Die Museumsgesellschaft Zürich Mug ist eine Lesegesellschaft mit eigenem Literaturhaus in Zürich GeschichteDie Gründung
Museumsgesellschaft Zürich

Die Museumsgesellschaft Zürich (Mug) ist eine Lesegesellschaft mit eigenem Literaturhaus in Zürich.
Geschichte
Die Gründung wurde am 16. Februar 1834 in Zürich beschlossen. In Kürze wuchs der Kreis auf 374 Mitglieder, und am 16. März 1834 fand die konstituierende Versammlung statt. Die Vorsteherschaft bestand aus Akademikern und Kaufleuten. Erster Präsident war der Seidenhändler Hans Conrad Pestalozzi-Hirzel (in zweiter Ehe Pestalozzi-Hofmeister, 1793–1860). Ihm stand als erster Vizepräsident Hans Conrad Ott-Usteri (1788–1872) zur Seite, ebenfalls Kaufmann. Von 1834 bis 1859 wirkten die beiden Männer alternierend in der Ausübung des Präsidiums respektive Vizepräsidiums. Der Zweck der Gesellschaft war sowohl eine Horizonterweiterung durch Lesen wie auch gesellige Zusammenkünfte gebildeter Männer aller Stände.
Lesegesellschaften gab es in den 1830er Jahren längst vielerorts. Die Zürcher Lesegesellschaft holte den Rückstand schnell auf, sie stiess auf reges Interesse. Im Vordergrund des Angebots standen zunächst Periodika und Handbücher. Der Lesesaal war täglich von 8 Uhr (im Winter 9 Uhr) bis 22 Uhr geöffnet. Bereits im ersten Jahr kamen achtzig bis hundert Besucher. Im Jahr 1860 umfasste die Mitgliederzahl 656 Mitglieder (davon 109 ausserordentliche).
Am 7. November 1865 erwarb die Museumsgesellschaft einen Bauplatz an der Ecke Marktgasse/Limmatquai in der Nähe des Rathauses und beauftragte den Architekten Ferdinand Stadler mit der Erstellung eines Geschäftshauses. Erstmals im Januar 1868 konnte die Vorsteherschaft im neuen, eigenen Haus tagen. Kernstück des Baus bildeten die Lesesäle im ersten Stock.
1894 öffnete sich die Museumsgesellschaft offiziell für weibliche Mitglieder, wobei Frauen offenbar bereits ab den 1870er Jahren als ausserordentliche Mitglieder aufgenommen wurden. Mit der Statutenrevision von 1906 konnten Mitglieder neu auch für ihre Ehefrauen das Recht erwerben, den Lesesaal zu besuchen. 1919 waren 409 der fast 1700 Mitglieder Frauen. Die Zeit des Ersten Weltkriegs bescherte der Museumsgesellschaft einen Mitgliederboom, der danach wieder abflachte.
Eine schwierige Zeit waren die Jahre des Nationalsozialismus und des Frontismus, in denen Herrmann Schollenberger (1882–1954) die Bibliothek leitete. Es galt abzuwägen zwischen den Bedürfnissen innerhalb der Mitglieder, von denen die einen auf einer Distanzierung von der Gleichschaltung und damit einhergehend auf einem Abbau reichsdeutscher Periodika und Bücher bestanden, wohingegen die andern forderten, sich ihre Meinung zu den Geschehnissen aus erster Hand selber bilden zu können. Bewegte sich die Mitgliederzahl von 1919 bis 1938 nach unten, so stieg sie mit Kriegsausbruch wieder deutlich an, wenngleich nicht so ausgeprägt wie im Ersten Weltkrieg.
Die Nachkriegsjahre verlangten eine Neuorientierung. 1953 erreichte die Gesellschaft eine jährliche Subvention vom Kanton Zürich, doch eine ausgeglichene Rechnung wurde erst Ende der 1950er Jahre erzielt. 1955 und 1965 wurden Renovationen des eigenen Hauses nötig, die vorab dem Schaffen von zusätzlichem Raum für Bücher und Periodika geschuldet waren. Mit der Gründung des Literaturhauses 1999 und den damit verbundenen regelmässigen öffentlichen Veranstaltungen im Haus wurden auch bauliche Veränderungen nötig, mit deren Ausgestaltung die Architektin Gret Loewensberg beauftragt wurde.
1988 wurde in der Bibliothek die 42-Stunden-Woche eingeführt, die bis heute gilt. Mit dem Präsidiumswechsel 1998, anlässlich dessen Niklaus Appenzeller gewählt worden war, und im August 1999 erstmals ein Geschäftsführer in der Person von Richard Reich eingesetzt wurde, nahm eine Öffnung des Hauses Gestalt an. Die Ausweitung zum Literaturhaus wie auch die Auffrischung des Auftritts gegen aussen wurden nun verwirklicht.
Seit 2006 ist die Museumsgesellschaft Herausgeberin der Reihe «Fundus. Schriften Museumsgesellschaft und Literaturhaus Zürich».
Struktur, Mitgliederbestand und Einnahmen
Die Museumsgesellschaft Zürich (MuG) ist ein seit 1834 bestehender Verein. Sie betreibt in ihrem Gesellschaftshaus am Limmatquai in Zürich ein Haus der Literatur. Hier finden sich eine Bibliothek sowie zwei Lesesäle, und es werden Veranstaltungen – insbesondere Lesungen – durchgeführt. Nebst Mieterträgen, Mitgliederbeiträgen, Spenden und Subventionen tragen auch Sponsoring und Einnahmen an rund 100 jährlichen Veranstaltungen zur finanziellen Konsolidierung bei. Von 2000 bis 2012 steigerten sich die Ausleihen von Büchern und andern Medien um 21 %, wozu insbesondere das neue Angebot von Hörbüchern beitrug.
Seit dem Jahr 2000 hält sich die Mitgliederzahl der MuG relativ konstant bei 1200 Mitgliedern.
Gemäss den Statuten von 2013 besteht der Vorstand aus Ehrenamtlichen, die jeweils von der Mitgliederversammlung für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt werden, wobei eine zweimalige Wiederwahl zulässig ist. Die Arbeit des Vorstands erfolgt grundsätzlich auf ehrenamtlicher Basis, wobei der Vorstand für Sonderleistungen angemessene Entschädigungen festsetzen kann. Die Wahl des Präsidenten des Vorstands erfolgt direkt durch die Mitgliederversammlung, im Übrigen konstituiert sich der Vorstand selbst.
Lesesaal
Die beiden Lesesäle bilden das Herzstück der Museumsgesellschaft. Repräsentativ wirkt der grosse, denkmalgeschützte Raum; elegant und nüchterner der Salon, der abends zum Veranstaltungssaal wird. Berufstätige, Pensionierte und Studierende mit ihren verschiedenen Interessen und Zeitplänen teilen sich hier erfolgreich Raum und Lektüre. Die Lesesäle sind täglich geöffnet. Es liegen rund 100 Zeitungen aus der Schweiz und aus dem Ausland sowie 300 Zeitschriften aus den verschiedensten Themenbereichen zur Lektüre auf.
Bibliothek
Der Gesamtbestand der Museumsgesellschaft beläuft sich auf rund 150'000 Titel (Stand 2025). Seit den 1830er Jahren wird Belletristik und allgemeine Sachliteratur in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch gesammelt. Entsprechend reich ist die Auswahl an historischen Beständen. Jährlich kommen rund 1'000 neue, aktuelle Bücher, Hörbücher und Filme dazu. Die zeitgenössische Literatur findet ihren Platz neben den bewährten Klassikern und den in Vergessenheit geratenen Bestsellern der Vergangenheit, die der Wiederentdeckung harren.
Bekannte Mitglieder und Gäste
- Jakob Bächtold
- August Bebel
- Carl J. Burckhardt
- Martin Buber
- Jakob Bührer
- Fritz Brupbacher
- Albert Ehrenstein
- David Farbstein
- Fritz Fleiner
- Karl Henckell
- Rudolf Jakob Humm
- Regina Kägi-Fuchsmann
- Gottfried Keller
- Hedwig Kym
- Otto Lang
- Wladimir Iljitsch Lenin
- Hans Mühlestein
- Ernst Nobs
- Friedrich Nietzsche
- Fritz Platten
- Max Rychner
- Carl Seelig
- Walter Serner
- Emil Staiger
- Charlot Strasser
- John Syz
- Friedrich Theodor Vischer
- Heinrich Wölfflin
- Stefan Zweig
Literatur
- Thomas Ehrsam, mit Beiträgen von Richard Reich, Beatrice Stoll und Ulrich Pfister: Silentium! Lesen und literarisches Leben in Zürich: Museumsgesellschaft und Literaturhaus. Limmat Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-85791-588-8.
Weblinks
- Website der Museumsgesellschaft Zürich
Einzelnachweise
- Museumsgesellschaft – Literaturhaus, Buchpremiere Band 1 und Buchpremiere Band 2
- Museumsgesellschaft – Literaturhaus, Verein Museumsgesellschaft
- Statuten 2013, Artikel 15
- Statuten 2013, Artikel 16
- Statuten 2013, Artikel 17
- Museumsgesellschaft – Literaturhaus, Bibliothek
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Museumsgesellschaft Zurich Mug ist eine Lesegesellschaft mit eigenem Literaturhaus in Zurich GeschichteDie Grundung wurde am 16 Februar 1834 in Zurich beschlossen In Kurze wuchs der Kreis auf 374 Mitglieder und am 16 Marz 1834 fand die konstituierende Versammlung statt Die Vorsteherschaft bestand aus Akademikern und Kaufleuten Erster Prasident war der Seidenhandler Hans Conrad Pestalozzi Hirzel in zweiter Ehe Pestalozzi Hofmeister 1793 1860 Ihm stand als erster Vizeprasident Hans Conrad Ott Usteri 1788 1872 zur Seite ebenfalls Kaufmann Von 1834 bis 1859 wirkten die beiden Manner alternierend in der Ausubung des Prasidiums respektive Vizeprasidiums Der Zweck der Gesellschaft war sowohl eine Horizonterweiterung durch Lesen wie auch gesellige Zusammenkunfte gebildeter Manner aller Stande Lesegesellschaften gab es in den 1830er Jahren langst vielerorts Die Zurcher Lesegesellschaft holte den Ruckstand schnell auf sie stiess auf reges Interesse Im Vordergrund des Angebots standen zunachst Periodika und Handbucher Der Lesesaal war taglich von 8 Uhr im Winter 9 Uhr bis 22 Uhr geoffnet Bereits im ersten Jahr kamen achtzig bis hundert Besucher Im Jahr 1860 umfasste die Mitgliederzahl 656 Mitglieder davon 109 ausserordentliche Limmatquai 62 Sitz der Museumsgesellschaft Zurich Am 7 November 1865 erwarb die Museumsgesellschaft einen Bauplatz an der Ecke Marktgasse Limmatquai in der Nahe des Rathauses und beauftragte den Architekten Ferdinand Stadler mit der Erstellung eines Geschaftshauses Erstmals im Januar 1868 konnte die Vorsteherschaft im neuen eigenen Haus tagen Kernstuck des Baus bildeten die Lesesale im ersten Stock 1894 offnete sich die Museumsgesellschaft offiziell fur weibliche Mitglieder wobei Frauen offenbar bereits ab den 1870er Jahren als ausserordentliche Mitglieder aufgenommen wurden Mit der Statutenrevision von 1906 konnten Mitglieder neu auch fur ihre Ehefrauen das Recht erwerben den Lesesaal zu besuchen 1919 waren 409 der fast 1700 Mitglieder Frauen Die Zeit des Ersten Weltkriegs bescherte der Museumsgesellschaft einen Mitgliederboom der danach wieder abflachte Eine schwierige Zeit waren die Jahre des Nationalsozialismus und des Frontismus in denen Herrmann Schollenberger 1882 1954 die Bibliothek leitete Es galt abzuwagen zwischen den Bedurfnissen innerhalb der Mitglieder von denen die einen auf einer Distanzierung von der Gleichschaltung und damit einhergehend auf einem Abbau reichsdeutscher Periodika und Bucher bestanden wohingegen die andern forderten sich ihre Meinung zu den Geschehnissen aus erster Hand selber bilden zu konnen Bewegte sich die Mitgliederzahl von 1919 bis 1938 nach unten so stieg sie mit Kriegsausbruch wieder deutlich an wenngleich nicht so ausgepragt wie im Ersten Weltkrieg Die Nachkriegsjahre verlangten eine Neuorientierung 1953 erreichte die Gesellschaft eine jahrliche Subvention vom Kanton Zurich doch eine ausgeglichene Rechnung wurde erst Ende der 1950er Jahre erzielt 1955 und 1965 wurden Renovationen des eigenen Hauses notig die vorab dem Schaffen von zusatzlichem Raum fur Bucher und Periodika geschuldet waren Mit der Grundung des Literaturhauses 1999 und den damit verbundenen regelmassigen offentlichen Veranstaltungen im Haus wurden auch bauliche Veranderungen notig mit deren Ausgestaltung die Architektin Gret Loewensberg beauftragt wurde 1988 wurde in der Bibliothek die 42 Stunden Woche eingefuhrt die bis heute gilt Mit dem Prasidiumswechsel 1998 anlasslich dessen Niklaus Appenzeller gewahlt worden war und im August 1999 erstmals ein Geschaftsfuhrer in der Person von Richard Reich eingesetzt wurde nahm eine Offnung des Hauses Gestalt an Die Ausweitung zum Literaturhaus wie auch die Auffrischung des Auftritts gegen aussen wurden nun verwirklicht Seit 2006 ist die Museumsgesellschaft Herausgeberin der Reihe Fundus Schriften Museumsgesellschaft und Literaturhaus Zurich Struktur Mitgliederbestand und EinnahmenDie Museumsgesellschaft Zurich MuG ist ein seit 1834 bestehender Verein Sie betreibt in ihrem Gesellschaftshaus am Limmatquai in Zurich ein Haus der Literatur Hier finden sich eine Bibliothek sowie zwei Lesesale und es werden Veranstaltungen insbesondere Lesungen durchgefuhrt Nebst Mietertragen Mitgliederbeitragen Spenden und Subventionen tragen auch Sponsoring und Einnahmen an rund 100 jahrlichen Veranstaltungen zur finanziellen Konsolidierung bei Von 2000 bis 2012 steigerten sich die Ausleihen von Buchern und andern Medien um 21 wozu insbesondere das neue Angebot von Horbuchern beitrug Seit dem Jahr 2000 halt sich die Mitgliederzahl der MuG relativ konstant bei 1200 Mitgliedern Gemass den Statuten von 2013 besteht der Vorstand aus Ehrenamtlichen die jeweils von der Mitgliederversammlung fur eine Amtsdauer von vier Jahren gewahlt werden wobei eine zweimalige Wiederwahl zulassig ist Die Arbeit des Vorstands erfolgt grundsatzlich auf ehrenamtlicher Basis wobei der Vorstand fur Sonderleistungen angemessene Entschadigungen festsetzen kann Die Wahl des Prasidenten des Vorstands erfolgt direkt durch die Mitgliederversammlung im Ubrigen konstituiert sich der Vorstand selbst LesesaalDie beiden Lesesale bilden das Herzstuck der Museumsgesellschaft Reprasentativ wirkt der grosse denkmalgeschutzte Raum elegant und nuchterner der Salon der abends zum Veranstaltungssaal wird Berufstatige Pensionierte und Studierende mit ihren verschiedenen Interessen und Zeitplanen teilen sich hier erfolgreich Raum und Lekture Die Lesesale sind taglich geoffnet Es liegen rund 100 Zeitungen aus der Schweiz und aus dem Ausland sowie 300 Zeitschriften aus den verschiedensten Themenbereichen zur Lekture auf BibliothekDer Gesamtbestand der Museumsgesellschaft belauft sich auf rund 150 000 Titel Stand 2025 Seit den 1830er Jahren wird Belletristik und allgemeine Sachliteratur in Deutsch Englisch Franzosisch und Italienisch gesammelt Entsprechend reich ist die Auswahl an historischen Bestanden Jahrlich kommen rund 1 000 neue aktuelle Bucher Horbucher und Filme dazu Die zeitgenossische Literatur findet ihren Platz neben den bewahrten Klassikern und den in Vergessenheit geratenen Bestsellern der Vergangenheit die der Wiederentdeckung harren Bekannte Mitglieder und GasteJakob Bachtold August Bebel Carl J Burckhardt Martin Buber Jakob Buhrer Fritz Brupbacher Albert Ehrenstein David Farbstein Fritz Fleiner Karl Henckell Rudolf Jakob Humm Regina Kagi Fuchsmann Gottfried Keller Hedwig Kym Otto Lang Wladimir Iljitsch Lenin Hans Muhlestein Ernst Nobs Friedrich Nietzsche Fritz Platten Max Rychner Carl Seelig Walter Serner Emil Staiger Charlot Strasser John Syz Friedrich Theodor Vischer Heinrich Wolfflin Stefan ZweigLiteraturThomas Ehrsam mit Beitragen von Richard Reich Beatrice Stoll und Ulrich Pfister Silentium Lesen und literarisches Leben in Zurich Museumsgesellschaft und Literaturhaus Limmat Verlag Zurich 2009 ISBN 978 3 85791 588 8 WeblinksWebsite der Museumsgesellschaft ZurichEinzelnachweiseMuseumsgesellschaft Literaturhaus Buchpremiere Band 1 und Buchpremiere Band 2 Museumsgesellschaft Literaturhaus Verein Museumsgesellschaft Statuten 2013 Artikel 15 Statuten 2013 Artikel 16 Statuten 2013 Artikel 17 Museumsgesellschaft Literaturhaus BibliothekNormdaten Korperschaft GND 1007772 8 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN nb2010023209 VIAF 135493125