Lambertus Hermann Julius Rütgers 11 Juli 1830 in Bensberg 6 September 1903 in Berlin war ein deutscher Unternehmer Das G
Julius Rütgers

Lambertus Hermann Julius Rütgers (* 11. Juli 1830 in Bensberg; † 6. September 1903 in Berlin) war ein deutscher Unternehmer.
Leben und Werk
Sein Vater, der preußische Katasterbeamte Martin Rütgers, hatte 1847 in Neuss die erste deutsche Imprägnieranstalt für Eisenbahnschwellen gegründet. Die Imprägnierung erfolgte noch nach französischem Muster mit Schwefelbarium und Eisenvitriol oder mit Kupfervitriol. (1838 hatte der Londoner Advokat (1804–1867) das Patent Nr. 7731 auf sein Holzschutzverfahren mit Kreosot im Kesseldruckverfahren erworben.) Infolge der Revolution und dem stockenden Eisenbahnbau der wurde sein Vater jedoch schnell zahlungsunfähig.
Julius Rütgers verließ früh die Schule. 1846 begann er seine Landwirtschaftsausbildung auf Gut Wilkau, südlich von Breslau. 1848 wurde er Verwalter des Gutes der rheinländischen Gebrüder Schoeller bei Breslau.
1849 übernahm er die Schulden und das Werk seines Vaters und setzte es wieder in Betrieb. Nach dem Auftrag der Cöln-Mindener Eisenbahn gründete er im Frühjahr in Essen sein eigenes Imprägnierwerk nach Bethells Teerölverfahren.
Aus diesem ersten Unternehmen gingen die Rütgerswerke hervor. 1854 verlegte Rütgers seinen Schwerpunkt nach Schlesien, Breslau wurde Firmensitz und Wohnort. Von hier aus betreute er vor allem Eisenbahnbauten im Osten und Südosten Deutschlands und Europas.
„In dessen vermehrte sich die Theergewinnung auf dem Continente durch die Ausdehnung der Gasanstalten und die Errichtung von Steinkohlen-Koksöfen mit Theergewinnung derartig, daß ich im Jahre 1859 den Beschluß fassen konnte, die erste große Theerproductenfabrik in Deutschland bei Berlin zu errichten, welcher ich bis zum Jahre 1898 noch acht weitere folgen lies.“
Diese erste Theerproductenfabrik erbaute er ab 1860 in Erkner. Sie war eine der ersten industriellen Teerdestillationen Deutschlands – älter war lediglich die 1842 bis 1856 bestehende wesentlich kleinere Asphaltfabrik von Ernst Sell in Offenbach am Main, aus der 1850 das Teerfarbenwerk Oehler hervorging – und blieb bis Anfang des 20. Jahrhunderts die größte des Landes. Hier wurden vor allem die Teerabfälle der Gasanstalten Berlins und des Umlandes verarbeitet.
Bis 1899 errichtete Rütgers in weiten Teilen Europas 77 Imprägnierwerke, die mit den Teerprodukten aus Erkner und weiteren firmeneigenen Destillationen für tausende Kilometer Eisenbahnlinien die Schwellen tränkten. 1872 siedelte Rütgers mit der Firmenzentrale in die neue Reichshauptstadt Berlin über, genauer in den damaligen Nachbarort Charlottenburg.
In Charlottenburg wurde Julius Rütgers am 06.01 Januar 1886 zum Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Als Stadtverordneter war er auch Mitglied in der Städtischen Deputation für das Erleuchtungswesen. Sein Amtsmandat hat Julius Rütgers bereits am 27. November 1886 durch freiwilliges Ausscheiden niedergelegt.
Julius Rütgers leitete sein Unternehmen bis zu seinem Tod. Am 6. September 1903 starb er unerwartet in seinem Berliner Haus und wurde am 9. September auf dem Luisenfriedhof II in Berlin-Westend beigesetzt. Nur wenige Monate später verstarb am 20. Dezember 1903 auch sein einziger Sohn und Nachfolger Rudolph Rütgers (geboren am 17. September 1860 in Breslau).
Die Rütgers Chemicals GmbH in Castrop-Rauxel wurde im Dezember 2007 von Evonik an den Finanzinvestor Triton verkauft.
Würdigung
Nach Rütgers ist die Julius-Rütgers-Straße in Erkner sowie der 2005 in der Triton-Werft für die Reederei Jaegers gebaute Binnentanker TMS Julius Rütgers benannt.
Literatur
- Christian Kleinschmidt: Rütgers, Julius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 230 (Digitalisat).
- Gerd Collin: Geschichte der Steinkohlenteerchemie am Beispiel der Rütgerswerke. Urban-Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-924562-06-9.
- Akten d. St VV Charlottenburg Mitglieder d. St VV Versamml. s. 1869-1920 Bd.199, S.22
- Berliner Adreßbuch, Ausgabe 1887, Charlottenburg S. 41
Weblinks
- Julius Rütgers und seine Firmen auf der Website des ChemieFreunde Erkner e. V.
Einzelnachweise
- Great Britain. Patent Office 1876: Patents for inventions. Abridgements of specifications relating to grinding grain and dressing flour and meal, A.D. 1623-1866 Seite 12
- Neue Wege waren unser Anfang. Wir gehen sie bis heute. ( des vom 12. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Pressemitteilung 18. Februar 2005 auf der Webpräsenz der Reederei ( des vom 31. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 31. März 2016
Personendaten | |
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NAME | Rütgers, Julius |
ALTERNATIVNAMEN | Rütgers, Lambertus Hermann Julius (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1830 |
GEBURTSORT | Bensberg |
STERBEDATUM | 6. September 1903 |
STERBEORT | Berlin |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Lambertus Hermann Julius Rutgers 11 Juli 1830 in Bensberg 6 September 1903 in Berlin war ein deutscher Unternehmer Das Grab von Julius Rutgers und seiner Ehefrau Anna geborene Busse auf dem Evangelischen Luisenkirchhof II in Berlin Leben und WerkSein Vater der preussische Katasterbeamte Martin Rutgers hatte 1847 in Neuss die erste deutsche Impragnieranstalt fur Eisenbahnschwellen gegrundet Die Impragnierung erfolgte noch nach franzosischem Muster mit Schwefelbarium und Eisenvitriol oder mit Kupfervitriol 1838 hatte der Londoner Advokat 1804 1867 das Patent Nr 7731 auf sein Holzschutzverfahren mit Kreosot im Kesseldruckverfahren erworben Infolge der Revolution und dem stockenden Eisenbahnbau der wurde sein Vater jedoch schnell zahlungsunfahig Julius Rutgers verliess fruh die Schule 1846 begann er seine Landwirtschaftsausbildung auf Gut Wilkau sudlich von Breslau 1848 wurde er Verwalter des Gutes der rheinlandischen Gebruder Schoeller bei Breslau 1849 ubernahm er die Schulden und das Werk seines Vaters und setzte es wieder in Betrieb Nach dem Auftrag der Coln Mindener Eisenbahn grundete er im Fruhjahr in Essen sein eigenes Impragnierwerk nach Bethells Teerolverfahren Aus diesem ersten Unternehmen gingen die Rutgerswerke hervor 1854 verlegte Rutgers seinen Schwerpunkt nach Schlesien Breslau wurde Firmensitz und Wohnort Von hier aus betreute er vor allem Eisenbahnbauten im Osten und Sudosten Deutschlands und Europas In dessen vermehrte sich die Theergewinnung auf dem Continente durch die Ausdehnung der Gasanstalten und die Errichtung von Steinkohlen Koksofen mit Theergewinnung derartig dass ich im Jahre 1859 den Beschluss fassen konnte die erste grosse Theerproductenfabrik in Deutschland bei Berlin zu errichten welcher ich bis zum Jahre 1898 noch acht weitere folgen lies Julius Rutgers 1899 Diese erste Theerproductenfabrik erbaute er ab 1860 in Erkner Sie war eine der ersten industriellen Teerdestillationen Deutschlands alter war lediglich die 1842 bis 1856 bestehende wesentlich kleinere Asphaltfabrik von Ernst Sell in Offenbach am Main aus der 1850 das Teerfarbenwerk Oehler hervorging und blieb bis Anfang des 20 Jahrhunderts die grosste des Landes Hier wurden vor allem die Teerabfalle der Gasanstalten Berlins und des Umlandes verarbeitet Bis 1899 errichtete Rutgers in weiten Teilen Europas 77 Impragnierwerke die mit den Teerprodukten aus Erkner und weiteren firmeneigenen Destillationen fur tausende Kilometer Eisenbahnlinien die Schwellen trankten 1872 siedelte Rutgers mit der Firmenzentrale in die neue Reichshauptstadt Berlin uber genauer in den damaligen Nachbarort Charlottenburg In Charlottenburg wurde Julius Rutgers am 06 01 Januar 1886 zum Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Als Stadtverordneter war er auch Mitglied in der Stadtischen Deputation fur das Erleuchtungswesen Sein Amtsmandat hat Julius Rutgers bereits am 27 November 1886 durch freiwilliges Ausscheiden niedergelegt Julius Rutgers leitete sein Unternehmen bis zu seinem Tod Am 6 September 1903 starb er unerwartet in seinem Berliner Haus und wurde am 9 September auf dem Luisenfriedhof II in Berlin Westend beigesetzt Nur wenige Monate spater verstarb am 20 Dezember 1903 auch sein einziger Sohn und Nachfolger Rudolph Rutgers geboren am 17 September 1860 in Breslau Die Rutgers Chemicals GmbH in Castrop Rauxel wurde im Dezember 2007 von Evonik an den Finanzinvestor Triton verkauft Wurdigung Nach Rutgers ist die Julius Rutgers Strasse in Erkner sowie der 2005 in der Triton Werft fur die Reederei Jaegers gebaute Binnentanker TMS Julius Rutgers benannt LiteraturChristian Kleinschmidt Rutgers Julius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 230 Digitalisat Gerd Collin Geschichte der Steinkohlenteerchemie am Beispiel der Rutgerswerke Urban Verlag Hamburg 2009 ISBN 978 3 924562 06 9 Akten d St VV Charlottenburg Mitglieder d St VV Versamml s 1869 1920 Bd 199 S 22 Berliner Adressbuch Ausgabe 1887 Charlottenburg S 41WeblinksJulius Rutgers und seine Firmen auf der Website des ChemieFreunde Erkner e V EinzelnachweiseGreat Britain Patent Office 1876 Patents for inventions Abridgements of specifications relating to grinding grain and dressing flour and meal A D 1623 1866 Seite 12 Neue Wege waren unser Anfang Wir gehen sie bis heute Memento des Originals vom 12 Februar 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Pressemitteilung 18 Februar 2005 auf der Webprasenz der Reederei Memento des Originals vom 31 Marz 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 abgerufen am 31 Marz 2016Normdaten Person GND 117598798 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 5712781 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rutgers JuliusALTERNATIVNAMEN Rutgers Lambertus Hermann Julius vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 11 Juli 1830GEBURTSORT BensbergSTERBEDATUM 6 September 1903STERBEORT Berlin