Friedrich Hölderlin. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-50586-X.
- Johann Kreuzer (Hrsg.): Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01704-4.
- Jürgen K. Hultenreich: Hölderlin – Das halbe Leben. Eine poetische Biografie. Edition A. B. Fischer, Berlin 2018.
- Rüdiger Safranski: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund. Biographie. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26408-3.
- Hans-Dieter Mück: Friedrich Hölderlin 1770–1843. Chronik: Leben – Werke – Dokumente. Weimarer Verlagsgesellschaft, 2020, 2 Bände.
- Band I: 1770–1795, ISBN 978-3-7374-0286-6.
- Band II: 1795–1843, ISBN 978-3-7374-0287-3.
- Thomas Emmrich: Friedrich Hölderlin. Literatur Kompakt, Bd. 21. Tectum, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-8288-4285-4.
Beiträge zur Biografie
- Ulrich Gaier u. a. (Hrsg.): Hölderlin Texturen. Hölderlin-Gesellschaft, Tübingen 1995 ff. (Text- und Bilddokumentation zu Hölderlins Lebensweg).
- Otfried Kies: Hölderlin und seine Familie in Lauffen am Neckar. Verlag Hölderlin-Gesellschaft, Tübingen 2001.
- Priscilla A. Hayden-Roy: Sparta et Martha. Pfarramt und Heirat in der Lebensplanung Hölderlins und in seinem Umfeld. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-5517-3.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens. Tagebuchblätter, Aufzeichnungen, Briefe. Erweitert von Volker Michels. Klöpfer & Meyer Verlag, Tübingen 2012, ISBN 978-3-940086-72-3.
- Sabine Doering: Friedrich Hölderlin. Biographie seiner Jugend. Wallstein, Göttingen 2022, ISBN 978-3-8353-5151-6.
- Thomas Schmidt (Hrsg.): „Die Linien des Lebens sind verschieden“. Hölderlin in Tübingen (= Tübinger Kataloge, Bd. 112). Universitätsstadt Tübingen, Tübingen 2023, ISBN 978-3-941818-48-4.
Weitere Literatur
- Stefan Zweig: Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin – Kleist – Nietzsche (= Die Baumeister der Welt. Band 2). Insel Verlag, Leipzig 1925.
- D. E. Sattler: Friedrich Hölderlin. 144 fliegende Briefe. Luchterhand, Darmstadt 1981, ISBN 3-472-86531-8.
- Henning Bothe: „Ein Zeichen sind wir, deutungslos“. Die Rezeption Hölderlins von ihren Anfängen bis zu Stefan George. Metzler, Stuttgart 1992, ISBN 3-476-00822-3.
- Helm Stierlin: Nietzsche, Hölderlin und das Verrückte: systemische Exkurse. 1. Aufl. Carl-Auer, Heidelberg 1992.
- Friedrich Beißner (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Der Dichter über sein Werk. Erweitert und bearbeitet von Bernhard Böschenstein. 2. Auflage. WBG, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-13292-0.
- Winfried Menninghaus: „Hälfte des Lebens“. Versuch über Hölderlins Poetik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005.
- Jacky Carl-Joseph Paul: „Arm ist der Geist Deutscher. Geheimerer Sinn.“ Hölderlin: Eine Gegendarstellung. Athena, Oberhausen 2011, ISBN 978-3-89896-448-7.
- Karl-Heinz Ott: Hölderlins Geister. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26376-5.
- Moritz Strohschneider: Neue Religion in Friedrich Hölderlins später Lyrik (= Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte, Band 94). De Gruyter, Berlin/Boston 2019.
- Jürgen Link: Hölderlins Fluchtlinie Griechenland. Göttingen 2020.
- Kurt Oesterle: Wir & Hölderlin? Was der größte Dichter der Deutschen uns 250 Jahre nach seiner Geburt noch zu sagen hat. Klöpfer und Narr, Tübingen 2020.
- Karen Gloy: Nochmals Hölderlins Brod und Wein. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2022, ISBN 978-3-8260-7724-1.
Zu Hölderlins Philosophie
- Jochen Schmidt: Hölderlins geschichtsphilosophische Hymnen ‚Friedensfeier‘, ‚Der Einzige‘, ‚Patmos‘. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-10869-8.
- Henning Bothe: Hölderlin zur Einführung. Junius, Hamburg 1994, ISBN 3-88506-904-0 (akzentuiert die Philosophie Hölderlins).
- Jürgen Link: Hölderlin-Rousseau: Inventive Rückkehr. Wiesbaden 1999.
- Myriam-Sonja Hantke: Die Poesie der All-Einheit bei Friedrich Hölderlin und Nishida Kitarô (= Weltphilosophien im Gespräch. Band 3). Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2009, ISBN 978-3-88309-502-8.
- Martin Thurner: Gnadenhafte Verborgenheit. Meister Eckharts psychologische und Friedrich Hölderlins geschichtsphilosophische Begründung des Gottesentzugs. In: Münchener Theologische Zeitschrift. Band 72, Nr. 3, 2021, S. 215–242.
Bibliographie
- Internationale Hölderlin-Bibliographie (IHB), herausgegeben vom Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, erste Ausgabe 1804–1983, bearbeitet von Maria Kohler. Frommann-Holzboog, Stuttgart 1985, ISBN 3-7728-1000-4.
- Internationale Hölderlin-Bibliographie online, ab Zugangsjahr 1984, herausgegeben vom Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Stuttgart 2001 ff.
Hörbücher
- Harald Bergmann, Scardanelli – Gedichte gesprochen von Walter Schmidinger, ECM New Series 1761.
- Turmgedichte, gesprochen von Christian Reiner, ECM New Series 2285/476 2937.
- Hyperion, gelesen von Christian Brückner, 5 CDs, Parlando Verlag, Live-Mitschnitt SR 2011.
- Hölderlin – Die Grenzgänger. Müller-Lüdenscheidt-Verlag, 2020.
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Hölderlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Friedrich Hölderlin in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Werke von Friedrich Hölderlin bei Zeno.org.
- Werke von Friedrich Hölderlin im Projekt Gutenberg-DE
- Werke von Friedrich Hölderlin in der Bibliotheca Augustana
- Christian J. Onof: Eintrag in James Fieser, Bradley Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.
- Offizielle Website der Hölderlin-Gesellschaft
- Faksimiles der Hölderlin-Drucke zu Lebzeiten
Einzelnachweise
- Heinrike in einem Brief an Hölderlin vom 9. Mai 1795: „Dein l[iebes] Portrait, dem aber freilich auch nach der guten Großmutter Beurtheilung viel zur Aehnlichkeit fehlt“.
- Adolf Beck und Paul Raabe: Hölderlin. Eine Chronik in Wort und Bild. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1970, Abb. 1 und S. 339.
- Interaktiver Stadtrundgang: Hölderlin-Denkmal. In: lauffen.de
- Zu Hölderlins Mutter siehe auch Ursula Brauer: Gok, Johanna Christiana. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 494–513 .
- Gunter Martens: Friedrich Hölderlin. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, S. 8.
- Gunter Martens: Friedrich Hölderlin. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, S. 10.
- Museum im Geburtshaus: Wo Hölderlin die Treppe hinunterrutschte dpa-Bericht auf zeit.de, 18. März 2020.
- Pierre Bertaux: Friedrich Hölderlin. Suhrkamp Taschenbuch 686, Frankfurt am Main 1981, S. 600 ff.
- Ingrid Dolde: „Der Mutter Haus“. In: Nürtinger Zeitung, 24. März 2012, online bei hoelderlin-nuertingen.de.
- Friedrich Hölderlin: Leben. In: hoelderlin-gesellschaft.de
- Martin Ehlers: Die Familie Nast in Maulbronn. In: Hölderlin-Jahrbuch, 29 (1994/1995), S. 262–275.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 20.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 27.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 35.
- Rüdiger Safranski: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund. Biographie. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26408-3; S. 322
- Adolf Beck: Die Gesellschafterin Charlottens von Kalb. In: Hölderlin-Jahrbuch 10. Band 1957, Tübingen 1958 (PDF), S. 46‒66; hier: S. 47 und 61.
- Ursula Brauer: Hölderlin und Susette Gontard. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, S. 46.
- Klaus Dautel: „… ein Rad welches schnell läuft!“ – Friedrich Hölderlin im Jahre 1795. In: zum.de
- Eingeschrieben am 15. Mai 1795 (Matrikel der Universität Jena 1764‒1801, S. 138r).
- Vgl. Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 322.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 93.
- Rüdiger Safranski: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund. Biographie. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26408-3; S. 141
- Rüdiger Safranski: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund. Biographie. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26408-3; S. 142
- Frank Matthias Kammel: Ein Porträtrelief der Diotima Hölderlins. In: Kulturgut. Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums. 4. Quartal 2010, Heft 27, S. 4
- Frank Matthias Kammel: Ein Porträtrelief der Diotima Hölderlins. In: Kulturgut. Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums. 4. Quartal 2010, Heft 27, S. 3
- So sieht es im ältesten Kurpark Deutschlands aus. Abgerufen am 18. März 2025.
- So sieht es im ältesten Kurpark Deutschlands aus. Abgerufen am 18. März 2025.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 323.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 174.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 183.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 191.
- Thomas Knubben: Hölderlin. Eine Winterreise. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2012, ISBN 978-3-86351-012-1. Knubbben wanderte auf Hölderlins Spuren nach Bordeaux und berichtet über dessen Reise.
- Hermann Hesse (Hrsg.): Friedrich Hölderlin. Dokumente seines Lebens, 2012, S. 204.
- Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann. Ein biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. Überarb. Taschenbuchausgabe, Suhrkamp, Frankfurt 2001, ISBN 3-518-39766-4, S. 664.
- Fried Lübbecke: Kleines Vaterland. Homburg vor der Höhe. Kramer, Frankfurt am Main 1956, S. 153.
- Marc Reichwein: Als Hölderlin zwangsweise in die Psychiatrie kam. In: welt.de, 17. März 2020.
- Jann E. Schlimme, Uwe Gonther: Hölderlins Behandlung im Tübinger Klinikum. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010: S. 51–110; hier S. 62 ff.
- Wilhelm Lange: Hölderlin. Eine Pathographie. Enke, Stuttgart 1909.
- Jann E. Schlimme, Uwe Gonther: Hölderlins Behandlung im Tübinger Klinikum. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010, S. 51–110; hier S. 104 ff.
- Zum Beispiel in Hermann Hesse: In der alten Sonne. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1977, Reclams Universal-Bibliothek, Band 694, S. 148–176.
- Georg Wolfgang Wallner, Uwe Gonther: Hölderlin in Tübingen. Symptomatik und Versuch einer Analyse. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010: S. 111–129.
- Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente. Bremer Ausgabe, hrsg. von D. E. Sattler, Bd. 12. München 2004, S. 41.
- Wolfgang Emmerich: Hölderlins späteste Gedichte und die Sorge um sich. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010: S. 263–283.
- : Hölderlin’s Leben. In: Christoph Theodor Schwab (Hrsg.): Friedrich Hölderlin’s sämmtliche Werke. Zweiter Band. Nachlaß und Biographie. J. G. Cotta, Stuttgart / Tübingen 1846, S. 265–333.
- Ansicht des Grabmals mit der Widmung von Karl Gok.
- Michael Strauch: Harte Fehler. Hölderlins Grabstein. In: Hölderlin-Jahrbuch, 2006, S. 397–409.
- Friedrich Hölderlin: Das Schicksal, 1793 (online bei Wikisource), Beginn der letzten Strophe.
- Jochen Schmidt: Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke und Briefe in drei Bänden. Hrsg.: Jochen Schmidt. Band 1. Frankfurt am Main 1992, S. 487.
- Pierre Bertaux: Hölderlin und die Französische Revolution. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969. Neuauflage: Aufbau, Berlin 1990, ISBN 3-351-01705-7.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 1, S. 499.
- Stephan Wackwitz: Friedrich Hölderlin. 2. Auflage. Stuttgart 1997, S. 144.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 1, S. 499.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 1, S. 500.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 2, S. 940.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 2, S. 277–445.
- Angelica Vedelago: „Eine unendliche Annäherung“: Hölderlin übersetzt Sophokles. Dissertation an der Universität Padua, 2015 (PDF; 2,8 MB), S. 8 f.
- Prisilla Hayden-Roy: Oedipus der Tyrann: zur Titelwahl und zum Begriff des ›Tyrannen‹ in Hölderlins Übersetzung des Sophokleischen Oedipus Tyrannus. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2022 (96), S. 35–61, doi:10.1007/s41245-022-00137-x.
- Angelica Vedelago: „Eine unendliche Annäherung“: Hölderlin übersetzt Sophokles. Dissertation an der Universität Padua, 2015 (PDF; 2,8 MB), S. 7 f.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 2, S. 562 f.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 2, S. 553–559.
- Schmidt: Friedrich Hölderlin. Band 2, S. 527–552.
- Friedrich Hölderlin. Kritisch-historische Ausgabe von Franz Zinkernagel 1914–1926. Werkteil Gedichte. Lesarten und Erläuterungen. Hrsg. von Hans Gerhard Steimer. Buch mit CD. Wallstein Verlag, Göttingen 2019, ISBN 978-3-8353-3489-2. Siehe auch Angaben des Verlags zu der Publikation.
- Pressestimmen: Basler Zeitung, FAZ zu: FHA 7/8: Gesänge I und 2. Stroemfeld Verlag
- Die Gesänge aus der Handschrift. (PDF; 21 kB) In: NZZ, 19. Januar 2002.
- Wilhelm Waiblinger: Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn. 1827/28.
- Apollinisch-dionysisch ist ein ursprünglich von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling aufgestelltes und später durch Friedrich Nietzsche popularisiertes Begriffspaar, das im Zuge des Diskurses über Hölderlin allgemeine terminologische Verbreitung fand.
- Johann Thun: „Im freien Bunde zusammen“: Zur Staatskritik und Anarchie bei Friedrich Hölderlin und einigen seiner Rezipienten. In: Kellermann Kellermann (Hrsg.): Ne znam:Zeitschrift für Anarchismusforschung. Nr. 2. Edition AV, Lich 2015, ISBN 978-3-86841-153-9.
- Uwe Beyer: Mythologie und Vernunft. Vier philosophische Studien zu Friedrich Hölderlin. Max Niemeyer Verlag, Berlin/New York: 1993, ISBN 978-3-48432-065-9, S. 147–206.
- Bettine von Arnim: Die Günderode. Briefroman. 1840 (Digitalisat und Volltext Bd. 1, Bd. 2)
- Dieter Henrich veröffentlichte 1961 einen Aufsatz über Urtheil und Seyn. Er ist enthalten in Dieter Henrich: Konstellationen. Probleme und Debatten am Ursprung der idealistischen Philosophie (1789–1795). Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-91360-2.
- Dieter Henrich: Der Grund im Bewußtsein. Untersuchungen zu Hölderlins Denken (1794/95). Klett-Cotta, Stuttgart 1992, ISBN 3-608-91613-X.
- Martin Heidegger: Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung (1936–1968). 6., erweiterte Auflage. Klostermann, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-465-02907-0.
- Sabine Wilke: Kritische und ideologische Momente der Parataxis: Eine Lektüre von Adorno, Heidegger und Hölderlin. In: MLN. Band 102, Nr. 3, April 1987, S. 627, doi:10.2307/2905589, JSTOR:2905589.
- Derrida, Jacques, 1930–2004: Mémoires / [1], Für Paul de Man. Passagen-Verl, Wien 1988, ISBN 3-900767-05-X.
- Ulrike Kistner: Foucault’s Hölderlin. In: Journal of Literary Studies. Band 22, Nr. 3–4, 1. Dezember 2006, ISSN 0256-4718, S. 275–293, doi:10.1080/02564710608530404.
- Badiou, Alain: Theorie des Subjekts. Diaphanes, Zürich, ISBN 978-3-03734-454-5.
- Uwe Gonther: Hölderlins „Wahnsinn“ als Teil der Rezeptionsgeschichte. Grundlagen der Kontroverse. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010: S. 132–139.
- Klaus Schonauer: Hölderlins Echo. Psychiatrie, Sprachkritik und die Gangarten der Subjektivität. Münster 1993. Siehe auch: Klaus Schonauer: Germanistisch-psychiatrische Deutungsrivalität um Hölderlin in erster Instanz: Wilhelm Lange und Norbert von Hellingrath. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010. S. 140–176, hier S. 157.
- Klaus Schonauer: Germanistisch-psychiatrische Deutungsrivalität um Hölderlin in erster Instanz: Wilhelm Lange und Norbert von Hellingrath. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010, S. 140–176, hier S. 151 f.
- Karl Jaspers: Strindberg und van Gogh. Versuch einer pathographischen Analyse unter vergleichender Heranziehung von Swedenborg und Hölderlin. Piper, Bern 1922, S. 128.
- Rudolf Treichler: Die seelische Erkrankung Friedrich Hölderlins in ihren Beziehungen zu seinem dichterischen Schaffen. In: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie, Dezember 1936, Bd. 155, Nr. 1, 40–144; hier S. 40 f.
- Jacky Carl-Joseph Paul: „Arm ist der Geist Deutscher. Geheimerer Sinn.“ Hölderlin: Eine Gegendarstellung. Athena-Verlag, Oberhausen 2011, S. 242 f.
- Vgl. Uwe Gonther, Jann E. Schlimme: Hölderlin oder die Frage nach dem Sinn des Psychotischen. In: Fortschritte der Neurologie und Psychiatrie, 2009, 77, S. 160–165.
- Christian Oestersandfort: Immanente Poetik und poetische Diätetik in Hölderlins Turmdichtung. Tübingen 2006.
- Christoph Bopp: Friedrich Hölderlin: Hat die damalige Medizin den Dichter verrückt gemacht? In: tagblatt.ch, 7. Mai 2017.
- Katharina Teutsch: Safranski: „Hölderlin. Komm! Ins Offene, Freund!“ Das Vermächtnis des Fremden. In: deutschlandfunk.de, 22. Dezember 2019.
- Uwe Ebbinghaus: War Hölderlin wahnsinnig? Die Zeit heilt keine Wunden. In: faz.net, 22. März 2020.
- Uwe Henrik Peters: Hölderlin. Wider die These vom edlen Simulanten. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 3-499-25164-7.
- Georg Wolfgang Wallner, Uwe Gonther: Hölderlin in Tübingen. Symptomatik und Versuch einer Analyse. In: Uwe Gonther, Jann E. Schlimme (Hrsg.): Hölderlin und die Psychiatrie. Schriften der Hölderlin-Gesellschaft, Bd. 25. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2010: S. 111–129.
- Gregor Wittkop: Hölderlin. Der Pflegsohn. Texte und Dokumente 1806–1843, mit den neu entdeckten Nürtinger Pflegschaftsakten. Stuttgart/Weimar 1993.
- Buchvorstellung: Hölderlin war nicht verrückt. In: literaturhausheidelberg.de, mit Angaben zum Verfasser Reinhard Horowski.
- Reinhard Horowski: Hölderlin war nicht verrückt. Eine Streitschrift. Klöpfer & Meyer Verlag, Tübingen 2017, ISBN 978-3-86351-449-5.
- Website des Hölderlin-Archivs. Zur Angabe „weltweit mehr als 100.000 Publikationen zu Hölderlin“ siehe das eingebundene Image-Video (1:16 bis 1:27).
- Wir über uns: Hölderlin-Nürtingen e. V. In: hoelderlin-nuertingen.de
- Das Hölderlinhaus. In: lauffen.de, siehe auch die dort als PDF verfügbare Infobroschüre.
- Vgl. Bilderserie zum Hölderlinhaus in Lauffen auf der Website des Stuttgarter Architekturbüros VON M.; Eva Ehrenfeld (Red.): Museumsführer Hölderlinhaus Lauffen. Stadt Lauffen am Neckar 2021, ISBN 978-3-00-069501-8.
- Der Mutter Haus: Hölderlins Haus in Nürtingen. In: hoelderlin-nuertingen.de, siehe Sozialgeschichtliche Aspekte.
- Hölderlinhaus Nürtingen. Themenseite der Nürtinger Zeitung.
- Dauerausstellung im Hölderlinhaus. In: nuertingen.de
- Hölderlin Zentrum Villa Wertheimber. In: bad-homburg.de
- Willkommen im Hölderlin Zentrum in der Villa Wertheimber. Präsentation durch Oberbürgermeister Alexander Hetjes (Video, 3:47 Min.).
- Audiovisuelle Ausstellung „Hölderlin in Homburg – Schicksalsjahre eines großen Dichters“ Pressemitteilung der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe, 27. März 2023.
- Oliver Bentz: Thomas Duttenhoefer modelliert Friedrich Hölderlin. In: rheinpfalz.de, 22. März 2022.
- Hölderlin – Skulptureninstallation „Pallaksch, Pallaksch!“ in Tübingen, 2020. In: ottmar-hoerl.de, mit Fotos.
- Kunstprojekt von Ottmar Hörl: Hölderlin-Figuren in Tübingens City. In: stuttgarter-zeitung.de, 20. Oktober 2020.
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. bgbm.org
- Thomas Knubben: So kam Hölderlin unter die Deutschen. Die Rezeption des Dichters in Straßenbenennungen und anderen Devotionalien. In: Schwäbische Heimat, 71. Jg. 20202, Heft 1, S. 5–15 und Korrekturblatt (online)
- Abfrage im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem ALKIS, Stand 2. Januar 2023
- Minor Planet Circ. 33795
- The LiederNet Archive listet 286 Vertonungen von 144 Texten – einschließlich der Texte – auf: https://www.lieder.net/lieder/get_author_texts.html?AuthorId=1223
- Hölderlin-Zyklus. In: Hofmeister Musikverlag. Abgerufen am 5. März 2025 (deutsch).
- Die Hölderlin-Trilogie. In: scardanelli-derfilm.de
- Filmografie Harald Bergmann auf scardanelli-derfilm.de
- Hölderlin-Fragmente (nach Wolfgang Rihm). Angaben zum Film auf der Website von Ingo J. Biermann.
- Passion Hölderlin. In: scardanelli-derfilm.de
- Besprechung der Historisch-kritischen Ausgabe: Die Gesänge aus der Handschrift. Zum Abschluss der Frankfurter Hölderlin-Ausgabe. (PDF; 22 kB) In: NZZ, 19. Januar 2002, 3 S.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hölderlin, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Scardanelli |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lyriker |
GEBURTSDATUM | 20. März 1770 |
GEBURTSORT | Lauffen am Neckar |
STERBEDATUM | 7. Juni 1843 |
STERBEORT | Tübingen |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Holderlin ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Namenstragern und Bedeutungen siehe Holderlin Begriffsklarung Johann Christian Friedrich Holderlin 20 Marz 1770 in Lauffen am Neckar Herzogtum Wurttemberg 7 Juni 1843 in Tubingen Konigreich Wurttemberg war ein deutscher Dichter der zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Zeit zahlt Sein Werk lasst sich innerhalb der deutschen Literatur um 1800 weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuordnen Friedrich Holderlin Pastell von Franz Karl Hiemer 1792 laut Holderlins Schwester Heinrike jedoch nicht gut getroffenLebenLauffen am Neckar Das Amtshaus des Klosterhof meisters in Lauffen Bleistiftzeichnung um 1800 von Julius Nebel Obwohl man es fur Holderlins Geburtshaus hielt wurde es 1918 zugunsten eines Neubaus abgerissen Friedrich Holderlin war der Sohn des Klosterhofmeisters Heinrich Friedrich Holderlin 1736 1772 und dessen Ehefrau der Johanna Christiana Holderlin geb Heyn 1748 1828 Die Herkunftsfamilien der Eltern gehorten dem gesellschaftlichen Stand der Ehrbarkeit an Holderlins Mutter stammte aus einer wurttembergischen Pfarrersfamilie die sich auf Regina Bardili geb Burckhardt 1599 1669 zuruckfuhren lasst Als Klosterhofmeister verwaltete der Vater seit 1762 in landesherrlichem Auftrag die Guter des ehemaligen Dominikanerinnenklosters in Lauffen am Neckar Seine Amtswohnung befand sich im Amtshaus des Klosterhofmeisters Hier lebte er mit seiner Frau bis zu seinem fruhen Tod im Jahr 1772 Der Sohn Friedrich der 1770 als erstes Kind geboren wurde erlebte seine ersten beiden Lebensjahre in diesem Haus Wahrend man fruher glaubte dass Holderlin in dem Amtshaus geboren wurde gilt dies heute als unsicher Am 7 April 1771 wurde Friedrichs nachstjungere Schwester Johanna Christiana Friderica geboren die am 16 November 1775 verstarb Am 5 Juli 1772 im Alter von zwei Jahren verlor er seinen Vater durch einen Schlaganfall Sechs Wochen nach dessen Tod kam seine Schwester Maria Eleonora Heinrica 15 August 1772 zur Welt in Holderlins Briefen Rike genannt Nach dem Tod des Vaters musste die Mutter vom Amtshaus in das private Wohnhaus der Familie Holderlin umziehen das sich ganz in der Nahe befand In diesem privaten Wohnhaus lebte sie als Witwe von 1772 bis 1774 mit ihren Kindern und mit zwei Tanten Holderlins Moglicherweise war es auch Holderlins Geburtshaus Zur Zeit seiner Geburt wohnten dort seine beiden Tanten Da bei Geburten nur Frauen anwesend sein durften konnte es sein dass Holderlins Mutter zu den Tanten ging um dort zu entbinden Heute ist dieses Holderlinhaus in Lauffen ein Holderlin Museum und Veranstaltungszentrum Nurtingen Holderlins verwitwete Mutter heiratete im Oktober 1774 Johann Christoph Gok 1748 1779 Weinhandler und spater auch Burgermeister in Nurtingen Die Familie zog in den Schweizerhof in Nurtingen ein reprasentatives Anwesen mit landlichem Umgriff in der Neckarsteige das Gok bereits vor der Heirat gekauft und renoviert hatte aber nur mit Geld seiner Frau im Lauf der Zeit abzahlen konnte Friedrich und seine Schwester Heinrike bekamen hier einen Halbbruder Karl Gok 1776 1849 Johann Christoph Gok starb schon am 13 Marz 1779 durch eine Lungenentzundung als Holderlin knapp neun Jahre alt war so dass seine erst 30 jahrige Mutter zum zweiten Mal Witwe wurde In Nurtingen besuchte Holderlin von 1776 bis 1784 die Lateinschule ausserdem bekam er Klavier und Flotenunterricht In der Stadtkirche St Laurentius wurde er am 18 April 1784 konfirmiert In dem Haus in Nurtingen wohnte Holderlin durchgehend fur rund zehn Jahre bis 1784 und seine Mutter bis 1798 Wahrend seiner Studienjahre hielt sich Holderlin in den Ferien oft hier auf Das Haus in Nurtingen war auch in den darauf folgenden Jahren immer wieder Zufluchtsort fur den nach einer Stellung in der Gesellschaft suchenden Dichter Holderlin beschrieb das Gefuhl der Heimkehr nach Nurtingen in seinem Gedicht Die Heimath 1798 in der erweiterten Fassung 1800 ist auch von der Mutter Haus die Rede In Nurtingen schrieb er auch an seinem Briefroman Hyperion wobei ihn sein Bruder Karl unterstutzte Ausbildung zum Theologen Holderlin folgte zunachst dem Wunsch seiner Mutter die sich fur ihn den Beruf des Pfarrers vorstellte Zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprufung an einer Klosterschule erhielt er ab 1782 in Nurtingen bei Nathanael Kostlin Privatunterricht in Griechisch Hebraisch Latein und Rhetorik In dieser Zeit lernte er den funf Jahre jungeren Friedrich Wilhelm Joseph Schelling kennen der 1783 84 ebenfalls die Lateinschule in Nurtingen besuchte Nach bestandenem Landexamen im September 1783 besuchte Holderlin ab Oktober 1784 die evangelische Klosterschule in Denkendorf 1784 1786 und ab Oktober 1786 das Seminar in Maulbronn 1786 1788 In Maulbronn erlebte er eine erste Liebe zu Louise Nast 1768 1839 der Tochter des Klosterverwalters Johann Conrad Nast Die Verlobung mit ihr loste Holderlin jedoch 1790 wieder auf In einem Brief an Louise Nast schreibt er Anfang 1790 aus Tubingen Es ist und bleibt mein unerschutterlicher Vorsatz Dich nicht um Deine Hand zu bitten bis ich einen Deiner wurdigen Stand erreicht habe ich will heiter Dir Gluck wunschen wenn Du einen Wurdigen wahlst und Du wirst dann erst einsehen dass Du mit Deinem murrischen missmutigen krankelnden Freunde nie hattest glucklich werden konnen Wahrend des anschliessenden Theologiestudiums an der Universitat Tubingen 1788 1793 war er Stipendiat im Tubinger Stift Zu seinen Lehrern zahlte Karl Philipp Conz Holderlin schloss in Tubingen Freundschaft mit den spateren Philosophen Hegel und Schelling mit denen er sich intensiv austauschte Mit seinen Freunden Rudolf Magenau und Christian Ludwig Neuffer grundete er einen Dichterbund Eine Liebesbeziehung verband ihn mit Elise Lebret der Tochter des Universitatskanzlers Johann Friedrich Lebret 1792 erschienen erste Gedichte Holderlins in Gotthold Staudlins Musenalmanach Holderlin schloss das Studium erfolgreich ab entschied sich dann aber nach seiner Entlassung aus dem Tubinger Stift im September 1793 nicht Pfarrer sondern Dichter zu werden Bereits im November 1791 hatte er in einem Brief an seinen Freund Christian Ludwig Neuffer herausgestellt Dass ich noch im Kloster bin ist Ursache die Bitte meiner Mutter Ihr zu lieb kann man wohl ein paar Jahre versauren Hauslehrerjahre Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen war Holderlin nach dem Studium zunachst als Hauslehrer fur Kinder wohlhabender Familien tatig Nur uber die Vermittlung von Freunden und Bekannten gelang es ihm an solche Hofmeisterstellen zu kommen Waltershausen Am 23 Mai 1793 hatte sich die Majorsgattin Charlotte von Kalb 1761 1843 in einem Brief an Friedrich Schiller gewandt und ihn gebeten ihr bei der Suche nach einem neuen Hofmeister fur ihren zehnjahrigen Sohn Fritz behilflich zu sein Charlotte von Kalb galt als enge Vertraute und Freundin Friedrich Schillers Am 20 September 1793 hatte Holderlins Forderer Gotthold Staudlin in einem Brief an Friedrich Schiller Holderlin als neuen Hofmeister empfohlen Nach einem kurzen Besuch Holderlins bei Schiller in Ludwigsburg am 1 Oktober 1793 und der Zustimmung durch Charlotte von Kalb am 23 Oktober 1793 reiste Holderlin schliesslich am 20 Dezember 1793 zunachst zu Fuss nach Stuttgart und von dort mit der Postkutsche weiter nach Nurnberg Uber Erlangen Coburg gelangte er nach Waltershausen im Grabfeld Dort traf er am 28 Dezember 1793 ein und begann seine Stellung als Hauslehrer Fur seinen Zogling Fritz gab sich Holderlin zwar Muhe kam aber mit ihm nicht zurecht wie vor ihm schon der Dorfpfarrer und der vorige Hauslehrer Zu der Hausgemeinschaft gehorte auch Wilhelmine Kirms die Gesellschafterin der Frau von Kalb Uber die 22 Jahre alte Frau schrieb Holderlin in einem Brief an seine Schwester Die Gesellschafterin der Majorin eine Wittwe aus der Lausiz ist eine Dame von seltnem Geist und Herzen spricht franzosisch und Englisch und hat so eben die neuste Schrift von Kant bei mir gehohlt Uberdiss hat sie eine ser interessante Figur Als Wilhelmine Kirms im Dezember 1794 in ihren Heimatort Meiningen zuruckkehrte war sie schwanger im Juli 1795 gebar sie eine Tochter die am 20 September 1796 starb Dass Holderlin der Vater des Kindes war liegt nahe ist aber nur eine unbelegte Vermutung auch andere Manner kamen als Vater in Frage Eintrag Holderlins im Stammbuch des Studenten Johann Camerer Jena Marz 1795 Holderlins Dienstverhaltnis bei Charlotte von Kalb wurde am 16 Januar 1795 gekundigt Er ging nach Jena und besuchte die Universitat Jena um dort Vorlesungen von Johann Gottlieb Fichte zu horen Er lernte wahrend dieses Aufenthaltes Johann Wolfgang von Goethe und den von ihm besonders verehrten Friedrich Schiller kennen Ab November 1794 war Holderlin haufig zu Gast bei Schiller Auch machte er die Bekanntschaft Friedrich von Hardenbergs Novalis und Isaac von Sinclairs mit dem er ab April 1795 ein Gartenhauschen in Jena bewohnte Ende Mai 1795 verliess Holderlin die Universitatsstadt fluchtartig weil er glaubte sein grosses Vorbild Schiller enttauscht zu haben und sich neben ihm nichtig wie ein kleiner Schuler fuhlte Im August 1797 beschrieb Holderlin dieses schwierige Verhaltnis zu seinem Vorbild in einem Brief an Schiller So lang ich vor Ihnen war war mir das Herz fast zu klein und wenn ich weg war konnt ich es gar nicht mehr zusammenhalten Ich bin vor Ihnen wie eine Pflanze die man erst in den Boden gesetzt hat Man muss sie zudecken um Mittag Verwirrt und mit Zeichen der Verwahrlosung tauchte er im Juni 1795 wieder in Nurtingen auf und verbrachte dort einen unglucklichen Sommer Frankfurt am Main Weissfrauenkirche Anlage mit Garten des Weissen Hirschs des Anwesens Jakob Gontards nach Westen 1872Frankfurt am Main und Driburg Durch die Vermittlung seines guten Freundes Isaac von Sinclair und dessen Freund Johann Gottfried Ebel den Holderlin zuvor auf seinem Weg von Jena nach Nurtingen in Heidelberg besucht hatte erhielt Holderlin eine neue Hauslehrerstelle Ebel hatte als Hausfreund des Frankfurter Bankiers Jakob Friedrich Gontard 1764 1843 das Stellenangebot an Holderlin weitergeleitet und ihm empfohlen dieses anzunehmen Diese Empfehlung nahm Holderlin gern an da er befurchten musste dass er ansonsten durch das Konsistorium zum Pfarrdienst eingezogen wurde Am 28 Dezember 1795 traf Holderlin in Frankfurt ein und wurde dort ab Anfang Januar 1796 Hauslehrer der vier Kinder von Jakob Friedrich Gontard Holderlin sollte sich vor allem um den 1787 geborenen Sohn Friedrich Heinrich auch bekannt als Henry Gontard 1787 1816 kummern Hier begegnete er Jakob Friedrich Gontards intelligenter kultivierter kunstsinniger und literarisch interessierter Ehefrau Susette 1769 1802 deren Schonheit zudem beruhmt war Holderlin empfand rasch eine grosse Zuneigung zu dieser Hausherrin und sie wurde seine grosse Liebe Die Begegnung mit Susette Gontard ist als das eigentlich wesentliche Schlusselelement im Leben Holderlins zu verstehen Susette die 1786 als Siebzehnjahrige mit ihrem Cousin zweiten Grades verheiratet wurde ist das Modell fur die Diotima in Holderlins Briefroman Hyperion Da Frankfurt im Sommer 1796 bedroht war von franzosischen Truppen besetzt zu werden schickte Jakob Friedrich Gontard seine Mutter Susanne Maria Gontard geborene d Orville 1735 1800 seine ledige Schwester Margarethe Gontard 1769 1814 seine Frau Susette zusammen mit ihren vier Kindern einer Gouvernante und dem Hauslehrer Holderlin auf eine Reise uber Kassel Richtung Hamburg zu Verwandten In Kassel angelangt kam es zu einem Treffen mit Wilhelm Heinse Als neues Ziel wurde Driburg heute Bad Driburg gewahlt wohin Heinse die Familie Gontard zusammen mit Holderlin begleitete Sie hielten sich dann im Driburger Kurpark bis zum September 1796 auf Holderlin beschrieb die Zeit in Driburg spater als glucklichste seines Lebens Zuruck in Frankfurt war Holderlin noch weitere zwei Jahre bis zum September 1798 Hofmeister bei der Familie Gontard Im Januar 1797 traf Hegel in Frankfurt ein dem Holderlin eine Hofmeisterstelle im Haus des Weinhandlers Gogel vermitteln konnte Mit Hegel stand Holderlin in regem Gedankenaustausch und besuchte im August 1797 auch nochmals Goethe wahrend dessen Aufenthalt in Frankfurt Als Gontard von der Beziehung seiner Ehefrau zum Erzieher des Sohnes erfuhr musste Holderlin seine Tatigkeit im Haus des Bankiers beenden Er fluchtete Mitte September 1798 nach Homburg zu seinem Studienfreund Isaac von Sinclair Holderlin befand sich in einer schwierigen finanziellen Situation obwohl einige seiner Gedichte mit Hilfe seines Gonners Schiller veroffentlicht wurden und war auf die materielle Unterstutzung durch seine Mutter angewiesen Schon damals wurde bei ihm das Leiden an einer schweren Hypochondrie festgestellt ein Zustand der sich nach seinem letzten Treffen mit Susette Gontard 1800 verschlechterte Anfang Juni 1800 kehrte er erneut zuruck in seine Heimat und verbrachte den Sommer und Herbst im Kreise seiner Freunde in Stuttgart Im Herbst 1800 hatte er an seine Familie geschrieben Nur Glauben und Liebe und Hoffnung soll nie aus meinem Herzen weichen dann gehe ich wohin es soll und werde gewiss am Ende sagen ich habe gelebt Hauptwil St Gallen Im Januar 1801 reiste Holderlin von Stuttgart in die Schweiz nach Hauptwil um dort die jungere Schwester des Kaufmanns Emanuel von Gonzenbach zu unterrichten Er fuhlte sich zunachst sehr wohl und schrieb in einem Brief an seinen Freund Christian Landauer 1769 1845 Dann kannst du wohl auch denken wie mir jetzt im Fruhlingsanfang alle Elemente wohltun und wie ich die Augen weide an den Hugeln und Bachen und Seen herum da dies seit drei Jahren der erste Fruhling ist den ich mit freier Seele und frischen Sinnen geniesse Holderlin blieb jedoch nur drei Monate dort bis ihm am 11 April 1801 gekundigt wurde Als Grund gab von Gonzenbach an dass zwei junge Knaben welche zu mir kommen sollten und die eigentlich Hauptgegenstand meines Erziehungsplans waren doch nicht zu ihm kommen wurden und er dadurch Holderlins Unterricht nicht mehr benotige Ich bedaure von Herzen dass uns das Schicksal so bald wieder trennen soll Noch im April 1801 musste Holderlin die Heimreise nach Nurtingen antreten Vergeblich versuchte er anschliessend in Jena Vorlesungen halten zu konnen Bordeaux Am 28 Januar 1802 traf Holderlin nach einer gefahrlichen Fussreise uber die Auvergne in Bordeaux ein um dort eine Tatigkeit als Hauslehrer der Kinder des Hamburger Konsuls und Weinhandlers Daniel Christoph Meyer zu beginnen Nach wenigen Monaten kehrte er aus ungeklarten Grunden zuruck nach Wurttemberg Gemass dem Eintrag in seinem Pass uberquerte er am 7 Juni 1802 die Rheinbrucke bei Kehl erreichte Stuttgart aber erst Ende des Monats und in angeblich so verwahrlostem und verwirrtem Zustand dass Freunde ihn zunachst kaum wiedererkannten Spatestens hier erreichte ihn auch die Nachricht vom Tod Susettes die am 22 Juni 1802 in Frankfurt an den Roteln gestorben war In einem Brief vom 30 Juni 1802 schrieb Isaac von Sinclair an Holderlin Der edle Gegenstand deiner Liebe ist nicht mehr Am 22 dieses Monats ist die G gestorben an den Roteln am zehnten Tage ihrer Krankheit Ihre Kinder hatten sie mit ihr und uberstanden sie glucklich Es hat mich tief geruhrt und ich weine indem ich dies schreibe Die Ereignisse in diesem Juni 1802 sind historisch unklar und Gegenstand divergierender Interpretationen so von Adolf Beck Pierre Bertaux und D E Sattler Holderlin kehrte 1803 zur Mutter nach Nurtingen zuruck und sturzte sich in Arbeit Er ubersetzte Sophokles und Pindar nach dessen Vorbild er auch seine eigenen Gesange oder Hymnen konzipierte Holderlins Sophokles Ubersetzung erschien 1804 bei Friedrich Wilmans in Frankfurt am Main Hofbibliothekar in Homburg Holderlins Freund Sinclair der inzwischen Hessen Homburger Regierungschef geworden war verschaffte ihm 1804 eine Stelle als Hofbibliothekar das Gehalt zahlte Sinclair aus eigener Tasche Fur den Homburger Landgrafen Friedrich V entstand unter anderem der Gesang Patmos eine Komposition von uberirdischem Mass wie der Kunsthistoriker Fried Lubbecke urteilt Dieser war Teil eines grossangelegten Zyklus vaterlandischer Gesange von dem das beruhmte Homburger Folioheft zeugt darin unter anderem Entwurfe zu Der Ister Griechenland Die Titanen Kolomb Mnemosyne 1805 wurde mit seinen Nachtgesangen auch das beruhmte kurze Gedicht Halfte des Lebens veroffentlicht Im Februar 1805 wurde Sinclair auf Antrag des Kurfursten Friedrich II von Wurttemberg verhaftet und ein Hochverratsprozess gegen ihn angestrengt der ergebnislos verlief Die Ermittlungen gegen den angeblich darin verwickelten wurttembergischen Untertanen Holderlin wurden bald eingestellt Der Homburger Arzt und Hof Apotheker Muller berichtete in einem Gutachten vom 9 April 1805 Holderlin sei zerruttet und sein Wahnsinn in Raserei ubergegangen Im August 1806 schrieb Sinclair an Holderlins Mutter er konne fur seinen Freund nicht mehr sorgen Zwangsbehandlung am Universitatsklinikum Tubingen Johann Heinrich Ferdinand von Autenrieth Am 11 September 1806 verfrachtete man Holderlin in Homburg mit Gewalt in eine Kutsche um ihn nach Tubingen zu bringen Er wehrte sich heftig schlug auf seine Begleiter ein und versuchte mehrmals aus dem Wagen zu springen In Tubingen wurde er in das von Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth geleitete Universitatsklinikum eingewiesen Am Tubinger Klinikum wurde er 231 Tage lang festgehalten Spatestens seit dieser Zeit galt Holderlin seinen Zeitgenossen als wahnsinnig Autenrieth diagnostizierte eine Manie als Nachkrankheit der Kratze Er beauftragte den Medizinstudenten und spateren Dichter Justinus Kerner mit der Durchfuhrung der Behandlung Die Krankengeschichte die Kerner im Auftrag Autenrieths gefuhrt haben muss ist verschollen so dass uber den Verlauf der Behandlung wenig bekannt ist Wilhelm Lange fand im Jahr 1908 immerhin das Rezeptbuchlein wieder Daraus geht hervor dass Holderlin Abfuhrmittel verabreicht wurden Er musste mindestens einmal vermutlich aber wiederholt vierwochige Zyklen medikamentoser Behandlungen uber sich ergehen lassen Diese provozierten intensive und anhaltende zum Teil blutige Durchfalle neben moglichen Phasen von Sedierung und Beruhigung Die Zwangsbehandlung Holderlins war fur damalige Verhaltnisse fortschrittlich weil es zu dieser Zeit noch eine neuartige Idee war Wahnsinnige medizinisch zu behandeln statt sie nur einzusperren Die Behandlung scheint aber in vielen Phasen eine geradezu traumatische Qualitat gehabt zu haben man kann kaum annehmen dass das psychische Befinden Holderlins sich dadurch verbessert hat Zweite Lebenshalfte im Turmzimmer Der Holderlinturm in Tubingen 1807 kam Holderlin am 3 Mai von Autenrieth als unheilbar und mit der Aussicht auf nur wenige weitere Lebensjahre entlassen zur Pflege in den Haushalt Ernst Zimmers eines Tubinger Tischlers und Bewunderers des Hyperion Hier bewohnte er als Mitglied des Haushalts und mit familiar fursorglicher Unterstutzung zuletzt durch Lotte Zimmer eine Turmstube oberhalb des Neckars Holderlinturm Hermann Hesse schrieb 1913 mit der Erzahlung Im Presselschen Gartenhaus eine schone Anekdote aus diesem Lebensabschnitt Holderlins Zudem bestand eine Vormundschaft durch die Mutter nach deren Tod 1828 durch den Oberamtspfleger Burk Holderlin war finanziell sowohl durch ein privates Erbe als auch durch eine Sonderrente vom wurttembergischen Hof abgesichert Zwar nahm Holderlin in den ersten Jahren nach dem Klinikaufenthalt das dichterische Schaffen wieder auf jedoch zeigten sich haufig starke und langer andauernde Erregungszustande mit einer danach folgenden Apathie Ein Hinweis darauf dass ihm seine Situation bewusst war und wie er sie empfand ist ein oft zitiertes Gedicht vom Januar 1811 Das Angenehme dieser Welt hab ich genossen Die Jugendstunden sind wie lang wie lang verflossen April und Mai und Julius sind ferne Ich bin nichts mehr ich lebe nicht mehr gerne Seit April 1812 als er eine schwere korperliche Erkrankung unklarer Diagnose durchmachte wurden die Erregungszustande seltener und milder Holderlin dehnte seine soziale und kunstlerische Aktivitat aus spielte beispielsweise viel Klavier Auch nahm er die Korrespondenz mit der Mutter wieder auf wenn er auch in seinen Briefen eigentumlich formelhaft blieb Im Jahr 1813 erlebte er die Geburt von Lotte Zimmer seiner spateren Pflegerin Nachdem sich Holderlin in den Jahren ab 1816 starker auf die Hausgemeinschaft zuruckgezogen hatte wurde er offenbar unter dem Eindruck der Besuche Wilhelm Waiblingers ab 1822 bis 1826 wieder vermehrt kunstlerisch produktiv Er unternahm mit Waiblinger lange und ausgedehnte Spaziergange Waiblinger uberlieferte spater Holderlins apokryphen vielleicht den Gesangen zuzuordnenden Prosatext In lieblicher Blaue 1826 erfolgte die Publikation einer ersten Werksammlung durch Gustav Schwab und Ludwig Uhland jedoch ohne direkte Mitwirkung Holderlins an der Herausgabe des Buches Zwischen 1829 und 1837 wurde Holderlin als Tubinger Attraktion zunehmend Opfer zahlreicher von ihm nicht selten als storend empfundener Besuche von Fremden und Reisenden Insbesondere diesen Fremden gegenuber verhielt er sich oftmals sehr befremdlich und in geradezu schauspielerischer Weise verruckt Ansonsten begrenzte er seine Kontakte auf die Hausgemeinschaft brach den Kontakt mit seiner eigenen Familie ab und widmete sich seiner dichterischen Aktivitat wobei sich seine Gedichte dieser spatesten Jahre durch eine hohe formale Ordnung eine gewisse Vereinfachung der Themenwahl etwa Jahreszeiten sowie einen Verlust des dichterischen Ich auszeichnen Ab 1837 verwendete er dann auch wie bereits 1789 1799 D Hillmar Pseudonyme Buonarotti Scardanelli u a im dichterischen Schaffen Ferner datierte er Gedichte teils Jahrzehnte bis Jahrhunderte in die Vergangenheit oder Zukunft Nach dem Tod von Ernst Zimmer 1838 ubernahm Lotte Zimmer die Verantwortung fur die Pflege Sie begleitete Holderlin in seinen letzten Lebensjahren Zwischen 1841 und 1843 kam der dann 1846 eine erste Holderlin Biografie schrieb mehrmals zu Besuch und regte Holderlin zu neuer poetischer Tatigkeit an In diesen Jahren entstand der Scardanelli Liederzyklus Holderlins Grabstatte auf dem Tubinger Stadtfriedhof Holderlin starb am 7 Juni 1843 um Mitternacht bei weitgehender korperlicher Gesundheit Die Grabstatte Friedrich Holderlins ist auf dem Tubinger Stadtfriedhof erhalten Das Grabmal wurde 1844 auf Veranlassung von Holderlins Halbbruder Karl Gok gesetzt Holderlins Vorname ist auf dem Grabmal falsch geschrieben Friederich statt Friedrich zudem ist das Geburtsdatum falsch angegeben 29 statt 20 Marz Auf einer Seite des Grabmals ist eine Widmung eingemeisselt Dem Andenken seines theuren Bruders von Carl F v Gok Holderlins Schwester Heinrike Breunlin hatte sich gewunscht ebenfalls genannt zu werden was Karl Gok ihr verweigerte Eine weitere Seite enthalt in Grossbuchstaben Zeilen aus Holderlins Gedicht Das Schicksal Im Heiligsten der Sturme falle zusammen meine Kerkerwand Und herrlicher und freier walle mein Geist ins unbekannte Land WerkDas lyrische Werk Holderlins Bedeutung als Dichter beruht auf seinem lyrischen Werk Er bevorzugte die hohen Formen der Poesie Hymne Ode Elegie Jugendgedichte 1784 1788 Die Schulergedichte lassen den Geist des Pietismus erkennen Holderlin beklagt die lebensfeindliche Enge der Klosterschulen seine Gedichte sind von Melancholie Einsamkeit und Ruckzug in die Innerlichkeit gepragt Vorbilder sind die Dichter der Empfindsamkeit Klopstock und der junge Schiller Die Tubinger Hymnen 1790 1793 Der Bruch mit der Jugenddichtung erfolgte erst im Jahre 1790 als Holderlin bereits zwei Jahre im Stift war Holderlin begrusste begeistert die franzosische Revolution begann sich mit Kants kritischer Philosophie auseinanderzusetzen und las intensiv griechische Literatur und Philosophie Das antike Griechenland stellte das Leitbild dar das Holderlin der feudalabsolutistischen Unterdruckung seiner Gegenwart entgegensetzte Die fruhen Tubinger Hymnen feiern die Befreiung der Menschheit und bleiben doch an die Harmonievorstellungen des 18 Jahrhunderts gebunden Jochen Schmidt urteilte Getragen sind alle diese Reimhymnen von einer idealistisch abstrakten Emphase die das Konkrete und Reale uberhoht und verfluchtigt In Menschenbeifall 1796 kritisiert Holderlin das leere Pathos der fruhen Hymnen selbst Die Frankfurter Odendichtung 1796 1798 In den Jahren 1794 1798 konzentrierte sich Holderlin auf seinen Roman den Hyperion Das lyrische Werk trat dem gegenuber zuruck Holderlin bildet dennoch in dieser Zeit seine Meisterschaft in der Oden Dichtung aus Die meisten Oden der Frankfurter Zeit sind Kurzoden mit zwei oder drei Strophen die zum Teil spater weiter ausgearbeitet werden Verglichen mit dem Hymnus erfordert die strenge Form der Ode Konzentration und grosse geistige Disziplin In den Oden findet Holderlins pantheistische Weltanschauung ihren Ausdruck die sich am antiken Pantheismus an Spinoza am spinozistischen Schrifttum seiner Zeit und am Naturkult Rousseaus orientiert Zur Odendichtung zu zahlen ist auch der in zwei Fassungen entstandene Dichtermut aus der Zeit um 1800 sowie dessen 1805 erschienene Uberarbeitung unter dem Namen Blodigkeit Die lyrische Dichtung der Homburger Zeit 1798 1800 Nach der Trennung von Susette Gontard steht zunachst die Elegiendichtung im Vordergrund Holderlin wird von einem tragischen Lebensgefuhl ergriffen Parallel zu den Homburger Fragmenten uber Asthetik und Poetologie nimmt die dichterische Selbstreflexion in Holderlins lyrischen Arbeiten breiten Raum ein Holderlins Spatlyrik 1800 1806 Die spaten Hymnen haben Holderlins Ruhm im 20 Jahrhundert begrundet Da viele von ihnen aus mehreren Bearbeitungsschichten bestehen ist die Edition schwierig Vorbild fur Holderlin ist Pindar ein griechischer Lyriker aus dem 6 5 Jahrhundert v u Z den Holderlin im Jahre 1800 intensiv las Die freien Rhythmen und den Strophenbau hat Holderlin von ihm ubernommen Das zentrale Motiv Holderlins ist durch die hymnische Gattungstradition vorgegeben Es ist Aufgabe des Hymnus die Epiphanie Erscheinung des Gottes zu rufen Holderlin will das Wesen des Gottlichen dessen Verhaltnis zum Wirklichen und zur Poesie verstehen Das Absolute muss sich im Irdischen ausdrucken da sich das Gottliche nicht selbst fuhlt Holderlin wahnte sich nach der franzosischen Revolution in einer Zeit der Gotterferne Wahrend der heiligen Nacht Brot und Wein V 123 sei es Aufgabe des Dichters den Gedanken der Menschen an ein hoheres Leben wachzuhalten Eine wichtige Rolle spielen die Halbgotter in Holderlins Spatwerk Dionysos Herakles und Prometheus Sie sind menschlich gottliche Zwischenwesen Vermittler von Gott und Mensch Dionysos ist der Sohn des Zeus und der thebanischen Konigstochter Semele Wie wenn am Feiertage V 45 49 In Brot und Wein wandert der kulturstiftende Weingott Dionysos von Osten nach Westen In Hesperien dem Abendland wird die griechische Kultur vollendet Deutschland soll dabei eine wichtige Rolle zukommen Gesang des Deutschen Germanien Die Dichter sind Priester und Seher Ihre Aufgabe ist ehrenvoll aber gefahrlich Sie konnen der Versuchung erliegen sich nicht mit dem irdischen Zeichen der Erscheinung zu begnugen sondern Gott unmittelbar erfahren zu wollen Die Strafe der Gotter fur diesen Frevel wird durch die Metapher des Feuers Patmos V 89 93 ausgedruckt Wer die Ungleichheit von Gottlichem und Menschlichem nicht dulden will wird von den Gottern vernichtet Wer das Gottliche mit dem Menschlichen vermischt ist ein falscher Priester Wie wenn am Feiertage V 70 73 Das Gegengewicht zum dichterischen Enthusiasmus Holderlins bildet die Anerkennung der objektiven Ordnung der Welt Ein grosser Teil der spaten Lyrik Holderlins ist von der geschichtlichen und mythischen Erinnerung getragen Holderlin geht in seiner Spatdichtung vom antik zyklischen Denken Geschichte als Wiederkehr des Gleichen zu begreifen zum teleologischen Geschichtsmodell uber Friedensfeier Der Einzige Patmos Die gottlichen Machte der antiken und christlichen Welt Herakles Dionysos und Christus vereinigen sich Die Geschichte wird als Prozess der Vergeistigung begriffen Die Hymne Friedensfeier betrachtet den Friede von Luneville der den ersten Koalitionskrieg beendete nicht primar als historisches Ereignis sondern im Sinne des Chiliasmus der ein Reich innerweltlicher Gerechtigkeit vor dem jungsten Gericht voraussah In seiner spaten Lyrik bestimmt Holderlin das Verhaltnis von griechischer und christlicher Religiositat neu Dabei gewinnt das Christentum an Bedeutung In Brot und Wein tritt Christus als letzter der antiken Halbgotter in Erscheinung Den glanzvollen Gottergestalten der Antike sichtbar an der Plastik wird die christliche Innerlichkeit die Vergeistigung des Ausseren entgegengestellt Dionysos wird als Friedens und Heilsbringer Christus angenahert Die synkretistischen Vorstellungen Holderlins lassen einen eindeutigen Vorrang Christi gegenuber den griechischen Halbgottern jedoch nicht erkennen Andererseits erscheint Gott aber als Vater der Erde Der Einzige 2 Fassung V 90 Am Ende des Geschichtsprozesses der mit dem klassischen Griechenland begonnen hat hebt sich auch das Christliche im Allgemeinen des Vaterlandischen d h einer sakularisierten Gesellschaft auf In einigen Gedichten kundigt sich Holderlins Krankheit an Nach der Trennung von Susette Gontard wird Holderlin von einem Gefuhl der Heimatlosigkeit ergriffen In Holderlins Spatlyrik wird ein bedrohlicher Entgrenzungsdrang sichtbar Mnemosyne V 13 17 22 34 In Chiron widersetzt sich Holderlin dieser Tendenz zum Ekstatischen und Selbstzerstorerischen Auch in formaler Hinsicht ist Holderlins Spatdichtung durch extreme Widerspruche gepragt Schmidt nennt als Merkmale kuhne Metaphorik und zugleich abstrakte Harte gluhende Bildfulle und schlichtes Sagen weitgespannte rhythmisch stark bewegte Grossperioden und lapidare Kurze Schwer verstandlich ist Holderlins mythologisch und historisch aufgeladene Bildersprache Der Ton seiner Hymnen ist feierlich prophetisch und visionar Holderlins Dichtung strebt zum Gottlichen seine Imagination uberwindet den Wanderungen des Dionysos vergleichbar Lander und Meere Der Roman Hyperion Hauptartikel Hyperion Holderlin Die Entstehung des Romans Hyperion reicht bis 1792 zuruck er erschien 1797 und 1799 in zwei Banden Der Hyperion ist der letzte der empfindsamen Briefromane des 18 Jahrhunderts zu denen auch Goethes Die Leiden des jungen Werthers 1774 zahlt Er gilt als das am meisten lyrische von allen deutschen Prosawerken Der Protagonist Hyperion schildert sein Leben ruckblickend in Briefen an seinen deutschen Freund Bellarmin Die Gedanken und Empfindungen Hyperions und seine Suche nach der eigenen Bestimmung sind mindestens so sehr das Thema wie seine aussere Lebensbahn Auf einer kleinen griechischen Insel aufgewachsen zieht Hyperion in die Welt um die Sitten und Gebrauche der Volker kennenzulernen In Smyrna schliesst er Freundschaft mit dem Tatmenschen Alabanda der einen revolutionaren Umsturz plant Mit ihm entwirft er schwarmerisch das Bild einer freien Gesellschaft Ihre Wege trennen sich jedoch bald Resigniert und melancholisch zieht sich Hyperion auf seine heimatliche Insel zuruck Dort begegnet er der schonen Diotima die Selbstgenugsamkeit und Einklang mit der Natur verkorpert Durch sie gewinnt er wieder Kraft und Selbstbewusstsein In den Ruinen von Athen beschliesst er unter dem Einfluss Diotimas Erzieher seines Volkes zu werden Zu Beginn des zweiten Bandes schliesst sich Hyperion Alabanda und dem griechischen Aufstand gegen die Turken an Er fuhlt sich abgestossen als die Freischarler zu plundern beginnen Nach dem Tode Alabandas und Diotimas geht der enttauschte Hyperion vorubergehend nach Deutschland Er wirft den Deutschen Barbarei sklavische Gesinnung und Unverstandnis fur das Genie vor Am Ende lebt er als Eremit in Griechenland und findet in der Harmonie der Natur seinen Frieden Das Drama Der Tod des Empedokles Hauptartikel Der Tod des Empedokles Von Ende 1797 bis zum Fruhjahr 1800 arbeitete Holderlin an seinem Drama Der Tod des Empedokles Uberliefert sind drei fragmentarische Fassungen von denen keine zu Ende gefuhrt wurde Das Drama behandelt die letzten Lebenstage des antiken griechischen Philosophen Empedokles Der aktuelle historische Hintergrund war die Franzosische Revolution in der Zeit des Direktoriums Etwa zeitgleich mit den Entwurfen zum Empedokles entstanden die Fragmente Grund zum Empedokles und Das untergehende Vaterland Der erste Text enthalt Uberlegungen zur Dialektik von Natur und Kunst im Empedokles der zweite bezieht sich auf die durch die Franzosische Revolution entstandene Umbruchsituation Holderlin als Ubersetzer 1804 erschienen Holderlins Ubersetzungen zweier Werke des griechischen Dichters Sophokles Antigonae und Oedipus der Tyrann Er veroffentlichte sie in zwei Banden jeweils mit Anmerkungen zum Werk und beide unter dem Titel Trauerspiele des Sophokles Jochen Schmidt sah in dem gemeinsamen Titel eine Bestatigung fur die Vermutung dass Holderlin moglicherweise vorhatte alle erhaltenen Tragodien des Sophokles zu ubersetzen Dass Holderlin als Titel nicht Konig Oedipus sondern Oedipus der Tyrann wahlte angelehnt an den Titel Oidipous tyrannos bei Sophokles wurde schon von Zeitgenossen kritisiert und ist missverstandlich Bei Holderlin bedeutet Tyrann so viel wie Herrscher Holderlin hatte sich schon als Schuler in Denkendorf und Maulbronn mit antiken Dichtern beschaftigt In Maulbronn ubersetzte er die ersten eineinhalb Bucher der Ilias Spater ubersetzte er aus dem Lateinischen und aus dem Griechischen aber keine vollstandigen Werke da er nicht vorhatte die Ubersetzungen zu veroffentlichen Beispielsweise ubersetzte er von Lukans De bello civili nur das erste Buch Weitere lateinische Werke aus denen er Passagen ubersetzte waren die Metamorphosen und die Heroides von Ovid und Vergils Aeneis von Horaz ubersetzte er zwei Oden Von den griechischen Dichtern Sophokles Euripides und Pindar ubersetzte er Bruchstucke aus einzelnen Werken Ab 1800 ubersetzte er nur noch Pindar und Sophokles Seine Pindar Ubersetzungen haben wiederum einen eher fragmentarischen Charakter Ab 1802 ubersetzte Holderlin die beiden Sophokles Tragodien mit der Absicht der Veroffentlichung Es blieben die einzigen Werke die er vollstandig ubersetzte Holderlin als Philosoph Die Bedeutung Holderlins fur die fruhidealistische Philosophie nach Kant in den neunziger Jahren des 18 Jahrhunderts ist erst seit den 1970er Jahren in vollem Umfang erkannt und gewurdigt worden Holderlins philosophische Grundposition kann durch den All Einheits Gedanken charakterisiert werden d h durch die Einheit der Natur und des Menschen mit der Natur Holderlin orientierte sich am antiken Pantheismus und an der Philosophie Spinozas fur den es nur eine Substanz Gott oder die Natur gab Der wichtigste Denker fur Holderlin war Platon Fur Holderlins Platon Rezeption waren der Renaissancephilosoph Ficino 1433 1499 und die Vertreter der Vereinigungsphilosophie einer platonisierenden Nebenstromung im Denken des 18 Jahrhunderts Hemsterhuis 1721 1790 und Herder 1744 1803 richtungsweisend Die Vereinigungsphilosophie stellte einen Versuch dar die Trennungen unter denen der Mensch denkt und lebt aufzuheben Holderlins Auseinandersetzung mit der zeitgenossischen Subjektivitatsphilosophie Kants und Fichtes war teils affirmativ teils kritisch Den Ansatz Fichtes sein System aus einem obersten evidenten Prinzip dem absoluten Ich herzuleiten lehnte Holderlin ab Selbstbezuglichkeit Ichheit und Absolutheit schliessen sich fur ihn aus Das Ich beruht bereits auf einer Trennung derjenigen von Subjekt und Objekt Daher kann es nicht hochstes Prinzip der Philosophie sein Andererseits stand Holderlin Fichtes Dialektik der Wechselbestimmung Ich und Nicht Ich bestimmen sich gegenseitig positiv gegenuber Dies gilt auch fur den Begriff des Strebens der fur Fichtes praktische Philosophie zentral ist Nach Holderlin muss der Mensch einerseits nach dem Unendlichen streben andererseits aber nach Beschrankung Der Mensch kann nicht gottahnlich sein darf aber auch nicht zum Tier herabsinken Von November 1794 bis Mai Juni 1795 hielt sich Holderlin in Jena auf wo er Fichtes Vorlesungen horte Die Auseinandersetzung mit Fichtes Denken mundete in eine grundsatzphilosophische Skizze die in der Grossen Stuttgarter Holderlin Ausgabe den Titel Urteil und Sein tragt Urteil bezeichnet nach Holderlin die ursprungliche Trennung von Subjekt und Objekt Sein hingegen das ursprungliche Ganze Dieses Sein stellt keine Letztbegrundung der Philosophie wie Fichtes absolutes Ich dar sondern eine notwendige Voraussetzung der Subjekt Objekt Beziehung Es ist nur in unendlicher Annaherung erkennbar dem Menschen als einem endlichen Wesen aber im Schonen anschaubar Bei Platon ist das Schone diejenige Idee die den Sinnen am ehesten zuganglich ist Phaidros 250d Fur Kant und Fichte gilt der Primat der praktischen Philosophie der Ethik fur Holderlin ist die Asthetik die Konigsdisziplin der Philosophie Bei den Vorbereitungen zu einer literarischen Zeitschrift das Projekt scheiterte entfaltet Holderlin seine Asthetik und Poetologie in mehreren Manuskripten in systematischer Form Diese sog Homburger Fragmente entstanden im Jahre 1799 Grundlegend fur diese Fragmente war Holderlins Lehre vom Wechsel der Tone Holderlin scheint dabei Schillers Unterscheidung von naiver und sentimentalischer Dichtung weiterentwickeln zu wollen Er wendet die Lehre vom naiven heroischen und idealischen Ton zunachst auf die literarischen Gattungen Lyrik Epik und Dramatik Tragik an Der Wechsel der Tone besteht im Hinblick auf die Epik im heroischen Grundton dessen Darstellung Erscheinung naiv sein muss In der Lyrik ist der Grundton naiv die Darstellung Holderlin nennt diese den Kunstcharakter idealisch Die hochste Gattung ist die tragische Grundton idealisch Erscheinung heroisch Die Tone die man auch als Formen bezeichnen kann werden von Holderlin also nicht nur auf das einzelne literarische Werk bzw auf die Gattungen angewendet In ihnen drucken sich die drei grundsatzlichen Weltverhaltnisse des Subjekts aus naive Hingabe an die Welt heroische Eigenmacht gegenuber der Welt idealischer Ausgleich beider Tendenzen Den Beziehungen des Subjekts gegenuber der Objektwelt entsprechen die Lebensalter Kindheit Jugend und Reife Im Fragment Uber den Unterschied der Dichtarten legt Holderlin seine Auffassung von der Tragodie als hochster Gattung dar Der Text Uber die Verfahrungsweise des poetischen Geistes stellt das umfangreichste der Fragmente Holderlins dar es ist nicht nur ein poetologischer sondern auch ein metaphysisch spekulativer Text der das Thema der notwendigen Vereinigung von Subjekt und Objekt im Sein variiert und zum Ausgangspunkt einer differenzierten Asthetik und Poetik macht Holderlin hat kein einziges seiner philosophischen Manuskripte ausgearbeitet und veroffentlicht Dennoch ubte er einen grossen Einfluss auf seine Studienfreunde Schelling und Hegel aus Von beiden war er als philosophischer Gesprachspartner anerkannt Von 1797 bis 1800 war er Hegels philosophischer Mentor Seine Vereinigungsphilosophie war von grosser Bedeutung fur die Dialektik Hegels Der Text des Fragments Das alteste Systemprogramm des deutschen Idealismus das als Manuskript in Hegels Handschrift vorliegt konnte nach Ansicht einiger Forscher von Holderlin stammen oder zumindest von ihm inspiriert sein RezeptionDie Muhen der Herausgeber Norbert von Hellingrath Der erste Band seiner Holderlin Werkausgabe erschien im Jahr 1913 Siehe auch die Liste der Werkausgaben Zu Holderlins Lebzeiten wurde nur ein Teil seines lyrischen Werkes veroffentlicht und erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden einige bis dahin unbekannte Texte aus der Zeit nach 1800 herausgegeben zuvor waren vom Spatwerk fast nur die sogenannten Nachtgesange bekannt Die ersten Bemuhungen um die Edition des handschriftlichen Nachlasses unternahm Wilhelm Bohm Seine Ausgabe wurde abgelost von den beiden historisch kritischen Ausgaben von Norbert von Hellingrath und Franz Zinkernagel Hellingraths Edition galt als uberlegen nicht zuletzt weil Zinkernagel seinen kritischen Apparat nicht mit veroffentlicht hatte Im Jahr 2019 publizierte der Wallstein Verlag den Werkteil Gedichte aus Zinkernagels Gesamtausgabe erstmals zusammen mit Zinkernagels editorischen Erlauterungen Die besonderen Schwierigkeiten die Holderlins Handschriften bereiten fuhrten dazu dass Friedrich Beissner 1943 einen dritten Versuch einer wissenschaftlichen Ausgabe des Gesamtwerkes unternahm Stuttgarter Ausgabe Die zunachst als endgultig angesehene Textgestalt die Beissner herstellte wurde in den 1970er Jahren Gegenstand scharfster Kritik von Seiten D E Sattlers der 1975 eine vierte Gesamtausgabe begann Frankfurter Ausgabe Deren Herzstuck die Bande 7 und 8 mit den Gesangen wurde einerseits begrusst und andererseits von Holderlinforschern und Editionsphilologen anderer Ausgaben abgelehnt Der Streit um den Holderlintext entzweite die Forschung jahrelang und ist bis heute zu keinem Ende gekommen Wegen der unterschiedlichen Entscheidungen welche die Herausgeber trafen existiert heute fur zahlreiche Werke kein einheitlicher Text Dies gilt vor allem fur die Hymnen und Entwurfe aus dem Homburger Folioheft sowie fur die Entwurfe zu dem Drama Der Tod des Empedokles und fur viele weitere Gedichte Von der Stuttgarter Ausgabe leitet sich die kommentierte Leseausgabe von Jochen Schmidt her von der Frankfurter Ausgabe die Edition von Michael Knaupp Da auch Schmidt und Knaupp eigenstandige Entscheidungen bei der Textherstellung trafen konkurrieren derzeit also vier Ausgaben mit zum Teil erheblich voneinander abweichenden Texten so dass selbst der am blossen Wortlaut interessierte Leser gezwungen ist auf die in der Frankfurter Ausgabe wiedergegebenen Reproduktionen der Handschriften zuruckzugehen Wirkung Holderlins Poesie die heute unbestritten als ein Hohepunkt der deutschen und abendlandischen Literatur gilt war bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts durch die Ausgabe der 1826 erschienenen Gedichte immerhin unter Schriftstellern nicht unbekannt Begeisterung erregte er unter den Anhangern der Heidelberger Romantik besonders Clemens Brentano und Achim von Arnim die in einigen Ausgaben ihrer Zeitung fur Einsiedler Holderlins Gedichte abdruckten Ersterer bekannte dass Holderlin sein hochstes Ideal sei Joseph Gorres erinnerte 1804 in seiner Zeitschrift Aurora an den Dichter und lobte ein Jahr spater den Roman Hyperion Wilhelm Waiblinger der Holderlins Roman in seinem Phaeton nachahmte verfasste 1827 28 die erste Holderlin Biographie Nach 1848 wurde sein lyrisches Werk aber weitgehend ignoriert Holderlin galt als junger romantischer Melancholiker und blosser Nachahmer Schillers Friedrich Nietzsche aber schatzte ihn hoch Motive seiner Kritik an einem vereinseitigt apollinischen Bild der griechischen Kultur gehen auf Holderlin zuruck Die grosse Nachwirkung im 20 Jahrhundert setzte mit Stefan George ein die wissenschaftliche Erschliessung begann im Jahr 1910 mit der Dissertation von Norbert von Hellingrath in welcher der Stil des Holderlinschen Spatwerks und die Eigenart seiner Ubersetzungen aus Pindar erstmals in adaquater Weise beschrieben wurden Abseits einer eher konservativen oder deutsch nationalistischen Holderlin Rezeption haben sich auch dezidiert linke Leser mit dem Dichter beschaftigt Dazu zahlen neben Ernst Bloch Georg Lukacs und Peter Weiss auch Anarchisten wie Gustav Landauer und Rudolf Rocker Obwohl Holderlins hymnischer Stil in der deutschen Literatur einmalig geblieben ist hat seine pragnante und haufig fragmentarische Lyrik tiefgehenden Einfluss auf die Poesie z B von George Heym Trakl Celan Bachmann und auf viele weitere von jungeren Autoren etwa Gerhard Falkner ausgeubt Seine patriotischen Gedichte etwa die Ode Der Tod furs Vaterland waren wahrend der Zeit des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege besonders popular Ihr freiheitlich republikanischer Hintergrund wurde in dieser Zeit jedoch verschwiegen Holderlins Ubersetzungen der Dramen Konig Odipus und Antigone von Sophokles fanden nach deren Erscheinen nur geringe aber zum Teil begeisterte Aufnahme so vor allem in Bettina von Arnims Buch Die Gunderode einem Werk uber Karoline von Gunderrode Von der Seite der Philologen vor allem von Heinrich Voss dem Sohn von Johann Heinrich Voss und auch von Schiller sind dagegen scharf ablehnende Ausserungen uberliefert Erst im 20 Jahrhundert wurde ihre Bedeutung als Modell einer poetischen Ubersetzung erkannt beispielsweise beruht Bertolt Brechts Bearbeitung der Antigone des Sophokles auf Holderlins Ubertragung welche die Fremdheit des griechischen Textes sichtbar macht anstatt sie zu eliminieren Holderlins philosophische Bedeutung beruht auf seiner Kritik der Fichteschen Wissenschaftslehre und auf seinem Gegenentwurf den er in der zweiseitigen Studie Urtheil und Seyn niederlegte die erst im Jahr 1961 veroffentlicht wurde Auch die ubrigen philosophischen und poetologischen Ausarbeitungen sind fragmentarisch und ausserordentlich schwierig Insbesondere Dieter Henrich hat in umfangreichen Studien Holderlins philosophischen Ansatz herausgearbeitet und die Diskussionszusammenhange beschrieben in denen er sich ausbilden konnte Holderlins dominierende Rolle in der philosophischen Gemeinschaft mit Sinclair und Hegel in Frankfurt und Bad Homburg hat zur Ausbildung der Grundgedanken beigetragen die Hegel schliesslich zu seiner Philosophie des Geistes fuhrten Der gedankliche Gehalt des hymnischen Spatwerks wurde immer wieder zum Anlass philosophischer Auslegungen so bei Martin Heidegger Theodor W Adorno Jacques Derrida Michel Foucault und Alain Badiou Auseinandersetzung mit Holderlins Krankheit Dem jungen Dichter Wilhelm Waiblinger der Holderlin bewunderte und in den 1820er Jahren wiederholt besuchte ist eine romantische Stilisierung des wahnsinnigen Holderlin wahrend dieser Zeit zu verdanken Als Wahnsinniger tritt Holderlin auch in Maler Nolten auf einem Roman von Eduard Morike der den Dichter ebenfalls in Tubingen besucht hatte Ausserdem erscheint Holderlin als wahnsinniger Freund Holder in Justinus Kerners Reiseschatten Ausgehend von sparlichen Uberlieferungen und gepragt durch die literarisch verarbeiteten Erfahrungen von Zeitzeugen blieb Holderlins Wahnsinn bis 1900 eine Randnotiz im psychiatrischen Diskurs Uber die genaue medizinische Bestimmung seiner geistigen Verruckung wurde insbesondere seit 1900 zwischen Literaturwissenschaftlern und Psychiatern vehement gestritten Das Interesse an einer moglichst eindeutigen Diagnose ging dabei zunachst von Literaturwissenschaftlern aus Der Germanist Franz Zinkernagel stellte dem Psychiater Robert Eugen Gaupp der von 1906 bis 1936 der Universitatsnervenklinik Tubingen vorstand die Frage wann genau die Erkrankung begonnen habe weil er die als krank und damit als sinnlos zu wertenden Gedichte von einer Gesamtausgabe ausschliessen wollte Gaupp wiederum beauftragte seinen Assistenten Wilhelm Lange In seiner 1909 erschienenen Arbeit Holderlin vertrat Lange im Sinne der damals ublichen psychiatrischen Kategorien die These dass Holderlin ab Mai 1801 an einer Schizophrenie gelitten habe Lange und Zinkernagel waren sich darin einig dass die literarischen Arbeiten Holderlins ab dem Zeitpunkt seiner schizophrenen Erkrankung als sinnfrei einzuordnen seien Dem widersprach bereits 1915 Norbert von Hellingrath Herausgeber der ersten historisch kritischen Ausgabe von Holderlins Werken Er argumentierte die geistigen Produkte eines Geistesgestorten konnten durchaus sinnhaft sein Ahnlich ausserte sich 1922 Karl Jaspers mit seinem beruhmt gewordenen Ausspruch Es ist unfruchtbar auf Holderlin sche Dichtungen grobe psychopathologische Kategorien anzuwenden Auch der Psychiater Rudolf Treichler lehnte in seiner Dissertation uber Holderlin die 1935 an der Tubinger Klinik entstand eine Psychiatrisierung des kunstlerischen Schaffens ab also die Annahme dass kunstlerische Produkte eines kranken Menschen niedriger oder auch hoher eingeschatzt werden durfen Von Jaspers ubernahm er den Vergleich mit der kranken Muschel die eine Perle erzeugt und nannte dies ein schones Bild Die wachsende Ich Verleugnung Holderlins muss jedenfalls nicht als Symptom einer schizophrenen Ich Auflosung gedeutet werden Eine neuere Sichtweise geht von einem bewussten Entichungswillen Holderlins aus dessen spate Gedichte mitunter Merkmale einer parodistischen Abrechnung mit der herkommlichen Ich Lyrik aufscheinen lassen Insbesondere besteht heute Einigkeit dass eine Einschatzung der spaten Gedichte Holderlins als sinnvolle und asthetisch anspruchsvolle Kunstwerke nicht von einer medizinischen Diagnose abhangt Aktuelle literaturwissenschaftliche Untersuchungen belegen nachdrucklich die hohe Qualitat Sinntrachtigkeit und Eigenstandigkeit der spaten Gedichte Holderlins 1978 erschien die Biographie von Pierre Bertaux In ihr vertrat er die These Holderlin habe seine Verrucktheit nur gespielt zunachst um sich vor drohender politischer Verfolgung zu schutzen spater um sich aus der ausseren Welt zuruckzuziehen und sich seiner von griechischen Gottern bevolkerten Phantasiewelt ungestort hingeben zu konnen Die Biographie von Bertaux wurde auch vor dem Hintergrund popular dass in den westlichen Gesellschaften eine intensive kritische Auseinandersetzung mit der Institution Psychiatrie stattfand Sie transportierte Ansichten der Antipsychiatrie obwohl Bertaux diese nicht explizit vertrat und brachte damit Holderlin in die aktuellen kulturellen Debatten Bertaux erntete aber auch Kritik 1978 widersprach Uwe Henrik Peters der These vom edlen Simulanten Die Auffassung Holderlin habe seinen Wahnsinn nur simuliert ist aus heutiger Sicht falsch Er mag sich durch ein Ubertreiben der eigenen Verrucktheit unliebsame Menschen vom Leib gehalten haben litt aber doch an einer schweren psychischen Erkrankung Dies zeigt sich beispielhaft in den Nurtinger Pflegschaftsakten die eindrucksvolle Briefe von Erich und Lotte Zimmer enthalten Sie wurden erst in den 1990er Jahren entdeckt In jungerer Zeit haben beispielsweise der Holderlin Biograf Rudiger Safranski und Karl Heinz Ott die von Bertaux vertretene Deutung als Legendenbildung eingestuft Im historischen Ruckblick kann die Frage welcher Art Holderlins Krankheit war wohl kaum je sicher geklart werden Nachtragliche Bewertungen und psychiatrische Klassifikationen sind naturgemass grundsatzlich unsicher Der Arzt und Pharmakologe Reinhard Horowski legte 2017 mit der Streitschrift Holderlin war nicht verruckt eine neue Deutung vor Holderlin sei in der Tubinger Klinik unter anderem mit hohen Dosen von Quecksilber I chlorid Kalomel als Abfuhrmittel behandelt worden und habe deshalb an einer chronischen Quecksilbervergiftung gelitten Dies erklare sowohl sein bizarres Verhalten als auch korperliche Symptome wie den fruhzeitigen Verlust der Schneidezahne Ferner sei bisher ubersehen worden dass Holderlins Herzklappen laut dem Autopsiebericht vollig verkalkt waren die Verkalkung habe zu Erstickungsangst und zu der korperlichen Unruhe gefuhrt die Holderlin vor allem nachts plagte Die vielschichtige Debatte uber Holderlins Krankheit wird bis heute kontrovers gefuhrt Holderlin Institutionen Das seit 1941 bestehende Holderlin Archiv der Wurttembergischen Landesbibliothek in Stuttgart sammelt Veroffentlichungen zu Holderlin aus aller Welt Dazu zahlen beispielsweise auch Ubersetzungen seiner Werke in mehr als 80 Sprachen oder Zeugnisse der Holderlin Rezeption in der Musik und der bildenden Kunst Laut Jorg Ennen dem Leiter des Holderlin Archivs sind weltweit mehr als 100 000 Publikationen zu Holderlin erschienen Das Holderlin Archiv gibt die Internationale Holderlin Bibliographie heraus seit 2001 online Das Archiv steht Forschern und Interessierten als Arbeitsort zur Verfugung Die Holderlin Gesellschaft in Tubingen hat seit der Nachkriegszeit unter anderem mit zahlreichen Veroffentlichungen massgeblich zur Holderlin Rezeption beigetragen Sie hat heute knapp 800 Mitglieder Der im Jahr 2007 gegrundete Verein Holderlin Nurtingen e V pflegt insbesondere das kulturelle Erbe Holderlins in Nurtingen Dazu zahlen vielfaltige Veranstaltungen seit 2007 die Einrichtung eines Rundwanderwegs 2011 eines Radwegs 2012 und eines Stadtrundgangs 2020 mit Holderlin Bezug sowie das Holderlin Denkmal in Nurtingen 2017 Museen und Gedenkorte Holderlinhaus in Lauffen Das Holderlinhaus in Holderlins Geburtsstadt Lauffen am Neckar existiert mit diesem Namen und in der heutigen Gestaltung als Museum erst seit 2020 Es war das private Wohnhaus der Familie Holderlin das bereits Holderlins Grossvater erworben und ausgebaut hatte Hier lebte Holderlins verwitwete Mutter mit ihren Kindern von 1772 bis 1774 Nach dem Umzug der Familie nach Nurtingen wurde es 1775 verkauft Im Jahr 1970 entdeckte man in Dokumenten im Lauffener Stadtarchiv dass das private Wohnhaus der Familie Holderlin noch existierte und weitgehend im historischen Zustand erhalten geblieben war 2015 erwarb die Stadt das Gebaude in der Nordheimer Strasse 5 vom Vorbesitzer Danach wurde es samt Scheune saniert und als Holderlin Museum eingerichtet Im Innenhof wurde ein Saal fur Veranstaltungen zugebaut Im Jahr 2020 zum 250 Geburtstag Holderlins wurde der neue Komplex als Holderlinhaus eroffnet Seither wird hier in mehreren Raumen Holderlins Leben und Werk thematisiert Das Holderlinhaus in Lauffen am Neckar Zustand vor der Renovierung 2009 Zustand nach der Renovierung 2021 Holderlinhaus in Nurtingen Hauptartikel Holderlinhaus Nurtingen Das Holderlinhaus in Nurtingen ist das Haus in dem Holderlin von 1774 bis 1784 mit seiner Familie wohnte 1779 starb der Stiefvater Danach kam Holderlin bis zum Auszug seiner Mutter im Jahr 1798 immer wieder zu Besuch Das Gebaude in der Neckarsteige 1 war seit 1811 im Besitz des Spitals und wurde vielfaltig genutzt als Schulhaus als Suppenkuche fur arme Leute als Kindergarten und Lehrerseminar Spater kam es in den Besitz der Stadt Nurtingen die es immer als Schulgebaude nutzte Seit langem ist die Volkshochschule im Holderlinhaus untergebracht Nach langjahrigen Diskussionen wurde das Holderlinhaus ab Fruhjahr 2020 saniert und umgebaut Das neugestaltete Gebaude wurde im April 2023 eingeweiht Seitdem gibt es im Holderlinhaus eine multimediale Dauerausstellung zum Thema Holderlins Bildungswege und Nurtingen Das Holderlinhaus in Nurtingen Zustand 2011 vor dem Umbau Holderlinhaus Nurtingen Zustand nach dem 2023 erfolgten UmbauHolderlinturm in Tubingen Hauptartikel Holderlinturm Der Turm in dem Holderlin seit 1807 lebte ist mit dem angrenzenden Haus heute ein Holderlin Museum mit Ausstellungen und Bibliothek Holderlin Zentrum in Bad Homburg Villa Wertheimber in Bad Homburg In Bad Homburg befindet sich seit 2021 ein Holderlin Zentrum Eigenschreibweise Holderlin Zentrum das in der Villa Wertheimber im Gustavsgarten eingerichtet wurde Die Holderlin Gesellschaft stellte dafur die umfangreiche Forschungsbibliothek und das Editionsarchiv des Holderlinforschers D E Sattler als Dauerleihgabe zur Verfugung Die Sattler Bibliothek ist im Stadtarchiv untergebracht das sich ebenfalls in der Villa Wertheimber befindet und in dem weitere Holderlin Literatur zu finden ist Im Holderlin Kabinett im Foyer der Villa werden den Besuchern originale Holderlin Handschriften und Faksimiles als Wechselausstellung in einer Vitrine gezeigt erganzt durch Wandtafeln Seit Marz 2023 sind hier auch zwei kurze Spielfilme zum Thema Holderlin in Homburg abrufbar Die Holderlin Wohnung in der Trager des Bad Homburger Friedrich Holderlin Preises kostenlos wohnen und arbeiten konnen ist ein weiterer Bestandteil des Holderlin Zentrums Sie befand sich fruher in der Dorotheenstrasse und wurde im Jahr 2020 in das Obergeschoss der Villa Wertheimber verlegt Weitere Ehrungen Denkmale Holderlin Denkmal in Lauffen am Neckar mit Zeilen aus dem Gedicht Der Wanderer Im Hof des ehemaligen Klosters Lauffen gibt es ein altehrwurdiges Denkmal siehe Bild rechts das auch als Holderlin Gedenkstatte bezeichnet wird Eine Gedenktafel mit einer Holderlin Buste von Ernst Rau bildet das Zentrum des gemauerten Denkmals Die Gedenktafel mit dem Relief Portrat wurde 1873 von Wilhelm Pelargus in Zink gegossen Sie befand sich ursprunglich uber dem Eingang des Amtshauses des Klosterhofmeisters das man fruher fur Holderlins Geburtshaus hielt und das 1918 abgerissen wurde Nach dem Abriss wurde das Denkmal errichtet und die Gedenktafel dort integriert 2003 kam in Lauffen das moderne Kunstwerk Holderlin im Kreisverkehr von Peter Lenk hinzu Im Hof des Holderlinhauses in Lauffen wurde zu Holderlins 252 Geburtstag im Jahr 2022 eine lebensgrosse Holderlin Bronzeplastik von Thomas Duttenhoefer enthullt In Tubingen findet man ein Denkmal im Alten Botanischen Garten und eine Buste am Holderlinturm Weitere Holderlin Denkmale befinden sich am Neckarufer in Nurtingen im Kurpark Bad Homburg sowie im graflichen Park Bad Driburg Holderlin Denkmal im Alten Botanischen Garten in Tubingen Buste am Holderlinturm in Tubingen Holderlin Denkmal in Nurtingen Holderlin Denkmal in Bad Homburg Holderlin Gedenkstein im Graflichen Park von Bad Driburg Holderlin Stahlschnitt im Graflichen Park von Bad DriburgTemporares Denkmal im Oktober 2020 goldene Holderlin Statuetten auf der Neckarmauer in Tubingen Zu Holderlins 250 Geburtstag im Jahr 2020 bestuckte der Kunstler Ottmar Horl die Tubinger Innenstadt kurzzeitig mit 250 gleichartigen Holderlin Statuetten Die 66 Zentimeter hohen einfarbigen Kunststoff Figuren in Gold Schwarz Nachtblau und Opalgrun stellten einen sitzenden Holderlin dar der ein Buch mit den Armen an seine Brust druckt Grosse Gruppen dieser Statuetten sassen auf der Treppe der Stiftskirche und als lange Reihe auf der Neckarmauer Namensgebungen Siehe auch Holderlinstrasse Holderlinplatz und Holderlin Schule Nach Holderlin wurde 1790 die Pflanzengattung Neck aus der Familie der Silberbaumgewachse Proteaceae benannt Nach Holderlin sind zahlreiche Strassen und Schulen benannt Alleine in Baden Wurttemberg gibt es Stand 2022 insgesamt 439 Holderlinstrassen 100 Holderlinwege jeweils vier Friedrich Holderlin Strassen und Friedrich Holderlin Wege sowie zwei Holderlinplatze und einen Holderlinring Damit hat in etwa jede zweite der 1101 Gemeinden eine nach Friedrich Holderlin benannte Verkehrsflache Nach Holderlin sind folgende Auszeichnungen benannt der Friedrich Holderlin Preis der Stadt Bad Homburg seit 1983 der Friedrich Holderlin Preis der Universitat und der Stadt Tubingen seit 1989 der Holderlin Ring des Vereins Holderlin Nurtingen 2010 bis 2016 1999 wurde der Asteroid nach ihm benannt Vertonungen Wahrend im 19 Jahrhundert nur relativ wenige Holderlin Vertonungen entstanden setzte in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts eine rege Rezeption ein die besonders das Spatwerk des Dichters aufgreift Bis 1950 Peter Cornelius Sonnenuntergang 1862 Johannes Brahms Schicksalslied op 54 auf ein Gedicht aus dem Hyperion 1868 71 Max Reger Ihr ihr Herrlichen aus dem Gedicht Die Eichbaume 18 Lieder op 75 Nr 6 fur hohe Singstimme und Klavier 1903 Max Reger An die Hoffnung Lied op 124 fur Alt und Orchester 1912 Richard Wetz Hyperion op 32 fur Bariton gemischten Chor und Orchester 1912 Hermann Zilcher Holderlin symphonischer Zyklus op 28 fur Tenor oder Bariton und Orchester 1913 Josef Matthias Hauer Holderlin Lieder op 6 und op 12 fur mittlere Stimme und Klavier 1914 15 Hans Pfitzner Abbitte Lied op 29 1 fur Singstimme und Klavier 1921 Josef Matthias Hauer Sechs Lieder op 32 1924 und Funf Lieder op 40 1925 fur Singstimme und Klavier Theophil Laitenberger Sechs Holderlin Gesange fur mittlere Stimme und Klavier An Diotima 1934 1970 Die Eichbaume 1936 1970 Sonnenuntergang 1923 1970 Der Frieden 1934 1970 Der Mensch 1923 1969 Ruckkehr in die Heimat 1951 1969 Wolfgang Fortner Vier Gesange 1933 Paul Hindemith Sechs Lieder nach Gedichten von Friedrich Holderlin fur Tenor und Klavier 1933 35 Paul Dessau Abbitte Lied fur Singstimme und Klavier 1937 Viktor Ullmann komponierte im Konzentrationslager Theresienstadt seine Holderlin Lieder 1943 44 Hermann Reutter Drei Lieder op 56 fur tiefe Stimme und Klavier 1944 Drei Lieder op 67 fur Singstimme und Klavier 1946 47 Funf Fragmente o Op fur Tenor und Klavier 1965 Carl Orff Antigonae Vertonung der Tragodie des Sophokles in Holderlins Ubersetzung Salzburg 1949 1951 1980 Hans Werner Henze Kammermusik 1958 uber die Hymne In lieblicher Blaue 1958 Benjamin Britten Sechs Holderlin Fragmente deutsch op 61 1958 fur Tenor und Klavier Carl Orff Oedipus der Tyrann Vertonung der Tragodie des Sophokles in Holderlins Ubersetzung Stuttgart 1959 Hans Werner Henze ehmals und jetzt fur Singstimme und Klavier 1961 Hanns Eisler Zyklus Ernste Gesange fur Bariton und Streichorchester 1962 Vorspiel und Spruch Viele versuchten umsonst 1 Asyl In seiner Fulle 4 An die Hoffnung O Hoffnung 6 Komm ins Offene Freund Aribert Reimann Holderlin Fragmente fur Sopran und Orchester 1963 Wilhelm Weismann Drei Madrigale nach Worten von Friedrich Holderlin 1963 Bruno Maderna Aria 1964 Hyperion Lirica in forma di spettacolo 1965 beide Werke fur Sopran Flote und Orchester Jacques Wildberger die Stimme die alte schwacher werdende Stimme fur Sopran Violoncello und Tonband 1973 74 Heinz Holliger Scardanelli Zyklus 1975 1991 Paul Heinz Dittrich Kammermusik III fur Bariton und Blaserquintett 1974 Giselher Klebe Drei Lieder nach Holderlin op 74 1975 76 Wolfgang Rihm Holderlin Fragmente 1976 77 Luigi Nono Fragmente Stille An Diotima Streichquartett 1979 und Prometeo 1984 enthalt einen Abschnitt der Holderlins Schicksalslied aus Hyperion zur textlichen Grundlage hat Hans Zender Holderlin Lesen I II 1979 87 1981 2000 Gyorgy Ligeti Drei Phantasien nach Friedrich Holderlin fur 16 stimmigen Chor a cappella 1982 Nicolaus A Huber Turmgewachse 1982 83 Heinz Holliger Turm Musik 1984 Juan Allende Blin Fragment fur Sopran Trompete und Euphonium 1984 Wilhelm Killmayer Holderlin Lieder 1 Zyklus 1982 1985 UA Tenor und Orch 1986 Tenor und Klavier 1989 2 Zyklus 1983 1987 UA Tenor und Orch 1987 Tenor und Klavier 1989 3 Zyklus 1983 1991 UA 1991 Gyorgy Kurtag Friedrich Holderlin AN op 29 fur Tenor und Klavier 1988 89 Walter Zimmermann Hyperion Briefoper nach Holderlin fur Schreibenden 3 Sanger Instrumentalensemble 1989 90 Hans Zender Denn wiederkommen Holderlin Lesen III fur Streichquartett und Sprecher 1991 UA 1992 Jacob ter Veldhuis Drei stille Lieder op 50 fur Singstimme und Klavier 1991 Nicolaus A Huber Offenes Fragment 1991 An Holderlins Umnachtung 1992 Ohne Holderlin 1992 Karl Ottomar Treibmann HOLDERLIN Briefe und Dichtungen fur Bariton Flote und Klavier 1992 Jacques Wildberger Elegie fur Sopran und Kammerensemble 1994 95 Jorg Peter Mittmann dem All Einen 1995 szenische Collage pantheistischer Texte Georg Friedrich Haas Nacht 1996 Kammeroper in 24 Bildern Karl Ottomar Treibmann Turmgesange Der offene Tag fur Gesang und Klavier 1997 Warnfried Altmann Der blinde Sanger 1998 Komposition fur gemischten Chor a cappella Klemens Vereno Zweite Sinfonie Gesange der Ferne nach Fragmenten von Friedrich Holderlin fur Tenor und 45 Soloinstrumente UA 1999 Uwe Nolte Frank Machau Orplid Das Schicksal 1999 veroffentlicht auf gleichnamiger limitierter 10 Schallplatte Nicolaus A Huber ACH DAS ERHABENE betaubte Fragmente 1999 Rudi Spring Heimkunft III Kammersymphonie op 74 2000 01 fur Altstimme Obligat Instrumente und Streichorchester Hans Zender Mnemosyne Holderlin lesen IV fur Frauenstimme 2 Violinen Bratsche Cello und Tonband UA 2000 21 Jahrhundert An die Parzen fur gemischter Chor und Klavier 2003 Wolfgang Rihm Drei Holderlin Gedichte Abbitte Halfte des Lebens An Zimmern 2004 Peter Ruzicka ins Offene Musik fur 22 Streicher 2005 06 Parergon Sieben Skizzen zu Holderlin fur Klavier 2006 und mochtet Ihr an mich die Hande legen Funf Fragmente von Holderlin fur Bariton und Klavier 2006 07 Holderlin Eine Expedition Musiktheater 2007 Zuzana Mausen Ferjencikova Diotima fur Orgel Solo uber Texte von Holderlin 2007 Hiroaki Minami 5 Lieder Walter Steffens Gesange auf Holderlin fur Gesangstimme und Klavier 2008 2018 auf CD Navona Records Vicheslav Shenderovich Svalbard Das Schicksal 2009 Hans Zender Ein Wandersmann zornig Holderlin lesen V fur Akkordeon und Sprechstimme 2012 UA 2013 Lucien Posman Halfte des Lebens fur gemischten Chor 2012 Charlotte Seither Botschaften aus dem Turm Zwei Stucke fur Friedrich H fur Singstimme und Klavier 2014 Lucien Posman Concerto cantate fur Klarinette amp Chor Klavier und Schlagzeug Teil 1 Die Eichbaume Teil 2 Mein Eigentum Teil 3 Da ich ein Knabe war 2015 Charlotte Seither HorenMachen Neun Sprechakte fur Stimme solo 2020 Johannes Matthias Michel Bald aber sind wir Gesang Motette fur gemischten Chor 2020 Die Grenzganger Holderlin komplettes Album mit 14 Vertonungen von Holderlin Gedichten 2020 Chris Jarrett Sechs Holderlinlieder fur Bariton und Klavier 2020 Moritz Lassmann Holderlin Zyklus fur Stimme und Klavier 2024 UA 2025 Tubingen Theater und Literatur Peter Weiss Holderlin Theaterstuck Urauffuhrung 1971 eine szenische Biografie Peter Hartling Holderlin Ein Roman Luchterhand Darmstadt 1976 literarische Annaherung an Holderlins Leben und Werk wirkmachtig aber im Stand der Deutung veraltet Filme Spielfilme Halfte des Lebens Spielfilm DDR 1984 100 Min Regie Herrmann Zschoche Darsteller Ulrich Muhe Jenny Grollmann u a Feuerreiter Die Lebens und Leidensgeschichte Friedrich Holderlins Spielfilm Deutschland 1998 130 Min Regie Nina Grosse Darsteller Martin Feifel Marianne Denicourt Nina Hoss Ulrich Muhe u a Holderlin Trilogie Deutschland 1992 2000 Regie Harald Bergmann Drei Filme unterschiedlicher Stilart Lyrische Suite 1992 84 Min Darsteller Jean Marie Straub Udo Samel Otto Sander D E Sattler u a Holderlin Comics 1994 90 Min Darsteller Udo Samel Walter Schmidinger Otto Sander Tina Engel Rainer Sellien u a Scardanelli 2000 112 Min Darsteller Andre Wilms Walter Schmidinger Geno Lechner Baki Davrak Udo Kroschwald u a Holderlin Fragmente Musikfilm Deutschland 2009 2 Fassungen 12 Min 30 Min Regie Ingo J Biermann Darsteller Jurgen Holtz Raphael Kubler u a Filmische Adaption von Holderlins Gedichtfragmenten und Wolfgang Rihms Liedvertonung Dokumentarfilme Wohin denn ich Der arme Holderlin Dokumentation Deutschland NDR 1984 45 Min Buch und Regie Reinhold Jaretzky Passion Holderlin Deutschland 2003 67 Min Regie Harald Bergmann Ein Dokumentarfilmessay mit Heinz Wismann Detlef B Linke D E Sattler Heinz Holliger u a Holderlin Schicksalsjahre in Homburg Dokumentarfilm Deutschland 2006 29 Min Regie Rolf Pflucke Micaela Lammle Darsteller Herbert Schafer Nadine Geyersbach Til Beyland u a Kommentar Jochen Schmidt Peter Hartling Friedrich Holderlin Dichter sein Unbedingt Dokumentarfilm 2019 90 Min Regie Rolf Lambert Hedwig Schmutte WerkausgabenAusgaben zu Lebzeiten 1791 Erste Gedichte werden in Gotthold Friedrich Staudlins Musenalmanach furs Jahr 1792 veroffentlicht1797 1799 Hyperion oder Der Eremit in Griechenland 1 Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 2 Band als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv 1804 Trauerspiele des Sophokles Sophokles Ubertragung 1826 Gedichte von Friedrich Holderlin hrsg von Ludwig Uhland und Gustav Schwab Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Gesamtausgaben Friedrich Holderlin s sammtliche Werke Hrsg von 2 Bde Stuttgart und Tubingen 1846 erste Gesamtausgabe Gesammelte Dichtungen Hrsg von Berthold Litzmann 2 Bde Stuttgart 1896 Gesammelte Werke Hrsg von Wilhelm Bohm 3 Bde Jena 1905 Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe begonnen durch Norbert von Hellingrath und fortgefuhrt durch und 6 Bde Berlin 1913 1923 Dritte Auflage in 4 Banden Berlin 1943 Samtliche Werke und Briefe in 5 Banden Kritisch historische Ausgabe hrsg von Franz Zinkernagel Leipzig 1914 1926 Samtliche Werke Hrsg von Friedrich Beissner und Adolf Beck 15 Bde Stuttgart 1943 1985 Grosse Stuttgarter Ausgabe heute online verfugbar Samtliche Werke Hrsg von Friedrich Beissner 6 Bde Stuttgart 1944 1962 Kleine Stuttgarter Ausgabe Samtliche Werke und Briefe Hrsg von Gunter Mieth 2 Bde Berlin und Weimar 1970 Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe hrsg von D E Sattler 20 Bde und 3 Supplemente Frankfurt a M 1975 2008 Frankfurter Ausgabe Werke Briefe Dokumente Hrsg von Pierre Bertaux 4 rev u erw Aufl Munchen 1990 Samtliche Werke und Briefe Hrsg von 3 Bde Munchen 1992 1993 Munchener Ausgabe Samtliche Werke und Briefe in drei Banden Hrsg von Jochen Schmidt Frankfurt a M 1992 1994 Samtliche Werke Briefe und Dokumente Hrsg von D E Sattler 12 Bde Munchen 2004 Bremer Ausgabe Sekundarliteratur jeweils chronologisch Biografien und Einfuhrungen Adolf Wohlwill Holderlin Johann Christian Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 728 734 Martin Glaubrecht Holderlin Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 322 332 Digitalisat Pierre Bertaux Friedrich Holderlin Suhrkamp Frankfurt am Main 1978 ISBN 978 3 518 02148 4 Neuauflage Friedrich Holderlin Eine Biographie Insel Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 458 34352 0 Ulrich Gaier Holderlin Eine Einfuhrung Francke Tubingen 1993 ISBN 3 7720 2222 7 Stefan Wackwitz Friedrich Holderlin 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 12215 8 Gunter Martens Friedrich Holderlin Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1996 ISBN 3 499 50586 X Johann Kreuzer Hrsg Holderlin Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01704 4 Jurgen K Hultenreich Holderlin Das halbe Leben Eine poetische Biografie Edition A B Fischer Berlin 2018 Rudiger Safranski Holderlin Komm ins Offene Freund Biographie Carl Hanser Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26408 3 Hans Dieter Muck Friedrich Holderlin 1770 1843 Chronik Leben Werke Dokumente Weimarer Verlagsgesellschaft 2020 2 Bande Band I 1770 1795 ISBN 978 3 7374 0286 6 Band II 1795 1843 ISBN 978 3 7374 0287 3 Thomas Emmrich Friedrich Holderlin Literatur Kompakt Bd 21 Tectum Baden Baden 2022 ISBN 978 3 8288 4285 4 Beitrage zur Biografie Ulrich Gaier u a Hrsg Holderlin Texturen Holderlin Gesellschaft Tubingen 1995 ff Text und Bilddokumentation zu Holderlins Lebensweg Otfried Kies Holderlin und seine Familie in Lauffen am Neckar Verlag Holderlin Gesellschaft Tubingen 2001 Priscilla A Hayden Roy Sparta et Martha Pfarramt und Heirat in der Lebensplanung Holderlins und in seinem Umfeld Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5517 3 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens Tagebuchblatter Aufzeichnungen Briefe Erweitert von Volker Michels Klopfer amp Meyer Verlag Tubingen 2012 ISBN 978 3 940086 72 3 Sabine Doering Friedrich Holderlin Biographie seiner Jugend Wallstein Gottingen 2022 ISBN 978 3 8353 5151 6 Thomas Schmidt Hrsg Die Linien des Lebens sind verschieden Holderlin in Tubingen Tubinger Kataloge Bd 112 Universitatsstadt Tubingen Tubingen 2023 ISBN 978 3 941818 48 4 Weitere Literatur Stefan Zweig Der Kampf mit dem Damon Holderlin Kleist Nietzsche Die Baumeister der Welt Band 2 Insel Verlag Leipzig 1925 D E Sattler Friedrich Holderlin 144 fliegende Briefe Luchterhand Darmstadt 1981 ISBN 3 472 86531 8 Henning Bothe Ein Zeichen sind wir deutungslos Die Rezeption Holderlins von ihren Anfangen bis zu Stefan George Metzler Stuttgart 1992 ISBN 3 476 00822 3 Helm Stierlin Nietzsche Holderlin und das Verruckte systemische Exkurse 1 Aufl Carl Auer Heidelberg 1992 Friedrich Beissner Hrsg Friedrich Holderlin Der Dichter uber sein Werk Erweitert und bearbeitet von Bernhard Boschenstein 2 Auflage WBG Darmstadt 1996 ISBN 3 534 13292 0 Winfried Menninghaus Halfte des Lebens Versuch uber Holderlins Poetik Suhrkamp Frankfurt am Main 2005 Jacky Carl Joseph Paul Arm ist der Geist Deutscher Geheimerer Sinn Holderlin Eine Gegendarstellung Athena Oberhausen 2011 ISBN 978 3 89896 448 7 Karl Heinz Ott Holderlins Geister Carl Hanser Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26376 5 Moritz Strohschneider Neue Religion in Friedrich Holderlins spater Lyrik Quellen und Forschungen zur Literatur und Kulturgeschichte Band 94 De Gruyter Berlin Boston 2019 Jurgen Link Holderlins Fluchtlinie Griechenland Gottingen 2020 Kurt Oesterle Wir amp Holderlin Was der grosste Dichter der Deutschen uns 250 Jahre nach seiner Geburt noch zu sagen hat Klopfer und Narr Tubingen 2020 Karen Gloy Nochmals Holderlins Brod und Wein Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2022 ISBN 978 3 8260 7724 1 Zu Holderlins Philosophie Jochen Schmidt Holderlins geschichtsphilosophische Hymnen Friedensfeier Der Einzige Patmos Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 10869 8 Henning Bothe Holderlin zur Einfuhrung Junius Hamburg 1994 ISBN 3 88506 904 0 akzentuiert die Philosophie Holderlins Jurgen Link Holderlin Rousseau Inventive Ruckkehr Wiesbaden 1999 Myriam Sonja Hantke Die Poesie der All Einheit bei Friedrich Holderlin und Nishida Kitaro Weltphilosophien im Gesprach Band 3 Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 502 8 Martin Thurner Gnadenhafte Verborgenheit Meister Eckharts psychologische und Friedrich Holderlins geschichtsphilosophische Begrundung des Gottesentzugs In Munchener Theologische Zeitschrift Band 72 Nr 3 2021 S 215 242 Bibliographie Internationale Holderlin Bibliographie IHB herausgegeben vom Holderlin Archiv der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart erste Ausgabe 1804 1983 bearbeitet von Maria Kohler Frommann Holzboog Stuttgart 1985 ISBN 3 7728 1000 4 Internationale Holderlin Bibliographie online ab Zugangsjahr 1984 herausgegeben vom Holderlin Archiv der Wurttembergischen Landesbibliothek Stuttgart Stuttgart 2001 ff HorbucherHarald Bergmann Scardanelli Gedichte gesprochen von Walter Schmidinger ECM New Series 1761 Turmgedichte gesprochen von Christian Reiner ECM New Series 2285 476 2937 Hyperion gelesen von Christian Bruckner 5 CDs Parlando Verlag Live Mitschnitt SR 2011 Holderlin Die Grenzganger Muller Ludenscheidt Verlag 2020 WeblinksCommons Friedrich Holderlin Album mit Bildern Wikiquote Friedrich Holderlin Zitate Wikisource Friedrich Holderlin Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich Holderlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Holderlin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Friedrich Holderlin bei Zeno org Werke von Friedrich Holderlin im Projekt Gutenberg DE Werke von Friedrich Holderlin in der Bibliotheca Augustana Christian J Onof Eintrag in James Fieser Bradley Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Offizielle Website der Holderlin Gesellschaft Faksimiles der Holderlin Drucke zu LebzeitenEinzelnachweiseHeinrike in einem Brief an Holderlin vom 9 Mai 1795 Dein l iebes Portrait dem aber freilich auch nach der guten Grossmutter Beurtheilung viel zur Aehnlichkeit fehlt Adolf Beck und Paul Raabe Holderlin Eine Chronik in Wort und Bild Insel Verlag Frankfurt am Main 1970 Abb 1 und S 339 Interaktiver Stadtrundgang Holderlin Denkmal In lauffen de Zu Holderlins Mutter siehe auch Ursula Brauer Gok Johanna Christiana In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 494 513 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gunter Martens Friedrich Holderlin Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1996 S 8 Gunter Martens Friedrich Holderlin Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1996 S 10 Museum im Geburtshaus Wo Holderlin die Treppe hinunterrutschte dpa Bericht auf zeit de 18 Marz 2020 Pierre Bertaux Friedrich Holderlin Suhrkamp Taschenbuch 686 Frankfurt am Main 1981 S 600 ff Ingrid Dolde Der Mutter Haus In Nurtinger Zeitung 24 Marz 2012 online bei hoelderlin nuertingen de Friedrich Holderlin Leben In hoelderlin gesellschaft de Martin Ehlers Die Familie Nast in Maulbronn In Holderlin Jahrbuch 29 1994 1995 S 262 275 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 20 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 27 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 35 Rudiger Safranski Holderlin Komm ins Offene Freund Biographie Carl Hanser Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26408 3 S 322 Adolf Beck Die Gesellschafterin Charlottens von Kalb In Holderlin Jahrbuch 10 Band 1957 Tubingen 1958 PDF S 46 66 hier S 47 und 61 Ursula Brauer Holderlin und Susette Gontard Europaische Verlagsanstalt Hamburg 2002 S 46 Klaus Dautel ein Rad welches schnell lauft Friedrich Holderlin im Jahre 1795 In zum de Eingeschrieben am 15 Mai 1795 Matrikel der Universitat Jena 1764 1801 S 138r Vgl Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 322 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 93 Rudiger Safranski Holderlin Komm ins Offene Freund Biographie Carl Hanser Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26408 3 S 141 Rudiger Safranski Holderlin Komm ins Offene Freund Biographie Carl Hanser Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 446 26408 3 S 142 Frank Matthias Kammel Ein Portratrelief der Diotima Holderlins In Kulturgut Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums 4 Quartal 2010 Heft 27 S 4 Frank Matthias Kammel Ein Portratrelief der Diotima Holderlins In Kulturgut Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums 4 Quartal 2010 Heft 27 S 3 So sieht es im altesten Kurpark Deutschlands aus Abgerufen am 18 Marz 2025 So sieht es im altesten Kurpark Deutschlands aus Abgerufen am 18 Marz 2025 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 323 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 174 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 183 Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 191 Thomas Knubben Holderlin Eine Winterreise Klopfer amp Meyer Tubingen 2012 ISBN 978 3 86351 012 1 Knubbben wanderte auf Holderlins Spuren nach Bordeaux und berichtet uber dessen Reise Hermann Hesse Hrsg Friedrich Holderlin Dokumente seines Lebens 2012 S 204 Bernd Ulrich Hergemoller Mann fur Mann Ein biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannlicher Sexualitat im deutschen Sprachraum Uberarb Taschenbuchausgabe Suhrkamp Frankfurt 2001 ISBN 3 518 39766 4 S 664 Fried Lubbecke Kleines Vaterland Homburg vor der Hohe Kramer Frankfurt am Main 1956 S 153 Marc Reichwein Als Holderlin zwangsweise in die Psychiatrie kam In welt de 17 Marz 2020 Jann E Schlimme Uwe Gonther Holderlins Behandlung im Tubinger Klinikum In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 51 110 hier S 62 ff Wilhelm Lange Holderlin Eine Pathographie Enke Stuttgart 1909 Jann E Schlimme Uwe Gonther Holderlins Behandlung im Tubinger Klinikum In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 51 110 hier S 104 ff Zum Beispiel in Hermann Hesse In der alten Sonne Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1977 Reclams Universal Bibliothek Band 694 S 148 176 Georg Wolfgang Wallner Uwe Gonther Holderlin in Tubingen Symptomatik und Versuch einer Analyse In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 111 129 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Briefe und Dokumente Bremer Ausgabe hrsg von D E Sattler Bd 12 Munchen 2004 S 41 Wolfgang Emmerich Holderlins spateste Gedichte und die Sorge um sich In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 263 283 Holderlin s Leben In Christoph Theodor Schwab Hrsg Friedrich Holderlin s sammtliche Werke Zweiter Band Nachlass und Biographie J G Cotta Stuttgart Tubingen 1846 S 265 333 Ansicht des Grabmals mit der Widmung von Karl Gok Michael Strauch Harte Fehler Holderlins Grabstein In Holderlin Jahrbuch 2006 S 397 409 Friedrich Holderlin Das Schicksal 1793 online bei Wikisource Beginn der letzten Strophe Jochen Schmidt Friedrich Holderlin Samtliche Werke und Briefe in drei Banden Hrsg Jochen Schmidt Band 1 Frankfurt am Main 1992 S 487 Pierre Bertaux Holderlin und die Franzosische Revolution Suhrkamp Frankfurt am Main 1969 Neuauflage Aufbau Berlin 1990 ISBN 3 351 01705 7 Schmidt Friedrich Holderlin Band 1 S 499 Stephan Wackwitz Friedrich Holderlin 2 Auflage Stuttgart 1997 S 144 Schmidt Friedrich Holderlin Band 1 S 499 Schmidt Friedrich Holderlin Band 1 S 500 Schmidt Friedrich Holderlin Band 2 S 940 Schmidt Friedrich Holderlin Band 2 S 277 445 Angelica Vedelago Eine unendliche Annaherung Holderlin ubersetzt Sophokles Dissertation an der Universitat Padua 2015 PDF 2 8 MB S 8 f Prisilla Hayden Roy Oedipus der Tyrann zur Titelwahl und zum Begriff des Tyrannen in Holderlins Ubersetzung des Sophokleischen Oedipus Tyrannus In Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 2022 96 S 35 61 doi 10 1007 s41245 022 00137 x Angelica Vedelago Eine unendliche Annaherung Holderlin ubersetzt Sophokles Dissertation an der Universitat Padua 2015 PDF 2 8 MB S 7 f Schmidt Friedrich Holderlin Band 2 S 562 f Schmidt Friedrich Holderlin Band 2 S 553 559 Schmidt Friedrich Holderlin Band 2 S 527 552 Friedrich Holderlin Kritisch historische Ausgabe von Franz Zinkernagel 1914 1926 Werkteil Gedichte Lesarten und Erlauterungen Hrsg von Hans Gerhard Steimer Buch mit CD Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 3489 2 Siehe auch Angaben des Verlags zu der Publikation Pressestimmen Basler Zeitung FAZ zu FHA 7 8 Gesange I und 2 Stroemfeld Verlag Die Gesange aus der Handschrift PDF 21 kB In NZZ 19 Januar 2002 Wilhelm Waiblinger Friedrich Holderlins Leben Dichtung und Wahnsinn 1827 28 Apollinisch dionysisch ist ein ursprunglich von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling aufgestelltes und spater durch Friedrich Nietzsche popularisiertes Begriffspaar das im Zuge des Diskurses uber Holderlin allgemeine terminologische Verbreitung fand Johann Thun Im freien Bunde zusammen Zur Staatskritik und Anarchie bei Friedrich Holderlin und einigen seiner Rezipienten In Kellermann Kellermann Hrsg Ne znam Zeitschrift fur Anarchismusforschung Nr 2 Edition AV Lich 2015 ISBN 978 3 86841 153 9 Uwe Beyer Mythologie und Vernunft Vier philosophische Studien zu Friedrich Holderlin Max Niemeyer Verlag Berlin New York 1993 ISBN 978 3 48432 065 9 S 147 206 Bettine von Arnim Die Gunderode Briefroman 1840 Digitalisat und Volltext Bd 1 Bd 2 Dieter Henrich veroffentlichte 1961 einen Aufsatz uber Urtheil und Seyn Er ist enthalten in Dieter Henrich Konstellationen Probleme und Debatten am Ursprung der idealistischen Philosophie 1789 1795 Klett Cotta Stuttgart 1991 ISBN 3 608 91360 2 Dieter Henrich Der Grund im Bewusstsein Untersuchungen zu Holderlins Denken 1794 95 Klett Cotta Stuttgart 1992 ISBN 3 608 91613 X Martin Heidegger Erlauterungen zu Holderlins Dichtung 1936 1968 6 erweiterte Auflage Klostermann Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 465 02907 0 Sabine Wilke Kritische und ideologische Momente der Parataxis Eine Lekture von Adorno Heidegger und Holderlin In MLN Band 102 Nr 3 April 1987 S 627 doi 10 2307 2905589 JSTOR 2905589 Derrida Jacques 1930 2004 Memoires 1 Fur Paul de Man Passagen Verl Wien 1988 ISBN 3 900767 05 X Ulrike Kistner Foucault s Holderlin In Journal of Literary Studies Band 22 Nr 3 4 1 Dezember 2006 ISSN 0256 4718 S 275 293 doi 10 1080 02564710608530404 Badiou Alain Theorie des Subjekts Diaphanes Zurich ISBN 978 3 03734 454 5 Uwe Gonther Holderlins Wahnsinn als Teil der Rezeptionsgeschichte Grundlagen der Kontroverse In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 132 139 Klaus Schonauer Holderlins Echo Psychiatrie Sprachkritik und die Gangarten der Subjektivitat Munster 1993 Siehe auch Klaus Schonauer Germanistisch psychiatrische Deutungsrivalitat um Holderlin in erster Instanz Wilhelm Lange und Norbert von Hellingrath In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 140 176 hier S 157 Klaus Schonauer Germanistisch psychiatrische Deutungsrivalitat um Holderlin in erster Instanz Wilhelm Lange und Norbert von Hellingrath In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 140 176 hier S 151 f Karl Jaspers Strindberg und van Gogh Versuch einer pathographischen Analyse unter vergleichender Heranziehung von Swedenborg und Holderlin Piper Bern 1922 S 128 Rudolf Treichler Die seelische Erkrankung Friedrich Holderlins in ihren Beziehungen zu seinem dichterischen Schaffen In Zeitschrift fur die gesamte Neurologie und Psychiatrie Dezember 1936 Bd 155 Nr 1 40 144 hier S 40 f Jacky Carl Joseph Paul Arm ist der Geist Deutscher Geheimerer Sinn Holderlin Eine Gegendarstellung Athena Verlag Oberhausen 2011 S 242 f Vgl Uwe Gonther Jann E Schlimme Holderlin oder die Frage nach dem Sinn des Psychotischen In Fortschritte der Neurologie und Psychiatrie 2009 77 S 160 165 Christian Oestersandfort Immanente Poetik und poetische Diatetik in Holderlins Turmdichtung Tubingen 2006 Christoph Bopp Friedrich Holderlin Hat die damalige Medizin den Dichter verruckt gemacht In tagblatt ch 7 Mai 2017 Katharina Teutsch Safranski Holderlin Komm Ins Offene Freund Das Vermachtnis des Fremden In deutschlandfunk de 22 Dezember 2019 Uwe Ebbinghaus War Holderlin wahnsinnig Die Zeit heilt keine Wunden In faz net 22 Marz 2020 Uwe Henrik Peters Holderlin Wider die These vom edlen Simulanten Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1982 ISBN 3 499 25164 7 Georg Wolfgang Wallner Uwe Gonther Holderlin in Tubingen Symptomatik und Versuch einer Analyse In Uwe Gonther Jann E Schlimme Hrsg Holderlin und die Psychiatrie Schriften der Holderlin Gesellschaft Bd 25 Psychiatrie Verlag Bonn 2010 S 111 129 Gregor Wittkop Holderlin Der Pflegsohn Texte und Dokumente 1806 1843 mit den neu entdeckten Nurtinger Pflegschaftsakten Stuttgart Weimar 1993 Buchvorstellung Holderlin war nicht verruckt In literaturhausheidelberg de mit Angaben zum Verfasser Reinhard Horowski Reinhard Horowski Holderlin war nicht verruckt Eine Streitschrift Klopfer amp Meyer Verlag Tubingen 2017 ISBN 978 3 86351 449 5 Website des Holderlin Archivs Zur Angabe weltweit mehr als 100 000 Publikationen zu Holderlin siehe das eingebundene Image Video 1 16 bis 1 27 Wir uber uns Holderlin Nurtingen e V In hoelderlin nuertingen de Das Holderlinhaus In lauffen de siehe auch die dort als PDF verfugbare Infobroschure Vgl Bilderserie zum Holderlinhaus in Lauffen auf der Website des Stuttgarter Architekturburos VON M Eva Ehrenfeld Red Museumsfuhrer Holderlinhaus Lauffen Stadt Lauffen am Neckar 2021 ISBN 978 3 00 069501 8 Der Mutter Haus Holderlins Haus in Nurtingen In hoelderlin nuertingen de siehe Sozialgeschichtliche Aspekte Holderlinhaus Nurtingen Themenseite der Nurtinger Zeitung Dauerausstellung im 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