Jakob Bräckle 10 Dezember 1897 in Winterreute heute Ortsteil von Biberach an der Riß 29 Oktober 1987 in Biberach an der
Jakob Bräckle

Jakob Bräckle (* 10. Dezember 1897 in Winterreute, heute Ortsteil von Biberach an der Riß; † 29. Oktober 1987 in Biberach an der Riß) war ein deutscher Maler.
Leben
Bräckle wurde als fünftes von neun Kindern einer Bauersfamilie in Winterreute geboren und war wegen einer misslungenen Pockenschutzimpfung von Kind an gehbehindert. Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Biberach ging er 1917 an die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Ab 1918 studierte er an der dortigen Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Christian Landenberger, Christian Speyer und Heinrich Altherr. Nach dem Studium kehrte er 1923 wieder nach Winterreute zurück.
1938 trat Bräckle nach eigenen Angaben aus Angst vor Verfolgung als Behinderter in die NSDAP ein. Seine Bilder bäuerlicher und traditioneller Lebensweise wurden in der NS-Zeit gut aufgenommen. Als sogenannter „Künstler der Scholle“ brachte er es regional zu breiter Beachtung und großen Ausstellungen. In den späten 1940er Jahren kam er durch den Architekten Hugo Häring mit Bildern von Kasimir Malewitsch in Kontakt, die in Biberach einlagerten. Danach versuchte Bräckle, der zuvor hauptsächlich kleinformatige dörfliche Szenen der näheren Umgebung gemalt hatte, in großen Formaten konkrete Malerei mit der Landschaftsdarstellung zu verbinden, einhergehend mit dem vollständigen Verschwinden des Menschen aus seinen Bildern. Dabei gelang ihm nach Ansicht von Günther Wirth durch zwei monochrome Farbflächen (Gelbes Feld, 1981) durch die Reduziertheit „ein Äußerstes an Einfachheit.“
Seit 1937 lebte er in bescheidenen Verhältnissen im Biberacher Wohngebiet Talfeld in seinem Haus, aus dem nach seinem Tode sein schlichtes Atelier in das Braith-Mali-Museum in Biberach originalgetreu übertragen wurde.
Seine Arbeit – als Weg in die Abstraktion – beschrieb Bräckle 1957 so: „Meine heutige Arbeit ist nur eine Weiterentwicklung, die mich zur letzten Einfachheit führen möge. (...) Wenn ich auch Natur gestalte, so ist doch mein Schaffen von äußerer Ähnlichkeit weit entfernt. Das Gegenstandslose hat für mich selbst bis heute nur dann einen Wert, wenn es schon in der Natur selbst liegt.“
Mitgliedschaften und Ehrungen
- 1924 – Mitglied der Stuttgarter Sezession
- 1932–1936 – Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
- 1938–1945 – Mitglied der NSDAP
- 1967 – Ehrenbürger der Stadt Biberach
- 1970 – Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1977 – Anerkennungspreis des Oberschwäbischen Kunstpreises gemeinsam mit Werner Höll und André Ficus
- 1977 – Ernennung zum Professor durch das Land Baden-Württemberg
- 1978 – Ehrenmitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg
- 1982 – Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2009 – Eine Straße in Ummendorf (bei Biberach) wurde nach ihm benannt (Bräcklestraße)
Literatur
- Uwe Degreif: Jakob Bräckle (1897–1987). Meine einfache Landschaft, Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach, 2018, ISBN 978-3-947348-27-5
- Arnold Stadler: Auf dem Weg nach Winterreute: Ein Ausflug in die Welt des Malers Jakob Bräckle, Jung und Jung, Salzburg, Wien 2012
- Günther Wirth: Kunst im deutschen Südwesten von 1945 bis zur Gegenwart. Hatje, Stuttgart 1982
- Heinrich Geissler: Jakob Bräckle zum 80. Geburtstag. Ausstellung in den Städtischen Sammlungen, Braith-Mali-Museum, Biberach an der Riss, 6. November – 31. Dezember 1977, Biberach an der Riss : Städtische Sammlungen 1977
- August Lämmle: Der Maler Jakob Bräckle. In: Württemberg. Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat, 1934, S. 392–397.
- Rainer Zimmermann: Expressiver Realismus: Malerei der verschollenen Generation. Hirmer, Berlin 1994, ISBN 3-7774-6420-1, S. 357
Weblinks
- Literatur von und über Jakob Bräckle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bräckle im Dritten Reich
- Entnazifizierungsakten Jakob Bräckle als digitale Reproduktion (Akte 1 und Akte 2) im Online-Angebot des Staatsarchivs Sigmaringen
Einzelnachweise
- Jakob Bräckle in: Nobert A. Deuchert (Hrsg.): Kunst-Landschaft Oberschwaben, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2006
Personendaten | |
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NAME | Bräckle, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1897 |
GEBURTSORT | Winterreute bei Biberach an der Riß |
STERBEDATUM | 29. Oktober 1987 |
STERBEORT | Biberach an der Riß |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Jakob Brackle 10 Dezember 1897 in Winterreute heute Ortsteil von Biberach an der Riss 29 Oktober 1987 in Biberach an der Riss war ein deutscher Maler LebenBrackle Atelier im Braith Mali Museum in Biberach an der Riss Teilansicht Brackle wurde als funftes von neun Kindern einer Bauersfamilie in Winterreute geboren und war wegen einer misslungenen Pockenschutzimpfung von Kind an gehbehindert Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Biberach ging er 1917 an die Kunstgewerbeschule in Stuttgart Ab 1918 studierte er an der dortigen Akademie der Bildenden Kunste unter anderem bei Christian Landenberger Christian Speyer und Heinrich Altherr Nach dem Studium kehrte er 1923 wieder nach Winterreute zuruck 1938 trat Brackle nach eigenen Angaben aus Angst vor Verfolgung als Behinderter in die NSDAP ein Seine Bilder bauerlicher und traditioneller Lebensweise wurden in der NS Zeit gut aufgenommen Als sogenannter Kunstler der Scholle brachte er es regional zu breiter Beachtung und grossen Ausstellungen In den spaten 1940er Jahren kam er durch den Architekten Hugo Haring mit Bildern von Kasimir Malewitsch in Kontakt die in Biberach einlagerten Danach versuchte Brackle der zuvor hauptsachlich kleinformatige dorfliche Szenen der naheren Umgebung gemalt hatte in grossen Formaten konkrete Malerei mit der Landschaftsdarstellung zu verbinden einhergehend mit dem vollstandigen Verschwinden des Menschen aus seinen Bildern Dabei gelang ihm nach Ansicht von Gunther Wirth durch zwei monochrome Farbflachen Gelbes Feld 1981 durch die Reduziertheit ein Ausserstes an Einfachheit Seit 1937 lebte er in bescheidenen Verhaltnissen im Biberacher Wohngebiet Talfeld in seinem Haus aus dem nach seinem Tode sein schlichtes Atelier in das Braith Mali Museum in Biberach originalgetreu ubertragen wurde Seine Arbeit als Weg in die Abstraktion beschrieb Brackle 1957 so Meine heutige Arbeit ist nur eine Weiterentwicklung die mich zur letzten Einfachheit fuhren moge Wenn ich auch Natur gestalte so ist doch mein Schaffen von ausserer Ahnlichkeit weit entfernt Das Gegenstandslose hat fur mich selbst bis heute nur dann einen Wert wenn es schon in der Natur selbst liegt Mitgliedschaften und Ehrungen1924 Mitglied der Stuttgarter Sezession 1932 1936 Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 1938 1945 Mitglied der NSDAP 1967 Ehrenburger der Stadt Biberach 1970 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1977 Anerkennungspreis des Oberschwabischen Kunstpreises gemeinsam mit Werner Holl und Andre Ficus 1977 Ernennung zum Professor durch das Land Baden Wurttemberg 1978 Ehrenmitglied des Kunstlerbundes Baden Wurttemberg 1982 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 2009 Eine Strasse in Ummendorf bei Biberach wurde nach ihm benannt Bracklestrasse LiteraturUwe Degreif Jakob Brackle 1897 1987 Meine einfache Landschaft Biberacher Verlagsdruckerei Biberach 2018 ISBN 978 3 947348 27 5 Arnold Stadler Auf dem Weg nach Winterreute Ein Ausflug in die Welt des Malers Jakob Brackle Jung und Jung Salzburg Wien 2012 Gunther Wirth Kunst im deutschen Sudwesten von 1945 bis zur Gegenwart Hatje Stuttgart 1982 Heinrich Geissler Jakob Brackle zum 80 Geburtstag Ausstellung in den Stadtischen Sammlungen Braith Mali Museum Biberach an der Riss 6 November 31 Dezember 1977 Biberach an der Riss Stadtische Sammlungen 1977 August Lammle Der Maler Jakob Brackle In Wurttemberg Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat 1934 S 392 397 Rainer Zimmermann Expressiver Realismus Malerei der verschollenen Generation Hirmer Berlin 1994 ISBN 3 7774 6420 1 S 357WeblinksCommons Jakob Brackle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jakob Brackle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Brackle im Dritten Reich Entnazifizierungsakten Jakob Brackle als digitale Reproduktion Akte 1 und Akte 2 im Online Angebot des Staatsarchivs SigmaringenEinzelnachweiseJakob Brackle in Nobert A Deuchert Hrsg Kunst Landschaft Oberschwaben Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2006Normdaten Person GND 118514199 lobid GND Explorer OGND AKS LCCN n83200923 VIAF 25393484 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brackle JakobKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 10 Dezember 1897GEBURTSORT Winterreute bei Biberach an der RissSTERBEDATUM 29 Oktober 1987STERBEORT Biberach an der Riss