Die Burgruine der Mühlbacher Klause italienisch Chiusa di Rio di Pusteria ist eine in etwa rechteckige Sperranlage mit e
Mühlbacher Klause

Die Burgruine der Mühlbacher Klause (italienisch Chiusa di Rio di Pusteria) ist eine in etwa rechteckige Sperranlage mit einem befestigten Tor im Westen (Mühlbacher Tor) und im Osten (Vintler Tor) der Anlage.
Mühlbacher Klause | ||
---|---|---|
Die Mühlbacher Klause | ||
Alternativname(n) | Chiusa di Rio Pusteria Haslacher Klause | |
Staat | Italien | |
Entstehungszeit | um 1460 | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 46° 49′ N, 11° 41′ O | |
|
Lage
Die Klause liegt in Mühlbach (Südtirol, Italien), wenige Kilometer nördlich von Brixen am Übergang vom Eisacktal zum Pustertal. Nach manchen landeskundlichen Definitionen wird die Anlage als Grenzpunkt der beiden Talschaften aufgefasst.
Geschichte und Vorgängeranlagen
Die ältere, nicht mehr erhaltene Mühlbacher Klause (auch „Haslacher Klause“ genannt) wurde erstmals 1269 erwähnt und von den Brüdern Meinhard (später Meinhard II. von Tirol) und Albert von Görz errichtet, während die jüngere (etwa 200 m weiter östlich der älteren) um 1460 von Herzog Sigismund von Tirol errichtet wurde. Beide markierten bis 1500 die Landesgrenze zwischen Tirol und Görz. Erst mit dem Tod des letzten Grafen von Görz endete diese Funktion. Die Klause wurde weiterhin als Festung und Straßensperre bzw. Zollstation genutzt. Die Landstraße führte durch den Innenhof der Burganlage, wo Wegezoll zu entrichten war. Die Zollstation war schon deshalb bedeutsam, weil dort die mittelalterliche Maut von Reisenden aus Treviso und Venedig kassiert wurde. Nicht nur für Karren und Wagen war die Klause ein schwer zu umgehendes Hindernis, sondern auch für Fußgänger, zumal sich eine noch heute sichtbare Sperrmauer den Berg nach oben zog.
Die Mühlbacher Klause ist mehr als eine bloße Zollstation und sah manches Gefecht. So wurde die Klause noch in den Bauernkriegen 1526 vergeblich belagert. Durch Kämpfe im Jahre 1703 (Spanischer Erbfolgekrieg) und 1809 (Tiroler Erhebung gegen die bayrische Besatzung) wurde die Sperre sehr stark beschädigt und nicht wieder aufgebaut. Stattdessen wurde sie in der Folge an Mühlbacher Bürger verkauft und als „Steinbruch“ verwendet. Da jedoch vor allem die inneren Bauteile abgetragen wurden, ist die Klause auch heute noch von außen gesehen recht eindrucksvoll. Die Klause wurde aber dennoch nie abgerissen, auch wenn sie den regen Verkehr ins Pustertal oftmals eher behinderte, denn die Staatsstraße führte durch die Klause.
Versuche die Klause zu erneuern, scheiterten immer wieder an ihrer relativen Bedeutungslosigkeit, da sie sich ja seit 1500 inmitten des Landes Tirol befand. Erst der Bau einer neuen Straße und deren Verlegung außerhalb der Mauern der Anlage bzw. das Engagement einiger Mühlbacher führte dazu, dass ab 1978 die Klause restauriert wurde.
Römerzeitlich darf angenommen werden, dass sich hier am von Aquileia über castrum Ursen (Irschen) nach Veldidena (Wilten bei Innsbruck) führenden Straßenarm der Via Julia Augusta eine augusteische Straßensperre befand, um die Straßenverbindung vom befreundeten Noricum ins feindliche Rätien zu kontrollieren. Die Sperrmauer verlor ihre Funktion, wie die in Aguntum, nach der römischen Eroberung Rätiens und dessen Einverleibung ins römische Reich 15 v. Chr.
Anlage
Sie ist gegliedert in einen oberen befestigteren und einen unteren, ehemals bewohnten, bewirtschafteten Teil. Im oberen Teil ist nur mehr der linke Rundturm erhalten. Der rechte wurde beim Bau der Pustertaler Bahnstrecke zerstört, genauso wie die außerhalb der Anlage sich befindende Sperrmauer. Im unteren Teil ist das Parterre des Zollgebäudes erhalten, worin sich Schmiede und Stallungen befunden haben. Auf der linken Seite befindet sich der sogenannte Kaiserturm. Er wird so genannt, weil sich Kaiser Maximilian I. hier bei seinen Jagdunternehmungen aufgehalten haben soll. An der durch die Anlage führenden Straße befinden sich die Reste einer Kapelle (der Dreifaltigkeit gewidmet) und ein Zahlstein.
Galerie
Siehe auch
- Liste der Burgen und Schlösser
Literatur
- Waltraud Kofler-Engl, Südtiroler Amt für Bau- und Kunstdenkmäler (Hrsg.): Die Mühlbacher Klause: Geschichte, Archäologie, Restaurierung. Athesia, Bozen 2009, ISBN 978-88-8266-617-0
- Peter A. Larcher: Sigmund des Münzreichen Mühlbacher Klause in Tirol: Bau und Geschichte eines Monumentes der Befestigungskunst aus der Frühzeit der Feuerwaffen. Eine monographische Darstellung unter integraler Berücksichtigung des meinhardinischen Vorgängerbaues des 13. Jahrhunderts und der Eigenart beider Anlagen als landesfürstlicher Zollstätte sowie d. Frühgeschichte d. Lokalität. Dissertation, Innsbruck 1989
- Astrid von Schlachta: Mühlbacher Klause. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. IX. Band: Pustertal. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2003, ISBN 978-88-8266-163-2, S. 43–52.
Weblinks
- Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts
- Die Mühlbacher Klause auf burgenwelt.de
- Die Mühlbacher Klause auf der Burgenseite Südtirols
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Mühlbacher Klause, Was ist Mühlbacher Klause? Was bedeutet Mühlbacher Klause?
Die Burgruine der Muhlbacher Klause italienisch Chiusa di Rio di Pusteria ist eine in etwa rechteckige Sperranlage mit einem befestigten Tor im Westen Muhlbacher Tor und im Osten Vintler Tor der Anlage Muhlbacher KlauseDie Muhlbacher Klause Die Muhlbacher KlauseAlternativname n Chiusa di Rio Pusteria Haslacher KlauseStaat ItalienEntstehungszeit um 1460Erhaltungszustand RuineGeographische Lage 46 49 N 11 41 O 46 811934 11 684754 Koordinaten 46 48 43 N 11 41 5 1 OMuhlbacher Klause Sudtirol LageDie Klause liegt in Muhlbach Sudtirol Italien wenige Kilometer nordlich von Brixen am Ubergang vom Eisacktal zum Pustertal Nach manchen landeskundlichen Definitionen wird die Anlage als Grenzpunkt der beiden Talschaften aufgefasst Geschichte und VorgangeranlagenDie altere nicht mehr erhaltene Muhlbacher Klause auch Haslacher Klause genannt wurde erstmals 1269 erwahnt und von den Brudern Meinhard spater Meinhard II von Tirol und Albert von Gorz errichtet wahrend die jungere etwa 200 m weiter ostlich der alteren um 1460 von Herzog Sigismund von Tirol errichtet wurde Beide markierten bis 1500 die Landesgrenze zwischen Tirol und Gorz Erst mit dem Tod des letzten Grafen von Gorz endete diese Funktion Die Klause wurde weiterhin als Festung und Strassensperre bzw Zollstation genutzt Die Landstrasse fuhrte durch den Innenhof der Burganlage wo Wegezoll zu entrichten war Die Zollstation war schon deshalb bedeutsam weil dort die mittelalterliche Maut von Reisenden aus Treviso und Venedig kassiert wurde Nicht nur fur Karren und Wagen war die Klause ein schwer zu umgehendes Hindernis sondern auch fur Fussganger zumal sich eine noch heute sichtbare Sperrmauer den Berg nach oben zog Die Muhlbacher Klause ist mehr als eine blosse Zollstation und sah manches Gefecht So wurde die Klause noch in den Bauernkriegen 1526 vergeblich belagert Durch Kampfe im Jahre 1703 Spanischer Erbfolgekrieg und 1809 Tiroler Erhebung gegen die bayrische Besatzung wurde die Sperre sehr stark beschadigt und nicht wieder aufgebaut Stattdessen wurde sie in der Folge an Muhlbacher Burger verkauft und als Steinbruch verwendet Da jedoch vor allem die inneren Bauteile abgetragen wurden ist die Klause auch heute noch von aussen gesehen recht eindrucksvoll Die Klause wurde aber dennoch nie abgerissen auch wenn sie den regen Verkehr ins Pustertal oftmals eher behinderte denn die Staatsstrasse fuhrte durch die Klause Versuche die Klause zu erneuern scheiterten immer wieder an ihrer relativen Bedeutungslosigkeit da sie sich ja seit 1500 inmitten des Landes Tirol befand Erst der Bau einer neuen Strasse und deren Verlegung ausserhalb der Mauern der Anlage bzw das Engagement einiger Muhlbacher fuhrte dazu dass ab 1978 die Klause restauriert wurde Romerzeitlich darf angenommen werden dass sich hier am von Aquileia uber castrum Ursen Irschen nach Veldidena Wilten bei Innsbruck fuhrenden Strassenarm der Via Julia Augusta eine augusteische Strassensperre befand um die Strassenverbindung vom befreundeten Noricum ins feindliche Ratien zu kontrollieren Die Sperrmauer verlor ihre Funktion wie die in Aguntum nach der romischen Eroberung Ratiens und dessen Einverleibung ins romische Reich 15 v Chr AnlageSie ist gegliedert in einen oberen befestigteren und einen unteren ehemals bewohnten bewirtschafteten Teil Im oberen Teil ist nur mehr der linke Rundturm erhalten Der rechte wurde beim Bau der Pustertaler Bahnstrecke zerstort genauso wie die ausserhalb der Anlage sich befindende Sperrmauer Im unteren Teil ist das Parterre des Zollgebaudes erhalten worin sich Schmiede und Stallungen befunden haben Auf der linken Seite befindet sich der sogenannte Kaiserturm Er wird so genannt weil sich Kaiser Maximilian I hier bei seinen Jagdunternehmungen aufgehalten haben soll An der durch die Anlage fuhrenden Strasse befinden sich die Reste einer Kapelle der Dreifaltigkeit gewidmet und ein Zahlstein GalerieSiehe auchListe der Burgen und SchlosserLiteraturWaltraud Kofler Engl Sudtiroler Amt fur Bau und Kunstdenkmaler Hrsg Die Muhlbacher Klause Geschichte Archaologie Restaurierung Athesia Bozen 2009 ISBN 978 88 8266 617 0 Peter A Larcher Sigmund des Munzreichen Muhlbacher Klause in Tirol Bau und Geschichte eines Monumentes der Befestigungskunst aus der Fruhzeit der Feuerwaffen Eine monographische Darstellung unter integraler Berucksichtigung des meinhardinischen Vorgangerbaues des 13 Jahrhunderts und der Eigenart beider Anlagen als landesfurstlicher Zollstatte sowie d Fruhgeschichte d Lokalitat Dissertation Innsbruck 1989 Astrid von Schlachta Muhlbacher Klause In Magdalena Hormann Weingartner Hrsg Tiroler Burgenbuch IX Band Pustertal Verlagsanstalt Athesia Bozen 2003 ISBN 978 88 8266 163 2 S 43 52 WeblinksCommons Muhlbacher Klause Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Die Muhlbacher Klause auf burgenwelt de Die Muhlbacher Klause auf der Burgenseite SudtirolsBurgen und Schlosser Sudtirols Afing Aichach Altenburg Eppan Altrasen Andrian Anger Annenberg Auer Boymont Brandis Branzoll Braunsberg Bruneck Brunnenburg Burgstall Castelfeder Churburg Dornsberg Ehrenburg Englar Enn Eschenlohe Fahlburg Festenstein Fischburg Fragsburg Freudenstein Frohlichsburg Furstenburg Gandegg Gernstein Goyen Goldrain Greifenstein Haderburg Haselburg Hauenstein Hocheppan Hochgalsaun Hochnaturns Hofburg im Holz Jaufenburg Johanneskofel Juval Kaldiff Kampenn Karneid Kastelbell Kastellatz Mals Kastellatz Tramin Katzenstein Katzenzungen Kehlburg Klebenstein Knillenberg Korb Kranzelstein Labers Laimburg Lamprechtsburg Landesfurstliche Burg Latsch Lebenberg Leonburg Leuchtenburg Lichtenberg Mais Maretsch Mayenburg Michelsburg Moos Muhlbacher Klause Neuhaus Gais Neuhaus Terlan Neurasen Niemandsfreund Obermatsch Obermontani Ortenstein Payrsberg Pfeffersberg Planta Prosels Rafenstein Rametz Reichenberg Reifenegg Reifenstein Reinegg Rendelstein Ried Rodenegg Rosenstein Rottenstein Rotund Rubein Rundegg Runkelstein Salegg Salern Schenna Schlandersberg Schoneck Sigmundskron Sonnenburg Sprechenstein Stachlburg Stein am Ritten Stetteneck Strassberg Summersberg Taufers Thurn St Martin Thurn Taisten Thurnstein Tinzlturm Tirol Trauttmansdorff Treuenstein Trostburg Tschenglsberg Untermatsch Untermontani Velseck Velthurns Voitsberg Vorst Walbenstein Wangen Bellermont Warth Wehrburg Weineck Welfenstein Welsperg Winkel Wolfsthurn Andrian Wolfsthurn Ratschings Wolkenstein Zenoburg Zwingenburg Zwingenstein Normdaten Geografikum GND 7687046 7 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 245883173